-
Blitz-Studioanlage mit Belichtungsmessung und automatischer Blitzbegrenzung
Die Anmeldung betrifft eine Studio-Anlage, bestehend aus einer Mehrzahl von Elektronenblitzleuchten
oder kompletten lektronenblitzgeräten, welche von einer zentralen Belichtungsmeß-
und Blitzbegrnzungseinrichtung gesteuert werden.
-
Bei Studio-Anlagen wird eine Mehrzahl von Leuchten mit eigener Speichereinrichtung
oder von kompletten Geraten mit Speicher- und Generatorteil zusammengefaßt. Die
Zusammenwirkung der einzelnen Lichtströme aus den verwendeten Leuchten oder Blitzgeräten
ist über eine Pilotbeleuchtung oder durch Rechenhilfen vorausbestimmt.
-
Der einsatz der einzelnen Blitzgeräte oder der Zusatzleuchten mit
eigenem Speicherteil erfolgt zum Teil gleichzeitig, zum Teil mit geringer Verzögerung
des Lichteinsatzes.
-
Fine solche Verzögerung im Aufleuchten zusammengeschalteter Blitzgeräte
wird als Folgezündung bezeichnet. Man versteht hierin die Zündungsweitergabe von
Blitzleuchte zu Blitz--leuchte jeweils während des Ablaufes der Gasentladung des
in der Kette torliegenden Gerates, wie beispielsweise gen.
-
Patent 1.111.209 oder nach Entlandung des Speicherkondensators im
Hauptgerät und Rückladungsstoß aus den Zusatzge räten gemäß Patent 1.160.948.
-
Da grundssätzlich die Lichblitze der Einzelgeräte bis zur vellkommen
Entladung des einzelnen Kondensators dauern, die Einsatzverzögerungen der Lichtströme
aus den Geräten aber kleiner als die Gesamtbolichtungsdauer sind, spielen
diese
Unterschiede der Einzeleinsätze und der Einzelblitzbeedigungen bei der bisherigen
Anwendung keine Rolle, da ja die Gesamtlichtenergie jedes Einzelblitzes für den
Gesamterfolg in Rechnung gestellt ist.
-
Anders liegen die Verhältnisse beim Erfindungsgegenstand.
-
Von der Belichtungsmeßeinrictung muß der Gesamtbeleuchtungs eindruck
von Aufnahmegegenstand und Hintergrund so erfaßt werden, wie er von der fotografischen
Kamera aufgenormen wird. Zu jedem Zeitpunkt muß die gewünschte Verteilung der einzelnen
Lichtströme wiedergegeben werden und zu jedem Zeitpunkt eine Blitzbeendigung möglich
sein. Zeitliche Verschiebungen von Lichteinsatz und Erlöschen der Eizelleuchten
sind unzulässig und würden eine Verfälschung der gewtinschten Ausleuchtung verursachen.
Eine kurze zeitliche Verzögerung des gleichzeitingen Aufleuchtens aller Einheiten
ist unschädlich. Wichtig dagegen ist die unverzögerte oder mit Kompensation der
Yrrzagerung ausgestattete, gleichzeitige Unterbrechtung sämtlicher, an der Ausleuchtung
beteiligten Lichtströme.
-
In einer bekannten Ausführung ohne automatische Belichtungssteuerung
sind die einzelnen Zusatzleuchten eines Elektronen #blitzgerätes mit eigenem Speicherkondensator
versehen und durch Sperrdioden in der Speicherleitung entkoppelt. Durch diese Entkopplung
ist es möglich, eine Mehrzahl von Leuchten parallel zu schalten, ohne daß der Ladezustand
eines Speicherkondensators eine Rückwirkung auf eine Parallelleuchte ausübt. Die
Zahl der parallelgeschalteten Leuchten ist nur von der Leistungsfähigkeit des Gleichspannungswandlers
ii Muttergerät abhängig.
-
Bei der vorliegenden Erfindung ist die Anordnung nicht auf die Verwendung
eines einzelnen Muttergerätes mit Zusatzleuchten und eigener Speichereinrichtung
begrenzt. Die Zündung der einselnen Blitzröhnen ii den Leuchten wird nicht als Folgezündung
durch den Spannungszusammenbruch an Speicherkondesator des Muttergerätes vorgenommen,
sondern sMmtliche Blitzröhren der Gesamtanordnung werden genau gleichzeitig gezündet.
Das Muttergerät hat nur noch die Aufgabe der Speisung aller Speicherkondensatoren
der angeschlossenen Zusatzleuchten. Erfidungsgemäß können, da alle Leuchten gleichberechtigt
sind, auch eine Vielzahl von Leuchten mit eigenem Speicherkondensator aus einer
zentralen Generator gespeist werden. Die Belichtungsmeß-und Blitzbegrenzungseinrichtung,
die den gleichen Lichteindruck wie die Auftahuekamera aufnimmt, ist mit dem Synchronschalter
des Kameraverschlusses gekoppelt und übernimmt die gleichzeitige Zündung und gleichzeitige
Lschung aller Blitzleuchten. Zweckmäßig ist diese Einrichtung in nächster Nähe der
Kamera untergebracht.
-
11 einfachsten Fall sind alle Zündeinrichtungen der lichtabstrahlenden
Elektronenblitzlampen entkoppelt, z.B. über Schaltglimmlampen, parallel geschaltet.
Dasselbe gilt für die Zündeinrichtungen der Löschanordnung.Als Löschanordnung können
Kurzschlußröhren - Quenchröhren - , welche die Lichtabstrahlung durch Kurzschluß
der Blitzröhren beenden oder aber den Entladestromkreis unterbrechende elektronische
Schalter oder Kombinationen von Kurzschluß und Unterbrehung Anwendung finden.
-
Wandelt es sich bei der Anordnung um gleiche Blitzleuchten an einer
gemeinsamen Stromversorgung, so kann bei der Anschaltung der Zündeinrichtungen der
Blitzröhren, wie auch
der Lscheinrichtungen, auf Zntkopplungsmittel
verzichtet werden.
-
Je eine Zünd- und eine Löschleitung führen von der Blitzgerätesnordnung
zur Belichtungsmeß- und blitzbegrenzungseinrichtung. Eine gemeinsame Masseleitung
zum Muttergerät oder dem speisenden Netzanschlußgerät erhöht die Adernzahl des Verbindungskabels
auf 3.
-
In Fortbildung des Erfindungsgedankens können die spannungsführenden
Speiseleitungen zwischen Stromversorgung und Leuchten selbst als Zündleitungen verwendet
werden. Bei Zwischenschaltung eines Schutzwiderstandes zwischen Speisepunkt und
Zündleitungsanschluß können alle angeschlossenen leuchten durch kurzzeitigen Masseschluß
der Speiseleitung gezündet werden. Die Löschstromkreise erfordern eine gemeinsame
Löschleitung.
-
Zündung und Löschung oder Zündung und selbstständiges Brlaschen der
Lichtabstrahlung durch vollkommene Entladung des zugeordneten Speicherkondensators
wickeln sich der in gleicher zeitlicher Folge ab. Zwischen beiden Vorgängen besteht
ein Nindestabstand entsprechend der kürzestmöglichen Belichtungsdauer bei Nahaufnahmen.
Diese zwangsweise Zeitfolge kann zur Belichtungssteuerung ausgenutzt werden.
-
Nit denselben Schaltkriterium1 einer kurzzeitigen Masseverbindung
der Speiseleitung. wird zuerst gezündet, dann gelöscht. Bei Schließung des die Zündung
einleitenden Synchron kontaktes der Kamera ist die Zündeinrichtung der Blitzrohre
schon betriebsbereit, der Zündkondensator der Löschanordnung ist dagegen entweder
noch nicht geladen oder die Zändanordnung des löschenden Bauteils gesperrt.
-
Der erste Zündvorgang bringt die Kondensatorentladung über die Blitzröhre
und damit gleichzeitig die Aufladung des Zändkondensators der Löscheinrichtung,
z.B. gem. Patentanmeldung P 17 72 104.9 oder über ein Schaltglied wird bei Beginn
der Gasentladung die Entsperrung des Zundweges der Löschanordnung vorgenommen.
-
Bedingung für die richtige Arbeitsweise dieser Steuerung mit gleichem
Schaltkriteriuin auf gleicher Leistung unter Ausnutzung der zeitlichen Aufeinanderfolge
von Zündung und Löschung ist lediglich, daß der Zündimpuls kürzer als die Summe
der Zündverzögerungszeit der Blitzröhre und der Zeit bis zum Einsatz der Löschbereitschaft
der Löscheinrichtung ist.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Blitz-Studioanlage mit Belichtungsmessung
und automatischer Blitzbegrenzung bestehend aus einer Mehrzahl von Elektronenblitzleuchten
mit eigenem Speicherkondensator und zentraler Stromversorgungseinrichtung oder von
selbstständigen Elektronenblitzgeräten und einer Belichtungsmeß- und Blitzbegrenzungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Belichtungsmeß- und Blitzbegrenzungseinrichtung
(24, 124) nahe der Aufnahmekamera angebracht, mit dem Synchronschalter des Kameraverschlusses
verbunden ist und gleichzeitige Zündung aller Blitzröhren (12, 112) sowie die gleichzeitige
Auslösung aller Löschanordnungen (13, li3) in den angeschlossenen Blitzleuchten
(01 - On; 101 - 100n; 201 - 200n) steuert, wobei die einzelnen parallel geschalteten
Leuchten gegen Rück- oder Ausgleichs entladungen ihrer Speicherkondensatoren mittels
Sperrdioden (11, 111) entkoppelt sind und die Belichtungsmeß- und Blitzbegrenzungaeinrichtung
gleichzeitig mit der Weitergabe der Blitzröhrenzündung
selbst betriebsbereit
wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bei Anwendung getrennter Versorgungsleitungen
und besonderer Zünd- und Löschleitungen ist in Figur 1 dargestellt.
-
Aus einem Generatorteil 21 werden eine Reihe von Blitzleuchten Ol
bis On gespeist Die spannungsführenden Adern der Anschlußleitungen enthalten Dioden
11 welche Rückentladungen aus den Speicherkondensatoren 14 verhindern. Die Blitzröhren
12 und die Kurzachlußröhren 13 besitzen Zündanordnungen, bestehend aus einem Zündkondensator
15, 16 und Transformator 17, 18. Die Zündkondensatoren werden über Spannungs teiler
vom Aufladestrom des Speicherkondensators 14 aufgeladen.
-
Uber Schaltglimmlampen 19, bei Anwendung unter sich verschiedener
Typen von Blitzleuchten, sind alle Zündanordnungen der Blitzröhren 12 parallelgeschaltet
und zu einem elektronischen Schalter 26 der gemeinsamen Belichtungsmeß-und Blitzbegrenzungseinrichtung
geführt. Bei Betätigung des Schalters 26, die gleichzeitig die Einschaltung der
Belichtungsmessung bringt, zünden alle Blitzröhren 12 gleichzeitig.
-
Schalter 27 leitet die Zündung der Kurzschlußröhren 13 auf gleiche
Weise über die entkoppelnden Schaltglihl,lampen 20 ein. Bei Anwendung von Leuchten
gleicher Typen können die Schaltgli slampen 19 und 20 wegfallen, sind alle Punkte
A über eine Ringleitung mit Schalter 26, alle Punkte B mit Schalter 27 verbunden.
-
Figur 2 zeigt eine Anordnung, bei der über die Speiseleitung der zusaengeschalteten
Blitzeuchten 1 bis n die Speicherkondensatoren 14 geladen und durch kurzzeitigen
Schleifenschluß der beiden Speiseleitungen die Zündung allder Blitzröhren 12 vorgenommen
wird. Der Kurzschluß des Generatorausganges 21 wird durch einen Schutzwiderstand
25 verhindert. Die Zündkondensatoren 15 bzw. 16 werden wie üblich bei der Speicherkondensatoraufladung
(Speicherkondensator 14) über einen Spannungsteiler geladen. Die Zündung der Kurzschlußröhren
13 erfolgt wieder über eine besondere Zündleitung und den elektronischen Schalter
27 in der Beiichtungsmeß- und B-litzbegrenzungsanordnung 24.
-
Bei größeren Anlagen ist die Führung mehradriger Kabel unangenehm,
in vielen Fällen eine drahtlose Fernsteuerung einzelner Leuchten oder Leuchtengruppen
mit eigener Stromversorgung erwünscht.
-
Figur 3 zeigt die zweiadrige Anschaltung der Belichtungsmeß- und Blitzbegrenzungseinrichtung
124 und die Steuerung der Blitzleuchten 101 bis IOn mittels Einkomponentensignals,
nämlich hier Schleifenschluß und Figur 4 diesselbe Anordnung mit Einkomponentenfernsteuersender
130 und Einkomponentenfernsteuerempfänger 13, 23 .... Dabei kann die Fernsteuerung
über jegliche zugelassene Art wie Ultraschall, Infrarot, elektrische Wellen unter
10 kHz etc. erfolgen.
-
Der Vorgang ist nach Figur 3 folgender: Über den Spannungsteiler 122,
123.wird der Zündkondensator 115 aufgeladen. Zündkondensator 116 ist vor Aufleuchten
der lichtabstrahlenden Blitzröhre i12 spannungslos.
-
Beim ersten Schleifenschluß über Kontakt 128 des elektronischen Steuerschalters
in der Belichtungsmeß- und Blitzbegrenzungsanordnung 124 werden alle Zündkondensatoren
115 entladen, die Blitzröhren 112 gezündet.
-
Mit der üblichen Zündverzögerung der Gasentladungslampe, die je nach
Type schwankt und zwischen 10 und 40/usec. beträgen kann, setzt die Gasentladung
ein und lädt über einen Transformator 97 oder eine andere entsprechende Anordnung
gemäß Patentanmeldung P 17 72 104.9 den Zündkondensator 116 auf.
-
Der zweite Schleifenschluß durch den elektronischen Schalter im Belichtungsmeß-
und Blitzbegrenzungsgerät 124 entlädt über die Schaltglir lampe 120 den Zündkondensator
116 und zündet damit die Kurzschlußröhre 113.
-
Folgt der Blitzzündung kein Blitzbegrenzungsimpuls, dann ist nach
Ablauf der Gasentladung und Entladung des Speicherkondensators, also Wegfall der
Nachladung des Zündkondenstators 116, dieser lange vor erneuter Blitzbereitschaft
der Anlage über den Wideratand 98 entladen, eine neue Schalterbetätigung 128 bringt
wieder eine Blitzzündung.
-
Bei Einfügung eines elektronischen Schalters an Stelle der Schaltglimmlampe
120 und Schließung dieses Schalters mit Beginn und für die Dauer der Blitzentladung,
kann Zündkondensator 116 über einen Spannungsteiler aus der Betriebsspannung aufgeladen
werden.
-
Bei längeren Zündleitungen macht sich die ligeninduktivität der Leitungen
in einer Zündverzögerung bemerkbar. Durch Zwischenschaltung von Je einem Thyristor
uder einer Schaltröhre
zwischen Zündkondensator und Zündleitungsanschluß
A bzw. B kann dieser Mangel behoben werden.
-
Figur 4 zeigt die Steuerung durch die Belichtungsmeß- und Blitzbegrenzungseinrichtung
124 über Fernsteuersender 130 und Fernsteuerempfänger 131 bzw. 231 und elektronischen
Schalter 129 bzw. 229 zur Zündung und Löschung.
-
Angezogene Druckschriften: DP 1.111.209 DP 1.160.988