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Die
Erfindung betrifft einen Hufnagel.
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Hufnägel
sind an sich bekannt und werden zum Befestigen eines Hufeisens oder
eines Hufschutzes am Huf eines Huftieres verwendet, z. B. eines
Pferdes oder eines Maultiers. Die Hufnägel weisen verschiedene
Formen und Größen (Stärken und Längen
des Schaftes) auf und sind aus Stahl gefertigt. Ein Querschnitt
des Hufnagels ist meistens rechteckig, ein Kopf hat die Form einer
Pyramide oder eines Keils, wobei eine Spitze des Kopfes zum Schaft
des Hufnagels weist. Solche Hufnägel sind z. B. aus der
DE 695 19 127 T2 bekannt.
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Das
Hufeisen ist z. B. aus Stahl, Aluminium oder Titan oder Legierungen
hiervon gefertigt, der Hufschutz aus Kunststoff oder Leder mit gegebenenfalls
Einlagen.
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Beim
Beschlagen z. B. eines Pferdes wird ein Hufeisen an eine Form des
zugeordneten Hufes angepasst und mit den Nägeln am Huf
befestigt. Hierbei werden die Nägel durch Aussparungen
des Hufeisens in eine sogenannte weiße Linie des Hufs getrieben.
Die weiße Linie ist ein Bereich zwischen einer äußeren
harten Hufwand (Hornkapsel) und einem sensiblen Bereich mit z. B.
Gefäßen, Knochen und Gewebe im Hufinneren. Im
Idealfall – wie z. B. bei einem frisch beschlagenen gesunden
Huf – sind die Schäfte der Hufnägel dicht
von dem Material des weißen Bereichs umschlossen, so dass
nichts zwischen den Schäften und dem weißen Bereich
eindringen kann.
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Bei
Belastung durch Laufen und Springen und durch (konisches) Hufwachstum
kommt es vor, dass zwischen den Schäften und dem weißen
Bereich kleine Fugen entstehen, also nach außen offene
Hohlräume längs der Schäfte. In diese
Fugen können Feuchtigkeit, Wasser und damit Bakterien,
Pilze und/oder sonstige Erreger eindringen. Dies führt
zu Fäulnisprozessen im weißen Bereich, der hierdurch zumindest
lokal welch und instabil wird; gleichzeitig wird die Hufwand brüchig.
So entsteht die Gefahr, dass die Hufnägel nicht mehr sicher
im Huf gehalten werden und der Huf im Bereich des Nagels ausbricht; das
Pferd verliert dann das zugehörige Hufeisen und muss neu
beschlagen werden. In schlimmen Fällen brechen größere
Teile des hornigen Hufes mit aus, was ein sofortiges Neubeschlagen
extrem erschwert oder sogar für einen längeren
Zeitraum unmöglich macht. Das Pferd muss dann entsprechend
geschont werden und steht für die Nutzung nicht zur Verfügung.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Hufnagel zur Verfügung
zu stellen, der einen sicheren Halt eines intakten Hufeisens langfristig
und unter Belastung gewährleistet.
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Die
Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der Hufnagel ist zumindest im Bereich eines Schafts dauerhaft mit
einem antiseptisch wirkenden Überzug beschichtet.
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Der
antiseptisch wirkende Überzug tötet eventuell
in eine Fuge (Zwischenraum) zwischen dem Schaft des Hufnagels und
einem weißen Bereich eindringende Keime wie Bakterien und
Pilze, insbesondere Fäulnis bewirkende Keime sicher ab. Der
Huf wird nicht oder zumindest erheblich weniger angegriffen und
bleibt gesund und stabil. Untersuchungen haben gezeigt, dass mit
dem erfinderischen Hufnagel eine erhebliche Keimreduzierung im Huf
im Vergleich zur Verwendung von herkömmlichen Hufnägeln
erzielt wird. Dies gilt besonders für die Verwendung der
erfinderischen Nägel bei bereits leicht angegriffenen Hufen,
wo eine erhebliche Verbesserung der Hufe, nämlich der Qualität
des Horns, erzielt wurde; bei der Verwendung in gesunden Hufen ist Fäulnis
nicht aufgetreten. Insgesamt wird erreicht, dass der Hufnagel sicher
im Huf haftet und dass der Huf seine natürliche Festigkeit
und Elastizität erhält. Ein Hufeisen hat daher
bis zu seinem Verschleiß einen sicheren Sitz und Halt.
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Die
Dauerhaftigkeit des Überzugs bedeutet im Rahmen dieser
Erfindung, dass seine antiseptische Wirkung zumindest während
der normalen Lebensdauer des Hufeisens andauert. Da der Hufnagel nur
einmal verwendet wird, ist eine längere Wirkung nicht erforderlich.
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Der
Hufnagel ist je nach Beschichtungsverfahren z. B. insgesamt mit
dem Überzug beschichtet. Der Überzug ist aber
nur in dem Bereich erforderlich ist, der in dem Huf sitzt und mit
diesem direkten Kontakt hat. Daher ist es aus Gründen der
Materialersparnis eventuell sinnvoll, nur diesen Teil des Hufnagels – also
seinen Schaft – zu beschichten. Hierbei ist gegebenenfalls
zwischen Materialersparnis und Aufwand für das Beschichten
abzuwägen.
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Die
Unteransprüche betreffen die vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung besteht der Überzug aus
Silber oder einer Silberlegierung. Silberionen weisen eine lokale
antiseptische Wirkung auf; diese Silberionen wirken schwach toxisch,
ohne negative Wirkungen auf den Organismus des Pferdes zu haben.
Damit tritt die Wirkung nur an der gewünschten Stelle ein,
nämlich im Huf. Silber lässt sich sehr dünn
und somit kostensparend auftragen.
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Alternativ
zu Silber ist der Überzug aus Kupfer oder einer Kupferlegierung.
Die antiseptische Wirkung des Kupfers ist ähnlich der des
Silbers. Kupfer ist preiswerter als Silber.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird der Überzug galvanisch
aufgetragen. Dies gilt nur für Metalle. Der Überzug
kann sehr dünn aufgetragen werden und haftet sehr gut an
dem Hufnagel.
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In
einer alternativen Ausgestaltung des Überzugs besteht dieser
aus einer Trägersubstanz, in die ein pharmazeutisches Mittel
eingebettet ist. Hierdurch ist es möglich, spezielle Wirkstoffkombinationen
anzuwenden, um gezielt besonders schädliche und/oder vermehrt
vorhandene Keime abzutöten. Die Trägersubstanz
gewährleistet hierbei die dauerhafte Wirkung durch langsame
Abgabe des pharmazeutischen Mittels.
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Die
Erfindung wird anhand der schematischen Zeichnung weiter erläutert.
Es zeigen
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1 eine
Ansicht eines Hufnagels und
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2 einen
vergrößerten Querschnitt durch einen Schaft des
Hufnagels.
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Wie
aus der 1 ersichtlich besteht ein Hufnagel einteilig aus
einem Schaft 1 und einem Kopf 2. Der Schaft 1 weist
einen rechteckigen Querschnitt auf und ist konisch in Form einer
spitzwinkligen Pyramide mit einer Spitze 1A und einer Schaftbasis 1B ausgebildet.
An der Schaftbasis 1B ist der Kopf 2 angeformt,
der in Form zweier Pyramidenstümpfe gebildet ist, die jeweils
an ihrer Basis aneinander stoßen. Der Kopf 2 weist
ebenfalls einen rechteckigen Querschnitt (senkrecht zu einer Längsachse
des Hufnagels) auf; ein Längsschnitt des Kopfes ist sechseckig mit
ungleichen Seiten. Insoweit entspricht der Hufnagel dem Stand der
Technik, wobei die Form des Hufnagels für die Erfindung
ohne Bedeutung ist und dieser daher auch anders geformt sein kann.
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Wie
aus der 2 besonders deutlich wird, ist der Schaft 1 mit
einem Überzug 3 beschichtet. Der Überzug 3 ist
hier aus Silber oder einer Silberlegierung gebildet und galvanisch
aufgetragen. Der Überzug 3 umgibt den Schaft 1 vollständig
und weist eine relativ geringe Stärke auf, die in der 2 nicht
korrekt wiedergegeben ist.
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Alternativ
ist der Überzug 3 aus Kupfer oder einer Kupferlegierung
gebildet.
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In
einer weiteren Alternative besteht der Überzug aus einer
Trägersubstanz, in die ein pharmazeutisches Mittel eingebettet
ist. Die Trägersubstanz ist so gewählt, dass sie
einerseits der mechanischen Belastung während des Einschlagens
des Hufnagels standhält. Andererseits gibt die Trägersubstanz
das pharmazeutische Mittel nur langsam über einen längeren
Zeitraum ab. Das pharmazeutische Mittel enthält z. B. eine
Wirkstoffkombination aus einem Antibiotikum und einem Antimykotikum.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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