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Die Neuerung betrifft ein Laufrad.
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Aus der Praxis sind Laufräder sowohl im historischen Zusammenhang als auch für Kinder bekannt. Derartige Laufräder sind gattungsgemäß ausgestaltet, weisen also ein Vorderrad und ein Hinterrad auf sowie einen Rahmen, der diese beiden Räder miteinander verbindet. Bei kleineren Kindern dienen sie zum Erlernen des Gleichgewichtsgefühls.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Laufrad dahingehend zu verbessern, dass dieses als Kurzstreckenfahrzeug zur Überwindung kürzerer Strecken verwendbar ist, beispielsweise auf Messen, und dass es bei Nichtgebrauch wahlweise problemlos abgestellt oder möglichst platzsparend transportiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Laufrad mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, dass das Laufrad nicht nur zwei, sondern wenigstens drei Räder aufweist, nämlich wenigstens zwei Vorderräder und wenigstens ein Hinterrad. Auf diese Weise wird durch die drei Aufstandspunkte auf dem Boden ein sicherer Stand des Laufrades auch dann gewährleistet, wenn es nicht von einem Benutzer festgehalten werden kann. Insbesondere wenn bei dem Einsatz beispielsweise auf einem Messegelände zum Besuch mehrerer Messestände und zur Überwindung der dazwischen liegenden Strecken benutzt wird, kann nicht immer sichergestellt werden, dass das Laufrad nach dem Erreichen eines solchen Messestandes wie ein Einspurfahrzeug schräg an vorhandene Bauten oder dergleichen angelehnt werden kann. Die Standsicherheit durch die drei Laufräder ermöglicht es, das Laufrad frei im Raum aufzustellen, auch wenn es nicht vom Benutzer festgehalten wird.
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Weiterhin ist es vorschlagsgemäß möglich, den Rahmen besonders leichtgewichtig dadurch auszugestalten, dass dieser aus sehr wenigen Elementen besteht. Der vorliegende Vorschlag geht dabei von der Überlegung aus, dass das Laufrad im Unterschied zu einem Fahrrad nicht dauernd die volle Gewichtslast des Benutzers tragen muss, da der Benutzer sich ja überwiegend mit einem oder mit beiden Füßen auf dem Boden abstützt. Zudem werden Belastungen, die aus dem Überfahren eines unebenen Untergrundes resultieren, bei dem vorgesehenen Einsatzgebiet des Laufrades gering gehalten: bei Messebesuchen werden im wesentlichen glattflächige Böden innerhalb von Gebäuden befahren, im Unterschied zu beispielsweise Kopfsteinpflaster oder Schlaglöchern, welche die Fahrbahnen öffentlicher Straßen und Wege aufweisen können. Auch aus diesem Grund lässt die zu erwartende mechanische Beanspruchung des Rahmens bei dem vorschlagsgemäßen Laufrad eine dementsprechende Ausgestaltung des Rahmens mit wenigen und leichten Bauelementen zulässt.
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So ist vorschlagsgemäß vorgesehen, dass der Rahmen zwei grundsätzliche Rahmenteile aufweist, nämlich einerseits eine von oben schräg nach unten und vorn verlaufende so genannte Vorderradstrebe, und eine nach hinten und ebenfalls nach unten verlaufende Hinterradstrebe. Die Vorderradstrebe schließt unten an die Vorderachse an, welche die beiden Vorderräder trägt. Die Hinterradstrebe kann unmittelbar das einzige Hinterrad tragen, oder sie kann mit einer Hinterachse versehen sein, welche dann beispielsweise ebenfalls zwei Räder tragen kann, nämlich zwei Hinterräder.
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Die Vorderradstrebe und die Hinterradstrebe treffen einander im Bereich einer so genannten Trennstelle in der Gebrauchsstellung. Wenn die beiden Vorderrad- und Hinterradstreben etwa A-förmig gespreizt ausgerichtet sind, sind sie im Bereich dieser Trennstelle miteinander verbunden, so dass das Laufrad bzw. sein Rahmen sich in einer Gebrauchsstellung befindet, in welcher ein Benutzer das Laufrad zur Fortbewegung benutzen kann. Werden die beiden Vorderrad- und Hinterradstreben im Bereich der Trennstelle voneinander getrennt, so können sie in eine im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Transportstellung bewegt werden, so dass das Laufrad einen möglichst geringen Platzbedarf aufweist. In diesem Zustand kann es problemlos im Kofferraum eines Fahrzeugs verstaut werden. Oder das Laufrad kann mittels eines Schultergurts von dem Benutzer getragen werden, beispielsweise bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zur Überwindung von Treppen oder ähnlichen Hindernissen, oder wenn der Benutzer ein motorisiertes Zweirad für die Überwindung längerer Distanzen benutzt, beispielsweise auf der Fahrt zwischen Messegelände und Arbeitsstätte oder Wohnung.
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Weiterhin weist der Rahmen einen Griff auf, der für wenigstens eine Hand eine Grifffläche aufweist. Es kann sich dabei beispielsweise um einen aufrecht ausgerichteten Knauf handeln, den der Benutzer mit einer oder mit beiden Händen erfassen kann, so dass er erstens das Laufrad sicher im Griff hat und sich zweitens daran abstützen kann. Zudem kann dem Griff eine weitere Bedeutung zukommen, wenn das Laufrad in einer als besonders vorteilhaft angesehenen Ausgestaltung keine so genannte Lenkung aufweist, wie später noch näher erläutert wird. Eine Kurvenfahrt ist mit dem Laufrad auch ohne eine eigens vorgesehene Lenkung dennoch möglich, nämlich durch Schwerpunktverlagerung. In diesem Zusammenhang bietet der Griff die Möglichkeit, das Laufrad besonders präzise zu steuern, indem der Benutzer den Griff mit einer oder mit beiden Händen erfasst und den Griff als einen Referenzpunkt fühlt, dem gegenüber er sein Körpergewicht nach rechts oder links verlagern kann, um die gewünschte Kurvenfahrt einzuleiten.
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Vorteilhaft kann der Griff als eine Griffstange ausgestaltet sein, die liegend ausgerichtete ist und quer zur Fahrtrichtung verläuft, ähnlich wie dies vom Lenker eines Fahrrades oder Motorrades bekannt ist. Auf diese Weise lässt sich das Laufrad besonders präzise steuern, weil zwei voneinander entfernte einzelne Griffe, nämlich für jede Hand einer, bereitgestellt werden. Zudem kann sich der Benutzer auf diese Weise besonders entspannt auf dem Griff abstützen.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Vorderradstrebe und die Hinterradstrebe stets miteinander verbunden sind, auch dann, wenn sie von ihrer Gebrauchsstellung in die Transportstellung bewegt worden sind, also an der erwähnten Trennstelle getrennt worden sind. Dadurch, dass die beiden Streben stets miteinander verbunden bleiben, wird die Handhabung dieser beiden Streben vereinfacht im Vergleich dazu, wenn die beiden Streben vollständig voneinander gelöst werden könnten und völlig frei relativ zueinander beweglich wären.
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Insbesondere kann durch eine gelenkige, beispielsweise schwenkbewegliche Lagerung bewirkt werden, dass die beiden Streben, wenn sie auseinander gefaltet werden und in ihre Gebrauchsstellung gebracht werden, automatisch geführt werden, so dass sie anschließend ihre korrekte Position zueinander einnehmen, so dass dann lediglich die Betätigung eines Sicherungselementes erforderlich ist, beispielsweise einer handbetätigten Schraube, um die beiden Streben in dieser Gebrauchsstellung aneinander zu fixieren. Diese gelenkige Verbindung der beiden Streben miteinander kann um ein gewisses Maß von der eigentlichen Trennstelle entfernt vorgesehen sein, so dass diese Gelenkstelle „im Bereich“ der Trennstelle vorgesehen ist, aber nicht unbedingt exakt an der Stelle liegen muss, an welcher die Vorderradstrebe der Hinterradstrebe in der Gebrauchsstellung anliegt oder von der Hinterradstrebe zur Überführung in die Transportstellung entfernt wird.
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Vorteilhaft kann der Griff höhenverstellbar am Rahmen angeordnet sein, um eine Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen und Sitzhaltungen der Benutzer zu ermöglichen. Diese Höhenverstellung ist an sich bekannt, beispielsweise können Bauelemente und Konstruktionsmerkmale übernommen werden, wie sie beispielsweise aus dem Bereich der Fahrräder bekannt sind.
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Vorteilhaft kann an der Hinterradstrebe ein Sitz vorgesehen sein. Auf diese Weise ermöglicht es das Laufrad nicht nur den Oberkörper abzustützen, und beispielsweise auf einer Messe eingesammelte Prospekte und andere Unterlagen an den Griff des Laufrades anzuhängen und so den Benutzer vom Tragen dieser Unterlagen zu entlasten. Vielmehr kann der Sitz einerseits während der Fahrt mit dem Laufrad den Körper des Benutzers tragen, und weiterhin kann der Sitz genutzt werden, um das Laufrad nicht nur während der Fortbewegung zu benutzen, sondern auch im Stillstand, so dass das Laufrad dann als ortsfest verbleibender Sitz bzw. als eine so genannte „Stehhilfe“ oder Stütze für den Benutzer genutzt werden kann. Insbesondere bei längeren Messeaufenthalten kann das Laufrad auf diese Weise einen deutlich wahrnehmbaren Zusatznutzen aufweisen, der unabhängig von der Möglichkeit ist, mit dem Laufrad bestimmte Distanzen leichter überwinden zu können.
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Vorteilhaft kann der Sitz höhenverstellbar an der Hinterradstrebe angeordnet sein, so dass eine Anpassung an die Körpergröße, Beinlänge oder die favorisierte Sitzposition des Benutzers ermöglicht wird. Insbesondere im Zusammenhang mit einem höhenverstellbaren Griff ergibt sich so eine optimale Anpassbarkeit des Laufrades an die Vorlieben des jeweiligen Benutzers.
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Vorteilhaft kann die Höhenverstellung des Sitzes dadurch erfolgen, dass der Sitz entlang der Hinterradstrebe verstellbar ist. Da die Hinterradstrebe ohnehin von der Trennstelle aus abwärts verläuft, ergibt sich so eine einfache Möglichkeit, die Höhenverstellung des Sitzes zu ermöglichen und das Gewicht des Laufrades insgesamt möglichst gering zu halten.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Hinterradstrebe nahe dem Hinterrad, also in ihrem unteren, an das Hinterrad anschließenden Bereich nach hinten gebogen zu führen, so dass auf diese Weise das Laufrad weiter nach hinten gerät als bei einem lediglich geradlinigen Verlauf der Hinterradstrebe. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich der Schwerpunkt des Laufrades und des darauf befindlichen Benutzers stets zwischen den Rädern des Laufrades befindet, so dass hierdurch eine möglichst sichere Handhabung des Laufrades unterstützt wird.
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Vorteilhaft können die Laufräder als so genannte Lenkräder ausgestaltet sein, die jeweils um eine aufrechte Achse schwenkbar sind. Auf diese Weise wird dem Laufrad eine besonders gute Manövrierbarkeit vermittelt, was beispielsweise auf einem Messegelände das rechtwinklige Abbiegen mit einem engen Kurvenradius erleichtert.
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Vorteilhaft kann das Laufrad mit einer Feststellbremse ausgestattet sein, die auf wenigstens eines der Vorderräder oder wenigstens eines der Hinterräder bzw. auf das einzige vorgesehene Hinterrad wirkt. Auf diese Weise kann das Laufrad besonders sicher abgestellt werden, ohne dass der Benutzer es festhalten muss, denn auch auf leicht abschüssigen Untergründen ist mittels der Feststellbremse sichergestellt, dass das Laufrad am abgestellten Ort verbleibt und gegen unbeabsichtigtes Wegrollen gesichert ist.
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Weiter oben wurde bereits auf die vorteilhafte Lenkbarkeit des Laufrades durch Schwerpunktverlagerung hingewiesen. Besonders vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass das Laufrad nicht eigens mit einer Lenkung versehen ist, also mit Steuerelementen, die einerseits beweglich sind und vom Benutzer betätigt werden, wie ein Lenkrad eines Autos, ein Lenker eines Fahrrades oder Motorrades, oder dergleichen, wobei eine solche Lenkung, die bei dem vorschlagsgemäßen Laufrad bewusst vermieden werden kann, weiterhin Verbindungsmittel aufweist, die von dem erwähnten Lenker die Bewegung auf ein gelenktes Rad übertragen. Die mit einer solchen Lenkung verbundenen Bauelemente vergrößern das Gewicht des jeweiligen Fahrzeugs und können daher bei einem vorschlagsgemäß ausgestalteten Laufrad mit großem Vorteil entfallen, da so das Laufrad möglichst leichtgewichtig ausgestaltet werden kann, was sich stets dann vorteilhaft auswirkt, wenn das Laufrad nicht zum Transport seines Benutzers dienen soll, sondern seinerseits von dem Benutzer transportiert werden soll, insbesondere getragen werden soll.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellung nachfolgend näher erläutert.
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Dabei ist mit 1 insgesamt ein Laufrad bezeichnet, welches in einer perspektivischen Ansicht schräg von hinten und oben dargestellt ist. Das Laufrad weist zwei Vorderräder 2 auf, die als so genannte Lenkrollen ausgestaltet, jeweils um eine aufrechte Achse schwenkbar, und an einer Vorderachse 3 gehalten sind. Die Vorderachse 3 verläuft quer zur Fahrtrichtung, ausgehend von einer Geradeausfahrt des Laufrades 1.
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Das Laufrad 1 weist weiterhin einen Rahmen 4 auf, der im Wesentlichen durch eine Vorderradstrebe 5, eine Hinterradstrebe 6 und die erwähnte Vorderachse 3 gebildet wird. Die Vorderradstrebe 5 und die Hinterradstrebe 6 treffen sich im Bereich einer Trennstelle 7, an welcher die Vorderradstrebe 5 an der durchgehenden, und sich gegenüber der Trennstelle 7 noch weiter aufwärts erstreckenden Hinterradstrebe 6 anliegt. Im dargestellten Zustand befindet sich der Rahmen 4 in seiner Gebrauchsstellung. In dieser Gebrauchsstellung sind die Vorderradstrebe 5 und die Hinterradstrebe 6 miteinander verbunden, und zwar mittels eines lösbaren Sicherungselementes 8, welches als eine werkzeuglos zu betätigende Schraube mit einem vergleichsweise großen Handgriff ausgestaltet ist. Nach Lösen dieses Sicherungselementes 8 kann die Vorderradstrebe 5 gegenüber der Hinterradstrebe 6 verschwenkt werden. Hierzu sind Verbindungslaschen 9 beiderseits der Vorderradstrebe 5 und Hinterradstrebe 6 vorgesehen, wobei diese Verbindungslaschen 9 an der Vorderradstrebe 5 festgelegt sind, beispielsweise an die Vorderradstrebe 5 geschweißt sind, während sie an der Hinterradstrebe 6 um eine durchgesteckte Schraube schwenkbeweglich sind, so dass die Vorderradstrebe 5 gelenkig an der Hinterradstrebe 6 gehalten ist und zwar im Bereich der Trennstelle 7, nämlich geringfügig unterhalb dieser Trennstelle 7.
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Die Hinterradstrebe 6 wird unterhalb der Trennstelle 7 von einer Manschette 10 umfasst, wobei die Manschette 10 schiebebeweglich entlang der Hinterradstrebe 6 verstellt werden und mittels eines Spannhebels 11 in jeder beliebigen Position festgelegt werden kann. Die Manschette 10 trägt einen Sitz 12, so dass dieser entlang der Hinterradstrebe 6 in seiner Höhe verstellt werden kann.
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An das obere Ende der Hinterradstrebe 6 schließt ein Griffrohr 14 an, welches einen quer zur Fahrrichtung verlaufenden Griff 15 trägt, wobei der Griff 15 mittels eines so genannten Vorbaus 16 am Griffrohr 14, und insbesondere vor dem Griffrohr 14 gehalten ist. In an sich bekannter Weise können, wie dies aus dem Bereich der Fahrradtechnik bekannt ist, Vorbauten verwendet werden, welche eine Verstellung des Griffes 15 ermöglichen, beispielsweise eine unterschiedliche Höhe des Griffs 15 gegenüber dem Griffrohr 14, oder einen unterschiedlichen Stand nach vorn vor dem Griffrohr 14 ermöglichen.
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Das Griffrohr 14 ist höhenbeweglich, nämlich teleskopierbar, in einer Klemmhülse 17 geführt und kann mittels Klemmschrauben 18 in unterschiedlichen Höhen festgelegt werden.
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Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel können für die Festlegung des Griffrohrs 14 und für dessen Höhenverstellung unterschiedliche Konstruktionen verwendet werden, ebenso für die Befestigung eines Griffs 15 am Griffrohr 14. Beispielsweise aus dem Bereich der Fahrradtechnik sind hier unterschiedliche, aus der Praxis bewehrte Konstruktionen bekannt.
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Am hinteren, unteren Ende der Hinterradstrebe 6 ist ein einziges Hinterrad 19 vorgesehen. Während die beiden Vorderräder 2 als Lenkrollen ausgestaltet sind, ist das Hinterrad 19 als Bockrolle ausgestaltet, also nicht lenkbeweglich oder drehbeweglich um eine aufrechte Achse gelagert. Um den Abstand des Hinterrades vom Sitz 12 in Fahrtrichtung zu vergrößern kann vorgesehen sein, dass abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel die Hinterradstrebe 6 in ihrem unteren Bereich, der an das Hinterrad 19 anschließt, nach hinten abgewinkelt verläuft.