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Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Verdichten von Müll in einem Müllbehälter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aus.
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Der Müll, insbesondere in privaten Haushalten, wird üblicherweise in Müllbehälter gefüllt, die in regelmäßigen Zeitabständen geleert werden. Hierfür sind Müllgebühren zu entrichten, die von dem Volumen des Müllbehälters abhängen. Beim normalen Befüllen des Müllbehälters entstehen relativ große Hohlräume, so dass das die Müllgebühren bestimmende Volumen des Müllbehälters nicht ausgenutzt wird.
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Bekannt sind daher Vorrichtungen, mit welchen der Müll in dem Müllbehälter verdichtet werden kann, um die Luft aus dem Müll herauszupressen und die Hohlräume auszufüllen. Derartige Vorrichtungen sind aus der
DE 10 2005 039 425 A1 ,
DE 299 19 933 U1 und der
DE 100 31 049 A1 bekannt.
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Aus der
DE 20 2009 011 803 U1 ist eine Vorrichtung zum Verdichten von Müll in einem Müllbehälter bekannt, die einen rechteckigen Trägerholm aufweist, der oben auf eine Öffnung des Müllbehälters aufsetzbar ist. An einem Ende des Trägerholms ist ein Zentrierteil angeordnet, welches an einem oberen Rand des Müllbehälters festlegbar ist. An dem anderen Ende des Trägerholms ist ein Klemmteil angeordnet, welches an den oberen Rand des Müllbehälters diesen untergreifend anbringbar ist. Mittig am Trägerholm ist ein Hubmechanismus angebracht mit einer oben auf den Müll in den Müllbehälter einsetzbaren Pressplatte, die am unteren Ende einer vertikalen Pressstange angebracht ist. Der Hubmechanismus weist eine Handhabe auf, mit deren Betätigung die Pressstange und somit auch die Pressplatte nach unten verschiebbar sind. Um die Vorrichtung an unterschiedliche Müllbehältergrößen anpassen zu können, ist der Trägerholm längenverstellbar, insbesondere teleskopisch längenverstellbar.
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Die Vorrichtung der
DE 20 2009 011 803 U1 geht somit von einem zusammengesetzten Aufbau aus bestehend aus einem Trägerholm mit einer Vorrichtung zum Längenverstellen, einem separaten Zentrierteil und einem Klemmteil. Ein derartiger Aufbau ist bezüglich der Anzahl der Einzelteile nicht einfach zu fertigen und bezüglich der Kosten für die jeweiligen Einzelteile nicht kostengünstig.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung zum Verdichten von Müll bereitzustellen, die einfach zu fertigen und kostengünstig ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Verdichten von Müll in einem Müllbehälter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdichten von Müll in einem Müllbehälter weist ein Klemmteil auf, wobei das Klemmteil an einem ersten Rand des Müllbehälters anbringbar ist, eine Hubmechanik, eine erste Pressstange mit einer daran angeordneten Pressplatte und eine Feder, deren erstes Ende an dem Klemmteil angeordnet ist, wobei das Klemmteil an dem ersten Rand des Müllbehälters durch die Rückstellkraft der Feder anliegend anbringbar ist, und zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung zwei voneinander beabstandet verlaufende Stäbe und ein Verbindungsteil mit einer Breite, durch das die Stäbe abschnittsweise miteinander verbunden sind, aufweist, wobei jeweils ein erstes Ende der Stäbe an einem Griffteil des Müllbehälters, das an einem dem ersten Rand gegenüberliegenden zweiten Rand des Müllbehälters angeordnet ist, anbringbar ist und an den zweiten Enden der Stäbe das Klemmteil angeordnet ist, und wobei an dem Verbindungsteil die Hubmechanik, die erste Pressstange und das zweite Ende der zwischen den Stäben verlaufenden Feder angeordnet sind. Hier und im Folgenden umfasst der Begriff Griffteil sowohl ein durchgehendes Griffteil als auch zwei getrennte Griffteile, dessen Länge an eine Breite des Müllbehälters angepasst ist. Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, dass sie einfach und kostengünstig zu fertigen ist. Anstatt einem rechteckigen Trägerholm weist die Erfindung zwei miteinander verbundene Stäbe auf, deren erstes Ende das Griffteil des Müllbehälters untergreift, sodass ein separates Zentrierteil nicht erforderlich ist. Außerdem wird das Klemmteil erfindungsgemäß durch die Rückstellkraft einer Feder gehalten, die zwischen den beiden Stäben angeordnet ist. Eine Vorrichtung, die einen Trägerholm mit daran befestigtem Klemmteil aufweist, wie beispielsweise in
DE 20 2009 011 803 U1 offenbart, erfordert eine Feder in dem Trägerholm, um das Klemmteil mittels der Rückstellkraft der Feder zu halten. Dagegen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung, die eine Feder zwischen den beiden Stäben und nicht in einem Stab aufweist, einfacher zu fertigen.
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Vorzugsweise sind die ersten Enden der Stäbe gebogen ausgebildet. Insbesondere sind die ersten Enden der beiden Stäbe jeweils derart gebogen, dass die Enden beim Aufsetzen der Vorrichtung auf einen Müllbehälter das Griffteil des Müllbehälters untergreifen. Dadurch kann die Vorrichtung gegen ein Abheben nach oben durch die Reaktionskraft des zusammengedrückten Mülls abgestützt werden.
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Vorteilhafterweise sind die ersten Enden der Stäbe abgeflacht ausgebildet. Hier und im Folgenden werden mit abgeflachten Enden Stäbe bezeichnet, die an ihrem Ende in eine Richtung, insbesondere in der Richtung, in der die Pressplatte den Müll verdichtet, zusammengepresst sind. Abgeflachte Enden ermöglichen ein besonders einfaches und sicheres Untergreifen des Griffteils des Müllbehälters.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Rand, insbesondere der bezüglich einer Richtung, in der die Pressplatte den Müll verdichtet, untere Rand des Klemmteils in Richtung der ersten Enden der Stäbe gebogen, also nach innen. Ein derartig ausgestaltetes Klemmteil kann den oberen, dem Griffteil des Müllbehälters gegenüberliegenden Rand untergreifen, so dass auch dieses Ende der Vorrichtung gegen die nach oben wirkende Reaktionskraft beim Zusammendrücken des Mülls abgestützt und festgelegt werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Stäbe einen ersten und einen zweiten Längsabschnitt auf. Ein erstes Ende des ersten Längsabschnittes ist vorzugsweise an den ersten Enden der Stäbe angeordnet. Ein erstes Ende des zweiten Längsabschnittes ist vorzugsweise an den zweiten Enden der Stäbe angeordnet. Die Stäbe in den beiden Längsabschnitten verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander, wobei die Stäbe in dem ersten Längsabschnitt in einem ersten Abstand und in dem zweiten Längsabschnitt in einem zweiten Abstand voneinander beabstandet sind. Eine derartige Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, dass das Verbindungsteil, an dem die Hubmechanik und die Pressstange mit der Pressplatte angeordnet ist, in besonders einfacher Art und Weise, insbesondere mittig, über der oberen Öffnung des Müllbehälters angebracht werden kann. Durch Betätigung der Hubmechanik wird somit der Müll in dem Müllbehälter von der Pressplatte zentral zusammengedrückt, was zu einer besonders effektiven Verdichtung des Mülls führt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die beiden Stäbe zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt gebogen oder gekrümmt. Mit einer Biegung oder Krümmung der beiden Stäbe kann der Übergang zwischen den zwei Längsabschnittes mit unterschiedlichen Beabstandungen in besonders einfacher Weise und kostengünstig realisiert werden.
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Vorteilhafterweise entspricht der zweite Abstand zwischen den Längsabschnitten der Breite des Verbindungsteils. Somit wird insbesondere erreicht, dass der zweite Längsabschnitt relativ zu dem ersten Längsabschnitt schmaler ausgebildet sein kann. Durch die Biegung und Krümmung der beiden Stäbe zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt kann daher der erste Längsabschnitt eine Breite aufweisen, die größer als die Breite des zweiten Längsabschnitts und kleiner als die Länge des Griffteils ist. Eine derartig ausgestaltete Vorrichtung lässt sich besonders stabil und sicher gegen Reaktionskräfte des zusammengedrückten Mülls auf der oberen Öffnung des Müllbehälters anbringen.
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Vorzugsweise sind die Stäbe als Rohre ausgebildet, womit eine besonders günstige und leichte Vorrichtung realisiert werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Klemmteil zwei Zapfen auf, die jeweils in das zweite Ende der Stäbe einführbar sind. Diese Art der Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass das Klemmteil besonders einfach mit den Stäben verbunden werden kann.
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Besonders vorteilhaft sind die Zapfen als Rohr ausgebildet und als Innenrohr in die zweiten Enden der Stäbe einführbar, wobei sich in besonders einfacher Weise ein Verschluss zwischen dem Klemmteil und den beiden Stäbe ergibt.
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Die Feder der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise als Schraubenfeder ausgebildet.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung an Müllbehälter mit Fassungsvolumina von 120 l oder 240 l anbringbar, da Müllbehälter privater Haushalte insbesondere ein Fassungsvolumen von 120 l oder 240 l aufweisen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Verbindungsteil eine zweite Pressstange angeordnet. Insbesondere für Müllbehälter mit einem Fassungsvolumen von 240 l kann der Müll mit einer zweiten Pressstange effektiv verdichtet werden.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele ausführlich erläutert. Es zeigen
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1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Verdichten von Müll in Müllbehältern und
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2 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels gemäß 1 angebracht an einen Müllbehälter.
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Die 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Verdichten von Müll. Die Vorrichtung 1 weist zwei voneinander beabstandet verlaufende Stäbe 40 mit jeweils einem ersten Ende 41 und einem zweiten Ende 42 auf. Die ersten Enden 41 der Stäbe 40 sind beispielsweise derart gebogen, dass die Enden 41 beim Aufsetzen der Vorrichtung 1 auf einen Müllbehälter 10 ein Griffteil 60 des Müllbehälters 10 untergreifen (vgl. 2). Außerdem sind die Enden 41 beispielsweise abgeflacht.
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Die Stäbe 40 weisen einen ersten Längsabschnitt 70 und einen zweiten Längsabschnitt 72 auf, wobei die Stäbe 40 in jedem der Längsabschnitte 70 und 72 parallel verlaufen. In dem ersten Längsabschnitt 70 sind die Stäbe 40 in einem ersten Abstand d1 beabstandet, in dem zweiten Längsabschnitt 72 in einem zweiten Abstand d2. Beispielsweise ist der erste Abstand d1 größer als der zweite Abstand d2. Zwischen dem ersten Längsabschnitt 70 und dem zweiten Längsabschnitt 72 sind die beiden Stäbe 40 beispielsweise gebogen, wodurch ein Übergang zwischen dem ersten Längsabschnitt 70 und dem zweiten Längsabschnitt 72 in besonders einfacher Weise und kostengünstig realisiert werden kann. Ein erstes Ende 71 des ersten Längsabschnittes 70 ist an den ersten Enden 41 der Stäbe 40 angeordnet, ein erstes Ende 73 des zweiten Längsabschnittes 72 an den zweiten Enden 42 der Stäbe 40. In dem zweiten Längsabschnitt 72 sind die Stäbe 40 mittels eines Verbindungsteils 50 verbunden.
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Das Verbindungsteil 50 hat beispielsweise eine Breite 51, die dem zweiten Abstand d2 des zweiten Längsabschnittes 72 entspricht. An dem Verbindungsteil 50 ist beispielsweise eine Hubmechanik 13, eine erste Pressstange 14 mit einer daran angeordneten Pressplatte 15 und ein zweites Ende 32 einer Feder 30 angeordnet. Optional ist an dem Verbindungsteil 50 eine zweite Pressstange 16 angeordnet. Die Feder 30 verläuft zwischen den Stäben 40 und ist mit einem ersten Ende 31 an einem Klemmteil 20 angeordnet. Das Klemmteil 20 ist an seinem unteren Rand in Richtung x der ersten Enden 41 der Stäbe 40 gebogen.
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Im dargestellten Beispiel der Vorrichtung 1 sind die Stäbe 40 als Rohre ausgebildet. Das Klemmteil 20, das an den zweiten Enden 42 der Stäbe 40 angeordnet ist, weist zwei Zapfen 80 auf, die jeweils insbesondere als Innenrohre in die zweiten Enden 42 der Stäbe 40 einführbar sind. Das Klemmteil 20 ist durch die Rückstellkraft der Feder 30, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Schraubenfeder ausgestaltet ist, an einem Müllbehälter 10 anliegend anbringbar.
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2 zeigt die Vorrichtung 1, die auf eine obere Öffnung eines Müllbehälters 10 angebracht ist. Das Klemmteil 20 untergreift einen ersten Rand 11 des Müllbehälters 10. Die ersten Ende 41 der Stäbe 40 sind abgeflacht an einem Griffteil 60 des Müllbehälters 10 angeordnet, wobei das Griffteil 60 an einem dem ersten Rand 11 des Müllbehälters 10 gegenüberliegenden zweiten Rand 12 angeordnet ist. Die ersten Enden 41 der Stäbe 40 sind beispielsweise derart gebogen, dass sie das Griffteil 60 untergreifen. Der dargestellte Müllbehälter 10 hat beispielsweise ein Fassungsvolumen von 240 l.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 10
- Müllbehälter
- 11
- Rand
- 12
- zweiter Rand
- 13
- Hubmechanik
- 14
- erste Pressstange
- 15
- Pressplatte
- 16
- zweite Pressstange
- 20
- Klemmteil
- 30
- Feder
- 31
- erstes Ende der Feder
- 32
- zweites Ende der Feder
- 40
- Stäbe
- 41
- erstes Ende der Stäbe
- 42
- zweites Ende der Stäbe
- 50
- Verbindungsteil
- 51
- Breite
- 60
- Griffteil
- 70
- erster Längsabschnitt
- 71
- erstes Ende des ersten Längsabschnitts
- 72
- zweiter Längsabschnitt
- 73
- erstes Ende des zweiten Längsabschnitts
- 80
- Zapfen
- d1
- erster Abstand
- d2
- zweiter Abstand
- x
- Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005039425 A1 [0003]
- DE 29919933 U1 [0003]
- DE 10031049 A1 [0003]
- DE 202009011803 U1 [0004, 0005, 0009]