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Die Erfindung bezieht sich auf ein Wickelband zum feuerbeständigen Abschotten einer Leitung gegenüber einer Durchführung in einem Wandbereich, mit einer ersten, inneren Wickelfläche und einer im ungewickelten Zustand von der ersten Wickelfläche abgewandten zweiten, äußeren Wickelfläche. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Brandschutzanordnung mit wenigstens einer durch eine Durchführung in einem Wandabschnitt geführten Leitung.
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Baurechtliche Sicherheitsbestimmungen sehen in größeren Gebäuden eine Unterteilung in Brandschutzabschnitte vor, zwischen denen die Ausbreitung eines Brandes vermieden oder zumindest verzögert werden soll. Durchführungen für Leitungen, wie beispielsweise Rohre oder Kabel, in einem Wandbereich, welche von einem Brandschutzabschnitt zu einem benachbarten Brandschutzabschnitt reichen, sind hinsichtlich der Brandausbreitung kritische Stellen. Solche zum Hindurchführen von Leitungen verwendeten Durchführungen in beispielsweise Decken oder senkrechten Wänden eines Gebäudes werden üblicherweise mit einer feuerbeständigen Abschottung versehen. Mittels der feuerbeständigen Abschottung soll die Brandausbreitung im Brandfall von einem Brandabschnitt in den benachbarten Brandabschnitt für eine vorbestimmte Mindestzeitdauer unterbunden werden. Als Leitungen werden zum Beispiel Medienleitungen wie Wasser- oder Gasleitungen, oder elektrische Leitungen und Datenleitungen verstanden.
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Eine häufig verwendete Möglichkeit der Brandabschottung ist beispielsweise die Verwendung von Brandschutz-Wickelbändern, welche in Umfangsrichtung ein- oder mehrfach um die Außenseite der Leitung herumgewickelt werden. Das Brandschutz-Wickelband wird dann zusammen mit der Leitung in der Durchführung eines Wandabschnittes angeordnet. Die herkömmlichen Wickelbänder sind allgemein flach und bestehen aus einem Brandschutzmaterial oder einem Blähmaterial, welches sich unter Hitzeeinwirkung ausdehnt. Mit dem Ausdehnen des Brandschutzmaterials dichten die Wickelbänder bei einer feuerbeständigen Leitung den Bereich zwischen der Außenseite der Leitung und der die Durchführung begrenzenden Laibung üblicherweise vollständig ab. Bei einer Leitung aus brennbarem Material, die im Brandfall nicht formbeständig ist, wird der sich öffnende bzw. sogar der gesamte Querschnitt in der Durchführung verschlossen.
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Ein derartiges Wickelband weist üblicherweise eine erste, innere Wickelfläche und eine im ungewickelten Zustand von der ersten Wickelfläche abgewandte, zweite, äußere Wickelfläche auf. Zum Fixieren der inneren Wickelfläche auf der Außenseite der Leitung bzw. bei einer Mehrfachwicklung der inneren Wickelfläche auf der äußeren Wickelfläche des Wickelbandes wird häufig ein zumindest einseitig am Wickelband aufgebrachtes doppelseitiges Klebeband verwendet. Ein solches beispielsweise auf der Innenseite aufgebrachtes Klebeband kann sich gegebenenfalls vor Vollendung der Montage in der Durchführung lösen, sodass sich das Wickelband von selbst abwickelt. Des Weiteren kann bei Wickelbändern mit Klebeband, im Falle eines versehentlichen Fehlwickelns, ein bereits gewickeltes Wickelband ggf. nicht wiederverwendet werden, da das Klebeband entweder die gegenüberliegende Oberfläche des Wickelbandes derart stark beschädigt hat oder das Klebeband selbst nicht mehr ausreichende Klebekraft aufweist. Zudem können Rückstände des Klebebandes ein erneutes Verkleben behindern, was vor einem erneuten Umwickeln des Leitungsabschnittes eine aufwendige Reinigung notwendig macht. Ferner entstehen bei der Verarbeitung zu entsorgende Abfälle, z.B. durch eine zu entfernende Schutzfolie.
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Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein Wickelband der vorbezeichneten Gattung anzugeben, das in Bezug auf seine Verarbeitung beim Herstellen einer feuerbeständigen Abschottung einer Leitung verbessert ist.
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Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe bei einem Wickelband zum feuerbeständigen Abschotten einer Leitung gegenüber einer Durchführung in einem Wandbereich mit den Merkmalen nach Anspruch 1. Insbesondere weist die erste, innere Wickelfläche eine Profilierung auf, die zweite, äußere Wickelfläche weist eine Profilierung auf, wobei die Profilierungen an erster und zweiter Wickelfläche derart miteinander korrespondieren, dass, wenn das Wickelband um die Leitung herumgewickelt ist, eine Kraftschluss-Verbindung und/oder eine Formschluss-Verbindung zwischen den miteinander in Anlage bringbaren Wickelflächen ausgebildet ist.
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Die Erfindung macht sich vorliegend die Erkenntnis zunutze, dass mittels der zwischen der inneren Wickelfläche und der äußeren Wickelfläche wirkenden Kraftschluss-Verbindung eine Verbindungsform erzeugt ist, die einen sicheren Halt der inneren und der äußeren Wickelfläche aufeinander bewirkt. Ein ungewolltes Lösen der Verbindung zwischen den miteinander korrespondierenden Wickelflächen ist auch bei möglicher Hitzeeinwirkung vermieden. Zudem ermöglicht die bevorzugt zwischen der ersten, inneren Wickelfläche und der zweiten, äußeren Wickelfläche des Wickelbandes wirkende Kraftschluss-Verbindung eine beliebig oft herstellbare und auch wieder trennbare Verbindung zwischen den Wickelflächen. Die Profilierungen korrespondieren bevorzugt derart miteinander, dass die miteinander in Anlage bringbaren Wickelflächen beliebig oft reversibel miteinander koppelbar und auch wieder voneinander entkoppelbar sind. Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Wickelband ohne Entstehung von Abfällen, wie beispielsweise einer zu entfernenden Schutzschicht auf einer eventuell vorhandenen Klebeschicht verarbeitet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Profilierung an einer der Wickelflächen mindestens ein Materialvorsprung und die Profilierung an der jeweils anderen Wickelfläche mindestens eine mit dem Materialvorsprung korrespondierende Vertiefung, wobei vorzugsweise der Materialvorsprung als Steg und die Vertiefung als Nut ausgebildet ist. Das Vorsehen eines Materialvorsprunges und einer damit korrespondierenden Vertiefung stellt eine konstruktiv einfache Möglichkeit zur Ausgestaltung von zumindest eine Kraftschluss-Verbindung untereinander erzeugenden Profilierungen dar. Vorzugsweise weisen die innere und die äußere Wickelfläche jeweils mehrere als Materialvorsprünge bzw. Vertiefungen ausgebildete Profilierungen auf. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Profilierungen an den jeweiligen Wickelflächen sich bevorzugt quer zur Längsrichtung des Wickelbandes erstrecken. Ein derartiges Brandschutz-Wickelband weist an seiner inneren und äußeren Wickelfläche Profilierungen ähnlich einer Verzahnung auf, die, wenn die Wickelflächen miteinander in Anlage gebracht werden, ineinander einhaken, wobei zwischen den Profilierungen mindestens Kraftschluss wirkt.
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Vorzugsweise hat der Materialvorsprung an der einen Wickelfläche eine Erstreckungsrichtung und weist quer zur Erstreckungsrichtung ein Breitenmaß auf, das gegenüber dem Breitenmaß der mit dem Materialvorsprung korrespondierenden Vertiefung an der anderen Wickelfläche ein Übermaß hat. Dementsprechend ist der Materialvorsprung breiter als die mit dem Materialvorsprung korrespondierende Vertiefung, wodurch beim Inkontaktbringen der profilierten Wickelflächen eine Klemmwirkung des Materialvorsprunges in der Vertiefung erzielt wird. Bevorzugt werden die Materialvorsprünge der einen Wickelfläche in Eingriff mit den Vertiefungen an der anderen Wickelfläche gebracht. Bevorzugt greift der Materialvorsprung an der einen Wickelfläche so in die Vertiefung an der anderen Wickelfläche ein, dass zwischen einander zugewandten Flächenbereichen eine Flächenpressung erzeugt ist. Die Flächenpressung zwischen den ineinander eingreifenden Profilierungen ist derart groß gewählt, dass ein selbsttätiges Herausrutschen der Materialvorsprünge aus den Vertiefungen vermieden und eine feste Verbindung der Wickelflächen untereinander und damit ein sicherer Halt des Brandschutz-Wickelbandes um die Leitung herum erzielt ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der einen unabhängigen Aspekt sowie eine bevorzugte Weiterbildung betrifft, ist vorgesehen, dass die erste, innere und die zweite, äußere Wickelfläche Profilierungen aufweisen, wobei die Profilierungen an der ersten, inneren und der zweiten, äußeren Wickelfläche Hinterschneidungen für eine Formschluss-Verbindung der in Eingriff miteinander bringbaren Profilierungen aufweisen. Durch die wirkende Formschluss-Verbindung zwischen den bevorzugt miteinander in Eingriff gebrachten Profilierungen der Wickelflächen ist das Fixieren der Wickelflächen zueinander, insbesondere des freien Endes des erfindungsgemäßen Brandschutz-Wickelbandes an einem zugeordneten Abschnitt der äußeren Wickelfläche vereinfacht. Mit dem Formschluss der Profilierungen ineinander, beispielsweise ähnlich einer Schwalbenschwanz-Ausführung, ist das Herausgleiten eines Materialvorsprunges an der einen Wickelfläche aus der Vertiefung an der anderen Wickelfläche bevorzugt vermieden. In einer Ausgestaltung des vorliegenden Brandschutz-Wickelbandes weisen die erste, innere Wickelfläche und die zweite, äußere Wickelfläche jeweils gleichmäßig über ihre gesamte Länge verteilt angeordnete Profilierungen auf.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Wickelbandes verlaufen die Profilierungen an der ersten, inneren und der zweiten, äußeren Wickelfläche in Längsrichtung des Wickelbandes. Ein solches Wickelband weist somit Profilierungen auf der inneren und äußeren Wickelfläche auf, die sich bevorzugt längs des Wickelbandes erstrecken. Bei einem im montierten Zustand um die Außenseite der Leitung herumgewickeltes Wickelband erstrecken sich die miteinander korrespondierenden Vorsprünge und Vertiefungen in Umfangsrichtung der Leitung. Mit dem Ausrichten der Profilierungen in Längsrichtung des Wickelbandes wird vorzugsweise ein gleichmäßiger Kraftschluss zwischen der inneren und der äußeren Wickelfläche über einen großen Flächenbereich der miteinander korrespondierenden Wickelflächen erzeugt. Vorzugsweise erstrecken sich die Profilierungen in Form des Materialvorsprunges an der einen Wickelfläche und der Vertiefung an der anderen Wickelfläche über die gesamte Länge des Wickelbandes.
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Bevorzugt sind der Materialvorsprung an der einen Wickelfläche und die Vertiefung an der anderen Fläche des Wickelbandes deckungsgleich zueinander angeordnet. Dadurch ist beim Umwickeln des Wickelbandes bevorzugt beim Erzeugen vom mehreren Lagen des Wickelbandes um die Leitung ein selbsttätiges Ausrichten der inneren Wickelfläche auf der äußeren Wickelfläche erreicht. Die parallel zur Längsrichtung des Wickelbandes verlaufenden Längsseiten werden bevorzugt ohne axialen Versatz zueinander ausgerichtet. In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die innere Wickelfläche und die äußere Wickelfläche jeweils mehrere sich in Längsrichtung des Wickelbandes erstreckende Materialvorsprünge und Vertiefungen auf, welche in Abständen quer zur Längsrichtung des Wickelbandes parallel nebeneinander an der jeweiligen Wickelfläche angeordnet sind.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vertiefung an der einen Wickelfläche ein Tiefenmaß aufweist, das im Vergleich zum Höhenmaß des mit der Vertiefung korrespondierenden Materialvorsprunges an der anderen Wickelfläche größer ist. Zwischen dem Grund der Vertiefung und der Oberseite des in die Vertiefung eingreifenden Materialvorsprunges ist somit ein geringer Luftspalt ausgebildet. Mittels des Luftspaltes ist das Eintreten von Wärme zwischen die Lagen erleichtert, was im Brandfall zu einer gleichmäßigeren Ausdehnung des Wickelbandes und einer daraus resultierenden verbesserten Abschottung des Zwischenraumes zwischen der Außenseite der Leitung und der Laibung in der Durchführung führt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wickelbandes weist die Profilierung an der einen Fläche ein Breitenmaß auf, welches zur Materialdicke des Wickelbandes ein Verhältnis größer 1 hat. Damit ist erreicht, dass eine als auf der Wickelfläche vorstehender Materialvorsprung ausgebildete Profilierung eine hohe Festigkeit aufweist, sodass die Profilierung, ohne dass diese sich seitlich verformt oder ausweicht, in die Vertiefung der anderen Wickelfläche in Eingriff gebracht werden kann.
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Vorzugsweise weist die Profilierung an der einen Wickelfläche ein Breitenmaß auf, welches zur Materialdicke des Wickelbandes ein Verhältnis von etwa 1 bis ungefähr 3 hat. Innerhalb dieses Bereiches des Verhältnisses zwischen dem Breitenmaß der Profilierung und der Materialdicke des Wickelbandes ist eine bevorzugt hohe Haltekraft zwischen den Kontaktflächen bevorzugt ineinander eingreifenden Profilierungen und den damit korrespondierenden Wickelflächen erreicht. Oberhalb eines Verhältnisses von Breitenmaß zu Materialdicke von größer 4 nimmt die Haltekraft zwischen den Kontaktflächen der Profilierungen wiederum ab. Bevorzugt weist das Wickelband ein Breitenmaß von etwa 4cm bis etwa 15 cm auf. Bevorzugt weisen Wickelbänder für brennbare Leitungen ein Breitenmaß von etwa 4 bis ungefähr 7 cm und Wickelbänder für nicht brennbare Leitungen ein Breitenmaß von etwa 7 bis ungefähr 15 cm auf. Die Länge des Wickelbandes kann beliebig gewählt werden, welche bevorzugt vom äußeren Querschnitt der zu umwickelnden Leitung und der Anzahl der zu erzeugenden Lagen des Wickelbandes abhängig ist.
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Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Wickelbandes sieht vor, dass das Wickelband auf einer Breite von etwa 4 cm eine Mindestanzahl von zwei Profilierungen aufweist. Mit wenigstens zwei bevorzugt parallel nebeneinander angeordneten und sich in Längsrichtung des Wickelbandes erstreckenden Profilierungen auf einer Breite von etwa 4 cm des Wickelbandes ist eine ausreichend hohe Haltekraft zwischen den miteinander in Kontakt bringbaren Wickelflächen erreicht. Die mindestens zwei ineinandergreifenden Profilierungen auf der inneren und der äußeren Wickelfläche behindern zumindest, dass sich die einander überlappenden Wickelflächen des Wickelbands, insbesondere im Bereich des freien äußeren Endes des Wickelbandes, wieder selbsttätig löst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Brandschutz-Wickelbandes weist selbiges auf einer Breite von etwa 4 cm eine Anzahl an Profilierungen im Bereich von 3 bis 8 auf, bevorzugt von 4 bis 6. Mittels einer Anzahl an 3 bis 8 Profilierungen auf einer Breite des Wickelbandes von etwa 4 cm ist eine bevorzugt nur auf Kraftschluss basierende Verbindung zwischen den beiden Wickelflächen weiter verbessert. Mittels dieser Anzahl an miteinander in Eingriff bringbaren Profilierungen ist ein selbsttätiges Lösen des freien äußeren Endes des Wickelbandes bevorzugt vermieden.
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Vorzugsweise weist das Wickelband eines der folgenden oder eine Kombination von zwei oder mehr der folgenden Materialien auf: gummielastisches Material, unter Hitzeeinwirkung intumeszierendes Material, Blähgraphit, Flammschutzmitteladditive, Kautschuk, Schallschutz-Material. Das Material ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass das Wickelband flexibel und verformbar ist und somit um die Außenseite einer gegenüber einer Durchführung abzuschottenden Leitung gewickelt werden kann. Das Material weist ferner vorzugsweise gummielastische Eigenschaften auf, wodurch bevorzugt ein hoher Reibwert zwischen der Außenseite des zu umwickelnden Rohres und der inneren Wickelfläche des Wickelbandes entsteht. Das zur Ausbildung des Wickelbandes verwendete Material weist zumindest ein sich bei Hitzeeinwirkung ausdehnendes Material auf, mit dem bevorzugt die Abschottung im Brandfall erreicht wird. Insbesondere können in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung Glasfasern lose in das beispielsweise aus einem Gummiwerkstoff bestehende Material des Brandschutz-Wickelbandes untergemischt sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe auch bei einer Brandschutz-Anordnung der vorbezeichneten Gattung mit wenigstens einer durch eine Durchführung in einem Wandabschnitt geführten Leitung, wobei ein Wickelband in einem Spalt zwischen der Leitung und einer Laibung der Durchführung angeordnet ist, welches wenigstens einmal ringförmig in dem Bereich der Durchführung um die Leitung gewickelt ist, gelöst, indem das Wickelband gemäß einer der vorstehend bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet ist. Das Wickelband ist um die Außenseite der Leitung so gewickelt und in der Durchführung bevorzugt so angeordnet, dass das Wickelband mit der Außenseite der Leitung und bevorzugt auch mit der Laibung der Durchführung in Kontakt steht. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass zwischen Rohr und Wickelband und auch zwischen der Laibung der Durchführung und dem Wickelband eine zusätzliche Lage, wie beispielsweise eine Lage Isoliermaterial, Folie oder dergleichen, angeordnet sein kann. Vorzugsweise ist der gesamte Spalt zwischen der Außenseite der Leitung und der Laibung mit dem Brandschutz-Wickelband ausgefüllt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Brandschutz-Anordnung ist ein Restspalt zwischen der Leitung und der Laibung und/oder zwischen dem Wickelband und der Laibung mit einem Füllmaterial verfüllt. Bevorzugt kann es vorteilhaft sein, wenn Bereiche des nach dem Einsetzen der mit dem Wickelband ausgerüsteten Leitung in die Durchführung verbleibenden Spaltes durch ein Füllmaterial ausgefüllt werden. Die Profilierungen an insbesondere der Außenseite bewirken zudem bevorzugt einen Formschluss mit dem in den Restspalt eingegebenen Füllmaterial. Damit ergibt sich ferner ein verbesserter Halt des Wickelbandes innerhalb des Ringspaltes zwischen Leitung und Durchführung.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung betrifft diese eine Verwendung eines Wickelbandes als Brandschutzvorrichtung für eine durch eine Durchführung in einem Wandbereich geführte Leitung, wobei das Wickelband um die Außenseite der Leitung gewickelt wird, und nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsform ausgebildet ist. Insbesondere weist das Wickelband eine erste, innere Wickelfläche und eine im ungewickelten Zustand von der ersten Wickelfläche abgewandte, zweite, äußere Wickelfläche auf, wobei die erste, innere Wickelfläche eine Profilierung aufweist, die zweite, äußere Wickelfläche eine Profilierung aufweist, und wobei die Profilierungen an erster und zweiter Wickelfläche derart miteinander korrespondieren, dass, wenn das Wickelband um die Leitung herumgewickelt ist, eine Kraftschluss-Verbindung und/oder Formschluss-Verbindung zwischen den Wickelflächen ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß wird mit der Verwendung der Ansatz verfolgt, dass mit den an der inneren und äußeren Wickelfläche ausgebildeten Profilierungen, welche in einer bevorzugten Ausführungsform in Längsrichtung des Wickelbandes verlaufen, die Wickelflächen einfach aufeinander fixiert werden können, ohne dass zusätzlich ein Klebeband auf einer der Wickelflächen oder ein aufwendig aufzutragender Kleber zum Befestigen des Wickelbandes um die Außenseite der Leitung herum benötigt wird. Bevorzugt wird Kraftschluss und/oder Formschluss zwischen den miteinander in Kontakt gebrachten Flächenbereichen der Profilierungen an der inneren und äußeren Wickelfläche erzeugt. Das Installieren einer solchen Brandschutzvorrichtung ist gegenüber dem bekannten Stand der Technik deutlich vereinfacht und birgt den Vorteil, dass keine unnötigen Abfälle entstehen.
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Die zum erfindungsgemäßen Brandschutz-Wickelband beschriebenen, bevorzugten Ausführungsformen bzw. Weiterbildungen sind zugleich auch bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Brandschutz-Anordnung. Zu der Brandschutz-Anordnung beschriebene bevorzugte Ausführungsformen bzw. Weiterbildungen, welche sich auf das Wickelband selbst beziehen, sind zugleich auch bevorzugte Ausführungsformen des Brandschutz-Wickelbandes.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1: eine perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Wickelbandes;
- 2a,b: Ansichten des erfindungsgemäßen Wickelbandes nach 1 im Querschnitt;
- 3a,b: Ansichten einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wickelbandes im Querschnitt; und
- 4: eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Brandschutz-Anordnung.
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In 1 ist ein Brandschutz-Wickelband 1 gezeigt, welches zum feuerbeständigen Abschotten einer Leitung gegenüber einer nicht näher gezeigten Durchführung in einem Wandbereich eingesetzt wird. Das Wickelband 1 umfasst eine erste, innere Wickelfläche 2 und eine von der ersten Wickelfläche 2 abgewandte zweite, äußere Wickelfläche 4. Gemäß der Erfindung weisen die innere und die äußere Wickelfläche 2, 4 jeweils Profilierungen 6, 6' auf, welche, wie 1 verdeutlicht, wenn die Wickelflächen miteinander in Anlage gebracht sind, derart miteinander korrespondieren, dass zumindest eine Kraftschluss-Verbindung zwischen der inneren und äußeren Wickelfläche 2, 4 ausgebildet ist. In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Profilierung 6' an der äußeren Wickelfläche 4 mindestens ein Materialvorsprung 8 und die Profilierung 6 an der inneren Wickelfläche 2 mindestens eine mit dem Materialvorsprung 8 korrespondierende Vertiefung 10.
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Wie aus 1 ferner ersichtlich, verlaufen die Profilierungen 6, 6' an der inneren und äußeren Wickelfläche 2, 4 in Längsrichtung des Wickelbandes 1. Das Wickelband 1 weist gemäß einer Ausführungsform eines der folgenden Materialien auf oder wird aus einer Kombination von zwei oder mehr der folgenden Materialien ausgebildet: gummielastisches Material, unter Hitzeeinwirkung intumeszierendes Material, Blähgraphit, Flammschutzmittel-Additive, Kautschuk, Schallschutz-Material.
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Wie die 2a und b zeigen, sind über die Gesamtbreite des Wickelbandes 1 jeweils mehrere Profilierungen 6, 6' an der inneren Wickelfläche 2 und der äußeren Wickelfläche 4 angeordnet. Der Materialvorsprung 8 an beispielsweise der äußeren Wickelfläche 4 weist ein Breitenmaß b1 auf, das gegenüber dem Breitenmaß b2 der Vertiefung 10 an beispielsweise der inneren Wickelfläche 2 ein Übermaß hat. Damit ist das Breitenmaß b1 größer als das Breitenmaß b2, wodurch eine Klemmwirkung des Materialvorsprunges 8 in der jeweils korrespondierenden Vertiefung 10 erreicht wird. Wie ferner aus den 2a,b ersichtlich, sind die Materialvorsprünge 8 an der äußeren Wickelfläche 4 und die Vertiefungen 10 an der inneren Wickelfläche 2 des Wickelbandes deckungsgleich zueinander angeordnet. Dadurch ist beim Aufwickeln des Wickelbandes ein Versatz der mehreren übereinander angeordneten Lagen vermieden.
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Bevorzugt weist die als Materialvorsprung 8 ausgebildete Profilierung 6' an der äußeren Wickelfläche 4 ein Breitenmaß b1 auf, welches zur Materialstärke s1 ein Verhältnis größer 1 hat, bevorzugt ein Verhältnis im Bereich von etwa 1 bis ungefähr 3. In der in den 2a,b gezeigten Ausführung weist die Vertiefung 10 an beispielsweise der inneren Wickelfläche 2 ein Tiefenmaß t1 auf, welches im Vergleich zum Höhenmaß h1 des Materialvorsprunges 8 an beispielsweise der äußeren Wickelfläche 4 größer ist. Damit ist ein nicht näher gezeigter Spalt zwischen der Oberseite des Materialvorsprunges 8 und dem Grund der Vertiefung 10 ausgebildet, über den Luft zwischen die Lagen eintreten kann.
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Die 3a und b zeigen eine mögliche bevorzugte Ausgestaltung eines Wickelbandes 1', welches Profilierungen 12, 12' an der ersten, inneren Wickelfläche 2 und der zweiten, äußeren Wickelfläche 4 hat, die Hinterschneidungen 14, 14' aufweisen. Damit ist bevorzugt eine Formschluss-Verbindung der bevorzugt in Eingriff miteinander bringbaren Profilierungen 12, 12' erreicht. Die in den 3a,b gezeigten Profilierungen 12, 12' weisen eine Form ähnlich einem Schwalbenschwanz auf. Damit verhaken die Profilierungen 12, 12' mit in Eingriffbringen direkt ineinander, sodass optional neben dem Kraftschluss oder alternativ zum Kraftschluss zwischen den miteinander in Anlage stehenden Kontaktflächen eine Formschluss-Verbindung bewirkt ist.
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Jedes der Wickelbänder 1, 1' weist auf einer Breite von etwa 4 cm eine Mindestanzahl von zwei Profilierungen 6, 6', 12, 12' auf und bevorzugt eine Anzahl an Profilierungen 6, 6', 12, 12' im Bereich von etwa 3 bis 8 Profilierungen, besonders bevorzugt eine Anzahl von 4 bis 6 Profilierungen pro 4 cm Wickelbandbreite. In einer Ausführung weist das Wickelband 1, 1' ein Breitenmaß von etwa 4cm bis etwa 15 cm auf. Bevorzugt weisen Wickelbänder 1, 1' für brennbare Leitungen ein Breitenmaß von etwa 4 bis ungefähr 7 cm und Wickelbänder 1, 1' für nicht brennbare Leitungen ein Breitenmaß von etwa 7 bis ungefähr 15 cm auf.
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Brandschutz-Anordnung 20 mit wenigstens einer Leitung 22 in Form eines Rohres, welche in eine nicht näher gezeigte Durchführung in einem Wandabschnitt eingesetzt werden kann. Ferner umfasst die Brandschutz-Anordnung 20 ein in einem Spalt zwischen der Leitung 22 und einer nicht näher gezeigten Laibung der Durchführung anordenbares Wickelband 1, 1', welches vorliegend wenigstens in drei Lagen ringförmig um die Leitung 22 gewickelt ist. Das Wickelband 1, 1' weist, wie 4 verdeutlicht, an seiner inneren Wickelfläche 2 und seiner äußeren Wickelfläche 4 jeweils Profilierungen 6, 6', 12, 12' auf. Mit der äußeren Wickelfläche 4 kann zudem ein Füllmaterial in Kontakt gebracht werden, welches einen die äußere Wickelfläche 4 umgebenden Restspalt zur nicht näher gezeigten Durchführung ausfüllt.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1 `
- Wickelband
- 2
- innere Wickelfläche
- 4
- äußere Wickelfläche
- 6, 6'
- Profilierung
- 8
- Materialvorsprung
- 10
- Vertiefung
- b1, b2
- Breitenmaß
- s1
- Materialstärke
- t1
- Tiefenmaß
- h1
- Höhenmaß
- 12, 12'
- Profilierung
- 14, 14'
- Hinterschneidung
- 20
- Brandschutz-Anordnung
- 22
- Leitung