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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Randwegverbau für Bahntrassen.
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Bahntrassen
haben in der Regel einen Randwegverbau. Dies ist eine seitliche
Abstützung
des Schotterbettes der Schienen, welche auch als Wegbefestigung
für einen
Fußweg
neben der Trasse, zum Beispiel für
Streckenläufer
dient.
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In
der DB Richtlinie Ril 836.0604 sind die Anforderungen an einen Randwegverbau
festgelegt, unter anderem auch die Einsatzbedingungen der Konstruktion.
Im Folgenden sind die wichtigsten Anforderungen der Richtlinie kurz
dargestellt: Bei der Randwegkonstruktion aus Verpresspfählen mit
einer Ausfachung kann die freie Wandhöhe des Randwegverbaus bis zu
1 m betragen. Der seitliche Abstand der Verpresspfähle soll
maximal 2,0 m betragen. Bei einer freien Wandhöhe größer als 0,6 m soll mindestens
jeder zweite Verpresspfahl rückverankert
werden. Die Stahlelemente der Randwegkonstruktion müssen korrosionsgeschützt sein.
Weiterhin ist zu gewährleisten,
dass an der Rückwand
der Ausfachung kein Wasserstau entsteht.
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Bisher
wird der Randwegverbau durch im Boden verankerte Betonelemente realisiert.
Die Betonelemente erfordern schwere Baumaschinen zur Montage. Damit
verbunden sind verschiedene technologische Probleme, so sind die
Bahntrassen nicht immer problemlos mit derartigen Baumaschinen erreichbar
was deren Anfahrt sowie die Anlieferung der Betonelemente erschwert.
Zudem soll der gegebenenfalls laufende Verkehr auf der Bahntrasse
nicht eingeschränkt
werden. Weiterhin ist der Einsatz der Betonelemente sehr kostenintensiv
aufgrund hoher Material- sowie Montagekosten.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Randwegverbau vorzuschlagen,
der der DB Richtlinie Ril 836.0604 entspricht, kostengünstig und leicht
zu montieren ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Vorzugsweise Ausgestaltungen
sind Gegenstand der rückbezogenen
Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
eine Ausfachung aus gesickten Grobblechen aus feuerverzinkten oder
Galfan-beschichteten Stählen.
Eine Galfan-Beschichtung, bestehend aus 95% Zink und 5% Aluminium,
bietet einen, im Vergleich zur Feuerverzinkung, verbesserten Korrosionsschutz.
Vorzugsweise werden Schutzplanken des Typs B der Schutzgütegemeinschaft
Stahlleitplanken e.V. eingesetzt. Die Sickenbleche sind mit im Boden verankerten
Verpresspfählen
verbunden. Eine weitere Sicherung erfolgt gemäß Ril 836.0604 durch in entsprechenden
Abständen
angeordnete Rückverankerungen.
Die Verpresspfähle
werden mittels Schellen mit den Sickenblechen verbunden. Die Schellen
haben Langlöcher
um Lageabweichungen der eingebrachten Anker auszugleichen.
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Je
nach benötigter
Höhe des
Randwegverbaus können
mehrere Sickenbleche übereinander angeordnet
werden. In Längsrichtung
werden die Sickenbleche überlappend
montiert. In diesem Bereich werden die überlappenden Sickenbleche verbunden. Bevorzugt
werden dabei die Nieten oder Schrauben zur Befestigung der Schellen
durch beide überlappende
Bleche geführt.
Die Rückverankerungen
werden mittels Verbindungsstücken
mit den Verpresspfählen
auf Höhe
der Sickenbleche gekoppelt.
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In
einer alternativen Ausgestaltung erfolgt die Verbindung zwischen
den Sickenblechen und den Verpresspfählen mittels Langlöchern in
der Ausbauchung des Profils der Sickenbleche. In den Bereichen der Überlappung
werden die Verpresspfähle analog
durch beide überlappende
Sickenbleche geführt.
Dies ist besonders kostengünstig
und erleichtert die Montage.
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Die
Montage des Randwegverbaus wird wie folgt realisiert: Zuerst wird
der relevante Streckenabschnitt mit einem 2-Wege-Bagger abgefahren.
Dieser weist eine seitlich auskragende Bohreinrichtung auf, mit
der die Verpresspfähle
und die Rückverankerungen
in den Boden eingebracht werden. In diesem Arbeitsgang werden gleichzeitig
die Sickenbleche und das restliche Material an der Trasse abgelegt.
Somit kann der Bahnverkehr auf der Trasse nach dieser Fahrt uneingeschränkt fortgeführt werden.
Anschließend
werden die Sickenbleche mit den Verpresspfählen und den Rückverankerungen
verbunden. Dazu ist, aufgrund des vergleichsweise geringen Gewichtes
der Sickenbleche, kein Hebegerät
notwendig. Die Verbindung der Verpresspfähle mit den Sickenblechen erfolgt
mittels genieteter, geschraubter oder geschweißter Schellen.
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Die
Sickenbleche haben aufgrund der Feuerverzinkung bzw. der Galfan-Beschichtung
eine hohe Standzeit.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist die Verbindung zwischen dem
Verbindungsstück,
weiches die Rückverankerung
und mit dem Verpresspfahl koppelt, und dem Sickenblech eine Renkverbindung.
Bei dieser Ausgestaltung sind keine Schellen notwendig. Im überlappenden
Bereich zweier Sickenbleche verbindet die Renkverbindung beide Sickenbleche
mit Rückverankerung
und Verpresspfahl.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert und
in den zugehörigen
Zeichnungen illustriert. Dabei zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung der Bahntrasse mit Randwegverbau,
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2 eine
Draufsicht der Verbindung Verpresspfahl-Ausfachung mittels Schelle,
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3 eine
geschnittene Seitenansicht der Verbindung Verpresspfahl-Rückverankerung
und Ausfachung mittels Schelle,
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4 eine
Draufsicht der Verbindung Verpresspfahl-Ausfachung mittels Langloch
und
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5 eine
geschnittene Seitenansicht der Verbindung Verpresspfahl-Ausfachung
mittels Langloch.
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In 1 ist
der prinzipielle Aufbau der Randwegverbaus dargestellt. Neben einer
Bahntrasse mit einem Gleis 2 und dessen Achse A-A ist der
erfindungsgemäße Randwegverbau.
Dieser hat eine Ausfachung 5, bestehend aus mehreren profilierten
feuerverzinkten Sickenblechen, welche durch einen Verpresspfahl 3 und
eine Rückverankerung 4 befestigt sind.
Das Sickenblech ist ein Schutzleitplankenprofil Typ B der Gütegemeinschaft
Stahlleitplanken e.V. und hat eine Länge von ca. 4,30 m und ein
Höhe von ca.
0,31 m. Die Überlappung
in Längsrichtung
beträgt 0,30
m. Das Sickenblech 5, die Rückverankerung 4 und
der Verpresspfahl 3 sind durch eine Verbindung 6 gekoppelt.
Zudem ist an dem Sickenblech 5 ein Geländer 7 befestigt,
wobei dieses nur an den Bereichen des Randwegverbaus eingesetzt
wird, an welchen eine Absturzgefahr besteht.
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2 zeigt
eine Draufsicht des Sickenblechs 5. Der Verpresspfahl 3 ist
durch eine Schelle 8 mit dem Sickenblech 5 mittels
Nieten 9 verbunden. Die Schelle 8 hat in Längsrichtung
des Sickenblechs 5 ein Spiel um bei der Verankerung des
Verpresspfahles 3 entstandene Toleranzen auszugleichen.
Im Überlappungsbereich
werden die Nieten 9 durch beide überlappende Sickenbleche 5 geführt, wodurch diese
verbunden werden.
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In 3 ist
in einem Schnitt die Verbindung des Sickenblechs 5 mit
dem Verpresspfahl 3 und der Rückverankerung 4 mittels
der Schelle 8 dargestellt. Die Rückverankerung 4 ist
durch ein Verbindungsstück 10 mit
dem Verpresspfahl 3 verbunden. Analog zu der Verbindung
des Verpresspfahles 3 mit dem Sickenblech 5 ist
das Verbindungsstück 10 so
ausgebildet, dass es bei der Verankerung des Verpresspfahles 3 und
der Rückverankerung 4 entstandene
Toleranzen ausgleichen kann.
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In 4 ist
eine alternative Möglichkeit
der Verbindung des Verpresspfahles 3 mit dem Sickenblech 5 in
Draufsicht dargestellt. Dabei ist in den Profilbauch 12 dem
Sickenblech 5 ein Langloch 8 eingebracht, durch
welches der Verpresspfahl 3 geführt wird. Im Überlappungsbereich
werden die Verpresspfähle 3 durch
beide überlappende
Sickenbleche geführt,
die dadurch verbunden werden.
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5 zeigt
eine Schnittdarstellung der in 4 dargestellten
Verbindung, bei welcher der Verpresspfahl 3 durch die Langlöcher 11 im
Profilbauch 12 geführt
wird. Analog zur 3 wird die hier nicht gezeigte
Rückverankerung 3 (siehe 1-3) durch
das hier ebenfalls nicht gezeigte Verbindungsstück 10 (siehe 3)
im Bereich 13 mit dem Verpresspfahl 3 verbunden.
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Für die Montage
des Ausführungsbeispiels wird
der mit dem Randwegverbau zu versehende Streckenabschnitt zuerst
mit einem 2-Wege-Bagger abgefahren. Von diesem aus werden die Verankerungen
(d.h. der Verpresspfahl 3 und die Rückverankerung 4) im
vorgeschriebenen Abstand maschinell in den Boden eingebracht. Gleichzeitig
wird das weitere, für
den Randwegverbau benötigte,
Material abgelegt.
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Anschließend werden
die Sickenbleche 5 mit den Schellen 8 auf die
Verpresspfähle 3 geschoben. Je
nach benötigter
Höhe der
Ausfachung 5 werden im Bedarfsfall mehrere Sickenbleche 5 übereinander gesetzt.
Die Überlappung
der Sickenbleche 5 in Längsrichtung
beträgt
ca. 0,3 m. Die Rückverankerungen 4 werden
mittels der Verbindungsstücken 10 an
den Verpresspfählen 3 befestigt.
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In
einer alternativen Ausgestaltung des Verbindungselementes 10 ist
dieses ein hakenförmiges Spannelement,
welches unter Ausnutzung der Vorspannung zwischen dem Verpresspfahl 3 und
der Rückverankerung 4 eine
feste Verbindung schafft.
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- 1
- Randweg
- 2
- Gleis
- 3
- Verpresspfahl
- 4
- Rückverankerung
- 5
- Sickenblech
- 6
- Verbindung
- 7
- Geländer
- 8
- Schelle
- 9
- Niet
- 10
- Verbindungsstück
- 11
- Langloch
- 12
- Profilbauch
- A-A
- Achse
Gleis