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Die Erfindung betrifft eine Schuheinlage mit einem Mehrschichtaufbau.
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Hintergrund
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Derartige Schuheinlagen dienen dazu, in einen beliebigen Schuh eingelegt zu werden, um den Tragekomfort für den Nutzer zu verbessern. Es sind Schuheinlagen mit einem Mehrschichtaufbau bekannt, die eben oder flach ausgebildet sind. Darüber hinaus sind Schuheinlagen bekannt, bei denen mit dem Mehrschichtaufbau eine Fußbettung gebildet ist, bei der mit Hilfe eines anatomisch geformten Rohlings eine anatomische Fußbettung bereitgestellt ist. Der Rohling besteht regelmäßig aus einem Kunststoffmaterial und unterstützt für die Schuheinlage eine an die Fußsohle angepasste nicht ebene Form.
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In dem Mehrschichtaufbau sind Schichten aus unterschiedlichen Materialien übereinander gestapelt und miteinander haftend verbunden, beispielsweise mittels eines Klebstoffs. Als Materialien für eine Ober- oder Deckschicht, die mit der Fußsohle des Trägers in Kontakt kommt, werden beispielsweise Leder- oder Stoffmaterialien verwendet.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schuheinlage mit einem Mehrschichtaufbau anzugeben, die einen verbesserten Tragekomfort bereitstellt. Darüber hinaus soll die Schuheinlage an verschiedene Einlagearten flexibel anpassbar sein und eine hohe Verschleißfestigkeit aufweisen.
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Zur Lösung ist eine Schuheinlage mit einem Mehrschichtaufbau nach dem unabhängigen Anspruch 1 geschaffen. Alternative Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist eine Schuheinlage mit einem Mehrschichtaufbau geschaffen, bei dem in mindestens einer der folgenden Schichten Partikel eines Aktivkohlegranulats in ein Matrixmaterial eingelagert sind: Klebeschicht aus einem Klebstoffmaterial und Kunststoffschicht aus einem Kunststoffmaterial.
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Mit Hilfe des Aktivkohlegranulats ist die Schuheinlage eingerichtet, Feuchtigkeit zu absorbieren und Fußgeruch zu mindern. Das Matrixmaterial bildet ein Schichtmaterial, in welches die Partikel des Aktivkohlegranulats eingelagert sind. Die mit den Partikeln des Aktivkohlegranulats kann ganz oder nur zum Teil aus dem Matrixmaterial bestehen.
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Das Matrixmaterial kann ein geschäumtes Material mit einer Porenstruktur sein.
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Die Kunststoffschicht kann aus einem geschäumten Kunststoffmaterial gebildet sein. Das Kunststoffmaterial kann ein mikrozellulargeschäumtes Kunststoffmaterial sein.
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Das Matrixmaterial kann mit einer offenen Porenstruktur gebildet sein. Die offene Porenstruktur kann im Bereich der äußeren Oberfläche der Kunststoffschicht offene Poren bereitstellen, sodass tieferliegende Bereiche der Kunststoffschicht, die nicht an der äußeren Oberfläche angeordnet sind, über die offene Poren mit dieser in Fluidverbindung stehen.
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Das Klebstoffmaterial kann ein wasserbasierter Klebstoff sein. Alternativ zu dem wasserbasierten Klebstoff oder in Kombination hiermit kann ein lösungsmittelhaltiger Klebstoff zum Einsatz kommen.
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Die Partikel des Aktivkohlegranulats können einen Teil einer äußeren Oberfläche der mindestens einen Schicht bildend in das Matrixmaterial eingelagert sein. Bei dieser Ausführungsform bildet das Aktivkohlegranulat lokal Teilabschnitte der äußeren Oberfläche der mindestens einen aus dem Matrixmaterial gebildeten Schicht. In diesen Oberflächenbereichen sind die Partikel des Aktivkohlegranulats oberflächenseitig nicht von dem Matrixmaterial überdeckt. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen sind zumindest Teilbereiche der mindestens einen Schicht in dem Mehrschichtaufbau freiliegend angeordnet, also nicht von anderen Schichten des Aufbaus bedeckt.
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Ein Teil der oder alle Partikel des Aktivkohlegranulats können in der mindestens einen Schicht vollständig in das Matrixmaterial eingebettet sein und über die offene Porenstruktur mit der äußeren Oberfläche der mindestens einen Schicht in Fluidverbindung stehen. Über die Fluidverbindung kann Gas oder eine Flüssigkeit von der äußeren Oberfläche der mindestens einen Schicht aus dem Matrixmaterial zu den Partikeln des Aktivkohlegranulats hin gelangen, wo eine Absorption stattfinden kann.
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Die Partikel des Aktivkohlegranulats können in der mindestens einen Schicht zumindest in einem Schichtabschnitt einer Gleichverteilung entsprechend angeordnet sein.
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Die mindestens eine Schicht kann sich unterscheidende Schichtabschnitte aufweisen, in denen unterschiedliche Verteilungen der Partikel des Aktivkohlegranulats im Matrixmaterial gebildet sind. Bei einer Ausführungsform weist einer der Schichtabschnitte eine Gleichverteilung der Partikel des Aktivkohlegranulats auf, wohingegen ein anderer Schichtabschnitt eine Nicht- Gleichverteilung für die Partikel des Aktivkohlegranulats aufweist. Es können sich unterscheidende Schichtabschnitte vorgesehen sein, in denen jeweils eine Gleichverteilung der Partikel des Aktivkohlegranulats vorgesehen ist, aber mit unterschiedlicher räumlicher Dichte der Partikel des Aktivkohlegranulats in dem Matrixmaterial der Schicht. Es kann vorgesehen sein, die Dichte der in das Matrixmaterial eingelagerten Partikel des Aktivkohlegranulats in Bereichen der mindestens einen Schicht höher zu wählen, die zumindest teilweise freiliegend ausgebildet sind, also nicht von anderen Schichtmaterialien bedeckt sind. Nicht freiliegende Abschnitte der mindestens einen Schicht können demgegenüber eine geringere Dichte der Partikel des Aktivkohlegranulats aufweisen oder frei von diesen sein.
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Die mindestens eine Schicht kann einen Schichtabschnitt aufweisen, der frei von den Partikeln des Aktivkohlegranulats ist.
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Das Aktivkohlegranulat kann Presslinge einer Formkohle aufweisen. Die Presslinge können hergestellt sein, indem Pulverkohle mit einem Bindemittel versetzt wird, um anschließend die Presslinge herzustellen. Es kann ein Bindemittel zum Einsatz kommen, welches inert gegenüber den Bestandteilen des Matrixmaterials ist, in welches die Partikel des Aktivkohlegranulats eingelagert werden. Beispielsweise kann das Bindemittel inert gegenüber dem Klebstoffmaterial und/oder dem Kunststoffmaterial sein. Die Presslinge können zum Beispiel eine Stabform aufweisen. Die Länge und/oder ein Durchmesser der Presslinge kann in einen Bereich von etwa 1 mm bis etwa 4 mm liegen.
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Das Aktivkohlegranulat kann Pulverkohle aufweisen. Bei dieser Ausführungsform werden Pulverpartikel der Aktivkohle in das Matrixmaterial der mindestens einen Schicht eingelagert.
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Die Kunststoffschicht kann eine spritzgegossene Schicht sein. Die Partikel des Aktivkohlegranulats werden hierbei während des Spritzgießens der Kunststoffschicht in diese eingelagert.
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Mit dem Mehrschichtaufbau kann eine Fußbettung gebildet sein, bei der die Kunststoffschicht von einem anatomisch geformten Rohling gebildet ist, auf dem eine Ober- oder Deckschicht angeordnet ist. Beim Herstellen kann der Kunststoffrohling zunächst als flacher oder ebener Rohling hergestellt werden, um diesen dann im Anschluss warm zu formen, wodurch die anatomische Form entsteht. Alternativ kann der Rohling sogleich mit der anatomischen Fußsohlenform hergestellt werden, beispielsweise mittels Spritzgießen. Der anatomisch geformte Rohling weist eine innenliegende Fußgewölbestütze auf. Im Fersenbereich kann eine Ausnehmung für ein Fersenpolster vorgesehen sein. Der Rohling kann aus einem oder mehreren Kunststoffmaterialien bestehen, wobei Partikel des Aktivkohlegranulats in nur ein oder alle Kunststoffmaterialien eingelagert sein können. Die unterschiedlichen Kunststoffmaterialien können sich hinsichtlich ihrer Härte unterscheiden. So können schockabsorbierende weichere Kunststoffmaterialien Teilabschnitte des Rohlings bilden, zum Beispiel im Bereich der Fußgewölbestütze und/oder eines Fersenabschnitts. Auf dem Rohling kann eine Pelotte angeordnet sein. Der Rohling kann sich wenigstens vom Fersenbereich bis in den Mittelfußbereich erstrecken. Eine auf dem Rohling angeordnete Deck- oder Oberschicht kann sich über einen Teil der Fußfläche oder die gesamte Fuß- fläche erstrecken. Als Material für die Deckschicht kann Leder oder Textil zum Einsatz kommen. Der Rohling kann auf der Unterseite mit einer Unterschicht belegt sein. Die Klebeschicht kann zum Verbinden des Rohlings mit der Deck-/oder der Unterschicht dienen. In der Deck- und/oder der Unterschicht können Ausnehmungen vorgesehen sein, die die Klebeschicht freilegen, sodass die Partikel des Aktivkohlegranulats in der Klebeschicht ihre Wirkung verbessert entfalten können. Ähnlich kann vorgesehen sein, auf diese Weise Abschnitte des Kunststoffrohlings freiliegend in Öffnungen der Ober-/der Unterschicht anzuordnen.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines anatomisch geformten Rohlings für eine Fußbettung;
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2 schematische Darstellungen von Abschnitten eines Mehrschichtaufbaus für eine Schuheinlage im Querschnitt und
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3 eine schematische Darstellung von Abschnitten eines Mehrschichtaufbaus für eine Schuheinlage.
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Gemäß 1 weist ein Fußbett 1 einen Rohling 2 auf. Der Rohling 2 ist in einem Fersenbereich 3 und wenigstens teilweise in einem Mittelfußbereich 4 ausgebildet. Der Rohling 2 ist vorzugsweise aus einem biegeelastischen Plastikmaterial, beispielsweise Polyethylen oder Kork gebildet. Mit Hilfe einer Längsgewölbestütze 5 ist eine Stützung des Fußes im Längsgewölbebereich ermöglicht.
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Im Mittelfußbereich 4 weist der Rohling 2 zur Stützung eines Quergewölbes des Fußes eine Pelotte 6 auf. Die Pelotte 6 ist auf einer fußseitigen Oberfläche des Rohlings 2 aufgeklebt und vorzugsweise aus einem Weichplastik-Material gebildet. Die Pelotte 6 kann tropfenförmig ausgebildet sein.
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Der Rohling 2 ist im Fersenbereich 3 schalenförmig ausgebildet und weist eine Öffnung 7 auf. Auf der fußseitigen Oberfläche des Rohlings 2 ist im Bereich der Öffnung 7 ein Fersenpolster 8 angeordnet.
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Gemäß 2 nimmt eine Dicke des Rohlings 2 in Richtung einer Randkante 9 der Öffnung 8 ab. Hierdurch ist ein Randbereich 10 der Öffnung 7 trichterförmig ausgebildet.
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Das Fersenpolster 8 ist im Fersenbereich 3 so angeordnet, dass die Öffnung 7 bedeckt ist. Das Fersenpolster 8 ist hierbei durch die Öffnung 7 hindurch ausgebildet und steht auf der vom Fuß abgewandten Seite 11 des Rohlings 2 über, so dass ein Federbereich 12 geschaffen ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Fersenpolster 8 nicht auf der abgewandten Seite 11 übersteht. Zur Sicherung gegen Verrutschen kann das Fersenpolster 8 am Rohling 2 angeklebt sein.
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Auf dem Rohling 2 ist eine Oberschicht 13 angeordnet, die sich über den Fersenbereich 3, den Mittelfußbereich 4 und einen Vorfußbereich 14 erstreckt. Die Oberschicht 13 kann aus unterschiedlichen Materialien wie zum Beispiel Leder oder Textil bestehen. Die Verwendung eines wärmenden Materials kann vorgesehen sein, zum Beispiel eines wollartigen Materials. Die Oberschicht 13 kann aus reiner Wolle, beispielsweise 100%-er Lammwolle, oder Filz gebildet sein. Diese Materialien nehmen die natürliche Fußfeuchtigkeit auf und geben sie beim Lüften nach dem Tragen des Fußbetts 1 wieder ab. Darüber hinaus weisen diese Materialien die Fähigkeit zur Speicherung eines Teils der natürlichen Fußwärme auf. Um die Abriebfestigkeit und die Haltbarkeit des Fußbetts 1 zu verbessern, kann auf der Oberschicht 13 eine Auflage aus einem Mischvlies vorgesehen sein (nicht dargestellt).
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Zur Verbesserung der Steifigkeit der Oberschicht 13 können durch die Oberschicht hindurch Nähte ausgebildet sein.
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3 zeigt eine schematische Darstellung von Abschnitten eines Mehrschichtaufbaus für eine Schuheinlage, beispielsweise eine Fußbettung nach den 1 und 2. Aber auch für andere Schuheinlagen, die nicht über einen anatomisch geformten Rohling verfügen, können die Schichtaufbauten vorgesehen sein.
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Die Darstellung A in 3 zeigt einen Mehrschichtaufbau mit einer Oberschicht 30 und einer Unterschicht 31, die mittels einer Klebstoffschicht 32 verbunden sind. In die Klebstoffschicht 32 sind Partikel 33 eines Aktivkohlegranulats in ein Klebstoffmaterial (Matrixmaterial) eingebettet.
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Gemäß der Darstellung B ist bei einem anderen Mehrschichtaufbau die Oberschicht 30 mittels der Klebschicht 32 auf einem Rohling 34 aufgeklebt. Die Klebstoffschicht 32 und/oder der Kunststoffrohling 34 können in dem jeweiligen Matrixmaterial (Klebstoff, Kunststoff) die Partikel 33 des Aktivkohlegranulats aufweisen. Die Kunststoffschicht des Rohlings 34 kann mittels Spritzgießen hergestellt sein. Eine Ausführung als geschäumtes Kunststoffmaterial kann vorgesehen sein, insbesondere als mikrozellulargeschäumter Kunststoff.
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Die Ober- und/oder die Unterschicht 30, 31 können Ausnehmungen oder Öffnungen (vgl. Hilfslinien 35) aufweisen, sodass die darunterliegende Schicht mit den Partikeln 33 des Aktivkohlegranulats freiliegend ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung sein.