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Die Erfindung betrifft eine Farbmischung als Beschichtung eines Fahrzeugteils.
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Derartige Farbmischungen sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, Fahrzeugteile in einer gewünschten Farbe zu beschichten.
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Dabei werden die gewünschten Farben zu einer Farbmischung durchmischt und anschließend auf das Fahrzeugteil aufgetragen.
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Nachteilig daran ist, dass lediglich gleichmäßige Farbeindrücke erzeugt werden können. Eine Betonoptik mit einem ungleichmäßigen Farbeindruck kann dadurch nicht erreicht werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Farbmischung sowie ein Fahrzeugteil zu schaffen, mit der/bei dem eine ungleichmäßige Betonoptik erzeugt werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Gegenstände sowie die Verwendung der unabhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß ist die Farbmischung als Beschichtung eines Fahrzeugteils in Betonoptik ausgebildet bzw. kann hierzu verwendet werden.
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Bei dem Fahrzeug kann es sich vorzugsweise um ein Kraft- und/oder Wasserfahrzeug, beispielsweise einen PKW, ein Wohnmobil, einen LKW oder ein Boot, handeln.
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Bei dem Fahrzeugteil kann es sich beispielsweise um ein Bauteil der Innenverkleidung, z.B. die Mittelkonsole, handeln.
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Das Fahrzeugteil kann beispielsweise ein Carbon- und/oder Kunststoffmaterial, z.B. Polycarbonat und/oder Polymethylmethacrylat (Acryl), umfassen oder daraus bestehen.
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Die Farbmischung weist eine erste Farbe mit ersten, vorzugsweise mineralischen, Pigmenten und eine zweite Farbe mit zweiten, vorzugsweise mineralischen, Pigmenten auf.
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Die Pigmente sind beispielsweise jeweils mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, gemischt. Das Verhältnis von Pigmenten zur Flüssigkeit kann z.B. 1 zu 10 betragen.
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Die ersten und zweiten Pigmente sind vorzugsweise unterschiedlich. So können z.B. die ersten Pigmente heller als die zweiten Pigmente sein.
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Bevorzugt handelt es sich um graue Pigmente.
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Beispielswiese ist die erste Farbe am Fahrzeugteil auftragbar bzw. aufgetragen, z.B. aufgetupft.
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Das Auftragen erfolgt vorzugsweise manuell, beispielsweise mittels einer Tupftechnik.
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Hierbei kann beispielsweise ein Schwamm, z.B. ein Naturschwamm, zum Einsatz kommen. Beispielsweise durch verschiedene Drehungen kann dabei ein Betonmuster erzeugt werden.
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Vorzugsweise trocknet die erste Farbe. Hierbei kann abgewartet werden. Alternativ kann z.B. mit einem Heißluftfön nachgeholfen werden.
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Um die Deckkraft zu erhöhen, kann optional erneut die erste Farbe aufgetragen, z.B. aufgetupft, und getrocknet werden.
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Die zweite Farbe ist am Fahrzeugteil derart lediglich abschnittsweise über der ersten Farbe auftragbar bzw. aufgetragen, dass ein ungleichmäßiges Muster aus der ersten Farbe und der zweiten Farbe entsteht.
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Das Auftragen der zweiten Farbe erfolgt vorzugsweise manuell, beispielsweise mittels einer Tupftechnik.
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Hierbei kann beispielsweise ein Schwamm, z.B. ein Naturschwamm, zum Einsatz kommen. Beispielsweise durch verschiedene Drehungen kann dabei ein Betonmuster erzeugt werden.
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Es werden daher die beiden Farben nacheinander auf das Fahrzeugteil aufgetragen.
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Am Fahrzeugteil ist die zweite Farbe mit der ersten Farbe zumindest oder lediglich abschnittsweise durchmischt.
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Die Betonoptik ergibt sich dabei durch die auf das Fahrzeugteil aufgetragene Farbmischung und dadurch, dass die zweite Farbe die erste Farbe lediglich abschnittsweise bedeckt.
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Die sich ergebende Betonoptik ist zeitgemäß, modern, einzigartig und beständig.
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Tests heben ergeben, dass die Farbmischung sowohl bei längerer Zeit bei Minustemperaturen (im Test wurde ein beschichtetes Fahrzeugteil einen Monat bei -20° C gefroren), als auch bei einer Lagerung bei praller Sonneneinstrahlung (im Test etwa ein Jahr) keine Veränderungen aufwies.
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Weiterbildungen der Erfindung sind ferner den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die ersten Pigmente hellgrau.
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Vorzugsweise kann die erste Farbe eine Außenseite des Fahrzeugteils zwischen 80 % und 100 %, vorzugsweise 90 %, bedecken.
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Wird die erste Farbe nicht vollflächig auf das Fahrzeugteil aufgetragen, ist somit noch ein Teil der ursprünglichen Farbe des Fahrzeugteils, z.B. schwarz, sichtbar.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die zweiten Pigmente betongrau.
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Vorzugsweise kann die zweite Farbe eine Außenseite des Fahrzeugteils bzw. die erste Farbe zwischen 50 % und 70 %, vorzugsweise 60 %, bedecken.
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Da die zweite Farbe nicht vollflächig auf das Fahrzeugteil bzw. die erste Farbe aufgetragen ist, ist somit noch ein Teil der ursprünglichen Farbe des Fahrzeugteils bzw. der ersten Farbe sichtbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Farbmischung eine dritte Farbe mit dritten, vorzugsweise mineralischen, Pigmenten auf, wobei die dritte Farbe am Fahrzeugteil derart lediglich abschnittsweise über der zweiten Farbe und/oder der ersten Farbe auftragbar bzw. aufgetragen, vorzugsweise aufgetupft, ist, dass ein ungleichmäßiges Muster aus der ersten Farbe, der zweiten Farbe und der dritten Farbe entsteht.
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Die Pigmente sind beispielsweise mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, gemischt. Das Verhältnis von Pigmenten zur Flüssigkeit kann z.B. 1 zu 10 betragen.
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Die dritten Pigmente sind bezüglich der ersten und/oder zweiten Pigmente vorzugsweise unterschiedlich. So können z.B. die ersten und/oder zweiten Pigmente heller als die dritten Pigmente sein.
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Bevorzugt handelt es sich um graue Pigmente.
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Beispielswiese ist die erste Farbe am Fahrzeugteil auftragbar bzw. aufgetragen, z.B. aufgetupft.
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Die zweite Farbe ist über der ersten Farbe auftragbar bzw. aufgetragen, z.B. aufgetupft.
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Die dritte Farbe ist über der zweiten Farbe auftragbar bzw. aufgetragen, z.B. aufgetupft.
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Das Auftragen der dritten Farbe erfolgt vorzugsweise manuell, beispielsweise mittels einer Tupftechnik.
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Hierbei kann beispielsweise ein Schwamm, z.B. ein Naturschwamm, zum Einsatz kommen. Beispielsweise durch verschiedene Drehungen kann dabei ein Betonmuster erzeugt werden.
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Es werden daher sämtliche Farben nacheinander auf das Fahrzeugteil aufgetragen.
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Am Fahrzeugteil sind vorzugsweise die dritte Farbe, die zweite Farbe und die erste Farbe zumindest oder lediglich abschnittsweise durchmischt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die dritten Pigmente anthrazit.
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Vorzugsweise kann die dritte Farbe eine Außenseite des Fahrzeugteils, die erste Farbe bzw. die zweite Farbe zwischen 20 % und 40 %, vorzugsweise 30 %, bedecken.
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Da die dritte Farbe nicht vollflächig auf das Fahrzeugteil, die erste Farbe bzw. die zweite Farbe aufgetragen ist, ist somit noch ein Teil der ursprünglichen Farbe des Fahrzeugteils, der ersten Farbe bzw. der zweiten Farbe sichtbar.
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Entsprechend kann beispielsweise eine oder mehrere weitere Farben vorgesehen sein.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeugteil, welches auf wenigstens einer Außenseite zumindest abschnittsweise eine erfindungsgemäße Farbmischung aufweist.
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Bei dem Fahrzeugteil kann es sich beispielsweise um ein Bauteil der Innenverkleidung, z.B. die Mittelkonsole, handeln.
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Das Fahrzeugteil kann beispielsweise ein Carbon- und/oder Kunststoffmaterial, z.B. Polycarbonat und/oder Polymethylmethacrylat (Acryl), umfassen oder daraus bestehen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Fahrzeugteil oberhalb der Farbmischung eine, beispielsweise transparente, Versiegelung, vorzugsweise eine Hydrophobierung, auf.
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Die Versiegelung kann beispielsweise mit einem Pinsel auftragbar bzw. aufgetragen sein.
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Bei der Versiegelung kann es sich z.B. um Sikagard® und/oder einen Acryllack, z.B. Acrylmattlack, handeln.
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Die Oberfläche wird dadurch versiegelt und ist nicht mehr saugend.
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Tests haben ergeben, dass sich die Versiegelung während und/oder nach der Aushärtungszeit mit der Farbmischung verträgt.
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So wurde das Fahrzeugteil nach der Aushärtungszeit beispielsweise auf elastische Art und Weise gebogen und gedreht, ohne dass Beschädigungen auftraten. Zudem entstanden keine Verfärbungen.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Farbmischung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Beschichten eines Fahrzeugteils in Betonoptik.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Beschichten eines Fahrzeugteils in Betonoptik, bei dem eine Farbmischung eine erste Farbe mit ersten Pigmenten und eine zweite Farbe mit zweiten Pigmenten aufweist, wobei die zweite Farbe am Fahrzeugteil derart lediglich abschnittsweise über der ersten Farbe aufgetragen, vorzugsweise aufgetupft, wird, dass ein ungleichmäßiges Muster aus der ersten Farbe und der zweiten Farbe entsteht.
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Alle hier beschriebenen Ausführungsformen und Bestandteile der Gegenstände sind vorzugsweise dazu ausgebildet, nach dem hier beschriebenen Verfahren bzw. Verwendung eingesetzt zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Gegenstände sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens bzw. der Verwendung jeweils miteinander kombiniert werden, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugteils.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellte Ausführungsform rein beispielhafter Natur ist. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Vorzugsweise ist die dritte Farbe und/oder die Versiegelung rein optional.
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1 zeigt einen Ausschnitt eins Fahrzeugteils 10 mit einer ersten Farbe 12, einer zweiten Farbe 14 und einer dritten Farbe 16.
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Ganz außen ist eine Versiegelung 18 vorgesehen.
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Optional kann als erster Schritt die Außenseite des Fahrzeugteils 10, beispielsweise mit einem, z.B. 180er, Schleifpapier, aufgeraut werden. Dies erleichtert die Verbindung mit der Farbmischung. Vorzugsweise kann die Außenseite des Fahrzeugteils 10, z.B. mit Luft, abgeblasen werden, um Staub zu entfernen.
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Zunächst wird die erste Farbe 12 am Fahrzeugteil 10 aufgetragen, z.B. aufgetupft.
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Optional kann, nachdem die erste Farbe 12 getrocknet ist, erneut eine Schicht mit der ersten Farbe 12 aufgetragen, z.B. aufgetupft, werden. Um das Trocknen zu beschleunigen, kann z.B. ein Heißluftfön eingesetzt werden.
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Nachdem die erste Farbe 12 getrocknet ist, wird die zweite Farbe 14 über der ersten Farbe aufgetragen, z.B. aufgetupft.
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Schließlich wird, nachdem die zweite Farbe 14 getrocknet ist, die dritte Farbe 16 aufgetragen, z.B. aufgetupft.
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Dadurch, dass die Farben 12, 14 und 16 lediglich abschnittsweise übereinander aufgetragen werden, sind diese durchmischt und erzeugen ein Betonmuster.
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Optional kann die getrocknete Farbmischung, beispielsweise mit einem, z.B. 280er, Schleifpapier, abgeschliffen werden, um Unebenheiten zu entfernen. Vorzugsweise kann die Außenseite, z.B. mit Luft, abgeblasen werden, um Staub zu entfernen.
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Am Ende kann schließlich die Versiegelung 18, z.B. mit einem Pinsel, aufgetragen werden, um die Betonoptik z.B. gegen Schmutz, Staub und/oder verschüttete Flüssigkeiten, z.B. Kaffee oder Wasser, zu schützen. Ferner ist das beschichtete Fahrzeugteil dadurch pflegeleicht zu reinigen. Beispielsweise perlen Flüssigkeiten wie beim Lotuseffekt ab und können, beispielsweise mit einem Tuch, z.B. Microfasertuch, weggewischt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugteil
- 12
- erste Farbe
- 14
- zweite Farbe
- 16
- dritte Farbe
- 18
- Versiegelung