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Die Erfindung betrifft eine Ösenzange mit einem Griffteil aufweisend zwei miteinander gelenkig verbundene Hebelarme, mit einem Stempelteil und mit einem Matrizenteil, bei welcher der erste Hebelarm einen ersten Aufnahmebereich zur Aufnahme des Stempelteils und der zweite Hebelarm einen zweiten Aufnahmebereich zur Aufnahme des Matrizenteils aufweisen, wobei das Stempelteil und das Matrizenteil an dem jeweiligen Aufnahmebereich auswechselbar angeordnet sind.
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Gattungsgemäße Ösenzangen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ösenzangen werden dazu verwendet, Ösen, wie insbesondere Metallösen, in flächige Gebilde einzubringen, etwa in einem Tuch oder in einer Plane oder ähnlichem.
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Eine Öse ist hierbei ein meist kleiner Metall- oder Kunststoffring, welcher typischerweise eine runde oder ovale Form besitzt, und welcher an einem Material befestigt ist, um eine verstärkte Öffnung zu schaffen. Diese Öffnung dient oftmals dazu, Zugkräfte zu verteilen und das Material bzw. das hieraus hergestellte flächige Gebilde vor Rissen oder Abnutzung zu schützen.
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Ösen können hinsichtlich verschiedener Anwendungen eingesetzt werden, wie nachfolgend an einigen Beispielen verdeutlicht ist.
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Textilindustrie: Ösen werden oft in Stoffen, wie Vorhängen, Planen usw., verwendet, um Löcher zu verstärken und um Schnüre oder Bänder durch diese Löcher hindurchzuführen.
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Schuhherstellung: In Schuhen dienen Ösen dazu, Schnürsenkel sicher zu führen und das Obermaterial vor Einrissen zu schützen.
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Lederwaren: Taschen, Gürtel und andere Lederprodukte verwenden Ösen, um beispielsweise Befestigungen für Riemen oder Dekorationen anbringen zu können.
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Werbebanner: Große Banner bzw. Plakate können Ösen haben, um sie an Stangen oder Seilen aufzuhängen.
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Segeltucharbeiten: Beispielsweise in Segeltuchabdeckungen, Zelten und Markisen dienen Ösen dazu, Spannungen zu verteilen und Befestigungspunkte für Seile oder Schnüre bereitzustellen.
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Insofern werden gattungsgemäße Ösenzangen vielseitig verwendet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Stand der Technik eine Verbesserung oder eine Alternative zur Verfügung zu stellen.
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Die Aufgabe der Erfindung löst eine Ösenzange mit einem Griffteil aufweisend zwei miteinander gelenkig verbundene Hebelarme, mit einem Stempelteil und mit einem Matrizenteil, bei welcher der erste Hebelarm einen ersten Aufnahmebereich zur Aufnahme des Stempelteils und der zweite Hebelarm einen zweiten Aufnahmebereich zur Aufnahme des Matrizenteils aufweisen, wobei das Stempelteil und das Matrizenteil an dem jeweiligen Aufnahmebereich auswechselbar angeordnet sind, wobei sich die Ösenzange dadurch auszeichnet, dass das Stempelteil und das Matrizenteil mittels einer Schraubverbindung an dem jeweiligen Aufnahmebereich fest, aber lösbar angeschraubt sind.
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Dadurch, dass das Stempelteil an seinem Aufnahmebereich mittels einer Schraubverbindung festgelegt ist, ist die Gefahr ausgeschlossen, dass sich dieses Stempelteil bei der Verwendung der Ösenzange unbeabsichtigt verlagert und nicht mehr ordnungsgemäß mit dem Matrizenteil wechselwirken kann. Insofern wird hierdurch auch die Gefahr signifikant verringert, ja zur Gänze ausgeschlossen, dass eine Öse aufgrund einer Fehlstellung des Stempelteils fehlerhaft in einem Material bzw. Gebilde gesetzt wird.
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Das Gleiche gilt auch hinsichtlich des Matrizenteils.
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Mit anderen Worten gesagt, mittels der vorgeschlagenen Schraubverbindung besitzen sowohl das Stempelteil als auch das Matrizenteil einen besonders guten und sicheren Halt an der Ösenzange.
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Gerade bei der vielseitigen Verwendung der vorliegenden Ösenzange ist dies besonders vorteilhaft.
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Bei herkömmlichen Ösenzangen sind das Stempelteil und das Matrizenteil oftmals nur unzureichend an ihren jeweiligen Aufnahmen gesichert bzw. festgelegt, etwa durch einfache Steckverbindungen, oder auch durch magnetisch wirkende Verbindungen zwischen den Stempel- bzw. Matrizenteilen und den dazugehörigen Hebelarmen.
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So kommt es nicht selten vor, dass das Stempel- bzw. Matrizenteil kurz vor dem Setzen der Öse kritisch an der jeweiligen Aufnahme verrutscht oder sich vollständig von der Aufnahme löst.
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Mit der vorgeschlagenen Ösenzange gehören diese Probleme der Vergangenheit an.
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Die hier im Sinne der Erfindung vorgeschlagene Schraubverbindung kann an der Ösenzange unterschiedlich realisiert werden.
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Der Aufbau der vorliegenden Ösenzange kann weiterhin einfach konstruiert werden, wenn das Stempelteil und das Matrizenteil jeweils einen Gewindebolzen aufweisen, welcher an dem jeweiligen Aufnahmebereich in den dazugehörigen Hebelarm eingeschraubt ist.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn Bauteile mit geringerer Bauteiltiefe, wie eben das Stempelteil bzw. das Matrizenteil, mit einem Gewindebolzen ausgestattet werden, insbesondere hinsichtlich des Matrizenteils, dessen Werkzeugkontur im Wesentlichen in den Bauteilkörper hinein ausgestaltet ist.
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Um bei geöffneter Ösenzange den für eine Auswechslung von Stempel- bzw. Matrizenteilen zur Verfügung stehenden Montage- bzw. Demontageraum besser ausnutzen zu können, ist es ferner zweckmäßig, wenn an dem jeweiligen Aufnahmebereich eine Gewindebohrung angeordnet ist, in welche ein Gewindebolzen des Stempelteils bzw. des Matrizenteils eingeschraubt ist.
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Hierbei stellen sowohl der Gewindebolzen als auch die Gewindebohrung äußerst robust und dennoch einfach bauende Verbindungselemente an der Ösenzange zur Verfügung.
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Um die Gefahr auszuschließen, dass das Stempelteil und das Matrizenteil an den falschen Aufnahmebereich festgeschraubt werden, können der Gewindebolzen des Stempelteils und der Gewindebolzen des Matrizenteils unterschiedliche Durchmesser aufweisen, sodass die Gewindebolzen nur in die entsprechend dimensionierten Gewindebohrungen hineingeschraubt werden können.
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Eine Montage und Demontage können vorteilhaft durchgeführt werden, wenn sowohl das Stempelteil eine Stanzachse aufweist, um welche herum das Stempelteil drehbar an dem ersten Aufnahmebereich des ersten Hebelarms anschraubbar ist, als auch das Matrizenteil eine Stanzachse aufweist, um welche herum das Matrizenteil drehbar an dem zweiten Aufnahmebereich des zweiten Hebelarms anschraubbar ist.
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Hierdurch können das Stempelteil und das Matrizenteil bei geöffneter Ösenzange besonders einfach händisch an den jeweiligen Aufnahmebereich angeschraubt oder abgeschraubt werden, vorzugsweise auch werkzeuglos.
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Mit der Begrifflichkeit „Stanzachse“ ist die jeweilige Arbeitsachse der Werkzeugteile „Stempelteil“ und „Matrizenteil“ verstanden.
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Die Montage bzw. Demontage von Stempel- bzw. Matrizenteil können besonders vorteilhaft gewährleistet werden, wenn das Stempelteil und das Matrizenteil in Richtung der jeweiligen Stanzachse axial verschraubt an dem jeweiligen Aufnahmebereich angeordnet sind.
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Insofern ist es vorteilhaft, wenn das Stempelteil und das Matrizenteil jeweils eine Schraubachse aufweisen, welche fluchtend zu der jeweiligen Stanzachse verlaufend angeordnet ist.
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Hierdurch kann die Montage bzw. Demontage von Stempelteil und Matrizenteil noch einfacher erfolgen.
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Jedenfalls ergibt sich deren Handhabung weitestgehend intuitiv, sodass sich der Umgang mit dem Stempelteil bzw. dem Matrizenteil auch für ungeübte Personen einfach gestaltet.
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Mit dem Begriff „Schraubachse“ ist vorliegend, diejenige Achse verstanden, um welche herum das Stempelteil bzw. das Matrizenteil zum Etablieren oder zum Lösen der Schraubverbindung gedreht werden.
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Ähnlich vorteilhaft verhält es sich, wenn die jeweilige Schraubachse zu einer Gelenkachse der zwei miteinander gelenkig verbundenen Hebelarme quer verlaufend angeordnet ist.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Ösenzange eine Verliersicherung für das Stempelteil und für das Matrizenteil aufweist, wobei die Verliersicherung wenigstens einen Gewindebolzen und wenigstens eine Gewindebohrung aufweist.
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Mittels Gewindebolzen und entsprechender Gewindebohrungen kann die Verliersicherung sowohl für das Stempelteil als auch für das Matrizenteil baulich einfach realisiert werden.
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An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass im Rahmen der hier vorliegenden Beschreibung unbestimmte Artikel und unbestimmte Zahlenangaben wie „ein...“, „zwei...“ usw. im Regelfall als mindestens-Angaben zu verstehen sein sollen, also als „mindestens ein...“, „mindestens zwei...“ usw., sofern sich nicht etwa aus dem Kontext oder dem konkreten Text einer bestimmten Stelle ergibt, dass etwa dort nur „genau ein...“, „genau zwei...“ usw. gemeint sein soll.
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Ferner sei ebenfalls erwähnt, dass im Rahmen der hier vorliegenden Beschreibung der Ausdruck „insbesondere“ immer so zu verstehen sei, dass mit diesem Ausdruck ein optionales, bevorzugtes Merkmal eingeleitet wird. Der Ausdruck ist nicht als „und zwar“ und nicht als „nämlich“ zu verstehen.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich zusätzlich aus dem nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiel.
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Komponenten, welche in den einzelnen Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sein, wobei die Komponenten nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.
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In der Zeichnung zeigen:
- 1: schematisch eine Ansicht der Ösenzange in einem geöffneten Zustand mit montierten Stempel- und Matrizenteilen; und
- 2: schematisch eine weitere Ansicht der Ösenzange aus der 1 mit demontierten Stempel- und Matrizenteilen, welche von den Hebelarmen entfernt dargestellt sind.
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Bei der in den 1 und 2 gezeigten Zange handelt es sich um eine Ösenzange 1 zum Setzen von Ösen (nicht gezeigt) in einem Material, wie einer Plane (ebenfalls nicht gezeigt) oder ähnlichem.
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Die Ösenzange 1 weist ein Griffteil 2 mit zwei Hebelarmen 4 und 6 auf, wobei die zwei Hebelarme 4 und 6 mittels eines hier nicht näher gezeigten Gelenkmechanismus 8 gelenkig miteinander und damit auch drehbeweglich zueinander verbunden sind.
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Der Gelenkmechanismus 8 kann hierbei mittels einer einfachen Gelenkachse 10 (nur exemplarisch dargestellt) realisiert sein, wobei die Gelenkachse 10 hier orthogonal zu der Bildebene verläuft.
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Ferner weist die Ösenzange 1 ein Werkzeug 12 auf, wobei das Werkzeug 12 der Ösenzange 1 ein Stempelteil 14 und ein Matrizenteil 16 umfasst.
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Derartige Stempel- und Matrizenteile 14 und 16 zum Setzen von Ösen sind aus dem Stand der Technik bekannt und sind hier insofern auch nicht detaillierter beschrieben.
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Jedenfalls weisen die Hebelarme 4 und 6 jeweils einen Aufnahmebereich 18 und 20 auf, an welchen das Stempelteil 14 bzw. das Matrizenteil 16 an dem jeweiligen Hebelarm 4 bzw. 6 befestigt sind.
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Sowohl das Stempelteil 14 als auch das Matrizenteil 16 sind hierbei mittels einer Schraubverbindung 22 bzw. 24 an dem dazugehörigen Hebelarm 4 bzw. 6 festgeschraubt, sodass ein versehentliches Lösen oder auch nur ein unbeabsichtigtes Verrutschen von Stempel- und Matrizenteil 14, 16 erstens relativ zueinander und zweitens relativ zu den Aufnahmebereichen 18 und 20 bzw. zu den Hebelarmen 4 und 6 ausgeschlossen ist.
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Wie gemäß der Darstellung nach der 2 gut erkennbar dargestellt ist, weisen zur Realisierung der Schraubverbindungen 22 und 24 das Stempelteil 14 und das Matrizenteil 16 jeweils einen Gewindebolzen 26 bzw. 28 und die Aufnahmebereiche 18 bzw. 20 jeweils eine Gewindebohrung 30 bzw. 32 auf.
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Ferner besitzt das Stempelteil 14 eine Stanzachse 34 (nur in 1 dargestellt), um welche herum das Stempelteil 14 gedreht wird, wenn dessen Gewindebolzen 26 in die dazugehörige Gewindebohrung 30 eingedreht oder aus dieser herausgedreht wird.
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Entsprechend weist das Matrizenteil 16 eine weitere Stanzachse 36 (nur in 1 dargestellt) auf, um welche herum das Matrizenteil 16 gedreht wird, wenn dessen Gewindebolzen 28 in die entsprechende Gewindebohrung 32 hinein- oder aus dieser Gewindebohrung 32 herausgedreht wird.
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Die beiden Stanzachsen 34 und 36 fluchten bei geschlossener Ösenzange 1 miteinander, sodass das Stempelelement 38 des Stempelteils 14 passgenau in die Matrizensenke 40 des Matrizenteils 16 eintauchen kann.
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Das Stempelteil 14 und das Matrizenteil 16 weisen jeweils eine Schraubachse (nicht nochmals beziffert) auf, welche fluchtend zu der jeweiligen Stanzachse 34 bzw. 36 verlaufend angeordnet ist.
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Dementsprechend sind die Schraubachsen quer zu der Gelenkachse 10 der zwei miteinander gelenkig verbundenen Hebelarme 4 und 6 verlaufend angeordnet.
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Jedenfalls weist die Ösenzange 1 eine vorteilhafte Verliersicherung (nicht gesondert beziffert) für das Stempelteil 14 und das Matrizenteil 16 auf, wobei die Verliersicherung einen Gewindebolzen 26 bzw. 28 und eine Gewindebohrung 30 bzw. 32 aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ösenzange
- 2
- Griffteil
- 4
- erster Hebelarm
- 6
- zweiter Hebelarm
- 8
- Gelenkmechanismus
- 10
- Gelenkachse
- 12
- Werkzeug
- 14
- Stempelteil
- 16
- Matrizenteil
- 18
- erster Aufnahmebereich
- 20
- zweiter Aufnahmebereich
- 22
- erste Schraubverbindung
- 24
- zweite Schraubverbindung
- 26
- erster Gewindebolzen
- 28
- zweiter Gewindebolzen
- 30
- erste Gewindebohrung
- 32
- zweite Gewindebohrung
- 34
- erste Stanzachse bzw. Schraubachse
- 36
- weitere Stanzachse bzw. Schraubachse
- 38
- Stempelelement
- 40
- Matrizensenke