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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schiebeschaft für
ein chirurgisches Schiebeschaftinstrument, welcher eine Längsrichtung
definiert, mit einem ersten Schaftteil und einem zweiten Schaftteil, die
relativ zueinander verschiebbar angeordnet sind, welcher erste Schaftteil
ein erstes Werkzeugelement trägt und welcher zweite Schaftteil
ein zweites Werkzeugelement trägt, wobei der zweite Schaftteil
eine Schneidgutaufnahme aufweist mit einer Aufnahmeöffnung,
welche vom zweiten Werkzeugelement begrenzt ist und sich ausgehend
von diesem in proximaler Richtung erstreckt.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein chirurgisches Schiebeschaftinstrument
umfassend einen Instrumentengriff und einen mittels des Instrumentengriffs
betätigbaren Schiebeschaft, welcher Schiebeschaft eine
Längsrichtung definiert und einen ersten Schaftteil und
einen zweiten Schaftteil umfasst, die relativ zueinander verschiebbar
angeordnet sind, welcher erste Schaftteil ein erstes Werkzeugelement
trägt und welcher zweite Schaftteil ein zweites Werkzeugelement
trägt, wobei der zweite Schaftteil eine Schneidgutaufnahme
aufweist mit einer Aufnahmeöffnung, welche vom zweiten
Werkzeugelement begrenzt ist und sich ausgehend von diesem in proximaler
Richtung erstreckt.
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Chirurgische
Schiebeschaftinstrumente der eingangs beschriebenen Art sind insbesondere
in Form von Knochenstanzen, so genannten Osteotomen, bekannt und
umfassen Schiebeschäfte der eingangs beschriebenen Art.
Die beiden Werkzeugelemente wirken zusammen und bilden ein Stanzwerkzeug
aus, wobei vorzugsweise das erste Werkzeugelement in Form eines
Ambossglieds ausgebildet ist und das zweite Werkzeugelement in Form
einer Schneide, so dass Gewebe und Knochen durchtrennt werden können.
Chirurgische Eingriffe, bei denen Knochenmaterial entfernt wird,
sind beispielsweise Laminektiomien oder Kraniotomien.
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Die
bekannten Instrumente sind so ausgebildet, dass sie nur weiter verwendet
werden können, wenn das ausgestanzte Knochenmaterial aus
der Schneidgutaufnahme entfernt wird, sobald diese voll ist.
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Die
Schneidgutaufnahme zu entleeren ist jedoch nicht einfach. Üblicherweise
muss das Instrument aus dem Operationsgebiet herausgeführt
und die Operation unterbrochen werden. Des Weiteren kann es erforderlich
sein, das Instrument zu zerlegen.
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Er
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schiebeschaft
sowie ein chirurgisches Schiebeschaftinstrument der eingangs beschriebenen
Art so zu verbessern, dass die Schneidgutaufnahme einfach und schnell
entleert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Schiebeschaft der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Schneidgutaufnahme mindestens eine Entleerungsöffnung
aufweist, welche proximalseitig der Aufnahmeöffnung ausgebildet
ist, und dass die mindestens eine Entleerungsöffnung in einer
seitlichen Entleerungsrichtung weisend geöffnet ist, welche
Entleerungsrichtung senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zur
Längsrichtung und parallel oder im Wesentlichen parallel
zu einer von einer Unterseite des zweiten Schaftteils definierten
Anlageebene orientiert ist.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Weiterbildung bekannter
Schiebeschäfte ermöglicht es, die Schneidgutaufnahme
einfach und schnell mindestens teilweise zu entleeren. Das durch
die Aufnahmeöffnung in die Schneidgutaufnahme eingebrachte
Schneidgut kann so seitlich aus der Schneidgutaufnahme entfernt
werden. Da die mindestens eine Entleerungsöffnung proximalseitig
der Aufnahmeöffnung angeordnet ist, kann je nach Ausbildung des
Schiebeschafts, insbesondere in Abhängigkeit einer Länge
der Schneidgutaufnahme, diese entleert werden, ohne dass ein distales
Ende des Schiebeschafts vom Operationssitus entfernt werden muss. Die
Entleerungsrichtung ist vorzugsweise quer zur Anlageebene orientiert.
Insbesondere bei direkt aneinander anliegenden Schaftteilen, wenn
beispielsweise der zweite Schaftteil über den ersten Schaftteil verschiebbar
an diesem gelagert ist, kann so die Entleerungsöffnung
seitlich ausgebildet sein, so dass das in der Schneidgutaufnahme
aufgenommene Schneidgut seitlich, das heißt parallel zur
Anlageebene, aus der Schneidgutaufnahme entfernbar ist. Insbesondere
kann durch das seitliche Herausschieben des Schneidguts aus der
Schneidgutaufnahme eine Demontage des Schiebeschafts vermieden werden.
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Vorzugsweise
sind zwei das zweite Schaftteil in der Entleerungsrichtung durchsetzende
und mit der Schneidgutaufnahme in Fluidverbindung stehende Entleerungsöffnungen
vorgesehen. Diese Weiterbildung gestattet es auf einfache Weise,
das Schneidgut aus der Schneidgutaufnahme herauszubewegen. Es kann
beispielsweise mit einem Hilfswerkzeug, insbesondere in Form eines
kleinen Stößels, welcher durch eine der beiden
Entleerungsöffnungen in die Schneidgutaufnahme eingeführt
wird, um das darin enthaltene Schneidgut durch die andere Entleerungsöffnung
herauszudrücken, aus der Schneidgutaufnahme entfernt werden.
Dies kann beispielsweise sogar dann erfolgen, wenn sich das distale,
das beziehungsweise die Werkzeugelemente tragende Ende des Schiebeschafts
im Operationsgebiet befindet. Eine Hilfsperson kann dann schnell, einfach
und sicher den Schiebeschaft so vorbereiten, dass ein Operateur
ihn weiter zum Entfernen von Gewebe und/oder Knochen nutzen kann.
Die Operation muss somit praktisch nicht unterbrochen werden.
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Günstig
ist es, wenn die mindestens eine Entleerungsöffnung in
Form eines Langlochs ausgebildet ist. Je größer
die Entleerungsöffnung, umso einfacher lässt sich
in der Schneidgutaufnahme aufgenommenes Gewebe aus dieser entfernen.
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Vorteilhafterweise
entspricht eine Breite der mindestens einen Entleerungsaufnahme
einer Höhe der Schneidgutaufnahme oder im Wesentlichen
einer Höhe der Schneidgutaufnahme. Dadurch ist die Schneidgutaufnahme
im Bereich der mindestens einen Entleerungsöffnung frei
zugänglich und kann folglich im Bereich der Entleerungsöffnung
einfach und sicher vollständig geräumt werden.
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Der
Aufbau des Schiebeschafts lässt sich deutlich vereinfachen,
wenn die Schneidgutaufnahme ausschließlich am zweiten Schaftteil
ausgebildet ist.
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Insbesondere
die Ausbildung der Schneidgutaufnahme kann auf einfache Weise dadurch
erreicht werden, dass sie in Richtung auf den ersten Schaftteil
hin weisend offen ist und dass der erste Schaftteil die Schneidgutaufnahme
verschließt. Die Schneidgutaufnahme kann so einen Innenraum
definieren, der einerseits begrenzt wird vom zweiten Schaftteil
und andererseits durch das erste Schaftteil, welches eine offene
Seitenfläche der Schneidgutaufnahme, die am zweiten Schaftteil
vorgesehen ist, verschließt.
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Um
ein unerwünschtes und undefiniertes Herausfallen von in
der Schneidgutaufnahme aufgenommenem Schneidgut zu vermeiden, ist
es vorteilhaft, wenn der erste Schaftteil eine in Richtung auf den
ersten Schaftteil hin weisende Öffnung der Schneidgutaufnahme
vollständig verschließt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass eine Aufnahmeöffnungsquerschnittsfläche
der Aufnahmeöffnung kleiner ist als eine Querschnittsfläche eines
beliebigen Querschnitts der Schneidgutaufnahme parallel zur Aufnahmeöffnungsquerschnittsfläche.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass insbesondere ausgestanztes
Knochenmaterial einfach und automatisch durch die Aufnahmeöffnung
in die Schneidgutaufnahme eintreten kann. Insbesondere kortikale
Anteile eines Knochens sind nicht kompressibel. Die erfindungsgemäße
Weiterbildung stellt jedoch sicher, dass das Schneidgut, wenn es
durch die Aufnahmeöffnung ins Innere der Schneidgutaufnahme
gelangt ist, nicht durch eine Querschnittsverringerung der Schneidgutaufnahme
komprimiert werden muss. In Folge einer Kompression des Schneidguts
könnte die Schneidgutaufnahme verstopfen oder blockiert
werden.
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Vorzugsweise
ist eine Projektionsfläche einer Projektion der Aufnahmeöffnungsquerschnittsfläche
auf eine Ebene senkrecht zur Längsrichtung kleiner als
eine Querschnittsfläche eines beliebigen Querschnitts der
Schneidgutaufnahme parallel zur Projektionsfläche. Insbesondere
bei einer bezogen auf die Längsrichtung des Schiebeschafts
geneigten Wirkfläche, welche durch das zweite Werkzeugelement
definiert wird, kann so trotzdem sichergestellt werden, dass durch
die Aufnahmeöffnung in die Schneidgutaufnahme gelangtes
Schneidgut die Schneidgutaufnahme nicht blockieren oder verstopfen
kann.
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Das
in die Schneidgutaufnahme eingebrachte Schneidgut kann auf einfache
Weise von der Aufnahmeöffnung in Richtung auf die mindestens
eine Entleerungsöffnung hin durch nachfolgend entferntes Schneidgut
bewegt werden, wenn eine innere Querschnittsfläche der
Schneidgutaufnahme ausgehend von der Aufnahmeöffnung in
proximaler Richtung zunimmt.
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Besonders
einfach herstellen lässt sich der Schiebeschaft, wenn die
innere Querschnittsfläche der Schneidgutaufnahme ausgehend
von der Aufnahmeöffnung in proximaler Richtung monoton
zunimmt.
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Vorzugsweise
erweitert sich die Schneidgutaufnahme ausgehend von der Aufnahmeöffnung
in proximaler Richtung konisch. So kann sichergestellt werden, dass
eine innere Querschnittsfläche der Schneidgutaufnahme ausgehend
von der Aufnahmeöffnung in proximaler Richtung monoton
zunimmt.
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Um
das Entleeren der Schneidgutaufnahme zu vereinfachen, ist es vorteilhaft,
wenn die mindestens eine Entleerungsöffnung in einem Bereich
der Schneidgutaufnahme ausgebildet ist, welche die größte
oder im Wesentlichen die größte Innenquerschnittsfläche
aufweist. Das durch die Aufnahmeöffnung in die Schneidgutaufnahme
eingetretene Schneidgut kann durch die mindestens eine Entleerungsöffnung
einfach und sicher entfernt werden.
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Günstigerweise
erstreckt sich die mindestens eine Entleerungsöffnung bis
zu einem proximalen Ende oder im Wesentlichen bis zu einem proximalen
Ende der Schneidgutaufnahme. So kann vermieden werden, dass das
zuerst in die Schneidgutaufnahme eingetretene Schneidgut beispielsweise
in einer sacklochartigen Vertiefung der Schneidgutaufnahme, welche
in proximaler Richtung hin ausgebildet sein kann, verbleiben kann.
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Um
auf einfache und sichere Weise möglichst viel in der Schneidgutaufnahme
enthaltenes Schneidgut aus dieser entfernen zu können,
ist es günstig, wenn eine Länge der mindestens
einen Entleerungsöffnung parallel zur Längsrichtung
mindestens doppelt so groß ist wie eine Breite der Entleerungsöffnung
in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung und zur Entleerungsrichtung.
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Noch
besser lässt sich das Schneidgut aus der Schneidgutaufnahme
entfernen, wenn die Länge der mindestens einen Entleerungsöffnung
parallel zur Längsrichtung mindestens dreimal so groß ist
wie deren Breite.
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Die
Herstellung der Entleerungsöffnung lässt sich
deutlich vereinfachen, wenn in distaler und/oder proximaler Richtung
weisende Begrenzungen der mindestens einen Entleerungsöffnung
abgerundet sind. Die Entleerungsöffnung lässt
sich so beispielsweise mit einem Bohrer oder einem Fräser
auch auf einfache Weise herstellen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, insbesondere auch bei einem Schiebeschaft der eingangs
beschriebenen Art, dass der zweite Schaftteil mindestens zweiteilig
ausgebildet ist und ein Werkzeugteil, welches das zweite Werkzeugelement
umfasst, und ein mit dem Werkzeugteil verbundenes Schiebeteil umfasst.
Die mindestens zweiteilige Ausbildung des zweiten Schaftteils ermöglicht
es insbesondere, eine Schneidgutaufnahme, deren Innenquerschnitt
in proximaler Richtung hin zunimmt, auf einfache Weise herzustellen.
Ferner bietet die zweiteilige Ausbildung die Option, den zweiten
Schaftteil aus zwei unterschiedlichen Materialien herzustellen. Da
es sich insbesondere beim zweiten Werkzeugelement des zweiten Schaftteils
um ein Verschleißteil handelt, können durch den
zweiteiligen Aufbau bei der Herstellung Kosten gespart werden, da
nur das Werkzeugteil aus einem Material hergestellt werden muss,
welches die Erfordernisse an das zweite Werkzeugelement erfüllt,
nicht jedoch das Schiebeteil.
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Günstigerweise
umfasst das Werkzeugteil die Schneidgutaufahme. Das zweite Werkzeugelement
und die Schneidgutaufahme können so insbesondere einstückig
ausgebildet werden.
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Um
den zweiten Schaftteil individuell ausbilden zu können,
ist es vorteilhaft wenn das Schiebeteil aus einem Schiebeteilmaterial
und wenn das Werkzeugteil aus einem Werkzeugteilmaterial hergestellt ist.
Es kann so das für jeden Einsatzzweck optimale Material
für die jeweiligen Teile des zweiten Schaftteils ausgewählt
werden.
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Günstig
ist es, wenn das Schiebeteilmaterial und das Werkzeugteilmaterial
unterschiedliche Materialien sind. Dies gestattet es, bei der Auswahl
der Materialien zur Ausbildung der beiden Teile die jeweils besonderen
Erfordernisse an die Teile zu berücksichtigen.
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Vorteilhafterweise
ist das Werkzeugteilmaterial ein Metall. Insbesondere ist das Werkzeugmaterial
ein Instrumentenstahl. Ein Metall, insbesondere Instrumentenstahl,
eigenen sich hervorragend zur Ausbildung eines zweiten Werkzeugelements
in Form einer Schneide, welche durch Schleifen so geschärft
werden kann, dass mit ihr Knochen in Verbindung mit dem ersten Werkzeugelement
ausstanzbar ist.
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Die
Stabilität des Schiebeschafts kann auf einfache Weise dadurch
erhöht werden, dass das Schiebeteilmaterial ein Metall
ist. Insbesondere kann es sich bei dem Metall um einen Instrumentenstahl handeln.
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Die
Herstellungskosten des Schiebeschafts lassen sich deutlich reduzieren,
wenn das Schiebeteilmaterial ein Kunststoff ist. Insbesondere kann
so die Her stellung des Schiebeschafts vereinfacht werden. Beispielsweise
kann das Scheibeteil aus dem Kunststoff durch Spritzen hergestellt
werden. Durch die teilweise Herstellung des zweiten Schaftteils
aus einem Kunststoff eignet es sich insbesondere als Einwegartikel.
Wird beispielsweise das zweite Werkzeugelement beschädigt
oder unbrauchbar, beispielsweise eine Schneide stumpf, dann muss
vom Schiebeschaft lediglich der zweite Schaftteil entfernt und ausgetauscht
werden, der erste Schaftteil kann weiter genutzt werden. Dies reduziert
Anschaffungs- und insbesondere auch Wiederaufbereitungskosten für Anwender
des Schiebeschafts.
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Die
Handhabung sowie die Sicherheit des Schiebeschafts können
auf einfache Weise dadurch verbessert werden, dass das Werkzeugteil
und das Schiebeteil unlösbar miteinander verbunden sind. Das
Werkzeugteil und das Schiebeteil bilden dann, wie bei herkömmlichen
Schiebeschäften, den zweiten Schaftteil aus, welcher für
den Anwender eine Einheit bildet.
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Vorteilhafterweise
sind das Werkzeugteil und das Schiebeteil durch Schweißen,
Löten oder Kleben miteinander verbunden. Die beschriebenen
Verbindungsarten eignen sich hervorragend, um das Werkzeugteil und
das Schiebeteil unlösbar miteinander zu verbinden und eine
den zweiten Schaftteil ausbildende Einheit zu schaffen.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das Schiebeteil durch Anspritzen an das Werkzeugteil
hergestellt ist. Insbesondere dann, wenn das Werkzeugteil aus einem Metall
hergestellt ist, kann so das Schiebeteil in einem zweiten Schritt
durch Anspritzen an das Werkzeugteil mit diesem verbunden werden.
Das Schiebeteilmaterial kann dabei insbesondere ein Kunststoff oder
aber auch ein Metall sein.
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Um
das Verbinden des Werkzeugteils und des Schiebeteils zu erleichtern,
ist es günstig, wenn das Werkzeugteil mindestens einen
mindestens teilweise umspritzbaren, in proximaler Richtung abstehenden
Verbindungsvorsprung aufweist. Das Schiebeteil kann so auf einfache
Weise durch Umspritzen des Verbindungsvorsprungs an das Werkzeugteil
angeformt und unlösbar mit dem Werkzeugteil verbunden werden.
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Damit
die Herstellung des Schiebeschafts weiter vereinfacht werden kann,
ist es günstig, wenn das Werkzeugteil proximalseitig offen
ist und wenn das Schiebeteil das Werkzeugteil proximalseitig verschließt.
Insbesondere lässt sich so eine Schneidgutaufnahme mit
in proximaler Richtung zunehmender Innenquerschnittsfläche
ausbilden. Nach Herstellung des Werkzeugteils kann dann dieses,
insbesondere die Schneidgutaufnahme, durch das Schiebeteil proximalseitig
verschlossen werden.
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Zur
Bearbeitung von Knochen und Gewebe ist es günstig, wenn
das zweite Werkzeugelement in Form einer Schneide ausgebildet ist.
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Bearbeitungsergebnisse
mit dem Schiebeschaft lassen sich insbesondere dadurch verbessern, dass
das zweite Werkzeugelement eine Schneidebene definiert, welche relativ
zu einer senkrecht zur Längsachse orientierten Ebene geneigt
ist.
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Vorzugsweise
ist die Schneide durch angeschliffene Außenseiten des zweiten
Schaftteils gebildet. Dadurch wird sichergestellt, dass der kleinste Querschnitt
der Schneidgutaufnahme durch die Aufnahmeöffnung definiert
wird. Bei herkömmlichen Schiebeschäften werden
die zweiten Werkzeugteile innen angeschliffen, wodurch jedoch bei
der Ausbildung der Schneidgutaufnahme deren Innenquerschnitt in
proximaler Richtung etwas abnimmt. Dies hat jedoch den Nachteil,
dass insbesondere ausgestanztes hartes Knochenmaterial die Schneidgutaufnahme
blockieren oder verstopfen kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass das erste Werkzeugelement und das zweite Werkzeugelement
zusammen ein Stanzwerkzeug ausbilden und dass eine Arbeitsstellung,
in welcher das erste und das zweite Werkzeugelement aneinander anliegen
und zusammenwirken, eine Stanzstellung definiert. Insbesondere dann,
wenn das erste Werkzeugelement in Form eines Ambossglieds ausgebildet
ist, kann so bei einem in Form einer Schneide ausgebildeten zweiten
Werkzeugelement Gewebe oder Knochen sicher durchtrennt werden, wenn
das Stanzwerkzeug die Stanzstellung einnimmt.
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Vorzugweise
umfasst der Schiebeschaft mindestens ein Kupplungselement zum lösbaren Verbinden
mit einem Instrumentengriff. Insbesondere ist es so möglich,
den Schiebeschaft mit einem manuell betätigbaren Instrumentengriff
oder mit einem einen Antrieb umfassenden Instrumentengriff zu verbinden,
welcher Antrieb eine Betätigung des Schiebeschafts für
einen Operateur erleichtert. Insbesondere können pneumatische
Antriebe in Instrumentengriffen vorgesehen sein.
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Die
eingangs gestellte Aufgabe wird ferner bei einem chirurgischen Schiebeschaft
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass die Schneidgutaufnahme mindestens eine Entleerungsöffnung
aufweist, welche proximalseitig an der Aufnahmeöffnung
ausgebildet ist, und dass die Entleerungsöffnung in einer
seitlichen Entleerungsrichtung weisend geöffnet ist, welche
Entleerungsöffnung senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht
zur Längsrichtung orientiert ist und parallel oder im Wesentlichen
parallel zu einer von einer Unterseite des zweiten Schaftteils definierten
Anlageebene.
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Durch
das Vorsehen und die besondere Orientierung der Entleerungsöffnung
kann eine Schneidgutaufnahme des Schiebeschaftinstruments einfach
und sicher entleert werden, insbesondere auch dann, wenn ein distales
Ende des Schiebeschaftinstruments noch im Operationsgebiet verbleibt.
Dadurch muss eine Operation nicht durch Entnehmen des Instruments
unterbrochen werden. Des Weiteren ist auch eine Demontage des Schiebeschaftinstuments
nicht erforderlich, um die Schneidgutaufnahme zu leeren.
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Vorteilhafterweise
umfasst das Schiebeschaftinstrument einen der oben beschriebenen Schiebeschäfte.
Das Schiebeschaftinstrument weist damit auch die oben im Zusammenhang
mit den bevorzugten Ausführungsformen der Schiebeschäfte beschriebenen
Vorteile auf.
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Vorzugsweise
sind der Instrumentengriff und der Schiebeschaft miteinander lösbar
verbindbar. Dies gestattet es, den jeweils für einen chirurgischen Eingriff
optimalen Schiebeschaft mit entsprechend ausgebildeten Werkzeugelementen
mit dem Instrumentgriff zu verbinden. Auch kann so ein Schiebeschaft,
beispielsweise aufgrund eines beschädigten Werkzeugelements,
einfach und schnell ausgewechselt werden.
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Um
den Instrumentengriff und den Schiebeschaft auf einfache Weise miteinander
lösbar verbinden zu können, ist es vorteilhaft,
wenn eine entsprechende Kupplungseinrichtung zum lösbaren
Verbinden des Instrumentengriffs mit dem Schiebeschaft vorgesehen
ist. Insbesondere kann an einem Instrumentengriff mindestens ein
zweites Kupplungselement vorgesehen sein, welches mit dem mindestens einen
ersten Kupplungselement, welches am Schiebeschaft vorgesehen ist,
in einer Kupplungsstellung in Eingriff bringbar ist.
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Vorzugsweise
können der Instrumentengriff und der Schiebeschaft unlösbar
miteinander verbunden sein. Insbesondere lassen sich so auf einfache Weise
herkömmliche Knochenstanzen, die manuell betätigbar
sind und relativ zueinander verschenkbare Branchen umfassen, ausbilden.
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Um
mit dem Schiebeschaftinstrument insbesondere Knochen auf einfache
Weise bearbeiten zu können, ist es vorteilhaft, wenn das
Instrument in Form einer Knochenstanze ausgebildet ist.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren
Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine teilweise geschnittene beziehungsweise durchbrochene Seitenansicht
eines chirurgischen Schiebeschaftinstruments in Form einer Knochenstanze;
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2:
eine vergrößerte Teilansicht eines distalen Endbereichs
der Knochenstanze aus 1;
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3:
eine Ansicht in Richtung des Pfeils A in 2;
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4:
eine teilweise durchbrochene Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines chirurgischen Schiebeschaftinstruments umfassend einen Schiebeschaft
und einen lösbar mit diesem verbindbaren Instrumentengriff;
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5:
eine perspektivische Ansicht des Schiebeschafts aus 4;
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6:
eine Schnittansicht der Längslinie 6-6 in 5;
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7:
eine teilweise Schnittansicht der längs Linie 7-7 in 6;
und
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8:
eine Schnittansicht analog 6 eines
weiteren Ausführungsbeispiels eines Schiebeschafts.
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In 1 ist
ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehenes erstes
Ausführungsbeispiel eines chirurgisches Schiebeschaftinstrument
in Form einer Knochenstanze 10 dargestellt, die auch als
Osteotom bezeichnet wird. Sie umfasst einen Schiebeschaft 12 mit
einem ersten Schaftteil 14 und einem relativ zu diesem
parallel zu einer vom Schiebeschaft 12 definierten Längsachse 16 verschiebbar
angeordneten zweiten Schaftteil 18.
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Der
erste Schaftteil 14 ist langgestreckt quaderförmig
ausgebildet und weist an seinem distalen Ende ein erstes Werkzeugelement 20 auf,
und zwar in Form eines von einer Oberseite 22 abstehenden ambossartigen
Gegenlagers 24 für eine an einem distalen Ende
des zweiten Schaftteils 18 angeordnete Schneide 26.
In einer Ruhestellung, wie sie in 1 dargestellt
ist, sind die Schneide 26 und das Gegenlager 24 voneinander
beabstandet. Wird der zweite Schaftteil 18 relativ zum
ersten Schaftteil 14 in distaler Richtung bewegt, kann
die Schneide 26, die ein zweites Werkzeugelement 28 bildet,
direkt gegen das Gegenlager 24 drücken und so
Knochen- oder Knorpelmaterial in gewünschter Weise bearbeiten. Die
Werkzeugelemente 20 und 28 bilden gemeinsam ein
Stanzwerkzeug 176 aus.
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Eine
Führungseinrichtung 30 zum Führen einer
Bewegung des zweiten Schaftteils 18 relativ zum ersten
Schaftteil 14 umfasst ein erstes Führungselement 32 in
Form einer hinterschnittenen oder im Querschnitt T-förmigen
Führungsnut 34, welche in Richtung auf den zweiten
Schaftteil 18 hin weisend offen ist. Die Führungsnut 34 erstreckt
sich etwa auf einem Drittel der Gesamtlänge des ersten
Schaftteils 14. Von einer Unterseite 36 des zweiten
Schaftteils 18 steht ein zweites Führungselement 38 in
Form eines Führungsvorsprungs 40 ab, welcher formschlüssig
in die Führungsnut 34 eingreift derart, dass die beiden
Schaftteile 14 und 18 nur parallel zur Längsachse 16 relativ
zueinander verschiebbar sind. Proximalseitig der Führungsnut 34 schließt
sich an diese eine Einführvertiefung 42 an, welche
dazu dient, den Führungsvorsprung 40 bei der Montage
der Knochenstanze 10 aufzunehmen, bis die Unterseite 36 an
die Oberseite 22 in Anlage gebracht und dann der Führungsvorsprung 40 durch
Bewegen des zweiten Schaftteils 18 in distaler Richtung
mit der Führungsnut 34 in Eingriff gebracht werden
kann.
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An
einem proximalen Ende des Schiebeschafts 12 ist ein insgesamt
mit dem Bezugszeichen 44 versehenes Griffteil angeordnet,
welches einen unlösbar mit dem Schiebeschaft verbundenen
Instrumentengriff 45 bildet und ein erstes Griffelement 46 sowie
ein zweites Griffelement 48 umfasst, welche Griffelemente 46 und 48 auch
als sogenannte Branchen bezeichnet werden. Das erste Griffelement 46 ist
einstückig mit dem ersten Schaftteil 40 ausgebildet
und steht seitlich von diesem in etwa unter einem Winkel von 45° bezogen
auf die Längsachse 16 ab. Das zweite Griffelement 48 ist
um eine Schwenkachse 50, welche in einer Richtung senkrecht
zur Längsachse 16 verläuft, am ersten
Schaftteil 14 im Übergangsbereich zum ersten Griffelement 46 verschwenkbar
gelagert. Ein sich über die Schwenkachse 50 hinaus
erstreckendes Kupplungsende 52 des zweiten Griffelements 48 ist
um eine parallel zur Schwenkachse 50 verlaufende Schwenkachse 54 verschwenkbar
mit einem proximalen Ende 56 des zweiten Schaftteils 18 gekoppelt
und definiert einen Schlussbereich 58. Das Ende 56 steht
unabhängig von einer Schwenkstellung der Griffelemente 46 und 48 relativ
zueinander stets über die Oberseite 22 vor. Die
Schwenkachse 54 verläuft ebenfalls stets oberhalb
der Oberseite 22.
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Damit
die Unterseite 36 auch im Bereich des proximalen Ende 56 an
der Oberseite 22 des ersten Schaftteils 14 anliegen
kann, ist am zweiten Schaftteil 18 eine in Richtung auf
den ersten Schaftteil 14 hin offene Schlussbereichsausnehmung 60 vorgesehen,
in die das Ende 56 eintaucht. Die Schwenkachse 54 verläuft
innerhalb des von der Schlussbereichsausnehmung 60 definierten
Bereichs beziehungsweise Abschnitts des zweiten Schaftteils 18.
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Die
Knochenstanze 10 umfasst ferner eine Rückstelleinrichtung 62 mit
zwei Rückstellgliedern 64 und 66 in Form
von Blattfedern. Erste freie Enden der Rückstellglieder 64 und 66 sind
jeweils mit einer Schraube 68 beziehungsweise 70 mit
freien Enden 72 und 74 der ersten und zweiten
Griffelemente 46, 48 verschraubt, und zwar auf
Innenflächen 76 und 78 derselben. Die
nicht an den Griffelementen 46, 48 festgelegten
freien Enden der Rückstellglieder 64 und 66 sind
mittels eines Kugelgelenks 80 miteinander verschwenkbar
verbunden, und zwar derart, dass in einer Grundstellung die Rückstellrichtung 62 die Enden 72 und 74 voneinander
weg hält. Das zweite Griffelement 48 kann dann
entgegen der Wirkung der Rückstelleinrichtung 62 in
Richtung auf das erste Griffelement 46 hin verschwenkt
werden, wobei gleichzeitig auf Grund der gelenkigen Verbindung des
zweiten Griffelements 48 mit dem zweiten Schaftteil 18 dieser
in distaler Richtung bewegt werden kann. Lässt eine Bedienperson
den Griffteil 44 der Knochenstanze 10 los, zwingt
die Rückstelleinrichtung 62 die Knochenstanze 10 wieder
in die Grundstellung zurück, die in 1 dargestellt
ist.
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Um
die Reinigbarkeit der Knochenstanze 10 zu verbessern, sind
an dieser gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten
Knochenstanzen verschiedene Veränderungen vorgenommen.
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Zum
einen umfasst die Knochenstanze 10 einen Reinigungsspalt 82,
welcher durch eine flache Vertiefung 84 an der Unterseite 36 des
zweiten Schaltteils 18 ausgebildet ist, und zwar über
die gesamte Breite des Schaftteils 18 quer zur Längsachse 16.
Die Vertiefung 84 weist eine Tiefe in einem Bereich zwischen
0,3 mm und 0,9 mm auf, so dass ein durch den Reinigungsspalt 82 definierter
Abstand zwischen dem ersten Schaftteil 14 und dem zweiten Schaftteil 18 im
Bereich des Reinigungsspalts 82 der Tiefe der Vertiefung 84 entspricht.
Der Reinigungsspalt 82 erstreckt sich in Richtung der Längsachse 16 ausgehend
etwa von der Schlussbereichsausnehmung 60 bis nahe an den
Führungsvorsprung 40 heran. Ein Führungsbereich 86 der
Knochenstanze 10 wird dann definiert durch einen sich distalseitig
an die Vertiefung 84 anschließenden Abschnitt
des zweiten Schaftteils 18 in Verbindung mit der Führungsnut 34. Die
Breite des Reinigungsspalts 82 beziehungsweise die Tiefe
der Vertiefung 84 ist so gewählt, dass eine Kapilarwirkung
für eine Reinigungsflüssigkeit vermieden wird.
Die der Oberseite 22 gegenüberliegende Vertiefung 84 ist
so zum Reinigen mittels einer Reinigungs- oder Spülflüssigkeit
frei zugänglich.
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Zum
anderen ist die Führungsnut 34 vom zweiten Schaftteil 18 weg
weisend seitlich geöffnet, und zwar mittels zweier Spülöffnungen 88 und 90,
die durch einen Quersteg 92 voneinander getrennt sind. Die
in Form von Schlitzen oder Langlöchern ausgebildeten Spülöffnungen 88 und 90 bilden
eine Fluidverbindung zwischen einer Unterseite 94 des ersten Schaftteils 14 und
einem von der Führungsnut 34 definierten Führungsraum 96 aus.
Damit lässt sich auch die Führungsnut 34 mittels
einer Reinigungs- und Spülflüssigkeit optimal
reinigen. Die proximalseitig des Stegs vorgesehene Spülöffnung 90 steht
zudem in Fluidverbindung mit der Einführvertiefung 42,
welche mindestens teilweise der Vertiefung 84 gegenüberliegt,
und zwar unabhängig von einer Stellung der Schaftteile 14 und 18 relativ
zueinander.
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Um
ferner noch die Reinigbarkeit der Knochenstanze 10 im Schlussbereich 58 zu
verbessern, ist eine, zum Beispiel in Form einer Bohrung oder eines
Schlitzes ausgebildete, Schlussbereichsöffnung 98 in
Form einer die Schlussbereichsausnehmung 60 eröffnenden
Durchbrechung vorgesehen, welche eine Fluidverbindung zwischen der
Schlussbereichsausnehmung 60 und einer Oberseite 100 des
zweiten Schaftteils 18 herstellt. Die Schlussbereichsausnehmung 60 kann
so optimiert gereinigt werden, da sie zum einen mit der Vertiefung 84 in
Fluidverbindung steht und zum anderen mit der Oberseite 100.
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Auch
im Bereich des Griffteils 44 wurde die Reinigbarkeit der
Knochenstanze 10 im Vergleich zu bekannten Schiebeschaftinstrumenten
verbessert. Zwischen die mit den Schrauben 68 und 70 fixierten Enden
der Rückstellglieder 64 und 66 und den
Griffelementen 46 und 48 ist jeweils ein Abstandselement,
beispielsweise in Form einer Unterlegscheibe 102 beziehungsweise 104,
angeordnet, welche die Rückstellglieder 62 und 64 von
den Griffelementen 46 und 48 beabstandet halten,
zumindest in der in der 1 dargestellten Grundstellung.
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Zwischen
den Rückstellgliedern 64 und 66 sowie
den Griffelementen 46 und 48 werden auf diese
Weise Spalte 106 und 108 ausgebildet, deren Breite,
also ein Abstand zwischen den Rückstellgliedern 64 und 66 einerseits
den Griffelementen 46 und 48 andererseits in etwa
einer Dicke der Unterlegscheiben 102 und 104 entspricht.
Die Dicke der Unterlegscheiben 102 und 104 liegt
vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,4 mm und 1 mm.
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Sämtliche
Teile der Knochenstanze 10 sind vorzugsweise aus einem
nichtrostenden Instrumentenstahl hergestellt.
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In
den 4 bis 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 10' versehenen Knochenstanze
dargestellt, welche einen Schiebeschaft 12' und einen mit
diesem lösbar verbindbaren Instrumentengriff 45' umfasst.
Der Instrumentengriff 45' und der Schiebeschaft 12' sind
mittels einer Kupplungseinrichtung 110 miteinander lösbar
verbindbar.
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Der
Schiebeschaft 12' entspricht in seinem grundsätzlichen
Aufbau dem Schiebeschaft 12 und umfasst einen ersten Schaftteil 14' sowie
einen zweiten Schaftteil 18' die über eine Führungseinrichtung 30' miteinander
gekoppelt sind. An einem proximalen Ende des ersten Schaftteils 14' beziehungsweise
etwas beabstandet von diesem sind Kupplungselemente 112 und 114 definierende
und von einer Unterseite 94' des ersten Schaftteils 14' abstehende
Kupplungsvorsprünge ausgebildet, die mit korrespondierenden,
am Instrumentgriff 45' vorgesehenen Kupplungselementen 116 und 117 in
Eingriff bringbar sind, um den ersten Schaftteil 14 unbeweglich
relativ zum Instrumentengriff 45' an diesem anzuordnen.
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Der
Instrumentgriff
45' umfasst einen Antrieb
118 in
Form eines Pneumatikzylinders, welcher mit einem abgewinkelten und
verschwenkbar gelagerten Antriebsglied
120 gekoppelt ist,
welches wiederum mit einer Antriebsgliedaufnahme
122, welche
in einem proximalen Endbereich des zweiten Schaftteils
18' ausgebildet
ist, in Eingriff bringbar ist. Der Antrieb
118 kann so
genutzt werden, um den zweiten Schaftteil
18' relativ zum
ersten Schaftteil
14' parallel zur Längsachse
16 in
distaler Richtung zu bewegen. Ein Beispiel für einen pneumatisch
angetriebenen beziehungsweise betätigbaren Instrumentengriff
ist in der
DE
20 2004 015 643 U1 beschrieben, die mit ihrem gesamten
Offenbarungsgehalt in diese Beschreibung mit einbezogen wird.
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Der
erste Schaftteil 14' ist in Form eines langgestreckten,
im Wesentlichen quaderförmigen Körpers 124 ausgebildet
und weist an seinem distalen Ende ein erstes Werkzeugelement 20' auf,
und zwar in Form eines von einer Oberseite 22' abstehenden
ambossartigen Gegenlagers 24' für eine an einem
distalen Ende des zweiten Schaftteils 18' angeordnete Schneide 26'.
In einer Ruhestellung, wie sie in 4 dargestellt
ist, sind die Schneide 26' und das Gegenlager 24' voneinander
beabstandet. Wird der zweite Schaftteil 18' relativ zum
ersten Schaftteil 14' in distaler Richtung bewegt, kann
die Schneide 26', die ein zweites Werkzeugelement 28' bildet,
direkt gegen das Gegenlager 24 drücken und so
Knochen und Knorpelmaterial in gewünschter Weise bearbeiten.
Es sei angemerkt, dass die Schneide 26' eine Schneidebene 126 definiert,
welche bezogen zur Längsachse 16 etwas geneigt
ist.
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Eine
Führungseinrichtung 30' zum Führen einer
Bewegung des zweiten Schaftteils 18' relativ zum ersten
Schaftteil 14' umfasst ein erstes Führungselement 32' in
Form einer hinterschnittenen oder im Querschnitt T-förmigen
Führungsnut 34', welche in Richtung auf den zweiten
Schaftteil 18' hin weisend offen ist. Die Führungsnut 34' erstreckt
sich etwa auf einem Fünftel der Gesamtlänge des
ersten Schaftteils 14'. Von einer Unterseite 36' eines
einen distalen Endabschnitt des ersten Schaftteils 18' bildenden
Werkzeugteils 128 steht ein zweites Führungselement 38' in
Form eines Führungsvorsprungs 40' ab, welcher
im Wesentlichen formschlüssig in die Führungsnut 34' eingreift
derart, dass die beiden Schaftteile 14' und 18' nur
parallel zur Längsachse 16 relativ zueinander
verschiebbar sind.
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Proximalseitig
der Führungsnut 34' schließt sich an
diese eine Einführvertiefung 42' an, welche dazu
dient, den Führungsvorsprung 40' bei der Montage
des Schiebeschafts 12' aufzunehmen, bis die Unterseite 36' an
die Oberseite 22' des ersten Schaftteils 18' in
Anlage gebracht und dann der Führungsvorsprung 40' durch
Bewegen des Schaftteils 18' in distaler Richtung mit der
Führungsnut 34' in Eingriff gebracht werden kann.
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Der
zweite Schaftteil 18' ist zweiteilig ausgebildet und umfasst
das Werkzeugteil 128 sowie einen sich an diesen proximalseitig
anschließenden Schiebeteil 130, an welchem die
Antriebsgliedaufnahme 122 ausgebildet ist. Das Werkzeugteil 128 ist
hülsenartig geformt und umfasst die Schneide 26' an
seinem distalen Ende, die durch Anschleifen einer Außenseite 132 des
Werkzeugteils 128 im Bereich von dessen distalem Ende ausgebildet
wird. Die Schneide 26' begrenzt eine Aufnahmeöffnung 134 eines sich
in proximaler Richtung erstreckenden Innenraums 136 des
Werkzeugteils 128, welcher eine Schneidgutaufnahme 138 bildet.
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Eine
innere Querschnittsfläche 140 der Schneidgutaufnahme 138 nimmt
ausgehend von der Aufnahmeöffnung 134 in proximaler
Richtung kontinuierlich zu, das heißt sie wird größer.
Die kleinste Querschnittsfläche definiert somit die Aufnahmeöffnung 134.
Die größte Querschnittsfläche 140 weist die
Schneidgutaufnahme 138 an ihrem proximalen Ende 142 auf.
Von diesem ausgehend in distaler Richtung erstrecken sich in einer
Wand 144 des zweiten Schaftteils 18' symmetrisch
zu einer Mittelebene 146, welche gleichzeitig eine Symmetrieebene
des Schiebeschafts 12' definiert, in einer parallel zu
einer senkrecht zur Mittelebene 146 verlaufenden Entleerungsrichtung 148 geöffnete
Entleerungsöffnungen 150. Eine Höhe der
Entleerungsöffnungen 150 in einer Richtung sowohl
senkrecht zur Entleerungsrichtung 148 als auch zur Längsachse 16 entspricht
einer Höhe der Schneidgutaufnahme 138. Die Entleerungsöffnungen 150 sind
etwa drei Mal so lang wie breit, wobei distale und proximale Enden 152 und 154 ausgerundet
sind.
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Proximalseitig
schließt sich an das proximale Ende 142 ein Verbindungsvorsprung 156 an,
an welchem das Schiebeteil 130 durch Anspritzen angeformt
ist. Das Werkzeugteil 128 ist vorzugsweise aus einem Instrumentenstahl
hergestellt, das Schiebeteil 130 aus einem spritzfähigen
Kunststoff. Das Schiebeteil 130 ist somit aus einem Schiebeteilmaterial hergestellt,
das Werkzeugteil 128 aus einem Werkzeugteilmaterial, die
im vorliegenden Fall unterschiedlich gewählt sind, nämlich
einerseits ein Kunststoff und andererseits ein Metall. Alternativ
kann das Schiebeteil 130 auch separat gespritzt und anschließend
mit dem Werkzeugteil 128 durch Kleben oder Schweißen
im Bereich des Verbindungsvorsprungs 156 mit dem Werkzeugteil 128 verbunden
werden. Selbstverständlich kann das Schiebeteil 130 auch aus
einem Metall hergestellt sein, so dass es mit dem Werkzeugteil 128 durch
Kleben, Löten oder Schweißen verbunden werden
kann.
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Proximalseitig
des Verbindungsvorsprungs 156 sind am Schiebeteil 130 langlochartige
Spüldurchbrechungen 158 ausgebildet, bei dem in 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel des Schiebeschafts 12 insgesamt
drei Spüldurch brechungen 158, die sich von der
Oberseite 100' des zweiten Schaftteils 18' bis
zu dessen Unterseite 36' erstrecken.
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Die
Schneidgutaufnahme 138 könnte optional in Richtung
auf den ersten Schaftteil 14' geöffnet und von
diesem verschlossen sein. Ferner ist im vorliegenden Fall eine Projektionsfläche
einer Projektion der Aufnahmeöffnungsquerschnittsfläche
auf eine Ebene senkrecht zur Längsrichtung 16 kleiner
als eine beliebige Querschnittsfläche 140 eines
beliebigen Querschnitts der Schneidgutaufnahme 138 parallel
zur Projektionsfläche. Wie bereits dargelegt, nimmt eine
innere Querschnittsfläche 140 der Schneidgutaufnahme 138 ausgehend
von der Aufnahmeöffnung 134 in proximaler Richtung
zu, bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
sogar monoton zu. Im vorliegenden Fall erweitert sich die Schneidgutaufnahme 138 ausgehend von
der Aufnahmeöffnung 134 in proximaler Richtung konisch.
Die Entleerungsöffnungen 150 sind somit in einem
Bereich der Schneidgutaufnahme 138 ausgebildet, welche
die größte innere Querschnittsfläche 140 aufweist.
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Die
Entleerungsöffnungen 150 weisen zudem seitwärts,
mit anderen Worten, sie sind in seitlicher Richtung hin weisend
geöffnet. Sie gestatten auf einfache Weise das Entleeren
der Schneidgutaufnahme 138, wenn sich diese in Form von
mehreren, nacheinander durchgeführten Stanzungen mit Schneidgut
gefüllt hat. Insbesondere kann ein distales Ende des Schiebeschafts 12' in
einem Operationsgebiet verbleiben, wenn beispielsweise ein Assistent
eines Operateurs die Schneidgutaufnahme 138 teilweise dadurch
leert, dass er mit einem Hilfsinstrument, beispielsweise einem kleinen
Stößel, in die Schneidgutaufnahme 138 eingebrachtes
Schneidgut seitlich durch Einführen des Stößels
durch eine Entleerungsöffnung 150 und Herausdrücken
des Schneidguts durch die andere Entleerungsöffnung 150 aus
der Schneidgutaufnahme 138 herausdrückt. Die Knochenstanze 10' wird
so schnell und auf einfache Weise vorbereitet für weitere
Stanzvorgänge, die der Operateur ausführen kann.
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Am
Schiebeschaft 12' befindet sich das eigentliche Verschleißteil
des Schiebeschafts 12', nämlich die Schneide 26'.
Durch Ausstanzen von hartem Kno chenmaterial kann diese stumpf werden, so
dass der gesamte Schiebeschaft 12' praktisch unbrauchbar
wird. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die
Schneide 26' nachzuschärfen, beispielsweise durch
Nachschleifen der Außenseiten 132.
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Aufgrund
der zweiteiligen Ausgestaltung des zweiten Schaftteils 18' kann
dieser jedoch auch als Einwegartikel zur Verfügung gestellt
werden, so dass der praktisch keinem Verschleiß unterworfene
erste Schaftteil 14' weiter verwendet, der zweite Schaftteil 18' jedoch
durch einen neuen zweiten Schaftteil 18' mit einer noch
scharfen Schneide 26' ersetzt werden kann. Die zweiteilige
Ausbildung des zweiten Schaftteils 18' gestattet es so,
nur das Werkzeugteil aus einem zur Ausbildung einer Schneide 26' geeigneten Material
vorzusehen, den übrigen Teil des zweiten Schaftteils 18' aus
einem kostengünstigeren und leicht bearbeitbaren Material,
beispielsweise einem Kunststoff.
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Um
erste Schaftteile 14' und zweite Schaftteile 18' praktisch
beliebig miteinander kombinieren zu können, ist es erforderlich,
im Bereich der Führungseinrichtung 30' ausreichende
Fertigungstoleranzen vorzusehen beziehungsweise zuzulassen, um die
ersten und zweiten Führungselemente 32' und 38' wahlweise
miteinander in Eingriff bringen zu können. Um trotzdem
zu gewährleisten, dass mit dem Schiebeschaft 12' Gewebe
und Knochen in gewohnt präziser Weise bearbeitet werden
können, ist eine Toleranzausgleichseinrichtung 160 zum
Ausgleichen von Fertigungstoleranzen der zusammenwirkenden Führungselemente 32' und 38' vorgesehen.
Sie sind insbesondere derart angeordnet und ausgebildet, dass Fertigungstoleranzen
in der Arbeitsstellung, in welcher die ersten und zweiten Werkzeugelemente 20' und 28' zum
Bearbeiten von Gewebe oder Knochen zusammenwirken, also insbesondere
aneinander anliegen, wie in 6 dargestellt,
ausgeglichen werden.
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Die
Toleranzausgleichseinrichtung 160 umfasst eine Andruckeinrichtung 162 zum
Vorspannen des zweiten Führungselements 38' gegen
das erste Führungselement 32'. Sie ist bei dem
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel am zweiten
Führungselement 38' angeordnet beziehungsweise
ausge bildet, könnte jedoch auch am ersten Führungselement 32' angeordnet
oder ausgebildet sein. Die Andruckeinrichtung 162 umfasst
ein vorspannendes Element 164 zum Vorspannen des zweiten
Führungselements 38' gegen das erste Führungselement 32'.
Das vorspannende Element 164 wiederum ist in Form eines
Federelements 166 ausgebildet, und zwar in Form einer Blattfeder,
welche sich zwischen zwei von der Unterseite 36' des Werkzeugteils 128 abstehenden
Vorsprüngen 168 erstreckt, die beide einen Teil
der Führungseinrichtung 30' beziehungsweise des
Führungsvorsprungs 40' bilden. Das Federelement 160 ist
von der Unterseite 36' weg weisend schwach konvex gekrümmt
und liegt an einem in Richtung auf das zweite Schaftteil 18 hin
weisenden Boden 170 der Führungsnut 34' an.
Der Führungsvorsprung 40' wird so gegen in Richtung
auf den Boden 170 hin weisende innere Begrenzungsflächen 172 der
Führungsnut 34' gedrückt und gleicht Fertigungstoleranzen
im Bereich der Führungsnut 34' beziehungsweise
des Führungsvorsprungs 40' aus. Durch die spezielle
Ausbildung der Toleranzausgleichseinrichtung 160 kann in
der Arbeitsstellung die Unterseite 36' im Bereich des Werkzeugteils 128 etwas
vom ersten Schaftteil 14' beabstandet sein.
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Das
Gegenlager 24', auch als Ambossglied bezeichnet, ist so
groß ausgebildet, dass die Schneide 26' des zweiten
Schaftteils 18' nicht über eine Oberkante 174 des
Gegenlagers 24' geschoben werden kann, um eine Schneidwirkung
der ein Stanzwerkzeug 176 ausbildenden Werkzeugelemente 20' und 28' in
jedem Fall sicherzustellen. Ein Toleranzausgleich der aufgrund des
Federelements 166 zumindest teilweise elastischen Führungseinrichtung 30' ist
also höchstens so groß wie ein Abstand der Schneide 26' bis
zur Oberkante 174.
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Um
insbesondere den ersten, wiederverwendbaren Schaftteil 14' leicht
reinigen zu können, ist proximalseitig der Führungsnut 34' eine
Spülöffnung 88' vorgesehen analog der
Spülöffnung 88 bei der Knochenstanze 10.
Sie steht insbesondere mit der Führungsnut 34' in
Fluidverbindung.
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Das
vorspannende Element 164 und das zweite Führungselement 38' sind
bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
einstückig ausgebildet.
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Das
vorspannende Element 164 ist ferner entgegen einer von
ihm ausübbaren Kraft von einer Grundstellung, in welcher
ein Abstand zwischen einer vom zweiten Schaftteil 18' weg
weisenden Andrückfläche 178 und der Unterseite 36' des
zweiten Schaftteils 18' maximal ist, in eine Andrückstellung bringbar,
wie sie beispielsweise in 6 dargestellt ist,
in welcher ein Abstand zwischen der vom zweiten Schaftteil 18' weg
weisenden Andrückfläche 178 und der Unterseite 36' des
zweiten Schaftteils 18' minimal ist.
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Das
vorspannende Element 164 und insgesamt die Toleranzausgleichseinrichtung 160 sind spiegelsymmetrisch
zu einer senkrecht zur Längsachse 16 verlaufenden
Spiegelebene 180 ausgebildet. Ebenso sind proximale und
distale Enden des vorspannenden Elements 164 am zweiten
Führungselement 38' gehalten.
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Ein
alternatives Ausführungsbeispiel eines Schiebeschafts einer
Knochenstanze 10'' ist in 8 teilweise
dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 12'' gekennzeichnet.
Der Schiebeschaft 12'' unterscheidet sich lediglich in
der Ausgestaltung der Führungseinrichtung 30'' sowie
der Toleranzausgleichseinrichtung 160 vom Schiebeschaft 12',
so dass dieselben Bezugszeichen für einander entsprechende
Teile beziehungsweise mit zwei Anstrichen ('''''') versehene identische
Bezugsziffern zur Kennzeichnung verwendet werden.
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Vom
Führungsvorsprung 40'' steht in proximaler Richtung
und etwas in Richtung auf den ersten Schaftteil 14'' hin
weisend ein vorspannendes Element 164' in Form eines Federelements 166' ab,
welches blattfederartig ausgebildet ist. Es stützt sich
am Boden 170' der Führungsnut 34'' mit
einer Andrückfläche 178' ab. Die Andruckeinrichtung 162' der
Toleranzausgleichseinrichtung 160' entfaltet ihre Wirkung erst
dann, wenn das vorspannende Element 164 an seinem proximalen
Ende 182 mit der Führungsnut 34'' in
Eingriff kommt, also erst kurz vor Erreichen der in 8 dargestellten
Arbeitsstellung sowie in der Arbeitsstellung und drückt
dann die Unterseite 36'' etwas von der Oberseite 22'' weg.
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Der
Schiebeschaft 12'' ist analog dem Schiebeschaft 12' mit
dem Instrumentengriff 45' lösbar verbindbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004015643
U1 [0073]