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Die Erfindung betrifft allgemein eine Anordnung zum Führen von flexiblen Leitungen, wie Kabeln, Schläuchen oder dergleichen, umfassend mindestens eine Energieführungskette zur Aufnahme der flexiblen Leitungen sowie eine linear bzw. geradlinig verlaufende Führungsrinne für die mindestens eine Energieführungskette, welche zueinander parallele seitliche sowie bodenseitige Führungsteile aufweist, zwischen bzw. auf denen die Energieführungskette schlaufenförmig, d. h. unter Ausbildung eines verfahrbaren Umlenkbogens zwischen einem Ober- und Untertrum, ablegbar ist.
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Gattungsgemäße Energieführungsketten führen und schützen die darin aufgenommenen Leitungen und stellen insbesondere sicher, dass der kleinste zulässige Biegeradius dieser Leitungen im Umlenkbogen eingehalten wird. Solche Energieführungsketten sind vielfältig bekannt, beispielsweise aus der
EP 0803032 B1 , der
WO 95/04231 A1 oder der
DE 3531066 A1 . Die Energieführungskette verläuft in der Regel von einem ersten Anschlusspunkt ausgehend zu einem sogenannten Mitnehmer, d. h. dem Anschlusspunkt an einem Maschinenteil das relativ zum feststehenden Anschlusspunkt beweglich ist. Bei einer in den meisten Fällen horizontalen Fahrbewegung des Mitnehmers folgt der Umlenkbogen und schützt die Leitungen vor Abknicken, Bruch und dergleichen.
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Gattungsgemäße Führungsrinnen werden zur Führung von Energieführungsketten eingesetzt. Ein spezifischer Anwendungszweck ist hierbei die Verwendung von Führungsrinnen bei besonders langen Verfahrwegen bzw. sehr langen Energieführungsketten, wie sie beispielsweise im Spezialanlagenbau, Tiefbau, Bergbau, in der Fördertechnik usw. auftreten. Die Energieführungskette wird schlaufenartig in zwei Lagen mit dem Untertrum und dem Obertrum übereinander in der Führungsrinne abgelegt.
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Es ist gerade bei langen Verfahrwegen besonders wichtig, die Energieführungskette präzise zu führen, da bei weniger präzisen Führung ein schräger Verlauf des Obertrums gegenüber dem Untertrum entstehen kann. Ein Schräglauf würde erhöhten Verschleiß bewirken und könnte die Gefahr verminderter Beweglichkeit der Energieführungskette hervorrufen und schlussendlich zum Bruch führen. Ferner kann eine wenig präzise Führung der Energieführungskette auch eine unzulässige bzw. unerwünschte Geräuschentwicklung verursachen.
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Um eine präzise Führung zu erreichen, wird beispielsweise im Patent
DE 195 12 086 C1 eine Führungsrinne für Energieführungsketten vorgeschlagen, die Seitenteile mit formstabilem Hohlprofil aufweisen und stirnseitig abschnittsweise zusammengesetzt sind, wobei die Abschnitte zur präziseren Ausrichtung stirnseitig durch Verbindungselemente verbunden sind.
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Das Patent
EP 1 356 217 B1 beschreibt eine Führungsrinne für Energieführungsketten, wobei die Führungsrinne zueinander parallele seitliche und bodenseitige Führungselemente aufweist, wobei die seitlichen Führungselemente lateral voneinander beabstandet sind und wobei zwischen den seitlichen Führungselementen und auf den bodenseitigen Führungselementen eine in der Führungsrinne anordenbare Energieführungskette ablegbar ist. Hierbei wird eine Tragkonstruktion vorgesehen, um die Führungsrinne mit wenig Aufwand an einer vertikalen Fläche befestigen zu können.
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Die vorgenannten Führungsrinnen erstrecken sich jeweils im Wesentlichen über den gesamten Verfahrweg des mitnehmerseitigen Endes der Energieführungskette und nehmen somit in der Länge einen entsprechenden großen Bauraum ein. Bei besonders langen Verfahrwegen etwa im Anlagenbau oder in der Fördertechnik oder in bestimmten Anwendungsfällen kann diese erforderliche Baulänge störend sein.
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Hier wäre es wünschenswert, zumindest die Energieführungskette auf eine kürzere Baulänge einfahren zu können. Eine Anwendung der Anlagentechnik mit dieser Anforderung ist z. B. eine X-Y-Positionierung des fahrbaren Maschinenteils entlang einer weiteren, zum Verfahrweg der Energieführungskette senkrecht stehenden Achse. Auch in anderen Anwendungen, z. B. bei teleskopierbaren Passagierbrücken für Flughafenterminals, kann dies wünschenswert sein.
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Eine Aufgabe der Erfindung liegt somit darin, eine Anordnung einer oder mehrerer Energieführungsketten und entsprechender Führungsrinnen zu schaffen, mit welcher die Energieführungsketten auf eine im Vergleich zum gesamten Verfahrweg deutlich kürzere Baulänge eingefahren werden können.
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Die Aufgabe wird durch eine Anordnung zum Führen von flexiblen Leitungen, wie Kabeln, Schläuchen oder dergleichen, nach Anspruch 1 gelöst.
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In der einfachsten Ausführung umfasst die vorgeschlagene Anordnung eine erste Energieführungskette, eine erste linear verlaufende Führungsrinne für die erste Energieführungskette, eine zweite Energieführungskette sowie eine zweite linear verlaufende Führungsrinne für die zweite Energieführungskette. Erfindungsgemäß wirken die erste Führungsrinne und die zweite Führungsrinne in der Art einer Linearführung, insbesondere einer Schienenführung, derart zusammen, dass die zweite Führungsrinne linear verstellbar gelagert und gegenüber der ersten Führungsrinne ein- und ausfahrbar geführt ist. So kann die zweite Führungsrinne in eine eingezogene erste Position eingefahren und in eine zweite, entfernte Position ausgefahren werden, ähnlich wie bei einem sogenannten Teleskopauszug.
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Hiermit kann die zweite Energieführungskette gegenüber der ersten Energieführungskette eingefahren werden, nämlich in einen mit der ersten Energieführungskette in Längsrichtung überdeckenden Bereich. Dadurch wird die eingefahrene Baulänge gegenüber einer typischen Anordnung mit einer einzigen, stationären Führungsrinne auf mindestens die Hälfte reduziert. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist hierbei, dass durch Ausnutzung der ersten Führungsrinne zu einer Doppelfunktion, nämlich zur Führung der ersten Energieführungskette und auch zur Bereitstellung einer Linearfühung für die fahrbare zweite Führungsrinne, inhärent ein paralleler Verlauf zwischen beiden Führungsrinnen gewährleistet wird. Zudem ist das Prinzip grundsätzlich auf eine oder mehrere relativbewegliche Führungsrinnen erweiterbar, so dass im Verhältnis eine weiter reduzierte Baulänge möglich ist.
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Beide Führungsrinnen weisen vorzugsweise jeweils zueinander parallele, insbesondere seitliche Führungsteile auf, zwischen bzw. auf denen die erste Energieführungskette schlaufenförmig ablegbar ist.
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In bevorzugter Ausführungsform hat die erste Führungsrinne eine Längsabmessung, welche mindestens das Doppelte der Längsabmessung der zweiten Führungsrinne beträgt. Entsprechend hat die erste Energieführungskette eine Länge, welche mindestens das Doppelte der Längsabmessung der zweiten Führungsrinne beträgt. So kann eine parallele Führung der zweiten Führungsrinne über die gesamte Fahrstrecke erzielt werden. Es könnte jedoch ggf. auch eine Verlängerung der Linearführung z. B. durch getrennte Verlängerungsschienen vorgesehen werden.
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Zwecks einer gut geschützten Führung und Reduzierung der Gesamtlänge der geführten Leitungen ist es vorteilhaft, wenn die zweite Energieführungskette ein Anschlussende aufweist, welches an einem Endbereich der zweiten Führungsrinne befestigt ist, und die erste Energieführungskette ein Mitnehmerende aufweist, das an diesem einen Endbereich der zweiten Führungsrinne befestigt ist. So können die Leitungen quasi ohne Unterbrechung der geschützten Führung vom beweglichen Mitnehmerende der ersten Energieführungskette direkt in die zweite Energieführungskette überführt werden.
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Insbesondere für Anwendungen mit einer Querverschiebung, wie z. B. einem beweglichen Maschinenteil mit X-Y-Achsen-Positionierung, ist es vorteilhaft, wenn die erste Führungsrinne aus zwei an einer Schnittstelle getrennten Teilabschnitten besteht, wovon der erste Teilabschnitt eine Längsabmessung aufweist, welche leicht größer ist als die Längsabmessung der zweiten Führungsrinne. Der erste Teilabschnitt kann so die erste Energieführungskette aufnehmen und ggf. zusammen mit der zweiten Führungsrinne und der darin gehaltenen zweiter Energieführungskette in eine Querrichtung verstellt werden.
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Zur Vervollständigung der Führung für die zweite Energieführungskette ist es vorteilhaft, eine weitere, feststehende Führungsrinne vorzusehen, welche in axialer Verlängerung der zweiten Führungsrinne an die zweite Position anschließt. Die weitere Führungsrinne kann dabei die zweite Energieführungskette bis zu einer Endlage führen und hat vorzugsweise eine Längsabmessung, welche etwa die Längsabmessung der zweiten Führungsrinne beträgt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Linearführung als Laufrollenführung ausgeführt. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die zweite Führungsrinne vertikal über der ersten Führungsrinne fahrbar geführt ist. Alternativ ist es auch denkbar, die Linearführung als Gleitschienenführung auszuführen und/oder die zweite Führungsrinne seitlich neben der ersten Führungsrinne fahrbar zu führen.
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Insbesondere bei einer Laufrollenführung können die seitlichen Führungsteile an zumindest einer Seite der ersten Energieführungskette schienenartige Laufflächen bilden, insbesondere für die Laufrollen, oder aber Gleitschienen für eine Linearführung. So wird die Anzahl erforderlicher Teile und der Montageaufwand verringert.
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Bei einer Laufrollenführung werden bevorzugt Laufrollen bodenseitig an den Führungsteilen der zweiten Führungsrinne, insbesondere Paare gegenüberliegender Laufrollen, vorzugsweise in regelmäßigen Abständen, befestigt. Die Laufrollen können hierbei zusammen mit parallelen gegenüberliegenden schienenartigen Laufflächen am oberen Endbereich der seitlichen Führungsteile der ersten vorzugsweise zusammenwirkend die Laufrollenführung bilden. Die Laufrollen sind bevorzugt als Profillaufrollen ausgeführt, mit jeweils mindestens einem Spurkranz, welcher das seitliche Spiel der Linearführung begrenzt. In vorteilhafter Ausführung ist hierbei die zweite Führungsrinne vertikal über der ersten Führungsrinne fahrbar geführt und weist Sicherungsmittel auf, welche gegen ein Abkippen bzw. Abspringen der Laufrollen von den Schienen sichern.
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Zur Reduzierung der Bauteile und des Montageaufwands sind die Laufrollen an einem brückenförmigen Rollenträger koaxial gelagert, und die Sicherungsmittel, vorzugsweise in Form von L-förmigen Haltebügeln, zusammen mit den Lagern der Laufrollen an diesem Rollenträger befestigt.
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An endseitigen Rollenträgern können zusätzliche Querrollen zur Stabilisierung in seitlicher Richtung vorgesehen werden, z. B. um die Spurkränze bzw. die Profillaufrollen zu entlasten.
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An beiden Stirnenden der zweiten Führungsrinne können Zentriernasen vorgesehen werden, welche mit feststehenden Zentrieröffnungen bei Erreichen der eingefahrenen ersten Position bzw. der ausgefahrenen zweiten Position zusammenwirken.
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Vorzugsweise sind an den Enden des Fahrbereichs der zweiten Führungsrinne Positionsgeber vorgesehen, welche das Erreichen der eingefahrenen ersten Position bzw. der ausgefahrenen zweiten Position an eine Steuerung signalisieren.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung lassen sich der nachfolgenden Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnungen entnehmen. Hierbei zeigen:
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1A–1B: einen ersten Teilabschnitt einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einer ersten Führungsrinne für eine erste Energieführungskette und einer zweiten Führungsrinne für eine zweite Energieführungskette, wobei die zweite Führungsrinne anhand einer Linearführung gegenüber der ersten Führungsrinne ein- bzw. ausfahrbar, zwischen einer ersten Position (1A) und einer zweiten Position (1B), gelagert ist;
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2A–2B: einen zweiten, mittleren Teilabschnitt der Anordnung nach 1A–1B;
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3A–3B: einen dritten Teilabschnitt der Anordnung nach 1A–1B mit einer weiteren Führungsrinne in axialer Verlängerung der zweiten Führungsrinne;
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4 ein Prinzipschema eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels der Anordnung nach 1–4 im Querschnitt;
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5 eine perspektivische Ansicht eines Rollenträgers mit Laufrollen für die zweite Führungsrinne aus 1–5;
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6 eine perspektivische Ansicht eines Endbereichs der zweiten Führungsrinne in der zweiten Position im Anschlag an der weiteren Führungsrinne;
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7 eine perspektivische Ansicht des gegenüberliegenden Endbereichs der zweiten Führungsrinne (teilweise in Explosionsdarstellung);
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8 ein Prinzipschema eines alternativen, erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels im Querschnitt.
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1A–1B, 2A–2B und 3A–3B können in der angebenen Reihenfolge aneinandergefügt werden. Sie zeigen jeweils verschiedene Abschnitte einer erfindungsgemäßen Anordnung, allgemein mit 10 bezeichnet. Die Anordnung 10 umfasst eine erste geradlinig verlaufende Führungsrinne 11, bestehend aus zwei Teilabschnitten 11A, 11B, welche durch eine Schnittstelle 11C, voneinander getrennt sind. Die Teilabschnitten 11A, 11B bilden insgesamt eine quasi durchgehende Führungsrinne 11 für eine erste Energieführungskette 21. Die Anordnung 10 umfasst ferner eine zweite Führungsrinne 12. Die zweite Führungsrinne 12 ist durch eine Linearführung gegenüber der ersten Führungsrinne fahrbar gelagert, welche anhand von 4-5 weiter unten näher erläutert wird. Die zweite Führungsrinne 12 hat ebenfalls einen geradlinigen Verlauf entlang ihrer Längsabmessung und dient zur Führung einer zweiten Energieführungskette 22.
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Im Abschnitt nach
3A–
3B umfasst die Anlage
10 eine weitere Führungsrinne
13 für die zweite Energieführungskette
12, welche mit der zweiten Führungsrinne
12 zusammenwirkt. Die Energieführungsketten
11,
12 haben eine an sich bekannte Bauweise, und sind bei besonders grossen Verfahrwegen bevorzugt als sog. Rollenketten ausgeführt, z. B. gemäss
WO 97/57457 oder
WO 2007/121713 , bei welchen das Obertrum
21D,
22D auf dem Untertrum
21C,
22C abrollen kann. Die erste Energieführungskette
11 führt jedenfalls einen Abschnitt der (nicht gezeigten) Leitungen und die zweite Energieführungskette
12 einen daran anschliessnden weiteren Abschnitt der Leitungen.
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Die Funktionsweise der Anordnung 10 ergibt sich aus dem Vergleich der oberen Abbildungen 1A–3A mit den unteren Abbildungen 1B–3B: von einer ersten, in 1A gezeigten Position auf Höhe des ersten Teilabschnitts 11A kann die zweite Führungsrinne 12 anhand der Linearführung (4–5) entlang der ersten Führungsrinne 11, in eine zweite Position (2B bzw. 3B), am Ende des zweiten Längsabschnitts 11B, ausgefahren werden. Enstprechend umgekehrt kann die zweite Führungsrinne 12 wieder eingefahren werden. In der zweiten Position, wie am besten aus 2B–3B ersichtlich, bildet die fahrbahre zweite Führungsrinne 12 zusammen die weitere, feststehende Führungsrinne 13 eine im Wesentlichen durchgehende Führung für die zweite Energieführungskette 12.
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Demnach kann das Mitnehmerende 22A der zweiten Energieführungskette von der in 3 gezeigten Endstellung in die in 1A gezeigte Anfangsstellung ausgefahren und umgekehrt eingefahren werden. Die hierbei vom Mitnehmerende 22A der zweiten Energieführungskette 22 überbrückte Gesamtlänge entspricht in etwa der Summe der Längsabmessung der ersten Führungsrinne 11 und der zweiten Führungsrinne 12, wobei die erste Führungsrinne 11 eine Längsabmessung aufweist, die etwa das Doppelte der Längsabmessung der zweiten Führungsrinne 12 beträgt. Hierdurch lässt sich die durch beide Energieführungsketten 21, 22 gebildete Leitungsführung auf eine relativ geringe Baulänge L einfahren, welche etwa der Längsabmessung des ersten Teilabschnitts 11A entspricht. Diese Baulänge L ist kleiner ist als ein Drittel der Länge des Verfahrwegs des Mitnehmerendes 22A der zweiten Energieführungskette 22 zwischen dessen Endstellungen in 1A und 3B.
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Demnach entspricht die Längsabmessung der ersten Führungsrinne 11 insgesamt mindestens dem Doppelten der Längsabmessung der zweiten Führungsrinne 12. Entsprechend weist auch die erste Energieführungskette 21 eine Länge auf, welche mindestens das Doppelte der Längsabmessung der zweiten Führungsrinne 12 beträgt. Die zweite Energieführungskette 22 weist an einem Endbereich 14 der ersten Führungsrinne 12 ein an der ersten Führungsrinne 12 festgelegtes Anschlussende 22B auf. An demselben Endbereich 14 der zweiten Führungsrinne 12 ist das Mitnehmerende 21A der ersten Energieführungskette 21 befestigt. So können die geführten Leitungen (nicht gezeigt) unmittelbar von der ersten Energieführungskette 21 in die zweite Energieführungskette 22 ein- bzw. übergeführt werden, ohne dass beispielsweise über die Länge der zweiten Führungsrinne 12 ein zusätzlicher Kabelkanal erforderlich wäre. Die Länge der ersten Energieführungskette 21 ist hinreichend gross, dass das deren raumfestes Anschlussende 21A in der ersten Position nach 1A etwa an der gleichen Längsposition die das erste Mitnehmerende 21A liegt. Somit reicht die erste Energieführungskette 21 mit ihrem Mitnehmerende 21A bis in die zweiten Position nach 2B/3B.
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Die im Abschnitt nach 3A–3B gezeigte, optionale weitere Führungsrinne 13 der Anordnung 10 ist in axialer Verlängerung der zweiten Führungsrinne 12 feststehend angeordnet. Die weitere Führungsrinne 13 ist so positioniert, dass wenn die zweite Führungsrinne 12 sich im Endanschlag in der zweiten Position (2B) befindet, die weitere Führungsrinne 13 die zweite Energieführungskette 22 mit dem Mitnehmerende 22A bis in die in 3B gezeigte Endlage führt. Hierzu weist die weitere Führungsrinne 13 eine Längsabmessung auf, die etwa gleich ist wie die Längsabmessung der zweiten Führungsrinne 12.
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4 zeigt in einer schematischen Querschnittsdarstellung die erfindungsgemäße Anordnung 10, und insbesondere den Aufbau der Längsführung, allgemein mit 49 bezeichnet. Die erste Führungsrinne 11 besteht im Wesentlichen aus parallel gegenüberliegenden Profilteilen 41 mit etwa S-förmigem oder Z-förmigem Querschnitt. Die Profilteile 41 der ersten Führungsrinnehaben an ihrem oberen Ende jeweils eine verbreiterte Lauffläche 42, welche in der Art einer Laufschiene mit Profillaufrollen 44 an der zweiten Führungsrinne 12 zusammenwirkt. Die Profilteile 41 haben ferner eine nach unten gerichtete Kragenfläche 43, welcher mit dem Spurkranz 44 der Profillaufrollen 44 zusammenwirkt. Die Laufflächen 42 bilden damit die Schienen der Gleitschienenführung, welche die Linearführung zur beweglichen Führung der zweiten Führungsrinne 12 gegenüber der ersten Führungsrinne 11 darstellt. Damit bilden die Profillaufrollen 44 zusammen mit den aus Lauffläche 42 und Kragenfläche 43 gebildeten Schienen am oberen Ende der ersten Führungsrinne 11 eine Linearführung 49, im Beispiel nach 1–7 eine Laufrollenführung, zur längsverfahrbaren Lagerung der zweiten Führungsrinne 12.
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Wie 5 näher zeigt, sind die Profillaufrollen 44 an einem etwa brückenförmigen Rollenträger 50 koaxial gelagert, beispielsweise mittels Kunststoffgleitlagern 47. Es können an einigen oder an allen Rollenträgern 50 zusätzlich an jeder Seite Sicherungsmittel in Form von L-förmigen Haltebügeln 48 vorgesehen sein. Die Haltebügel 48 hintergreifen von oben bis unter die Kragenflächen 43 der Profile 41 bzw. der ersten Führungsrinne 11.
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Der in 5 in perspektivische Vergrösserung gezeigte, brückenförmige Rollenträger 50 hat zwei seitliche, nach unten gerichtete Halter 51, an welchen die Profillaufrollen 44 und die Haltebügel 48 befestigt sind. Die Haltebügel 48 können vorzugsweise durch eine gemeinsame Schraubverbindung zusammen mit dem Gleit- oder Wälzlager 47 der Profillaufrollen 44 befestigt werden zur Einsparung von Arbeitsschritten in der Herstellung. Die gegenüberliegenden Halter 51 sind verbunden durch einen horizontalen Träger 52. Der Träger 52 dient zur Befestigung mit der Unterseite der zweiten Führungsrinne 12. Hierbei sind in regelmäßigen Abständen eine Mehrzahl Rollenträger 50 gemäß 5 an der Unterseite der zweiten Führungsrinne 12 befestigt (vgl. 1A).
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Die zweite Führungsrinne 12 ist ebenfalls aus annähernd S-förmigen, parallelen Profilteilen 46 zusammengesetzt, wobei die Rollenträger 50 zugleich der parallelen Befestigung der Profilteile 46 dienen können. Die Profilteile 46 weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel nach 4 am oberen Ende keine Laufflächen auf. Grundsätzlichliegt es jedoch auch im Rahmen der Erfindung, drei Lagen von Führungsrinnen und Energieführungsketten übereinander, ählich eines mehrfach telekopierbaren Auszugs so zu lagern, dass die oberste Führungsrinne zusätzlich gegenüber der bereits längsverschiebbar gelagerten mittleren Führungsrinne längsverschiebbar geführt ist.
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4 zeigt weiter schematisch und beispielhaft im Querschnitt das Untertrum 21C bzw. 22C und das Obertrum 21D bzw. 22D der ersten Energieführungskette 21 bzw. der zweiten Energieführungskette 22. Nicht näher in 4 gezeigt sind die durch die Energieführungsketten 21, 22 geführten flexiblen Leitungen, im nutzbaren Innenraum 21E bzw. 22E der Energieführungsketten 21, 22.
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6 zeigt in einer Draufsicht den ersten Endbereich 14 der zweiten Energieführungskette 12 in der zweiten Position gemäß 2B und 3B. Hierbei ist das Stirnende der zweiten Führungsrinne 12 bis in den Anschlag an die weitere Führungsrinne 13 ausgefahren. An dem in 6 gezeigten Stirnende sind Zentriernasen 62 vorgesehen, welche mit entsprechenden Zentrieröffnungen an Endanschlägen 63 der weiteren Führungsrinne 13 so zusammenwirken. Damit wirderreicht, dass die zweite Führungsrinne 12 im Anschlag mit der weiteren Führungsrinne 13 fluchtend ausgerichtet ist, um Verschleiss der zweiten Energieführungskette 22 an der Schnittstelle zu vermeiden. Zusätzliche Positionsgeber 64 ermöglichen das Erkennen bzw. das Bestätigen der erreichten Endposition gemäss 2B/3B an einem übergeordneten Steuerrechner, beispielsweise an die Anlagensteuerung. Die weitere Führungsrinne 13 kann ähnlich wie die zweite Führungsrinne 12 aus an sich bekannten Profilteilen 46 zusammengesetzt werden, welche stationär bzw. raumfest mit der ersten ersten Führungsrinne 11 fluchtend befestigt sind, jedoch gegenüber der ersten Führungsrinne 11 etwas höher angeordnet.
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Wie weiter aus 6 ersichtlich, kann die zweite Führungsrinne 12 an einigen oder allen Rollenträgern 50 mit zusätzlichen Querrollen 66 zur Stabilisierung in seitlicher Richtung ausgerüstet sein.
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7 zeigt den zweiten Endbereich 16 der zweiten Führungsrinne 12. An diesem Endbereich 16, oder am gegenüberliegenden Endbereich 14, kann das Mitnehmerende 21A der ersten Energieführungskette 21 von unten an einem Mitnehmer 71 angebracht werden, der an zweiten Führungsrinne 12 befestigt ist. Eine Durchführöffnung 72 in der zweiten Führungsrinne 12 ermöglicht das Durchführen der geführten Leitungen nach oben in die zweite Führungsrinne 12, insbesondere in das am gleichen Endbereich 14 bzw. 16 festgelegte Anschlussende 228 der zweiten Energieführungskette 22. Am zweiten Endbereich 16 können ebenfalls stirnseitig Zentriernasen für einen Endanschlag (vgl. 1A) vorgesehen werden.
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8 zeigt ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung 80, wobei eine erste feststehende Führungsrinne 81 und eine zweite, längsverfahrbare Führungsrinne 82 eine erste Energieführungskette 21 bzw. eine zweite Energieführungskette 22 führen. Hierbei ist die zweite Führungsrinne 82 anhand einer durch eine Linearführung 89 linear verstellbar gelagert. Die Linearführung 89 ist seitlich an den Profilteilen 91 zu einer Seite der ersten Führungsrinne 81 vorgesehen. Die Linearführung 89 kann, je nach Anwendungsfall, als reine Lineargleitführung oder bei höheren Gewichten und/oder Beanspruchungen als Linearwälzführung ausgeführt sein.
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Auch eine Anordnung gemäß 8 erlaubt es, wie bei 1–7, eine Leitungsführung für flexible Leitungen bereitzustellen, welche auf eine Baulänge L (vgl. 1A) einfahrbar ist, die zumindest deutlich kleiner als die Hälfte der gesamten Verfahrstrecke der beiden gekoppelten Energieführunsketten 21, 22, insbesondere kleiner als ein Drittel der gesamten Verfahrstrecke des Mitnehmerendes der zweiten Energieführungskette 22.
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Bezugszeichenliste
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Fig. 1A–Fig. 3B
- 10
- Anordnung
- 11
- erste Führungsrinne
- 11A
- erster Teilabschnitt der ersten Führungsrinne
- 11B
- zweiter Teilabschnitt der ersten Führungsrinne
- 11C
- Schnittstelle der ersten Führungsrinne
- 12
- zweite Führungsrinne
- 13
- weitere Führungsrinne
- 14
- erster Endbereich
- 16
- zweiter Endbereich
- 21
- erste Energieführungskette
- 21A
- Mitnehmerende
- 21B
- Anschlussende
- 22
- zweite Energieführungskette
- 22A
- Mitnehmerende
- 22B
- Anschlussende
Fig. 4–Fig. 5 - 21C
- Untertrum
- 21D
- Obertrum
- 21E
- nutzbarer Innenraum
- 22C
- Untertrum
- 22D
- Obertrum
- 22E
- nutzbarer Innenraum
- 41
- Profilteil
- 42
- Lauffläche
- 43
- Kragenfläche
- 44
- Profillaufrollen
- 46
- Profilteil
- 47
- Kunststoffgleitlager
- 48
- Haltebügel
- 49
- Linearführung
- 50
- Rollenträger
Fig. 6–Fig. 7 - 11
- erste Führungsrinne
- 12
- zweite Führungsrinne
- 13
- weitere Führungsrinne
- 41, 46
- Profilteil
- 62
- Zentriernasen
- 63
- Endanschläge
- 64
- Positionsgeber
- 66
- Querrollen
- 71
- Mitnehmer
- 72
- Durchführöffnung
Fig. 8 - 21
- erste Energieführungskette
- 22
- zweite Energieführungskette
- 80
- Anordnung
- 81
- erste Führungsrinne
- 82
- zweite Führungsrinne
- 89
- Linearführung
- 91
- Profilteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0803032 B1 [0002]
- WO 95/04231 A1 [0002]
- DE 3531066 A1 [0002]
- DE 19512086 C1 [0005]
- EP 1356217 B1 [0006]
- DE 29706670 U [0007]
- DE 29610067 U [0007]
- WO 97/57457 [0036]
- WO 2007/121713 [0036]