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Die
Erfindung betrifft einen Lippenpflegestift zur Applikation von stabförmigen und
sich verbrauchenden Schminkstiften, bestehend aus einer oben offenen
Innenschlitzhülse
mit länglichen
axialen Führungsschlitzen
und einem Drehfuß,
einer um die Innenschlitzhülse
drehbaren, oben offenen Außenhülse, die
bis zum Drehfuß auf
die Innenschlitzhülse
aufgeschoben ist, und mit einem innerhalb der Innenschlitzhülse axial
verschiebbaren Kolbenzapfen, dessen zwei einander gegenüberliegende
nach außen
radial vorspringende Nocken durch die Führungsschlitze der Innenschlitzhülse hindurch
in zwei wendelförmige
Nuten der Außenhülse eingreifen,
so dass bei Drehung der Außenhülse relativ
zur Innenschlitzhülse
der Kolbenzapfen axial verschoben wird.
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Gebrauchsbehälter für kosmetische
Stifte, so auch beispielsweise Lippenpflegestifte, bestehen üblicherweise
aus dem eigentlichen Behälter
und einer mechanischen Vorrichtung, um den kosmetischen Stift aus
dem Behälter
zur Anwendung zu bringen. Wichtig sind dabei neben einer einfachen
und kostengünstigen
Herstellung und Montage der Einzelkomponenten eine möglichst
sichere Aufbewahrung des kosmetischen Stifts bei Nichtgebrauch sowie
eine einfache Handhabung der mechanischen Vorrichtung zur Nutzung.
Mechanische Vorrichtungen zur Ausbringung des kosmetischen Stifts
aus dem Behälter
sind mit unterschiedlichen Ausführungsformen
und Wirkmechanismen bekannt. Die Betätigung erfolgt dabei durch
eine von außen
ausgeübte
schiebende oder drehende Bewegung.
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Es
sind Gebrauchsbehälter
bekannt, bei denen die Stiftfassung durch einen axialen Schlitz
im Gehäuse
des Gebrauchsbehälters
mit einem nach außen
geführten
Schiebetaster verbunden ist, durch dessen Verschiebung die Stiftfassung
in direkter Weise mit verschoben wird.
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In
Weiterbildung dieser mechanischen Vorrichtung ist aus der
DE 25 04 388 C3 bekannt,
diesen nach außen
geführten
Schiebtaster über
ein flexibles, hinlänglich
steifes Band, das in einer Führungseinrichtung
um 180° um
die Unterseite des Gebrauchsbehälters
geführt
ist, mit der Stiftfassung zu verbinden. Eine Schubbewegung des Schiebtasters nach
unten bewirkt dann eine Schubbewegung der Stiftfassung nach oben
und umgekehrt.
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Gebrauchsbehälter, die
mit einer Drehbewegung zur axialen Verschiebung des Schminkstiftes führen, sind
gleichfalls in unterschiedlichen Ausbildungsformen bekannt. In dem
deutschen Gebrauchsmuster G 87 07 117.7 wird ein Lippenstift beschrieben,
in dessem Gehäuse
ein kolbenförmiger Halter
angeordnet ist, in dem auswechselbar ein Schminkstift mit Fassung
eingesetzt ist. Der Halter liegt an einer zentral angeordneten Gewindestange an.
Ein zum Gehäuse
relativ drehbarer Drehfuß mit Innengewinde,
in dem die Gewindestange geführt
ist, bewirkt bei seiner Drehung eine axiale Verschiebung der Gewindestange
innerhalb des Gehäuses
und damit des Halters mit eingesetztem Schminkstift.
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Eine
weitere bekannte Möglichkeit,
den Schminkstift durch eine Drehbewegung axial zu verschieben, besteht
darin, den Halter für
den Schminkstift mit seitlichen Vorsprüngen auszubilden, mit denen
der Halter als Kolbenzapfen in eine Hubbahn einer verdrehbaren Hülse eingreift.
In einer nach diesem Prinzip arbeitenden Weiterbildung eines Lippenpflegestiftes
besteht der Gebrauchsbehälter
aus einer Innenschlitzhülse
mit länglichen
axialen Führungsschlitzen
und einer zu dieser Innenschlitzhülse drehbaren Außenhülse mit
einer in der Innenwandung angeordneten wendelförmigen Nut als Hubbahn. Die
Betätigung
zur Verschiebung des Schminkstifts erfolgt bei diesen bekannten
Lippenpflegestiften dadurch, dass die Außenhülse beispielsweise mit einer
Hand festgehalten wird, während
gleichzeitig die Innenschlitzhülse über den Drehfuß gegen
die Außenhülse gedreht
wird. Der Kolbenzapfen folgt der Drehung der Innenschlitzhülse, da
seine nach außen
radial vorspringenden Nocken durch die Führungsschlitze der Innenschlitzhülse hindurchgreifen
und damit durch die Führungsschlitze
mitgeführt
werden. Die Nocken sind dabei so lang dimensioniert, dass sie durch
die Innenschlitzhülse
hindurch gesteckt in jeweils eine wendelförmige Nut der Außenhülse eingreifen.
Der Kolbenzapfen wird somit mit seinen Nocken innerhalb der wendelförmigen Nut
geführt
und bei der Drehung der Innenschlitzhülse durch seine Nocken mitgedreht
und diese Drehung durch eine axiale Verschiebung innerhalb der Innenschlitzhülse überlagert.
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Große Steigungen
der wendelförmigen
Nut, durch die nur eine kürzere
Drehung der Innenschlitzhülse
zum vollständigen
Verschieben des Kolbenzapfens bewirkt wird, weisen bei diesem bekannten Lippenpflegestift
den Nachteil auf, dass bei der Applikation des Schminkstiftes durch
den dabei ausgeübten
axialen Druck auf den Schminkstift und damit auf den Kolbenzapfen
dieser zurückgeschoben
werden kann.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Lippenpflegestift der zuletzt
geschilderten Art ohne größeren Konstruktionsaufwand
so weiter auszubilden, dass der aufgezeigte Nachteil des unerwünschten
Zurückschiebens
des Kolbenzapfens vermindert oder zumindest erschwert wird.
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Die
gestellte Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 dadurch gelöst,
dass als Rastfunktion bzw. als Bremsfunktion für den Kolben zapfen zumindest
einer der beiden Führungsschlitze
der Innenschlitzhülse
an mindestens einer Längsseite
mehrere seitliche Rasterungen aufweist, durch die der Führungsschlitz
bzw. die Führungsschlitze
punktuell so verengt werden, dass der bzw. die radial vorspringenden
Nocken des Kolbenzapfens nur durch einen erhöhten axialen Druck auf den
Kolbenzapfen an diesen Stellen vorbeigeschoben werden können. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch
die erfindungsgemäße Verengung
der Führungsschlitze
der Innenschlitzhülse
wird bewirkt, dass der Lippenpflegestift in verschiedenen Verschiebestellungen
einrastet und durch den Druck, der durch die Applikation des Schminkstiftes
entsteht, nicht zurückgeschoben
wird. Das Zurückschieben
des Kolbenzapfens, dessen Nocken durch die Rasterungen festgehalten
werden, kann dann nur mit etwas größerem Druck durchgeführt werden.
Die seitlichen Rasterungen sind dabei so ausgebildet, dass ein erhöhter axialer
Druck auf den Kolbenzapfen zu einem seitlichen Druck der Nocken
auf die Rasterungen führt,
wodurch die Rasterungen seitlich elastisch verschoben werden und
den Weg für
die Nocken freigeben. Die Rasterungen können dabei symmetrisch bogenförmig, halbkugelförmig oder
kegelförmig
ausgebildet sein, so dass der erforderliche erhöhte axiale Druck auf den Kolbenzapfen
zu dessen axialer Verschiebung für
beide axiale Schieberichtungen gleich groß ist. Es ist erfindungsgemäß aber auch
möglich,
die Rasterungen unsymmetrisch, beispielsweise sägezahnähnlich, auszubilden, wodurch
der erforderliche erhöhte
axiale Druck auf den Kolbenzapfen für dessen Zurückschieben
größer ist als
für dessen
Herausschieben, so dass eine ausreichend große Rastwirkung des Kolbenzapfens
bei der Applikation des Schminkstiftes erreicht wird. Der Abstand
der Rasterungen voneinander in Längsrichtung der
Innenschlitzhülse
ist frei wählbar,
wobei ein Mindestabstand entsprechend dem Durchmesser der Nocken
einzuhalten ist.
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Damit
bei Einwirken des seitlichen Drucks auf die Rasterungen diese auch
ausreichend zurückweichen
und die Nocken freigeben, sind nach einer Weiterbildung der Erfindung
den Rasterungen in der Innenschlitzhülse seitlich mit Abstand lochförmige Aussparungen
zugeordnet. Die Form und die Größe der lochförmigen Aussparungen
sind dabei der Form und der Größe der Rasterungen
so angepasst und ihr Abstand von den Rasterungen so gewählt, dass
bei einem vorherbestimmten erhöhten
seitlichen Druck der Nocken auf die Rasterungen diese in die lochförmigen Aussparungen
elastisch ausweichend eingedrückt
werden.
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Um
eine besonders deutliche Rast- und Bremswirkung für den Kolbenzapfen
zu erzielen, können
erfindungsgemäß beide
Führungsschlitze der
Innenschlitzhülse
mit Rasterungen ausgebildet sein. Zu einer weiteren Verstärkung der
Rast- und Bremswirkung
können
dabei gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Rasterungen an beiden
Längsseiten
der Führungsschlitze
einander gegenüberliegend
angeordnet sein.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Kolbenzapfen
mit nach unten sich erstreckenden Führungselementen ausgebildet, durch
deren längere
Führung
mit einer engeren Passung der Kolbenzapfen ein optimiertes Ausbringen des
Schminkstiftes ermöglicht
wird.
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Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Innenschlitzhülse mit
Schminkstift in perspektivischer Darstellung,
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2 eine
erfindungsgemäße leere
Innenschlitzhülse
ohne Schminkstift und Drehfußkappe,
in perspektivischer Darstellung,
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3 eine
Innenschlitzhülse
der Erfindung in einer Vorderansicht,
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4 die
Innenschlitzhülse
der 3 in einem Vertikalschnitt,
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5 eine
Gewindehülse
im Vertikalschnitt.
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In
den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßer Lippenpflegestift
zur Applikation eines stabförmigen
und sich verbrauchenden Schminkstifts 10 in einer perspektivischen
Vorderansicht dargestellt, dessen Benutzung mittels Drehung der
Drehfußkappe 11 erfolgt.
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Die
röhrenförmige Innenschlitzhülse 1 besitzt
an ihrem oberen offenen Ende einen oberen Rastring 6 zur
späteren
Arretierung der dann aufgeschobenen Außen- bzw. Gewindehülse 30 (vgl. 5).
Das untere Ende der Innenschlitzhülse 1 wird durch einen
unteren Rastring 7 und darunter durch den drehfest mit
der Innenschlitzhülse 1 verbundenen
Drehfuß 5 gebildet.
Der Rastring 7 bildet eine untere Begrenzung für die Gewindehülse 30 und
dient als Schnappverbindung für
die aufgeschobene Drehfußkappe 11.
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In
der Mantelfläche
der Innenschlitzhülse 1 sind
zwei gegenüberliegende
Führungsschlitze 2 angeordnet
(nur der vordere Führungsschlitz
ist zu sehen), durch die in montiertem Zustand die Nocken 24 des
Kolbenzapfens 20 durchgesteckt sind (siehe hierzu 3 und 4).
Die oberen und die unteren Enden der Führungsschlitze 2 besitzen
seitliche Rastaussparungen 3, 4, in die die Nocken 24 des Kolbenzapfens 20 in
den jeweiligen Endstellungen hineingedreht und dadurch arretiert
werden. Um die Außen-
bzw. Gewindehülse 30 bei
der Montage über den
Rastring 6 auf die Innenschlitzhülse 1 aufschieben
zu können,
ist das obere Ende der Innenschlitzhülse 1 oberhalb eines
Führungsschlitzes 2 mit einem
Spalt 8 eingeschnitten und dieser Führungsschlitz 2 nach
oben bis zum oberen Rastring 6 hin verlängert.
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In 3 ist
eine Innenschlitzhülse 1 der
Erfindung in einer Vorderansicht dargestellt. Diese Innenschlitzhülse 1 ist
bezüglich
der Führungsschlitze 2 verändert, wobei
zumindest eine der Längsseiten eines
Führungsschlitzes 2 (in
der Zeichnung rechts) in gleichmäßigen Abständen voneinander
mit leicht nach innen gewölbten
Rasterungen 13 versehen ist, die an diesen Stellen den
freien Durchgang des Führungsschlitzes 2 etwas
verengen. Sie bilden ein Hindernis für den durch diesen Führungsschlitz 2 geführten Nocken 24 des
Kolbenzapfens 20 und führen
somit zu Rastpunkten, die nur durch einen größeren Kraftaufwand überwunden
werden können.
Hierzu sind den Rasterungen 13 benachbarte Aussparungen 14 zugeordnet.
Die Aussparungen 14 sind hierbei eiförmig ausgebildet, so dass der
zwischen der Wölbung
der Rasterungen 13 und der Aussparungen 14 verbleibende
bandförmige
Zwischenraum 18 in etwa eine gleichmäßige Breite aufweist. In Abhängigkeit
von der Elastizität
des Materials der Innenschlitzhülse 1 und
der Breite des bandförmigen
Zwischenraums 18 lassen sich die Rasterungen 13 mit
einer vorherbestimmbaren Kraft in Richtung zu den Aussparungen 14 verschieben,
wodurch der weitere Weg des Kolbenzapfens 20 dann frei
gegeben wird. In der Zeichnung ist der Kolbenzapfen 20 so
weit nach oben verschoben, dass sich der Nocken 24 gerade
unterhalb der ersten Rasterung 13 befindet.
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In 4 ist
die Innenschlitzhülse 1 der 3 in
einem Vertikalschnitt dargestellt. Der Vertikalschnitt erfolgte
hierbei so, dass der hintere Teil der Innenschlitzhülse 1 mit
dem hinteren Führungsschlitz 2' sichtbar wird.
Wie zu erkennen ist, wurde der Führungsschlitz 2' im dargestellten
Ausführungsbeispiel nicht
verändert.
Weiterhin ist in dieser gewählten Darstellungsform
die erfindungsgemäße Ausbildung des
Kolbenzapfens 20 erkennbar. Der Kolbenzapfen 20 besteht
aus einem oberen Teil, gebildet aus der oberen Seitenwand 21 und
dem Kolbenzapfenboden 25 zur Aufnahme und Halterung des
Schminkstifts 10 (vgl. 1). Der
untere Teil des Kolbenzapfens 20 wird durch eine unterhalb
des Kolbenzapfenbodens 25 befindliche untere Seitenwand 22 gebildet,
die durch Führungselemente 23 mit
Schleifnoppen 26 nach unten verlängert ist. Die Seitenwand 22 des Kolbenzapfens 20 und
die Schleifnoppen 26 der Führungselemente 23 stützen sich
an der Innenwandung der Innenschlitzhülse 1 ab, wodurch
eine gegenüber bekannten
Kolbenzapfen längere
Führung
des Kolbenzapfens 20 innerhalb der Innenschlitzhülse 1 gegeben
ist.
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In
der 5 ist die Gewindehülse 30 in einem Vertikalschnitt
gezeigt, wobei hier zwei wendelförmige
Nuten 31 erkennbar sind, in die die zwei einander gegenüber liegenden,
nach außen
radial vorspringenden Nocken 24 (vgl. 3)
durch die Führungsschlitze 2, 2' (vgl. 3 und 4)
der Innenschlitzhülse 1 hindurch
eingreifen, so dass bei Drehung der Gewindehülse 30 relativ zur
Innenschlitzhülse 1 der
Kolbenzapfen 20 (vgl. 4) axial
verschoben wird.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellte Innenschlitzhülse 1 bezüglich ihrer
Ausbildung, Anzahl und Form der Rasterungen 13 sowie Anzahl
und Form der Aussparungen 14 beschränkt, sondern bei allen gebräuchlichen
Lippenpflegestiften anwendbar, bei denen das zu spendende Produkt 10 mit
Hilfe einer Kombination aus Innenschlitzhülse 1 mit drehbarer
Außenhülse 30 appliziert
wird.
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- 1
- Innenschlitzhülse
- 2,
2'
- Führungsschlitz
- 3
- obere
Rastaussparung
- 4
- untere
Rastaussparung
- 5
- Drehfuß
- 6
- oberer
Rastring
- 7
- unterer
Rastring
- 8
- eingeschnittener
Spalt
- 10
- Schminkstift
zur Applikation
- 11
- Drehfußkappe
- 13
- Rasterung
- 14
- Aussparung
für 13
- 18
- bandförmiger Zwischenraum
- 20
- Kolbenzapfen
- 21
- obere
Seitenwand von 20
- 22
- untere
Seitenwand von 20
- 23
- Führungselemente
von 20
- 24
- Nocken
von 20
- 25
- Kolbenzapfenboden
- 26
- Schleifnoppen
an 23
- 30
- Gewindehülse
- 31
- wendelförmige Nuten