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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zur endovaskulären Implantation eines Katheters in einen Säugetierkörper. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein System zur endovaskulären Implantation eines Katheters, der elektrische Energie oder therapeutische oder diagnostische Flüssigkeiten oder Materialien, wie z.B. Stammzellen, insbesondere an die Hypophyse, den Hypophysenstiel, die Basalganglien und/oder den Hypothalamus des Gehirns liefert.
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Hintergrund der Erfindung
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Es ist bekannt, dass ein Katheter, der eine an eine Quelle elektrischer Impulse gekoppelte Elektrode enthält, durch die Großhirnrinde direkt in das Gehirn eines Patienten implantiert wird, um dessen Aktivität durch Tiefenhirnstimulation zu verändern. Dadurch können die Symptome z.B. der Parkinson-Krankheit, Depressionen und Zwangsstörungen gelindert werden. Der Katheter kann auch einen Schlauch zur Injektion einer therapeutischen oder diagnostischen Flüssigkeit direkt in das Gehirn oder in neurologisches Gewebe enthalten, um ihre Aktivität zu modifizieren, siehe z.B.
US 7,505,807 B1 und
US 8,116,883 B2 . In ähnlicher Weise kann die hormonelle Aktivität von Drüsen wie Hypophyse, Thymus und Nebennieren modifiziert werden, indem ein solcher Katheter verwendet wird, um elektrische Impulse und/oder therapeutische oder diagnostische Flüssigkeiten direkt an die Drüsen zu liefern, siehe z.B.
US 8,515,542 B2 und
US 2008/065002 A1 .
Ein besonders schwieriges Problem war es jedoch, elektrische Impulse und/oder therapeutische oder diagnostische Flüssigkeiten mit einem Katheter direkt an die Hypophyse bzw. über die Hypophyse an den Hypophysenstiel und den Hypothalamus zu leiten. Dies liegt daran, dass der Katheter durch den Sinus sphenoidus (die Nasennebenhöhle, die sich vor/unter dem Sella befindet) der Patienten in die Hypophyse eingeführt werden musste. Die Hypophyse, die sich in der Sella befindet, ist vom Sinus sphenoidus durch eine Schicht aus Dura mater (harte Hirnhaut), Knochen und Schleimhaut der Nasenhöhle getrennt. Die Versorgung der Hypophyse mit elektrischen Impulsen und/oder therapeutischen oder diagnostischen Flüssigkeiten durch den Sinus sphenoidus war daher schwierig, da der Katheter durch die harte Hirnhaut, den Knochen und die Schleimhaut der Nasenhöhle eingeführt werden musste. Außerdem musste der Katheter durch die Nase des Patienten eingeführt werden, was ein erhebliches Infektionsrisiko für den Patienten darstellte, wie z.B. in
US 5,735,817 A beschrieben.
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Darüber hinaus musste der Katheter an eine Regelvorrichtung angeschlossen werden, die zur Wartung und Justierung zugänglich ist. Deshalb musste der Katheter außerhalb der Nasenhöhle an eine geeignete Stelle geführt werden. Ein Katheter, der aus dem Nasenloch einer Person herausgeführt wird, ist unattraktiv und birgt das Risiko einer leichten Verrenkung. Deshalb musste der Katheter erneut durch Schleimhaut und Knochen geführt werden, um in einen subkutanen Raum im Gesicht zu gelangen, von wo aus er zum Stimulationsgerät geführt werden kann. Wegen der Bedeutung der Hypophyse (die zentrale Hormondrüse des Gehirns, über die wesentliche Körperfunktionen wie Menstruationszyklus, Stressreaktion und pädiatrisches Wachstum reguliert werden), Es wurde nach einem alternativen System gesucht, um elektrische Impulse und/oder therapeutische oder diagnostische Flüssigkeiten und Materialien mit einem Katheter direkt zur Hypophyse und von dort zum Hypophysenstiel (der die Verbindung zwischen Hypothalamus und Hypophyse darstellt) und zum Hypothalamus (einem Teil des Gehirns, der das Nervensystem über die Hypophyse mit dem endokrinen System verbindet) zu leiten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf ein System zur direkten oder indirekten Abgabe elektrischer Impulse und/oder therapeutischer oder diagnostischer Flüssigkeiten an eine Hypophyse eines Säugetierpatienten oder an einen Hypophysenstiel oder über die Hypophyse an einen Hypothalamus des Säugetierpatienten unter Verwendung eines Katheters, dessen distales Ende durch Blutgefäße nach distal beweglich ist, in einer endovaskulären Route des Säugetiers und dann in und durch einen Sinus cavernosus des Säugetiers, und das ein Aktionselement enthält, dessen distales Ende innerhalb eines länglichen hohlen Rohrs des Katheters distal beweglich ist, wobei das System dadurch gekennzeichnet ist, dass es als Aktionselement eine Elektrode und/oder eine Mikrokanüle mit einem distalen Ende, das sich bewegen kann, umfasst:
- - distal, in der hohlen Röhre des Katheters, durch die endovaskuläre Route und dann in und durch den Sinus cavernosus; und dann
- - distal aus dem Katheter durch eine Öffnung am distalen Ende des Katheters und dann durch eine Perforation in einer medialen Wand des Sinus cavernosus bis zur Hypophyse und dann zur und in oder unter oder um die Hypophyse;
- - wobei das System in der Lage ist, das hohle Rohr des Katheters aktiv auf einen vorbestimmten Winkel von nicht weniger als 75° zu biegen, wenn es sich entlang der endovaskulären Route bewegt. Vorteilhafterweise beträgt der Winkel mindestens 80°, vorteilhafter mindestens 85°, vorteilhafter noch mindestens 90°.
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Vorteilhaft ist, dass das System das distale Ende des Aktionsteils innerhalb des Hohlrohrs des Katheters über den endovaskulären Weg von einer Vena jugularis des Säugetiers zu einem inferioren oder superioren Sinus petrosus petrosus des Säugetierpatienten und dann zum Sinus cavernosus des Säugetierpatienten bewegen kann. Vorteilhafterweise bewegt sich das distale Ende des Katheters über den endovaskulären Weg von der Ileac-Vene oder Femoralvene in einer Leiste oder der Kopfschlagader im Arm des Säugetierpatienten, wo der Katheter in den Säugetierpatienten eingeführt wird.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, dass der Katheter des Systems ein Außenlumen innerhalb des hohlen Rohrs des Katheters und ein Innenlumen innerhalb des Außenlumens umfasst, wobei das Außenlumen einen ersten Lenkmechanismus und das Innenlumen einen zweiten Lenkmechanismus enthält und der erste und der zweite Lenkmechanismus betätigt werden können, um das hohle Rohr aktiv in einen vorbestimmten Winkel von nicht weniger als 75° zu biegen.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, dass der Katheter des Systems über ein Aktionsglied verfügt, das aus einem Schubdraht mit einem beweglichen distalen Ende besteht:
- - distal, in der Hohlröhre des Katheters, durch die endovaskuläre Route und dann in und durch den Sinus cavernosus; und dann;
- - distal aus dem Katheter durch die Öffnung am distalen Ende des Katheters und dann durch die Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus.
Noch vorteilhafter ist, dass das distale Ende des Schubdrahts eine Spitze aufweist, die ein scharfes, vorteilhaft spitzes Element enthält, das distal aus der Öffnung im distalen Ende des Katheters herausgeschoben werden kann, um die Perforation in der medialen Wand der Kaverne zu bilden.
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Von Vorteil ist auch, dass der distalste Teil des Katheters des Systems ein verformbares Kissen enthält, um einen guten Kontakt des distalen Teils mit der Oberfläche der medialen Wand des Sinus cavernosus zu ermöglichen. Ebenfalls vorteilhaft ist, dass die Außenseite eines distalen Teils des Katheters, vorteilhafterweise zwischen der Manschette und dem Kissen, einen röntgendichten Ring aufweist, der von einem Bildgebungsgerät, wie z.B. einem Röntgen-, Durchleuchtungs-, Angiogramm-, MRI- oder CT-Gerät erkannt und sichtbar gemacht werden kann, um die korrekte Positionierung des distalen Teils des Katheters im Patienten zu erleichtern. (Diese Sichtbarkeit oder Erkennungsfähigkeit wird hier weiter als „Röntgensichtbarkeit“ bezeichnet). Zusätzlich oder alternativ dazu enthält ein distaler Teil des Katheters, vorteilhafterweise zwischen der Manschette und dem Kissen, einen oder mehrere elektromagnetische Lokalisatoren, um die korrekte Positionierung des distalen Teils im Patienten zu erleichtern. Jeder Lokalisierer ist Teil eines Trackingsystems, bei dem der Lokalisierer eine Sender- und Empfängerspulenanordnung enthält, die es ihm ermöglicht, elektromagnetische Signale zu senden und elektromagnetische Energie von einer Senderspulenanordnung zu empfangen. Die Senderspule kann sich in geeigneter Weise im oder neben dem Patienten befinden und ein elektromagnetisches Feld erzeugen, um jeden Lokalisierer mit Energie zu versorgen.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, dass die Außenseite des distalen Endes des Katheters des Systems, angrenzend an das Kissen und proximal davon, eine ringförmige Manschette aufweist, die aufgeblasen werden kann, so dass die distalen Flächen der Manschette distal vom distalen Ende des Katheters um die Perforation in der medialen Wand der Kaverne herum vorstehen, um einen Raum um die Öffnung im distalen Ende des Katheters zwischen dem distalen Ende des Katheters und der Perforation zu schließen, vorteilhaft, bevor die Spitze des Schubdrahts distal aus der Öffnung am distalen Ende des Katheters herausragt, um die Perforation in der medialen Wand der Kaverne zu bilden. Noch vorteilhafter ist, dass das Äußere des distalen Endes des Katheters, neben und proximal von der aufblasbaren ringförmigen Manschette, ebenfalls eine Stabilisierungsvorrichtung aufweist, um die Position des distalen Endes des Katheters innerhalb der Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus zu sichern, ohne die Perforation zu verschließen, wobei die Stabilisierungsvorrichtung ein aufblasbares Stativ umfasst, das um den Umfang des Katheters herum vorgesehen ist und aufblasbare, radial ausfahrbare Beine aufweist.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, dass der Katheter des Systems einen dritten Lenkungsmechanismus umfasst, der einen Führungsdraht innerhalb des hohlen Rohrs zum Schwenken oder Lenken des distalen Endes des Katheters in eine gewünschte Richtung umfasst, vorteilhaft per Fernbedienung, um seine distale Bewegung durch den endovaskulären Weg und dann in und durch den Sinus cavernosus zu steuern.
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Auch vorteilhaft: der Katheter des Systems hat ein Aktionsglied mit einer Elektrode, deren distales Ende einen oder mehrere Kontaktpunkte zur elektrischen Stimulation des endokrinen Gewebes der Hypophyse, des Hypophysenstiels oder des Hypothalamus aufweist; und/oder das eine oder die mehreren Aktionsglieder eine Mikrokanüle umfassen, deren distales Ende einen oder mehrere zentrale oder an der Wand angeordnete Hohlkanäle mit jeweils einer oder mehreren Seitenöffnungen aufweist, durch die kleine Volumina einer Flüssigkeit oder eines Gels in die Hypophyse, den Hypophysenstiel oder den Hypothalamus fließen können, noch vorteilhafter mit Seitenöffnungen, die durch Fernbedienung geöffnet und geschlossen werden können. Vorteilhafterweise besteht die Elektrode aus einer oder mehreren penetrierenden Elektroden, einer oder mehreren Oberflächenelektroden oder einer Kombination aus beidem. Noch vorteilhafter ist es, dass das Elektrodendesign und die Elektrodenplatzierung so gestaltet sind, dass ein fokales elektrisches Feld erzeugt wird.
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Die Elektrode ist vorteilhaft angepasst, um: die Hypophyse elektrisch zu stimulieren, um adrenokortikotropes Hormon (ACTH) und/oder alpha-Melanozyten-stimulierendes Hormon (MSH) und/oder Oxytocin zu produzieren und zu sezernieren; und/oder die Hypophyse elektrisch zu stimulieren, um die magnozellulären Kerne des vorderen Hypothalamus durch Axone zu stimulieren, die durch den Hypophysenstiel zur Hypophyse absteigen. Ebenfalls vorteilhafter ist, dass distale Teile der Elektrode oder Mikrokanüle oder beide ein Formgedächtnis haben und somit eine dreidimensionale Form, wie z.B. einen Kreis, ein Oval oder eine Helix, innerhalb oder um die Hypophyse bilden können, vorteilhaft, wenn sie durch Fernbedienung ausgelöst werden. Noch vorteilhafter ist es, dass distale Teile der Elektrode, wenn sie in die Hypophyse eingeführt werden, eine Spiralform innerhalb der Hypophyse aufweisen.
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Vorteilhaft ist auch, dass der Katheter des Systems, insbesondere sein Hohlschlauch, eine peel-away-Konfiguration aufweist, so dass eine Elektrode oder Mikrokanüle nachträglich durch den Katheter so vom Patienten entfernt werden kann, dass die Elektrode oder Mikrokanüle intakt bleibt.
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Diese Erfindung bezieht sich auch auf einen Katheter, vorteilhafterweise den Katheter des erfindungsgemäßen Systems, zur Abgabe elektrischer Impulse und/oder therapeutischer oder diagnostischer Flüssigkeiten direkt an eine Hypophyse eines Säugetiers oder an einen Hypophysenstiel oder über die Hypophyse an einen Hypothalamus des Säugetiers, einem distalen Ende des Katheters, das ein oder mehrere Aktionsglieder enthält, von denen sich jeweils ein distales Ende im Katheter über Blutgefäße einer endovaskulären Route des Säugetiers und dann über einen Sinus cavernosus des Säugetiers zu einer medialen Wand des kavernösen Sinus distal bewegen kann; wobei der Katheter gekennzeichnet ist durch: das eine oder die mehreren Aktionselemente einen Schubdraht mit einem distalen Ende umfassen, das eine Spitze mit einem scharfen, vorteilhaft spitzen Element aufweist, das distal aus einer Öffnung im distalen Ende des Katheters herausgeschoben werden kann, um eine Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus zu bilden, durch die: ein distales Ende eines anderen Aktionsteils, vorteilhafterweise eine Elektrode oder eine Mikrokanüle oder beides, distal durch die Kaverne bewegt werden kann und die Elektrode und/oder Mikrokanüle dann vom distalen Ende des Katheters aus in die Hypophyse oder unter/um die Hypophyse eingeführt werden kann.
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Diese Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Bereitstellung elektrischer Impulse und/oder therapeutischer oder diagnostischer Flüssigkeiten direkt an eine Hypophyse eines Säugetiers oder an einen Hypophysenstiel oder an einen Hypothalamus des Säugetiers über die Hypophyse, das die folgenden Schritte umfasst
- - Bewegen eines distalen Endes eines Katheters, vorteilhafterweise des Katheters des Systems dieser Erfindung, der ein oder mehrere Aktionsglieder enthält, von denen jeweils ein distales Ende innerhalb des Katheters distal beweglich ist, durch eine endovaskuläre Route des Säugetiers von einer Vena jugularis des Säugetiers zu einem unteren oder oberen Petrosus-Sinus des Säugetiers und dann zu einem Sinus cavernosus des Säugetiers; und dann
- - Perforation einer medialen Wand der Kaverne bis zur Hypophyse; und dann
- - Bewegen des distalen Endes eines oder mehrerer Aktionsteilnehmer distal zum Katheter, durch eine Öffnung am distalen Ende des Katheters und durch
die perforierte mediale Wand des Sinus cavernosus zur Hypophyse. Vorteilhafterweise bewegt sich das distale Ende jedes der einen oder mehreren Aktionsglieder über den endovaskulären Weg von der Ileacvene oder Femoralvene in einer Leiste oder der Kopfschlagader im Arm des Säugetiers, wo der Katheter in den Säuger eingeführt wird.
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Diese Erfindung bezieht sich ferner auf eine Methode zur Behandlung endokrinologischer Erkrankungen, die mit den Komponenten des endokrinen Systems wie Nebennieren, Hypophyse und Hypothalamus zusammenhängen, mit dem System und dem Katheter dieser Erfindung. Nicht einschränkende Beispiele für solche endokrinologischen Erkrankungen sind Hypoglykämie, Diabetes Typ I und II, Adipositas, Hyperthyreose, Hypothyreose, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Unfruchtbarkeit, Impotenz, Anorgasmie, verzögerter Orgasmus, Perimenstruelles Syndrom, Hypercholesterinämie, Hypertriglycridinämie, Cushing-Syndrom, Addison-Krankheit, Addison-Krise, Malabsorptionssyndrom, Dysautonomie, chronisches Erschöpfungssyndrom, Müdigkeit, Hitzeerschöpfung, kalte Extremitäten, Hitzewallungen, vasomotorische Instabilität, Raynaud-Syndrom, hormonelle Störungen, Stoffwechselstörungen wie Gicht, Stoffwechselstörungen und metabolische Speicherkrankheiten, bei denen es zu einer Anhäufung abnormaler Mengen verschiedener Substanzen kommt, wie z.B. Glykogen bei Glykogenspeicherkrankheiten, Eisen bei Hämochromatose oder Kupfer bei Morbus Wilson, Autoimmunerkrankungen, Schlafstörungen und Störungen des zirkadianen Rhythmus. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Behandlung der Adison-Krankheit und der Adison-Krise.
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Die typische Behandlung der Adison-Krankheit umfasst den Ersatz der fehlenden Hormone durch die Verabreichung eines Kortikosteroids wie Hydrokortison und Fludrokortison, das in relativ großen Mengen verabreicht werden muss und möglicherweise eine lebenslange, kontinuierliche Steroidersatztherapie mit regelmäßiger Nachbehandlung und Überwachung anderer Gesundheitsprobleme erfordert. Im Krisenfall ist in der Regel eine Injektion von Kortikosteroid erforderlich. Ohne Behandlung kann eine Nebennierenkrise zum Tod führen.
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Die Behandlungsmethode dieser Erfindung erlaubt nun jedoch die Auslösung der patienteneigenen Produktion von Steroidhormonen durch Auslösen der Rückkopplungsschleife in der eigenen Hypophyse oder sogar im Hypothalamus des Patienten, z.B. durch in situ-Gabe von CRH oder eines nützlichen Analogons davon oder einer Kombination von CRH mit anderen pharmakologisch wirksamen Komponenten wie Vasopressinoder fokaler elektrischer Stimulation.
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Diese Erfindung bezieht sich ferner auf eine Methode, mit dem System und dem Katheter dieser Erfindung Schmerzen, Schmerzwahrnehmung, posttraumatische Belastungsstörung, Epilepsie, Depression, Angststörungen und andere ähnliche Zustände durch Stimulation des Hypophysenhinterlappens, des Zwischenlappens, des Hypophysenvorderlappens oder einer Kombination davon zu behandeln.
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Figurenliste
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Die folgenden beispielhaften Zeichnungen veranschaulichen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Weitere Gegenstände und Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen die folgenden Abbildungen wie folgt offenbart werden:
- Eine schematische Darstellung einer bevorzugten Verkörperung dieser Erfindung: flexibler Katheter 1, der einen flexiblen Führungsdraht 2 enthält und an seinem distalen Ende eine Öffnung aufweist, durch die der Führungsdraht distal verläuft.
- Der Katheter aus zeigt in seinem Inneren: i) ein Aktionsglied 5, z.B. eine Elektrode oder eine Mikrokanüle, dessen distales Ende mit der Öffnung im distalen Ende des Katheters in Verbindung steht, und ii) ein Führungsdraht-Steuerungssystem 6, dessen proximales Ende mit dem proximalen Ende des Katheters verbunden ist.
- Der Katheter von 1 zeigt in seinem Inneren: i) sein Aktionsglied 5 und ii) sein Lenksystem 6, wobei sein distales Ende mit dem distalen Ende des Katheters verbunden ist; und zeigt an seinem distalen Ende i) seine Manschette 10, ii) sein verformbares Kissen 8 mit einem ringförmigen röntgendichten und elektrostimulierenden Ring 7 um ihn herum und iii) seine elastische, dehnbare und röntgendichte ringförmige Manschette 9 um eine sich distal erstreckende zentrale Öffnung herum, die durch sich distal erstreckende zentrale Öffnungen (nicht abgebildet) in der Manschette 10 und im Kissen 8 mit der Öffnung im distalen Ende des Katheters in Verbindung steht.
- zeigt den Katheter in , der sein distales Ende neben der medialen Wand des Sinus cavernosus bewegt, wobei: i) sein Kragen 10 entleert ist und ii) sein Kissen 8 in Kontakt mit der medialen Wand 11 des Sinus cavernosus steht.
- und zeigen den Katheter der : i) sein Kragen 10 wurde anschließend distal gegen die mediale Wand 11 des Sinus cavernosus aufgeblasen und ii) sein Kissen 8 bewegte sich dann proximal gegen die mediale Wand 11 des Sinus cavernosus.
- zeigt den Katheter in und , wobei : i) sein Kragen 10 distal gegen die mediale Wand 11 des Sinus cavernosus aufgeblasen ist und ii) sein Kissen 8 anschließend distal gegen die mediale Wand des Sinus cavernosus bewegt, indem am proximalen Ende des Katheters gesaugt wird, um venöses Blut aus dem Raum 12 zwischen dem distalen Ende des Katheters und der medialen Wand 11 des Sinus cavernosus durch die zentralen Öffnungen im Kragen 10, im Kissen 8 und in der elastischen Manschette 9 des Katheters abzusaugen.
- Der Katheter in zeigt einen Schubdraht 13, der sich distal durch den Katheter und durch die zentralen Öffnungen in seinem Kragen, Kissen und seiner Manschette erstreckt und eine scharfe, perforierende Spitze am distalen Ende des Schubdrahtes aufweist; die Spitze erstreckt sich distal aus dem Katheter durch die zentrale Öffnung in der Manschette, so dass die Spitze die mediale Wand des Sinus cavernosus perforieren kann; der Durchmesser des Schubdrahtes ist kleiner als der des Führungsdrahtes 2.
- Der Schubdraht aus , der an seinem distalen Ende eine scharfe, perforierende Spitze aufweist.
- Der Katheter in zeigt: i) sein Kissen in Kontakt mit der medialen Wand des Sinus cavernosus und ii) ein endovaskuläres Aktionsteil 15, das sich vom distalen Ende des Katheters nach außen und durch die zentralen Öffnungen in seinem Kragen, Kissen und seiner Manschette und dann durch eine Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus bis zur Hypophyse erstreckt. zur subduralen Behandlung des Katheters.
- Der Katheter in zeigt: i) sein Kissen hat sich von der medialen Wand des Sinus cavernosus wegbewegt und ii) das endovaskuläre Aktionsteil 15 erstreckt sich distal durch den Katheter und seinen Kragen, sein Kissen und seine Manschette und aus der Öffnung am distalen Ende des Katheters heraus und durch die zentralen Öffnungen in seinem Kragen, seinem Kissen und seiner Manschette und dann durch eine Perforation in der medialen Wand 11 des Sinus cavernosus zur Hypophyse 16 für deren subdurale Behandlung.
- Der Katheter in zeigt einen Verankerungsschaum 17, der zur Abdichtung der Öffnung in der medialen Wand 11 des Sinus cavernosus um das endovaskuläre Aktionsglied 15 herum dient, das sich von der Öffnung im distalen Ende des Katheters nach außen und durch die zentralen Öffnungen in seinem Kragen, Kissen und seiner Manschette und dann durch die Öffnung in der medialen Wand des Sinus cavernosus zur Hypophyse erstreckt.
- Der Katheter in , der den Verankerungsschaum 17 zeigt, diente zur Abdichtung der Öffnung in der medialen Wand 11 des Sinus cavernosus um einen zweiten Führungskatheter 18 herum und setzte ein weiteres Aktionsglied 15 frei, das sich von der Öffnung im distalen Ende des zweiten Katheters durch die Hypophyse 16 nach oben in den Hypophysenstiel 19 erstreckt.
- Der Weg des distalen Endes einer endovaskulären Elektrode 24 als Aktionsglied, die innerhalb des Katheters der bis über die Vena jugularis und dann über den Sinus petrosus inferior oder superior zum Sinus cavernosus bewegt wurde.
- Der Weg des distalen Endes der endovaskulären Elektrode 24 aus , die dann vom distalen Ende des Katheters nach distal bewegt wurde, dann durch eine Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus geführt und dann in die Hypophyse 16 eingeführt wurde.
- Der Weg des distalen Endes der endovaskulären Elektrode 24 aus , die dann durch die Hypophyse 16 bewegt, dann vertikal gelenkt und dann in oder parallel zum Hypophysenstiel eingeführt wurde.
- Der Weg des distalen Endes der endovaskulären Elektrode 24 aus , die dann weiter vertikal gelenkt, dann durch oder parallel zum Hypophysenstiel geführt und dann beide in den Kern des Hypothalamus eingeführt wurde.
- Der Weg des distalen Endes der endovaskulären Elektrode 24 aus , die dann eine Spirale im Inneren der Hypophyse 16 gebildet hat.
- Eine Stabilisierungsvorrichtung 28 an der Außenseite des distalen Endes des Katheters aus , um die Position des distalen Endes des Katheters innerhalb der Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus zu sichern, ohne die Perforation zu verschließen.
- Der Katheter aus zeigt: die endovaskuläre Elektrode 24 aus bewegt sich dann vom distalen Ende des Katheters nach distal, bewegt sich dann durch die mediale Wand des Sinus cavernosus und erstreckt sich dann durch eine Öffnung in der medialen Wand des Sinus cavernosus entweder bis knapp unter die Hypophyse für deren subdurale Behandlung oder wird in die Oberfläche der Hypophyse für deren epidurale Behandlung eingeführt.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Hier bezeichnet der Begriff „Aktionsglied“ vorzugsweise eine oder mehrere Elektroden oder eine oder mehrere Mikrokanülen oder einen oder mehrere Schubdrähte oder einen oder mehrere oder einige oder alle innerhalb eines Katheters.
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Auch hier bezeichnet der Begriff „Führungsdraht“ vorzugsweise einen winzigen länglichen Draht, der dazu dient, ein Gefäß zu navigieren, um ein Segment des Gefäßes zu erreichen. Sobald die Spitze des Drahtes an seinem Zielort angekommen ist, dient er als Führung, der ein größerer Katheter schnell folgen kann, um das Einführen am Zielort zu erleichtern. Solche Drähte zeichnen sich durch ihre Schieb- und Lenkbarkeit, ihr Drehmoment und ihre Opazität aus.
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Die Schiebbarkeit ist die zum Vorschieben des Drahtes erforderliche Kraft. Die Lenkbarkeit ist die Fähigkeit und Reaktionsfähigkeit der Drahtspitze, Gefäße zu navigieren. Das Drehmoment ist die Reaktion des Drahtes auf die Drehung durch den Bediener beim Navigieren von Gefäßen. Die Opazität ist der Grad der Sichtbarkeit unter fluoroskopischer Bildgebung.
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Auch hier bezeichnet der Begriff „Katheter“ vorzugsweise einen länglichen, hohlen, flexiblen Schlauch aus einem Material medizinischer Qualität zum Einführen in ein Gefäß. Der Schlauch erleichtert das Einführen in das Gefäß und die Bewegung im Gefäß mit anderen Geräten oder Instrumenten, wie Laser, Stents und Ballons für die Angioplastie.
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Auch hier bezeichnet der Begriff „Mikrokanüle“ vorzugsweise ein längliches dünnes Röhrchen, dessen distales Ende eine oder mehrere Zellen eines Säugetierpatienten durchdringen kann. Eine Mikrokanüle mit einem Kapillarrohr hat eine Bohrung, die dünn genug ist, um einen winzigen Tropfen einer Flüssigkeit an eine einzelne Zelle, die von der Mikrokanüle durchdrungen wird, abzugeben und dadurch z.B. die einzelne Zelle oder mehrere Zellen zu behandeln, indem injizierte Flüssigkeit zwischen den Zellen diffundieren kann. Eine Mikrokanüle, bei der es sich nicht um ein Kapillarrohr handelt, kann verwendet werden, um einen beweglichen Schubdraht zu halten und/oder Luftdruck zum Aufblasen/Abblassen, einen Verankerungsschaum und/oder andere Elemente zur Manipulation von Elementen am distalen Ende des Katheters bereitzustellen. Jede Mikrokanüle kann durch das langgestreckte Hohlrohr des Katheters verlängert und anschließend durch das langgestreckte Hohlrohr vom Katheter zurückgezogen werden.
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Auch hier bezeichnet der Begriff „distales Ende“ vorzugsweise die Teile eines Katheters oder eines seiner Aktionselemente an ihren distalen Enden und ihre an ihre distalen Enden angrenzenden Teile.
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Auch hier werden die Begriffe „Säugetierpatient“ und „Säugetier“ austauschbar verwendet und bezeichnen vorzugsweise einen Menschen oder ein Säugetier, wie z.B. einen Hund, insbesondere einen Menschen, der einer Behandlung bedarf.
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Auch hier umfasst der Begriff „Oberschenkelvene“ vorzugsweise den unteren Rand des Leistenbandes, der als äußere Beckenvene bezeichnet wird und unterhalb des Leistenbandes liegt.
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Auch hier bezeichnet der Begriff „endokrinologische Erkrankung“ vorzugsweise ein Problem, das mit den Komponenten des endokrinen Systems zusammenhängt, wie z.B. Nebennieren, Hypophyse und Hypothalamus, einschließlich Hypoglykämie, Diabetes Typ I und II, Adipositas, Hyperthyreose, Hypothyreose, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Infertilität, Impotenz, Anorgasmie, verzögerter Orgasmus, perimenstruelles Syndrom, Hypercholesterinämie, Hypertriglycridinämie, Cushing-Syndrom, Addison-Krankheit, Addison-Krise, Malabsorptionssyndrom, Dysautonomie, chronisches Müdigkeitssyndrom, Müdigkeit, Hitzeerschöpfung, kalte Extremitäten, Hitzewallungen, vasomotorische Instabilität, Raynaud-Syndrom, hormonelle Störungen, Stoffwechselstörungen wie Gicht, Stoffwechselstörungen und metabolische Speicherkrankheiten, bei denen es zu einer Anhäufung abnormaler Mengen verschiedener Substanzen kommt, wie z.B. Glykogen bei Glykogenspeicherkrankheiten, Eisen bei Hämochromatose oder Kupfer bei Morbus Wilson, Autoimmunerkrankungen, Schlafstörungen und Störungen des zirkadianen Rhythmus. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Behandlung der Adison-Krankheit und der Adison-Krise sowie von Schmerzen, Schmerzwahrnehmung, posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen und Angstzuständen.
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Das in den dargestellte System dieser Erfindung liefert elektrische Impulse und/oder therapeutische oder diagnostische Flüssigkeiten direkt oder indirekt (d.h. subdural) an eine Hypophyse eines Säugetierpatienten oder an einen Hypophysenstiel oder an einen Hypothalamus des Säugetierpatienten, wie in den und dargestellt, oder indirekt (epidural), d.h. um oder neben oder unter oder über der Hypophyse, dem Hypophysenstiel oder dem Hypothalamus, wie in dargestellt. Das System verwendet einen Katheter 1, dessen distales Ende durch ein oder mehrere Blutgefäße einer endovaskulären Route des Säugetiers nach distal beweglich ist. Durch den Katheter können ein oder mehrere Aktionsglieder 5 oder 15, vorzugsweise eine oder mehrere Elektroden 5 oder 15 oder eine oder mehrere Mikrokanülen 5 oder 15 oder ein oder mehrere Schubdrähte 13 oder einer oder einige oder alle davon eingeführt werden, von denen jeweils ein distales Ende distal innerhalb des Katheters 1 und über den Katheter durch den endovaskulären Weg und dann in und durch den Sinus cavernosus des Säugetiers beweglich ist.
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Das System umfasst vorzugsweise eine Elektrodenanordnung, die zum Ankoppeln an das Organgewebe in situ vorgesehen ist, wobei die Vorrichtung umfasst: a. eine verformbare Elektrodenanordnung, die eine Vielzahl von Elektroden in elektrischer Verbindung mit einer Vielzahl von verformbaren elektrischen Verbindungen und eine Verbindungsleitung umfasst; wobei die verformbare Elektrodenanordnung eine Nettobiegesteifigkeit der Anordnung bereitstellt, die niedrig genug ist, dass die Vorrichtung in der Lage ist, in situ einen konformen Kontakt mit dem Gewebe herzustellen; und b. einen Verbindungsstecker, der am proximalen Ende der Verbindungsleitung der Elektrodenanordnung vorgesehen ist, die mit einem distalen Ende versehen ist, das an einem an das Organ angrenzenden Knochen, wie einer vorderen Wand des Sinus sphenoidalis / Vomer, befestigt werden kann, und von dem ein proximales Ende reversibel elektrisch mit einem Draht verbunden werden kann, der elektrisch mit einer elektrischen Stimulationsquelle für das Organ verbunden ist.
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Der Katheter 1 des in den dargestellten Systems enthält als Aktionselemente eine oder mehrere Mikrokanülen oder Elektroden 5 oder 15, die sich durch sein längliches hohles Rohr erstrecken. Mindestens eines der Aktionselemente hat ein bewegliches distales Ende:
- - distal innerhalb des Katheters, durch die endovaskuläre Route und dann in und durch den Sinus cavernosus; und dann
- - distal aus dem Katheter heraus, durch eine Öffnung am distalen Ende des Katheters und dann durch eine Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus zur Hypophyse und dann zur und in die Hypophyse, vorzugsweise wenn das distale Ende des Katheters an die mediale Wand des Sinus cavernosus angrenzt.
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Der Katheter 1 des in den dargestellten Systems kann in seinem länglichen Hohlrohrauch eine oder mehrere zusätzliche Mikrokanülen 5 oder 15 enthalten, durch die ein beweglicher Schubdraht 13 und/oder Luftdruck zum Aufblasen/Abblassen (z. B. der Manschette 10 oder eine Stabilisierungsvorrichtung 28), ein Verankerungsschaum 17 und/oder andere Elemente zur Handhabung von Elementen am distalen Ende des Katheters, wie die Manschette 10 oder der Ring 7, bereitgestellt werden können. Alternativ können der Schubdraht 13, Luftdruck zum Aufblasen/Abblasen, ein Verankerungsschaumstoff oder andere Elemente zur Manipulation von Elementen am distalen Ende des Katheters direkt durch das längliche Hohlrohr des Katheters bereitgestellt werden:
- - distal, innerhalb einer zusätzlichen Mikrokanüle 5 oder 15 im Katheter, durch die endovaskuläre Route und dann in und durch den Sinus cavernosus; und dann
- - distal aus der zusätzlichen Mikrokanüle und dem Katheter durch eine Öffnung am distalen Ende des Katheters und dann durch die Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus.
Das distale Ende des Schubdrahts 13 weist vorzugsweise eine Spitze 14 mit einem scharfen, vorzugsweise spitzen, distalen Element 14 auf, das durch die Öffnung im distalen Ende des Katheters nach distal geschoben werden kann, um die mediale Wand des Sinus cavernous zu perforieren. Ebenfalls vorzugsweise ist die Spitze des Katheters mit einem oder mehreren herkömmlichen Sensoren oder einer Dopplersonde versehen, um die Identifizierung von Hirnnerven oder -arterien zu ermöglichen.
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Vorzugsweise enthält der längliche Hohlschlauch des Katheters 1 des Systems auch einen flexiblen Führungsdraht 2, vorzugsweise mit einem stumpfen und atraumatischen distalen Ende, um den Katheter durch die endovaskuläre Route und dann in und durch den Sinus cavernosus zu führen. Das distale Ende des Führungsdrahts kann mit einer Dopplersonde zur Identifizierung der Halsschlagader und/oder mit einem elektrischen Stimulationsgerät zur Identifizierung des Nervus abducens versehen werden.
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Vorzugsweise sind ein oder mehrere Aktionsglieder des Katheters 1 des Systems innerhalb des länglichen Hohlrohrs des Katheters angeordnet. Ein konventioneller Katheter 1, der eine oder mehrere konventionelle Mikrokanülen 5 oder 15 enthält, kann in diesem System verwendet werden. Jede Mikrokanüle kann: i) einen elektrischen Draht enthalten, der einen gepulsten Strom zu einer Elektrode 5 oder 15 (nicht abgebildet) am distalen Ende des Katheters führt, um eine elektrische Stimulation zu bewirken, oder ii) eine diagnostische oder therapeutische Flüssigkeit zum distalen Ende des Katheters führen. Vorzugsweise ist die Mikrokanüle zum Führen einer diagnostischen oder therapeutischen Flüssigkeit eine Mikrokanüle mit einem Kapillarrohr. Ebenfalls vorzugsweise hat das distale Ende jeder Elektrode einen oder mehrere Kontaktpunkte für die elektrische Stimulation des endokrinen Gewebes der Hypophyse, des Hypophysenstiels oder des Hypothalamus. Ebenfalls vorzugsweise hat das distale Ende jeder Mikrokanüle für eine Flüssigkeit eine oder mehrere seitliche Öffnungen, die mit dem zentralen Hohlkanal der Mikrokanüle in Verbindung stehen und durch die diese hindurchgeht:
- - kleine Mengen einer Flüssigkeit oder eines Gels aus einer Mikrokanüle in die Hypophyse, den Hypophysenstiel oder den Hypothalamus fließen können, noch bevorzugter mit seitlichen Öffnungen, die ferngesteuert geöffnet und geschlossen werden können; und/oder
- - kleine Volumina eines unter Druck stehenden Gases aus einer Mikrokanüle in den Kragen 10 strömen können, um ihn aufzublasen, so dass die distalen Oberflächen des Kragens distal vom distalen Ende des Katheters um eine Perforation in der medialen Wand der Kaverne herum projiziert werden, um einen Raum um die Öffnung im distalen Ende des Katheters zwischen dem distalen Ende des Katheters und der Perforation zu schließen, vorzugsweise bevor die Spitze des Schubdrahts distal von der Öffnung im distalen Ende des Katheters projiziert wird, um die Perforation in der medialen Wand der Kaverne zu bilden.
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Ebenfalls vorzugsweise ist eine ringförmige röntgendichte Manschette oder ein Ring 7 an einem distalen Teil der Außenseite der röhrenförmigen Wand des Katheters 1 des Systems vorgesehen, der vom distalen Ende des Katheters beabstandet ist. Der Ring 7 ermöglicht es, die Position des distalen Teils des Katheters durch Röntgen, MRI oder CT-Scan zu identifizieren.
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Ebenfalls vorzugsweise hält das distale Ende der röhrenförmigen Wand des Katheters 1 des Systems ein Kissen 8, das einen guten, vorzugsweise flüssigkeitsdichten Kontakt des distalen Endes des Katheters mit der Oberfläche der medialen Wand des Sinus cavernosus ermöglicht und dadurch verhindert, dass venöses Blut aus dem Sinus cavernosus in die Sella oder in oder um die Hypophyse austritt. Die Außenseite des distalen Endes des Katheters, angrenzend an das Kissen 8 und proximal davon, wird vorzugsweise mit dem röntgendichten Ring 7 versehen. Innerhalb des Kissens 8 befindet sich vorzugsweise eine zentrale dehnbare, elastische Manschette 9, die in Ruhestellung die Öffnung im distalen Ende des Katheters 1 verschließt, aber so gedehnt werden kann, dass der Schubdraht 13 und/oder anschließend ein Verschlussstopfen oder der Verankerungsschaum 17 durch seinen vollen Durchmesser hindurch bewegt werden kann. In diesem Zusammenhang kann die scharfe Spitze 14 des Schubdrahts 13 distal vom distalen Ende des Katheters durch die Öffnung im Kissen 8 vorstehen, um die mediale Wand der Kaverne zu perforieren und anschließend den Verankerungsschaum distal vom Katheter in die Perforation des scharfen Elements zu drücken, um die Perforation zu verschließen.
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Ebenfalls vorzugsweise ist die Außenseite eines distalen Teils des Katheters 1 des Systems, der an den Ring 7 angrenzt und sich proximal davon befindet, mit einem aufblasbaren Kragen 10 versehen, der im entleerten Zustand bündig mit der Außenfläche der röhrenförmigen Wand des Katheters abschließt. Der Ring 7 befindet sich vorzugsweise zwischen der Manschette 10 und dem Kissen 8.
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Ebenfalls vorzugsweise enthält ein distaler Teil des Katheters
1 des Systems, vorzugsweise zwischen der Manschette
10 und dem Kissen
8, einen oder mehrere elektromagnetische Lokalisierer (nicht abgebildet), um die korrekte Positionierung des distalen Teils im Patienten zu erleichtern. Jeder Lokalisierer ist Teil eines TrackingSystems, in dem der Lokalisierer eine Sender- und Empfängerspulenanordnung enthält, die es ihm ermöglicht, elektromagnetische Signale zu senden und elektromagnetische Energie von einer Senderspulenanordnung zu empfangen. Die Senderspule kann sich in geeigneter Weise im oder neben dem Patienten befinden und ein elektromagnetisches Feld erzeugen, um jeden Lokalisierer mit Energie zu versorgen. Geeignete Lokalisierer und Verfolgungssysteme sind z.B. die in
US 8,549,732 B2 und
US 9,717,442 B2 beschriebenen.
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Ebenfalls vorzugsweise enthält der Katheter
1 des Systems ein integriertes Lenksystem, wie z.B. einen Führungsdraht innerhalb des länglichen Hohlrohrs des Katheters zum Schwenken oder Lenken des distalen Endes des Katheters, vorzugsweise mittels Fernbedienung
6 am proximalen Ende des Katheters, in eine gewünschte Richtung für eine distale Bewegung durch den endovaskulären Weg und dann in und durch den Sinus cavernosus. Vorzugsweise verfügt der Katheter über ein konventionelles Lenksystem, das das Hohlröhrchen des Katheters aktiv in einen vorbestimmten Winkel von nicht weniger als 75° biegen kann. Noch bevorzugter ist jedoch, dass der Katheter ein Außenlumen innerhalb des Hohlschlauchs des Katheters und ein Innenlumen innerhalb des Außenlumens hat. Das äußere Lumen enthält einen ersten Lenkungsmechanismus und das innere Lumen einen zweiten Lenkungsmechanismus, wobei der erste und der zweite Lenkungsmechanismus so betätigt werden können, dass sie das hohle Rohr aktiv in einen vorbestimmten Winkel von mindestens 80°, bevorzugter mindestens 85°, aber noch bevorzugter mindestens 90° biegen, wenn das distale Ende des Katheters entlang der endovaskulären Route bewegt wird. Ein solcher Katheter-Steuermechanismus ist beispielsweise in
US 8,152,756 B2 ,
US 8,715,226 B2 und
US 2005/0203413 A1 beschrieben.
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Ebenfalls vorzugsweise verfügt die Außenseite des distalen Endes des Katheters 1 des Systems, das an die aufblasbare ringförmige Manschette angrenzt und proximal davon liegt, über eine Stabilisierungsvorrichtung 28, wie in dargestellt, um die Position des distalen Endes des Katheters innerhalb der Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus zu sichern, ohne die Perforation zu verschließen. Vorzugsweise besteht die Stabilisierungsvorrichtung 28 aus einem aufblasbaren Stativ 29, das in Umfangsrichtung um die Außenseite des Katheters vorgesehen ist und aufblasbare, radial ausziehbare Beine 30 aufweist. Vorzugsweise wird die Stabilisierungsvorrichtung 28 über eine Mikrokanüle 5 oder 15 oder über den Hohlschlauch des Katheters, der die Beine 30 der Vorrichtung aufblasen kann, mit einer Luftdruckquelle (nicht abgebildet) verbunden.
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Ebenfalls vorzugsweise haben distale Teile jeder Elektrode oder Mikrokanüle 5 oder 15 des Katheters 1 des Systems ein Formgedächtnis und können so eine dreidimensionale Form, wie z.B. einen Kreis, ein Oval oder eine Helix, innerhalb oder um/um die Hypophyse herum bilden, vorzugsweise wenn sie durch Fernbedienung ausgelöst werden. Noch bevorzugter ist, dass die distalen Teile jeder Elektrode oder Mikrokanüle, wenn sie in die Hypophyse eingeführt werden, eine Spiralform innerhalb der Hypophyse aufweisen.
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Ebenfalls vorzugsweise hat ein distaler Teil des Katheters
1 des Systems, insbesondere sein Hohlröhrchen, eine herkömmliche Peel-Away-Konfiguration (nicht abgebildet), so dass der Katheter von einem Säugetierpatienten entfernt werden kann, nachdem er zum Einführen einer Elektrode oder Mikrokanüle
5 oder
15 in den Patienten verwendet wurde, so dass die Elektrode oder Mikrokanüle im Patienten intakt und richtig positioniert bleibt. Eine geeignete Peel-away-Konfiguration umfasst z.B. die in
US 7,697,996 B2 beschriebenen Konfigurationen.
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Ebenfalls vorzugsweise wird das distale Ende des Katheters 1 des Systems, der eine oder mehrere Elektroden und/oder eine oder mehrere Mikrokanülen 5 oder 15 enthält, durch den endovaskulären Weg von der Vena jugularis des Säugetierpatienten zum unteren oder oberen Sinus petrosus petrosus des Säugetiers bewegt, und dann zum Sinus cavernosus des Säugetiers, wo sich, wie in gezeigt, die obere Augenvene 19, die untere Augenvene 20, der Plexus basilaris 21, der untere Sinus petrosus 22, die Halsvene 23, die endovaskuläre Hypophysenelektrode 24, der obere Sinus petrosus 25, der Sinus cavernosus 26 und der zirkuläre Venenplexus 27 befinden. Noch bevorzugter ist es, das distale Ende des Katheters durch den endovaskulären Weg von der Ileac-Vene oder Femoralvene in einer Leiste des Säugetiers zu bewegen, wo der Katheter in das Säugetier eingeführt wurde. Das distale Ende einer Elektrode oder Mikrokanüle wird dann distal aus dem Katheter heraus, durch die Öffnung am distalen Ende des Katheters und durch die mediale Wand des Sinus cavernosus bewegt und dann subdural in die Hypophyse 16 eingeführt, wie in den und dargestellt, oder epidural der Hypophyse positioniert, wie in dargestellt. In diesem Zusammenhang zeigt insbesondere die Flugbahn einer Elektrode 24, die entweder epidural neben einer Oberfläche der Hypophyse 16 (bei 31) oder subdural in die Oberfläche der Hypophyse 16 (bei 32) eingebracht wird. Das distale Ende der subdural platzierten Elektrode oder Mikrokanüle 5 oder 15 kann dann durch die Hypophyse bewegt, dann vertikal bewegt und dann in den Hypophysenstiel eingeführt werden, wie in dargestellt. Das distale Ende der Elektrode oder Mikrokanüle kann dann weiter vertikal gelenkt, dann durch den Hypophysenstiel 25 geführt und dann in den Kern des Hypothalamus eingeführt werden, wie in dargestellt. In diesem Zusammenhang: kann der Katheter 1 gegen die mediale Wand 11 des Sinus cavernosus wie in dargestellt gedrückt werden; dadurch wird das Kissen 8 gegen die Oberfläche der medialen Wand 11 des Sinus cavernosus gedrückt; die Manschette 10 kann dann, wie in den und dargestellt, aufgeblasen werden, um dadurch den Raum um das distale Ende des Katheters abzudichten; das Aufblasen und Entleeren der Manschette 10 kann durch eine Mikrokanüle 5 oder 15 oder direkt durch den länglichen Hohlschlauch des Katheters erfolgen;
- - um einen vollständigen Kontakt des Kissens 8 am distalen Ende des Katheters mit der medialen Wand 11 des Sinus cavernosus zu ermöglichen, kann der Druck im abgedichteten Raum 12 dann, wie in dargestellt, durch Absaugen durch eine Mikrokanüle oder durch den Katheter reduziert werden; dabei wird die mediale Wand 11 des Sinus cavernosus gegen das Kissen 8 gezogen, um einen vollständigen Kontakt zwischen den beiden herzustellen;
- - die mediale Wand der Kaverne kann dann mit der in den und gezeigten scharfen Spitze 14 des Schubdrahtes 13 perforiert werden; dabei ist die Spitze 14 vorzugsweise flach, z.B. nur 1 mm lang, so dass bei versehentlicher Berührung der Halsschlagaderwand die Spitze nicht die volle Dicke der Karotiswand verletzt.
- - eine Hypophysenelektrode oder Mikrokanüle 5 oder 15 kann dann über den Katheter in die Hypophyse 16 eingeführt werden, wie in den und zur subduralen Behandlung der Hypophyse gezeigt, oder alternativ unter oder um die Hypophyse herum zur epiduralen Behandlung der Hypophyse, wie in gezeigt. Da der Druck im abgedichteten Raum 12 reduziert wurde, haftet die mediale Wand 11 des kavernösen Sinus weiterhin an dem Kissen 8 am distalen Ende des Katheters;
- - Wenn sich der Druck im abgedichteten Raum 12 anschließend normalisieren kann, nimmt die mediale Wand 11 der Kaverne ihre normale anatomische Position ein, die einen gewissen Abstand zwischen ihr und dem Kissen 8 erlaubt; daher kann der abgedichtete Raum 12 dann mit einem Verankerungsschaum 17 gefüllt werden, der durch eine zusätzliche Mikrokanüle 5 oder 15, wie in gezeigt, oder direkt durch das längliche Hohlrohr des Katheters zugeführt wird, um einen Abdruck des abgedichteten Raums 12 zu bilden; der Verankerungsschaum kann dann auch durch die Perforation der medialen Wand 11 der Kaverne 17 sickern;
- - die Manschette 10 kann entlüftet und der Katheter 1 von der medialen Wand 11 der Kaverne weggezogen werden, so dass die Elektrode/Mikrokanüle 5 oder 15 durch den Verankerungsschaum 17 fixiert und sicher in/um/unter die Hypophyse 16 eingeführt werden kann; der Verankerungsschaum 17 dichtet die mediale Wand der Kaverne wirksam ab und verhindert, dass venöses Blut der Kaverne in den Raum zwischen medialer Wand 11 und Hypophyse 16 sickert; und dann
- - eine Stabilisierungsvorrichtung 28, wie in dargestellt, auf der Außenseite des distalen Endes des Katheters 1, kann verwendet werden, um die Position des distalen Endes des Katheters innerhalb der Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus zu sichern, ohne die Perforation zu verschließen; vorzugsweise umfasst die Stabilisierungsvorrichtung 28 ein aufblasbares Stativ 29, das um den Umfang des Katheters herum vorgesehen ist und aufblasbare, radial ausfahrbare Beine 30 aufweist.
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Der Katheter 1 dieser Erfindung kann elektrische Impulse abgeben und/oder therapeutische oder diagnostische Flüssigkeiten direkt an die Hypophyse eines Säugetiers oder an einen Hypophysenstiel oder über die Hypophyse an den Hypothalamus des Säugetiers abgeben. Der Katheter enthält ein oder mehrere herkömmliche Aktionsglieder, von denen jeweils ein distales Ende auf herkömmliche Weise innerhalb des Katheters durch ein oder mehrere Blutgefäße des Säugetiers nach distal und dann über einen Sinus cavernosus des Säugetiers zu einer medialen Wand des kavernösen Sinus bewegt werden kann. Die Merkmale des Katheters:
- - ein Aktionsteil, das ein Schubdraht ist, dessen distales Ende eine Spitze mit einem scharfen, vorzugsweise spitzen Element, das distal aus einer Öffnung am distalen Ende des Katheters herausragt, um eine Perforation in der medialen Wand der Kaverne zu bilden, durch die das distale Ende eines oder mehrerer anderer Aktionselemente, vorzugsweise einer oder mehrerer Elektroden und/oder Mikrokanülen, distal durch die Kaverne bewegt werden kann, und das eine oder die mehreren anderen Aktionselemente können dann vom distalen Ende des Katheters aus in die Hypophyse eingeführt werden.
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Vorzugsweise enthält der distalste Teil des Katheters ein formbares Kissen, damit guter Kontakt des distalsten Teils mit der Oberfläche der medialen Wand des Sinus cavernosus. Ebenfalls vorzugsweise enthält die Außenseite des distalen Endes des Katheters neben und proximal des Kissens einen ringförmigen Kragen, der aufgeblasen werden kann, so dass die distalen Flächen des Kragens distal vom distalen Ende des Katheters um die Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus herum vorstehen, um einen Raum um die Öffnung im distalen Ende des Katheters zwischen dem distalen Ende des Katheters und der Perforation zu schließen, vorzugsweise bevor die Spitze des Schubdrahts distal aus der Öffnung am distalen Ende des Katheters herausragt, um die Perforation in der medialen Wand der Kaverne zu bilden. Ebenfalls vorzugsweise wird die Außenseite des distalen Endes des Katheters, vorzugsweise zwischen der Manschette und dem Kissen, mit einem Ring versehen, der eine röntgendichte Markierung enthält, die auf Röntgen-, Durchleuchtungs-, Angiographie-, MRI- oder CT-Bildern erkannt werden kann. Ebenfalls vorzugsweise kann das distale Ende des Katheters in eine gewünschte Richtung geschwenkt oder gelenkt werden, vorzugsweise per Fernbedienung, um seine distale Bewegung durch die endovaskuläre Route und dann in und durch den Sinus cavernosus zu steuern.
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Das Verfahren dieser Erfindung liefert elektrische Impulse und/oder therapeutische oder diagnostische Flüssigkeiten direkt an eine Hypophyse eines Säugetiers oder an einen Hypophysenstiel oder über die Hypophyse an einen Hypothalamus des Säugetiers, umfassend die folgenden Schritte
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Bewegen eines distalen Endes eines Katheters, der ein oder mehrere Aktionselemente, vorzugsweise, vorzugsweise, eine oder mehrere Elektroden und/oder Mikrokanülen enthält, von denen jeweils ein distales Ende innerhalb des Katheters distal beweglich ist, durch eine endovaskuläre Route der Säugetierroute von der Vena jugularis des Säugetiers zum inferioren oder superioren Petrosus-Sinus des Säugetiers und dann zum Sinus cavernosus des Säugetiers; und dann Bilden einer Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus bis zur Hypophyse; und dann Bewegen des distalen Endes jedes der einen oder mehreren Aktionsglieder in distaler Richtung vom Katheter durch eine Öffnung im distalen Ende des Katheters und dann durch die Perforation in der medialen Wand des Sinus cavernosus bis zur Hypophyse, vorzugsweise wenn das distale Ende des Katheters an die mediale Wand des Sinus cavernosus angrenzt.
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Vorzugsweise bewegt sich das distale Ende des Katheters über ein oder mehrere Blutgefäße einer endovaskulären Route von der Ileac-Vene oder Femoralvene in einer Leiste oder der Kopfschlagader im Arm des Säugetiers, wo der Katheter in den Säuger eingeführt wird.
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Mit diesem System, seinem Katheter und seinem Verfahren, können eine oder mehrere Elektroden 5 oder 15 an einen subkutanen Impulsgenerator angeschlossen werden und/oder eine oder mehrere Mikrokanülen 5 oder 15 an eine Quelle einer therapeutischen Flüssigkeit angeschlossen werden, wie z.B. eine Pumpe und ein Reservoir für regulatorische Hormone oder Proteine, RNS, Stammzellen, Zellen, die therapeutische Substanzen produzieren, Viren, Zellen, die native Hypophysenzellen modifizieren können, und pharmazeutische Zusammensetzungen/Arzneimittel, und jede Elektrode und/oder Mikrokanüle kann sicherer in die Hypophyse, den Hypophysenstiel oder den Hypothalamus eines Säugetierpatienten zur vorübergehenden oder dauerhaften Stimulation derselben implantiert werden. In dieser Hinsicht ist der endovaskuläre Zugang zum Basiskern des Gehirns gemäß dieser Erfindung einfacher als über die Hirnrinde und sicherer und leichter als über den Sinus sphenoidalis. Durch die Behandlung der Hypophyse auf diese Weise mit elektrischen Impulsen und/oder therapeutischen Flüssigkeiten könnten vermutlich: Hypophysenfunktionen je nach Wunsch stimuliert oder gehemmt und Probleme der Unfruchtbarkeit, Epilepsie, morbide Adipositas und Typ-II-Diabetes behandelt werden; und Symptome und Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse (z.B. Morbus Cushing oder Wachstumshormonmangel) sowie Allgemeinerkrankungen (Typ-Il-Diabetes, Adipositas und Unfruchtbarkeit), bei denen die Hirnanhangsdrüse beteiligt ist, könnten behandelt werden.
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Insbesondere kann das distale Ende jeder der einen oder mehreren Elektroden 5 oder 15 dazu verwendet werden, den vorderen und mittleren Lappen der Hypophyse elektrisch zu stimulieren, um ACTH und/oder MSH zu produzieren und abzusondern. Das distale Ende jeder Elektrode kann auch dazu verwendet werden, den Hypophysenhinterlappen elektrisch zu stimulieren und dadurch die magno-zellulären Kerne (d.h. die supraoptischen und paraventrikulären Kerne) des vorderen Hypothalamus durch Axone, die durch den Hypophysenstiel zum Hypophysenhinterlappen absteigen, zu stimulieren. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur räumlichen und zeitlichen elektrischen Kopplung mit einem Organ, vorzugsweise Hirngewebe, noch bevorzugter der Hypophyse, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst Bereitstellen einer erfindungsgemäßen Elektrodenanordnung und elektrisches Kontaktieren mindestens eines Teils der Vielzahl von Elektroden mit dem Gewebe durch konformes Kontaktieren einer Oberfläche des Gewebes mit der Elektrodenanordnung; und räumlich-zeitliche Kopplung des Hirngewebes mit der konformen Vorrichtung, um ein räumlich-zeitliches Profil über die Oberfläche des Hirngewebes in elektrischem Kontakt mit der Vielzahl von Elektroden zu überwachen oder zu betätigen; und Auslösen elektrischer Aktivität über der Hirnoberfläche durch Anlegen eines elektrischen Potentials einer Vielzahl von individuellen Hirnoberflächenstellen unterhalb jeder Elektrode der Elektrodenanordnung an einer Vielzahl von verschiedenen Stellen und/oder Zeitpunkten; und/oder optional, Überwachen des raum-zeitlichen elektrischen Hirnprofils mit der Vorrichtung in konformem und elektrischem Kontakt mit einer Hirnoberfläche eines Subjekts, wobei die Überwachung das Erfassen eines elektrischen Potentials einer Vielzahl von individuellen Hirnoberflächenstellen unterhalb jeder Elektrode der Elektrodenanordnung an einer Vielzahl von verschiedenen Zeitpunkten umfasst.
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Darüber hinaus können die elektrische Aktivität der Hypophysenzellen eines Patienten und die Hypophysenfunktionen eines Patienten über eine in die Hypophyse implantierte Elektrode, die mit einem subkutan implantierten Controller verbunden ist, kontinuierlich gemessen und gesteuert werden. Ebenso könnten der Hypophysenstiel oder der Hypothalamus mit elektrischen Impulsen und/oder therapeutischen Flüssigkeiten behandelt oder deren Funktionen kontinuierlich gemessen und gesteuert werden. Darüber hinaus kann ein Katheter bereitgestellt werden, der an seinem distalen Ende mit einem elektrischen Stimulationsgerät versehen ist, das für folgende Zwecke verwendet werden kann: i) Identifizierung von Hirnnerven, insbesondere des Nervus abducens; dies kann durch EMG (Elektrode in Augennähe oder im Auge) oder durch Anzeige von Symptomen durch den Patienten (Diplopie) erfolgen; und ii) Identifizierung der Halsschlagader, z.B. durch Messung von Temperatur, Oxygenierung, Fluss, Pulsationen oder durch Echodoppler.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Methode zur Linderung eines endokrinologischen Zustands bei einem daran leidenden Patienten, wobei die Methode die folgenden Schritte umfasst
- - Platzierung einer Elektrode in elektrischem Kontakt mit der Hypophyse;
- - Erkennen einer körperlichen Aktivität oder einer physiologischen Veränderung (z.B. Temperatur oder Herzfrequenz), die mit dem endokrinologischen Zustand verbunden ist; und
- - Aktivierung der Elektrode, um die Applikation eines elektrischen Signals an die Hypophyse einzuleiten, oder Anpassung der Applikation eines elektrischen Signals an die Hypophyse als Reaktion auf die Linderung der endokrinologischen Störung des Patienten.
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In diesem Zusammenhang kann die elektrische Stimulation der Hypophyse durch die Elektrode zur Behandlung der folgenden Indikationen eingesetzt werden:
Hirnanhangsdrüse | Behandlung | Hinweis |
| | |
Anteriorer Lappen | Verringerung der ACTH-Produktion | M. Cushing |
Anteriorer Lappen / Zwischen lappen | Erhöhung der ACTH-Produktion | Sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz |
| Erhöhung der ACTH-Produktion | Hypophysäre Insuffizienz |
| Erhöhung der ACTH / alfa MSH-Produktion | Autoimmunerkrankungen |
| Änderung ACTH-Herstellung | Depression |
| Verringerung der PRL-Produktion | Prolaktinom |
| Modifikation FSH/LH Herstellung | Polyzystisches Ovarsyndrom |
| | |
Hinterer Lappen | Erhöhung der Oxytocin-Produktion | Schwere onkologische Schmerzen |
| Oxytocin erhöhen Produktion | Angststörungen und PTSD |
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Vorzugsweise bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zur intrahypophysären Verabreichung eines pharmakologisch aktiven Wirkstoffs, der die Produktion von Steroidhormonen in den Nebennieren eines Säugetierpatienten induziert, wobei das Verfahren das Übertragen eines pharmazeutischen Präparats, das eine wirksame Konzentration der pharmakologisch aktiven Komponente durch eine Mikrokanüle, wie oben offenbart, in die/um die Hypophyse herum umfasst. Vorzugsweise umfasst der Wirkstoff ein Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) oder ein Analogon davon oder ein anderes geeignetes Mittel einschließlich Peptiden und/oder Oligonukleotiden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein System und Verfahren, bei dem ein distales Ende einer Elektrodenanordnung vorzugsweise dauerhaft in ein Organ, vorzugsweise Hirngewebe, wie z.B. eine Hypophyse, eines Säugetierpatienten zur intermittierenden elektrischen Stimulation desselben implantiert wird und ein proximales Ende der Elektrode mit einem Verbindungsstecker versehen wird, dessen distales Ende an einem an das Organ angrenzenden Knochen, z.B. einer vorderen Wand des Sinus sphenoidalis / Vomer, befestigt werden kann, und dessen proximales Ende reversibel elektrisch mit einem Draht verbunden werden kann, der elektrisch mit einer elektrischen Stimulationsquelle für das Organ verbunden ist.
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Vorzugsweise ist die Elektrodenanordnung zum Anschließen an das Organgewebe in situ vorgesehen, wobei die Elektrodenanordnung umfasst: a. eine verformbare Elektrodenanordnung, die eine Vielzahl von Elektroden in elektrischer Verbindung mit einer Vielzahl von verformbaren elektrischen Verbindungen und eine Verbindungsleitung umfasst; wobei die verformbare Elektrodenanordnung eine Nettobiegesteifigkeit der Anordnung bereitstellt, die niedrig genug ist, dass die Vorrichtung in der Lage ist, einen konformen Kontakt mit dem Gewebe in situ herzustellen; und b. einen Verbindungsstecker, der am proximalen Ende der Verbindungsleitung der Elektrodenanordnung vorgesehen ist, die mit einem distalen Ende versehen ist, das an einem an das Organ angrenzenden Knochen, wie einer vorderen Wand des Sinus sphenoidalis / Vomer, befestigt werden kann, und von dem ein proximales Ende reversibel elektrisch mit einem Draht verbunden werden kann, der elektrisch mit einer elektrischen Stimulationsquelle für das Organ verbunden ist.
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Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Methode die folgenden Schritte: a. Bereitstellen einer Elektrodenanordnung, wie oben dargelegt, und i. elektrisches Kontaktieren mindestens eines Teils der Vielzahl von Elektroden mit dem Gewebe durch konformes Kontaktieren einer Oberfläche des Gewebes mit der Elektrodenanordnung; und ii. räumlich-zeitliches Verbinden des Hirngewebes mit der konformen Vorrichtung, um ein räumlich-zeitliches Profil über die Oberfläche des Hirngewebes in elektrischem Kontakt mit der Vielzahl von Elektroden zu überwachen oder zu betätigen; und iii. Auslösen elektrischer Aktivität über die Hirnoberfläche durch Anlegen eines elektrischen Potentials einer Vielzahl von individuellen Hirnoberflächenstellen unterhalb jeder Elektrode der Elektrodenanordnung an einer Vielzahl von verschiedenen Stellen und/oder Zeitpunkten; und iv. optionales Überwachen des raum-zeitlichen elektrischen Hirnprofils, wobei sich die Vorrichtung in konformem und elektrischem Kontakt mit einer Hirnoberfläche eines Subjekts befindet, wobei die Überwachung das Erfassen eines elektrischen Potentials einer Vielzahl von individuellen Hirnoberflächenstellen unterhalb jeder Elektrode der Elektrodenanordnung an einer Vielzahl von verschiedenen Zeitpunkten umfasst.
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Vorzugsweise umfasst die Stimulation und/oder Überwachung die Behandlung und/oder Überwachung eines Patienten, der an einer endokrinologischen Erkrankung leidet. Vorzugsweise umfasst die endokrinologische Erkrankung ein Problem im Zusammenhang mit den Komponenten des endokrinen Systems, wie Nebennieren, Hypophyse und Hypothalamus, einschließlich Hypoglykämie, Diabetes Typ I und II, Fettleibigkeit, Hyperthyreose, Hypothyreose, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Infertilität, Impotenz, Anorgasmie, verzögerter Orgasmus, perimenstruelles Syndrom, Hypercholesterinämie, Hypertriglycridinämie, Cushing-Syndrom, Addison-Krankheit, Addison-Krise, Malabsorptionssyndrom, Dysautonomie, Epilepsie, chronisches Müdigkeitssyndrom, Müdigkeit, Hitzeerschöpfung, kalte Extremitäten, Hitzewallungen, vasomotorische Instabilität, Raynaud-Syndrom, hormonelle Störungen, Stoffwechselstörungen wie Gicht, Stoffwechselstörungen und metabolische Speicherkrankheiten, bei denen es zu einer Anhäufung abnormaler Mengen verschiedener Substanzen kommt, wie z.B. Glykogen bei Glykogenspeicherkrankheiten, Eisen bei Hämochromatose oder Kupfer bei Morbus Wilson, Autoimmunerkrankungen, Schlafstörungen und Störungen des zirkadianen Rhythmus. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Behandlung der Adison-Krankheit und der Adison-Krise sowie von Schmerzen, Schmerzwahrnehmung, posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen und Angstzuständen.
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Bezugszeichenliste
-
- 1
- flexibler Katheter
- 2
- flexibler Führungsdraht
- 3
- nicht definiert
- 5
- Aktionsglied
- 6
- Führungsdraht-Steuerungssystem / Lenksystem
- 7
- ringförmigen röntgendichten und elektrostimulierenden Ring
- 8
- verformbares Kissen
- 9
- elastische, dehnbare und röntgendichte ringförmige Manschette
- 10
- Manschette / Kragen
- 11
- mediale Wand
- 12
- Raum
- 13
- Schubdraht
- 14
- Spitze
- 15
- endovaskuläres Aktionsteil
- 16
- Hypophyse
- 17
- Verankerungsschaum
- 18
- zweiter Führungskatheter
- 19
- Hypophysenstiel (in )
- 19
- Obere Augenvene (in )
- 20
- Untere Augenvene
- 21
- Plexus basilaris
- 22
- Sinus petrosus inferior
- 23
- Halsvene
- 24
- (Endovaskuläre) Hypophysenelektrode
- 25
- Sinus petrosus superior
- 26
- Sinus cavernosus
- 27
- kreisförmiger venöser Plexus
- 28
- Stabilisierungsvorrichtung
- 29
- aufblasbares Stativ (nur im Text definiert)
- 30
- aufblasbare, radial ausziehbare Beine
- 31
- nicht definiert
- 32
- nicht definiert
- 37
- Sinus Cavernosus Coronale Sektion
- 38
- Trochleanerv
- 39
- Okulomotorischer Nerv
- 40
- Kavernöser Sinus
- 41
- optischer Chiasmus
- 42
- A. carotis interna
- 43
- hintere kommunizierende Arterie
- 44
- Sinus sphäroidalis
- 45
- Nasopharynx
- 46
- Nervus abduscens
- 47
- Sehnerv
- 48
- Nervus maxillaris
- 50
- Hypophysenstamm
- 51
- Hypthalamus-Neuronen im Supraoptischen Nucleus
- 52
- obere Hypophysenarterie
- 55
- Hypophysen-Eingangsvenen
- 56
- Sekundärer Kapilärer Plexus
- 57
- vordere Hypophyse
- 58
- Adenohypophyse Sekret-zellen
- 60
- Vene
- 61
- hintere Hypophyse
- 62
- Neurohypophyse
- 63
- Innere Hypophysenarterie
- 64
- Hypthalamus-Hypophysentrakt
- 65
- Infundibilum
- 66
- Neuronen im ventralen Hypothalamus
- 67
- Hypthalamus-Neuronen im paraventrischen Nucleus
- 68
- Axiale Ansicht
- 69
- hintere Hypophysenarterie
- 70
- Hinteres Clinoid
- 71
- äußere Schicht
- 72
- innere Schicht
- 73
- Knochen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 7505807 B1 [0002]
- US 8116883 B2 [0002]
- US 8515542 B2 [0002]
- US 2008065002 A1 [0002]
- US 5735817 A [0002]
- US 8549732 B2 [0039]
- US 9717442 B2 [0039]
- US 8152756 B2 [0040]
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