DE202006002983U1

DE202006002983U1 - Vorrichtung zum Durchführen von Wellness-Bädern oder therapeutischen Bädern

Info

Publication number: DE202006002983U1
Application number: DE202006002983U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2006-02-24
Filing date: 2006-02-24
Publication date: 2006-04-27
Anticipated expiration: 2016-02-25

Abstract

Vorrichtung zum Durchführen von Wellness-Bädern oder therapeutischen Bädern, mit einer Wanne (1) oder einem Becken und einer Mischeinrichtung (10), die einen Wasserzulauf (11) zum Zuführen von Wasser, einen Gaseingang (12) zum Zuführen eines Gases und einen Ausgang (20), der mit dem freien Ende einer Rohrleitung (5) verbunden ist, aufweist, wobei die Rohrleitung (5) die Mischeinrichtung (10) mit der Wanne (1) oder dem Becken verbindet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Durchführen von Wellness-Bädern oder therapeutischen Bädern, genauer auf eine derartige Vorrichtung, die eine Mischeinrichtung zum Mischen eines Gases mit Wasser umfaßt.
Wellness-Bäder oder therapeutische Bäder unterscheiden sich von gewöhnlichen Bädern dadurch, daß besondere Maßnahmen vorgesehen sind, die das Baden besonders entspannend, anregend, heilsam oder in sonstiger Weise besonders angenehm machen. Zu diesen Maßnahmen zählen beispielsweise besonders kalte oder warme Temperaturen des Wassers, Zusätze wie Salze oder Öle, die dem Wasser zugesetzt werden, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, oder auch Pumpen, die dem Wasser eine Strömung oder Bewegung verleihen, sowie in das Wasser eingeleitete Luft, die ein angenehmes Sprudeln bewirkt.
Bekannt sind z.B. Whirlpools, bei denen eine oder mehrere Düsen mittels einer Pumpe Wasserstrahlen erzeugen, die unterhalb der Wasserlinie für eine Strömung sorgen, die einen Massageeffekt hat. Bekannt sind ebenfalls sogenannte Luftmassagesysteme, bei denen in ähnlicher Weise Luft durch Düsen unterhalb der Wasserlinie zugeführt wird, wodurch eine Bewegung des Wassers und ein Sprudeln von Luftblasen erreicht wird.
Sämtliche vorstehend genannten Vorrichtungen können sowohl in öffentlichen Schwimmbädern oder Fitneßcentern als auch in Badewannen im privaten Bereich genutzt werden.
Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Durchführen von Wellness-Bädern oder therapeutischen Bädern anzugeben, die ein verbessertes Badeerlebnis und/oder einen verbesserten therapeutischen Effekt ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Durchführen von Wellness-Bädern oder therapeutischen Bädern mit einer Wanne oder einem Becken und mit einer Mischeinrichtung, die einen Wasserzulauf zum Zuführen von Wasser, einen Gaseingang zum Zuführen eines Gases und einen Ausgang, der mit dem freien Ende einer Rohrleitung verbunden ist, aufweist, wobei die Rohrleitung die Mischeinrichtung mit der Wanne oder dem Becken verbindet.
Die Erfindung sieht demnach vor, der Wanne oder dem Becken über eine Rohrleitung ein Gemisch aus Wasser und einem Gas zuzuführen, wobei dieses Gemisch in einer speziellen Mischeinrichtung aufbereitet wird. Durch diese Mischeinrichtung wird eine besonders intensive Durchmischung des Wassers mit dem Gas erreicht. Insbesondere ist vorgesehen, daß das Gas sich vollständig oder teilweise in dem Wasser löst. Durch die Zufuhr dieses Gemischs oder dieser Lösung in die Wanne oder das Becken wird somit gleichzeitig Wasser und Gas in die Wanne oder das Becken eingebracht. Gegebenenfalls wird dabei auch der aus einem Whirlpool bekannte Massageeffekt erreicht. Darüber hinaus wird durch das in dem Wasser fein verteilte oder gelöste Gas erreicht, das sich in der Wanne oder dem Becken sehr kleine Gasbläschen bilden. Es kommt dadurch zu einem sehr angenehmen, feinen Sprudeln.
Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Mischeinrichtung eine übersättigte Lösung in die Rohrleitung einleitet. Eine übersättigte Lösung liegt vor, wenn das Gas-Wassergemisch in der Mischeinrichtung unter einem erhöhten Druck aufbereitet worden ist. Unter diesem erhöhten Druck kann sich eine größere Menge des Gases in einer bestimmten Wassermenge lösen. Wird diese Lösung in die Wanne oder das Becken eingeleitet und damit wieder dem Normaldruck ausgesetzt, ist die Lösung übersättigt, d.h., daß in der Lösung kleine Gasbläschen ausperlen. Diese aus der übersättigten Lösung hervorgehenden Bläschen sind besonders klein und können z.B. einen Durchmesser von nur 30 bis 50 Mikrometern aufweisen.
Mischeinrichtungen, die eine derartige übersättigte Lösung herstellen können, sind aus anderem Anwendungszusammenhang bekannt. Eine derartige Vorrichtung ist aus DE 102 50 707 A1 bekannt geworden und wird für chemische oder biologische Reaktoren, beispielsweise zur Aufbereitung von Abwässern, eingesetzt.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem zugeführten Gas um Luft. Grundsätzlich eignet sich ein beliebiges, vorteilhafterweise wasserlösliches Gas für die Ausführung der Erfindung. Die Verwendung von Luft erlaubt jedoch eine besonders einfache und kostengünstige Ausführung.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem zugeführten Gas um Kohlendioxid (CO₂) oder um ein Gemisch aus Luft und Kohlen dioxid. Es ist zur Erzielung unterschiedlicher therapeutischer Effekt bekannt, Badewasser mit Kohlendioxid zu versetzen. Derartige Bäder haben eine analgetische und bakteriostatische Wirkung. Weiter kommt es durch über die Haut aufgenommenes Kohlendioxid auch zu einer Vasodilatation. Für diese erwünschten therapeutischen Effekte ist es wichtig, daß das Kohlendioxid in intensiven Kontakt mit der Haut kommt. Besonders wünschenswert ist ein Absetzen von Gasbläschen auf der Haut. Die durch die erfindungsgemäße Verwendung einer separaten Mischeinrichtung erzielten, besonders kleinen Gasbläschen können die therapeutische Wirkung wesentlich steigern.
Weiterhin ist bevorzugt, daß das zugeführte Gas Ozon ist oder ein Gemisch aus Sauerstoff und/oder Luft und Ozon. Eine Therapie mit Ozon kann wegen der keimabtötenden Wirkung bei bakteriellen und viralen Infekten sowie Pilzerkrankungen, infizierten oder schlecht heilenden Wunden sowie Schwächung des Immunsystems eingesetzt werden.
Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Rohrleitung in die Wanne hineingeführt ist und innerhalb der Wanne unterhalb eines Wasserspiegels kleine Öffnungen aufweist, durch die das Gas-Wasser-Gemisch in die Wanne oder das Becken einleitbar ist. Es ist damit eine einfache Lösung angegeben, um eine gleichmäßige Verteilung des Gas-Wasser-Gemischs innerhalb der Wanne oder des Beckens zu erreichen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, das Gas-Wasser-Gemisch oberhalb des Wasserspiegels in die Wanne oder das Becken einlaufen zu lassen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Gaseingang mit einer Gasflasche verbindbar. Durch diese Ausgestaltung können auf einfache Weise unterschiedliche Gase in Kombination mit der Vorrichtung eingesetzt werden.
Weiter ist bevorzugt, daß die Mischeinrichtung eine Steuerung aufweist, mit der das Mischungsverhältnis von Gas und Wasser einstellbar ist. Auf diese Weise läßt sich die Menge des eingebrachten Gases unabhängig von der Menge des eingebrachten Wassers einstellen. Mithin kann die Intensität des Sprudelns und gegebenenfalls des Wasserstrahls unabhängig voneinander angepaßt werden.
Gemäß einer Ausgestaltung weist die Mischeinrichtung eine Reaktorkammer auf, in der das zugeführte Wasser versprüht und mit dem zugeführten Gas vermischt wird. Es kommt dadurch zu einer besonders intensiven Durchmischung von Gas und Wasser und auch zu einer effektiven Lösung von Gas in dem Wasser.
Bevorzugt ist weiterhin, daß das Wasser durch eine Lochplatte in die Reaktorkammer geleitet wird und daß die Lochplatte Strahldüsen und/oder Sprühdüsen aufweist. Eine derartige Lochplatte stellt eine einfache und besonders wirksame Möglichkeit dar, das Wasser innerhalb der Reaktorkammer zu versprühen.
Weiterhin ist vorgesehen, daß das Gas über Bohrungen, die sich abströmseitig der Lochplatte in der Reaktorkammer befinden, eingeleitet wird. Das eingeleitete Gas wird dadurch in der Reaktorkammer in einer der Durchmischung und Lösung förderlichen Weise verwirbelt.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß die das Gas enthaltende Lösung durch Öffnungen in einem unteren Bereich der Reaktorkammer in einen Separatorraum gelangt, in dem sich die gesättigte Lösung in einem unteren Bereich unter Druck anstaut und separiertes Umlaufgas von einem oberen Bereich des Separatorraums in den Reaktorraum zurückgeführt wird. Dadurch wird in dem unteren Bereich des Separatorraums eine übersättigte Lösung zur Verfügung gestellt, die in die Wanne oder das Becken weitergeleitet wird, während nicht in dem Wasser gelöstes Gas erneut in den Reaktorraum geleitet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und einer Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung zum Durchführen von Wellness-Bädern oder therapeutischen Bädern nach der Erfindung.
Bei 1 befindet sich eine Wanne, die bis zu einem Wasserspiegel 2 mit Wasser gefüllt ist. Am Boden der Wanne ist eine Rohrleitung 3 angeordnet, die entlang ihrer Oberseite eine Vielzahl kleiner Öffnungen 4 aufweist. Durch diese Öffnungen strömt das über die Rohrleitung 5 zugeführte Gas-Wasser-Gemisch in die Wanne 1.
Zur Aufbereitung des Gas-Wasser-Gemischs dient einen Mischeinrichtung 10. Die Mischeinrichtung 10 weist einen Wasserzulauf 11 zum Zuführen von Wasser sowie einen Gaseingang 12 zum Zuführen eines Gases auf. Das Wasser strömt durch eine Vielzahl Strahl- und Sprühdüsen 22 einer Düsenlochplatte 13. Dadurch wird es fein versprüht und gelangt auf der Unterseite der Düsenlochplatte 13 in die Reaktorkammer 14. Abströmseitig von der Düsenlochplatte 13 befinden sich in der Wandung der Reaktorkammer 14 Bohrungen 23, durch die ein Gas im Bereich des fein versprühten Wassers in die Reaktorkammer 14 geleitet wird. Die Bohrungen 23 sind ringförmig um die Reaktorkammer 14 herum angeordnet und durch ein ringförmiges Element 15 miteinander und mit dem Gaseingang 12 verbunden. Innerhalb der Reaktorkammer 14 kommt es zu einer intensiven Durchmischung von Wasser und Gas, die bei einem erhöhten Druck durchgeführt wird.
Durch die Ausgangsbohrungen 25, die in einem unteren Bereich der Wandung der Reaktorkammer 14 angeordnet sind, strömt das Gas-Wasser-Gemisch in einen unteren Bereich 18 des Separatorraums 16. Innerhalb des Separatorraums 16 herrscht ebenfalls ein erhöhter Druck. Die Bohrungen 25 sind unterhalb des Wasserspiegels 26 in dem Separatorraum angeordnet. Oberhalb des Wasserspiegels 26 befindet sich ein Bereich 19, der mit nicht in dem Wasser gelösten Gas gefüllt ist. Dieses Gas wird über eine Leitung 21 und zusätzliche Bohrungen 24 in der Wandung des Reaktorraums 14 erneut in den Reaktorraum 14 geführt.
Am unteren Ende des Separatorraums 16 befindet sich ein Ausgang 20 für das Gas-Wasser-Gemisch, der über die Rohrleitung 5 zur Wanne 1 führt.

Claims

Vorrichtung zum Durchführen von Wellness-Bädern oder therapeutischen Bädern, mit einer Wanne (1) oder einem Becken und einer Mischeinrichtung (10), die einen Wasserzulauf (11) zum Zuführen von Wasser, einen Gaseingang (12) zum Zuführen eines Gases und einen Ausgang (20), der mit dem freien Ende einer Rohrleitung (5) verbunden ist, aufweist, wobei die Rohrleitung (5) die Mischeinrichtung (10) mit der Wanne (1) oder dem Becken verbindet.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung (10) eine übersättigte Lösung in die Rohrleitung (5) einleitet.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zugeführte Gas Luft ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zugeführte Gas Kohlendioxid ist oder ein Gemisch aus Luft und Kohlendioxid.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zugeführte Gas Ozon ist oder ein Gemisch aus Sauerstoff und/oder Luft und Ozon.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (5) in die Wanne (1) hineingeführt ist und innerhalb der Wanne unterhalb eines Wasserspiegels (2) Öffnungen (4) aufweist, durch die das Gas-Wasser-Gemisch in die Wanne (1) oder das Becken einleitbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaseingang (12) mit einer Gasflasche verbindbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung (10) eine Steuerung aufweist, mit der das Mischungsverhältnis von Gas und Wasser einstellbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung (10) eine Reaktorkammer (14) aufweist, in der das zugeführte Wasser versprüht und mit dem zugeführten Gas vermischt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser durch eine Lochplatte (13) in die Reaktorkammer geleitet wird und die Lochplatte (13) Strahldüsen und/oder Sprühdüsen (22) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas über Bohrungen (23), die sich abströmseitig der Lochplatte (13) in der Reaktorkammer (14) befinden, eingeleitet wird.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die das Gas enthaltende Lösung durch Öffnungen (25) in einem unteren Bereich der Reaktorkammer (14) in einen Separatorraum (16) gelangt, in dem sich die gesättigte Lösung in einem unteren Bereich (18) unter Druck anstaut und separiertes Umlaufgas von einem oberen Bereich (19) des Separatorraums (16) in den Reaktorraum (14) zurückgeführt wird.