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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines WC-Sitzes an einer WC-Schüssel mittels mindestens zweier Scharniere. Diese Vorrichtungen werden benötigt, um einen WC-Sitz auf eine WC-Schüssel zu montieren. Der WC-Sitz besteht hier häufig aus einer WC-Brille sowie einem WC-Deckel, die im montierten Zustand um eine Drehachse geschwenkt werden können. Hierbei ist es wichtig, dass die Montage des WC-Sitzes an der WC-Schüssel möglichst einfach gehalten ist und so gestaltet ist, dass die Verbindung wieder lösbar ist.
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Eine solche Vorrichtung zeigt beispielweise die
EP 2 234 745 A2 . Hierbei wird das Scharnier in dafür vorgesehene Aufnahmen im WC-Sitz eingesteckt, so dass es teilweise aus der Aufnahme hinausragt. Der herausragende Teil wird dann mittels geeigneter Befestigungsmittel mit der WC-Schüssel verbunden. Somit verbindet die Vorrichtung die WC-Schüssel mit dem WC-Sitz, wobei der WC-Sitz um die Achsen der Scharniere drehbar gelagert ist.
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Oftmals ist es jedoch so, dass unterschiedliche Scharniere verwendet werden, beispielweise eins für die linke Seite und eins für die rechte Seite. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, beispielsweise, dass auf der einen Seite nur die WC-Brille gehalten wird und auf der anderen Seite nur der WC-Deckel. Es kann aber auch seine Ursache darin haben, dass durch die Befestigungsmöglichkeiten an der WC-Schüssel zwei unterschiedliche Scharniere benötigt werden.
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Im bisherigen Stand der Technik ist dieses Problem dadurch gelöst worden, dass eine Markierung für das linke Scharnier und eine Markierung für das rechte Scharnier bei der Verwendung von zwei Scharnieren an den Scharnieren angebracht wird. Dadurch weiß der Benutzer beim Montieren des WC-Sitzes an der WC-Schüssel welches Scharnier an welche Position montiert werden muss. Nichtsdestotrotz führt dies häufig zu Verwechslungen der Scharniere und es kommt nicht selten vor, dass eine Anbringung eines Scharniers auf der falschen Position die Montage des WC-Sitzes an der WC-Schüssel unnötig kompliziert macht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Befestigen eines WC-Sitzes an der WC-Schlüssel mittels mindestens zweier Scharniere bereitzustellen, bei der die Montage von seitenungleicher Scharniere einfacher als bisher abläuft, was bedeutet, dass die Scharniere nicht seitenvertauscht oder an falschen Positionen angebracht werden können. Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung nach dem Anspruch 1 gelöst.
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Die Vorrichtung beinhaltet mindestens zwei Scharniere, wobei jedes der Scharniere über ein Scharniergehäuse verfügt und über eine Scharnierachse, welche die Drehachse darstellt, an welche der WC-Sitz an der WC-Schüssel schwenkbar gelagert ist.
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Die Scharnierachsen sind zumindest teilweise aus dem Scharniergehäuse herausgeführt, so dass sie in dafür vorgesehene Aufnahmen im WC-Sitz eingreifen können. Dieses Eingreifen der Scharnierachse in die entsprechende Aufnahme des WC-Sitzes geschieht jedoch über jeweils einen Adapter, welcher in den Aufnahmen anbringbar ist. Das bedeutet, dass der Adapter in die dafür vorgesehene Aufnahme eingeschoben wird.
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Der Adapter stellt hierbei eine Hülse dar, die durch ihre Außenkontur in die entsprechende Aufnahme des WC-Sitzes einbringbar ist. In einem besonderen Ausführungsbeispiel ist diese Außenkontur bei den zu verwendenden Adaptern unterschiedlich, so dass auch nur jeweils ein Adapter in jeweils eine Aufnahme mit entsprechender Innenkontur einbringbar ist. In einem weiteren besonderen Ausführungsbeispiel sind zusätzlich noch Befestigungsteile vorgesehen im Sinne von beispielsweise Rastnasen, Federn oder Verschraubungen, über welcher der Adapter in der entsprechenden Aufnahme festgehalten wird. Auch diese Befestigungsteile sind so gestaltet, dass eine lösbare Verbindung zwischen Adapter und Aufnahme besteht.
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Das Innenprofil der hülsenförmigen Adapter ist mit Stegen der Nuten versehen und die jeweils dazu passende Scharnierachse mit entgegengesetzten Stegen oder Nuten, so dass der aus dem Scharniergehäuse herausragende Teil der Scharnierachse in den entsprechenden Adapter in der Aufnahme des WC-Sitzen einbringbar ist.
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Diese Stege oder Nuten in der Außenkontur der Scharnierachse, sowie der Außenkontur des Adapters, sind so gestaltet, dass jeweils nur ein Scharnier in eine Aufnahme mit Adapter anbringbar ist. Durch die verwendeten Stege oder Nuten können weitere Scharniere nicht in die gleiche Aufnahme mit Adapter eingesteckt werden.
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Eine mögliche Kombination von Nuten oder Stegen ist beispielsweise, dass der herausragende Teil der Scharnierachse aus dem Scharniergehäuse nahezu rechteckig geformt ist und auf mindestens einer Seite des rechteckigen Profils eine Nut aufweist. Dementsprechend würde dann ein entsprechender Adapter von der Innenkontur ebenfalls in etwa rechteckig sein und an der Position, wo an der Scharnierachse die Nuten vorgesehen sind, entsprechende Stege aufweisen.
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Ein anderes Scharnier könnte dementsprechend Nuten auf den Kanten der Außenkontur aufweisen und der dazu passende Adapter hätte dann Stege in den Kanten der Innenkontur.
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Diese Kombination von Nuten und Stegen kann an allen möglichen Positionen angebracht sein. Wichtig ist hierbei jedoch, dass immer nur eine passende Kombination von Nuten und Stegen existiert, so dass immer nur ein Scharnier in einen Adapter bzw. Aufnahme des WC-Sitzes einbringbar ist.
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Bei der Montage eines solchen WC-Sitzes auf einer WC-Schüssel wird dann zunächst der passende Adapter in die dafür vorgesehene Aufnahme des WC-Sitzes gesteckt und die Scharniere werden dann mit dem aus dem Scharniergehäuse herausgeführten Teil der Scharnierachse in die entsprechenden Adapter eingeführt. Alle Scharniere besitzen Verbindungsmittel, mit Hilfe dessen sie an der WC-Schüssel befestigt werden können. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Verbindungsmittel hinterschnittene Nuten sind, mittels welcher die Scharniere auf die WC-Schüssel, welche mit einem entsprechenden Gegenmittel versehen ist, aufgeschoben werden können, ebenso kann eine Verschraubung mit der WC-Schlüssel vorgesehen sein oder auch eine mittelbare Verschraubung mit einer Trägerplatte und einem Scharnier daran, wie es der oben genannte Stand der Technik zeigt.
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Die Scharniere selber können einfache Scharniere oder Scharniere mit einer Dämpfungsvorrichtung sein, um die Schwenkbewegung des WC-Sitzes zu dämpfen.
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Die Form der aus dem Scharniergehäuse herausragenden Scharnierachsen ist auch nicht auf ein Rechteck festgelegt. Wichtig ist hierbei nur, dass eine drehfeste Verbindung zwischen der Scharnierachse und der Aufnahme mit dem Adapter hergestellt wird.
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Dadurch, dass der Adapter in die Aufnahmen des WC-Sitzes eingebracht werden und diese Aufnahmen auch schon aus dem Stand der Technik bekannt sind, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit handelsüblichen WC-Sitzen verwendbar.
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Weitere Ausgestaltungen und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
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1: perspektivische Ansicht der Scharniere, der Adapter sowie des WC-Sitzes,
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2: perspektivische Darstellung der Scharniere und der Adapter von einer Seite,
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3: perspektivische Darstellung der gegenüberliegenden Seite von 2.
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1 zeigt eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit zwei Scharnieren 20, 21. Die Scharniere 20, 21 werden bei bestimmungsgemäßer Verwendung an einen WC-Sitz 10 angebracht, damit dieser schwenkbar um die Scharnierachsen 22, 23 mit einer entsprechenden WC-Schüssel verbunden werden kann.
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Von der Rückseite des WC-Sitzes 10 betrachtet, existiert dazu ein Scharnier links 20, sowie Scharnier rechts 21. In dem WC-Sitz 10 ist ebenfalls rückseitig betrachtet eine Aufnahme links 32 sowie eine Aufnahme rechts 33 vorgesehen. Die verwendeten Scharniere 20, 21 besitzen eine Scharnierachse 22, 23, die zumindest teilweise aus dem Gehäuse der Scharniere herausgeführt sind.
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So existieren ein Adapter links 30, sowie ein Adapter rechts 31. Diese Adapter 30, 31 sind hülsenartig aufgebaut und so ausgestaltet, dass sie in die Aufnahmen 32, 33 des WC-Sitzes 10 eingesteckt werden können. Nach dem Einstecken der Scharniere 21, 22 in die Aufnahmen 32, 33 können die aus dem Scharniergehäuse herausragenden Scharnierachsen 22, 23 in die Adapter 30, 31 eingeführt werden. Hierbei sind durch unterschiedliche Passstege 34, 35 sowie den entgegengesetzten Passnuten 25, 26, die Scharnierachse rechts 23, lediglich in den Adapter rechts 31 einbringbar. Ebenso ist die Scharnierachse 22 nur in den Adapter links 30 einbringbar. Durch die Passstege 34, 35 sowie die entsprechenden Passnuten 25, 26 ist es nicht möglich, die Scharnierachse 23 in den Adapter 30 einzuführen, sowie die Scharnierachse 22 in den Adapter 31.
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Nach Einfügen der Scharniere 20, 21 in den WC-Sitz 10 kann der WC-Sitz 10 mit den Scharnieren 20, 21 über entsprechende Verbindungsmittel 24 mit der WC-Schüssel verbunden werden.
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Die genauere Anordnung der Adapter 30, 31 in Bezug auf die Scharnierachsen 22, 23 ist in den folgenden Zeichnungen 2 und 3 zu erkennen. In 2 ist die Innenkontur von Adapter links 30 zu erkennen, sowie die Außenkontur der Scharnierachse rechts 23. Wie bereits beschrieben, passen diese beiden Elemente nicht zueinander. Das begründet sich darin, dass die Scharnierachse rechts 23 Passnuten außen 25 besitzt, nämlich an den vier Kanten des in etwa rechteckig geformten Profils der Scharnierachse rechts 23. Der Adapter links 30 hingegen besitzt Passstege innen 34, die an den Innenseiten des hülsenförmigen Adapters 30 angebracht sind. Da die Stege 34 und Nuten 25 somit an unterschiedlichen Positionen angebracht sind, ist es nicht möglich, die Scharnierachse rechts 23 in den Adapter links 30 einführen. Was jedoch möglich ist, ist, wie beschrieben, dass der Adapter rechts 31 auf die Scharnierachse 23 passt. Ebenso passt der Adapter links 30 auf die Scharnierachse links 22.
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In 2 ist ebenfalls zu sehen, dass der Adapter rechts 31 auf seiner Außenkontur abgeflachte Flächen aufweist. Somit hat er ein anderes Außenprofil als der Adapter links 30. Wenn die Aufnahmen 32 und 33 ebenfalls entsprechend in dieser Form geformt sind, ist auch ein Vertauschen der Adapter 30, 31 in den Aufnahmen 32, 33 nicht möglich. Dies bietet eine zusätzliche Sicherheit gegen ein Vertauschen.
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In 3 sind die entgegengesetzten Adapter 30, 31 und Scharnierachsen 22, 23, in Kombination zu erkennen. Hier sieht man die Scharnierachse links 22 sowie das Innenteil der Hülse des Adapters rechts 31. Die Scharnierachse links 22 besitzt Passnuten in 26, die auf den Seiten der Scharnierachse links 22 angebracht sind. Damit würde die Scharnierachse links 22 nur auf den Adapter links 30 passen, wie in 2 gezeigt.
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Im Gegensatz dazu hat der Adapter rechts 31 Passstege außen 35 in den Innenkanten des hülsenförmigen Adapters rechts 31. Damit passt der Adapter rechts 31 auf die Scharnierachse rechts 23, wie sie in 2 zu sehen ist. Ein Vertauschen der Scharnierachsen 22, 23 und der Adapter 30, 31 ist damit nicht möglich.
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Zusätzlich ist in 3 noch jeweils ein Befestigungsteil 36 auf den Adaptern 30, 31 zu erkennen. Dadurch kann beispielsweise eine Rastverbindung der Adapter 31, 32 in den entsprechenden Aufnahmen 32, 33 des WC-Sitzes 10 hergestellt werden. Diese Verbindung ist lösbar.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die in der Beschreibung genannten Merkmale eingeschränkt, vielmehr sind weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten denkbar. Beispielweise können mehr als zwei Scharniere 20, 21 benutzt werden. Die Scharnierachsen 22, 23 können kein rechteckiges Profil besitzen oder der WC-Sitz 10 besteht nur aus einem Deckel oder nur aus einer Brille.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- WC-Sitz
- 20
- Scharnier links
- 21
- Scharnier rechts
- 22
- Scharnierachse links
- 23
- Scharnierachse rechts
- 24
- Verbindungsmittel
- 25
- Passnut außen
- 26
- Passnut innen
- 30
- Adapter links
- 31
- Adapter rechts
- 32
- Aufnahme links
- 33
- Aufnahme rechts
- 34
- Passsteg innen
- 35
- Passsteg außen
- 36
- Befestigungsteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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