DE2024613C3 - Verwendung von Chloriden als Läutermittel beim Erschmelzen von Fluorophosphatgläsern - Google Patents
Verwendung von Chloriden als Läutermittel beim Erschmelzen von FluorophosphatgläsernInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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- C03C3/12—Silica-free oxide glass compositions
- C03C3/23—Silica-free oxide glass compositions containing halogen and at least one oxide, e.g. oxide of boron
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Description
soweit sie das Platin nicht vergiften und/oder korrodieren. Diese Glasausgangsstoffe, welche in den obengenannten
Mengen vorliegen, können bei Temperaturen von ungefähr 1000"C in einem Platingefäß
geschmolzen werden.
Die vorliegende Erfindung wird im einzelnen durch die folgenden Beispiele weiter erläutert:
B e i s ρ i e I 1
Eine Anzahl Glaschargen der obengenannten Zusammensetzungen wurde hergestellt, jede in einem
Platingefäß einer Kapazität von 800 cma bei einer Temperatur von ungefähr 1000°C geschmolzen und
genügend lange bei dieser Temperatur belassen, um das Gemenge zu einem Glas zu verschmelzen. Danach
wurde die Schmelztemperatur auf 900 bis 8500C
verringert und während 20 Minuten gerührt. Hierauf wurde die Schmelze während 20 Minuten geläutert, ao
anschließend 10 Minuten lang gerührt ur.d schließlich die Schmelze unter Rühren auf 6500C abgekühlt und
in eine Metallform gegossen. In den Glasblöcken wurden lediglich wenige Blasen entdeckt, die aber
ausschließlich durch das Eingießen entstanden waren.
Acht Fluorophosphatglaschargen, welche Chloride
in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung enthielten, wurden geschmolzen und die Anzahl der
darin verbliebenen Blasen in einem Glasvolumen von 100 mm2 χ 0,1 mm nach einer Schmelzung von
15, 30, 45 und 60 Minuten bei einer Temperatur von 8500C bestimmt. Zur Kontrolle wurden 3 Fluorophosphatglaschargen, die keine Chloride enthielten,
geschmolzen, und die Anzahl der darin verbliebenen Bläschen wurde gleich wie oben beschrieben bestimmt.
Die Resultate sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben, in welcher auch der Brechungsindex (iu)
und die Abbe-Zahl {γα) eines jeden Musters wiedergegeben
sind. Die Komponentenmengen des FluorophosphatgJases, welche in der Tabelle wiedergegeben
sind, sind auf Molprozente berechnet, wohingegen die Chloride auf Anionenprozente berechnet sind. Die
Glaszusammensetzungen der Muster 9, 10 und 11 enthielten LiCl, KCl und As2O3 anstatt NaCI. Aus
der Tabelle geht klar hervor, daß in einem Fluorophosphatglas, welches Chlor enthält, die Blasenbildung
weitgehend herabgesetzt ist und daß ferner die Blasen leicht aus der Schmelze entweichen.
1 | 2 | 3 | 4 | Nr | 5 | der Charge | 7 | Molprozent | 18,2 | 11,4 | 11,4 | 8 | 9 | 10 | 11 | |
6 | 2,4 | 2,3 | 2,3 | |||||||||||||
25,6 | 25,6 | 11,4 | 11.4 | 8,4 | 12,5 | 12,5 | 11,4 | 11,4 | U.4 | 11.4 | ||||||
P4O5 ... | 2,7 | 2,7 | 23 | 2,3 | 4,8 | — | 2,3 | 2,3 | 2,3 | 2,4 | ||||||
B1O3... | 7,7 | 5,1 | 12,5 | 11,4 | 12,5 | 10,2 | 10,2 | 12,5 | ||||||||
NaF ... | 2,6 | — | 1,1 | 7,5 | 10,3 | 11,4 | LiCl | KCl | V2As2O3 | |||||||
NaCl... | — | 1,1 | — | 2,3 | 2,3 | 2,3 | ||||||||||
— | — | 11,5 | 11,5 | 19,5 | 16,1 | 15,0 | 11,4 | 11,4 | 11,4 | 11,4 | ||||||
MgF, .. | — | — | — | — | — | — | 1,1 | — | — | |||||||
MgCI2.. | 38,5 | 38,5 | 16,1 | 16,1 | 14,2 | 20,7 | 20,7 | 16,1 | 16,1 | 16,1 | 16,1 | |||||
BaF2... | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
BaCl, .. | — | — | 20,7 | 20,7 | 25,0 | 25,6 | 25,6 | 19,6 | 20,7 | 20,7 | 20,7 | |||||
CaF2 ... | — | — | — | — | 1,51231 | 1.1 | — | |||||||||
CaCl2 .. | 25,5 | 25,5 | 25,5 | 25,5 | 76,50 | — | — | 25,6 | 25,6 | 25,6 | 25,6 | |||||
AlF3 ... | 1,53628 | 1,53991 | 1,47942 | 1,48010 | 1,48210 | |||||||||||
n& | 71,98 | 71,01 | 84,23 | 84,00 | — | — | — | 84,01 | ||||||||
Yd | ||||||||||||||||
Anzahl der darin verbliebenen Blasen, Schmelzzeit (Minuten)
15
30
45
60
30
45
60
30 | 5 | 34 | 4 | 0 | 3 | 4 | 4 | 0 | 3 |
26 | 0 | 30 | 0 | 0 | 2 | 3 | 0 | 0 | 0 |
28 | 0 | 25 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
21 | 0 | 28 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Claims (2)
1. Verwendung von Chloriden als Läutermittel des Platingefäßes entweichen, bevor sie größer
beim Erschmelzen von Fluorophosphatgläsern in 5 werden könnea
Platingefäßen, wobei durch Herabsetzung der Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Methode
Benetzung des Platins durch die Fluorophosphat- zu entwickeln, um eine Bläschenbildung zu vermeiden
glasschmelze der Läutervorgang verbessert wird. und die gebildeten Bläschen leicht aus der Schmelze
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch zu entfernen.
gekennzeichnet, daß als Chloride Alkalimetall- io Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
und/oder Erdalkalimetallchloride eingesetzt werden. gelöst, daß beim Erschmelzen von Fluorophosphatgläsern
in Platingefäßen Chloride verwendet werden. Die Verwendung von Chlor bzw. von Chloriden in
der Technik als Läutermittel ist bereits bekannt, z. B.
15 aus Kitaigorodski, »Technologie des Glases«,
München—Berlin 1957, S. 152, aus Th ie ne, »Glas«,
Jena 1931, S. 6, und aus S c h m i d t - V o.· .·«, »Die
Rohstoffe zur Glaserzeugung«, Leipzig 1958, S. 402
Die Erfindung betrifft die Verwendung von ChIo- bis 404.
riden als Läutermittel beim Erschmelzen von Fluoro- 2O Dabei ist es weiterhin bekannt, daß, da das Chlor
phosphatgläsern in Platingefäßen, wobei durch Her- einen höheren Dampfdruck hat als andere Anionen,
absetzung der Benetzung des Platins durch die die Blasen schnell vergrößert werden und in der
Fluorophosphatglasschmelze der Läutervorgang ver- Schmelze nach oben steigen. Es ist auch ferner bekannt,
bessert wird. daß Fluor einen höheren Dampfdruck hat als das
Bis jetzt war bekannt, daß ein sogenanntes Fluoro- a5 Chlor, so daß es an sich als wenig sinnvoll erscheinen
phosphatglas, das aus Phosphorsäureanhydrid und mußte, in Fluor enthaltenden Gläsern Chlor als
einer großen Menge verschiedener Metallfluoride zu- Läuterungsmittel zu verwenden, da Fluor selbst ein
sammengesetzt ist, als optische Eigenschaften einen viel besseres Läuterungsmittel darstellen mußte,
niedrigen Brechungsindex und eine relativ hohe Der Erfindung liegt nun die überraschende Fest-Dispersion
hat, so daß es sehr nützlich für optische 3o stellung zugrunde, daß die Affinität der Fluor entZwecke
ist. Dieser Glastyp ist aber ziemlich schwer haltenden Gläser durch Zugabe von Chlor herabgesetzt
herzustellen. Die Herstellungsschwierigkeiten rühren wird, so daß die gebildeten Blasen an der Platinwand
davon her, daß während der Herstellung viele kleine verbleiben, bis sie groß genug sind und plötzlich
Bläschen gebildet werden, die zum größten Teil nicht schnell zur Oberfläche des Glases emporsteigen
aus der Schmelze entweichen und dadurch die Qua- 35 können.
lität des aus dem Glas hergestellten Artikels wesent- Somit setzt ein Zusatz von Chlor in einer Menge
lieh verschlechtern. von mehr als 0,11 % anionischen Chlors die Benetz-
Um die in der Schmelze verbliebenen Bläschen zu barkeit von Platin mit diesem Glastyp sehr wirksam
entfernen, wurden schon viele Methoden angewendet, herab. Obgleich die Wirkung von Chlor nicht genau
so z. B. eine Anzahl von Rührstufen während des 4<> begründet werden kann, wurde beobachtet, daß das
Schmelzprozesses und eine verlängerte Läuterungs- Glas, welches Chlor enthält, nicht zur Bläschenbildung
periode. Diese Methoden konnten aber nicht befriedi- an der Grenzfläche zwischen Gefäß und Schmelze
gen, da im Falle der Fluorophosphatgläser ein Teil des neigt. Wenn eine Blase an der Grenzfläche gebildet
Fluors, welches in großer Menge vorliegt, verdampft wird, so verläßt sie die Wand des Gefäßes nicht eher,
und so die Zusammensetzung des Glases verändert 45 als bis sie genügend groß ist. Die große Blase steigt
wird. Durch diese Veränderung der Glaszusammen- sehr schnell und entweicht leicht aus der Schmelze,
setzung weichen die optischen Eigenschaften des Es wurde bestätigt, daß der Zusatz an Chlor keinen
Glases wesentlich von den erwarteten Eigenschaften schädlichen Effekt auf die optischen Eigenschaften
ab. Wenn die Veränderung der Glaszusammen- des Glasartikels hat, wenn in dem Glas nicht mehr als
setzung zu groß wird, dann hat das Glas weitere 5o 7,1% anionisches Chlor vorhanden ist. Durch diese
Nachteile, z. B. die Neigung zur Entglasung. As4O3 Methode kann also bläschenfreies, optisches Fluoro-
und Sb2O3 können zwar als Läutermittel in der Her- phosphatglas erhalten werden,
stellung von gewöhnlichen Gläsern gebraucht werden, Somit kann durch die vorliegende Erfindung die
stellung von gewöhnlichen Gläsern gebraucht werden, Somit kann durch die vorliegende Erfindung die
doch sind diese Oxide bei Fluorophosphatgläsern Bildung von vielen kleinen Bläschen und die Entnicht
wirksam, da diese einen niedrigen Schmelzpunkt 55 fernung der gebildeten Blasen aus der Glasschmelze
von ungefähr 100O0C haben. ermöglicht werden, indem Chloride in einer Menge
Da ein Fluorophosphatglas einen hohen Fluorgehalt von 0,11 bis 7,1% anionischen Chlors zu einem
hat, ist der Grad an Gasübersättigung in der Schmelze Fluorophosphatglas gegeben werden, welches folgende
extrem hoch. Obgleich die Bläschenbildung in der Zusammensetzung in Molprozent aufweist: 8,1 bis
Schmelze hauptsächlich dem hohen Grad an Gas- So 28,6 P2O6, 0,27 bis 15 B2O3, 0 bis 57 R1F, worin R1
Übersättigung zuzuschreiben ist, müßten die gebildeten Alkalimetalle, wie Lithium, Natrium und Kalium,
Bläschen eigentlich leicht nach oben steigen und darstellt, 10,9 bis 86,0 R11F2, worin R" Erdalkalientweichen,
wenn sie größer werden. Tatsächlich metalle, wie Magnesium, Calcium, Strontium und
findet dieser Vorgang jedoch bei Verwendung eines Barium.darstellt, und 10,9 bis 36,0 AIF3. Die Chloride,
Platingefäßes nicht statt, denn es werden immer nur 65 die in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfinviele
kleine Bläschen in dem geschmolzenen Glas dung gebraucht werden können, umschließen die
beobachtet. Diese Bläschenbildung ist vermutlich der Alkalimetallchloride und die Erdalkalimetallchloride,
sehr großen Benetzbarkeit von Platin durch diesen doch können auch andere Chloride verwendet werden,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3902469A JPS508445B1 (de) | 1969-05-20 | 1969-05-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2024613A1 DE2024613A1 (en) | 1970-11-26 |
DE2024613B2 DE2024613B2 (de) | 1974-04-04 |
DE2024613C3 true DE2024613C3 (de) | 1978-10-12 |
Family
ID=12541524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702024613 Expired DE2024613C3 (de) | 1969-05-20 | 1970-05-20 | Verwendung von Chloriden als Läutermittel beim Erschmelzen von Fluorophosphatgläsern |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS508445B1 (de) |
DE (1) | DE2024613C3 (de) |
-
1969
- 1969-05-20 JP JP3902469A patent/JPS508445B1/ja active Pending
-
1970
- 1970-05-20 DE DE19702024613 patent/DE2024613C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS508445B1 (de) | 1975-04-04 |
DE2024613A1 (en) | 1970-11-26 |
DE2024613B2 (de) | 1974-04-04 |
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