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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und einen Adapter für die Vorrichtung zum Regeln der Temperatur eines Grills, die zwischen einer Wärmeversorgungseinheit und einer Einheit für Wärmeabgabe, die Teil des Grills ist und zum Grillieren des Gutes verwendet wird, angeordnet ist, wobei die Vorrichtung ein Steuerelement zur Regelung der Wärmemenge, das in der Regel von Hand bedienbar ist, umfasst.
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Definitionen
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Unter dem Begriff „Steuern“ wird mit Hilfe einer Stellgröße eine Vorrichtung oder Anlage beeinflusst. Regeln ist ein Vorgang, bei dem der IST-Wert einer Grösse gemessen und durch Nachstellen mit einer definierten Steuergrösse dem SOLL-Wert angeglichen wird.
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Beim Grillen wird das Gargut im Wesentlichen durch Wärmestrahlung gegart und an der Oberfläche geröstet. Dazu wird es entweder mithilfe eines Spiesses oder auf einem Grillrost über, neben oder unter einer strahlenden Wärmequelle gehalten. Als Hitzequelle dienen Holzfeuer oder Holzglut, Gas, durch Gas erhitzte Steine oder elektrische Heizschleifen. Um hier den Grillvorgang zu bewirken, gibt die Hitzequelle eine Leistung ab. Diese Leistung ist durch mechanische Steuerelemente, die von Hand bedienbar sind, steuerbar. Dabei wird bei einem Gasgrill die Gasmenge, bei einem mit Strom betriebenen Grill die Menge des Stroms gesteuert. Die Steuerelemente sind Dreh- oder Schiebeknöpfe.
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Stand der Technik
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Geräte zum Einsatz im Freien werden seit Langem dazu verwendet, Lebensmittel zuzubereiten und andere Aufgaben auszuführen. Zum Beispiel werden Geräte zum Einsatz im Freien wie etwa Grills und Räuchergrills (Barbecue-Smoker) oft zum Zubereiten von Fleisch, Gemüse, Obst und anderen Arten von Lebensmitteln verwendet. Diese Grills und Räuchergrills werden typischerweise unter Verwendung von manuellen, in den Rahmen des Grills oder Räuchergrills integrierten mechanisch (mit der Hand) bedienbaren Steuerelementen betrieben. So weisen zum Beispiel viele solcher Geräte zum Einsatz im Freien einen Zündknopf, welcher beim Drücken einen Funken in der Nähe eines Gasauslasses an einem Brenner (Einheit für Wärmeabgabe) erzeugt, auf. Dabei wird als Wärmeversorgungseinheit eine Gasflasche verwendet, dessen Gas über das Steuerelement zur Einheit für Wärmeabgabe strömt. Der Funke entzündet das Gas und der Brenner beginnt, Wärme zu erzeugen. Die Wärmemenge wird im Allgemeinen mittels einer Drehscheibe oder eines Drehknopfes gesteuert, der mehr oder weniger Gas in den Brenner einströmen lässt.
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In einigen Fällen können solche Grillvorrichtungen auch elektronische Steuerelemente aufweisen. Anstatt dass diese eine manuelle Drehscheibe oder einen Drehknopf zum Justieren der an dem Brenner eingeführten Gasmenge aufzuweisen, wird eine elektronische Steuerung durch den Nutzer eingestellt oder justiert. Die elektronische Steuerung interagiert dann mit einer Magnetspule oder einer anderen elektromechanischen Komponente, um den Gasfluss zum Brenner zu regulieren. Der Nutzer muss sich dennoch, wie dies bei manuellen Drehscheiben und Drehknöpfen der Fall ist, immer noch an dem Grill befinden, um Einstellungen des Grills zu ändern. Um dieses Problem zu lösen, wurden einige vor Kurzem hergestellte Geräte zum Einsatz im Freien mit Bluetooth-Funkeinrichtungen ausgerüstet. Diese Bluetooth-Funkeinrichtungen ermöglichen eine Kommunikation mit räumlich nahen elektronischen Einrichtungen einschliesslich Mobilfunktelefonen oder Tablet-PCs des Gerätebesitzers. Ausserdem hat das Gerät, selbst wenn es mit einer mobilen Einrichtung verbunden ist, sehr beschränkte Optionen. Tatsächlich hat das Gerät über die mobile Einrichtung des Nutzers hinaus keinen Zugriff auf Informationen oder Steuersignale. Zudem kann in der Regel nur ein Gerät mit jeweils einem Bluetooth-betriebenen Gerät gekoppelt werden.
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Unter https://www.grillsportverein.de/forum/attachments/anleitung-tripodstand-26-11-2017-pdf.1618971/ (Stand 26.11.2017) ist eine Vorrichtung zum Verstellen eines Steuerelements eines Gasgrills bekannt. Hierzu ist das Steuerelement zu entfernen und die Vorrichtung anzubringen. Ein integrierter Stellmotor kann über eine Steuereinheit die Steuerung übernehmen.
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Die Vorrichtung, die in der
DE 10 2011 002 853 A1 geht von einer Gargerätvorrichtung mit wenigstens einer Steuer- und/oder Regeleinheit und zumindest einer Gareinheit aus, welche wenigstens eine Direktauflagefläche zu einem Auflegen von Gargut aufweist und welche zu einem offenen Garen von Gargut vorgesehen ist. Um einen geringen Energieverbrauch zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu vorgesehen ist, nach einer Leerbetriebs-Heizphase selbsttätig wenigstens einen leistungsreduzierten Heizmodus zu aktivieren.
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In der
US 2014/0261006 A1 ist ein Gasgrill beschrieben. Dieser temperatursteuerbarer Gasgrill umfasst einen Hauptkörper mit einer Grillkammer, mehrere Brenner im Hauptkörper zum Verbrennen von Gas, einen Temperatursensor zum Erfassen einer aktuellen Temperatur in der Grillkammer, ein Gasventil und eine Steuerung. Das Gasventil hat einen Schieber und einen Schrittmotor, und der Schrittmotor bewegt den Schieber, um einen den Brennern zugeführten Gasstrom zu ändern. Die Steuerung verfügt über eine Benutzeroberfläche und eine Verarbeitungseinheit. Ein Benutzer gibt eine Einstelltemperatur über die Benutzerschnittstelle ein, und die Verarbeitungseinheit steuert den Schrittmotor gemäß der aktuellen Temperatur und der Einstelltemperatur, um die aktuelle Temperatur in der Grillkammer in einem begrenzten Bereich zu halten.
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Nachteile des Standes der Technik
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Grillvorrichtungen mit einer Haube weisen in der Regel zusätzlich ein Temperarturmessgerät auf. Dieses ist ein Thermometer, dessen Messfühler im Innenraum der Haube die tatsächliche Temperatur feststellen. Durch dieses Temperaturmessgerät wird die Temperatur des Innenraums des Grills visuell angezeigt. In der Regel werden solche Messwerte ausserhalb des Grillraums dargestellt.
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Um die Temperatur innerhalb des Grillraums zu regulieren, wird wie bei herkömmlichen Herdvorrichtungen an Drehknöpfen von Hand die Temperatur, die erreicht und gehalten werden soll, durch Drehen der Drehknöpfe eingestellt. Eine zusätzliche Skalierung hilft, die Position des Drehknopf und damit der Temperatur innerhalb des Grillraums visuell darzustellen.
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Ist der Anwender etwas von dem Grill räumlich entfernt, so kann er nicht mehr die Temperatur kontrollieren und hat dann keine Möglichkeit, einzugreifen, falls sich die Temperatur ungewollt verändert. Insbesondere in der Startphase ist ein genaues Beobachten und dann auch ein entsprechendes Nachregulieren notwendig.
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Darin besteht die Gefahr, dass das zu grillierende Gut überhitzt, verbrennt oder sonstigen Schaden nimmt, so dass dieses ungeniessbar wird.
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Bisherige elektrisch bedienbare Steuerelemente müssen bauseits vom Hersteller verbaut werden, da diese unmittelbar in den Gaskreislauf eingreifen. Dem Anwender ist es aus sicherheitstechnischen Gründen nicht erlaubt, hier entsprechend tätig zu werden. Sofern der Anwender Drehknopf oder Gaszufuhr verändert, erlöschen die Betriebserlaubnis und die Garantie des Grills. Andere Lösungen erfordern, dass Bauteile des Grills entfernt werden, damit dann die Fernbedienung angeschlossen werden kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung sowie einen Adapter für eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der auf einfache Art und Weise eine Regelung der Wärmemenge innerhalb eines Grills, der insbesondere mit Gas betrieben wird, zu schaffen.
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Lösung der Aufgabe
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Die Lösung der Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 bereitgestellt.
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Vorteile der Erfindung
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Der Grundgedanke der Erfindung ist es, einen bestehenden Grill, der vorzugsweise mit Gas betrieben ist und eine Haube aufweist, mit einer Vorrichtung mindestens zur Steuerung der Zufuhr der Wärmemenge auszubilden. Zudem ist vorgesehen, dass eine Regelung in Abhängigkeit der eingestellten gewollten Temperatur und der tatsächlichen Temperatur unter der Haube selbsttätig erfolgt.
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Hierfür wird vorgeschlagen, ein Aufnahmeelement derart auszugestalten, dass dieses über den üblicherweise bauseits vorhandenen Drehknopf stülpbar und drehfest fixierbar ist, ohne diesen zuvor entfernen zu müssen. Gleichzeitig wird das Aufnahmeelement zentrisch von einem Stellmotor angetrieben. Zudem kann das Aufnahmeelement weiterhin wie der bauseits vorhandene Drehknopf verwendet werden, so dass auch sehr schnell die Flamme des Grill abschaltbar ist, ohne die Vorrichtung zuvor zu entfernen. Damit ist auch ein Nachjustieren der Temperatur von Hand ist möglich, obwohl der bauseits vorhandene Drehknopf bedeckt ist.
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Dies schafft für den Anwender auch die Möglichkeit, den Drehknopf in die «aus» Position zu bringen, damit die Wärmezufuhr am Grill gestoppt ist. Bisherige Vorrichtungen mussten zunächst entfern werden, um den Gasgrill abzuschalten.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist für alle Arten von Grillvorrichtungen geeignet, die mechanische Drehknöpfe zur Steuerung der Wärmemenge bzw. Leistung auf dem Grill aufweisen, unabhängig davon, mit welcher Energie (Gas, Strom) die Grillvorrichtung betrieben wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen hervor.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1 eine Ansicht auf einen handelsüblichen Grill mit mechanischen Steuerelementen und der erfindungsgemässen Vorrichtung;
- 2 eine erste perspektivische Ansicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung;
- 3 eine weitere perspektivische Ansicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung;
- 4 eine Ansicht auf ein Aufnahmeelement für ein am Grill angeordnetes Steuerungselement mit einem herausnehmbaren Adapter, in einer ersten Stellung;
- 5 eine Ansicht auf ein Aufnahmeelement für ein am Grill angeordnetes Steuerungselement mit einem herausnehmbaren Adapter, in einer zweiten Stellung;
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
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Die Vorrichtung 10 ist für einen Grill 1, der in der Regel im Freien genutzt werden kann, anwendbar. Zur Steuerung der Temperatur auf einer Grilloberfläche 2 oder in einem durch eine Haube 3 begrenzten Grillraum 4 sind handelsübliche Steuerelemente 9 in der Ausbildung von Drehknöpfen vorgesehen. Diese lassen sich in einem Drehwinkel von üblicherweise 0 bis 270 Grad drehen und positionieren.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung 10 umfasst bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel und wie es in den 2 und 3 gezeigt wird ein Regelelement 11. Ein solches Regelelement 11 besteht aus einem Aufnahmeelement 12 und einem Geberelement 13. Das Aufnahmeelement 12 ist vorzugsweise zylinderförmig gestaltet und weist einen Hohlraum zur Aufnahme eines bauseits des Grills 1 vorhandenen Steuerelements 9 auf. Auf der zur Aufnahme des Steuerelements 9 gegenüberliegenden Seite ist eine Anlenkung an einen in den Zeichnungen nicht näher dargestelltes Geberelement 13. Dieses Geberelement 13 weist eine Drehachse 13a auf, über die das Aufnahmeelement 12 angelenkt und in und gegen die Drehpfeilrichtung 13b drehbar ist. Das Aufnahmeelement 12 ist mit dem Geberelement 13 gekoppelt. Dieses Geberelement 13 ist ein Servomotor oder Stellmotor oder Schrittmotor oder gleichwirkende Mittel sein, die bzw. der von einer Regeleinheit 14 angesteuert wird.
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Das Geberelement ist in einem Gehäuse 19 angeordnet, das im Querschnitt vorzugsweise L-förmig ausgestaltet ist. Die L-förmige Ausgestaltung weist einen Grund 20 und eine von dieser wegweisenden Wandung 21 auf. Die Wandung ist dafür vorgesehen, das Geberelement 13 mit seiner Achse 13a sowie das Aufnahmeelement 12, welches mit der Achse 13a drehfest verbunden ist, aufzunehmen. Die Höhe des Aufnahmeelements 12 entspricht ungefähr der Höhe der Wandung 21. An der freien Stirnseite 22 der Wandung 21 ist ein Befestigungselement 23 vorgesehen. Mit diesem Befestigungselement 23, beispielsweise einem Magnet oder gleichwirkendem Mittel kann die Vorrichtung 10 an einem Grill auf einen handelsüblichen Drehknopf bzw. ein Steuerelement 9 lösbar fixiert werden.
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Das Aufnahmeelement 12, wie in den 4 und 5 dargestellt, ist zylinderförmig, und zu einer Stirnseite 24 geschossen, zu der anderen Stirnseite 25 vollständig geöffnet und bildet eine Innenseite 26. Die geschlossene Stirnseite 24 ist über die Achse 13a an das Geberelement 13 gekoppelt. Die offene Stirnseite 25 ist bezüglich Höhe h und Durchmesser d derart bemessen, dass diese alle mögliche handelsüblichen Stellelemente 9 (Drehknöpfe) von Grills 1 umfassen kann. Zusätzlich ist auf der Innenseite 26 ein Adapterelement 27 vorgesehen, das aus der Innenseite 26 herausnehmbar (Pfeilrichtung 28, 4) ist und durch ein anders gestaltetes Adapterelement 27 ersetzbar ist. Das Adapterelement 27 dient dazu, sich der entsprechenden Kontur des umfassenden Stellelements 9 sich anzupassen und eine drehfeste Verbindung herzustellen.
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Zum Entnehmen wird das Adapterelement 27 mit Hilfsmitteln 29 aus dem Aufnahmeelement 12 entfernt. Wie in 5 dargestellt wird ein anderes passendes Adapterelement 27' in Pfeilrichtung 30 wieder in das Aufnahmeelement 12 gebracht und ist dort fixiert. Die Fixierung erfolgt mittels einer Verrastung, wobei zusätzliche Hilfsmittel 31 vorgesehen sind, die die genaue Positionierung des Adapterelements 27' innerhalb des Aufnahmeelements 12 erlauben.
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Aufgrund der sehr einfachen Ausgestaltung ist durch einen schnellen Wechsel jeweils das passende Adapterelement 27, 27' für das jeweilige Steuerelement 9 adaptierbar.
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Für den Anwender ist eine übliche Anwendung (drehen und verstellen von Hand) und auch ein Verstellen über das Geberelement 13 bzw. dessen Regeleinheit möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grill
- 2
- Grilloberfläche
- 3
- Haube
- 4
- Grillraum
- 5
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- 6
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- 7
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- 8
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- 9
- Steuerelement
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Regelelement
- 12
- Aufnahmeelement
- 13
- Geberelement
- 13a
- Drehachse
- 14
- Regeleinheit
- 15
- -
- 16
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- 17
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- 18
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- 19
- Gehäuse
- 20
- Grund
- 21
- Wandung
- 22
- Stirnseite
- 23
- Befestigungselement
- 24
- Stirnseite
- 25
- offene Stirnseite
- 26
- Innenseite
- 27, 27'
- anders gestaltetes Adapterelement
- 28
- Pfeilrichtung
- 29
- Hilfsmittel
- 30
- Pfeilrichtung
- 31
- Hilfsmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011002853 A1 [0007]
- US 2014/0261006 A1 [0008]