DE202016102561U1 - Kanalinspektionseinheit mit einer Leitvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Kanalinspektionseinheit mit einer wenigstens ein Führungsstäbchen umfassenden Leitvorrichtung zur Führung des Kamerakopfs in einen Nebenkanal gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Wenn in dieser Anmeldung von einem „Kopf“ einer Leitvorrichtung die Rede ist, sind davon auch alle anderen Formen umfasst, wie beispielsweise ein glattes Ende, ein verdicktes Ende, ein löffelförmiges Ende oder eine Öse. Ein Führungsstäbchen kann dabei einen einheitlichen Querschnitt oder sich einen zum Ende hin reduzierenden Querschnitt aufweisen.
- Wenn in dieser Anmeldung von einer „Kanalinspektionseinheit“ die Rede ist, sind davon auch Kanalsanierungseinheiten umfasst.
- Wenn in dieser Anmeldung von einem „Kanal“ die Rede ist, sind davon auch Rohre, Pipelines, Schächte, Schläuche oder dergleichen umfasst.
- In der
DE 20 2007 016 427 U1 wird eine Kanalinspektionseinheit beschrieben, welche einen als Leitvorrichtung dienenden Leitstab mit einem im Wesentlichen zylindrischen Schaft und einem darauf angeordneten kugelförmigen Kopf aufweist. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass ein derartiger Leitstab aufgrund des sprungartigen Übergangs zwischen dem schlankeren Schaft und dem dickeren Kugelkopf zu verstärkten Schmutzablagerungen und zum Anecken oder Festhängen an der Kante eines abzweigenden Seitenkanals neigt. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kanalinspektionseinheit mit einer verbesserten Leitvorrichtung zu entwickeln.
- Diese Aufgabe wird durch eine Kanalinspektionseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Im Gegensatz zu bisher bekannten Kanalinspektionseinheiten ist es mit der vorliegenden Erfindung möglich, in einen Seitenkanal ohne jegliches Anzuecken einzufahren und aus diesem auch ohne hängen zu bleiben wieder auszufahren.
- Erfindungsgemäß umfasst die Leitvorrichtung wenigstens zwei Führungsstäbchen, die zusammen eine geschlossene Kontur bilden. Durch die geschlossene Kontur entsteht ein rahmenartiges Gebilde, das sehr gut über alle Widerstände hinweg gleitet.
- Besonders vorteilhaft weist die Leitvorrichtung wenigstens eine an einem Verbindungsbereich der wenigstens zwei Führungsstäbchen angeordnete Rundung auf. Durch eine derartige Rundung wird das Gleiten über Hindernisse aller Art zusätzlich verbessert.
- Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Leitvorrichtung mit einem Kopf versehen ist, insbesondere, wenn sich dieser in einen Verbindungsbereich der wenigstens zwei Führungsstäbchen einpasst, der bevorzugt etwas schmaler ist als der Durchmesser des Kopfes.
- Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die wenigstens zwei Führungsstäbchen zumindest teilweise mittels einer Platte verbunden sind. Durch die verbindende Platte entsteht eine schaufelartige Fläche, durch die die Gleiteigenschaften der Leitvorrichtung weiter verbessert werden. Es ist gemäß einer Variante auch möglich, die gesamte Fläche zwischen zwei Führungsstäbchen mittels einer Platte auszufüllen.
- Auch in den Übergangsbereich der Führungsstäbchen zur Platte sind bevorzugt Rundungen vorgesehen. Dadurch können alle scharfkantigen Übergänge vermieden werden, an denen Schmutz hängen bleiben könnte.
- Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die wenigstens zwei Führungsstäbchen und/oder die Platte wenigstens eine Abwinklung aufweisen, die bevorzugt nach außen über die übrige Kontur der Kanalinspektionseinheit vorspringt. Hierdurch wird das Einführen in einen Seitenkanal zusätzlich erleichtert.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kanalinspektionseinheit unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Darstellung einer Kanalinspektionseinheit mit einer Kameraeinheit und einer an dieser montierten Leitvorrichtung, -
2 die Kanalinspektionseinheit gemäß1 in einer anderen perspektivischen Darstellung, und -
3 eine Kanalinspektionseinheit ähnlich den1 und2 in einer Draufsicht mit einer zusätzlichen Abwinklung. - Ein in den
1 bis3 dargestelltes Ausführungsbeispiel zeigt eine Kanalinspektionseinheit10 mit einer Kameraeinheit20 und einer an dieser angeordneten Leitvorrichtung30 . - Die Kanalinspektionseinheit
10 umfasst ein Gehäuse12 , welches an seiner Rückseite mit einem Vorschubkabel18 verbunden und drehbar um eine Längsachse B ist. - Das Gehäuse
12 weist im vorderen Bereich zu beiden Seiten zwei Wangen14 bzw.16 auf, zwischen denen die Kameraeinheit20 um eine quer verlaufende Achse A schwenkbar gelagert ist. - Die Kameraeinheit
20 ist mit einer Linse22 und mehreren Leuchtdioden24 versehen, um bei der Inspektion eines Kanals Bilder von den Wänden des Kanals aufzunehmen. Die aufgenommenen Bilder bzw. Filme werden über das Vorschubkabel18 fortlaufend an einen nicht gezeigten, außerhalb des Kanals an einer Bedieneinheit angeordneten, mit einem Rechner verbundenen Monitor übermittelt. Der Rechner zeichnet die Bilder auch bevorzugt für eine spätere Betrachtung auf. - Die Kameraeinheit
20 weist an ihrem Außenumfang zwei einander gegenüberliegend angeordnete Nuten25 und26 auf, die parallel zur Achse A angeordnet sind. Die Nuten25 bzw.26 weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel einen in etwa halbkreisförmigen Querschnitt auf. Abweichend davon können auch andere geometrische Formen als Querschnitte – beispielsweise ein Rechteck, ein Dreieck, ein „T“ oder ein Trapez – für die Nuten25 bzw.26 vorgesehen sein. Sofern der Querschnitt der Nut einen Hinterschnitt aufweist, genügt eine einzige Nut25 oder26 für eine formschlüssige Befestigung der im Folgenden im Detail beschriebenen Leitvorrichtung30 . - Im mittleren Bereich einer Nut
26 ist am Umfang der Kameraeinheit20 eine Aussparung28 vorgesehen, die auch in Form einer Abflachung ausgebildet sein kann. - Die Leitvorrichtung
30 weist zwei voneinander beabstandete bogenförmige Halterungen31 bzw.32 auf, an deren Enden jeweils ein Vorsprung35 bzw.36 angeordnet ist. Die Vorsprünge35 bzw.36 weisen eine zum Querschnitt der Nuten25 bzw.26 komplementäre Form auf, im gezeigten Ausführungsbeispiel somit eine halbkreisförmige Außenkontur. Die Vorsprünge35 und36 werden bei der Montage der Leitvorrichtung30 an der Kameraeinheit20 parallel zur Achse A in die Nuten25 und26 eingeschoben, wodurch die Leitvorrichtung30 formschlüssig an der Kameraeinheit20 fixiert wird. - Die beiden Halterungen
31 und32 sind an einer Seite mit einer gemeinsamen Platte310 verbunden. Die Platte310 geht in Vorschubrichtung der Kanalinspektionseinheit10 nach vorne in zwei voneinander beabstandete Führungsstäbchen33 und34 über, die sich am vorderen Ende der Leitvorrichtung30 unterhalb eines kugelförmigen Kopfes39 in einem Verbindungsbereich40 wieder vereinigen. - Im Verbindungsbereich
40 weisen die beiden Führungsstäbchen33 ,34 Rundungen41 bzw.42 auf. Ebenso sind in einen Übergangsbereich50 der beiden Führungsstäbchen33 ,34 zur Platte310 Rundungen51 bzw.52 vorgesehen. - Der Verbindungsbereich
40 ist bevorzugt etwas schmaler ausgebildet als der Durchmesser des Kopfes39 . Ein Kopf39 ist lediglich optional vorhanden; auf ihn kann in einer nicht dargestellten Ausführungsform auch verzichtet werden. In diesem Fall dient der mit den Rundungen41 ,42 versehene Übergangsbereich40 zum gleitenden Einführen der Kanalinspektionseinheit10 in einen Seitenkanal. - Wie in
3 dargestellt, weist die Leitvorrichtung30 in einer abgewandelten Ausführungsform wenigstens eine Abwinklung311 auf, die im Bereich der Platte310 oder im Übergangsbereich der Platte310 zu den Führungsstäbchen33 ,34 angeordnet ist. Eine weitere, nicht dargestellte Abwinklung kann zusätzlich kurz vor dem Übergangsbereich40 an den Führungsstäbchen33 ,34 ausgebildet sein. Die Abwinklung311 und auch die weitere Abwinklung springen nach außen über die sonstige Kontur der Kanalinspektionseinheit10 vor. Durch die Abwinklung311 erhält die Leitvorrichtung30 nach außen eine konvexe Kontur, die das Einführen in einen Seitenkanal zusätzlich erleichtert. - Die beiden zu einer geschlossenen Kontur verbundenen Führungsstäbchen
33 bzw.34 und der optional im Übergangsbereich40 angeordnete Kopf39 dienen zur Führung der Kameraeinheit20 von einem Hauptkanal in einen abzweigenden Nebenkanal. Hierzu wird das Gehäuse12 um die Längsachse B in die passende Position gedreht und die Leitvorrichtung30 mit der Kameraeinheit20 um die quer verlaufende Achse A so geschwenkt, dass der Kopf39 bzw. der Übergangsbereich40 in den Nebenkanal eintaucht und dadurch die gesamte Kanalinspektionseinheit10 beim weiteren Vorschub in den Nebenkanal eingeführt wird. - Die Leitvorrichtung
30 weist an der Innenseite der Platte310 ein Rastelement37 auf, das bevorzugt als federndes Blech ausgebildet ist. Die federnde Wirkung kann beispielsweise auch in Form einer einstückigen Ausbildung des Rastelements37 an der Platte310 oder an einer zu dieser parallelen Wand und durch entsprechend lange Einschnitte in dieser Wand erzeugt werden, die eine federnde Beweglichkeit ermöglichen. - Das Rastelement
37 greift in montiertem Zustand der Leitvorrichtung30 an der Kameraeinheit20 mit seinem freien federnden vorderen Ende in die Aussparung28 an der Kameraeinheit20 ein. Das Rastelement37 bewirkt durch seinen Eingriff in die Aussparung28 eine axiale Sicherung, so dass die Vorsprünge35 und36 nicht ungewollt aus den Nuten25 und26 austreten können. Das Rastelement37 ist dabei federnd vorgespannt für einen Eingriff in die Aussparung28 . Beim Einführen der Vorsprünge35 und36 in die Nuten25 und26 wird das Rastelement37 mit seinem vorderen freien Ende vom Bediener beispielsweise mit seinem Daumen gegen die Federkraft in eine Entkopplungsposition, das heißt in Richtung auf die Innenseite der Platte310 und von der Aussparung28 weg, gedrückt. Das Rastelement37 weist an wenigstens einer Seitenkante einen Vorsprung als Anschlag38 auf, der in eine nicht dargestellte Aussparung an wenigstens einer der Halterungen31 ,32 eingreift und gemeinsam mit dem Rand dieser Aussparung die Bewegung des Rastelements37 begrenzt. - Die Leitvorrichtung
30 kann einfach ohne jedes Werkzeug ausgetauscht und dadurch an unterschiedliche Bedürfnisse, wie beispielsweise unterschiedliche Kanaldurchmesser, angepasst werden. - Die Mittel für den formschlüssigen Eingriff und für die Verrastung können variieren. Es ist beispielsweise auch möglich, die Halterungen
31 und32 in zwei federnd verschiebbar aneinandergelagerte Teile zu unterteilen, so dass diese mit ihren Vorsprüngen35 und36 von außen über die Nuten25 und26 geführt und anschließend durch eine federnde Verkürzung des Abstandes der beiden Teile der Halterungen31 ,32 und die dadurch bewirkte Annäherung der Vorsprünge und30 und36 in den Nuten25 ,26 verrastet werden. - Weiterhin ist es als Variante möglich, die Nuten
25 ,26 statt an der Kameraeinheit20 am Gehäuse12 vorzusehen. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn die Leitvorrichtung30 beispielsweise im Bereich der Platte310 zusätzlich ein nicht dargestelltes Gelenk aufweist, das eine Schwenkbewegung des bzw. der Führungsstäbchen33 ,34 und des Kopfes39 unabhängig von der Kameraeinheit20 ermöglicht. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kanalinspektionseinheit
- 12
- Gehäuse
- 14
- Wange
- 16
- Wange
- 18
- Vorschubkabel
- 20
- Kameraeinheit
- 22
- Linse
- 24
- Leuchtdiode
- 25
- Nut
- 26
- Nut
- 28
- Aussparung
- 30
- Leitvorrichtung
- 310
- Platte
- 311
- Abwinklung
- 31
- Halterung
- 32
- Halterung
- 33
- Führungsstäbchen
- 34
- Führungsstäbchen
- 35
- Vorsprung
- 36
- Vorsprung
- 37
- Rastelement (Federblech)
- 38
- Anschlag
- 39
- Kopf
- 40
- Verbindungsbereich
- 41
- Rundung
- 42
- Rundung
- 50
- Übergangsbereich
- 51
- Rundung
- 52
- Rundung
- A
- Achse
- B
- Längsachse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202007016427 U1 [0005]
Claims (8)
- Kanalinspektionseinheit (
10 ) mit einer wenigstens ein Führungsstäbchen (33 ,34 ) umfassenden Leitvorrichtung (30 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Leitvorrichtung (30 ) wenigstens zwei Führungsstäbchen (33 ,34 ) aufweist, die zusammen eine geschlossene Kontur bilden. - Kanalinspektionseinheit (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitvorrichtung (30 ) wenigstens eine an einem Verbindungsbereich (40 ) der wenigstens zwei Führungsstäbchen (33 ,34 ) angeordnete Rundung (41 ,42 ) aufweist. - Kanalinspektionseinheit (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Leitvorrichtung (30 ) mit einem Kopf (39 ) versehen ist. - Kanalinspektionseinheit (
10 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (39 ) an einem Verbindungsbereich (40 ) der wenigstens zwei Führungsstäbchen (33 ,34 ) angeordnet ist. - Kanalinspektionseinheit (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Führungsstäbchen (33 ,34 ) zumindest teilweise mittels einer Platte (310 ) verbunden sind. - Kanalinspektionseinheit (
10 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das am Übergangsbereich der Führungsstäbchen (33 ,34 ) zur Platte (310 ) Rundungen (51 ,52 ) vorgesehen sind. - Kanalinspektionseinheit (
10 ) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Führungsstäbchen (33 ,34 ) und/oder die Platte (310 ) wenigstens eine Abwinklung (311 ) aufweisen. - Kanalinspektionseinheit (
10 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwinklung (311 ) nach außen über die übrige Kontur der Kanalinspektionseinheit (10 ) vorspringt.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE202007016427U1 (de) | 2007-11-22 | 2008-01-31 | Ibak Helmut Hunger Gmbh & Co. Kg | Rohrinspektionseinheit |
-
2016
- 2016-05-12 DE DE202016102561.3U patent/DE202016102561U1/de active Active
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DE202007016427U1 (de) | 2007-11-22 | 2008-01-31 | Ibak Helmut Hunger Gmbh & Co. Kg | Rohrinspektionseinheit |
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