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Die Erfindung betrifft eine Piezosegmentanordnung mit einem Piezosegment und mit einem Träger. Die Piezosegmentanordnung wird bevorzugt an einer Kettenwirkmaschine verwendet.
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Kettenwirkmaschinen weisen Wirkwerkzeuge auf, die Kettfäden bei einem Wirkprozess zu einem flächigen Textilmaterial, einer sogenannten Wirkware, verarbeiten. Kettenwirkmaschinen weisen ferner mehrere Barren auf, wobei an einer Barre jeweils eine Vielzahl von Wirkwerkzeugen angeordnet ist. Durch eine Barrenbewegung wird eine Vielzahl von Wirkwerkzeugen gleichzeitig bewegt und entsprechend eine Vielzahl von Maschen parallel gebildet. Dies bedingt die vergleichsweise hohe Produktionsleistung von Kettenwirkmaschinen.
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Bei Kettenwirkmaschinen führen gewöhnlicherweise sogenannte Legebarren einer Wirkstelle Kettfäden zu. Die Legebarren weisen zu diesem Zweck Lochnadeln auf. Die Legebarren können seitlich versetzt werden, wodurch die Legung der erzeugten Wirkware beeinflusst wird. Da bei einer Legebarre die Lochnadeln einzeln nicht beweglich sind und sie deshalb die gleiche Versatzbewegung vollziehen, gibt es nur eingeschränkte Musterungsmöglichkeiten. Deshalb können Kettenwirkmaschinen ferner mit sogenannten Jacquardbarren ausgestattet werden. Die Jacquardtechnologie zeichnet sich dadurch aus, dass die zur Führung der Kettfäden vorgesehenen Lochnadeln einzeln beweglich sind. Dadurch erhöht sich die Musterungsvielfalt.
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Um Einzelnadeln zu bewegen ist aus dem Stand der Technik die Verwendung von Piezoaktoren bekannt. Dahingehend sind sogenannte Piezosegmente, die durch Piezoaktoren angetriebene Wirkwerkzeuge wie beispielsweise Lochnadeln tragen, unter anderem aus der
EP 2428602 B1 und der
DE 102010032997 A1 bekannt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexibel einsetzbare Piezosegmentanordnung bereitzustellen.
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Deshalb wird eine Piezosegmentanordnung mit einem Piezosegment vorgeschlagen, das einen Träger aufweist, der eine Vielzahl von Wirkwerkzeugen trägt, wobei das Piezosegment ferner piezoelektrische Antriebe zur Verlagerung der Wirkwerkzeuge aufweist, wobei die Piezosegmentanordnung eine Anschlussplatine aufweist, und wobei die Anschlussplatine mit dem Piezosegment lösbar verbindbar ist. Somit kann das Piezosegment variabel mit Anschlussplatinen unterschiedlichen Typs verbunden werden. Dies ermöglicht es beispielsweise, eine verwendete Anschlussplatine einfach auszutauschen, zum Beispiel im Reparaturfall oder falls eine Erweiterung der Anschlussplatine vorgesehen ist. An einer Barre einer Kettenwirkmaschine kann eine Vielzahl erfindungsgemäßer Piezosegmentanordnungen angebracht werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn Verbindungsmittel der Anschlussplatine und des Piezosegments so ausgebildet sind, dass zwischen der Anschlussplatine und dem Piezosegment eine Steck- und/oder Rastverbindung hergestellt werden kann. Das Piezosegment kann somit einfach mit der Anschlussplatine verbunden werden, zum Beispiel durch Zusammenstecken. Eine Verbindung kann somit schnell und einfach hergestellt werden. Die Verbindungsmittel können Rastmittel umfassen, die dazu dienen, eine rastende Verbindung zwischen der Anschlussplatine und dem Piezosegment herzustellen, die sich nicht unmittelbar lösen lässt. Ergänzend kann die Piezosegmentanordnung zusätzliche Sicherungsmittel aufweisen, die eine dauerhafte Verbindung der Anschlussplatine mit dem Piezosegment sicherstellen.
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Eine Rastverbindung kann insbesondere durch Schnapp- oder Rastelemente hergestellt werden, die an der Anschlussplatine bzw. dem Piezosegment vorgesehen sind, und welche in Löcher, Vertiefungen oder Aussparungen an dem Piezosegment bzw. der Anschlussplatine eingreifen können. Solche Schnapp- oder Rastelemente oder auch Verbindungsmittel sonstiger Art können insbesondere aus Kupferberyllium hergestellt sein. Es versteht sich aber, dass die Kontakte auch aus anderen Materialien hergestellt sein können. Die Verbindungsmittel werden bevorzugt dazu genutzt, um elektrische Energie und/oder Daten zwischen der Anschlussplatine und dem Piezosegment zu übertragen.
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Es ist erfindungsgemäß möglich, dass die Piezosegmentanordnung ein Kabel aufweist, das an die Anschlussplatine angeschlossen ist. Bei dem Kabel handelt es sich bevorzugt um ein Strom- und/oder Datenkabel. Somit weist die Piezosegmentanordnung einen Anschluss herkömmlicher Art auf, bei dem eine Strom- und/oder Datenversorgung des Piezosegments über ein Strom- bzw. Datenkabel erfolgt.
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Es ist alternativ möglich, dass die Anschlussplatine rückseitig angeordnete Kontakte zur Übertragung von Strom und/oder Daten aufweist. Diese rückseitig angeordneten Kontakte können beispielsweise auf eine Strom- und/oder Datenversorgungsleitung einer Jacquardbarre aufsetzen. Bei der Strom- und/oder Datenversorgungsleitung kann es sich insbesondere um eine freiliegende Leiterbahn bzw. eine freiliegende Stromschiene handeln. Insbesondere können auf diese Weise Steuerungsdaten von einem Datenbus abgegriffen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Anschlussplatine mindestens eine Rechnereinheit, einen Datenspeicher und/oder eine Kommunikationseinheit auf. Auf diese Weise wird es ermöglicht, dass auf der Platine beispielsweise zusätzliche Rechenoperation ausgeführt werden können, Daten geprüft und gespeichert werden können, etc.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung ohne eine Anschlussplatine,
- 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung mit einer Anschlussplatine, die rückseitig angeordnete Kontakte aufweist,
- 3 eine schematische Darstellung von Verbindungsmitteln der Anschlussplatine und eines Piezosegments der Piezosegmentanordnung,
- 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung mit einer Anschlussplatine, die mit einem Kabel verbunden ist und
- 5 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung mit einer Anschlussplatine und zwei Piezosegmenten.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung 1 ohne eine Anschlussplatine. Die Piezosegmentanordnung 1 weist ein Piezosegment 2 auf. Das Piezosegment 2 umfasst einen Träger 3 sowie Wirkwerkzeuge 4, bei denen es sich um Lochnadeln handelt. Die Wirkwerkzeuge 4 weisen piezoaktorische Antriebe auf und können somit unterschiedlich positioniert werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung 1 mit einer Anschlussplatine 5, die rückseitig angeordnete Kontakte aufweist. Die Kontakte sind vorliegend nicht sichtbar, sind aber an Ausformungen 6 der Anschlussplatine 5 angeordnet. Über die Kontakte kann eine Energie- und Datenverbindung mit einer sogenannten Backplane, einer an einer Barre 7 befestigten Leiterplatte, hergestellt werden. Die Barre 7 ist hier nur abschnittsweise dargestellt. Die Verbindung der Anschlussplatine 5 mit einem Piezosegment 2 erfolgt in einem Verbindungsbereich 8. Hier kann die Anschlussplatine 5 einfach an das Piezosegment 2 angesteckt werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung von Verbindungsmitteln der Anschlussplatine 5 und des Piezosegments 2 der Piezosegmentanordnung. Der Verbindungsbereich 8 ist hier vergrößert dargestellt. Rasthäkchen 9 des Piezosegments 2 greifen in Rastmulden 10 der Anschlussplatine 5 ein. Somit wird eine Rastverbindung zwischen der Anschlussplatine 5 und dem Piezosegment 2 hergestellt.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung 1 mit einer Anschlussplatine 5, die mit einem Kabel 10 verbunden ist. Die Anschlussplatine 5 ist an das Piezosegment 2 angesteckt. Es handelt sich um eine Anschlussplatine 2 abweichenden Typs, die nicht mit einer Backplane der Barre 7 verbunden ist. Stattdessen ist an ihr das Kabel 10 angeschlossen, über das eine Strom- und Datenverbindung zwischen dem Piezosegment 2 und einer Steuerung der Kettenwirkmaschine hergestellt wird.
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5 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Piezosegmentanordnung 1 mit einer Anschlussplatine 5 und zwei Piezosegmenten 2. Es ist folglich auch möglich, zwei Piezosegmente 2 über eine Anschlussplatine 5 mit Strom und/oder Daten zu versorgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Piezosegmentanordnung
- 2.
- Piezosegment
- 3.
- Träger
- 4.
- Wirkwerkzeug
- 5.
- Anschlussplatine
- 6.
- Ausformung
- 7.
- Barre
- 8.
- Verbindungsbereich
- 9.
- Rasthäkchen
- 10.
- Kabel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2428602 B1 [0004]
- DE 102010032997 A1 [0004]