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Die Erfindung betrifft eine Herd-Vorrichtung mit einer Erwärmungszone zum zumindest indirekten Erwärmen von Nahrungsmitteln und einer unterhalb der Erwärmungszone angeordneten Feuerungsstelle zum Erzeugen einer Flamme zum Beheizen der Grillplatte, wobei zwischen Erwärmungszone und Feuerungsstelle eine Heißgas-Leiteinrichtung zum Führen der in der Feuerungsstelle erzeugten Verbrennungsgase in Richtung der Erwärmungszone vorgesehen ist.
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Herd-Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausführungsformen bekannt. Die bekannten Herd-Vorrichtungen weisen indes den Nachteil auf, dass die für einen Verbrennungsvorgang zum Erhitzen beispielsweise eines Woks oder einer Grillplatte sowie der jeweils darauf platzierten Nahrungsmittel erzeugte Flamme nicht anderweitig nutzbar ist, beispielsweise zur Wärmeabgabe an die ambiente Umgebung oder zur direkten oder indirekten Beleuchtung der ambienten Umgebung.
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Herkömmliche Herd-Vorrichtungen weisen zusätzlich den Nachteil auf, dass selbst eine eher ungenaue Kontrolle einer Zuleitung der in einer Feuerstelle erzeugten Verbrennungsgase in die Erwärmungszone weder bezüglich der Menge noch bezüglich der Temperatur ermöglicht ist. Dies hat zur Folge, dass die Ergebnisse eines Grill- oder Garungsprozesses in hohem Maße zufallsbeeinflusst sind.
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Die Druckschrift
DE 20 2008 012 299 U1 offenbart einen Grill mit einer Grillgutablage, einem in Gravitationsrichtung unterhalb der Grillgutablage angeordneten Wasserbehälter und einer in Gravitationsrichtung unterhalb der Grillgutablage und zu dieser seitlich versetzt angeordneten Heizvorrichtung zur Erhitzung der Grillgutablage sowie mit Leitmitteln, die sich zur Zuführung einer Heißluftströmung von der Heizvorrichtung zu der Grillgutablage oberhalb der Heizvorrichtung erstrecken, wobei sich die Leitmittel in Gravitationsrichtung unterhalb der Grillgutablage innerhalb deren Flucht erstrecken und zur Heizvorrichtung hin eine Verjüngung ausbilden.
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Aus
EP 0 302 685 A1 ist eine Grillvorrichtung bekannt, enthaltend: ein Gehäuse mit einem oberen offenen Ende zur Aufnahme eines Grillrostes und einem offenen unteren Ende; eine Feuerungsstelle mittig innerhalb des Gehäuses, wobei die Feuerungsstelle im Abstand zum Gehäuse angeordnet ist; eine Luftzumeßplatte in der Feuerungsstelle, die die Feuerungsstelle in einen oberen Brennraum mit nach oben offenem Ende und eine untere Druckkammer unterteilt; eine Vielzahl von Öffnungen in der Luftzumeßplatte zur Förderung kontrollierter Verbrennung von festem brennbarem Material, das auf der Oberseite der Luftzumeßplatte angeordnet ist und zur Erzeugung von Wärme in dem Hauptbrennraum; einen luftdichten Kanal zur Einleitung von Luft unter Druck in die Druckkammer durch den Boden der Feuerungsstelle eine Blasvorrichtung zum Einleiten von Luft unter Druck in den Kanal, wodurch Luft in den Brennraum über die Luftzumeßplatte eingeleitet wird zur Herbeiführung einer gesteuerten Verbrennung und einen ersten rohrförmigen Hitzeschild, der nach oben und unten offen ist und sich vollständig um die Feuerungsstelle innerhalb des Gehäuses erstreckt, wobei der erste Hitzeschild zusammen mit der Kammer einen ersten ringförmigen Zugkanal bildet, um frische vorgewärmte Luft zum oberen Ende des Hauptbrennraumes zu leiten. Dabei ist ein Wärmeverteiler im Gehäuse zwischen den oberen Enden vom Gehäuse und der Feuerungsstelle angeordnet, zur Ausbreitung und gleichmäßigen Verteilung der in dem Hauptbrennraum erzeugten Wärme über das gesamte obere Ende des Gehäuses, und es ist eine erste konische Abdeckung nahe dem oberen Ende des Hauptbrennraums vorgesehen, der die durch den ersten Luftzugkanal herangeführte frische Luft mit den Brenngasen in dem Hauptbrennraum mischt zur Bildung eines zweiten Brennraums zwischen dem Hauptbrennraum und dem Wärmeverteiler, wobei ein zweites Hitzeschild sich quer durch das Gehäuse und um die Feuerungsstelle und den ersten Hitzeschild herum erstreckt, zur Bildung eines Bodens für den zweiten Brennraum.
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AT 506 995 B1 offenbart einen Grill, geeignet für einen Brennstoff in Form eines Brennelements aus je einer oder mehrerer, mit Mikroorganismen bearbeiteten Strohsorte(n) und einer oder mehreren, mit Mikroorganismen bearbeiteten, Hartholzsorte(n) und/oder Kokosnussschalen besteht, umfassend zumindest eine nach oben offene Feuerungsstelle mit einer Bodenfläche und einer Mantelfläche als Seitenwände und einen darauf anordbaren Rost für das Grillgut, wobei jede Feuerungsstelle zumindest in ihrer Bodenfläche Öffnungen zur Belüftung aufweist, und die Feuerungsstelle auf Stützen, welche zur Beabstandung der Feuerungsstelle von der Aufstellfläche dienen, gelagert ist, und wobei jede Feuerungsstelle zur Aufnahme von jeweils einem Brennelement ausgebildet ist, wobei der Innenraum jeder Feuerungsstelle in waagrechter Richtung mindestens den Durchmesser eines Brennelements aufweist und maximal einen um 2/3 größeren Durchmesser als den Durchmesser des Brennelements aufweist, und wobei die Öffnungen in der Bodenfläche maximal 8 mm Durchmesser aufweisen und im Wesentlichen gleichmäßig über die Bodenfläche verteilt sind, und die Gesamtfläche aller Öffnungen zumindest einem Drittel der Gesamtfläche der Bodenfläche entspricht. Bei Verwendung eines speziellen Brennstoffes soll dadurch eine über einen längeren Zeitraum eine konstante Temperaturkurve der Glut gehalten werden können.
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Die Druckschrift
DE 20 2012 001 299 U1 offenbart ein multifunktionales Grillgerät mit einer Gehäuseeinheit mit einer nach oben offenen Ausnehmung, einer die obere Ausnehmung verschließende lösbar angeordnete Deckeleinheit, einem, insbesondere an die Deckeleinheit angeschlossenes, mit dem Inneren der Gehäuseeinheit in Kommunikationsverbindung stehendes Abzugsrohr, einer etwa auf Höhe der Deckeleinheit angeordneten, zumindest bereichsweise umlaufende Thekeneinheit mit einer Ablagefläche, einem im inneren Bodenbereich der Gehäuseeinheit lösbar angeordneten Aschekasten, einer beabstandet oberhalb des Aschekasten angeordneten Feuerungsstelle mit einem unteren Ascherost, einer beabstandet oberhalb der Feuerungsstelle angeordneten beziehungsweise anordenbaren ersten Rosteinheit und einer beabstandet oberhalb der ersten Rosteinheit angeordneten beziehungsweise anordenbaren zweiten Rosteinheit. Es soll so ein multifunktionales Grillgerät bereitgestellt werden, das für den Einsatz im Außenbereich geeignet ist, unterschiedliche Kombinationen bezüglich Grillen, Räuchern, Kochen und Backen in einfacher Art und Weise ermöglicht, und unter Beibehaltung dieser Variabilität gleichzeitig eine zufrieden stellende Heizfunktion gewährleistet. Darüber hinaus soll dieses Grillgerät wirtschaftlich herstellbar und einfach bedienbar sein sowie eine dauerhaft zuverlässige Funktionalität gewährleisten und Ablageflächen zur Verfügung stellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Herd-Vorrichtung zu schaffen, bei der die bei dem Verbrennungsvorgang zum Erhitzen der Grillplatte erzeugte Flamme zur Wärmeabgabe an die ambiente Umgebung oder zur direkten oder indirekten Beleuchtung der ambienten Umgebung nutzbar ist, wobei gegebenenfalls auch eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Verbrennungs-Steuerung und insofern ein besser kontrollierter Verlauf eines Grill- oder Garungsvorgangs von Nahrungsmitteln ermöglicht sein soll.
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Für eine Herd-Vorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Heißgas-Leiteinrichtung mindestens einen in ihr Inneres einsehbaren Bereich aufweist.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung wird durch die Merkmalskombination, dass die Heißgas-Leiteinrichtung mindestens einen in ihr Inneres einsehbaren Bereich aufweist, zum einen eine Nutzung der bei einem Verbrennungsvorgang erzeugten Flamme zur Wärmeabgabe an die ambiente Umgebung oder zur direkten oder indirekten Beleuchtung der ambienten Umgebung nutzbar. Zum anderen ist dadurch ein in seiner Intensität kontrollierbarer Verbrennungsvorgang innerhalb der Feuerungsstelle und somit eine gezielte Zuleitung der Verbrennungsgase zur Erwärmungszone der Nahrungsmittel sichergestellt, in der beispielsweise ein Wok oder ein Grill angeordnet sein kann.
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Beide Maßnahmen zusammen ermöglichen einen Grill- oder Garvorgang, bei dem die Zufallsmomente gegenüber dem Stand der Technik stark reduziert sind.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung ist vorgesehen, dass ein einsehbarer Bereich der Heißgas-Leiteinrichtung von einer Aussparung in einer Wandung der Heißgas-Leiteinrichtung gebildet ist. Insbesondere kann ein einsehbarer Bereich alternativ von einem in einer Wandung der Heißgas-Leiteinrichtung eingefassten durchsichtigen hitzebeständigen Material gebildet sein.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung grenzt die Heißgas-Leiteinrichtung in Richtung der Grillplatte an eine Manschette an, über die eine lösbar feste Verbindung mit einem die Grillplatte stützenden Grillplattenträger herstellbar ist.
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Gemäß einer wichtigen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Feuerungsstelle in einem der Grillplatte nahen oberen Bereich ein Flammenrohr mit gegenüber der Feuerungsstelle und der Heißgas-Leiteinrichtung reduziertem Durchmesser aufweist, so dass die in der Feuerungsstelle erzeugte Heißluft in komprimierter Form in Richtung auf die Grillplatte zu leitbar ist.
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Des Weiteren weist die Feuerungsstelle im Bereich des der Grillplatte nahen oberen Endes vorzugsweise in einer Ebene oberhalb einer Brennebene eine oder mehrere Öffnungen für eine Zufuhr von den in der Brennebene entstandenen heißen Verbrennungsgasen beizumischender Sekundärluft auf.
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Die Feuerungsstelle kann zumindest seitlich von einem Schutzgehäuse umgeben sein, das in vertikaler Richtung mit einer konstanten horizontalen Querschnittsfläche ausgebildet ist.
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Die Heißgas-Leiteinrichtung und das Schutzgehäuse sind in vertikaler Richtung vorzugsweise mit einer konstanten horizontalen Querschnittsfläche ausgebildet, wobei das Schutzgehäuse und die Heißgas-Leiteinrichtung vorzugsweise bei gleichem Radius zylinderförmig ausgebildet sind.
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Die Heißgas-Leiteinrichtung kann im Bereich der Feuerungsstelle an ein Chassis angrenzen, das die Feuerungsstelle nach außen umgibt.
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Gemäß einer speziellen Ausführung der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung stehen das Schutzgehäuse und das Chassis nach unten über das untere Ende der Feuerungsstelle hervor und sind dabei jeweils mit einer oder mehreren unterschiedlichen Öffnungen versehen, für die Zufuhr von Primärluft durch die im Bereich eines unteren Endes der Feuerungsstelle vorgesehenen Öffnungen in das Innere der Feuerungsstelle sowie für die Zufuhr von den in einer Brennebene der Feuerungsstelle entstandenen heißen Verbrennungsgasen beizumischender Sekundärluft.
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Die erfindungsgemäße Herd-Vorrichtung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
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1 eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung in einer Seitenansicht;
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2 die in 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung in einer Ansicht von oben;
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3 die in 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herd-Vorrichtung in einer Querschnittsansicht.
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Die in den 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Herd-Vorrichtung (100) enthält eine Grillplatte (111) mit einer Oberfläche (112) als Ablagefläche zum Grillen von Nahrungsmitteln, insbesondere Fleischwaren, sowie eine unterhalb der Grillplatte (111) angeordnete Feuerungsstelle zum Erzeugen einer Flamme zum zumindest indirekten Erwärmen der Nahrungsmittel.
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Zwischen der Grillplatte (111) und der Feuerungsstelle (120) ist eine Heißgas-Leiteinrichtung (130) zum Führen der in der Feuerungsstelle (120) erzeugten Verbrennungsgase in Richtung der Unterfläche der Grillplatte (111) vorgesehen, wobei die Heißgas-Leiteinrichtung (130) mindestens einen in ihr Inneres einsehbaren Bereich aufweist.
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Ein einsehbarer Bereich der Heißgas-Leiteinrichtung (130) ist von einem in einer Wandung der Heißgas-Leiteinrichtung (130) eingefassten durchsichtigen hitzebeständigen Material gebildet.
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Die Feuerungsstelle (120) weist in einem der Grillplatte (111) nahen oberen Bereich ein Flammenrohr (140) mit gegenüber der Feuerungsstelle (120) und der Heißgas-Leiteinrichtung (130) reduziertem Durchmesser auf, so dass die in der Feuerungsstelle (120) erzeugte Heißluft in komprimierter Form in Richtung auf die Grillplatte (111) zuleitbar ist.
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In einem Bereich des der Grillplatte (111) nahen oberen Endes weist die Feuerungsstelle (120) in einer Ebene oberhalb einer Brennebene eine Mehrzahl von Öffnungen (122) auf, für eine Zufuhr von den in der Brennebene entstandenen heißen Verbrennungsgasen beizumischender Sekundärluft.
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Die Heißgas-Leiteinrichtung (130) grenzt in Richtung der Grillplatte (111) an eine Manschette (171) an, über die eine lösbar feste Verbindung mit einem die Grillplatte (111) stützenden Grillplattenträger (160) herstellbar ist.
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Die Feuerungsstelle (120) ist des Weiteren allumfänglich von einem Schutzgehäuse (150) umgeben, das in vertikaler Richtung mit einer konstanten horizontalen Querschnittsfläche ausgebildet ist.
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Das Schutzgehäuse und die Heißgas-Leiteinrichtung (130) sind in vertikaler Richtung mit einer konstanten horizontalen Querschnittsfläche ausgebildet, wobei das Schutzgehäuse und die Heißgas-Leiteinrichtung (130) bei gleichem Radius zylinderförmig ausgebildet sind.
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Die Heißgas-Leiteinrichtung (130) grenzt im Bereich der Feuerungsstelle (120) an ein Chassis (170) an, das die Feuerungsstelle (120) nach außen umgibt.
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Das Schutzgehäuse steht (150) nach unten über das untere Ende der Feuerungsstelle (120) hervor und ist mit einer oder mehr Öffnungen (151) versehen, für die Zufuhr von Primärluft durch die im Bereich eines unteren Endes der Feuerungsstelle (120) vorgesehenen Öffnungen (121) in das Innere der Feuerungsstelle (120).
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Das Chassis (170) steht ebenfalls nach unten über das untere Ende der Feuerungsstelle (120) hervor und ist mit einer oder mehr Öffnungen (152) versehen, für die Zufuhr von den in einer Brennebene der Feuerungsstelle (120) entstandenen heißen Verbrennungsgasen beizumischender Sekundärluft.
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Das oben erläuterte Ausführungsbeispiel der Erfindung dient lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses der durch die Ansprüche vorgegebenen erfindungsgemäßen Lehre, die als solche durch das Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008012299 U1 [0004]
- EP 0302685 A1 [0005]
- AT 506995 B1 [0006]
- DE 202012001299 U1 [0007]