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Die Erfindung betrifft einen Ballentransportwagen und findet insbesondere für den Transport von Stückgut im landwirtschaftlichen Bereich Anwendung.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2013 008 198 U1 ist ein Transportwagen und insbesondere eine Transportsicherung mit mechanischer Öffnungsmöglichkeit bekannt, wobei die Stirnwand, Rückwand und Seitenwände eine vertikal stehende Gitterebene bilden, die die zu sichernde Ladefläche in voller Ladehöhe komplett umgibt. Beim Be- und Entladen kann diese Gitterebene geöffnet werden, um an die Ladung zu gelangen, indem eine Seitenwand des Gitterrahmens temporär seitlich und auch nach oben zu öffnen ist, damit das Beladen und Entladen erfolgen kann. Diese Ausführung weist einen komplizierten Aufbau mit zwei Hubelementen je Seite auf. Des Weiteren wird mit einer derartigen Ausgestaltung die Größe der Öffnung reduziert, was eine Beladung erschwert, da eine obere Begrenzung durch die Seitenwand gebildet wird. Zudem ist das Arbeiten unter schwebenden Lasten notwendig.
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In der Druckschrift
EP 3 290 264 B1 wird ein Transportwagen für Heuballen beschrieben. Der Transportwagen verfügt über eine Ladefläche sowie eine Stirn- und Rückwand. Zudem weist er mindestens eine bewegbare Seitenwand auf, die mittels einer hydraulisch betriebenen Führung in Form von Koppelstangen nach oben bewegt werden kann. Der Transportwagen weist eine bewegbare Seitenwand auf, die in einer geschlossenen Position an einem Anschlag des Transportwagens anliegt und nach oben geschwenkt. Der Anschlag ist dabei nicht integraler Bestandteil der Stirn- und Rückwand, das Heißt unter- und oberhalb des Anschlags befinden sich keine Teile oder Bereiche der Stirn- und Rückwand. Der Anschlag ist in Form eines Längsstücks sowie parallel angeordneten Querstücken ausgebildet, die zwischen dem Längsstück und der Stirn- und Rückwand angeordnet sind. Die Koppelstangen sind über Gelenkplatten mit der Stirn- und Rückwand verbunden, wobei die Koppelstangen über Gelenke gelenkig an den Gelenkplatten befestigt sind. Nachteilig bei dieser Ausgestaltung ist, dass im geöffneten Zustand Arbeiten unter schwebenden Lasten nötig sind. Damit ist der Arbeitsschutz deutlich reduziert.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2013 105 357 U1 ist eine Sicherungsvorrichtung für ein Lastfahrzeug mit einer Ladefläche für Stückgut bekannt, die längs der Ladefläche beidseitig jeweils ein Sicherungsgitter besitzt, das an Führungsarmen/Koppelstangen geführt ist. Die Führungsarme sind wiederum an vertikalen Ständern gelenkig gehalten, die an einer Front und einer Rückseite der Ladeflache aufgestellt sind. Des Weiteren weist jedes Sicherungsgitter jeweils ein Hubmittel auf, das gelenkig mit einem Führungsarm und einem Ständer verbunden ist und welches das Sicherungsgitter in vertikaler Richtung so bewegt, dass es in einer Beladestellung die jeweilige Seite der Ladefläche zum Be- oder Entladen freigibt. Dabei wird mittels der Hubmittel mindestens ein Sicherungsgitter so in die Beladestellung bewegt, dass sich das Sicherungsgitter über der Beladungsöffnung befindet, wobei die Beladeöffnung höher als die Höhe der Ständer ist.
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Ein weiteres Transportfahrzeug für Stückgut mit nach oben schwenkenden Sicherungsgittern ist aus der Druckschrift
DE 20 2014 102 306 U1 bekannt. Nachteilig ist auch hier der kompliziertere Aufbau mit mehreren Hubelementen zum Anheben der Gitter.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ballentransportwagen zu entwickeln, welcher einen einfachen konstruktiven Aufbau aufweist, das Beladen des Wagens vereinfacht und den Arbeitsschutz beim Beladen erhöht.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Schutzanspruchs gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der erfindungsgemäße Ballentransportwagen weist ein Fahrgestell und eine, auf dem Fahrstell angeordnete Ladefläche zur Aufnahme von Stückgut auf, wobei die Ladefläche von einer fest verbundenen Stirnwand, einer gegenüberliegenden fest verbundenen Rückwand und einer, zwischen der Stirnwand und der Rückwand angeordneten Seitenwand begrenzt wird, wobei der Seitenwand gegenüberliegend eine Öffnung angeordnet ist, die mittels eines schwenkbaren Sicherungsgitters öffenbar und verschließbar ist derart, dass die Ladefläche durch die Öffnung beladbar ist. Das schwenkbare Sicherungsgitter ist zur Freigabe der Öffnung nach oben über die Stirnwand, die Rückwand und die Seitenwand hinaus schwenkbar und liegt in einer geöffneten Position an wenigstens einem Anschlag an, wobei der wenigstens eine Anschlag an einem oberen Ende der Seitenwand, der Rückwand oder der Stirnwand montiert ist.
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Das schwenkbare Sicherungsgitter liegt damit im geöffneten Zustand an wenigstens einem festen Anschlag an. Entgegen dem Stand der Technik sind somit keine Arbeiten unter schwebenden Lasten nötig. Damit ist der Arbeitsschutz deutlich verbessert.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Anschlag eine abgewinkelte Anlagefläche auf derart, dass die Anlagefläche einen, zu dem Sicherungsgitter korrespondierenden, Winkel aufweist. Der Winkel des Anschlags entspricht bevorzugt ungefähr dem Winkel des hochgeschwenkten Sicherungsgitters in Bezug auf die Ladefläche.
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Das Sicherungsgitter ist bevorzugt mittels je eines Koppelgetriebes mit je einer ersten Koppelstange und einer zweiten Koppelstange in einem ersten und zweiten Drehgelenk mit der Stirnwand und der Rückwand verbunden. Des Weiteren ist das Sicherungsgitter mittels wenigstens eines Hubzylinders nach oben schwenkbar ist. Der Hubzylinder ist an einem ersten Ende fest mit der Stirnwand oder der Rückwand verbunden. Bevorzugt ist je ein Hubzylinder an der Stirnwand und ein Hubzylinder an der Rückwand angeordnet.
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Vorteilhafter Weise ist der Hubzylinder an seinem zweiten Ende mit der ersten Koppelstange drehbar verbunden. Durch eine Hubbewegung des Hubzylinders wird das Sicherungsgitter angehoben und in vollständig ausgefahrener Position auf dem Anschlag abgelegt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist ein zweiter Anschlag vorgesehen, der in einer geschlossenen Position des Sicherungsgitters von je einer nach außen weisenden Fläche einer Seitenstrebe der Stirnwand und der Rückwand gebildet wird. Mit der genannten Lösung des ersten und zweiten Anschlags kann eine sichere Positionierung des Sicherungsgitters erreicht werden, wobei selbst bei einem Druckverlust innerhalb des Systems das Sicherungsgitter nicht aus seiner Endlage bewegt wird.
Dazu ist in der geöffneten Position das Sicherungsgitter über einen Totpunkt schwenkbar derart, dass es selbstsichernd in dem Anschlag liegt.
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Besonders bevorzugt ist die Stirnwand, die Seitenwand, das Sicherungsgitter und die Rückwand aus einzelnen Streben gebildet.
Durch den deutlich größeren Öffnungswinkel des Sicherungsgitters gegenüber dem Stand der Technik ist die Beladung sowohl von der Seite als auch von Oben möglich.
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Des Weiteren braucht bei der Beladung von der Seite der Belader nicht auf eine obere Begrenzung des Laderaums achten. Er kann sich so auf die anderen Seiten konzentrieren.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass dieses relativ einfach auf vorhandenen Transportwagen nachrüstbar oder montierbar ist, wodurch zusätzlich Ressourcen gespart werden können.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 einen Ballentransportwagen in einer geöffneten Position,
- 2 eine Detailansicht des Sicherungsgitters in der geöffneten Position,
- 3 einen Ballentransportwagen in einer geschlossenen Position,
- 4 eine dreidimensionale Darstellung des Ballentransportwagens,
- 5 ein teilgeöffnetes Sicherungsgitter mit Erhebungskurven der Gelenke des Sicherungsgitters,
- 6 eine geöffnete Darstellung mit schematisch angedeuteter Beladung mit Stückgut.
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1 und 2 zeigt eine Ansicht der Rückseite eines erfindungsgemäßen Ballentransportwagens, wobei der Ballentransportwagen ein Fahrgestell F und eine, auf dem Fahrstell F angeordneten Ladefläche L zur Aufnahme von Stückgut aufweist. Die Ladefläche L wird von einer fest verbundenen Stirnwand, einer gegenüberliegenden fest verbundenen Rückwand 1 und einer zwischen der Stirnwand und der Rückwand 1 angeordneten Seitenwand 2 begrenzt. Gemäß der 1 ist eine rückseitige Draufsicht auf die Rückwand 1 dargestellt. Der Seitenwand gegenüberliegend ist eine Öffnung angeordnet, die mittels eines schwenkbaren Sicherungsgitters 3 verschließbar ist. Das Sicherungsgitter 3 erstreckt sich über die gesamte Länge der Öffnung und zumindest über einen Teilabschnitt der Höhe der Öffnung.
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Das Sicherungsgitter 3 ist je Seite mit einer ersten Koppelstange 4 und einer zweiten Koppelstange 5 eines ersten Koppelgetriebes mit der Rückwand 1 verbunden. An der Stirnwand ist bevorzugt ein gleicher Aufbau mit einem zweiten Koppelgetriebe ausgebildet.
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Die Schwenkbewegung wird mittels wenigstens eines, bevorzugt zwei Hubelementen 6 ausgeführt, wobei die Hubelemente 6 insbesondere hydraulisch angesteuert werden. Dabei ist ein Hubelement 6 an der ersten Koppelstange 4 des ersten Koppelgetriebes an der Rückwand 1 und ein weiteres Hubelement an dem zweiten Koppelgetriebe an der Stirnwand montiert. Die Hubelemente 6 sind jeweils mit der Stirnwand und der Rückwand 1 drehbar in Lagerpunkten 7 verbunden.
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Das Sicherungsgitter 3 ist von einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position schwenkbar, wobei das Sicherungsgitter 3 in der geschlossenen Position an einem von der Stirnwand und Rückwand 1 gebildeten Anschlag abgestützt ist. Dabei liegt das Sicherungsgitter 3 gemäß 3 an je einer nach außen weisenden Fläche einer Seitenstrebe der Stirnwand und Rückwand 1 an. In der geöffneten Position ist das schwenkbare Sicherungsgitter 3 zur Freigabe der Öffnung nach oben über die Stirnwand, die Rückwand 1 und die Seitenwand 2 hinaus geschwenkt.
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In der geöffneten Position liegt das Sicherungsgitter 3 in einem Anschlag 8, der sich am oberen Ende der Seitenwand erstreckt. Eine Detailansicht des Anschlags 8 ist in 2 dargestellt. Der Anschlag 8 ist im Bereich der Stirnwand und Rückwand 1 an den oberen Eckbereichen montiert und weist eine abgewinkelte Anlagefläche 8.1 auf, die derart ausgebildet ist, dass die Anlagefläche 8.1 einen, zu dem Sicherungsgitter 3 korrespondierenden, Winkel aufweist.
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Der Öffnungswinkel α zwischen der geschlossenen und geöffneten Position des Sicherungsgitters 3 beträgt bevorzugt ca. 130°. Durch das Überschwenken kann die Ladefläche so auch von oben beladen werden.
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4 zeigt eine dreidimensionale Darstellung des Ballentransportwagens. Der Ballentransportwagen weist ein Fahrgestell F und eine Ladefläche L zur Aufnahme von Stückgut auf, wobei die Ladefläche L von einer fest verbundenen Stirnwand 9, einer gegenüberliegenden fest verbundenen Rückwand 1 und einer zwischen der Stirnwand 9 und der Rückwand 1 angeordneten Seitenwand 2 begrenzt wird. Der Seitenwand 2 gegenüberliegend ist eine Öffnung angeordnet, die mittels des schwenkbaren Sicherungsgitters 3 öffenbar und verschließbar ist derart, dass die Ladefläche L durch die Öffnung beladbar ist, wobei schwenkbare Sicherungsgitter 3 zur Freigabe der Öffnung nach oben über die Stirnwand 9, die Rückwand 1 und die Seitenwand 2 hinaus schwenkbar ist. In einer geöffneten Position liegt das Sicherungsgitter 3 an einem ersten und zweiten Anschlag 8 an, wobei die Anschläge 8 an einem oberen Ende der Seitenwand 2 angeordnet sind. Das Sicherungsgitter 3 ist mittels je eines Koppelgetriebes mit je einer ersten Koppelstange 4 und einer zweiten Koppelstange 5 mit der Stirnwand 9 und der Rückwand 1 verbunden. Des Weiteren ist das Sicherungsgitter 3 mittels eines ersten und zweiten Hubzylinders 6 nach oben schwenkbar. Die Stirnwand 9, die Seitenwand 2, das Sicherungsgitter 3 sowie die Rückwand 1 sind gemäß 4 aus einzelnen Streben gebildet.
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In den 5 und 6 ist der Ballentransportwagen in einer halb geöffneten (4) und geöffneten Position (5) dargestellt. Dazu ist die Erhebungskurve des ersten und zweiten Befestigungspunkts 10, 11 des Sicherheitsgitters 3 mit der ersten und zweiten Koppelstange 4, 5 eingezeichnet. Die Befestigungspunkte sind in Form von Drehgelenken ausgebildet. Für eine Veranschaulichung der möglichen Beladung sind drei Ebenen von Stückgut S beispielhaft eingezeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückwand
- 2
- Seitenwand
- 3
- Sicherungsgitter
- 4
- Erste Koppelstange
- 5
- Zweite Koppelstange
- 6
- Hubelement
- 7
- Lagerpunkt
- 8
- Anschlag
- 8.1
- Anlagefläche
- 9
- Stirnseite
- 10
- Erster Befestigungspunkt
- 11
- Zweiter Befestigungspunkt
- α
- Öffnungswinkel
- F
- Fahrwerk
- L
- Ladefläche
- S
- Stückgut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013008198 U1 [0002]
- EP 3290264 B1 [0003]
- DE 202013105357 U1 [0004]
- DE 202014102306 U1 [0005]