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Die
Erfindung betrifft ein Verkaufskühlmöbel mit
einer Stabilisierungsvorrichtung.
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Im
Stand der Technik sind Verkaufskühlmöbel bekannt,
die als sogenannte Kühlinseln
und/oder Kühltruhen
mit einem nach oben offenen Warenpräsentationsraum ausgebildet
sind. Die Seitenwände solcher
Verkaufskühlmöbel neigen
ab einer bestimmten Länge
des Verkaufskühlmöbels (etwa
ab einer Länge
von 1,5 m) dazu, dass sie in ihrem mittleren Bereich ”ausbauchen”, d. h.
sich von dem Warenpräsentationsraum
weg zur Außenseite
des Verkaufskühlmöbels wölben. Ein
solches Ausbauchen der Seitenwände
beeinträchtigt
die statischen Eigenschaften und den ästhetischen Eindruck des Verkaufskühlmöbels. Wiederholtes
Ausbauchen beansprucht das Material der Seitenwände und kann zu Ermüdungserscheinungen,
insb. Ermüdungsbrüchen, führen.
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Als
ein bekanntes Mittel, um ein solches Ausbauchen zu verhindern, werden
zusätzliche
Streben aus Flachstahl- oder Winkelstahlmaterial so in dem Verkaufskühlmöbel angeordnet,
dass sie die einander gegenüberliegenden
Seitenwände
des Verkaufskühlmöbels in
einem mittleren Bereich miteinander verbinden und den Abstand der
Seitenwände über ihre
gesamte Länge
konstant halten.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verkaufskühlmöbel mit
einer verbesserten Stabilisierungsvorrichtung bereitzustellen, die
ein unerwünschtes
Ausbauchen zuverlässig
verhindert.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verkaufskühlmöbel nach
dem unabhängigen
Schutzanspruch 1 gelöst.
Die abhängigen
Schutzansprüche
beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Verkaufskühlmöbels.
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Ein
erfindungsgemäßes Verkaufskühlmöbel hat
einen nach oben offenen Warenpräsentationsbereich,
der von wenigstens zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden begrenzt
wird. Die beiden einander gegenüberliegenden
Seitenwände
sind in einem mittleren Bereich, d. h. in einem Bereich, der zwi schen
den Enden der beiden Seitenwände
angeordnet ist, durch eine erfindungsgemäße Stabilisierungsvorrichtung
miteinander verbunden.
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Die
erfindungsgemäße Stabilisierungsvorrichtung
ist so ausgebildet, dass sie bei einer Zugbelastung eine dem Zug
entgegenwirkende Kraft erzeugt und gleichzeitig gegenüber Druckbelastung
flexibel ist. D. h., die Stabilisierungsvorrichtung ist so ausgebildet,
dass sie einer Vergrößerung des
Abstands der einander gegenüberliegenden
Seitenwände
in ihrem mittleren Bereich, d. h. einem sogenannten Ausbauchen,
eine entgegenwirkende Kraft entgegensetzt, indem sie auf die Seitenwände eine
nach innen, d. h. in Richtung des Warenpräsentationsraumes, gerichtete
Kraft ausübt,
wenn sich der Abstand zwischen den gegenüberliegenden Seitenwände über einen
durch die Stabilisierungsvorrichtung vorgegebenen Grenzwert hinaus
vergrößert. Gleichzeitig
ist die Stabilisierungsvorrichtung bei Druckbelastung in ihrer Längsrichtung
flexibel, so dass sie einer Reduzierung des Abstandes zwischen den
gegenüberliegenden
Seitenwänden
keinen Widerstand entgegensetzt.
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Durch
eine solche, erfindungsgemäße Stabilisierungsvorrichtung
wird eine Übertragung
von Druckkräften
von einer Seitenwand des Verkaufskühlmöbels auf die gegenüberliegende
Seitenwand zuverlässig
verhindert. Bei einer Druckeinwirkung, z. B. einen Stoß, auf eine
Seitenwand des Kühlmöbels treten
so keine Materialschäden
an der gegenüberliegenden
Seitenwand des Verkaufskühlmöbels auf.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Stabilisierungsvorrichtung ein Seilmaterial. Ein Seilmaterial
stellt eine einfach und kostengünstig
herzustellende und zu montierende Stabilisierungsvorrichtung bereit,
die gegenüber
Zugbelastung fest und gegenüber
Druckbelastung flexibel ist. Auch wirkt eine solche Stabilisierungsvorrichtung
optisch filigran und hat eine kleine Oberfläche, wodurch eine unerwünschte Kondensatbildung
auf der Oberfläche
der Stabilisierungsvorrichtung reduziert wird.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Seilmaterial Edelstahl. Edelstahl kann hohe Zugbelastungen
aufnehmen und ist korrosionsbeständig, so
dass Seilma terial, das Edelstahl umfasst, eine qualitativ hochwertige
und langlebige Stabilisierungsvorrichtung bereitstellt.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Seilmaterial verzinktes Drahtmaterial. Verzinktes Drahtmaterial
ist korrosionsbeständig,
kann eine hohe Zugbelastung aufnehmen und stellt eine kostengünstige Stabilisierungsvorrichtung
bereit.
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In
einer Ausführungsform
ist das Seilmaterial zumindest teilweise mit Kunststoff überzogen.
Durch einen Kunststoffüberzug
wird die Korrosionsbeständigkeit
des Seilmaterials erhöht
und Verletzungen, die beim Berühren
ungeschützten
Seilmaterials auftreten könnten,
werden zuverlässig
verhindert.
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In
einer Ausführungsform
hat das Seilmaterial einen Durchmesser zwischen 1,5 und 3 mm. Seilmaterial
mit einem Durchmesser von 1,5 bis 3 mm stellt eine ausreichende
Zugfestigkeit zur Verfügung,
ohne den optischen Eindruck des Verkaufskühlmöbels negativ zu beeinträchtigen.
Darüber
hinaus stellt Seilmaterial mit einem Durchmesser in diesem Bereich
nur eine geringe Oberfläche
zur Verfügung,
auf der sich Kondensat bilden kann.
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In
einer Ausführungsform
ist die Stabilisierungsvorrichtung an einem oberen Bereich der Seitenwände angebracht.
Insbesondere ist die Stabilisierungsvorrichtung am oberen Rand der
Seitenwände
angebracht. Durch eine an den oberen Bereichen der Seitenwände angebrachte
Stabilisierungsvorrichtung kann ein Ausbauchen der Seitenwände aufgrund
von Hebelwirkung, wobei die Höhe
der Seitenwand als Hebellänge
wirkt, besonders effektiv verhindert werden.
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In
einer Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßes Verkaufskühlmöbel wenigstens
einen Warenraumteiler, der an der Stabilisierungsvorrichtung anbringbar
ist. Dadurch kann der Warenpräsentationsraum
besonders einfach und effektiv in verschiedene Warenpräsentationsbereiche
unterteilt werden.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verkaufskühlmöbel Preis-
oder Werbeschilder, die an der Stabilisierungsvorrichtung anbringbar
sind. Durch die Verwendung der Stabilisierungsvorrichtung können Preis-
und/oder Werbeschilder besonders effektiv im Warenpräsentationsraum
platziert werden.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verkaufskühlmöbel wenigstens
ein Deckelsystem, das zum Verschließen des Warenpräsentationsraumes ausgebildet
ist. Durch Verschließen
des Warenpräsentationsraumes
mit einem Deckelsystem kann der Energiebedarf des Verkaufskühlmöbels, der
zum Kühlen
des Warenpräsentationsraumes
notwendig ist, reduziert werden, da ein Einströmen warmer Luft in den Warenpräsentationsraum,
wo sie die dort vorhandene gekühlte
Luft verdrängt,
zuverlässig
verhindert wird.
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Bei
einem unerwünschten
Ausbauchen der Seitenwände
vergrößert sich
der Abstand der Seitenwände
in einem mittleren Bereich des Verkaufskühlmöbel und es besteht die Gefahr,
dass ein oberhalb des Warenpräsentationsraumes
angeordnetes Deckelsystem in den Warenpräsentationsraum fällt oder in
seiner Funktion beeinträchtigt
wird. Dies wird durch eine erfindungsgemäße Stabilisierungsvorrichtung, die
ein Ausbauchen der Seitenwände
zuverlässig verhindert,
vermieden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Dabei
zeigt:
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1 eine
perspektivische, schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verkaufskühlmöbels; und
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2 eine
perspektivische, schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verkaufskühlmöbels mit
einem Deckelsystem.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verkaufskühlmöbels 2 mit einem
Warenpräsentationsraum 4,
der von Seitenwänden 6, 8 umgeben
ist. Der Warenpräsentationsraum 4 ist
insbesondere von zwei parallel zueinander angeordneten Längsseitenwänden 6 und
zwei in einem rechten Winkel zu den Längsseitenwänden 6 angeordneten
Querseitenwänden 8 begrenzt.
Die Längsseitenwände 6 haben
eine größere Länge als die
Querseitenwände 8.
Die Querseitenwände 8 sind durch
Eckelemente 10 mit den Längsseitenwänden 6 verbunden.
Entlang des oberen Randes der Längsseitenwände 6 und
der Querseitenwände 8 ist
jeweils eine Leiste 12 ausgebildet, so dass die Leisten 12 den
oberen Rand des Warenpräsentationsraumes 4 vollständig umgeben.
Das Verkaufskühlmöbel 2 weist
in der 1 nicht gezeigte Kühlvorrichtungen und Kühlluftkanäle auf,
die ausgebildet sind, um das Innere des Warenpräsentationsraumes 2 auf
eine gewünschte
Kühl- bzw.
Tiefkühltemperatur
zu kühlen. Die
Seitenwände 6, 8 sind
thermisch isolierend ausgebildet, um den zur Kühlung des Warenpräsentationsraumes 2 notwendigen
Energiebedarf gering zu halten.
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Parallel
zu den einander gegenüberliegend angeordneten
Querseitenwänden 8 verläuft zwischen
den einander gegenüberliegend
angeordneten Längsseitenwänden 6 ein
Seil 14, das jeweils am oberen Rand der beiden Längsseitenwände 6 befestigt
ist. Die Enden des Seils 14 können mit den Seitenwänden 6 verschweißt, verschraubt,
verhakt oder auf eine sonstige, geeignete Weise verbunden sein.
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Das
Seil 14 ist mit einer gewissen Spannung so an den Längsseitenwänden 6 befestigt,
dass ein Ausbauchen eines mittleren Bereichs der Längsseitenwände 6,
d. h. eine Vergrößerung des
Abstandes zwischen den einander gegenüberliegenden Längsseitenwände 6 in
ihrem mittleren Bereich zwischen den Querseitenwänden 8 verhindert
wird. Insbesondere ist das Seil 14 so dimensioniert, dass
die beim Betrieb des Verkaufskühlmöbels 2 auftretenden
Kräfte,
welche bestrebt sind, die Seitenwände 6 auszubauchen,
nicht groß genug
sind, um das Seil 14 über einen
vorgegebenen Abstand der einander gegenüberliegenden mittleren Bereiche
der Seitenwände 6 hinaus
zu dehnen.
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In
einem Ausführungsbeispiel
sind die Befestigungsvorrichtungen mit denen das Seil 14 an den
Längsseitenwänden 6 befestigt
ist, so ausgebildet, dass die Länge
des Seils 14 zwischen den beiden Längsseitenwänden 6 und damit die
Spannung des Seils 14 einstellbar ist.
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In
einem Ausführungsbeispiel
umfasst das Seil 14 ein metallisches Material, bspw. Edelstahl oder
verzinktes Drahtmaterial, welches in Längsrichtung große Zugkräfte aufnehmen
kann und korrosionsbeständig
ist.
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Die
in der 1 gezeigte Anordnung eines Seils 14 in
der Mitte der Längsseitenwände 6 ist
nur beispielhaft. So können
bei einem langgestreckten Warenpräsentationsraum 4 mit
sehr langen Längsseitenwänden 6 weitere
Seile 14 parallel zueinander und parallel zu den Querseitenwänden 8 angeordnet sein.
Insbesondere können
die Seile 14 in gleichen Abständen entlang der Längsseitenwände 6 angeordnet
sein.
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Aufgrund
des geringen Durchmessers des Seils 14 wird der Zugriff
auf den Warenpräsentationsbereich 4 durch
das Seil 14 nicht wesentlich eingeschränkt. Auch hat ein erfindungsgemäßes Seil 14 nur
eine geringe Oberfläche,
auf der sich Kondensat bilden kann, so dass eine unerwünschte Kondensatbildung
auf ein Minimum reduziert wird.
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An
dem Seil 14 können
in den Figuren nicht gezeigte Warenraumteiler und/oder Preis- bzw.
Werbeschilder angebracht werden.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verkaufskühlmöbels. Das Verkaufskühlmöbel 2 des
zweiten Ausführungsbeispiels
ist im Prinzip genauso aufgebaut wie das Verkaufskühlmöbel 2 des
in der 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels. Anders als
in dem in der 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel
sind die Seitenwände 6, 8 des
Verkaufskühlmöbels 2 gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
transparent, z. B. aus Isolierglas oder thermisch isolierendem Plexiglas ausgebildet.
Durch transparente Seitenwände 6, 8 können die
Waren im Warenpräsentationsraum 4 besonders
effektiv und vorteilhaft präsentiert
werden.
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Das
Seil 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel zwischen zwei
Befestigungsvorrichtungen 16 gespannt, die an einem Rahmen 12 angebracht
sind, der die Längsseitenwände 6 umgibt.
Alternativ können
die Befestigungsvorrichtungen 16 unmittelbar, z. B. durch
eine Klebeverbindung, an den Längsseitenwänden 6 angebracht
sein.
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Bei
einem transparent ausgebildeten Verkaufskühlmöbel 2 ist die Verwendung
eines Seils 14 als Stabilisierungsvorrichtung besonders
vorteilhaft, da ein Seil 14 den optischen Eindruck des
Verkaufskühlmöbels 2 nur
wenig beeinträchtigt.
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Das
Verkaufskühlmöbel 2 des
zweiten Ausführungsbeispiels
ist mit einem als Schiebeverglasung ausgebildeten Deckelsystem ausgebildet.
Das Deckelsystem umfasst zwei Deckelelemente 22, 24, die
in Schienen 18, die in den oberen Rahmenelementen 12 an
den Längsseitenwänden 6 ausgebildet und
parallel zu den Längsseitenwänden 6 des
Verkaufskühlmöbels 2 verschiebbar
sind. Die Deckelelemente 22, 24 sind im Wesentlichen
transparent, d. h. z. B aus Isolierglas oder thermisch isolierendem
Plexiglas ausgebildet, so dass auch, wenn die Deckelelemente 22, 24 so
angeordnet sind, dass sie den Warenpräsentationsraum 4 verschließen, ein
Einblick in den Warenpräsentationsraum 4 möglich ist.
Die Deckelelemente 22, 24 sind an ihren äußeren Enden
mit jeweils einem Griff 20 ausgebildet, der es ermöglicht, die
Deckelelemente 22, 24 zu greifen und entlang der Schienen 18 zu
verschieben, um die Deckelelemente 22, 24 zwischen
einer geschlossenen Position, in der sie den Warenpräsentationsraum 4 verschließen, und
geöffneten
Positionen, in denen sie den Zugriff auf den Warenpräsentationsraum 4 wenigstens
teilweise freigeben, zu bewegen.