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Die
Erfindung betrifft ein Plattenelement für Wände und Decken von Gebäuden, welches
aus einer Mehrzahl von Lamellen ausgebildet ist, die mit ihren breitseitigen
Oberflächen
aneinander anliegen und deren schmalseitige Oberflächen die
parallel zur Hauptebene des Plattenelements liegenden Seitenflächen des
Plattenelements ausbilden, wobei die Lamellen mittels Dübeln miteinander
verbunden sind.
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Vorgefertigte
Decken- und Wandelemente, welche aus einer Mehrzahl von nebeneinander
angeordneten Lamellen in Form von Brettern oder Kanthölzern bestehen,
sind bekannt. Zur Verbindung der nebeneinanderliegenden Lamellen
wurden u.a. Dübel
in Form von Gewindestangen verwendet, welche sich jeweils über die
Gesamtbreite des Plattenelements erstrecken und in vorgebohrte Bohrlöcher eingedreht
sind. Ein Plattenelement dieser Art ist beispielsweise aus der
US 3,172,170 A bekannt.
Bei den aus der
AT 003
277 U1 und
AT
410 335 B bekannten Plattenelementen wurden Holzdübel zur Verbindung
der nebeneinanderliegenden Lamellen verwendet, die in vorgebohrte
Löcher
eingepresst sind, wobei sich die Holzdübel wiederum über die Gesamtbreite
des Plattenelements erstrecken. Daneben sind auch Plattenelemente
bekannt, bei welchen jeweils zwei nebeneinanderliegende Lamellen mittels
Dübeln
miteinander verbunden werden, wobei derartige Plattenelemente ein
ungünstigeres
Quell- und Schwindverhalten aufweisen.
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Die
Lamellen derartiger herkömmlicher
Plattenelemente bestehen üblicherweise
aus Massivholz. Wenn zumindest eine der beiden Seiten des Plattenelements
im fertigmontierten Zustand eine Sichtseite der Gebäudewand
oder Gebäudedecke bilden
soll, so müssen
die Lamellen hierbei aus relativ hochwertigem und damit teurem Holz
bestehen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Plattenelement der eingangs genannten
Art bereitzustellen, das sich insbesondere zur Ausbildung einer
Sichtseite einer Wand oder Decke eignet und welches kostengünstig ist.
Erfindungsgemäß gelingt
dies durch ein Plattenelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Plattenelement
sind somit zumindest auf einer Seite des Plattenelements an den
Basisteilen Leisten angeklebt, vorzugsweise angeleimt, deren von
den Basisteilen weggerichtete äußere Oberflächen die
Seitenfläche des
Plattenelements ausbilden. Diese mindestens eine von den äußeren Oberflächen der
Leisten gebildete Seitenfläche
des Plattenelements kann im montierten Zustand des Plattenelements
eine Sichtfläche der
Wand oder Decke bilden. Hierbei kann das Basisteil aus einem Werkstoff,
insbesondere einem Holz, bestehen, der sich zur Ausbildung einer
Sichtseite weniger eignen würde,
beispielsweise aufgrund der Astigkeit oder aufgrund von Verfärbungen
oder Rissen im Holz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bestehen sowohl die Basisteile als auch die angeklebten
Leisten aus Holz, wobei gleiche oder unterschiedliche Holzarten
eingesetzt werden können.
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Bevorzugterweise
werden für
die Dübel,
die die Lamellen zusammenhalten, Holzdübel verwendet.
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Günstigerweise
sind die Basisteile der Lamellen mit von mindestens einer ihrer
Breitseiten ausgehenden Schlitzen versehen, die insbesondere parallel
zur Hauptebene des Plattenelements verlaufen können. Diese Schlitze verbessern
die Wärmedämmeigenschaften
des Plattenelements. Weiters können
diese Schlitze Entlastungsfunktion zur Aufnahme von Holzspannungen
haben, wodurch Verformungen des Holzes verringert werden.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
der beiliegenden Zeichnung erläutert.
In dieser zeigen:
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1 eine
Schrägsicht
eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Plattenelements;
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2 eine
Seitenansicht (Blickrichtung A von 1);
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3 eine
Ansicht (Blickrichtung B von 2);
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4 eine
vergrößerte Darstellung
einer der Lamellen im Querschnitt, Schnittlinie C-C von 3.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den 1 bis 4 dargestellt.
Das Plattenelement ist aus einer Mehrzahl von Lamellen 1 ausgebildet, die
jeweils die Form eines Bretts oder länglichen Kantholzes aufweisen.
Die Lamellen 1 stehen hochkant zur Hauptebene 10 des
Plattenelements. Die breitseitigen Oberflächen 2, 3 von
benachbarten Lamellen 1 liegen jeweils aneinander an. Die
schmalseitigen Oberflächen 4, 5 der
Lamellen 1 bilden zusammen die parallel zur Hauptebene 10 liegenden Seitenflächen bzw.
Hauptflächen
des Plattenelements. Die Stirnseiten 6, 12 der
Lamellen 1 bilden Randseiten des Plattenelements. Die rechtwinklig hierzu
sich erstreckenden Randseiten des Plattenelements werden von den
breitseitigen Oberflächen 2, 3 der
am Rand liegenden Lamellen 1 gebildet.
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An
ihren Breitseiten weisen die Lamellen 1 vorzugsweise ineinandergreifende
Profilierungen auf.
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Die
Lamellen 1 sind mittels Dübeln 7 miteinander
verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel durchsetzt
ein jeweiliger Dübel 7 alle
Lamellen 1. Derartige Dübel 7,
die sich über
die gesamte Ausdehnung des Plattenelements (bezogen auf die Richtung des
Plattenelements, die rechtwinklig zu den Lamellen 1 liegt)
erstrecken, sind bevorzugt.
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Günstigerweise
liegen die Dübel 7 parallel zur
Hauptebene 10 des Plattenelements, d.h. parallel zu den
von den schmalseitigen Seitenflächen 4, 5 der Lamellen 1 gebildeten
Seitenflächen
des Plattenelements. Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegen die Dübel 7 parallel
zueinander und erstrecken sich rechtwinklig zu den Längserstreckungen
der Lamellen 1. Die Dübel 7 können in
der zentralen Hauptebene 10 liegen oder gegenüber dieser
versetzt sein (beispielsweise können
zwei Reihen von ober- und unterhalb dieser Hauptebene 10 liegenden
Dübeln 7 vorhanden
sein, deren Dübel
in Längsrichtung
der Lamellen 1 gesehen zueinander versetzt sind oder direkt übereinander
liegen).).
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Eine
jeweilige Lamelle 1 weist ein Basisteil 8 und
eine brettförmige
Leiste 9 auf, die an eine parallel zur Hauptebene 10 des
Plattenelements liegende Seitenfläche 11 des Basisteils 8 angeklebt
ist und sich über
die gesamte Länge
der Lamelle 1 erstreckt. Die rechtwinklig zur Hauptebene 10 des
Plattenelements gemessene Dicke d der Leiste 9 ist kleiner
als ihre parallel zur Hauptebene 10 und rechtwinklig zur Längserstreckung
der Lamellen 1 gemessene Breite b. Vorzugsweise beträgt ihre
Dicke d weniger als ein Drittel ihrer Breite b.
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Die
vom Basisteil 8 weggerichtete äußere Oberfläche der Leiste 9 bildet
eine äußere Oberfläche der
Lamelle 1, und zwar eine der schmalseitigen Oberflächen 4, 5 der
Lamelle 1. Diese äußere Oberfläche der
Leiste 9 bildet somit einen Teil einer der parallel zur
Hauptebene 10 liegenden Seitenflächen des Plattenelements.
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Die
Seitenfläche 11 des
Basisteils 8 wird von der Leiste 9 ganz abgedeckt,
so dass von den äußeren Oberflächen der
Leisten 9 zusammen die gesamte Seitenfläche des Plattenelements gebildet
wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
stoßen
die Leisten 9 von benachbarten Lamellen 1 mit
ihren Schmalseiten aneinander an, wobei insgesamt eine durchgehende geschlossene
Oberfläche
des Plattenelements ausgebildet wird.
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Denkbar
und möglich
wäre es
auch, beispielsweise für
Akustikzwecke, zwischen den einzelnen Lamellen 1 von der
auf der Seite der Leisten 9 liegenden Seitenfläche des
Plattenelements ausgehende Schlitze vorzusehen, die sich über einen
Teil der Dicke D des Plattenelements erstrecken.
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Die
Basisteile 8 erstrecken sich jeweils über den Großteil der senkrecht zur Hauptebene 10 des Plattenelements
gemessenen Dicke D des Plattenelements. Die in die gleiche Richtung
gemessenen Dicken d der Leisten 9 sind dagegen wesentlich
kleiner, vorzugsweise beträgt
der Wert der Dicke d der Leisten 9 weniger als 20% des
Werts der Dicke D des Plattenelements. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Dicken d aller Leisten 9 gleich groß, wie dies bevorzugt ist.
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Die
Leisten 9 bestehen vorzugsweise aus Holz, wobei insbesondere
eine Ausbildung aus Massivholz oder aus miteinander verleimten Holzschichten
denkbar und möglich
ist. Die Verklebung mit den Basisteilen 8 erfolgt vorzugsweise
mittels eines Leims. Die Leisten 9 könnten somit auch als "Anleimer" bezeichnet werden.
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Die
Basisteile 8 bestehen bevorzugterweise ebenfalls aus Holz,
wobei insbesondere eine Ausbildung aus Massivholz oder miteinander
verleimten Holzschichten (Brettschichtholz) denkbar und möglich ist.
Für die
Basisteile 8 und Leisten 9 können gleiche oder unterschiedliche
Holzarten ausgewählt
werden. Beispielsweise können
die Basisteile 8 aus Fichte und die Leisten 9 aus
Weißtanne
oder Lärche
bestehen.
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Die
Dübel 7 bestehen
vorzugsweise ebenfalls aus Holz, insbesondere einem Hartholz, beispielsweise
Buche. Denkbar und möglich
wäre beispielsweise
auch eine Ausbildung der Dübel 7 in Form
von aus Metall bestehenden Gewindestangen.
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Die
Basisteile 8 der Lamellen weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel
von einer ihrer breitseitigen Oberflächen 2, 3 ausgehende
Schlitze 13, 14 auf. Diese können günstigerweise parallel zur Hauptebene 10 des
Plattenelements liegen. Es können wie
dargestellt Schlitze 13, 14 mit unterschiedlichen Längen vorhanden
sein. Auch von der anderen der breitseitigen Seitenflächen 2, 3 ausgehende
Schlitze könnten
vorgesehen sein. Die Schlitze 13, 14 verbessern
die Wärmedämmung des
Plattenelements. Auch Spannungen können durch diese Schlitze aufgenommen
werden, so dass es zu geringeren Verformungen des Plattenelements
kommt.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
wird eine der beiden Seitenflächen
des Plattenelements von den äußeren Oberflächen 12 der
Leisten 9 gebildet. Diese Seitenfläche kann im montierten Zustand
des Plattenelements sichtbar sein, also eine Sichtfläche der
vom Plattenelement gebildeten Wand oder Decke bzw. Wand- oder Deckenabschnitts
ausbilden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung könnten
an den Basisteilen 8 auch beidseitig derartige Leisten 9 angeklebt
sein, die das Basisteil 8 jeweils vollständig überdecken
und deren äußere Oberflächen die
schmalseitigen Oberflächen 4, 5 der
jeweiligen Lamelle 1 und somit insgesamt die parallel zur
Hauptebene 10 liegenden Seitenflächen des Plattenelements bilden.
Bei einem solchen Plattenelement können im montierten Zustand
des Plattenelements beide Seitenflächen des Plattenelements als
Sichtflächen
eingesetzt werden. Eine derartige Ausbildung kann beispielsweise
für Zwischenwände günstig sein.
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Die
parallel zur Hauptebene 10 des Plattenelements und rechtwinklig
zur Längserstreckung
der Lamellen 1 gemessenen Breiten c der einzelnen Lamellen 1 können beispielsweise
im Bereich zwischen 3 cm und 12 cm liegen. Die Dicke D des Plattenelements
kann beispielsweise im Bereich zwischen 5 cm und 30 cm liegen. Die
Dicke d der Leisten 9 kann beispielsweise im Bereich zwischen
4 mm und 20 mm liegen.
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Die
Breiten der Schlitze 13, 14 können beispielsweise im Bereich
zwischen 2 mm und 6 mm liegen. Die Abstände zwischen den Schlitzen 13, 14 betragen
vorzugsweise jeweils 20 mm.
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Die
Breite und Länge
des Plattenelements kann je nach den jeweiligen Anforderungen ausgebildet
werden. Die in Richtung der Lamellen 1 gemessene Länge kann
beispielsweise im Bereich zwischen 1 m und 15 m liegen, die Breite
rechtwinklig zur Längserstreckung
der Lamellen 1 gemessene Breite liegt beispielsweise im
Bereich zwischen 0,15 m und 3 m.
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Die
Abstände
zwischen den Dübeln 7 können beispielsweise
im Bereich zwischen 40 und 80 cm liegen.
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Durch
die Basisteile kann eine ausreichende Tragfähigkeit des Plattenelements
gemäß den statischen
Erfordernissen erreicht werden. Durch die Leisten 9 kann
eine Sichtfläche
mit einem ansprechenden Äußeren ausgebildet
werden. Weiters können
die Leisten 9 zweckmäßige Nutzungseigenschaften
für die
Sichtfläche
des Plattenelements aufweisen, beispielsweise hinsichtlich der Härte ihrer äußeren Oberfläche 12.
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Durch
die erfindungsgemäßen Plattenelemente
kann somit gleichzeitig in vorteilhafter Weise eine Trag- und eine
Sichtfunktion erreicht werden.
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Zur
Herstellung eines Plattenelements gemäß der gezeigten Ausbildungsform
der Erfindung werden zunächst
die Leisten 9 mit den Basisteilen 8 mittels eines
geeigneten Klebstoffs, insbesondere eines Leims verbunden. Die so
ausgebildeten Lamellen werden gehobelt und in gewünschter
Weise profiliert und die vorzugsweise vorhandenen Schlitze 13, 14 werden
gefräst.
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Im
Weiteren werden die Lamellen 1 in einer entsprechenden
Anlage zusammengepresst und die Bohrungen 15 für die Dübel 7 werden
gebohrt. Vorzugsweise werden die Bohrungen 15 mit Durchmessern
ausgebildet, die etwas geringer sind als die Durchmesser der Dübel 7,
beispielsweise ca. 2–5% geringer.
In der Folge werden die Dübel 7 eingepresst.
Durch die Haftreibung zwischen den Dübeln 7 und den Lamellen 1 kann
eine ausreichende Verbindung zwischen den Lamellen 1 erreicht
werden, ohne dass weitere Hilfsmittel erforderlich sind. Zusätzliche Verklebungen
können
aber vorgesehen werden, falls gewünscht. Die so hergestellten
Plattenelemente können
noch auf das gewünschte
Format zugeschnitten werden.
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- 1
- Lamelle
- 2
- breitseitige
Oberfläche
- 3
- breitseitige
Oberfläche
- 4
- schmalseitige
Oberfläche
- 5
- schmalseitige
Oberfläche
- 6
- Stirnseite
- 7
- Dübel
- 8
- Basisteil
- 9
- Leiste
- 10
- Hauptebene
- 11
- Seitenfläche
- 12
- Stirnseite
- 13
- Schlitz
- 14
- Schlitz
- 15
- Bohrung