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Die
Erfindung betrifft eine Abfallverarbeitungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
solche Abfallverarbeitungsvorrichtung ist durch offenkundige Vorbenutzung
bekannt geworden. Die Abfallverarbeitungsvorrichtung weist einen sogenannten
Rottetunnel auf. Der Rottetunnel ist von einem Aufnahmeraum gebildet,
in welchem Abfall aufgenommen ist. Der Abfall verbleibt über einen
bestimmten Zeitraum im Rottetunnel, um eine Kompostierung, d.h.
eine Zersetzung des organischen Bestandteils des Abfalls durch Mikroorganismen,
zu erreichen. Der Aufnahmeraum wird z.B. mit einem über dem
Aufnahmeraum angeordneten Förderband
mit Abfall befüllt.
Auf einer Austragseite des Aufnahmeraums wird der im Aufnahmeraum
befindliche Abfall entnommen.
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Im
Bodenbereich des Rottetunnels sind mehrere von länglichen Metallplatten gebildete Schubstangen
angeordnet. Die Schubstangen sind mittels einer Antriebsvorrichtung
translatorisch bewegbar gelagert. Die Schubstangen dienen der Förderung
des Abfalls zu einem Schubstangen- Tunnel-Austragegerät (STAG). Mit dem STAG kann
der Abfall aus dem Rottetunnel gefördert und einem Förderband
zugeführt
werden.
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Für den Antrieb
jeder Schubstange weist das STAG jeweils eine Schubstangen-Antriebseinheit
mit einem Schieberelement auf. Das Schieberelement ist als Stahlprofil
ausgebildet und in einem Führungskanal
mittels einer Lagervorrichtung geführt und mittels Hydraulikzylindern
angetrieben. Die Lagervorrichtung umfasst auf beiden Seiten des
Führungskanals drehbar
gelagerte Rollen. Auf jeder Seite des Führungskanals sind zwei Rollen
an einer Wand des Führungskanals
befestigt. Die Laufflächen
der Rollen wirken mit einer Oberfläche eines im Querschnitt U-förmigen Profils
des Schieberelements zusammen. Darüber hinaus sind die Rollen
mit zusätzlichen Wälzlagern
ausgestattet, mit denen eine axiale Abstützung an der Wand des Führungskanals
erfolgt.
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Jedes
Schieberelement wird von einem hydraulischen Antriebselement angetrieben.
Auf diese Weise kann jedes Schieberelement parallel zu der Bewegungsrichtung
der Schubstange translatorisch bewegt werden. Jedes Schieberelement
kann mit einer Schubstange gekoppelt werden, nachdem das STAG an
den Rottetunnel heranbewegt wurde. Die Kopplung erfolgt z.B. durch
einen lösbaren
Formschluss zwischen dem Schieberelement und der Schubstange.
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Zum
Austragen des Abfalls wird das STAG an den Rottekanal herangefahren.
Jedes Schieberelement wird jeweils mit einer Schubstange gekoppelt. Anschließend werden
die Schubstangen von der Schubstangen-Antriebseinheit zugleich mit gleicher Geschwindigkeit
in Richtung des STAG bewegt, wobei die gesamte im Rottetunnel befindliche,
auf den Schubstangen gelagerte Abfallmenge in Richtung des STAG
bewegt wird. Die Schubstangen werden dabei ungefähr 40 cm in Richtung des STAG
gezogen.
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Das
STAG weist mehrere Dekomprimierwellen auf, an welchen messerartige
Fortsätze
radial nach außen
vorragen. Während
die Schubstangen in Richtung des STAG gezogen werden, gelangt Abfall in
die Bewegungsbahn der Dekomprimierwellen. Der in dem Rottetunnel
verdichtete Abfall wird von den Wellen ergriffen, dekomprimiert
und auf ein Förderband
gefördert.
Die Bewegungsgeschwindigkeit der Schieberelemente ist an die Förderkapazität der Dekomprimierwellen
angepasst.
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Danach
werden die Schubstangen von den Schieberelementen zeitlich versetzt
in ihre Ausgangsposition zurück
und anschließend
wieder in Richtung des STAG bewegt. Das zeitlich versetzte Zurückbewegen
der Schubstangen hat den Zweck, eine Relativbewegung zwischen den
Schubstangen und dem Abfall zu erreichen. Der Abfall wird von der zurückbewegten
Schubstange nicht mitgenommen, so dass eine kontinuierliche Bewegung
des Abfalls in Richtung STAG stattfindet, bis die gesamte im Rottetunnel
befindliche Abfallmenge von dem STAG aus dem Rottetunnel herausgefördert wurde.
Die Schieberelemente werden schließlich von den Schubstangen
entkoppelt und das STAG schwenkt zurück in eine Ruheposition. Der
Rottetunnel kann nun wieder mit Abfall befüllt werden.
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Je
nach Konsistenz des Abfalls sind die Teile der Abfallverarbeitungsvorrichtung,
die mit dem Abfall in Berührung
kommen, besonderen Belastungen ausgesetzt. Bei der vorerwähnten Abfallverarbeitungsvorrichtung
führt der
Kontakt mit dem Abfall dazu, dass die Wälzlager der Lagerrollen für die Schieberelemente
in relativ kurzer Zeit funktionsuntüchtig werden und ihre Lagerfunktion
nicht mehr erfüllen. Die
Lager müssen
daher in einem zeitlichen Abstand von ca. 2 bis 3 Monaten ausgetauscht
werden. Der Austausch ist mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand
verbunden.
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Bei
einem Ausfall eines Lagers vor dem regelmäßigen Austausch kommt es zu
einem Absenken des Schieberelements. Die Kopplung zwischen Schieberelement
und Schubstange mittels formschlüssig
zusammenwirkender Verriegelungselemente ist dann nicht mehr möglich. Wird
der Ausfall des Lagers nicht bemerkt, führt die Reibbewegung des Schieberelements
an der Unterseite der Schubstange zu einer unkontrollierten Bewegung
der Schubstange. Die Folge kann z.B. eine Zerstörung von Maschinenteilen sowie eine
unerwünschte
Verdichtung des Abfalls sein. Eine Behebung des Schadens ist mit
einem erheblichen Arbeits- und Kostenaufwand verbunden.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Abfallverarbeitungsvorrichtung
zu schaffen, die insbesondere längere
Wartungsintervalle zulässt und
geringere Instandhaltungskosten verursacht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Abfallverarbeitungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht darin, dass der Lagervorrichtung der
Schubstangen-Antriebseinheit wenigstens ein Gleitstein zugeordnet
ist. Wenigstens eine Außenfläche des
Gleitsteins wirkt mit mindestens einer Oberfläche einer Führungseinrichtung zusammen.
Zwischen der Gleitfläche
der Führungsvorrichtung
und der Außenfläche des
Gleitsteins besteht ein Gleitreibungsverhältnis. Der Gleitfläche und/oder
der Außenfläche kann
mittels einer Schmiervorrichtung ein Schmiermittel zugeführt werden.
Durch die Ausbildung der Führungseinrichtung können z.B.
die Freiheitsgrade eines bewegbaren Schieberelements der Schubstangen-Antriebseinheit vorgegeben
werden. Das Schieberelement kann z.B. derart gelagert sein, dass
lediglich ein Freiheitsgrad entlang einer Raumachse vorhanden ist.
Der Gleitstein kann beispielsweise mit einer Außenfläche eines Führungskanals für das Schieberelement
verschraubt sein. Der Gleitstein kann z.B. die Form eines Quaders,
z.B. Kubusform, aufweisen.
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Eine
Schubstange im Sinne der Erfindung kann jedes Element sein mittels
welchem der Abfall bewegbar gelagert werden kann, so dass der Abfall in
Richtung einer Austrageinrichtung bewegbar ist. Eine Schubstange
ist z.B. eine Metallplatte. Die Schubstangen können z.B. auf dem Boden des
Aufnahmeraums gleitgelagert sein. Insbesondere sind auf dem Boden
des Aufnahmeraums mehrere Schubstangen nebeneinander angeordnet.
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Eine
Austrageinrichtung (STAG) im Sinne der Erfindung ist eine Vorrichtung,
mittels welcher der Abfall aus dem Rottetunnel herausgefördert werden kann.
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Eine
Schubstangen-Antriebseinheit im Sinne der Erfindung umfasst z.B.
ein Schieberelement, welches mit den Schubstangen verbunden werden
kann, um die Schubstangen zu bewegen. Darüber hinaus umfasst die Schubstangen-Antriebseinheit
z.B. ein Antriebselement, wie beispielsweise einen hydraulisch bewegbaren
Stempel. Zudem umfasst die Schubstangen-Antriebseinheit z.B. wenigstens eine Lagervorrichtung
für wenigstens
ein Element der Schubstangen-Antriebseinheit, z.B. für das Schieberelement.
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Eine
Lagervorrichtung im Sinne der Erfindung ist eine Vorrichtung, welche
der bewegbaren Lagerung wenigstens eines Elements der Schubstangen-Antriebseinheit
dient. Die Lagervorrichtung ist z.B. zur Lagerung des Schieberelements
vorgesehen. Das Schieberelement ist mittels der Lagervorrichtung
z.B. translatorisch bewegbar.
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Ein
Gleitstein im Sinne der Erfindung ist z.B. ein Metallkörper. Der
Metallkörper
kann z.B. von einem Gusswerkstoff gebildet sein. Der Gleitstein
ist dann leicht herstellbar. Der Gleitstein kann z.B. an einem unbewegten
Teil der Abfallverarbeitungsvorrichtung befestigt sein. Alternativ
oder zusätzlich
kann der Gleitstein auch an einem bewegten Teil der Abfallverarbeitungsvorrichtung
befestigt sein.
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Führungseinrichtung
im Sinne der Erfindung ist z.B. eine Struktur der Abfallverarbeitungsvorrichtung,
welche wenigstens mittelbar mit einer Gleitfläche versehen ist. Die Führungseinrichtung
kann z.B. an einem unbewegten Teil der Abfallverarbeitungsvorrichtung
befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Führungseinrichtung
auch an einem bewegten Teil der Abfallverarbeitungsvorrichtung befestigt sein.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die erfindungsgemäße Abfallverarbeitungsvorrichtung
insbesondere in Bezug auf eine Verschmutzung durch den Abfall unempfindlich
ist und eine hohe Funktionssicherheit gewährleistet: Ein Absenken, z.B.
des Schieberelements, durch Zerstörung eines Lagers mit den vorerwähnten nachteiligen
Folgen ist bei der erfindungsgemäßen Abfallverarbeitungsvorrichtung
ausgeschlossen. Die Wartungsintervalle der Abfallverarbeitungsvorrichtung
können
mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vergrößert werden, wodurch
Kosten eingespart werden.
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Außerdem kann
mittels des Gleitsteins eine genauere Führung, z.B. des Schieberelements
der Schubstangen-Antriebseinheit, erzielt werden, da ein Kontakt
des Gleitsteins mit mehreren Gleitflächen und somit eine Abstützung der
Schubstangen-Antriebseinheit, insbesondere des Schieberelements,
in mehreren Raumrichtungen möglich
ist. Die Lagervorrichtung der erfindungsgemäßen Abfallverarbeitungsvorrichtung
ist leicht herstellbar und an bestehenden Abfallverarbeitungsvorrichtungen
auf einfache Weise nachrüstbar.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
ist der Gleitstein dem Schieberelement zugeordnet. Der Gleitstein
kann mittelbar oder unmittelbar an dem Schieberelement befestigt
sein. Beispielsweise ist der Gleitstein durch eine Schraubbefestigung
fest an dem Schieberelement gehalten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist der Gleitstein einem Führungskanal
des Schieberelements zugeordnet. Führungskanal im Sinne der Erfindung kann
jedes Element zur Führung
des Schieberelements sein. Beispielsweise ist der Führungskanal
an dem STAG befestigt. Der Gleitstein kann unmittelbar oder mittelbar
an dem Führungskanal
befestigt sein. Insbesondere ist der Gleitstein unbewegbar befestigt.
Die Befestigung kann z.B. von einer Schraubbefestigung gebildet
sein.
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Einer
weiteren Ausführungsform
gemäß ist die
Gleitfläche
wenigstens einer Gleitschiene zugeordnet. Die Gleitschiene ist z.B.
von einer Metallplatte, insbesondere aus nichtrostendem Stahl, z.B. VA-Stahl,
gebildet. Die Gleitschiene nimmt lediglich wenig Bauraum in Anspruch
und kann leicht an der Abfallverarbeitungsvorrichtung montiert werden.
Insbesondere ermöglicht
die Gleitschiene ein Nachrüsten
an einer bestehenden Abfallverarbeitungsvorrichtung. Eine Abfallverarbeitungsvorrichtung
mit einer Rollenlagerung gemäß dem Stand
der Technik kann z.B. durch eine erfindungsgemäße Lagervorrichtung ersetzt
werden. Der nachgerüstete
Gleitstein wirkt z.B. mit wenigstens einer nachgerüsteten Gleitschiene
zusammen.
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Einer
weiteren Ausführungsform
gemäß ist die
Gleitfläche
dem Schieberelement zugeordnet. Z.B. kann die Gleitfläche dem
Schieberelement zugeordnet sein. Beispielsweise ist an dem Schieberelement
wenigstens eine Führungskulisse
ausgebildet. Die wenigstens eine Führungskulisse kann z.B. von
U-förmig
angeordneten Außenflächen eines
Metallprofils gebildet sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Gleitfläche wenigstens
einer Oberfläche
einer am Schieberelement ausgebildeten Führungskulisse zugeordnet. Die
Führungskulisse
und der Gleitstein können
z.B. derart ausgebildet sein, dass das Schieberelement lediglich
einen Freiheitsgrad aufweist. Die Führungskulisse ist z.B. von
wenigstens zwei im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordneten
Gleitflächen
gebildet. Insbesondere ist die Führungskulisse
von drei rechtwinklig zueinander angeordneten Gleitflächen gebildet.
Die Gleitfläche
ist z.B. wenigstens einer an der Führungskulisse befestigten Gleitschiene
zugeordnet.
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Einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß ist die Gleitfläche einem
Führungskanal
des Schieberelements zugeordnet. Die Gleitfläche kann an dem Führungskanal
mittelbar oder unmittelbar angeordnet sein.
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Einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß ist die Lagervorrichtung
als Nachrüst-Satz ausgebildet,
welcher nachträglich
an einer bestehenden Abfallverarbeitungsvorrichtung montierbar ist. Die
Lagervorrichtung umfasst wenigstens einen Gleitstein und wenigstens
eine Gleitfläche.
Indem die Lagervorrichtung als Nachrüst-Satz ausgebildet ist, ist
eine Montage an einer bestehenden Abfallverarbeitungsvorrichtung
durch Austausch der vorhandenen Lagervorrichtung möglich. Z.B.
kann der Gleitstein nachträglich
an der Abfallverarbeitungsvorrichtung montiert werden. Die Gleitfläche kann
z.B. wenigstens einer Gleitschiene zugeordnet sein, die an der Abfallverarbeitungsvorrichtung
nachrüstbar
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist das Schieberelement mittels eines hydraulischen Antriebs bewegbar.
Das Antriebselement kann z.B. von einem teleskopierbaren Stempel
gebildet sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Gleitstein wenigstens
eine Schmierbohrung auf, mittels welcher ein Schmiermittel zu mindestens
einer Schmieröffnung
in einer Außenfläche des
Gleitsteins leitbar ist. Z.B. kann ein Schmierkanalsystem vorgesehen
sein, wobei mehrere Bohrungen mit einem zentralen Schmiermittel-Zuführkanal
verbunden sind. Die Bohrungen führen
z.B. zu unterschiedlichen Schmiermittelaustrittsöffnungen. Die Schmiermittelaustrittsöffnungen
sind z.B. an unterschiedlichen Flächen des Gleitsteins angeordnet.
Auf diese Weise kann allen Gleitflächen des Gleitsteins Schmiermittel
zugeleitet werden.
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Einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß ist die Schmierbohrung mit
einem zentralen Schmiersystem verbunden. Das zentrale Schmiersystem
kann z.B. einen zentralen Schmiermittelspeicher aufweisen. Die Versorgung
des Schmiersystems mit Schmiermittel ist auf diese Weise besonders leicht
durchführbar.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform mündet die
Schmieröffnung
in eine Schmiernut, welche an wenigstens einer Außenfläche des
Gleitsteins vorgesehen ist. Die Schmiernut kann z.B. eine W-form
aufweisen. Die W-förmige Schmiernut
kann sich z.B. über
die gesamte Breite und / oder die gesamte Länge einer Außenfläche des
Gleitsteins erstrecken. Auf diese Weise wird die Außenfläche vollständig geschmiert.
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Einer
weiteren Ausführungsform
gemäß ist der
Gleitstein im Wesentlichen aus Rotguss gebildet. Rotguss ist ein
Gusswerkstoff aus einer Kupfer-Zinn-Zink-Legierung. Rotguss hat
gute Gleit- und Notlaufeigenschaften und eignet sich daher besonders
als Werkstoff für
eine Gleitlagerung.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
ein oberflächennaher
Bereich des Gleitsteins Einschlüsse
eines Schmierstoffs auf. Der Schmierstoff kann z.B. in Vertiefungen
der Oberfläche
aufgenommen sein. Auch können
sich die Schmierstoff-Einschlüsse
in Hohlräumen
des porösen
Gleitsteins befinden, die nahe der Oberfläche angeordnet sind. Die Einschlüsse bilden
sich z.B. durch Erhitzen des Gleitsteins in einem Schmierstoffbad.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Gleitfläche der
Führungseinrichtung von
einem rostfreien Stahl, insbesondere VA-Stahl gebildet. Der rostfreie
Stahl gewährleistet
aufgrund seiner Beständigkeit
insbesondere in Bezug auf Korrosion eine funktionssichere Lagerung
mit langen Wartungsintervallen.
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Weitere
Vorteile ergeben sich anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Abfallverarbeitungsvorrichtung,
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2 eine
schematische Schnittdarstellung der Abfallverarbeitungsvorrichtung
gemäß Schnittlinie
II-II in 1,
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3 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Lagervorrichtung
eines Schieberelements der Abfallverarbeitungsvorrichtung,
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4 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Seitenwand eines
Führungskanals des
Schieberelements mit daran angeordnetem Gleitstein,
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5a eine
schematische perspektivische Darstellung eines Schieberelements
mit Führungseinrichtungen,
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5b eine
schematische perspektivische Darstellung des Führungskanals des STAG mit darin angeordnetem
Schieberelement,
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6 eine
schematische Seitenansicht des Gleitsteins,
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7 eine
schematische perspektivische Darstellung des Gleitsteins,
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8 eine
Draufsicht auf den Gleitstein gemäß Ansichtspfeil VIII in 6,
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9 eine
schematische Seitenansicht des Gleitsteins gemäß Ansichtspfeil IX in 8,
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10 eine
schematische perspektivische Darstellung eines in einem Führungskanal
angeordneten Schieberelements gemäß dem Stand der Technik, und
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11 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Lagerrolle aus dem
Stand der Technik.
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Eine
Abfallverarbeitungsvorrichtung insgesamt ist in den Figuren mit
der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Gleiche Bezugszeichen in
den unterschiedlichen Figuren bezeichnen auch bei hinzugefügten oder
weggelassenen kleinen Buchstaben entsprechende Teile.
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Im
rechten Teil der 1 ist ein Aufnahmeraum, ein
sogenannter Rottetunnel 11, dargestellt, in welchem Abfall 12 eingelagert
wird. Der Abfall 12 ist in 1 lediglich
andeutungsweise dargestellt. Der Abfall 12 wird dem Rottetunnel 11 z.B.
mittels eines nicht dargestellten Förderbands von oben (siehe Befüllseite 13 in 2)
zugeführt.
An einer Austragseite 14 wird der Abfall 12 mittels
einer Austrageinrichtung 15 in zeitlichen Abständen entnommen.
Die Austrageinrichtung 15 wird üblicherweise als STAG (Schubstangen-Tunnel-Austrag-Gerät) bezeichnet.
In der Zeit zwischen dem Befüllen
und der Entnahme verbleibt der Abfall 12 in dem Rottetunnel 11 und
wird von Mikroorganismen zersetzt. Der Zersetzungsvorgang wird auch
als Kompostierung bezeichnet.
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In
einem Bodenbereich 17 des Rottetunnels 11 sind
mehrere nebeneinander angeordnete von Metallplatten gebildete Schubstangen 18 gleitgelagert.
In dem Rottetunnel 11 sind z.B. etwa 20 nebeneinander angeordnete
Schubstangen 18 vorgesehen. Entgegen der Darstellung in 1 ist
im Wesentlichen der gesamte Bodenbereich 17 mit Schubstangen 18 versehen.
Die Schubstangen 18 sind in die Richtungen x1, x2 bewegbar.
Jede Schubstange 18 hat z.B. eine Länge von etwa 30m. Eine Unterseite 19 der
Schubstange 18 liegt gemäß 2 auf einer
Bodenfläche 20 des
Kanals 17 auf. Der Abfall 12, der in 2 lediglich
andeutungsweise durch kurze horizontale Striche dargestellt ist,
liegt auf den Schubstangen 18 auf.
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Die
Austrageinrichtung 15 ist um ein Gelenk g in die Richtungen
u1, u2 schwenkbar gelagert. Aus der in 2 dargestellten
Arbeitsposition kann es in Richtung u1 in eine nicht dargestellte
Ruheposition und aus der Ruheposition in Richtung u2 in die Arbeitsposition
verschwenkt werden.
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Um
die Schubstangen 18 mit dem Abfall 12 an die Austrageinrichtung 15 zu
bewegen, weist die Austrageinrichtung 15 eine Antriebseinrichtung
V mit Schubstangen-Antriebseinheiten 16 auf. Jede Schubstangen-Antriebseinheit 16 umfasst
gemäß 5b ein
in einem Führungskanal 21 angeordnetes Schieberelement 22,
Lagervorrichtungen 29a und 29b zur Lagerung der
Schieberelement 22 sowie ein nicht dargestelltes von einem
hydraulischen Stempel gebildetes Antriebselement. Der Führungskanal 21 ist
mit einer Struktur der Austrageinrichtung 15 unbewegbar
ortsfest verbunden.
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Mittels
der Lagervorrichtungen 29a, 29b ist das Schieberelement 22 in
die Richtungen x2, x1 bewegbar. Aus der in 2 dargestellten
zurückgezogenen
Position kann es in Richtung x2 in eine vorverlagerte Position bewegt
werden.
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Die
Schubstangen 18 weisen an der Unterseite 19 ein
Formschlusselement 23 auf. Das Formschlusselement 23 kann
mit einem Gegenmittel 24 eines vorderen Bereichs 27 des
Schieberelements 22 formschlüssig lösbar in Eingriff gebracht werden.
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Die
Lagervorrichtung 29a des Schieberelements 22 ist
in 3 dargestellt. Gemäß der 3 bis 5b umfasst
die Lagervorrichtung 29a eine Führungseinrichtung F, welche
drei Gleitschienen 30a, 30b, 30c umfasst.
Die Gleitschienen 30a, 30b, 30c sind
an einer Führungskulisse 34 des
Schieberelements 22 befestigt (siehe 5b).
Die Gleitschienen 30a, 30b, 30c wirken
mit zwei Gleitsteinen 33 zusammen, die an einer Wand 35 des
Führungskanals 21 befestigt
sind.
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Eine
Oberfläche 31a der
Gleitschiene 30a der Lagervorrichtung 29a wirkt
mit einer Außenfläche 32a,
eine Oberfläche 31b der
Gleitschiene 30b mit einer Außenfläche 32b und eine Oberfläche 31c der Gleitschiene 30c mit
einer Oberfläche 32c eines
jeden Gleitsteins 33 zusammen und bildet eine Gleitlagerung.
Die Lagervorrichtung 29b ist der Lagervorrichtung 29a entsprechend
aufgebaut. Die mit dem Schieberelement 22 bewegungsverbundenen
Gleitschienen 30a, 30b, 30c können auf
diese Weise relativ zu den Gleitsteinen 33 in die Richtungen
x1 oder x2 bewegt werden. In Richtungen y1, y2 und z ist kein Freiheitsgrad
vorhanden, so dass die Schieberelemente bezüglich der Richtungen y1, y2
und z genau geführt
sind.
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Die
Gleitsteine 33 sind z.B. aus einem Rotguss gefertigt. Rotguss
ist ein Gusswerkstoff aus einer Kupfer-Zinn-Zink-Legierung. Die
Gleitschienen 30, 30b und 30c sind z.B.
aus VA-Stahl, einem rostfreien Stahl, gefertigt. Der Gleitstein 33 ist
in den 6 bis 9 dargestellt. Der Gleitstein 33 ist
mit Durchgangsbohrungen 36 versehen, die der Befestigung
an der Wand 35 mittels nicht dargestellten Schrauben dienen.
Des weiteren weist der Gleitstein 33 gemäß 7 ein
von Bohrungen gebildetes Schmierkanalsystem 37 auf, durch
das Schmiermittel 39 aus einem Schmiermittelspeicher 40 zu Öffnungen 38a, 38b und 38c geführt wird.
Die Öffnung 38a ist
in der Außenfläche 32a,
die Öffnung 38b in
der Außenfläche 32b und
die Öffnung 38c in
der Außenfläche 32c des
Gleitsteins 33 vorgesehen. Der Schmiermitteltank 40 ist
durch einen Deckel 41 verschlossen, der mittels eines Schraubelements 42 an
dem Gleitstein 33 befestigt ist. Zwischen Deckel 41 und
Gleitstein 33 ist ein in 8 nur schematisch
als Strichlinie dargestellter O-Ring 43 zur Dichtung angeordnet.
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Die Öffnungen 38a, 38b und 38c münden jeweils
in eine Schmiernut 44 (siehe 9). Die
Außenflächen 32a, 32b und 32c sind
mit W-förmigen Schmiernuten 44 versehen,
um das Schmiermittel jeweils über
die gesamte Außenfläche 32a, 32b und 32c zu
verteilen.
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Die
Austrageinrichtung 15 umfasst gemäß 2 ferner
drei Dekomprimierwellen 25. Die Dekomprimierwellen 25 sind
jeweils um eine Drehachse a drehbar gelagert. Während des Fördervorgangs rotiert jede Dekomprimierwelle 25 um
die Drehachse a entgegen dem Uhrzeigersinn gemäß 2. Jede Dekomprimierwelle 25 ist
zum Greifen und Dekomprimieren des Abfalls mit messerartigen Fortsätzen 26 versehen.
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Nachfolgend
soll beschrieben werden, wie der Abfall 12 aus dem Rottetunnel 11 ausgetragen wird.
Die Austrageinrichtung 15 wird aus der nicht dargestellten
Ruheposition in die Arbeitsposition gemäß 2 geschwenkt.
Anschließend
werden die Schieberelemente 22 in die vorverlagerte Position
in Richtung x2 bewegt, bis die Gegenmittel 24 mit dem Formschlusselement 23 koppelbar
sind. Die Schubstangen 18 ragen in der Grundposition entgegen
der Darstellung in 2 über die Bodenfläche 20 hinaus, um
die Kopplung zu ermöglichen.
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Nach
der Kopplung mit den Schubstangen 18 werden die Schieberelemente 22 in
einer bestimmten Abfolge in Richtung x1 bewegt, wobei die Schubstangen 18 ebenfalls
in Richtung x1 in eine vorverlagerte Position gezogen werden. Der
Abfall 11, der auf den Schubstangen 18 angeordnet
ist, wird mitgenommen. Der gesamte in dem Rottetunnel 11 enthaltene
Abfall 12 kann auf diese Weise in Richtung x1 bewegt werden,
wobei ein vorderer Bereich 28 des Abfalls 12 in
die Bewegungsbahn von den Dekomprimierwellen 25 der Austrageinrichtung 15 transportiert
wird. Der in dem Rottetunnel 11 verdichtete, in die Bewegungsbahn
der Dekomprimierwellen 25 gelangte Abfall 12 wird
von den rotierenden Dekomprimierwellen 25 ergriffen, dekomprimiert
und auf ein Förderband
gefördert.
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In
den 10 und 11 ist
eine Lagervorrichtung aus dem Stand der Technik dargestellt. In
einem Führungskanal
sind Rollen R drehbeweglich angeordnet, die auf einer Außenfläche O abrollen,
wenn das Schieberelement E bewegt wird. Zusätzlich weist jede Rolle R ein
Lager L zur axialen Abstützung
an dem Schieberelement auf.