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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von Transportvorrichtungen, insbesondere für feuchte Lebensmittel gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Sie ist insbesondere zur Reinigung von Transportbändern in der Fleischverarbeitung geeignet.
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Beim Transport insbesondere feuchter Lebensmittel ist es unvermeidbar, dass Reste der Lebensmittel an der Transporteinrichtung zurückbleiben. Beispielsweise kann kaum verhindert werden, dass auf einem Zerlegeband für Fleisch ausgetretener Fleischsaft auf das Transportband gelangt und sich ggf. in vorhandenen Zwischenräumen ablagert. Solche eiweißhaltigen Rückstände bilden leicht einen Nährboden für unerwünschte Keime. Eine regelmäßige und tiefgründige Reinigung ist deshalb unerlässlich. Dabei ist es wünschenswert, wenn diese Reinigung selbst keine Rückstände von Wasser oder Reinigungsmitteln hinterlässt.
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Hierfür wurden in der Vergangenheit einige Vorrichtungen vorgeschlagen.
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Bereits in der
DE 36 37 340 B wird eine Waschanlage zum Reinigen eines endlosen Förderbandes mit einer entgegen der Laufrichtung des Förderbandes angetriebenen, gegen das Förderband andrückende Reinigungswalze beschrieben, bei der der Sprühstrahl der Sprüheinrichtung gegen deren Oberfläche gerichtet ist.
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Die Reinigungsvorrichtung, die in der
DE 10 2008 043 465 A1 für ein Förderband aus gelenkig miteinander verbundenen Gliedern vorgeschlagen wird, hat jeweils mindestens eine auf die Außenseite und eine auf die Innenseite des Förderbands gerichtete Hochdruckwasserdüse, deren Strahl eine in Laufrichtung des Förderbands mehrere Glieder übergreifende Gestalt hat. Durch eine Verfahreinrichtung wird die jeweils zugeordnete Hochdruckwasserdüse quer zum Förderband hin und her bewegt.
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In der
DE 93 20 734 U1 wird eine Reinigungseinrichtung für Arbeitsgeräte zur Lebensmittelverarbeitung, die ein Gehäuse mit darin angeordneten Sprühdüsen, einen Zuführschlitz und eine Halterung für das zu reinigende Arbeitsgerät aufweist vorgeschlagen, bei der das Gehäuse allseitig spritzdicht schließbar ist. Innen an seiner Oberseite weist das Gehäuse schräg abfallende Kondensatsammelflächen auf und der Boden des Gehäuses ist als trichterförmige Ablaufwanne ausgebildet.
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Gemäß der
US 5,333,724 wird ein Förderband gereinigt, indem in einem ersten Waschschritt eine Reinigungslösung und heißes Wasser dicht an die Bandoberfläche gesprüht wird. Danach wird Schmutz von der Bandoberfläche mit Bürsten durch Abreiben gelöst. Schließlich wird im dritten Ablöseschritt der Schmutz über ein Vakuum abgesaugt.
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Eine weitere Reinigungsvorrichtung für Fördergurte ist aus der
FR 2 674 457 bekannt. Diese ist mit einem kastenartigen Behältnis versehen, in dem flache Bändern und Bürsten zusammen mit der Bandoberfläche eine Sprühkammer und eine Vakuumkammer bilden. Die Bänder und Bürsten wirken jeweils mit Sprüh- und Saugleitungen zusammen, die in einem rückwärtigen Abschnitt des Behältnisses angeordnet sein sollen.
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Die
EP 96202158.0 beschreibt ein Verfahren zum Waschen und zum Verbessern der Hygiene von Förderbändern. Hierbei soll in einem ersten Schritt ein Wasserstrahl auf die Bandoberfläche gerichtet werden. Im darauf folgenden zweiten oder schmutzentfernenden Schritt wird das Band mit Bürstenborsten abgerieben, die aus einem Material bestehen, das sich nach der Art des Bandes richtet. Danach werden die Schmutzreste in einer Vakuumkammer über eine Saugleitung abgesaugt, darauf folgt das Verdampfen der verbleibenden Feuchtigkeit des Bandes durch Hitze, sodass die Bandoberfläche trocknet. Dazu wird beim Waschvorgang ein Dampfstrahl mit dem Wasserstrahl gemischt, wodurch das Band in Abhängigkeit von der Temperatur und der Behandlungszeit der Strahlen erhitzt oder überhitzt wird. Hierfür wird die Temperatur so gewählt, dass ein Lösen und Entfernen des Bandschmutzes ermöglicht wird.
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Aus der Kraftfahrzeugindustrie ist mit der
DE 10 2005 035 433 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen von Laufschienen bekannt, die ein vollständig anderes Wirkprinzip benutzt. Zum Reinigen von ganz oder teilweise automatisierten Fertigungsstraßen in industriellen Fertigungsanlagen, beispielsweise in Fertigungsanlagen der Kraftfahrzeugindustrie, wird eine Einrichtung zur Abgabe von Trockeneis, die entlang der Laufschiene bewegbar ist vorgeschlagen. Über eine Abgabeöffnung oder -düse für Trockeneis, wird Kohlendioxidschnee aus einem Trockeneisvorratsbehälter oder eine Trockeneiserzeugungseinrichtung auf die zu reinigenden Teile aufgebracht und durch eine Absaugeinrichtung mit den beim Reinigen gelösten Verschmutzungen entfernt.
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Ähnlich arbeitet auch die in der
DE 10 2005 005 638 B3 beschriebene Vorrichtung zum Reinigen und das dazugehörige Verfahren. Auch hier sollen Werkstücke mittels Kohlendioxidschnee-Strahlen vorbehandelt werden. Diese werden aus unter Druck stehenden CO
2-Fluiden erzeugt und mittels eines Trägerdruckgases durch eine Auslassdüse beschleunigt. Dabei werden ein zweiphasiges Kohlendioxidgas und Kohlendioxidpartikel in einer Agglomerationskammer durch Agglomeration und Verdichtung von Kohlendioxidschneekristallen erzeugt und dem Trägergas in einer mehrstufigen Mischkammer mit umströmtem zentrischem Strahlrohr für die Zuführung des Trägergases radial zugemischt. Somit wird eine turbulente Gasströmung hoher Energie zum Bearbeiten des Werkstücks erzeugt.
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Alle Reinigungsverfahren für Transportvorrichtungen für feuchte Lebensmittel, insbesondere für Förderbänder zur Zerlegung oder Weiterverarbeitung verderblicher Lebensmittel gehen davon aus, dass zur Reinigung Flüssigkeiten verbunden mit mechanischen Behandlungen wie Scheuern, Bürsten u. dgl. notwendig sind. Da bereits geringfügige Feuchtigkeitsreste einen Ansatzpunkt für die Vermehrung von Keimen bilden, schließt sich dem Reinigungsprozess ein meist aufwendiger Trocknungsprozess an.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur Reinigung von Transportvorrichtungen vorzuschlagen, mit dem sämtliche an diesen anhaftende Lebensmittelrückstände entfernt werden und das die Transporteinrichtung nach abgeschlossenem Reinigungsvorgang trocken und frei von Reinigungsmitteln bereitstellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß wie folgt gelöst.
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Zur Reinigung von Transportvorrichtungen wird das Transportmittel in regelmäßigen Zeitabschnitten einem Schleuderstrahl aus festem Kohlendioxid ausgesetzt, das in Form von Kohlendioxidschnee oder Kohlendioxidpartikeln mit hoher Geschwindigkeit auf das Transportmittel auftrifft.
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Das Transportmittel kann ein umlaufendes Transportband zur Bearbeitung feuchter, verderblicher Lebensmittel, insbesondere zum Transport von Fleisch oder Fisch in zerlegtem oder teilzerlegtem Zustand aber auch die Aufhängungen an einem Hängeförderer für Geflügel oder anderes Schlachtgetier sein.
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Zur Reinigung wird das Transportmittel auf seiner Umlaufbahn durch eine Reinigungskammer geführt. Diese dient zum einen dazu, die Arbeitskräfte vor Verletzungen durch den Schleuderstrahl zu schützen und zum anderen, das bei der Reinigung entweichende Kohlendioxid und die bei der Behandlung entstehende Aerosole aufzufangen und abzuleiten.
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Wenn die Reinigungskammer in ausreichendem Abstand zu den Arbeitsplätzen angeordnet wird, kann die Reinigung selbst bei laufendem Betrieb der Transportvorrichtungen realisiert werden. Das kann zum Beispiel am Untertrum eines Förderbandes oder neben der Antriebsstation einer Förderkette sein.
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In der Reinigungskammer ist mindestens eine Vorrichtung zur Erzeugung eines auf das Transportmittel gerichteten Schleuderstrahls vorhanden.
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Zur Erzeugung eines Schleuderstrahls wird mindestens eine auf das Transportmittel gerichtete Düse benutzt, in der unter Druck zugeführtes vorzugsweise flüssiges Kohlendioxid entspannt wird. Dadurch entsteht ein Strahl aus Kohlendioxidgas und festen Kohlendioxidpartikeln.
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Es können aber auch Vorrichtungen benutzt werden, bei denen separat erzeugtes Trockeneis durch einen Gasstrahl ähnlich einem Sandstrahlgebläse auf die zu reinigende Fläche geschleudert wird.
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Diese Einrichtung zur Erzeugung eines Schleuderstrahls soll dabei so ausgestaltet sein, dass der Schleuderstrahl allseitig auf das durchlaufende Transportmittel auftrifft. Hierfür stehen erfindungsgemäß mehrere Varianten zur Verfügung. Das kann zum einen durch mehrere rund um den Weg des Transportmittels angeordnete schlitzförmige Düsen oder zum anderen durch quer zur Laufrichtung der Transportvorrichtungen oszillierende Düsen gelöst werden.
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Hierzu können einzelne Düsen an festen Punkten angelenkt und um diesen Punkt hin und her geschwenkt werden oder die Düsen werden starr auf einem Schlitten montiert und mit diesem quer zur Laufrichtung der Transportvorrichtungen verschoben.
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Dadurch, dass die festen Kohlensäurepartikel mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche des Transportmittels aufprallen, entfalten sie eine abrasive Wirkung ähnlich einem Sandstrahlgebläse. Hinzu kommt, dass die Partikel durch das Auftreffen auf die gegenüber den Kohlendioxidpartikeln relativ sehr warme Oberfläche schlagartig verdampfen. Diese augenblickliche Verdampfung kommt einer Miniaturexplosion gleich, die die von der Oberfläche abgelösten Partikel und Wassertropfen von der Oberfläche fortschleudert.
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Da die Verdampfung der Kohlendioxidpartikel bei niedrigen Temperaturen vonstattengeht, besteht die Gefahr, dass aus der Luft, die mit dem Transportmittel in die Reinigungskammer gerät, Feuchtigkeit auf der Oberfläche des Transportmittels auskondensiert. Ebenso ist dort eine Kondensatbildung unvermeidbar, wenn das Transportmittel durch die zur Reinigung benutzten Kohlendioxidpartikel auf Temperaturen unter den Taupunkt der Luft abgekühlt die Reinigungskammer verlässt.
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Aus diesem Grunde sind Einrichtungen zur Wärmezufuhr vorgesehen, durch die die Bildung von Kondenswasser aus Luft, die mit dem Transportmittel in Berührung kommt, verhindert wird.
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Diese Einrichtungen zur Wärmezufuhr können als Heißluftdüsen oder Infrarotstrahler ausgebildet sein.
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Als besonders effektiv erscheint in diesem Zusammenhang, wenn die Einrichtungen zur Wärmezufuhr durch Heißluftdüsen gebildet werden, die mit der Düse zur Erzeugung eines Schleuderstrahls kombiniert sind.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden.
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Zur Reinigung eines umlaufenden Transportbandes zur Bearbeitung und zum Transport von Fleisch in zerlegtem oder teilzerlegtem Zustand wird das Transportmittel auf seiner Umlaufbahn durch eine Reinigungskammer geführt. Diese umschließt einen kurzen Abschnitt des Transportbandes und hat die Aufgabe, bei der Reinigung entweichendes Kohlendioxid und die bei der Behandlung entstehende Aerosole aufzufangen und abzuleiten.
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In der Reinigungskammer sind ober- und unterhalb des Transportbandes Düsen zur Erzeugung eines auf das Transportmittel gerichteten Schleuderstrahls vorhanden.
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Dazu wird in den Düsen unter Druck zugeführtes vorzugsweise flüssiges Kohlendioxid entspannt. Dadurch entsteht ein Strahl aus Kohlendioxidgas und festen Kohlendioxidpartikeln.
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Die Düsen sind starr auf einem Schlitten montiert und werden durch einen Antrieb mit diesem Schlitten quer zur Laufrichtung der Transportvorrichtungen hin und her bewegt.
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Dadurch, dass die festen Kohlensäurepartikel mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche des Transportmittels aufprallen, entfalten sie eine abrasive Wirkung ähnlich einem Sandstrahlgebläse. Hinzu kommt, dass die Partikel durch das Auftreffen auf die gegenüber den Kohlendioxidpartikeln relativ sehr warme Oberfläche schlagartig verdampfen. Diese augenblickliche Verdampfung kommt einer Miniaturexplosion gleich, die die von der Oberfläche abgelösten Partikel und Wassertropfen von der Oberfläche fortschleudert.
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Da die Verdampfung der Kohlendioxidpartikel bei niedrigen Temperaturen vonstattengeht, besteht die Gefahr, dass aus der Luft, die mit dem Transportmittel in die Reinigungskammer gerät, Feuchtigkeit auf der Oberfläche des Transportmittels auskondensiert. Ebenso ist dort eine Kondensatbildung unvermeidbar, wenn das Transportmittel durch die zur Reinigung benutzten Kohlendioxidpartikel auf Temperaturen unter den Taupunkt der Luft abgekühlt die Reinigungskammer verlässt.
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Um derartige Kondensatbildung zu vermeiden, sind am Auslass der Reinigungskammer Heißluftdüsen angeordnet, die das Transportband beim Verlassen der Reinigungskammer auf eine Temperatur oberhalb des Taupunktes der Umgebungsluft erwärmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3637340 B [0005]
- DE 102008043465 A1 [0006]
- DE 9320734 U1 [0007]
- US 5333724 [0008]
- FR 2674457 [0009]
- EP 96202158 [0010]
- DE 102005035433 A1 [0011]
- DE 102005005638 B3 [0012]