DE202017106797U1

DE202017106797U1 - Oberflächenschutzfolie

Info

Publication number: DE202017106797U1
Application number: DE202017106797.1U
Authority: DE
Original assignee: Pelloplast Oy
Current assignee: Pelloplast Oy
Priority date: 2017-06-30
Filing date: 2017-11-09
Publication date: 2017-11-28
Anticipated expiration: 2027-11-10
Also published as: RU189951U1; FI11757U1

Abstract

Schutzfolie zum zeitlich begrenzten Oberflächenschutz, wobei die Schutzfolie mindestens eine untere Schicht und eine obere Schicht, welche die untere Schicht bedeckt, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Schicht oder Schichten, die einen Teil der Schutzfolie bilden, aus einem biobasierten Polymer mit einem prozentualen Anteil an erneuerbarem Material von mindestens 50 bestehen.

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft Oberflächenschutzlösungen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Schutzfolie für zeitlich begrenzten Oberflächenschutz, die mindestens eine untere Schicht, die aus einem biobasierten Polymer hergestellt ist, und eine bedeckende obere Schicht aufweist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Oberflächenschutzlösungen, die für zeitlich begrenzten Schutz sorgen, wie z. B. Schutzbeschichtungen und/oder Schutzfolien, werden in Verbindung mit der Herstellung, der Lagerung, dem Transport und der Installationsarbeit weitverbreitet benutzt. Lösungen, die für veredelte Oberflächen besonders geeignet sind, sind unter anderem selbstklebende und/oder auf andere Weise leicht verklebbare Oberflächenschutzfolien, deren Entfernen nach Lagerung oder Transport mühelos ist und keine Spuren hinterlässt.
Oberflächenschutzfolien sind herkömmlicherweise Kunststoffe, deren Grundkomponente Polymere, wie z. B. Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), sind, die gewöhnlich aus fossilen Rohmaterialien, wie z. B. Rohöl oder Erdgas, durch Raffinieren hergestellt werden. Außer dass fossile Rohmaterialressourcen relativ nicht erneuerbar sind, weisen die Kunststoffe, die aus petrochemischen Rohmaterialien und deren Nebenprodukten hergestellt werden, den Nachteil auf, dass sie beim Verbrennen toxische chemische Stoffe erzeugen können und dass daher die Entsorgung der Kunststoffe die Umwelt belastet.
In letzter Zeit sind die Benutzung fossiler Brennstoffe, die Erschöpfung von Rohmaterialien und die Verschmutzung der Natur im Licht des Klimawandels und der Bedrohung der Umwelt, die dadurch verursacht werden, zu größerer Besorgnis geworden. Daher sollte die Benutzung nicht erneuerbarer natürlicher Ressourcen vermieden werden, zumindest in allen Industrien, in denen dies möglich ist.
Die Herstellung von Oberflächenschutzfolien unterliegt ferner Verbesserungen, nicht nur im Hinblick auf die oben genannten Probleme, sondern auch im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit an Kundenbedürfnisse und die Kundenspezifität, um zu ermöglichen, dass die Folienprodukte für den Oberflächenschutz auf die besonderen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten und/oder angepasst werden, ohne die Herstellungsausrüstung zu vermehren und/oder die Nachbearbeitung zu erhöhen.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die oben erwähnten Nachteile des Standes der Technik zu vermindern.
Insbesondere zielt die Erfindung darauf ab, eine Folienlösung für den Oberflächenschutz bereitzustellen, die, da sie aus erneuerbaren biobasierten Materialien hergestellt ist, umweltfreundlich ist.
Als Fachausdruck ist Biopolymer, das eine grundlegende Komponente in Biokunststoffen ist, weitreichend und bezieht sich häufig auf Polymere, die biobasiert und/oder biologisch abbaubar sind. In dieser Anmeldung wird der Begriff „Biopolymer“ für biobasierte Polymere, die auf erneuerbaren Rohmaterialien basieren, wie z. B. cellulosische Rohmaterialien, benutzt, weil Cellulose eine der am häufigsten vorkommenden biopolymeren Rohmaterialquellen ist. Die Erfindung ist besonders auf wiederverwertbaren Biopolymeren basiert, jedoch ist es nicht ausgeschlossen, der erfindungsgemäßen Oberflächenschutzfolie wirkliche biologische Abbaubarkeit hinzuzufügen. Biologische Abbaubarkeit bedeutet, dass ein Produkt fähig ist, über einen angemessenen Zeitraum hinweg, entweder durch die enzymatische Einwirkung von Bakterien oder durch hydrolytische Zersetzung, zu zerfallen.
Biobasierter Gehalt in der Herstellung von Biokunststoffen ist gerechtfertigt, wenn die Rohmaterialien kostengünstig und ohne übermäßige Belastung der Umwelt hergestellt werden können. Es ist wichtig für die Erfindung, dass beide oben erwähnten Kriterien in der Fertigungsindustrie, welche die Oberflächenschutzfolien aus biobasierten Rohmaterialien herstellt, erfüllt werden.
Die Verarbeitung von Biokunststoffen ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch einfach und leicht kundengerecht zu gestalten, um die Bedürfnisse und Wünsche jedes Kunden zu erfüllen.
Die Erfindung ist für verschiedene Industrien nützlich, wie z. B. Bauindustrie und Automobilindustrie, ebenso wie zum Herstellen, Lagern und Transportieren beliebiger Produkte, wobei die erfindungsgemäße Schutzfolie zum Schützen von Oberflächen anwendbar ist, die aus unterschiedlichen Materialien hergestellt und möglicherweise weiter veredelt sind, wobei die zu schützenden Oberflächen u.a. beispielsweise Stahl-, Aluminium- und andere Metalloberflächen, lackierte oder beschichtete Stahlbleche, Holz-, Papier-, Papp-, Kunststoff- und Glasoberflächen, Spiegeloberflächen und gewebte Oberflächen sind; und wobei die Gegenstände, die geeignet sind, geschützt zu werden, u.a. beispielsweise Bau- und Innenraumelemente, Möbellaminate, Teppiche, Tischplatten, Kraftfahrzeuge und deren Teile, Haushaltsgeräte, Computer und verschiedene Mobilgeräte, die damit verwandt sind, Bücher und andere Drucksachen sind. Wenn erforderlich, kann die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Schutzfolie kundengerecht hergerichtet werden, um unter anderem die Anforderungen der Nahrungsmittelindustrie zu erfüllen.
Die erfindungsgemäße Schutzfolie kann klartransparent, teiltransparent oder teilweise oder völlig getönt sein, wobei der Grad der Transparenz und/oder Helligkeit bevorzugt von dem zu schützenden Gegenstand und/oder den Wünschen und/oder Anforderungen des Kunden abhängen.
Diese und andere Eigenschaften und die Vorteile, die diese bereitstellen, im Vergleich zu Oberflächenschutzfolien, die aus synthetischen Kunststoffen hergestellt sind, werden mittels der Erfindung erzielt, wie in der Beschreibung und den Ansprüchen unten beschrieben.
Folglich betrifft die vorliegende Erfindung eine Schutzfolie zum zeitlich begrenzten Oberflächenschutz gegen Kratzer und Schmutz, wobei die Schutzfolie mindestens eine untere Schicht und eine obere Schicht, welche die untere Schicht bedeckt, aufweist.
Die erfindungsgemäße Schutzfolie ist durch das gekennzeichnet, was in dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 dargelegt ist.
Der grundlegende Erfindungsgedanke ist es, eine Oberflächenschutzfolie mit einer unteren Schicht oder unteren Schichten, die aus einem biobasierten Polymer bestehen, wobei der prozentuale Anteil des biobasierten Materials mindestens 50 beträgt, bereitzustellen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die oben erwähnte Schutzfolie drei untere Schichten übereinander, kann jedoch alternativ eine andere Anzahl von unteren Schichten, wie z. B. eine oder zwei untere Schichten, aufweisen.
Gemäß einer Ausführungsform besteht jede der Schichten der oben erwähnten Schutzfolie aus einem biobasierten Polyethylen.
Gemäß einer Ausführungsform besteht die obere Schicht der oben erwähnten Schutzfolie aus einem Klebstoff, der ein UV-stabilisierter Klebstoff ist. In einer anderen Ausführungsform besteht die obere Schicht der Schutzfolie aus einem Klebstoff auf Kautschukbasis.
In dieser Anmeldung sind die folgenden Definitionen und Abkürzungen benutzt:
Die Ausdrücke „Schutzfolie“ und „Oberflächenschutzfolie“ beziehen sich auf eine dünne, flache und im Wesentlichen flexible Materialschicht, die auf einem beliebigen Gegenstand/einer beliebigen Oberfläche, der/die Schutz benötigt, aufgebracht ist, um zeitlich begrenzten Schutz zu erlangen.
Der Ausdruck „biobasiert“ bezieht sich auf Polymere/Kunststoffe, die aus pflanzenbasierten erneuerbaren natürlichen Ressourcen, wie z. B. Cellulose-basierter Biomasse, hergestellt sind.
Der Ausdruck „Polyethylen“ (abgekürzt als PE) bezieht sich auf ein Polymerisationsprodukt von Ethylen (Ethen, CH₂:CH₂); Polyethylen ist ein Thermoplast, der eine zumeist lineare molekulare Struktur aufweist, und ist das weltweit meistbenutzte polymere Rohmaterial.
Der Ausdruck „Polyethylen niedriger Dichte“ (abgekürzt als LDPE) bezieht sich auf ein Kunststoffpolymer mit einem definierten Dichtebereich von 0,910 bis 0,930 g/cm³.
Die abhängigen Ansprüche beschreiben auch verschiedene bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzfolie für zeitlich begrenzten Oberflächenschutz gegen Kratzer und Schmutz, wobei die Schutzfolie mindestens eine untere Schicht und eine obere Schicht, welche die untere Schicht bedeckt, aufweist. Die untere Schicht oder Schichten der Schutzfolie bestehen aus einem biobasierten Polymer mit einem prozentualen Anteil an einem erneuerbaren Material von mindestens 50.
Die Schutzfolie der Erfindung ist hauptsächlich für zeitlich begrenzten Schutz (von etwa 6 bis 12 Monaten) ausgelegt, was in den meisten Fällen der Lagerungsdauer von Verbrauchsgütern gleichkommt. Jedoch ist das kundengerechte Herrichten der Schutzfolie, um unter anderem langlebige Konsumgüter, wie z. B. Bauteile, zu schützen, nicht ausgeschlossen.
Gemäß einigen Ausführungsformen beträgt der prozentuale Anteil an erneuerbarem Material in dem Polymer 50 bis 99,9. Der Rest davon kann aus Additiven einschließlich unter anderem aus Verstärkungen, Füllstoffen, einem weiten Bereich von Begleitmaterialien, wie z. B. Farbstoffen, Stabilisatoren, Flammenhemmstoffen, Weichmachern, Antiblockiermitteln, Gleitmitteln, Antistatikmitteln, Benetzungsmitteln (verringern die Oberflächenspannung), Beschlagschutzmitteln (hindern Wasserdampf daran, auf der Oberfläche der Folie zu kondensieren), antibakteriellen Mitteln usw., bestehen. Die oben erwähnten Mittel sind vorgesehen, um die Eigenschaften des Kunststoffs/Polymers allgemein zu verbessern.
Zur Herstellung des oben erwähnten biobasierten Polymers werden erneuerbare Rohmaterialien verwendet. Rohmaterialien werden als erneuerbar definiert, wenn sie durch einen natürlichen Prozess mit einer Geschwindigkeit, die der Geschwindigkeit, mit der dieses Material verbraucht wird, gleich oder höher als diese ist, ersetzt werden. ASTM (American Society for Testing and Materials), eine internationale Normierungsorganisation, definiert ein biobasiertes Material als ein organisches Material, in dem Kohlenstoff mittels biologischer Prozesse aus erneuerbaren Ressourcen stammt.
In der Erfindung werden Polymere verwendet, die aus biobasierten alkoholischen Verbindungen hergestellt sind, wobei pflanzenbasierte erneuerbare Rohmaterialien zum Herstellen alkoholischer Verbindungen benutzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird sogenanntes Bioethanol, das hauptsächlich durch Vergären einer Biomasse, die Kohlenhydrate enthält, wie z. B. Zuckerrohr, Getreide, Rüben usw., hergestellt wird, zum Herstellen des biobasierten Polymers benutzt.
So besteht die Schutzfolie gemäß einer Ausführungsform aus einem biobasierten Polymer, das aus einem pflanzenbasierten Rohmaterial hergestellt ist, wobei das Rohmaterial aus einer Gruppe ausgewählt ist, die beinhaltet: Zuckerrohr, Getreide, Reis, Mais, Soja und Rüben.
Pflanzen binden Kohlenstoffdioxid, ein Prozess, der kontinuierlich ist und jährlich/während Wachstumsperioden stattfindet. Daher trägt die Erfindung im Vergleich zu herkömmlichen Rohmaterialien auf fossiler Basis zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei. Der CO₂-Fußabdruck des Biokunststoffes, der aus pflanzenbasiertem Rohmaterial hergestellt wird, ist negativ, was bedeutet, dass die Menge an Kohlenstoffdioxid, die zu dem pflanzenbasierten Rohmaterial gebunden wird, das zur Herstellung benutzt wird, die Menge an Treibhausgasemissionen aus der Produktionsstätte übersteigt.
Ansonsten ist der Biokunststoff, der aus pflanzenbasiertem Ethanol hergestellt wird, in seinen physikalischen Eigenschaften herkömmlichem Kunststoff, der aus petrochemischen Rohmaterialien hergestellt wird, ähnlich (siehe Beispiel 1; Tabelle 1 und 2). Es ist dadurch unmöglich, irgendeinen sichtbaren Unterschied zwischen dem herkömmlichen Kunststoff und dem Biokunststoff festzustellen, da sich diese beiden Kunststoffe in Farbe, Aussehen und Oberflächenstruktur ähnlich sind. Die einzige Weise herauszufinden, wie sich der herkömmliche Kunststoff und der Biokunststoff voneinander unterscheiden, ist eine C-14-Radiokohlenstoff-Datierungsanalyse, die enthüllt, dass die Biokunststoffzusammensetzung, die aus den erneuerbaren Ressourcen hergestellt ist, jüngere Kohlenstoffatome aufweist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Oberflächenschutzfolie drei untere Schichten übereinander auf.
In einer Ausführungsform ist die dreischichtige Struktur so verwirklicht, dass alle unteren Schichten identisch sind. Die Identität der unteren Schichten wird hauptsächlich durch das Rohmaterial, aus dem die Schicht aufgebaut ist, die Zusammensetzung der unteren Schicht sowie die chemischen und physikalischen Eigenschaften, die damit verbunden sind, sowie die äußeren Abmessungen, wie z. B. die Dicke, davon bestimmt.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform bildet die dreischichtige Schutzfolienstruktur eine Verbundstruktur, wobei sich mindestens eine von den unteren Schichten von den anderen Schichten der Struktur unterscheidet. So kann die mittlere Schicht der beispielhaften Verbundstruktur aus einem anderen Rohmaterial als die äußere und innere Schicht hergestellt sein oder sonst aus einem Polymer hergestellt sein, dessen Parameter im Zusammenhang mit Dehnungs- und Elastizitätseigenschaften sich von den entsprechenden Parametern in der äußeren und inneren Schicht unterscheiden. In einem anderen Beispiel kann die oben erwähnte Verbundstruktur mehrere untere Schichten aufweisen, wobei sich jede der Schichten von den anderen Schichten entweder in der Zusammensetzung (Rohmaterial) oder den äußeren Abmessungsparametern unterscheidet.
Die mehrschichtige Schutzfolienstruktur kann ohne eine etwaige separate Klebstoffschicht zwischen den unteren Schichten verwirklicht sein, weil viele Kunststoffe kompatibel sind und direkt aneinander kleben; manche Kombinationen erfordern jedoch eine separate Klebstoffschicht, damit die Klebkraft ausreichend gut ist. Die Klebkraft zwischen den unteren Schichten, die kompatible Polymere enthalten, wird durch Polymerketten erzeugt, die an der Grenzfläche zwischen zwei unteren Schichten einander umschlingen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das biobasierte Polymer, das die untere Schicht oder die unteren Schichten der Schutzfolie bildet, biobasiertes Polyethylen (PE) und bevorzugt ein Polyethylen niedriger Dichte mit einer Dichte von kleiner als 0,930 g/cm³, bevorzugt 0,925 g/cm3.
Andere Polyethylene, wie z. B. Polyethylen mittlerer Dichte (abgekürzt als MDPE) mit einer Dichte von etwa 930 bis 940 kg/m³ oder Polyethylen hoher Dichte (abgekürzt als HDPE) mit einer Dichte von etwa 940 bis 970 kg/m³, können nach Bedarf verwendet werden.
Außer den oben erwähnten Polyethylenen können auch andere biobasierte Polymere, wie z. B. Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylacetat (PVA), Polyacrylsäure (PAA), Polyurethane (PU) und Kombinationen davon, benutzt werden, um die unteren Schichten der erfindungsgemäßen Schutzfolie zu bilden.
In einigen Ausführungsformen beträgt das Quadratmetergewicht (das Gewicht pro Quadratmeter) einer Schutzfolie gemäß der oben erwähnten Schutzfolienstruktur 7 bis 90 Gramm pro Quadratmeter (g/m²).
In einigen Ausführungsformen beträgt die Gesamtdicke der Schutzfolie gemäß der oben erwähnten Schutzfolienstruktur 15 bis 150 Mikrometer (μm) beziehungsweise seine Breite 10 bis 2.000 Millimeter.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzfolie herzustellen, die außer der unteren Schicht oder den unteren Schichten auch eine obere Schicht aufweist, welche die untere Schicht oder die unteren Schichten bedeckt. In einer Ausführungsform ist daher die obere Schicht der Schutzfolie durch einen Klebstoff gebildet, der ein UV-stabilisierter Acrylklebstoff, bevorzugt ein UV-stabilisierter Acrylklebstoff auf Wasserbasis, ist.
In einer anderen Ausführungsform ist die obere Schicht der Schutzfolie durch einen Klebstoff gebildet, der ein Klebstoff auf Kautschukbasis ist, wie z. B. ein Klebstoff auf Basis von Naturkautschuk.
In einigen Ausführungsformen sind Muster, Markierungen und/oder Buchstaben beispielsweise durch Drucken auf der oben erwähnten Schutzfolienstruktur gebildet. Dies ermöglicht, dass die Schutzfolie beispielsweise mit einem Firmenzeichen leicht individualisiert werden kann.
Die Schutzfolie der Erfindung ist zum Schützen von Oberflächen, die aus beliebigen Materialien hergestellt sind, geeignet. So kann die Schutzfolie zum Schützen von Metalloberflächen, Glasoberflächen, Kunststoffoberflächen, Laminatoberflächen, Holzoberflächen, Papier- und Pappoberflächen benutzt werden.
Die Schutzfolie der Erfindung kann vorzugsweise durch Techniken auf Basis von Extrusion hergestellt werden. Eine der bevorzugtesten Techniken ist das Folienblasverfahren, das mittels herkömmlicherweise bekannter Ausrüstung durchgeführt wird.
Die mehrschichtigen, wie z. B. dreischichtigen, Schutzfolien werden vorzugsweise durch ein Coextrusionsverfahren hergestellt. Coextrusion ist ein Extrusionsverfahren, in dem zwei oder mehr Extruder einen Durchsatz an Kunststoff einer einzelnen Düse zuführen, um sie darin miteinander zu verbinden und dadurch ein einzelnes Extrusionsprodukt zu bilden.
Coextrusion ermöglicht, unterschiedliche Rohmaterialeigenschaften, wie z. B. Elastizität oder Steifigkeit, chemische Beständigkeit, Gasimpermeabilität usw., in der Oberflächenschutzstruktur gemäß einer Ausführungsform zu kombinieren.
Die Schutzfolie der Erfindung kann auf dem zu schützenden Gegenstand ausgebreitet und/oder beispielsweise durch Laminierung auf den zu schützenden Gegenstand geklebt werden. Schutzfolien können auf Grundlage der Höhe ihrer Klebkraft als Schutzfolien mit geringer Klebkraft, mittlerer Klebkraft und hoher Klebkraft und sehr hoher Klebkraft, in Abhängigkeit vom Typ der Schutzfolie, des zu schützenden Materials, des Herstellungsverfahrens, externer Faktoren usw. eingeteilt werden.
Die Schutzfolie der Erfindung kann auf veredelten Oberflächen, wie z. B. beschichteten oder lackbeschichteten Oberflächen, sowie auf nicht veredelten oder sonstwie rauen Oberflächen ausgebreitet werden.
Beispiel 1 (Vergleich)

1. Eine biobasierte Schutzfolienstruktur, wobei das Biopolymer ein biobasiertes Polyethylen ist, dessen Rohmaterial Zuckerrohr ist und das einen prozentualen Anteil an erneuerbarem Material im Biopolymer von mindestens 50 aufweist. Die Struktur weist drei untere Schichten sowie eine obere Schicht auf, die auf den unteren Schichten gebildet ist und aus einem UV-stabilisierten Acrylklebstoff auf Wasserbasis besteht. Die Folie ist klar, transparent und UV-stabilisiert.

Technische Daten

Foliendicke: 45 Mikrometer (μm) (+–15 %); Quadratmetergewicht der Folie: 7 bis 90 g/m². Tabelle 1. Eigenschaften der biobasierten Schutzfolie

Beschreibung der Prüfung	Prüfverfahren	Maschinenrichtung (MR)	Querrichtung (QR)
Zugfestigkeit	DIN EN ISO 527-3	> 15 N/mm²	> 15 N/mm²
Bruchdehnung	DIN EN ISO 527-3	> 200 %	> 200 %
Dichte	DIN EN ISO 1183	0,925 g/cm³

2. Eine Polyolefin-Schutzfolie auf Rohölbasis mit einer oberen Schicht, die aus einem UV-stabilisierten Acrylklebstoff auf Wasserbasis besteht, die darauf gebildet ist. Die Folie ist klar, transparent und UV-stabilisiert.

Technische Daten:

Foliendicke: 45 Mikrometer (μm) (+–15 %); Quadratmetergewicht der Folie: 7 bis 90 g/m². Tabelle 2. Eigenschaften der Polyolefin-Schutzfolie auf Rohölbasis.

Beschreibung der Prüfung	Prüfverfahren	Maschinenrichtung (MR)	Querrichtung (QR)
Zugfestigkeit	DIN EN ISO 527-3	> 21 N/mm²	> 18 N/mm²
Bruchdehnung	DIN EN ISO 527-3	> 160 %	> 380 %
Dichte	DIN EN ISO 1183	0,925 g/cm

Der Umfang der Erfindung ist durch die beigefügten Ansprüche definiert. Es ist jedoch einem Fachmann offensichtlich, dass die Einzelheiten der verschiedenen Merkmale der Erfindung in Abhängigkeit von der Ausführungsform der Erfindung in einem gewissen Ausmaß innerhalb des gesamten Erfindungsgedanken variieren können.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

DIN EN ISO 527-3 [0051]
DIN EN ISO 1183 [0051]
DIN EN ISO 527-3 [0052]
DIN EN ISO 1183 [0052]

Claims

Schutzfolie zum zeitlich begrenzten Oberflächenschutz, wobei die Schutzfolie mindestens eine untere Schicht und eine obere Schicht, welche die untere Schicht bedeckt, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Schicht oder Schichten, die einen Teil der Schutzfolie bilden, aus einem biobasierten Polymer mit einem prozentualen Anteil an erneuerbarem Material von mindestens 50 bestehen.
Schutzfolie wie in Anspruch 1 definiert, die mindestens drei untere Schichten übereinander aufweist.
Schutzfolie wie in Anspruch 2 definiert, wobei alle unteren Schichten identisch sind.
Schutzfolie wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert, wobei das biobasierte Polymer ein biobasiertes Polyethylen ist.
Schutzfolie wie in Anspruch 4 definiert, wobei das biobasierte Polymer aus einem pflanzenbasierten Rohmaterial hergestellt ist, das aus einer Gruppe ausgewählt ist, die mindestens eins der folgenden beinhaltet: Zuckerrohr, Getreide, Reis, Mais, Soja und Rüben.
Schutzfolie wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert, wobei das Quadratmetergewicht 7 bis 90 g/m² beträgt.
Schutzfolie wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert, wobei die Gesamtdicke und die Breite 15 bis 150 beziehungsweise 10 bis 2.000 Millimeter betragen.
Schutzfolie wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert, wobei die obere Schicht aus einem Klebstoff besteht, der ein UV-stabilisierter Acrylklebstoff ist.
Schutzfolie wie in einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7 definiert, wobei die obere Schicht aus einem Klebstoff besteht, der ein Klebstoff auf Kautschukbasis ist.
Schutzfolie wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert, die ein Muster, Markierungen und/oder Buchstaben aufweist, die durch Drucken darauf gebildet sind.
Schutzfolie wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert, anwendbar zum Schützen von Oberflächen, wie z. B. Metalloberflächen, Glasoberflächen, Kunststoffoberflächen, Laminatoberflächen, Papier- und Pappoberflächen sowie Holzoberflächen.