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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugkran mit einem Unterwagen
sowie einem darauf drehbar gelagerten Oberwagen, an dem ein Teleskopausleger
angeordnet ist, wobei für
den Teleskopausleger eine Abspannung vorgesehen ist, die einen seitlich über den
Teleskopausleger auskragenden Abspannbock sowie zwei mit dem Abspannbock verbundene
Abspannseile zur Abspannung des Teleskopauslegers aufweist.
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Räumliche
Abspannungen für
Teleskopausleger von Fahrzeugkranen, die sowohl vertikale Kräfte als
auch seitliche Kräfte
abfangen, verwenden regelmäßig zwei
V-förmig aufgespreizte
Abspannstützen,
die am Anlenkschuss des Teleskopauslegers schwenkbar angelenkt sind,
so dass sie zwischen einer an den Ausleger angeklappten Transportstellung und
der V-förmig
aufgespreizten Abspannstellung verschwenkbar sind. Eine solche Abspannung
zeigt beispielsweise die
EP
1 354 842 B1 . Um für
die Abspannung einen ausreichenden Hebelarm zu erzielen, müssen solche
Abspannstützen
relativ lang ausgebildet werden. Dies bringt zum einen im Hinblick auf
die erforderliche Steifigkeit der Abspannstützen Gewichtsprobleme mit sich.
Zum anderen wird das Handling der Abspannstützen erschwert.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten
Fahrzeugkran der genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes der
Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet.
Vorzugsweise soll die Handhabung der Abspannung erleichtert werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Fahrzeugkran gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung sieht also vor, auf die bekannten am Teleskopausleger
schwenkbar angelenkten Abspannstützen
zu verzichten. Insbesondere sind keine V-förmig auf dem Teleskopausleger
aufgestellten Abspannstützen
mehr vorgesehen, die im wesentlichen als Druckstab wirken. Erfindungsgemäß besitzt
der Abspannbock einen zentralen, über dem Teleskopausleger aufrichtbaren
Abspannträger,
der an einem oberen Trägerabschnitt
zwei seitlich auskragende Kragarme trägt, die mit den Abspannseilen verbunden
sind. Anstelle der V-förmig
angeordneten, an dem Teleskopausleger angelenkten Abspannstützen halten
quer zur Längsachse
des Teleskopauslegers vom Kopf eines zentralen Abspannträgers wegstehende
Kragarme die Abspannseile.
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Insbesondere
sind die genannten Kragarme am oberen Ende des zentralen Abspannträgers befestigt.
Grundsätzlich
wäre es
auch denkbar, dass sich der Abspannträger über den Befestigungspunkt der
Kragarme hinaus erstreckt, beispielsweise um ein in der Wippebene
liegendes Abspannseil abzustützen.
In jedem Fall sind die Kragarme aber vorteilhafterweise im oberen
Drittel des zentralen Abspannträgers
befestigt. Bevorzugt erstrecken sich die Kragarme vom Kopf des zentralen
Abspannträgers
weg.
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Besonders
vorteilhaft hinsichtlich des Handlings des Abspannbocks ist es,
wenn nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung die Kragarme schwenkbar
an dem zentralen Abspannträger
gelagert sind, insbesondere derart, dass die Kragarme zwischen der
seitlich auskragenden Abspannstellung und einer an den zentra len
Abspannträger
angeklappten Transportstellung schwenkbar sind. Die Kragarme können hierzu
um zwei beabstandete, zueinander parallele Schwenkachsen schwenkbar
sein, die sich quer zur Längsachse
des zentralen Abspannträgers
erstrecken. Dementsprechend können die
Kragarme in eine zum zentralen Abspannträger etwa senkrechte Abspannstellung
aufgeklappt und in eine zu dem Abspannträger etwa parallele, seitlich anliegende
Transportstellung angeklappt werden. Dies verbessert die Handhabung
des Abspannbockes beträchtlich.
Im Vergleich zu den bislang verwendeten, am Teleskopausleger angelenkten
und V-förmig abstehenden
Abspannstützen
verringert sich die Länge
des Abspannbockes in der zusammengeklappten Transportstellung erheblich.
Zudem haben die Kragarme im Vergleich zu den genannten V-förmig aufgestellten
Abspannstützen
ein wesentlich geringeres Gewicht, was sich vorteilhaft beim Abbau
der Kragarme bemerkbar macht.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind zum Ausschwenken der Kragarme Kraftheber,
insbesondere Hydraulikzylinder, vorgesehen, die insbesondere einerseits
an dem zentralen Abspannträger
und andererseits an dem jeweiligen Kragarm angelenkt sind, um diesen
gegenüber
dem Abspannträger
auszufahren. Es versteht sich jedoch, dass ggf. anstelle von Hydraulikzylindern
andere fremdenergiebetätigte Schwenkantriebe
vorgesehen sein könnten.
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Ebenso
ist zum Aufrichten des zentralen Abspannträgers zumindest ein Hydraulikzylinder
vorgesehen, der am Teleskopausleger einerseits und am Abspannträger andererseits
angelenkt sein kann. Der Abspannträger ist hierzu vorteilhafterweise
um eine sich quer zur Längsachse
des Teleskopauslegers erstreckende Schwenkachse schwenkbar an dem
Teleskopausleger angelenkt. Der Abspannträger kann hierbei grundsätzlich an
verschiedenen Auslegerschüssen
gelagert sein. Nach einer vorteilhaften Ausführung ist der Abspannträger auf
der Oberseite des Anlenkschusses, insbesondere im Bereich dessen
Kragens, gelagert.
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Der
zentrale Abspannträger
besteht in Weiterbildung der Erfindung aus zwei parallelen Längsträgern, die
sich im wesentlichen parallel zur Wippebene des Teleskop auslegers
erstrecken und zumindest am Kopf durch eine Querverstrebung starr
miteinander verbunden sind. Hierdurch wird einerseits eine steife
Struktur erreicht, andererseits wird trotz Ausnutzung der gesamten
Breite des Auslegerschussprofils ein geringes Gewicht des Abspannträgers erreicht.
Vorteilhafterweise besitzt der zentrale Abspannträger eine
Breite, die im wesentlichen der Breite des ihn tragenden Auslegerschusses
entspricht.
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Der
zentrale Abspannträger
ist dabei mehr als ein bloßer
Hilfsrahmen wie er zum Aufrichten von V-förmig aufstellbaren Abspannstützen verwendet wird.
Er bildet selbst einen maßgeblichen
Teil des Abspannbocks. Seine Länge
beträgt
mehr als das Zweifache seiner Breite. Insbesondere entspricht seine Länge im wesentlichen
der gesamten Höhe
des Abspannbocks gemessen in der Wippebene des Auslegers. Er überträgt die Reaktionskräfte resultierend aus
dem Aufspreizen der Abspannseile auf den Teleskopausleger.
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Die
Abspannseile können
an den Kragarmen in verschiedener Weise befestigt sein. Nach einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung tragen die Kragarme Umlenkrollen, über die die Abspannseile geführt sind.
Die Abspannseile können
mittels Seilwinden gespannt werden. Die Seilwinden können hierbei an
verschiedener Stelle angeordnet sein. Nach einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung können
die Seilwinden am Anlenkschuss, insbesondere dessen Fußbereich
angeordnet sein, so dass die Abspannseile vom Fußpunkt des Anlenkschusses über die Kragarme
und die dortigen Umlenkrollen zum Kopf eines der Teleskopschüsse geführt sind.
Es versteht sich jedoch, dass die Seilwinden auch am auskragenden
Ende der Kragarme angeordnet sein könnten. Hierbei könnten die
Umlenkrollen entfallen. Gegebenenfalls könnten die Winden auch am zentralen Abspannträger angeordnet
sein In diesem Falle wären
zusätzliche
Umlenkrollen an den Kragarmen vorgesehen. Bei Anordnung der Seilwinden
am Abspannbock würde
die Abspannung zum Fußpunkt des
Anlenkschusses des Teleskopauslegers vorzugsweise mittels teleskopierbarer
Stangen erfolgen, die oben und unten ein Kugelgelenk aufweisen und hierdurch
einerseits an den Kragarmen und andererseits im Bereich des Fußpunktes
des Anlenkschusses befestigt sind.
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Vorteilhafte
Verhältnisse
für die
angeklappte Transportstellung können
dadurch erreicht werden, dass die Kragarme eine Länge aufweisen,
die kleiner oder gleich der Länge
des zentralen Abspannträgers ist.
Hierdurch stehen die Kragarme in der angeklappten Transportstellung
nicht über
den zentralen Abspannträger
in Längsrichtung
des Auslegers über.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Gesamtansicht eines Fahrzeugkrans mit einer räumlichen
Abspannung für
den Teleskopausleger, die einen Abspannbock mit einem zentralen
Abspannträger
und zwei seitlich auskragenden Kragarmen aufweist,
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2:
einen Querschnitt durch den Teleskopausleger des Fahrzeugkrans aus 1,
der den Abspannbock in seiner Abspannstellung zeigt,
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3:
eine ausschnittsweise Seitenansicht des Teleskopauslegers und dem
daran befestigten Abspannbock in Abspannstellung, und
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4:
eine Seitenansicht des Teleskopauslegers in Transportstellung mit
daran angeklapptem Abspannbock.
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Wie 1 zeigt,
umfasst der Fahrzeugkran einen als LKW ausgebildeten Unterwagen 1,
der einen um eine aufrechte Drehachse drehbaren Oberwagen 2 trägt. An dem
Oberwagen 2 ist um eine liegende Wippachse ein Teleskopausleger 3 wippbar angelenkt,
der im wesentlichen aus einem Anlenkschuss 4 sowie zumindest
einem daraus austeleskopierbaren Teleskopschuss 5 besteht.
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Etwa
im Bereich des Kragens 6 des Anlenkschusses 4 ist
an diesem der räumliche
Abspannbock 7 befestigt, der seitlich über den Teleskopausleger auskragt
und die Abspannseile 8 der räumlichen Abspannung 9 aufspreizt,
die in der gezeichneten Ausführungsform
vom Fußbereich 10 des
Anlenkschusses 4 des Teleskopauslegers 3 über den
Abspannbock 7 zur Spitze des innersten Teleskopschusses 5 laufen.
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Wie 2 zeigt,
umfasst der Abspannbock 7 einen zentralen Abspannträger 11,
der sich parallel zur Wippebene 12 des Teleskopauslegers 3 erstreckt und über diesem
aufrichtbar ist. In der gezeichneten Ausführungsform besteht der Abspannträger 11 aus zwei
parallelen Längsträgern 13,
die in einem Abstand voneinander angeordnet sind, der etwa der Breite
des Profils des Anlenkschusses 4 entspricht. An ihrem oberen
Ende sind die Längsträger 13 durch eine
Querverstrebung 14 starr miteinander verbunden, so dass
der Abspannträger 11 einen
stabilen Kopf 15 besitzt. An ihrem unteren Ende sind die Längsträger 13 um
eine Querachse schwenkbar an der Oberseite des Anlenkschusses 4 angelenkt.
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Im
Bereich des Kopfes 15 sind an dem zentralen Abspannträger 11 zwei
seitliche Kragarme 16 befestigt. Wie 2 zeigt,
sind die Kragarme 16 dabei jeweils schwenkbar am äußeren Ende
der Längsträger 13 angelenkt,
wobei sich die Schwenkachsen 17 parallel zur Wippebene 12 erstrecken.
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Die
Kragarme 16 können über Hydraulikzylinder 18 in
ihre Abspannstellung aufgeschwenkt werden, in der sie im wesentlichen
senkrecht zur Längsachse
des zentralen Abspannträgers 11 stehen.
Durch Einfahren der Hydraulikzylinder 18, die mit einem
Ende schwenkbar an einem der Längsträger 13 und
mit ihrem anderen Ende schwenkbar an einem der Kragarme 16 angelenkt
sind, können
die Kragarme 16 an den Abspannträger 11 angeklappt werden,
bis sie sich in der Transportstellung etwa parallel zu den Längsträgern 13 erstrecken,
wie dies 4 zeigt.
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Der
zentrale Abspannträger 11 kann
ebenfalls über
einen Hydraulikzylinder 19 (vgl. 3) aufgerichtet
werden, der einerseits am Anlenkschuss 4 und andererseits
an dem Abspannträger 11 schwenkbar
angelenkt ist.
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Die
Längen-
und Breitenverhältnisse
des Abspannbocks 7 können
grundsätzlich
verschieden gewählt
werden. In der gezeichneten Ausführungsform besitzt
der zentrale Abspannträger 11 eine
Länge,
die mehr als einem Viertel der Länge
des Anlenkschusses 4 entspricht. Die Kragarme 16 besitzen
eine Länge,
die kleiner ist als die Länge
des zentralen Abspannträgers 11,
vorteilhafterweise jedoch mehr als ein Viertel, ggf. mehr als die
Hälfte
der Länge
des zentralen Abspannträgers 11,
betragen kann.
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Wie 2 zeigt,
sind am äußeren Ende
der Kragarme 16 Umlenkrollen 20 angelenkt, über die
die Abspannseile 8 geführt
sind. In der gezeichneten Ausführung
laufen die Abspannseile 8 jeweils auf eine Seilwinde 21 auf,
die am Fußbereich
des Anlenkschusses 4 angeordnet ist, ggf. jedoch auch in der
beschriebenen Weise an anderer Stelle vorgesehen sein kann. Mittels
der Seilwinde 21 kann das jeweilige Abspannseil 8 gespannt
werden.