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Die
Erfindung betrifft eine Schneidelatte für ein spanabhebendes
Werkzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
DE 100 48 899 B4 ist
eine Schneidelatte bekannt, wie sie in Schneidwerkzeugen zur spanenden
Bearbeitung eingesetzt wird. Die Schneidwerkzeuge sind häufig
mit ein oder mehreren Schneidelatten bestückt, die eine
gewisse begrenzte Standzeit haben und deshalb von Zeit zu Zeit auszuwechseln sind.
Schneidelatten, die lediglich eine Schneidkante aufweisen, sind
dann auszutauschen. Schneidelatten, die mehrere Schneidkanten aufweisen,
können häufig an ihrem Plattensitz gewendet, d.
h. in einer weiteren Gebrauchslage eingesetzt werden, so dass eine
bislang noch nicht genutzte Schneidkante in Aktivposition gebracht
wird. Auch kann die Schneidelatte an einem anderen Plattensitz weiterverwendet werden,
an dem dann die betreffende, bislang noch unbenutzte Schneidkante
benutzt wird.
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Um
sicherzustellen, dass beim Austauschen von Schneidelatten oder beim
Wenden derselben schon benutzte Schneidkanten als solche erkannt werden,
ist vorgesehen, dass die Schneidelatte an ihrer Freifläche
bzw. ihren Freiflächen mit einer abtragbaren Indikatorbeschichtung
versehen ist, deren Farbe von der Farbe einer darunterliegenden
Fläche oder Schicht abweicht. Hierbei wird ein möglichst
hoher Farbkontrast angestrebt. Die auf der Freifläche aufgebrachte
Indikatorbeschichtung ist so aufgebracht, dass sie möglichst
schon nach kurzer Einsatzzeit der Schneidplatte deutliche Bearbeitungsspuren
zeigt und zumindest teilweise abgetragen ist, so dass der farblich
andere Untergrund sichtbar wird. Die Indikatorbeschichtung ist relativ
abriebempfindlich. Es ist aber auch möglich, eine gut haltende
Indikatorbeschichtung vorzusehen, die sich farblich verändert,
sobald die Schneidelatte in Gebrauch genommen wird. Durch die vorbekannte
Indikatorbeschichtung wird an der Schneidelatte erkennbar, welche
Schneidkanten noch unbenutzt sind.
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Nachteilig
ist die aufwändige Herstellung dieser vorbekannten Schneidelatten.
Auf den Grundkörper wird zunächst insgesamt eine
verschleißmindernde Beschichtung aufgebracht. Die darüber
angeordnete obere Schicht ist ebenfalls flächendeckend vorgesehen
und wird dann von Flächen entfernt, die einer größeren
Verschleißbelastung unterliegen. Es muss also ein hinreichender
Verschleiß eingetreten sein, damit durch ein quasi Abrubbeln
der oberen Schicht die untere Schicht freigelegt wird. Gleiches gilt
für eine farbliche Veränderung der oberen Schicht durch
Verschleiß. Die vorbekannte Indikatorbeschichtung erlaubt
folglich nicht mit hinreichender Zuverlässigkeit, das Unbenutztsein
von Schneidkanten anzuzeigen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Schneidelatte zu schaffen, die
die Bestückung und Wartung von spanabhebenden Werkzeugen
mit Schneidelatten erleichtert.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Hierdurch
wird eine Schneidelatte geschaffen, die eine Indikatorbeschichtung
als Verschleißerkennung aufweist, die von einer Beschichtung
gebildet wird und dort platziert ist, wo durch Spanfluss ein Abrieb
stattfindet. Die Benutzung einer Schneidkante ist durch eine Beschädigung
der Beschichtung sofort erkennbar. Darüber hinaus wird
eine zweite Beschichtung aufgebracht, die als eine Indikatorbeschichtung
zur Anwendungserkennung dient.
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Diese
Indikatorbeschichtung ist entgegen der abtragbaren Indikatorbeschichtung
gerade dort auf der Spanfläche einer Schneidelatte platziert,
wo kein oder im Wesentlichen kein Spanfluss vorliegt, so dass diese
Indikatorbeschichtung standfest ist. Gerade dann, wenn die Schneidelatte
mehrere Schneidkanten aufweist und ein Austauschen, Umsetzen oder
Wenden der Schneidelatte vorgenommen wird, bleibt die Indikatorbeschichtung
zur Anwendungserkennung einer Schneidelatte erhalten, während durch
die Benutzung der Schneidkanten die zugehörigen Indikatorbeschichtungen
zur Verschleißerkennung abgetragen werden. Die Indikatorbeschichtung wird
also zweifach verwendet, wobei durch eine unterschiedliche Platzierung
auf der Spanfläche einer Schneidelatte einerseits Abrieb
und andererseits Erhalt der Indikatorbeschichtung eingestellt wird.
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Die
Indikatorbeschichtung zur Anwendungserkennung ist vorzugsweise als
ein Mittelring ausgebildet. Die Farbe ermöglicht eine einfache
und eindeutige Zuordnung zur jeweiligen Anwendung. Die Produktionssicherheit
ist dadurch wesentlich höher. Ein solcher Farbcode erleichtert
auch die Lagerhaltung.
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Eine
Farbcodierung der Beschichtungsfarbe der Indikatorbeschichtung zur
Anwendungserkennung ermöglicht die Kennzeichnung der Werkstoffgruppen
P (Stahl), M (nichtrostender Stahl) und K (Guss), die rund 80% aller
Anwendungsfälle abdecken. Über beispielsweise
die ISO-Farbe kann der Anwender seine Schneidelatte auswählen.
Die selektive Anbringung der Indikatorbeschichtung zur Anwendungserkennung
als bogenförmige Linie oder Mittelring benachbart zur Durchgangsbohrung
erhöht den Erkennungswert. Ferner ergibt sich zusammen mit
einer linienförmigen, insbesondere geradlinigen, Indikatorbeschichtung
zur Verschleißerkennung eine kombinierte Farbkennung der
Schneidelatte, die aufgrund des Abriebs der Verschleißerkennung
bei Benutzung eine Farbbildänderung verursacht, die sicher
und schnell visuell erfassbar ist.
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Die
Indikatorbeschichtungen werden vorzugsweise über einen
Tampondruck aufgebracht, wobei die Art und Zusammensetzung der Druckfarbe für
beide Indikatorbeschichtungen die gleiche sein kann. Die Farbstellungen
können gleich oder unterschiedlich sein.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
und den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine Draufsicht einer Schneidelatte,
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2 zeigt
schematisch einen Diagonalschnitt der Schneidelatte gemäß 1,
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3 zeigt
schematisch einen Diagonalschnitt einer Schneidelatte, die als Wendeplatte
ausgebildet ist.
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Wie 1 und 2 zeigen,
betrifft die Erfindung eine Schneidelatte für ein spanabhebendes Werkzeug
mit einem Grundkörper 1, der von einer Durchgangsbohrung 4 als
Befestigungselement durchsetzt ist. An dem Grundkörper 1 ist
mindestens eine Schneide 5 zum Schneiden eines Spans angebracht.
Gemäß dem in den 1 und 2 dargestellten
ersten Ausführungsbeispiel einer Schneidelatte sind beispielsweise
vier Schneiden 5, 6, 7, 8 an einer
Spanfläche 9, die die Deckfläche des
Grundkörpers 1 bildet, angebracht.
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Gemäß 1 und 2 sind
beispielsweise zwei Schneiden 5, 6 bzw. 7, 8 an
einem Schneidkeil 10, 11 ausgebildet, der durch
die Spanfläche 9 und eine Freifläche 12 gebildet
ist. Die Schneiden 5, 6, 7, 8,
die vorzugsweise Schneidkanten sind, erfahren durch die spanabhebende
Arbeit eine verschleißende Belastung, die zu einer Abflachung
führt, dem so genannten Span- und Freiflächenverschleiß.
Die Geometrie von Schneidelatten, insbesondere deren Spanfläche,
wird deshalb vorzugsweise so ausgelegt, dass ein günstiges
Spanflussverhalten erzielt wird. Erwünscht sind Späne,
die nach Form und Länge so gebildet sind, dass sie leicht
und schnell abgeführt werden können. Auf der Spanfläche 9 des Grundkörpers 1 sind
deshalb Spanleitstufen 14 zum Steuern des Spanflussverhaltens
vorgesehen. Bei den Spanleitstufen 14 handelt es sich um
Vertiefungen. Mindestens eine Spanleitstufe 14 ist jeweils
einer Schneide 5, 6, 7, 8 zugeordnet.
Vorzugsweise schließt die jeweilige Spanleitstufe 14 unmittelbar
an die Schneide 5, 6, 7, 8 an.
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Wie
in 1 und 2 dargestellt, ist auf der Spanfläche 9 des
Grundkörpers 1 eine Indikatorbeschichtung 3 zur
Verschleißerkennung linienförmig in der der mindestens
einen Schneide 5, 6, 7, 8 zugeordneten
Spanleitstufe 14 zum Steuern des Spanflussverhalten aufgetragen
bzw. angebracht. Durch die Anordnung der Indikatorbeschichtung 3 in
der Spanleitstufe 14 wird diese einem Abrieb bei der spanenden
Bearbeitung unmittelbar ausgesetzt. Bei der Indikatorbeschichtung 3 handelt
es sich folglich um eine abtragbare Indikatorbeschichtung 3,
die gezielt für einen Abrieb durch den Spänefluss
positioniert ist. Die Benutzung einer Schneide 5, 6, 7, 8 ist
nach einer Bearbeitung mit der Schneidplatte durch zumindest teilweisen
Abrieb der Indikatorbeschichtung 3 erkennbar. Die Indikatorbeschichtung 3 ist
vorzugsweise als im Wesentlichen geradliniger Strich ausgebildet,
wodurch auch geringfügiger Abrieb visuell schnell erkennbar
ist, da Abrieb zu einer Unterbrechung des Striches führt.
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Die
einerseits vorgesehene Indikatorbeschichtung 3 zur Verschleißerkennung
ist andererseits erfindungsgemäß kombiniert mit
einer Indikatorbeschichtung 2 zur Anwendungserkennung,
die bogenförmig benachbart zur Durchgangsbohrung 4 aufgetragen
ist. Bei dieser Indikatorbeschichtung 2 zur Anwendungserkennung
handelt es sich um eine standfeste Indikatorbeschichtung 2,
da diese durch die Benutzung einer der Schneiden 5, 6, 7, 8 der Schneidelatte
einem Abrieb gerade nicht unterliegen soll. Bei insbesondere mehrfachem
Einsatz der Schneidelatte und deren Schneiden 5, 6, 7, 8 soll
die Angabe des Anwendungsbereiches erkennbar bleiben. Durch die
Anordnung der Indikatorbeschichtung 2 benachbart der Durchgangsbohrung 4 liegt
diese im Wesentlichen außerhalb des Späneflusses,
der durch die Spanleitstufen 14 abgeführt wird.
Vorzugsweise ist die Indikatorbeschichtung 2 zur Anwendungserkennung
an einer der Durchgangsbohrung 4 zugewandten Seite einer
Aufspannfläche 15 der Schneidelatte für
einen Sitz am Schneidwerkzeug angeordnet. Die Aufspannfläche 15 ist
vorzugsweise segmentiert und umfasst einzelne vorstehende Auflagenabschnitte,
gegenüber denen die Indikatorbeschichtung 2 vorzugsweise
in einer Senke angeordnet ist. Die Senke ist eine Schutzstufe 16 auf
der Spanfläche 9. Den Schneiden 5, 6, 7, 8,
d. h. insbesondere allen Schneiden an der einen Spanfläche 9, ist
eine gemeinsame Indikatorbeschichtung 2 für die Anwendungserkennung
zugeordnet.
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Die
standfeste Indikatorbeschichtung 2 bildet vorzugsweise
einen Mittelring, der die Durchgangsbohrung 4 umgibt.
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Die
abtragbare und die standfeste Indikatorbeschichtung 3, 2 haben
jeweils eine wählbare Farbe einer Farbcodierung. Vorzugsweise
bestehen die abtragbare und die standfeste Indikatorbeschichtung 3, 2 aus
der gleichen Sorte Druckfarbe. Die abtragbare Indikatorbeschichtung 3 und
die standfeste Indikatorbeschichtung 2 sind vorzugsweise über
einen Tampondruck aufgetragen. Die Beschichtungen der Indikatorbeschichtungen 2, 3 sind
folglich Auflagebeschichtungen.
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Der
Farbauftrag ist vorzugsweise aufgedruckt und weiterhin vorzugsweise
einer Wärmebehandlung, beispielsweise zwischen 80°C
bis 250°C, unterworfen worden. Die Druckfarbe ist vorzugsweise
ausgewählt aus der Gruppe von wärmehärtenden Farben,
Ein- oder Zweikomponentenlacken, DD-Metalllacken oder Einbrennlacken
auf Basis von Acryl-, Epoxid-, Phenol-, Melamin-, Harnstoff-, Polyurethan und/oder
Alkyl-Harzen, die allein oder in Kombination bei höheren
Temperaturen bis 260°C gehärtet werden.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schneidelatte, das
sich von dem ersten vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
dadurch unterscheidet, dass die Schneidelatte als Wendeschneidplatte
ausgebildet ist. Neben der Spanfläche 9 ist dann
eine zweite Spanfläche 19 gegenüberliegend
der Spanfläche 9 vorgesehen. Die Ausbildung der
Spanfläche 19 entspricht der der Spanfläche 9, und
man kann dadurch die Anzahl Schneiden 5, 6, 7, 8 doppelt
ausbilden. Den Schneiden 5, 6, 7, 8 auf
der Spanfläche 19 ist dann wiederum eine gemeinsame Indikatorbeschichtung 2 für
die Anwendungserkennung zugeordnet.
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Die
Schneidelatten bestehen in bekannter Weise aus einem geeigneten
Werkstoff.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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