Langandauernde Bürotätigkeiten, zum Beispiel Computerarbeit, führen bei vielen Menschen zu muskulären Verspannungen im Hals-, Nacken-, Schulterbereich. Auch der sogenannte „Steife Hals” ist eine häufig auftretende Beschwerde, die zum Beispiel durch Zugluft am Arbeitsplatz verursacht werden kann. Die Erfindung zielt darauf ab, die Anwendung von Transkutaner Elektrischer Nervenstimulation (TENS) und Elektromyostimulation (EMS) zur Selbstbehandlung solcher Beschwerden im Heimbereich zu ermöglichen. Darüber hinaus ist die Erfindung auch im therapeutischen Einsatz bei chronischen Leiden, zum Beispiel Torticollis spasmodicus, geeignet, Linderung zu verschaffen.Long-lasting office activities, such as computer work, lead in many people to muscular tension in the neck, neck, shoulder area. Even the so-called "stiff neck" is a common complaint that can be caused for example by draft in the workplace. The invention aims to enable the use of Transcutaneous Electrical Nerve Stimulation (TENS) and Electromyostimulation (EMS) for the self-treatment of such disorders in the home. In addition, the invention is also in the therapeutic use in chronic conditions, for example Torticollis spasmodicus, to provide relief.
Bisher bekannte Halsbandagen werden mit verschiedensten Funktionalitäten ausgestattet. Die bekannteste Bandage am Hals ist wohl der Schal zum Schutz vor Verlust von Körperwärme. Halsprotektoren dienen dem Schutz vor Verletzungen. Orthopädische Halskrausen bieten eine biomechanische Stützfunktion. bei Tragesystemen sind Nackengurtsysteme zur Lastverteilung bekannt. Weiterhin finden Halsbügel als Positioniervorrichtungen für bestimmte Musikinstrumente (z. B. Mundharmonika) Verwendung.Previously known neck bandages are equipped with a variety of functionalities. The best known bandage on the neck is probably the scarf for protection against loss of body heat. Neck protectors protect against injury. Orthopedic cervicals provide biomechanical support. in wear systems neckstrap systems for load distribution are known. Furthermore, neckbands are used as positioning devices for certain musical instruments (eg, harmonica).
Aus dem kanadischen Patent CA 000002313872 A1 ist ein Hals-Protektor in Form einer Halsbandage mit einer Schutzplatte im Brust-Bereich bekannt, der mit einer festen Kunststoffplatte zum Schutz des vorderen Halsbereiches vor Sportverletzungen ausgestattet ist. Als besondere Innovation hat die integrierte Kunststoffplatte im Bereich des Kehlkopfes einen vorstehenden Bereich, so dass einwirkende Kräfte auf die seitlichen Bereiche links und rechts vom Kehlkopf verteilt werden. Der Verschluss der Halsspange ist hinten angeordnet. Durch die Aussparung im vorstehenden Bereich des Kehlkopfes ist mit einer sehr guten Selbstzentrierung des Hals-Protektors zu rechnen. Im kanadischen Patent CA 000002637890 A1 ist ein Hals-Protektor in Form einer Halsbandage beschrieben, die um den Hals gelegt und hinten verschlossen wird. Der Halsprotektor umfasst im vorderen Bereich zusätzlich einen Latz, der über der Brust zu liegen kommt. Dieser Hals-Protektor dient als Hitze-Schutz bei Schweißarbeiten. Das australische Patent AU 002009321240 B2 beschreibt einen rigiden Stabilisierungskragen aus Kunststoff zum Umlegen um den Hals. Der Stabilisierungskragen wurde für die Anwendung im Motorrennsport entwickelt und weist ein anatomisch angepasstes Design auf, sodass in Verbindung mit dem Tragen einer dazu gehörigen Schutzweste eine Selbstzentrierung und Positionierung des Stabilisierungskragens gewährleistet ist. Allerdings sind für die Selbstzentrierung das Tragen der Weste und das Einlegen der Schulterriemen in entsprechende Aussparungen an dem Stabilisierungskragen unabdingbar. Aus dem Patent DE 000069200956 T2 ist ein Körperpanzer bekannt, der aus vielen festen Platten besteht, die jeweils durch flexible Verbindungselemente mit den Nachbarplatten beweglich verbunden sind. In einem Ausführungsbeispiel sind die Platten durch flexible Verbindungsbänder mit einander verbunden sind. Dieser Körperpanzer soll vor bewaffneten Angriffen schützen. Eine Anwendung am Hals wird nicht explizit beschrieben. Das australische Patent AU 002010295634 A1 beschreibt einen Körperpanzer, der für den Motorrennsport entwickelt wurde und aus einem flexiblen innen liegenden Liner mit aufgesetzten einzelnen zueinander beweglichen Platten mit sehr guter anatomischer Passform besteht. Ein Schutzkragen ist integriert, jedoch liegt dieser eher flach auf den Schultern und ist nicht mit einem Hals-Protektor vergleichbar. Dieser Körperpanzer besitzt mehrere auf den jeweiligen Körperbereich anatomisch angepasste Platten, sodass der Körperpanzer insgesamt eine sehr gute Selbstzentrierung und eine sehr gute Positionierung der einzelnen Segmente aufweist. Aus dem US-Patent US 020140277739 A1 sind sogenannte Exosuits bekannt, dies sind Anzüge, die aus festen und flexiblen Elementen zusammengesetzt sind und funktionelle Elemente, z. B. Sensoren, Aktoren und elektronische Steuergeräte enthalten. Exosuits wurden entwickelt, um die Fortbewegung und andere physische Aktivitäten mit mechanischen Mitteln zu unterstützen. Es ist jedoch bisher keine Applikation im Halsbereich beschrieben worden. In dem Patent DE 000060038341 T2 ist ein Büstenhalter mit integrierten Elektroden zur optimalen Positionierung der Elektroden an der weiblichen Brust beschrieben. Die am Markt verfügbare Kopfhaube (Systemhaube) MULTI CAPS der Fa. GVB-geliMED KG bieten die Möglichkeit, durch Lücken im Textil der Kopfhaube die Elektroden ohne zusätzliche Halterungselemente mit direktem Kontakt zur Kopfhaut zu fixieren. Bei der Kopfhaube der Fa. GVB-geliMED KG ist die sehr gute Zugänglichkeit hervorzuheben. Damit ist eine Trägertextilie zur sicheren Positionierung von Funktionselementen am Kopf verfügbar. In dem Patent DE 10 2009 017 179 B4 ist ein textiler körpernaher Anzug mit integrierten Elektroden für den Lifestyle- und sportmedizinische Anwendungen beschrieben, wodurch sich die Elektroden beim Ankleiden positionsgenau am Körper des Anwenders platzieren. Für den Halsbereich gibt es noch keine vergleichbare Applikation. Die bekannten Funktions- bzw. Trägertextilien mit funktionellen Flächen enthalten bisher keine verstärkenden Segmente, sondern stellen ihre Selbstzentrierung allein durch das Anlegen und Verschließen und die somit hergestellte textile Passform sicher. Bei einer flexiblen Halsmanschette aus textilen Materialien am Hals ist eine wiederholbare eindeutig definierte Positionierung jedoch allein durch die textile Formgebung der Halsmanschette nicht mit ausreichender Sicherheit erreichbar. Dies wird durch der Erfindung gelöst, indem in die Halsmanschette nur in bestimmten anatomisch begründeten Bereichen zusätzliche verstärkende, zueinander bewegliche Segmenten oder Materialverstärkungen durch integrierte Platten, Polster und/oder integrierte Streifen aus steiferem Material eingearbeitet sind. Im Folgenden wird der Einfachheit halber, nur noch von Platten gesprochen, wobei jegliche zueinander bewegliche Segmente oder Materialverstärkungen durch integrierte Platten, Polster und/oder integrierte Streifen aus steiferem Material als die Trägertextilie gemeint sind. Der Vorteil der Erfindung gegenüber herkömmlichen komplett steifen Halskrausen besteht darin, dass die Flexibilität der Halsmanschette durch die integrierten Platten nicht wesentlich eingeschränkt wird und damit der Tragekomfort bedeutend höher ist.From the Canadian patent CA 000002313872 A1 is a neck protector in the form of a neck bandage with a protective plate in the chest area is known, which is equipped with a solid plastic plate to protect the front neck area from sports injuries. As a special innovation, the integrated plastic plate in the area of the larynx has a protruding area, so that forces acting on the lateral areas on the left and right of the larynx are distributed. The clasp of the neck clasp is located at the back. Due to the recess in the above area of the larynx, a very good self-centering of the neck protector can be expected. In the Canadian patent CA 000002637890 A1 is described a neck protector in the form of a collar bandage, which is placed around the neck and closed at the back. The neck protector also includes a bib in the front area, which lies over the chest. This neck protector serves as heat protection during welding work. The Australian patent AU 002009321240 B2 describes a rigid stabilization collar made of plastic for folding around the neck. The stabilization collar was developed for use in motor racing and has an anatomically adapted design so that in conjunction with the wearing of a corresponding protective vest self-centering and positioning of the stabilizing collar is guaranteed. However, for self-centering, wearing the vest and inserting the shoulder straps into corresponding recesses on the stabilizing collar are essential. From the patent DE 000069200956 T2 a body armor is known, which consists of many solid plates, which are each connected by flexible connecting elements with the neighboring plates movable. In one embodiment, the plates are interconnected by flexible connecting bands. This body armor is designed to protect against armed attacks. An application on the neck is not explicitly described. The Australian patent AU 002010295634 A1 describes a body armor that has been developed for motor racing and consists of a flexible inner liner with attached individual mutually movable plates with very good anatomical fit. A protective collar is integrated, but this is rather flat on the shoulders and is not comparable to a neck protector. This body armor has several on the respective body area anatomically adapted plates, so that the body armor overall has a very good self-centering and a very good positioning of the individual segments. From the US patent US 020140277739 A1 So-called Exosuits are known, these are suits, which are composed of solid and flexible elements and functional elements, such. As sensors, actuators and electronic control units included. Exosuits have been developed to aid locomotion and other physical activities by mechanical means. However, no application has been described in the neck area. In the patent DE 000060038341 T2 is a bra with integrated electrodes described for optimal positioning of the electrodes on the female breast. The head cap (system hood) MULTI CAPS of the company GVB-geliMED KG, which is available on the market, makes it possible to fix the electrodes by means of gaps in the textile of the head cover without additional support elements with direct contact to the scalp. In the hood of the company GVB-geliMED KG, the very good accessibility should be emphasized. This provides a carrier textile for the safe positioning of functional elements on the head. In the patent DE 10 2009 017 179 B4 is a textile body-tight suit with integrated electrodes for lifestyle and sports medical applications described, which place the electrodes during placement exactly on the body of the user. For the neck area, there is no comparable application. The known functional or support textiles with functional surfaces so far contain no reinforcing segments, but ensure their self-centering solely by the donning and closing and the textile fit thus produced. With a flexible neck cuff made of textile materials on the neck, however, a repeatable, clearly defined positioning can not be achieved with sufficient reliability solely by the textile shape of the neck cuff. This is solved by the invention by in the Neck cuff only in certain anatomically justified areas additional reinforcing, mutually movable segments or material reinforcements are integrated by integrated plates, pads and / or integrated strips of stiffer material. Hereinafter, for the sake of simplicity, only plates will be referred to, any segments or reinforcements that are movable in relation to one another being meant by integrated plates, pads and / or integrated strips of stiffer material than the carrier fabric. The advantage of the invention over conventional completely stiff neck collars is that the flexibility of the neck seal is not significantly limited by the integrated plates and thus the wearing comfort is significantly higher.
Ähnlich wie bei Körperpanzern, dienen in der hier beschriebenen Erfindung die Platten als anatomische Positionierungshilfe. Dazu werden die Platten in einer anatomisch angepassten Form ausgeführt. Die Formgebung der Platten ist durch eine vorteilhafte Außenkontur und/oder eine flächige, abgekantete und/oder ein oder mehrere dreidimensional ausgeprägte konkav oder konvex ausgeführte Wölbung/en gekennzeichnet. Durch die Formgebung der Platten, sind diese in der Lage, sich automatisch an der Körperoberfläche auszurichten, wobei jede Platte einzeln und damit auch die Funktionstextilie insgesamt eine Vorzugslage einnimmt. Im Gegensatz zu Körperpanzern, wo die eingearbeiteten Platten eine Schutzfunktion ausüben, besteht in der hier beschriebenen Erfindung eine weitere Funktion der integrierten Platten darin, mit Hilfe ihrer oben beschriebenen Formgebung und Steifigkeit, den notwendigen Anpressdruck zu erzeugen, um die integrierten Elektroden oder anderen Funktionsflächen an die Haut des Anwenders suffizient anzupressen. Die gezeigte Ausführungsvariante kann um weitere Segmente im Nackenbereich und/oder weitere Segmente im Schulterbereich ergänzt werden, um den Wirkungsumfang zu erweitern. Über die gezeigte Ausführungsvariante hinaus können weitere Segmente ähnlich wie bei Körperpanzern im Schulter-, Nackenbereich angeordnet sein.Similar to body armor, in the invention described herein, the plates serve as an anatomical positioning aid. For this, the plates are executed in an anatomically adapted form. The shape of the plates is characterized by an advantageous outer contour and / or a flat, folded and / or one or more three-dimensional concavely or convexly executed curvature / s. Due to the shape of the plates, they are able to align themselves automatically on the body surface, each plate individually and thus the functional textiles overall assumes a preferred position. In contrast to body armor, where the incorporated plates exert a protective function, in the invention described herein, another function of the integrated plates is to create the necessary contact pressure around their integrated electrodes or other functional surfaces by means of their above-described shape and rigidity to squeeze the user's skin sufficiently. The embodiment shown may be supplemented by further segments in the neck region and / or further segments in the shoulder region in order to expand the scope of action. Beyond the embodiment shown, further segments can be arranged similar to body armor in the shoulder and neck area.
Zusätzlich ist es vorteilhaft, an den Innenseiten der integrierten Platten zwischen den Platten und den Funktionsflächen, Abstandsgewebe einzuarbeiten, um den Tragekomfort weiter zu erhöhen und eine gleichmäßige Verteilung des Anpressdrucks der Elektroden auf der Haut sicherzustellen. Aus dem Gebrauchsmuster DE 20 2012 102 393 U1 ist bekannt, dass eine Trägertextilie mit integrierten Elektroden zusätzlich mit textilintegrierten elektrischen Leitungen, drahtloser Signalübertragungseinheit, Bedieneinheit, graphischer Nutzerschnittstelle, abrufbaren Programmen und Energieversorgungseinheit ergänzt werden kann.In addition, it is advantageous to incorporate spacer fabrics on the insides of the integrated panels between the panels and the functional panels to further enhance comfort and to ensure uniform distribution of the contact pressure of the electrodes on the skin. From the utility model DE 20 2012 102 393 U1 It is known that a carrier textile with integrated electrodes can additionally be supplemented with textile-integrated electrical lines, wireless signal transmission unit, operating unit, graphical user interface, retrievable programs and energy supply unit.
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Zitierte PatentliteraturCited patent literature
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CA 000002313872 A1 [0003] CA 000002313872 A1 [0003]
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CA 000002637890 A1 [0003] CA 000002637890 A1 [0003]
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AU 002009321240 B2 [0003] AU 002009321240 B2 [0003]
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DE 000069200956 T2 [0003] DE 000069200956 T2 [0003]
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DE 102009017179 B4 [0003] DE 102009017179 B4 [0003]
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