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Technischer
Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein System zum Schutz von Objekten gegen
Blitzeinschlag und Überspannung.
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Insbesondere
kann die Erfindung als System zum Schutz gegen Blitzeinschlag und Überspannung bei
einem Objekt angewendet werden, das sich auf einer begrenzten Fläche befindet,
auf der Erde oder auf einem Gebäude.
Ein Beispiel für
solch ein Objekt kann eine Installation mit einer Antenne sein,
wie z.B. eine GSM-Basisstation. Überspannungsschutzeinrichtungen
für elektrische
Stromversorger sind allgemein bekannt.
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Die
Schutzeinrichtung gemäß der Erfindung kann
zum Schutz gegen Überspannungen
benutzt werden, die einen hohen Energieinhalt aufweisen, wie z.B. Überspannungen,
die durch Blitzeinschlag oder elektromagnetische Impulse (EMP) verursacht werden.
Insbesondere bezieht sich die Anmeldung auf den Schutz gegen Überspannungen,
die durch Blitzeinschlag in einer Stromversorgungsanlage für elektrische
Ausrüstungen
verurscht werden, die in Objekten eingebaut sind, wie z.B. Sender/Empfängerstationen
für Radio
oder Mobilfunk.
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Für eine solche
Schutzvorrichtung sind zusätzlich
zu einer Anzahl von spezifischen Bauteilen und Maßnahmen
eine oder mehrere (vorzugsweise zumindest zwei) Erdelektroden vorgesehen,
um die Ladung, die in der Überspannung
enthalten ist, abzuleiten und sie über die größtmögliche Fläche zu verteilen. Es bedarf
keiner Erwähnung,
dass diese Erdelektroden den geringstmöglichen Widerstand gegenüber dem
Nullpotential haben müssen.
Es ist darüber
hinaus wichtig, dass die Grundfläche, über die die
Ladung des Blitzeinschlages zu verteilen ist, zumindest eine Minimalgrösse aufweist.
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Beispielsweise
ist im Fall der Energieversorgungen für Basisstationen für Mobilfunk-Telekommunikation
eine derartige Minimalfläche
oft nicht verfügbar,
weil aus wirtschaftlichen Gründen
eine solche Fläche
vorzugsweise nicht größer gewählt ist,
als für die
Abmessungen der Standfläche
des Antennenmastes erforderlich ist. Im Fall, dass das Objekt auf dem
Dach eines Gebäudes
positioniert ist, werden üblicherweise
nur eine begrenzte Anzahl von Leitungen mit Erdelektroden verwendet.
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Wenn
die Ladung eines Blitzes oder eines elektromagnetischen Pulses das
Gehäuse
trifft, in dem die Stromversorgung untergebracht ist, oder den metallischen
Rahmen, mit dem das Gehäuse verbunden
ist, besteht die Gefahr eines parasitären Überschlags der Ladung auf die
elektrischen Leitungen der Stromversorgung. Da diese Ladung nur
in geringem Umfang abgebaut wird, kann die Spannung in der Stromversorgung
auf einen derartigen Wert ansteigen, dass ein Überschlag die Bauteile der Stromversorgung
beschädigen
kann, wie z.B. Schalter, oder Betriebsstörungen der Stromversorgung
bewirken kann. Auch können
andere Ausrüstungen
des Objektes, wie diejenigen Einrichtungen, die von der Energie
versorgt werden, beschädigt
werden.
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Dass
diese Spannung von erheblichem Wert sein kann, geht aus der Tatsache
hervor, dass von einem unmittelbaren Blitzeinschlag ein Spitzenstrom von
bis zu 150 kA erzeugt werden kann, der über eine Erdelektrode mit einer
Impedanz von 2.5 Ohm abgeleitet werden muss (wobei dieser Wert ein
Standardwert für
Erdelektroden ist, der in der Praxis größer oder kleiner sein kann).
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Dies
kann augenblicklich zu Spannungen von über 100 kV führen. Für eine derartige
Spitzenspannung ist eine Versorgereinrichtung für Niederspannungsverbraucher
nicht ausgerüstet.
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Ein
derartig parasitärer Überschlag
wird nach dem Stand der Technik dadurch verhindert, indem Überspannungsschutzvorrichtungen,
wie z.B. Varistoren oder Funkenstrecken, zwischen den Rahmen und
jeder der Phasenleitungen und zwischen dem Rahmen und jeder der
neutralen Leitungen der Stromversorgung geschaltet werden. Der Rahmen
ist unmittelbar mit Erdpotential verbunden, z.B. über eine
oder mehrere Erdelektroden. Auf diese Art und Weise kann parasitärer Überschlag
von denjenigem Teil, der vom Blitzeinschlag getroffen ist, zu einer
der Leitungen verhindert werden.
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Bei
dieser bekannten Lösung
kann jedoch nicht verhindert werden, dass in der Stromversorgung
wesentlicher Schaden angerichtet wird, wenn ein unmittelbarer Blitzeinschlag
auf dem Rahmen auftritt, was in der detaillierten Beschreibung näher erläutert werden
wird. Hier reicht es zu erwähnen, dass
dieser Schaden auch den Brand einer oder mehrere Bauteile der Stromversorgung
beinhalten kann, verursacht durch die sehr großen Ströme. Außerdem kann mechanischer Schaden
in der Stromversorgung dadurch entstehen, dass die großen Ströme, die
durch die Leitungen von jeder der Phasenleitungen und der neutralen
Leitung fließen,
dazu führen,
dass infolge der elektromagnetischen Felder, die durch die großen Ströme verursacht
werden, die Verbindungsleitungen von den Anschlusspunkten abgerissen
werden, wodurch eine Unterbrechung in der aktuellen Stromversorgung
auftritt.
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Es
braucht nicht erwähnt
zu werden, dass wegen der oben erwähnten peripheren Anordnung der
Stromanordnung und der weniger vorteilhaften Zugänglichkeit dieser Anordnung,
die Reparatur eines derartigen Schadens sehr zeitaufwendig ist. Demzufolge
wird die entsprechende Einrichtung, die von der Stromversorgung
versorgt wird, für
eine längere
Zeit außer
Betrieb sein, was zu einem höheren Risiko
von nachfolgenden Schäden
führt.
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Die
Europäische
Patentanmeldung EP-A-0 128 344 beschreibt eine Anordnung für Überspannungsableiter
in einem Hochspannungstransformator. In dieser Anordnung sind die Überspannungsableiter
zwischen jeder Phasen leitung und dem Null-Leiter angeordnet, ebenso
zwischen dem Null-Leiter und einer Erdelektrode. Die Überspannungsableiter
sind alle vom gleichen Typ. Zusätzlich ist
ein Kondensator zwischen den Null-Leiter und eine zweite Erdelektrode
geschaltet. Hieraus ergibt sich ein Schutz des Transformators gegen
zu hohe Spannungsspitzen, wobei der Kondensator das dynamische Verhalten
der Überspannungsableiter steuert.
Die Überspannungsableiter
sind normalerweise als Funkenstrecken-Elemente ausgelegt, da diese
in Hochspannungsanwendungen eingesetzt werden können. Diese Anordnung ist insbesondere zum
Schutz des Hochspannungstransformators geeignet.
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Ein
Nachteil der Verwendung von Funkenstreckenelementen oder Funkenstrecken,
die zwischen die Phasenleitungen und den Null-Leiter geschaltet
sind, besteht darin, dass eine Restspannung auftritt, die undefiniert
ist und in der Regel zu groß ist. Außerdem halten
Funkenstrecken eine undefinierte Restspannung aufrecht, die von
der Anstiegszeit des Blitzeinschlagimpulses abhängt, und die in der Größenordnung
von 2,5 bis 4 kV ist, die zu hoch für eine Niederspannungsausrüstung ist.
Außerdem
verursachen die Funkenstreckenelemente einen Kurzschluss und somit
einen nachfolgenden Strom, der nahezu unvermeidlich zum Zusammenbrechen
der Sicherungen (des Stromversorgers) führt. Der Zusammenbruch der
Sicherungen führt
zu einer Betriebsausfallzeit der vom Transformator versorgten Ausrüstung.
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In
einem Konferenzpapier "Bliksem
Seminar 1999", 1999,
Seite 49, Figur 17, von dem die Ansprüche ausgehen, ist eine Blitzschutzeinrichtung
dargestellt, die eine erste Schutzeinrichtung beinhaltet, die die
gleiche ist, wie die Blitzschutzeinrichtung, die in der EP-A-0 128
344 gezeigt ist. Allerdings zeigt diese Figur 17 auch eine zusätzliche
Schutzeinrichtung, die Varistoren zwischen den drei Phasenleitern
und dem Null-Leiter beinhaltet, sowie eine Funkenstrecke zwischen
dem Null-Leiter und einer Erdelektrode. Diese zusätzliche
Schutzeinrichtung ist der ersten Schutzeinrichtung nachgeschaltet,
vom Stromversorger aus gesehen. Über
die erste Schutzvorrichtung wird ausgesagt, dass sie Bauteile einer
Blitzstromaufnahme der Klasse B beinhaltet, entsprechend einer Blitzschutzklasse
von > 50 kA (10/350 μs), > 75 kA (10/350 μs), oder > 100 kA (10/350 μs). Über die
zusätzliche
Schutzvorrichtung ist ausgesagt, dass sie eine Überspannungsschutzeinrichtung
mit Class C Bauteilen ist, die eine Überspannungsstromaufnahme von > 20kA (8/20 μs) aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung will ein Überspannungsschutzsystem
zur Anwendung in Niederspannungsanlagen angeben, das nicht die Nachteile
der oben beschriebenen bekannten Systeme aufweist. Die vorliegende
Erfindung will auch eine Lösung
für dasjenige
Problem angeben, dass die Stromversorgungseinrichtung, wie sie im
einleitenden Teil oben definiert ist, einen derart begrenzten Ableitungspfad zur
Erde hin aufweist, um die im Blitzschlag enthaltene elektrische
Ladung abzuleiten, dass die auftretende Spitzenspannung ziemlich
hoch ist und relativ langsam abklingt.
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Darstellung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Überspannungsschutzsystem,
wie im Anspruch 1 beschrieben, bereitgestellt.
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Die Überspannungsschutzvorrichtung
des ersten Typs ist primär
dazu bestimmt, ein gut definiertes Sicherheitslevel (Maximalspannung über seine Verbindungsleitungen)
zur Verfügung
zu stellen, die Überspannungsschutzeinrichtung
des zweiten Typs ist im wesentlichen dafür vorgesehen, hohe Ströme abzuwehren
oder abzuleiten.
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Durch
die Verwendung von verschiedenen Typen von Schutzableitern zwischen
den Phasenleitungen und der Null-Leitung und zwischen der Null-Leitung und der Erdelektrode,
gewährleistet
das System einen sehr wirksamen Überspannungsschutz,
insbesondere gegen Blitzeinschlag auf einem Objekt. Eine wesentliche
Einsicht, auf der die Lösung gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebaut ist, besteht darin, dass die Anstiegsflanke
des vom Blitz verursachten Stroms durch die Erdelektroden fließt, und
die anderen Bestandteile des Blitzstroms durch die miteinander verbundenen
Leitungen (insbesondere die Versorgungsleitungen und andere Leitungen)
fließen.
Es wird davon ausgegangen, dass dieses Phänomen wegen der begrenzten
Grundfläche auftritt,
mit der die Erdelektrode verbunden ist. Der Null-Leiter zwischen
der Stromversorgungseinheit und dem Transformator, mit dem die Stromversorgungseinheit
verbunden ist, ist nicht mit einer Selbstinduktion verbunden, wogegen
die Phasenleitungen mit einer Selbstinduktion verbunden sind. Diese Selbstinduktion
kann aus einer Transformatorspule oder Windung bestehen, oder einer
Spule eines Kilowatt-Betriebsstundenzählers. Dadurch wird erreicht, dass
der Strom durch den Null-Leiter größer ausfällt als der Strom durch die
Phasenleitungen.
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Die Überspannungsschutzvorrichtung
des ersten Typs ist ein spannungsabhängiger Resistor oder Varistor.
Der Widerstandswert eines solchen Elements nimmt abrupt ab, wenn
die über
ihm liegende Spannung einen vorgegebenen Spannungswert überschreitet.
Die Überspannungsschutzvorrichtung des
zweiten Typs ist eine Funkenstrecke oder ein Funkenstreckenelement.
Diese Elemente bewirken eine Entladung, die auftritt, wenn die über seinen
Anschlüssen
liegende Spannung über
einen vorgegebenen Wert ansteigt, sie werden üblicherweise eingesetzt, wenn
hohe Spannungswerte erwartet werden.
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Die Überspannungsschutzvorrichtungen
des ersten Typs stellen sicher, dass kleinere Ströme durch
die Phasenleitungen fließen,
aber auch, dass zu hohe Spannungen auf den Phasenleitungen auf einen
gut definierten Wert begrenzt werden. Außerdem stellt die Überspannungsschutzvorrichtung
des zweiten Typs sicher, dass der große Blitzentladungsstrom über dieses
Element in den Null-Leiter fließt, der
nicht mit einer Sicherung ausgestattet ist.
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Bei
einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Überspannungsschutzeinrichtung
des ersten Typs und die Überspannungsschutzeinrichtung des
zweiten Typs vor einem Schalter in der Versorgungseinheit integriert,
gesehen in Richtung des Stromflusses von dem externen Transformator.
Diese Anordnung gewährleistet,
dass die von einem Blitzschlag verursachten Ströme oder elektromagnetischen
Impulse nicht durch die Schalter des Systems fließen, woraus
ein besserer Schutz eines der Elemente der Stromversorgung resultiert.
In bekannten aktuellen Fällen
von Schäden,
die durch Blitzeinschläge
verursacht wurden, war der Schalter vollständig ausgebrannt.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung des vorliegenden Systems kann der Schalter
mit Hilfe eines Erdstrom-Trennschalters ausgeschaltet werden. Der Erdstrom-Trennschalter
wird vom vorliegenden System ebenfalls geschützt. Erdstrom-Trennschalter werden
im allgemeinen bei Hoch-Impedanz-Erdschaltkreisen
eingesetzt. In einer normalen Umgebung (Überspannungsableiter zwischen
Phase und Erde) kann ein Defekt in einem der Überspannungsableiter zu einer
zu hohen Spannung des Hochimpedanz-Erdschaltkreises führen und damit auch für die damit
verbundene Ausrüstung.
Das übliche
Schutzsystem kann so nur nach dem Erdstrom-Trennschalter eingesetzt werden, um
eine solche unerwünschte
Situation zu unterbrechen, folglich kann der Erdstrom-Trennschalter
immer noch beschädigt
werden, wenn ein Blitz einschlägt.
Demgegenüber
kann die vorliegende Erfindung vor dem Erdstrom-Trennschalter eingesetzt
werden, da wegen der Verwendung einer Funkenkammer keine galvanische
Verbindung zwischen dem Null-Leiter und Erde vorhanden ist. Folglich
kann die Erdung (und die gesamte mit ihr verbundene Ausrüstung) keine
zu hohe Spannung annehmen, wenn einer der Überspannungsableiter ausfällt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist der Erdstrom-Trennschalter vom
Self-Reset-Typ.
Ein derartiger Erdstrom-Trennschalter setzt sich selbst nach einer
vorgegebenen Zeit zurück,
wodurch die Stromversorgung automatisch wieder verbunden wird. Wenn
immer noch ein Fehler der Erdung vorliegt, schaltet der Erdstrom-Trennschalter
wieder ab.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist die Überspannungsschutzvorrichtung
des zweiten Typs vom non blowing-off Typ. Die Überspannungsschutzschaltung
des ersten Typs ist ein spannungsabhängiger Resistor oder Varistor
und die Überspannungsschutzvorrichtung
des zweiten Typs ist ein Funkenstreckenelement. Diese Anordnung
stellt sicher, dass keine heißen
Gase oder hohen Drücke
auftreten, die typisch für
herkömmliche
Funkenstreckenelemente sind, die vom blowing-off-Typ sind.
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Die
Bauteile der Stromversorgungseinrichtung sind innerhalb eines geschlossenen
Gehäuses angeordnet.
Dadurch kann ein kleines und zuverlässiges Gehäuse mit allen Elementen der
Stromversorgungseinrichtung (z.B. die Stromversorgungsverbindungen
und die Schutzschaltungen) aufgebaut werden, das kosteneffektiv
und leicht zusammenbaubar ist. Durch die Verwendung von Überspannungsschutzvorrichtungen
des "non blowing-off"-Typs wird das Gehäuse weder hohen Innendrücken, noch
heißen
Gasen ausgesetzt. Dies hat auch den zusätzlichen Vorteil, dass die
Verbindung zwischen dem Null-Leiter und der Überspannungsschutzvorrichtung eine
kurze Verbindung sein kann, wodurch weniger mechanische Kräfte infolge
von starken elektromagnetischen Feldern auf die Verbindungen ausgeübt werden.
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Die Überspannungsschutzvorrichtung
des zweiten Typs hat einen Nennwert von zumindest 40 kA, vorzugsweise
zumindest 50 kA und besonders bevorzugt zumindest 100 kA. Damit
kann ein effektives Überspannungsschutzsystem
aufgebaut werden, das gegenüber
Strömen
zuverlässig
Schutz gewährt,
die in der Praxis nach Blitzeinschlägen in Objekte mit einer kleinen
Standfläche
festgestellt wurden.
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Die Überspannungsschutzvorrichtung
des ersten Typs hat einen Nennwert von zumindest 4 kA, vorzugsweise
zumindest 8 kA. Dies ist für
die während
eines Blitzeinschlags auftretenden Ströme, die durch diese Bauteile
fließen,
ausreichend.
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Die
Null-Leitungen des Systems und ihre Verbindungen untereinander haben
einen Querschnitt von zumindest 8 mm2, vorzugsweise
zumindest 16 mm2, ebenso haben die Leitungen,
die mit den Erdelektroden verbunden sind, und alle Verbindungsleitungen
einen Querschnitt von zumindest 8 mm2, vorzugsweise
zumindest 16 mm2. Dies sollte alle diejenigen
Verbindungsleitungen einschließen, durch
die Strom fließt,
einschließlich
Verbindungen von Klemmen, mit denen der Null-Leiter oder Erdleitungen
verbunden sind. Die höchsten
Ströme
fließen durch
die Null-Leiter und zu den Erdelektroden, folglisch sollte der komplette
Weg, durch den diese Ströme
fließen,
einen vorgegebenen Minimaldurchmesser haben. Vorzugsweise wird zumindest
ein Teil der Leitungen, die mit der Erdelektrode verbunden sind, von
einer Metallplatte gebildet. Dies erlaubt einen effektiven Stromfluss über den
Null-Leiter und die Erdleiter, der zu geringeren elektromechanischen
Kräften
führt.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nun im einzelnen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert,
wobei:
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1 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Schutz von Niederspannungsgeräten gemäß dem Stand
der Technik ist;
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2 eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems
ist;
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3 eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems
ist.
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Detaillierte Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
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In 1,
die den Stand der Technik darstellt, ist mit I derjenige Abschnitt
bezeichnet, der im Bereich des Elektrizitätsversorgers liegt. Drei Windungen
eines Transformators sind durch das Bezugszeichen 1 dargestellt,
wobei die Sekundärwindungen des
Transformators in Sternkonfiguration aufgebaut sind, wobei der Stempunkt/Null-Punkt
geerdet ist. Die Impedanz zwischen dem Null-Punkt und dem Null-Potential
ist durch einen Widerstand RA angedeutet,
der normalerweise einen sehr geringen Wert hat, beispielsweise 0,5
Ohm, sowie eine Selbstinduktion von beispielsweise 5 μH. Die Sekundärwindungen
des Transformators haben normalerweise einen Widerstandswert von
etwa 0,01 Ω und
eine Selbstinduktion von 50 μH.
In diesem Bereich sind auch die Sicherungen 2 gelegen.
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Die
Ausrüstung
des Abnehmers, in dem Abschnitt, der mit II gekennzeichnet ist,
beinhaltet einen Dreiphasen-Schalter 3. Jede der Leitungen
(Phase und Null-Leiter) ist hinter dem Schalter 3 mit einer Verbindungsleitung 5 über einen Überspannungsableiter 4 verbunden,
wie z.B. einen spannungsabhängigen
Widerstand oder einen Varistor.
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Die
Verbindungsleitung 5 ist mit dem Rahmen des Schaltergehäuses (oder
des Objektes) verbunden. Diese Verbindungsleitung 5 ist
mit Hilfe eines Erdleiters geerdet, dessen Impedanz mit RB gekennzeichnet ist. Die vom Schalter 3 wegführenden Leitungen,
die die weitere Ausrüstung
mit Energie versorgen, sind mit dem Bezugszeichen 6 für die Phasenleitungen
und dem Bezugszeichen 7 für den Null-Leiter angegeben.
Die weitere Ausrüstung
kann mit eigenen Schutzeinrichtungen versehen sein und hat eine
relativ hohe Eingangsimpedanz.
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Wenn
ein Blitzschlag den Rahmen des Objektes trifft, muss die Leitung über den
Erdleiter 5 nach Erde abgeleitet werden. Unter idealen
Voraussetzungen hat die Impedanz RB, über die
die Energie des Blitzes abgeleitet wird, den Wert Null. Standardisierte
Normen für
den Blitzschutz erfordern einen Maximalwert von 2,5 Ohm.
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Ein
einschränkender
Faktor für
die Ableitung der Energie infolge des Blitzschlages besteht in der geringen
Bodenfläche,
auf der das Objekt (oder die Ausrüstung) normalerweise gehalten
ist. Die geringen Dimensionen der Bodenfläche verhindern eine schnelle
Ableitung einer großen
Ladung innerhalb einer kurzen Zeitspanne. Dies erhöht wesentlich
die Gefahr einer Erhitzung der Bauteile im Objekt II und auch das
Risiko eines Spannungsüberschlags.
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Bei
einem Blitzeinschlag, bei dem der kurzzeitig erreichte Wert des
Stromes bis zu 150 kA erreichen kann, kann eine Spannung auf dem
Erdleiter 5 von bis zu 75 kV erreicht werden. Diese Spannung kann
leicht auf den Schalter 3 überschlagen, der unter normalen
Bedingungen geschlossen ist. In nahezu allen Situationen wird ein
solcher Überschlag schweren
Schaden bei dem Schalter 3 anrichten und oft zum Schmelzen
der Sicherungen 2 führen.
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Um
die Spitzenspannung so niedrig wie möglich zu halten und die entsprechende
Zeitdauer so weit wie möglich
zu begrenzen, sind die Überspannungsableiter 4,
wie z.B. spannungsabhängige Widerstände, vorgesehen.
Der größte Strom
wird üblicherweise
durch den Null-Leiter 7 fliessen, da dieser den geringsten
Impedanzwert aufweist.
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Bei
einem Blitzeinschlag auf dem Rahmen werden die Widerstände 4 die
Gefahr des Überschlages
auf die Sicherungen 2 und den Schalter 3 verringern,
aber die großen
Ströme,
die vom Abschnitt II zum Abschnitt I (des Elektrizitätsversorgers)
fließen, werden
immer noch Werte aufweisen, die wesentlich höher als 40 kA ausfallen können, wodurch
weiterhin Branderscheinungen bei den Sicherungen 2 und dem
Schalter 3 auftreten können.
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Infolge
der Anordnung des Objekts II kann dies zu einer verlängerten
Zeitspanne führen,
in der das Objekt 2 nicht in Betrieb ist, was die Dienstleistungen,
die von diesem zur Verfügung
gestellt werden, in wirtschaftlich unerwünschter Weise beeinträchtigen.
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Die
Schaltung nach 2 zeigt eine Lösung dieses
Problems in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung. Die spannungsabhängigen Widerstände 4,
die auf derjenigen Seite angeordnet sind, die mit den Phasenleitern 6 verbunden
sind, sind auf der anderen Seite nicht mit dem Erdleiter 5 verbunden,
sondern mit dem Null-Leiter 7. Der Null-Leiter 7 verbindet
nunmehr einen Blitzschutz 9 mit der Erdleitung 5.
Ein derartiger Blitzschutz, der bei einem Überschlag einen Kurzschluss
von begrenzter Dauer verursacht, ist bekannt (z.B. aus den Deutschen
Patentanmeldungen DE-A-19742302 und DE-A-19755082, sowie der Europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 128 344, die in der Einleitung schon erwähnt wurde).
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Wenn
ein Blitz in den Rahmen des Objekts II einschlägt, wird nunmehr die Spitzenspannung
auf den Phasenleitungen 6 im wesentlichen durch die spannungsabhängigen Widerstände 4 unterdrückt. Der
Strombegrenzer 9 bewirkt einen nahezu vollständigen Kurzschluss
zwischen dem Null-Leiter 7 und der Erdleitung 8,
wodurch der vom Blitz hervorgerufene Strom nur teilweise vom Objekt
II zu dem Transformator im Abschnitt I über die Phasenleitungen 6 abgeleitet
wird.
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Der
abzuleitende Spitzenstrom wird nun über die Parallelschaltung der
Erdwiderstände
RA und RB abgeleitet. Natürlich
spielen die Widerstände der
Phasenleitungen 6 und des Null-Leiters 7 zwischen
dem Objekt II und dem Transformator in Abschnitt I weiterhin eine
Rolle, aber in praktischen Situationen wird diese Verbindung wegen
der niedrigen Impedanz nicht zu Problemen führen.
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3 zeigt
eine weitere Ausgestaltung des Systems gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei der der Schalter 3, gesehen in Richtung des Energieflusses
zu den Bauteilen im Abschnitt II, hinter denjenigen Komponenten
angeordnet ist, die zur Strom- und Spannungsunterdrückung vorgesehen
sind. Dies reduziert weiter das Risiko der Überlastung des Schalters 3 durch
große
Ströme.
Die einzigen Bauteile in diesem System oberhalb des Schutzsystems
sind die Sicherungen 2 des Elektrizitätsversorgers. Obwohl Tests
gezeigt haben, dass die vom Blitzeinschlag induzierten Ströme durch
die Phasenleitungen 6 relativ gering sind, kann es immer
noch vorkommen, dass die Sicherungen 2 zusammenbrechen.
Um sicherzugehen, dass die Ausfallzeit durch die durchgeschlagenen
Sicherungen 2 minimiert wird, werden die Sicherungen 2 vorzugsweise
vom automatischen Typ gewählt,
da diese besser den blitzinduzierten Strömen widerstehen können als
Sicherungen 2 vom Schmelz-Typ. Außerdem können Sicherungen 2 des automatischen
Typs manuell oder auch ferngesteuert wieder zurückgesetzt werden.
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Die Überspannungsschutzeinrichtung 9 des zweiten
Typs hat einen Nennwert von zumindest 40 kA, vorzugsweise zumindest
50 kA und weiter bevorzugt zumindest 100 kA. Dadurch wird ein wirksames Überspannungsschutzsystem
etabliert, das Schutz gegenüber
Strömen
bietet, die in der Praxis beobachtet wurden, wenn Blitzeinschläge in Objekten
mit geringer Standfläche
auftreten. Die Überspannungsschutzeinrichtungen 4 des
ersten Typs haben einen Nennwert von zumindest 4 kA, vorzugsweise
zumindest 8 kA. Dies ist für
die Ströme
ausreichend, die nach einem Blitzeinschlag durch diese Bauteile
fließen.
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Alle
Elemente der oben beschriebenen Ausgestaltungen sind in einem einzigen
Gehäuse
integriert. Bei Verwendung eines Überspannungsschutzes 9 des "non-blowing-off"-Typs kann dieser
ebenso in dem gemeinsamen Gehäuse
integriert sein, da keine heißen
Gase oder hohe Drücke
auftreten können. Um
den hohen Strömen,
die durch ihn fließen,
widerstehen zu können,
sind/ist der Null-Leiter 7 und/oder der Erdleiter 5 des
Systems und die Ver bindungen zwischen ihnen (wie z.B. Klemmen, usw.)
alle aus einem Material mit einem Querschnitt von zumindest 8 mm2 gefertigt, vorzugsweise zumindest 16 mm2. Dies sollte alle Verbindungen einschließen, über die
Strom fließt,
einschließlich
Verbindungen von Klemmen, mit denen der Null-Leiter 7 und/oder
die Erdleitung 5 verbunden sind. Die höchsten Ströme fließen durch den Null-Leiter 7 und
den Erdleiter 5, und deswegen sollte der vollständige Weg,
durch den diese Ströme
fließen,
einen vorgegebenen Minimalquerschnitt aufweisen.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Teil des Erdleiters 5 aus einer Metallplatte
gebildet. Dies gestattet einen wirksamen Stromfluss über den
Erdleiter 5, der zu niedrigeren elektromechanischen Kräften führt. Außerdem sollten
die Verbindungen zu den Erdelektroden (in Richtung RA und RB in 2,3)
einen Minimaldurchmesser aufweisen. Im geschlossenen Gehäuse sollte
spezielle Aufmerksamkeit der Montage des Strombegrenzers 9 gewidmet
werden, da die höchsten
Ströme
bei einem Blitzeinschlag durch dieses Bauteil fließen. Diese
Ströme
können
große
elektromagnetische Kräfte
hervorrufen, die die Halterung des Bauteils 9 beschädigen können.
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Es
ist einsichtig, dass die Wirkungen gemäß der vorliegenden Erfindung
auch erreicht werden, wenn die Eingangsleitungen mit einem Kilowattstunden-Strommesser
verbunden sind, der im Bereich I angeordnet ist.
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Es
ist ebenso klar, dass die von der Erfindung vorgeschlagene Lösung auch
bei einer einphasigen Versorgungsleitung Anwendung finden kann.