DE2012589A1 - Fungizid fur den Pflanzenschutz - Google Patents
Fungizid fur den PflanzenschutzInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D235/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, condensed with other rings
- C07D235/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, condensed with other rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D235/04—Benzimidazoles; Hydrogenated benzimidazoles
- C07D235/24—Benzimidazoles; Hydrogenated benzimidazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached in position 2
- C07D235/30—Nitrogen atoms not forming part of a nitro radical
- C07D235/32—Benzimidazole-2-carbamic acids, unsubstituted or substituted; Esters thereof; Thio-analogues thereof
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Description
6700 Ludwigshafen,16.3.1970
Fungizid für den Pflanzenschutz
Die Erfindung betrifft Fungizide für den Pflanzenschutz, die
substituierte Benzimidazole enthalten.
Es ist bekannt, Tetramethylthiuramdisulfid oder Netzschwefel
als Fungizide zu verwenden» Ihre Wirkung befriedigt jedoch nicht.
Es wurde gefunden, daß substituierte Benzimidazole der Formel ,
I,
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, X Wasserstoff oder aen Rest -CO-IiHR1 und R1 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
oder einen Alkylthioalkylresf mit 3 bis 4 C-Atomen bedeuten,
gut wirksam gegen Pilze im Pflanzenschutz sind.
Der Alkylrest R kann sein Methyl, Äthyl, Propyl, i-Pröpyl,
Butyl, !-Butyl, sec»-Butyl, "feiet.-Butyl. Der Alkylrest R1 kann
sein Methyl, Äthyl, Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl.Die Alkylthioalkylreste R1 können sein Methylthioäthyl,
Äthylthioäthyl.
Zur Herstellung der neuen Verbindungen kann man Benzimidazol-Derivate
der Formel '
II
mit !isocyanaten der Formel RjNCO (R1 hat die oben angegebene
Bedeutung) umsetzen, und zwar in Gegenwart oder Abwesenheit
103/70 1W8 41/1W4 ■'.
-2
- 2 - Ο,Ζ. 26 678
von Lösungsmitteln innerhalb eines weiten Temperaturbereichs, vorzugsweise zwischen 20 und 10O0C.
Zur Herstellung der Benzimidazol-Derivate (II) geht man von
einem S-Niederalkylpseudothioharnstoff aus, der in der Form
eines Salzes, vorzugsweise als Sulfat, vorliegen kann, und setzt ihn mit 1 bis 2 Äquivalenten eines Chlorameisensäurethioesters
der Formel
Cl-C-SR III
um, worin R die oben angegebene Bedeutung hat. Das Reaktionsprodukt
ergibt mit o-Phenylendiamin das Benzimidazol-Derivat(ll)
Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der neuen Verbindungen besteht darin, ein Benzimidazol-Derivat der Formel
IY
Cl
mit einem Amin der Formel R..NHp (R-i hat die oben angegebene
r Bedeutung) in Gegenwart Chlorwasserstoff-bindender Verbindungen,
wie Triäthylamin, Trimethylamin, Pyridin, Alkylhydroxiden oder
-carbonaten, umzusetzen.
Die neuen Verbindungen haben eine bemerkenswerte fungizide Wirkung.
Sie sind daher zur Bekämpfung von Pilzen im Pflanzenschutz geeignet. Die Wirksamkeit erstreckt sich insbesondere
gegen Pilze aus der Gruppe der echten Mehltaupilze an Getreide, Gurken, Melonen, Reben, Obstbäumen und Zierpflanzen sowie gegen
Botrytis einerea an Erdbeeren, Reben, Zierpflanzen und Schorf
an Obstbäumen. Die Aufwandmengen können je Behandlung 0,1 bis
2 kg Wirkstoff/ha Kulturfläche betragen.
109841/1804
Die neuen Verbindungen können nach folgendem Beispiel erhalten
werden:
- . ■:._■■. Beispiel 1
22,8 Gewichtstelle thioharnstoff, in 20 Gewicht st eilen Wasser,
werden bei Raumtemperatur mit 25 Gewichtsteilen Dimethylsulfat umgesetzt. Bei 0 bis 5°C gibt man 40 Gewichtsteile Chlorameisensäurethioäthylester
hinzu und neutralisiert auf pH 6,5* In dieses Gemisch werden 32,4 Gewichtsteile o-Phenylendiamin, in Eisessig
gelöst, bei 700G eingetragen, worauf man einige Zeit naehrührt.
Das 2-Äthy!mercaptocarbonylaminobenzimidazol der Formel
NHOS-C0Hp- T
μ -2.5.
- 0 H
wird abgetrennt und mit Wasser/Aceton gewaschen. Fp 3200C
(Zersetzung). -
11 Gewichtsteile des erhaltenen Benzimidazol-Derivats werden
in 200 Gewichtsteilen Pyridin gelöst und bei 400C mit 5,9 Gewichtsteilen Methylthioäthylisocyanat (Annalen,562, 75 (1949))
versetzt. Man rührt bei 400C, bis eine klare Lösung entstanden
ist (ungefähr 30 Minuten), fällt mit Wasser die Verbindung
VI
' ! : NH-CH9OH5-S-CH,
aus der lösung und kristallisiert sie'aus Wasser/Aceton um.
Fp 128 biö 1'310G.1 Die Ausbeute an 1-Methylthioäthyl-carbamoyl-2-äthylmereaptocarbonyl-aMih'o'-b%ri^iniiaai3öi
beträgt 85 #, bezogen auf das Benzimidazol-Derivat als Zwischenprodukt.
".'""'■ ; - ■■. '■■■ Γ Vr ;££*'■* . -■ 4 -
O. Z. 26 6γ8
Auf entsprechende Weise lassen sich auch die anderen neuen Verbindungen herstellen, z.B.
HCS-C Fp. 2100C (Z.)
Vnhcs-cel
Pp. 29O0C (Z.)
NHCS-C
2H5
C=O NH-CH2CH2-S-CH5
o,
Pp. 128 - 131 C
NH-CH2CH2-S-C2H5
Pp. 104 - 105 C
NHCS-I-C^H7
C=O NH-CH2CH2-S-C2H5
Pp. 88 - 89 C
-NHCS-C0H1=
»τ "
Ν
=0 H-C2H5 Pp. 158 - 159 C
1098A1/180A
J1P. 153 - 1550C (Z.)
Pp. 147 - 149 C
NHCS-C2H5 δ
Pp. 126 - 128°C
NHC-S-i-C,H7
C=O
NH-CH2CH2-S-CH3
Pp. 74 C Sintern 1360C Z.
^-NHCS-CH5 N g
C=O
N
N
Pp., 132 - 133 C
ORfQfNAL INSPECTED
- 6 - O.Z. 26 678
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Lösungen, Emulsionen, Suspensionen oder Stäubemittel angewendet werden. Die Anwendungsformen
richten sich ganz nach den Verwendungszwecken; sie sollen in Jedem Pail eine feine Verteilung der wirksamen
Substanz gewährleisten.
Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen können Kohlenwasserstoffe
mit Siedepunkten höher als 1500O, z.B. Tetrahydronaphthalin
oder alkylierte Naphthaline, oder organische Flüssigkeiten mit Siedepunkten höher als 1500C und einer oder mehreren
funktionellen Gruppen, z.B. der Ketogruppe, der Äthergruppe, der Estergruppe oder der Amidgruppe, wobei diese Gruppe als
^ Substituent an einer Kohlenwasserstoffkette stehen oder Bestand-
W teil eines heterocyclischen Ringes sein kann, als Spritzflüssigkeiten verwendet werden.
Wäßrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netzbaren Pulvern (Spritzpulvern) durch Zusatz
von Wasser bereitet werden. Zur Herstellung von Emulsionen können die Substanzen als solche oder in einem Lösungsmittel
gelöst, mittels Netz- oder Dispergiermitteln, z.B. Polyäthylenoxidadditionsprodukten
in Wasser oder organischen Lösungsmitteln homogenisiert werden. Es können aber auch aus wirksamer
Substanz, Emulgier- oder Dispergiermittel und eventuell Lösungsmittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur Ver-
fc dünnung mit Wasser geeignet sind.
Stäubemittel können durch Mischen oder gemeinsames Vermählen
der wirksamen Substanzen mit einem festen. !Trägerstoff, z.B.
Kieselgur, !Talkum, Ton oder Düngemittel hergestellt werden.
Begonienstecklinge werden, nachdem eich fünf Blätter gut entwickelt haben, mit 0,2- und 0,tilgen (uew.jt) wäßrigen Spritzbrühen, die 80 i» Wirkstoff und 20 i>
Natriumligninsulfonat in. der !Trockensubstanz enthalten, tropf naß gespritzt. Fach dem
109841/1804 - 7 -
- 7- ■ O.Z. 26 678 ■
Antrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen mit einer
Sporenaufschwemmung des Pilzes Botrytis cinerea besprüht und
anschließend über die Töpfe Polyäthylenbeutel gestülpt, um einen Raum mit hoher luftfeuchtigkeit für eine optimale Pilzentwicklung zu schaffen. Die Töpfe werden im Gewächshaus bei
Temperaturen zwischen 22 und 260C für 5 Tage aufgestellt. Nach
dieser Zeit hat sich bei den unbehandelten Kontrollpflanzen
die Krankheit so stark entwickelt, daß die entstandenen Blattnekrosen
den überwiegenden Teil der Gesamtblattfläche bedecken.
Wirkstoff
Blattnekrosen nach Spritzung
mit ... #iger Spritzbrühe 0,2 0,1
NHCS-C2H5
0
-NHCS-C2H5
C=O
NH-CH3
NH-CH3
NHCS-C9H1-
Ii 2 5
109041/f8 Π 4
- 8 - O.Z. 26
Wirkstoff Blattnekrosen nach Spritzung
mit ... $iger Spritsbrühe
0^2 OjJ
ι
C=O
NH-CH2CH2-S-C2H5
C=O
C2H5 0
p j
C=O NH-CH2CH2-S-CH3
57
0=0 2CH2-S-C2H5
NH-CH2CH2-S-C
Tetramethylthiuramdisulfid (Yergleichsmittel)
Kontrolle
Pur die Beurteilung des Botrytisbefalles wird die Bewertungsskala 0-5 verwendet:
O= keine Nekrosen, abgestuft bis 5 = 2/3 der Blattfläche mit Nekrosen bedeckt.
Blätter von in Töpfen gewachsenen Geretenkeimlingen werden mit
wäßrigen Emulsionen aus 80 $ Wirkstoff und 20 56 Emulgiermittel
besprüht und nach dem Antrocknen des Spritzbelages mit Oidien (Sporen) des Gerstenmehltaues (Srysiphe graminie) bestäubt.
Die Versuchspflanzen werden anschließend im Gewächshaus bei
ORfQJNAL INSPECTED
109841/1804
O. Z.
Temperaturen zwischen 20 und 220C und 75 "bis 80 $ relativer
Luftfeuchtigkeit aufgestellt. Nach 7 und 14 Tagen wird das Ausmaß der Mehltaupilzentwicklung beurteilt. Me Dauerwirkung ist
bedeutungsvoll für die Anzahl der Spritzungen, die notwendig sind, um während einer Vegetationsperiode die zu schützenden
Pflanzen für längere Zeit frei von Pilzbefall zu halten.
Wirkstoff
io Wirkstoffgehalt der
Spritzbrühe
Spritzbrühe
Versuchsauswertung nach ... Tagen (Versuchspflanzen einmal behandelt
7 14
0,2 0,1 0,05 |
0 0 1 |
0 0 2 |
|
0,2 ι 0,05 |
0 0 0 |
0 0 0 |
|
0,2 0,05 |
0 0 1 |
0 .1 1 |
|
^•H Q C=O NH-CHOCHO-S-COHC |
0,2 0,1 |
0 1 |
2 - 2 |
J-/ δ 2 5 C=O NH-CH0CH0-S-C0Hc- ά d. ά 0 |
0,05 | 2 | 3 |
C=O NH-CH2CH2-S-CH^ |
VJI | 5 | |
Netzschwefel (Vergleichsmittel) |
|||
Kontrolle (unbehandelt) |
0 = kein Befall, abgestuft bis 5 = Totalbefall
ORIGINAL. INSPECTED
109841/1804
-10-
Man vermischt 70 Gewichtsteile der Verbindung V aus Beispiel 1 mit 30 Gewichtsteilen N-Methy1-a-pyrrolidon und erhält eine
Lösung, die zur Anwendung in Form kleinster Tropfen geeignet ist,
20 Gewichtsteile der Verbindung VI aus Beispiel 1 werden in einer Mischung gelöst, die aus 80 Gewichtsteilen Xylol, 10 Gewichtsteilen
des Anlagerungsproduktes von 8 bis 10 Mol Äthylenoxid an' 1 Mol Ölsäure-ET-monoäthanolamid, 5 Gewicht st eilen CaI-ciumsalz
der Dodecylbenzolsulfonsäure und 5 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl
besteht. Durch Ausgießen und feines Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion,
die 0,02 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
20 Gewichtsteile der Verbindung V aus Beispiel 1 werden in einer Mischung gelöst, die aus 40 Gewichtsteilen Cyclohexanon,
30 Gewichtsteilen Isobutanol, 20 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 7 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Isooctylphenol und
10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch Eingießen und feines
Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gewichtsprozent des Wirkstoffs
enthält.
20 Gewichtsteile der Verbindung VI aus Beispiel 1 werden in
einer Mischung gelöst, die aus 25 Gewichtsteilen Cyclohexanol, 65 Gewichtsteilen einer Mineralölfraktion rom Siedepunkt 210
bis 2800C und 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von
40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch Eingießen
und feines Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichteteilen
109841/1804 -ld-
ORIGiNAL INSPECTED
- 11 - O.Z. 26 678 ■
Wasser erhält man. eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gewichtsprozent
des Wirkstoffs enthält.
20 Gewichtsteile des Wirkstoffs V aus Beispiel 1 werden mit
3 Gewichtsteilen des Natriumsalzes der Diisobutyl-naphthalin-asulfonsäure,
17 Gewichtsteilen des Natriumsalzes einer Ligninsulfonsäure aus einer Sulfit-Ablauge und 60 Gewichtsteilen pulverförmigem
Kieselsäuregel gut vermischt und in einer Hammermühle vermählen. Durch feines Verteilen der Mischung in 20 000
Gewichsteilen Wasser erhält man eine Spritzbrühe, die 0,1 Gewichtsprozent
des Wirkstoffs enthält·
3 Gewichtsteile der Verbindung VI aus Beispiel 1 werden mit
97 Gewichtsteilen feinteiligem Kaolin innig vermischt. Man erhält
auf diese Weise ein Stäubemittel, das 3 Gewichtsprozent
des Wirkstoffs enthält.
30 Gewichtsteile der Verbindung V aus Beispiel 1 werden mit
einer Mischung aus 92 Gewichtsteilen pulverförmigem Kieselsäuregel
und 8 Gewichtsteilen Paräffinöl, das auf die Oberfläche dieses Kieselsäuregels gesprüht wurde, innig vermischt. Man erhält
auf diese Weise eine Aufbereitung des Wirkstoffs mit guter Haftfähigkeit.
; ' ■■. . ■■■■■_ 12 -
841/1804
Claims (2)
1. Fungizid für den Pflanzenschutz, enthaltend ein substituiertes Benzimidazol der Formel
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, X Wasserstoff
oder den Rest -CO-KHR1 und R1 einen Alkylrest mit
bis 4 C-Atomen, oder einen Alkylthioalkylrest mit 3 bis
C-Atomen bedeuten.
2. Fungizid nach Anspruch 1, enthaltend 1-Methylthioäthylcarbamoyl-2-äthylmercaptocarboxylamino-benzimidazol.
Badische Anilin- as Soda-Fabrik AG
1098A1/18CU ORIGINAL INSPECTED
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