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Die
Erfindung betrifft eine Kappsäge mit den Merkmalen des
Oberbegriffs von Anspruch 1 bzw. Anspruch 4.
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Kappsägen
der in Rede stehenden Art sind seit Jahrzehnten bekannt (
EP-A-1 557 231 ).
Sie werden zur Bearbeitung aller Arten von Werkstoffen eingesetzt.
Ein besonderes Anwendungsfeld finden Kappsägen bei der
Holzbearbeitung. Sie sind aber auch für die Kunststoffbearbeitung
und die Metallbearbeitung zu finden.
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Eine
typische Kappsäge hat ein um eine Querachse schwenkbar
angebrachtes Sägeaggregat, dessen Sägeblatt aus
einer angehobenen Ruhestellung in eine abgesenkte Sägestellung
und umgekehrt schwenkbar ist. Mit dieser Bewegung des Sägeblattes
kann ein auf einer Werkstückauflagefläche eines
Trägers befindliches Werkstück abgeschnitten – gekappt – werden.
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Kappsägen
sind aber nicht nur mit um eine Querachse schwenkbar angebrachtem
Sägeaggregat bekannt, sondern auch mit einem in Längsrichtung über
die Werkstückauflagefläche ziehbaren Sägeaggregat
als sog. Radialarmsägen.
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Das
Sägeaggregat einer Kappsäge ist normalerweise
in Richtung der Ruhestellung vorgespannt. Das geschieht meist durch
eine Federanordnung, bei älteren Konstruktionen auch noch
durch ein Gegengewicht. Entgegen der Vorspannkraft wird das Sägeaggregat
an einem Betätigungshandgriff angefaßt und zum
Ausführen des Sägeschnittes nach unten geschwenkt
bis das auf der Werkstückauflagefläche befindliche
Werkstück vollständig durchtrennt ist. Dabei tritt
ein kleines Teilstück des Sägeblattes des Sägeaggregates
randseitig in einen Eintauchschlitz in der Werkstückauflagefläche
ein.
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Die
bekannte Kappsäge, von der die Erfindung ausgeht (
DE-U-203 13 885 ), ist eine
Kapp-, Gehrungs- und Zugsäge, mit der Kappschnitte, Gehrungsschnitte
und Schifterschnitte (Doppel-Gehrungs-Schnitte) ausgeführt
werden können. Wegen der außerdem wie bei einer
Radialarmsäge realisierten Zugfunktion können
die ausgeführten Schnitte länger sein als es der
wirksame Schnitthalbmesser des Sägeblattes vorgibt.
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Bei
der bekannten Kappsäge ist das Sägeaggregat mittels
einer Halterung am Träger angebracht. Bei der Kappfunktion
wird das Sägeaggregat um eine Querachse aus der angehobenen
Ruhestellung in die abgesenkte Sägestellung und umgekehrt geschwenkt.
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An
der Halterung, meist zwischen Halterung und Träger, ist
hier im übrigen eine Neigungsverstellung vorgesehen. Die
Neigungsverstellung dient dazu, das Sägeaggregat gegenüber
dem Träger um eine in Sägerichtung verlaufende
horizontale Schwenkachse schwenken zu können, um eben einen
Gehrungsschnitt in gewünschtem Gehrungswinkel ausführen
zu können.
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Die
Neigungsverstellung erlaubt es, das Sägeaggregat gegenüber
der Werkstückauflagefläche seitlich zu neigen,
so daß entsprechende Gehrungsschnitte mit einem durch die
Neigungsverstellung vorgegebenen Gehrungswinkel ausgeführt
werden können. Typische Gehrungswinkel wie 45° oder
30° neben dem Winkel ±0° für
die Normalstellung sind durch Bolzen oder Hebel, die von Hand betätigt
werden, einrastend fixierbar. Bekannt ist häufig aber auch
nur eine stufenlose Verstellung und eine Fixierung mittels einer
Spannschraube mit Spannknebel. So ist das auch bei der bekannten
Kappsäge, von der die Erfindung ausgeht (
DE-U-203 13 885 ).
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Bei
der bekannten Kappsäge, von der die Erfindung ausgeht,
befindet sich der Spannknebel bzw. Klemmhebel der Klemmechanik für
die stufenlose, kraftschlüssige Fixierung der Neigungsposition
des Sägeaggregates seitlich am neigungsschwenkbaren Teil
der Halterung. Die Konstruktion ist dabei auf Rechtshänder
ausgelegt. Auch für Rechtshänder jedoch ist der
Klemmhebel bei in weitestmöglicher Neigung stehendem Sägeaggregat
schlecht zugänglich, wenn die Bedienungsperson das Sägeaggregat
wieder in die Normalstellung hin aufrichten möchte.
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An
der Neigungsverstellung der bekannten Kappsäge findet sich
eine Winkelskala, an der man den eingestellten Neigungswinkel ablesen
kann. Diese Winkelskala hat in der Mittelebene der Kappsäge, die
durch die vom Sägeblatt des Sägeaggregates definierten
Ebene bei in Normalstellung stehenden Sägeaggregat definiert
ist, den Neutralwert, regelmäßig also den Wert ”0°”.
Rechts und links da von reicht die Winkelskala regelmäßig
bis 45° oder 47°, weil das die maximal einzustellenden
Gehrungswinkel sind.
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Der
Lehre liegt nun das Problem zugrunde, die bekannte Kappsäge
hinsichtlich der Neigungsverstellung zu optimieren.
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Die
zuvor aufgezeigte Problemstellung ist bei einer Kappsäge
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche
2 und 3.
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Durch
die Anordnung eines zweiten, gleichartigen Klemmhebels auf der gegenüberliegenden Seite
des neigungsschwenkbaren Teils der Halterung hat man ein gleichartiges
Betätigungselement auch für einen Linkshänder
bzw. auf der Seite der Halterung, die bei in geneigter Stellung
stehendem Sägeaggregat schräg nach oben weist,
also gut zugänglich ist. Damit ist die Handhabung der Neigungsverstellung
der Kappsäge deutlich angenehmer als bisher.
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Details
der erfindungsgemäßen Lösung sind in
den Unteransprüchen erläutert.
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In
einer weiteren Variante ist die zuvor aufgezeigte Problemstellung
bei einer Kappsäge mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 4 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
4 gelöst.
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In
entsprechender Weise wird die Handhabung der Neigungsverstellung
der erfindungsgemäßen Kappsäge auch hier
optimiert. Ganz gleich, in welcher Richtung das Sägeaggregat
geneigt ist, eine der beiden Winkelskalen mit zugehöriger
Winkelmarke ist gut sichtbar und kann perfekt abgelesen werden.
Das umständliche Ablesen einer einzigen, durchgehenden
Winkelskala kann entfallen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Bei der
Erläuterung der Zeichnung werden auch weitere Vorteile
und Besonderheiten der Erfindung im Detail angesprochen und erläutert.
In der Zeichnung zeigt
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1 in
perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Kappsäge,
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2 die
Kappsäge aus 1 in einer Ansicht von hinten
und
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3 die
Kappsäge aus 1 im Bereich der Neigungsverstellung
in vergrößerter Darstellung.
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1 zeigt
eine Kappsäge, genauer gesagt eine Kapp-, Gehrungs- und
Zugsäge.
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Die
in 1 dargestellte Kappsäge weist zunächst
einen Träger 1 auf, der eine Werkstückauflagefläche 2 bildet.
Das rückwärtige Ende der Werkstückauflagefläche 2 bildet
hier eine Anschlagschiene 3, an der ein Werkstück,
beispielsweise eine Holzleiste, angelegt werden kann. Am Träger 1 ist
eine Halterung 4 angebracht, die rückwärtig
hinter der Werkstückauflagefläche 2 liegt.
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An
der Halterung 4 oberhalb des Trägers 1 angebracht
ist ein Sägeaggregat 5. Dieses ist im dargestellten
und bevorzugten Ausführungsbeispiel um eine Querachse 6 schwenkbar
und befindet sich oberhalb der Werkstückauflagefläche 2.
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Bei
einer Radialarmsäge entfiele die Querachse. Das Sägeaggregat
würde hier an Zugstangen gezogen, die auslegerartig über
die Werkstückauflagefläche ragen.
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Bei
der dargestellten Kappsäge wird das Sägeaggregat 5 um
die Querachse 6 aus einer angehobenen Ruhestellung, die
in 1 zu erkennen ist, in eine abgesenkte Sägestellung,
die hier nicht dargestellt ist, und umgekehrt geschwenkt. Das Sägeaggregat 5 ist
dabei in Richtung der Ruhestellung, also nach oben hin vorgespannt,
insbesondere durch eine Feder. Dadurch kehrt das Sägeaggregat 5,
wenn man es losläßt, von selbst wieder in die
angehobene Ruhestellung zurück.
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Das
Sägeaggregat 5 weist auf,
- – einen
Betätigungshandgriff 7,
- – einen elektrischen Antriebsmotor 8
- – ein vom elektrischen Antriebsmotor 8 angetriebenes,
auf einer Welle gelagertes Sägeblatt 10 (verdeckt
durch die Schutzhauben 11, 12),
- – eine das Sägeblatt 10 von oben
her etwa über die Hälfte abdeckende feststehende
Schutzhaube 11,
- – eine Pendelschutzhaube 12, die in der in 1 dargestellten
Ruhestellung den unteren Teil des Zahnkranzes des Sägeblattes 10 abdeckt,
- – einen Absaugstutzen 13 einer Staubfangvorrichtung
und
- – eine im Bereich zwischen der Halterung 4 und der
Welle unterhalb der feststehenden Schutzhaube 11 angeordnete
Staubfanghaube 14.
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Die
dargestellte Kappsäge hat neben der zuvor bereits beschriebenen
Kappfunktion eine Gehrungsfunktion. Es handelt sich also zunächst
bereits um eine Kapp- und Gehrungssäge.
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Dazu
weist die Kappsäge an der Halterung 4 ihrerseits
eine Neigungsverstellung 15 auf. Mit der Neigungsverstellung 15 läßt
sich das Sägeaggregat 5 gegenüber dem
Träger 1 um eine in Sägerichtung verlaufende,
horizontale Neigungs-Schwenkachse schwenken. Die Neigungs-Schwenkachse
ist in 1 nicht sichtbar. Sie kann körperlich
vorhanden sein. Sie kann aber auch nur geometrisch vorhanden sein,
beispielsweise durch eine kulissenartige Gestaltung.
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An
der Neigungsverstellung 15 erkennt man in 1 eine
Winkelskala 17, an der man den eingestellten Neigungswinkel
ablesen kann. Durch die Neigung um die Neigungs-Schwenkachse läßt
sich der Gehrungswinkel des auszuführenden Sägeschnittes einstellen
und an der Winkelskala 17 ablesen. Zur Winkelskala 17 korrespondiert
eine Winkelmarke 18, die den Zeiger bezüglich
der Winkelskala 17 bildet.
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In
der in 1 dargestellten Normalstellung des Sägeaggregates 5 zeigt
die Winkelmarke 18 auf der Winkelskala 17 den
Winkel ”0°”, also den Neutralwert an.
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Nicht
dargestellt ist in der Zeichnung, daß eine Kappsäge
der in Rede stehenden Art neben einer Kappfunktion und einer Gehrungsfunktion
auch eine Zugfunktion haben kann. Grundsätzlich darf dazu
auf die bereits eingangs erwähnte
DE-U-203 13 885 verwiesen werden.
Die Lehre der Erfindung gilt auch für eine Kappsäge
mit Zugfunktion.
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Eine
Kappsäge kann ihre Kappfunktion auch allein aus einer Zugfunktion
herleiten, dann ist es eine Radialarmsäge. Auch dort ist
eine Gehrungsfunktion realisierbar mit einer entsprechenden Neigungsverstellung,
so daß auch insoweit die Lehre der Erfindung relevant ist.
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Das
dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt am
Träger 1 einen eingelassenen Drehteller 19 mit
einem nach vorne vorspringenden Auslegerarm 20 und mit
einem Eintauchschlitz 21, in den in Sägestellung
der Rand des Sägeblattes 10 eintritt. Vorne, in 1 links
am Auslegerarm 20 findet sich eine Betätigungsmechanik 22 für
den Drehteller 19.
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In 1 ist
ferner zu erkennen, daß die Neigungsverstellung 15 ein
mit dem Träger 1 verbundenes, hier genau gesagt
am Drehteller 19 des Trägers 1 angebrachtes
feststehendes Teil 24 und ein mit der Halterung 4 verbundenes
neigungsschwenkbares Teil 25 aufweist. Am neigungsschwenkbaren
Teil 25 befindet sich eine Klemmechanik, die hier in einer Verkleidung 23 am
neigungsschwenkbaren Teil 25 versteckt ist. Von der Klemmechanik
sieht man rechts in 1 nur einen am neigungsschwenkbaren
Teil 25 seitlich angeordneten Klemmhebel 26. Mit
der Klemmechanik, betätigt durch den Klemmhebel 26,
ist der gewählte Neigungswinkel des Sägeaggregates 5 kraftschlüssig
fixierbar.
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2 zeigt
in der in 1 von rechts ausgehenden Rückansicht,
daß die Klemmechanik mit einem zweiten, auf der gegenüberliegenden
Seite des neigungsschwenkbaren Teils 25 angeordneten, gleichartigen
Klemmhebel 27 versehen und von jedem der beiden Klemmhebel 26, 27 aus
in derselben Weise betätigbar ist. 2 läßt
erkennen, daß hier nach bevorzugter Lehre die Klemmhebel 26, 27 bewegungsgekuppelt
sind. Genau gesagt sind hier die Klemmhebel 26, 27 auf
einer gemeinsamen Klemmwelle 28 angeordnet.
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2 läßt
anschaulich erkennen, daß man als Rechtshänder
und als Linkshänder mittels des jeweils passenden Klemmhebels 26 oder 27 die
Klemmechanik gleichermaßen betätigen kann. Man
kann auch bei geneigt stehendem Sägeaggregat 5 den nach
oben weisenden Klemmhebel 26 oder 27 erreichen,
einer von beiden ist immer gut zugänglich. Damit wird die
Handhabung der Kappsäge gegenüber bekannten Kappsägen
deutlich verbessert.
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3 zeigt
in einer vergrößerten Darstellung eine weitere
Besonderheit für die Neigungsverstellung 15. Vorgesehen
ist nämlich, daß die Neigungsverstellung 15 zwei
Winkelskalen 17, 17' mit jeweils einer Winkelmarke 18, 18' aufweist,
die eine links, die andere rechts von der bei in Normalstellung
stehendem Sägeaggregat 5 definierten Mittelebene.
Die Winkelmarken 18, 18' sind links und rechts
seitlich beabstandet von der Mittelebene angeordnet. Beide Winkelskalen 17, 17' weisen
Winkelangaben für beide Neigungsrichtungen auf und die
Winkelmarken 18, 18' zeigen in Normalstellung
beide den Neutralwert, insbesondere den Wert ”0°”,
an. Genau gesagt ist vorgesehen, daß die Winkelskalen 17, 17' beide von
+45° bis –45° reichen.
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Ähnlich
wie die Realisierung zweier Klemmhebel 26, 27 die
universelle Bedienbarkeit fördert, fördert die
doppelte Winkelskala 17, 17' die zweckmäßige,
sichere Ablesbarkeit des eingestellten Neigungswinkels in jeder
Lage des Sägeaggregates 5.
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In 3 erkennt
man im übrigen vorne vor der Winkelskala 17, 17' noch
einen Rastbetätigungshebel 29 für einen
in Einrastrichtung federbelasteten, mit einer Gegenraste am neigungsschwenkbaren
Teil 25 in Eingriff kommenden Rastbolzen. Mit diesen Bestandteilen
der Neigungsverstellung 15 läßt sich
das Sägeaggregat 5 in bestimmten Neigungspositionen gegenüber
dem Träger 1 bzw. dem Drehteller 19 auch
einrastend fixieren. Dazu darf auf den in der Beschreibungseinleitung
erläuterten Stand der Technik verwiesen werden. Gerade
bei dieser Konstruktion, bei der der Bereich der Neigungsverstellung 15 in
der Nähe der Mittelebene verdeckt hat, hat die doppelte Winkelskala 17, 17' mit
den zugehörigen Winkelmarken 18, 18' besondere
Vorzüge.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1557231
A [0002]
- - DE 20313885 [0006, 0009, 0032]