DE202014003367U1

DE202014003367U1 - Vorrichtung zum Auffinden eines Flugschreibers

Info

Publication number: DE202014003367U1
Application number: DE201420003367
Authority: DE
Original assignee: LANGE HANS JOACHIM
Current assignee: LANGE HANS JOACHIM
Priority date: 2014-04-16
Filing date: 2014-04-16
Publication date: 2014-04-29
Anticipated expiration: 2024-04-17

Abstract

Vorrichtung zum Auffinden eines Flugschreibers eines havarierten Flugzeuges und des Flugzeuges selbst, wobei ein aufschwimmbarer Körper, der im Flugzeug mit geführt und im Havarierfall aus dem Flugzeug ausgestoßen wird, zum Einsatz kommt und der über Signalmittel zur Positionsanzeige verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass der aufschwimmbare Körper (1) durch ein abwickelbares Seil (3) mit dem havarierten Flugzeug verbunden bleibt, wobei das Seil (3) entweder im Flugzeug oder im aufschwimmbaren Körper (1) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die das Auffinden eines Flugschreibers zusammen mit dem havarierten Flugzeug im Wasser und insbesondere in Meeren erleichtern soll.
Die an Bord von Flugzeugen mitgeführten Aufzeichnungsgeräte für Flug- und Flugzeugparameter bestehen aus Flugdatenschreiber und Stimmenrecorder. Deren Auswertung soll nach einem Flugunfall die Ursachenermittlung erleichtern.
Die Flugschreiber sind heute so ausgelegt, dass sie hohen Temperaturen, hohen Aufprallgeschwindigkeiten und hohen Wasserdrücken standhalten.
Zur Unterwasserortung schalten die Geräte in den Signalgebermodus und senden periodische Signale auf einer vorgegeben Frequenz.
Die Signalsuche erfolgt mit Ultraschallempfängern in einer Schleppsonde, die ca. 2 Km über dem Meeresboden bewegt wird.
Diese Suche ist beschwerlich und vor allem dann wenig aussichtsreich, wenn über den Absturzort nur ungenaue oder keine Daten vorliegen.
Aus der DE 196 09 501 A1 ist es bekannt, den Flugschreiber in eine Aufnahme des Flugzeuges einzusetzen, die mit einer Katapulteinrichtung versehen ist, um die Aufnahme vom Flugzeug trennen zu können. Ferner soll die Aufnahme über einen aufblasbaren Ballon verfügen und so aufschwimmen.
Der schwimmfähige Flugschreiber nach DE 198 48 801 C2 soll zusätzlich mit einer selbsttätigen aktuellen Standortbestimmungseinrichtung ausgerüstet sein und diese Daten funktechnisch übermitteln.
In der DE 198 52 022 A1 wird ein Ausklinkmechanismus für den Flugschreiber aus dem Flugzeug beschrieben.
Bei der DE 10 2009 034 527 A1 werden Drucksensoren eingesetzt, um den Aufschwimmmechanismus des Flugschreibers auszulösen.
Wesentlicher Nachteil dieser Lösungen ist, dass sie infolge der Meeresbewegung und durch Wind sehr schnell vom Havarieort abdriften. Der eigentliche Havarieort kann damit erst nach der Auswertung der Daten aufgesucht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Flugschreiber am Havarieort zu belassen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auffinden des Flugschreibers eines havarierten Flugzeuges und des Flugzeuges selbst, wobei ein aufschwimmbarer Körper, der im Flugzeug mitgeführt und im Havarierfall aus dem Flugzeug ausgestoßen wird, zum Einsatz kommt und der über Signalmittel zur Positionsanzeige verfügt, sieht vor, dass der aufschwimmbare Körper durch ein abwickelbares Seil mit dem havarierten Flugzeug verbunden bleibt, wobei das Seil entweder im Flugzeug oder im aufschwimmbaren Körper angeordnet ist.
Auf diese Weise wird gewährleistet, dass sowohl der Flugschreiber als auch das Flugzeug in kurzer Zeit auffindbar sind.
Beim Flugschreiber im hier verwendeten Sinn handelt es sich bevorzugt um den Flugdatenschreiber und den Stimmenrecorder. Geht man von einer Seillänge von ca. 6000 m aus, sind die meisten Wassertiefen abgedeckt. Ein solches Seil ist auf einer Seiltrommel von 400 mm × 500 mm aufwickelbar.
Die Vorrichtung ist selbst bei einer schnellen Sinkgeschwindigkeit des havarierten Flugzeuges wirksam. Der aufschwimmbare Körper erscheint dann lediglich mit einer zeitlichen Verzögerung an der Wasseroberfläche.
Um zu verhindern, dass zwischen der Lage des Flugzeuges und dem aufgeschwommenen Körper eine zu große seitliche Distanz entsteht, sieht eine vorteilhafte Ausführung vor, dass das Abwickeln des Seiles spätestens mit Erreichen der Wasseroberfläche gestoppt wird, zumindest aber stark gebremst wird.
In einer bevorzugten Ausführung ist der Flugschreiber im aufschwimmbaren Körper angeordnet. Das hat die Vorteile, dass der Flugschreiber schnell für eine Auswertung zur Verfügung steht und im Falle eines Seilrisses nicht unter Wasser gesucht werden muss.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der aufschwimmbare Körper über einen aus diesem ausstoßbaren, durch ein Gas leichter als Luft aufblasbaren Ballon als Signalmittel verfügt, der über ein weiteres Seil mit dem aufschwimmbaren Körper verbunden ist.
Der aufschwimmbare Körper ist so schneller zu finden. Desweiteren kann dieses Ballonseil auch Tiefendifferenzen ausgleichen, so dass selbst wenn der aufschwimmbare Körper aus irgendwelchen Gründen nicht die Wasseroberfläche erreichen sollte, sein Standort durch den Ballon mit hoher Wahrscheinlichkeit angezeigt wird.
Der aufschwimmbare Körper hat bevorzugt eine Bojenform.
Das abwickelbare Seil ist bei einer vorteilhaften Ausführung in einem separaten Raum des aufschwimmbaren Köpers angeordnet, der mindestens eine nach außen führenden Öffnung aufweist, wobei durch diese mindestens eine Öffnung das Seil geführt ist.
Dieser separate Raum befindet sich bevorzugt in einem Teil des aufschwimmbaren Körpers, der in aufgetauchter Position weiter unterhalb der Wasseroberfläche bleibt. Durch das in diesen Raum dann einströmende Wasser behält der aufschwimmbare Körper in der aufgetauchten Position eine relativ stabile Lage. Dies trifft besonders zu, wenn der aufschwimmbare Körper eine Bojenform aufweist.
Die Lagestabilisierung ermöglicht es wiederum, den oberhalb der Wasseroberfläche positionierten Bereich mit Photovoltaikzellen zu besetzen, die eine im aufschwimmbaren Körper angeordnete Batterie für elektrisch betriebene Signalmittel aufladen.
Zu den elektrisch betriebenen Signalmitteln gehören insbesondere eine Leuchte, die periodisch an- und ausgeht und in Abhängigkeit von der Helligkeit ein- oder ausschaltbar ist. Natürlich ist auch möglich, funktechnische Ausrüstungen auf diese Weise zu versorgen.
Die Erfindung soll anhand der Zeichnung erläutert werden. 1 zeigt beispielhaft einen aufschwimmbaren Körper 1 in Bojenform. Dieser weist innenmantelseitig oberhalb des separaten Raumes 10 Schwimmkörper 2 auf, die den Körper 1 nach dem Ausstoßen aus einem havarierten Flugzeug aufschwimmen lassen.
Im aufschwimmbaren Körper 1 ist in dem separaten Raum 10 das Seil 3 auf einer Trommel angeordnet, das beim Aufschwimmen abgewickelt wird, so dass zwischen dem havarierten Flugzeug und dem Körper 1 der Seilkontakt bestehen bleibt. Das Seil 3 ist über eine der Öffnungen 11 nach außen geführt.
Durch die Öffnungen 11 gelangt Wasser in den Raum 10, so dass der Körper 1 an der Wasseroberfläche 12 eine relativ stabile Lage einnimmt.
Oberhalb des separaten Raumes 10 sind im Körper 1 weiter der Flugschreiber 3, eine Batterie 8 und ein mit einem Gas leichter als Luft aufblasbarer Ballon 5 sowie eine Seiltrommel mit Seil 4 zum Halten des Ballons 5 angeordnet.
Spätestens bei Erreichen der Wasseroberfläche 12 wird der Ballon 5 ausgestoßen und mit Gas aus einer Patrone 13 gefüllt, so dass er aufsteigt und weithin sichtbar die Position des Körpers 1 markiert. Der Ballon 5 ist bevorzugt auch farblich markiert.
Als weiteres Signalmittel ist eine Leuchte 6 vorgesehen, die periodisch an- und ausgeht und in Abhängigkeit von der Helligkeit ein- oder ausschaltbar ist.
Die Stromversorgung der Leuchte und weiterer möglicher Signalmittel erfolgt durch die Batterie 8, die durch Photovoltaikzellen 7 aufladbar ist. Die Photovoltaikzellen 7 sind am Körper 1 in dem Bereich, der sich oberhalb der Wasseroberfläche befindet, außen angeordnet.
Bezugszeichenliste

1: aufschwimmbarer Körper
2: Schwimmkörper
3: Seil mit Trommel
4: Seil mit Trommel
5: Ballon
6: Leuchte
7: Photovolltaikzellen
8: Batterie
9: Flugschreiber
10: separater Raum
11: Öffnungen für Seil und Wasser
12: Wasseroberfläche
13: Patrone

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 19609501 A1 [0007]
DE 19848801 C2 [0008]
DE 19852022 A1 [0009]
DE 102009034527 A1 [0010]

Claims

Vorrichtung zum Auffinden eines Flugschreibers eines havarierten Flugzeuges und des Flugzeuges selbst, wobei ein aufschwimmbarer Körper, der im Flugzeug mit geführt und im Havarierfall aus dem Flugzeug ausgestoßen wird, zum Einsatz kommt und der über Signalmittel zur Positionsanzeige verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass der aufschwimmbare Körper (1) durch ein abwickelbares Seil (3) mit dem havarierten Flugzeug verbunden bleibt, wobei das Seil (3) entweder im Flugzeug oder im aufschwimmbaren Körper (1) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flugschreiber (9) im aufschwimmbaren Körper (1) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (3) durch eine Bremse feststellbar ist und/oder das Abwickeln des Seiles (3) von einer Trommel bremsbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der aufschwimmbare Körper (1) über einen aus diesem ausstoßbaren, durch ein Gas leichter als Luft aufblasbaren Ballon (5) als Signalmittel verfügt, der über ein weiteres Seil (4) mit dem aufschwimmbaren Körper (1) verbunden ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das abwickelbare Seil (3) in einem separaten Raum (10) des aufschwimmbaren Köpers (1) angeordnet ist, der mindestens eine nach außen führenden Öffnung (11) aufweist, wobei durch diese mindestens eine Öffnung (11) das Seil (3) geführt ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der aufschwimmbare Körper (1) in einem Bereich, der sich oberhalb der Wasseroberfläche positioniert, mit Photovoltaikzellen (7) besetzt ist, die eine im aufschwimmbaren Körper (1) angeordnete Batterie (8) für elektrisch betriebene Signalmittel aufladen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der aufschwimmbare Körper als Signalmittel mit einer Leuchte (6) ausgerüstet ist, die periodisch an- und ausgeht und in Abhängigkeit von der Helligkeit ein- oder ausschaltbar ist.