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TECHNISCHES GEBIET
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Die Neuerung betrifft eine Anordnung zur Verbesserung der Gasausbeute in Anlagen zur Erzeugung von Biogas, insbesondere aus in der Landwirtschaft anfallenden Produkten, mit einer Biogas-Anlage, bestehend aus einem Fermenter, mit einem Zulauf zur Zufuhr von zu fermentierenden Produkten, wobei durch die Fermentation zumindest Biogas, Sedimente und/oder Substrat entsteht und die zu fermentierenden Produkte zum einen als Biosubstrat (Rohware) in Form wenigstens einer stückigen Phase und zum anderen als wenigstens eine weitere Komponente in Form einer kontinuierlichen Phase in Bereitstellungsbehältern bereitgestellt werden, wobei die stückige Phase zerkleinert und zusammen mit der kontinuierlichen Phase der Fermentation zugeführt wird.
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STAND DER TECHNIK
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Biogas besteht zu etwa 50 bis 60% aus Methan, welches brennbar ist und einen hohen Heizwert hat, und aus Kohlendioxyd. Es entsteht in der Natur überall dort, wo organisches Material von Mikroorganismen in Abwesenheit von Sauerstoff (anaerob) umgewandelt wird. Biogas lässt sich in entsprechend dafür konstruierten Biogas-Anlagen gewinnen, wobei als Ausgangsmaterialien folgende in Frage kommen:
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- • Abfallprodukte der Tierhaltung wie Dung oder Gülle;
- • Pflanzenmaterial wie beispielsweise Stroh, Gras, Heu, Rüben, Mais und Ganzpflanzensilage (GPS) wie Grünroggen;
- • Rückstände der Nahrungsmittelproduktion wie Schlachthofabwässer, Brauereischlamm, Abwässer der Molkereien und Zuckerfabriken und Rückstände biotechnologischer Produktionsbetriebe und/oder
- • Hausmüll.
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Grundsätzliches Problem bei Vorrichtungen zur Erzeugung von Biogas ist die Durchmischung des vorgelegten und mit geeigneten Mikroorganismen geimpften Ausgangsmaterials, beispielsweise der Gülle. Wünschenswert ist eine möglichst intensive Durchmischung der Gülle, da dadurch die Ausbeute an Biogas erhöht werden kann. Weiterhin sind die zu fermentierenden Produkte auf Fermentierungstemperatur zu erwärmen, da eine nicht hinreichende Temperatur im Fermenter den Fermentationsprozess verlangsamen und dadurch die Ausbeute an Biogas vermindern würde. Ähnliche Auswirkungen hat ein Überschreiten der optimalen Fermentierungstemperatur, beispielsweise durch Überhitzung des Fermentationsprozesses.
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Durch die
DE 202 18 022 U1 ist bereits eine Vorrichtung zur Erzeugung von Biogas bekannt, die sich zum Ziel gesetzt hat, Biogas in hoher Ausbeute zu produzieren, wobei die Vorrichtung darüber hinaus wartungsfreundlich und standardisierbar sein soll. Mit der bekannten Vorrichtung kann ein Verfahren zur Erzeugung von Biogas durchgeführt werden, wobei einem von einem Behälter umfassten Fermenter über einen Zulauf und ein im Fermenter angeordnetes Einfüllmittel zu fermentierendes Produkt zugeführt werden und der Inhalt des Fermenters über mindestens eine am Boden desselben angeordnete Düse bedüst wird. Über die Düse wird ein Gemisch umfassend Biogas und/oder Substrat unter einem Druck in den Fermenter eingedüst. Durch das Verfahren wird sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Durchmischung des Fermenterinhalts bewirkt, wodurch eine höhere Ausbeute an Biogas erfolgt. Durch die Eindüsung von einem Gemisch aus Biogas und/oder zumindest teilweise fermentiertem Substrat, welches vorzugsweise im Kreislaufverfahren dem Fermenterinhalt bzw. dem Gasdom bzw. dem Gaslagerbehälter entnommen werden, wird bei der Eindüsung eine horizontale und vertikale Durchmischung des Fermenterinhalts erzielt.
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Der bekannten Vorrichtung wird bevorzugt über den Zulauf ein Gemisch aus zu fermentierenden Produkten und 20 bis 75 Gew% Rübensilage, bezogen auf die Gesamtmenge, zugeführt. Dabei werden nach der Ernte die für die Rübensilage vorgesehenen Rüben vermust, einsiliert und vom Rübenlagerbehälter beispielsweise mittels einer Dosierpumpe in den Fermenter eingegebracht. Hierbei wird in der Pumpe oder erst nachgeschaltet die Vermischung der Rübensilage mit den weiteren zu fermentierenden Produkten, insbesondere Gülle, vorgesehen.
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Des Weiteren ist der Einsatz von Mais, umfassend die gesamte Pflanze einschließlich des Kolbens, oder Ganzpflanzensilage (GPS) oder Grassilage bekannt, wobei dieser jeweilige Bestandteil die Komponente Biosubstrat (Rohware) innerhalb der zu fermentierenden Produkte bildet. Das jeweilige Biosubstrat wird dabei in einem Häcksler üblicherweise auf eine Schnittlänge im Bereich von 5 bis 15 mm zerkleinert und bildet in diesem Zustand die stückige Phase innerhalb der zu fermentierenden Produkte.
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Der vorgenannte Stand der Technik offenbart, dass sich die Bemühungen zur Erhöhung der Gasausbeute in Anlagen zur Erzeugung von Biogas auf Maßnahmen innerhalb des Fermenters konzentrieren und dass das diesbezügliche Entwicklungspotenzial weitestgehend ausgeschöpft scheint.
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Aus der
DE 32 28 895 A1 ist ein kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von Biogas aus Müll und Klärschlamm bekannt, bei dem der Müll zerkleinert und in einem bestimmten Mengenverhältnis mit Klärschlamm vermischt wird, bevor dieses Gemisch einem Reaktor zugeführt wird. Dabei zerkleinert man den Müll auf eine maximale Korngröße mit weniger als 5 mm, vorzugsweise weniger als 3 mm, besonders weniger als 2 mm, speziell weniger als 1,5 mm. Die Zerkleinerung des Mülls auf eine günstige Korngröße ist wichtig, da dadurch die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht wird. Eine untere Korngröße ist nicht kritisch, da die Reaktionsgeschwindigkeit desto größer ist, je kleiner der Müll zerkleinert wurde.
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Die Druckschrift
DE 20 2005 003 070 U1 beschreibt einen Behälter einer Dosiereinrichtung für Biogas-Anlagen, in dem die Zerkleinerung der stückigen Phase unter Anwesenheit der kontinuierlichen Phase erfolgt und somit dieser Behälter als Anmischbehälter fungiert. Aus diesem Anmischbehälter wird das Gemisch aus stückiger und kontinuierlicher Phase dem nachgeordneten Gärbehälter über eine Austragvorrichtung mit nachfolgenden Transportschnecken zugeführt. Die äußere Mantelfläche des Behälters der Dosiereinrichtung ist, ganz oder teilweise, mit einem Heizkörper belegt, um das in den Gärbehälter einzubringende Material vorzuwärmen. Dadurch kann beispielsweise einem jahreszeitlich bedingten Temperaturabfall im Gärbehälter, wodurch die Gasbildung behindert wird und sich die Gasmenge und Gasqualität verringern, entgegen gewirkt werden.
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Aus der Druckschrift
FR 2 464 297 A1 oder
FR 2 466 502 A2 ist jeweils eine Anordnung mit einer Biogas-Anlage bekannt, bestehend aus einem Fermenter, mit einem Zulauf zur Zufuhr von zu fermentierenden Produkten, wobei durch die Fermentation zumindest Biogas, Sedimente und/oder Substrat entsteht und die zu fermentierenden Produkte zum einen als Biosubstrat in Form wenigstens einer stückigen Phase und zum anderen als wenigstens eine weitere Komponente in Form einer kontinuierlichen Phase in Bereitstellungsbehältern bereitgestellt werden und wobei die stückige Phase zerkleinert und zusammen mit der kontinuierlichen Phase der Fermentation zugeführt wird. Zwischen dem Bereitstellungsbehälter für die stückige Phase und dem Fermenter ist ein Zerkleinerer angeordnet und dem Zerkleinerer ist ein Anmischbehälter nachgeordnet, wobei letzterer weiterhin einen Anschluss zur Zufuhr der kontinuierlichen Phase aufweist. An den Anmischbehälter ist ein Wärmeaustauscher über eine Eintrittsleitung und eine Austrittsleitung angeschlossen, über den das im Anmischbehälter befindliche Gemisch aus den zu fermentierenden Produkten im Kreislauf umgewälzt und vorgewärmt wird. An dem Fermenter ist ein Wärmeaustauscher derart angeschlossen, dass aus dem Fermenter ein Teil der Mischung aus den zu fermentierenden Produkten entnommen, im Kreislauf über den Wärmeaustauscher umgewälzt und dabei in diesem erwärmt wird.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Neuerung, bei einer Anordnung der gattungsgemäßen Art die Ausbeute an Biogas weiter zu steigern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER NEUERUNG
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Der grundlegende neuerungsgemäße Gedanke besteht darin, das Augenmerk bei der Bemühung, die Ausbeute an Biogas zu steigern, nunmehr auf die Vorbehandlung der stückigen Phase der zu fermentierenden Produkte, des Biosubstrats (der Rohware), zu richten und diese stückige Phase über das durch Häckselung und/oder Zerkleinerung bisherige Maß hinausgehend zu zerkleinern und anschließend mit der kontinuierlichen Phase zu mischen. Durch diese neue Qualität der Zerkleinerung wird die spezifische Oberfläche des Reaktionspartners stückige Phase erhöht, wodurch eine signifikante Intensivierung des Stoffaustauschs im Rahmen des Fermentationsprozesses und damit eine Verbesserung der Gasausbeute in diesem Prozess erreicht werden und sich darüber hinaus ein gut pumpfähiges Gemisch ergibt. Die Flüssigeinbringung ist darüber hinaus geeignet, die Mischung aus den zu fermentierenden Produkten vor und räumlich getrennt von ihrer Fermentation einer Vorwärmung durch einen Rohrbündel-Wärmeaustauscher außerhalb des Fermenters zu unterziehen. Durch die diesbezügliche Vorwärmung der zu fermentierenden Produkte auf die notwendige Fermentationstemperatur unterbleiben die ansonsten in der Regel hinzunehmenden Temperaturschwankungen innerhalb des Fermenters und die damit einhergehende Verlangsamung des Fermentationsprozesses und Verminderung der Ausbeute an Biogas.
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Mit der vorgeschlagenen Anordnung erfolgt das Mischen der zu fermentierenden Produkte, bestehend aus der stückigen Phase und der kontinuierlichen Phase, räumlich getrennt von der Fermentation. Die zu fermentierenden Produkte werden quasi „flüssig” dem Fermentationsprozess zugeführt. Diese sog. „Flüssigeinbringung” findet bevorzugt Anwendung beim Bau neuer Biogas-Anlagen.
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Eine Überhitzung des Fermenters hat vergleichbare Auswirkungen auf den Fermentationsprozess, wie eine unzureichende Erwärmung der zu fermentierenden Produkte.
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Es hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, dass die Gasausbeute bei Einsatz der neuerungsgemäß zerkleinerten Rohware (Mais) gegenüber der bisher eingesetzten, üblich zerkleinerten Rohware um 10 bis 12% (Δ = 0,1–(0,12)) höher ausfällt.
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Die neuerungsgemäße Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Bereitstellungsbehälter für die stückige Phase (Biosubstrat/Rohware) und dem Fermenter ein die stückige Phase auf eine Schnittlänge im Bereich von 1 bis 3 mm bereitstellender Zerkleinerer angeordnet ist, dass dem Zerkleinerer ein Anmischbehälter nachgeordnet ist, wobei letzterer weiterhin einen Anschluss zur Zufuhr der kontinuierlichen Phase aufweist, und dass an den Anmischbehälter ein Rohrbündel-Wärmeaustauscher über eine Eintrittsleitung und eine Austrittsleitung angeschlossen ist, über den das im Anmischbehälter befindliche Gemisch aus den zu fermentierenden Produkten im Kreislauf umgewälzt und vorgewärmt wird. Durch diese Anordnung wird die Bereitstellung eines pumpfähigen Gemisches erreicht.
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Die neuerungsgemäße Anordnung ist in besonders vorteilhafter Weise für den Einsatz von Mais, umfassend die gesamte Pflanze einschließlich des Kolbens, oder von Ganzpflanzensilage (GPS) oder Grassilage geeignet. Diesbezüglich wird vorgeschlagen, das jeweilige stückige Biosubstrat (Rohware) auf eine Schnittlänge im Bereich von 1 bis 3 mm zu zerkleinern. Als kontinuierliche Phase der zu fermentierenden Produkte kommt in beiden vorg. Ausgestaltungen der Anordnung in vorteilhafter Weise Gülle zum Einsatz. Es hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, dass die Gasausbeute bei Einsatz der neuerungsgemäß zerkleinerten Rohware (Mais) gegenüber der bisher eingesetzten, üblich zerkleinerten Rohware um 10 bis 12% (Δ = 0,1–(0,12)) höher ausfällt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Anordnung gemäß der Neuerung sieht vor, dass an den Fermenter ein Rohrbündel-Wärmeaustauscher derart angeschlossen ist, dass aus dem Fermenter ein Teil der Mischung aus den zu fermentierenden Produkten entnommen, im Kreislauf über den Rohrbündel-Wärmeaustauscher umgewälzt und dabei in diesem erwärmt wird. Diese Lösung ist geeignet, um bestehende Anlagen zur Erzeugung von Biogas mit den Vorteilen einer „externen” Beheizung der zu fermentierenden Produkte mittels eines geeigneten Rohrbündel-Wärmeaustauschers auszustatten.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Anordnung gemäß der Neuerung ist an den Fermenter ein Rohrbündel-Wärmeaustauscher derart angeschlossen ist, dass aus dem Fermenter ein Teil der Mischung aus den zu fermentierenden Produkten entnommen, im Kreislauf über den Rohrbündel-Wärmeaustauscher umgewälzt und dabei in diesem gekühlt wird. Diese Ausführungsform ist im Gegensatz zu „internen” und „externen” Heizvorrichtungen nach dem Stand der Technik besonders gut geeignet, um beispielsweise die zu fermentierenden Produkte im Fermenter vor Überhitzung zu schützen. Eine derartige „externe” Kühlung der zu fermentierenden Produkte ist beispielsweise dann angezeigt, wenn im Sommer über mehrere Wochen eine Außentemperatur ϑa > 25°C herrscht, so dass im Fermenter ohne Kühlung eine optimale Fermentationstemperatur von ca. ϑF = 37°C nicht einzuhalten ist. Als Wärmeträgermedium (Kühlmedium) kommt vorzugsweise Brunnenwasser zur Anwendung. Eine Überhitzung des Fermenters hat vergleichbare Auswirkungen auf den Fermentationsprozess, wie eine unzureichende Erwärmung der zu fermentierenden Produkte.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Erzeugung von Biogas gemäß der Neuerung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen
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1 in schematischer Darstellung eine Anlage zur Erzeugung von Biogas gemäß der Neuerung mit sog. „Flüssigeinbringung” und
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1a in perspektivischer Darstellung die Anlage gemäß 1.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Eine Biogas-Anlage 1 (1 und 1a), in der eine sog. „Flüssigeinbringung” der zu fermentierenden Produkte P in einen Fermenter 2 realisiert ist, besteht, vereinfacht dargestellt, auf wesentliche Komponenten beschränkt und in Richtung des Stoffflusses gesehen, aus einem Bereitstellungsbehälter 3, einem von einem Antriebsmotor 5 angetriebenen neuerungsgemäßen Zerkleinerer 4, einem Anmischbehälter 6, einem zu letzterem parallel geschalteten Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 und dem Fermenter 2. Die vorstehend beschriebene Anordnung der Biogas-Anlage 1 wird gewählt, wenn Neuanlagen zur Erzeugung von Biogas mit den neuerungsgemäßen Merkmalen ausgestattet werden.
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Im Bereitstellungsbehälter 3 wird eine stückige Phase A der zu fermentierenden Produkte P bereitgestellt. Im Ausführungsbeispiel soll es sich um das Biosubstrat (Rohware) Mais, umfassend die gesamte Pflanze einschließlich des Kolbens, handeln, wobei der Mais mit einem üblichen Maishäcksler geerntet und auf eine Schnittlänge im Bereich von 5 bis 15 mm zerkleinert wurde. Als Biosubstrat A lässt sich vorteilhaft auch Ganzpflanzensilage (GPS) oder Grassilage einsetzen. Der Bereitstellungsbehälter 3 hat zweckmäßig einen Rauminhalt, der die halbe Tagesmenge an Rohware aufnehmen kann, so dass er alle 12 Stunden befüllt werden muss. Die stückige Phase A wird über eine Auslaufleitung 3a und ggf. in Verbindung mit einer Förderschnecke am Boden des Bereitstellungsbehälters 3 entnommen und dem neuerungsgemäßen Zerkleinerer 4 zugeführt. In letzterem wird die stückige Phase A, der gehäckselte Mais oder die vorg. anderen stückigen Biosubstrate A, auf eine Schnittlänge im Bereich von 1 bis 3 mm zerkleinert.
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Das derart zerkleinerte stückige Biosubstrat A (Rohware; stückige Phase A) besitzt beispielsweise bei Mais eine Trockensubstanz von ca. 30% (TS ca. 30%) und wird vom Zerkleinerer 4 über eine Überführungsleitung 4a dem Anmischbehälter 6 zugeführt. Letzterer hat bevorzugt einen Rauminhalt, der eine 12 bis 18malige „Fütterung” des nachgeordneten Fermenters 2 über einen Zeitraum von 24 Stunden erforderlich macht. Der Anmischbehälter 6 weist einen Anschluss 6a zur Zufuhr einer kontinuierlichen Phase G, vorzugsweise Gülle, auf, wobei dem Anmischbehälter 6 unter anderem die Aufgabe zukommt, für eine hinreichende Durchmischung der zu fermentierenden Produkte P zu sogen, bevor diese in den Fermenter 2 überführt werden.
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Der dem Anmischbehälter 6 nachgeordnete Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 ist an diesen über eine Eintrittsleitung 7a und eine Austrittsleitung 7b angeschlossen, wodurch das im Anmischbehälter 6 befindliche Gemisch aus den zu fermentierenden Produkten P, beispielsweise aus dem neuerungsgemäß zerkleinerten Mais A und der Gülle G, eine Umwälzung U im Kreislauf erfährt und dabei auf die erforderliche Fermentationstemperatur im Fermenter 2 vorgewärmt wird. Der zum Einsatz kommende Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 muss die besondere Eignung besitzen, durch die stückige Phase A, die sich ggf. zu relativ langen faserigen Bestandteilen agglomerieren kann, nicht verstopft zu werden.
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Die Zufuhr der Mischung aus den zu fermentierenden Produkten P (A + G) in den Fermenter 2 erfolgt über einen Zulauf 2a. Im Fermenter 2 entsteht durch den Fermentationsprozess aus den zu fermentierenden Produkten P, dem stückigen Biosubstrat A und der Gülle G, das Biogas B (Methan und Kohlendioxyd) sowie Sedimente und/oder Substrat S.
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In den 1, 1a ist nicht gezeigt, wie ein Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 mit dem Fermenter 2 verrohrt sein muss, um eine Erwärmung der im Fermenter 2 vorgelegten zu fermentierenden Produkte P zu erreichen. In diesem Falle ist an den Fermenter 2 der Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 derart anzuschließen, dass aus dem Fermenter 2 ein Teil der Mischung aus den zu fermentierenden Produkten P entnommen, im Kreislauf über den Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 umgewälzt und dabei in diesem erwärmt werden kann.
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Darüber hinaus zeigen die 1, 1a nicht, wie ein Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 mit dem Fermenter 2 verrohrt sein muss, um eine Kühlung der im Fermenter 2 vorgelegten zu fermentierenden Produkte P zu erreichen. In diesem Falle ist an den Fermenter 2 der Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 derart anzuschließen, dass aus dem Fermenter 2 ein Teil der Mischung aus den zu fermentierenden Produkten P entnommen, im Kreislauf über den Rohrbündel-Wärmeaustauscher 7 umgewälzt und dabei in diesem gekühlt wird. Als Wärmeträgermedium (Kühlmedium) wird hierbei vorzugsweise Brunnenwasser eingesetzt.
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Die Verbesserung der Gasausbeute in Anlagen zur Erzeugung von Biogas durch die neuerungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen ist signifikant und offenkundig. Dass die neuerungsgemäßen Maßnahmen sich auch wirtschaftlich rechnen, wird nachfolgend beispielhaft und überschlägig an einer Biogas-Anlage mit einer in das Stromnetz eingespeisten elektrischen Leistung von P
elektr = 500 kW aufgezeigt. BERECHNUNGSBEISPIEL Daten
• In das Stromnetz eingespeiste elektr. Leistung: | Pelektr = 500 kW |
• Wirkungsgrad der Energieumwandlung Biogas → elektrische Energie: | η = 0,9 |
• Täglicher Durchsatz (stückige Phase A): | Q = 20 t Mais/d |
• Energieaufwand für die Zerkleinerung der stückigen Phase A auf eine Schnittlänge im Bereich von ca. 1–3 mm: | WZ = 9–10 kWh/t Mais |
• Erhöhung der Gasausbeute durch die neuerungsgemäße Zerkleinerung (10–(12)%): | Δ = 0,1–(0,12) |
• Einspeisevergütung: | p = 0,16 EUR/kWh |
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Der zusätzliche jährliche Gewinn g in EUR/a ohne Inverstitions- und Verschleißkosten des neuerungsgemäßen Zerkleinerers berechnet sich mit den vorg. Daten überschlägig aus der nachfolgenden Formel (1): g = [Pelektr 24 (h/d) η Δ – Q WZ] 365 (d/a) p (1).
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Darin bedeuten: Pelektr 24 (h/d) η Δ = 500 kW 24 h/d 0,9 0,1 = 1.080 kWh/d (1a) den zusätzlichen täglichen Energieertrag der Anlage und Q × WZ = 20 t/d × 10 kWh/t = 200 kWh/d (1b) den täglichen Energieaufwand für die neuerungsgemäße Zerkleinerung.
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Damit beträgt g = [1.080 kWh/d – 200 kWh/d]365 d/a 0,16 EUR/kWh (1) g = 880 kWh/d 365 d/a 0,16 EUR g = 51.392 EUR/a.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Biogas-Anlage
- 2
- Fermenter
- 2a
- Zulauf
- 3
- Bereitstellungsbehälter
- 3a
- Auslaufleitung/Förderschnecke
- 4
- Zerkleinerer
- 4a
- Überführungsleitung
- 5
- Antriebsmotor
- 6
- Anmischbehälter
- 6a
- Anschluss
- 7
- Rohrbündel-Wärmeaustauscher
- 7a
- Eintrittsleitung
- 7b
- Austrittsleitung
- A
- stückige Phase (Biosubstrat/Rohware; z. B. Mais, GPS, Grassilage)
- B
- Biogas
- G
- kontinuierliche Phase (Gülle)
- P
- zu fermentierende Produkte (A + G)
- S
- Sedimente und/oder Substrat
- U
- Umwälzung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20218022 U1 [0004]
- DE 3228895 A1 [0008]
- DE 202005003070 U1 [0009]
- FR 2464297 A1 [0010]
- FR 2466502 A2 [0010]