DE2005537C3 - Gelenkprothese - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gelenkprothese, insbes. eine Fingergelenkprothese oder eine ähnliche in einer
einzigen Ebene beweglichen Gelenkprothese wie Ellenbogengelenkprothese, mit einem inneren Gelenk- ίο
teil mit kugel- oder zylinderförmiger Gleitfläche und einem dieses in einer entsprechenden Gleitfläche
lagernden äußeren Gelenkteil, deren miteinander in Eingriff bringbare Gleitflächen gegeneinander verschwenkbar
sind und die jeweils einen Befestigungszap- ί >
fen zur Befestigung in einem Knochen eines Gelenks aufweisen.
Bekannte Fingergelenkprothesen sind zum Teil sehr kompliziert aufgebaut und benötigen gewöhnliche
Schrauben und Klemmvorrichtungen und eine Entfer- -vi
nung des natürlichen Gelenks vor dem Einbau. Einige derartiger Gelenkprothesen sind derart aufgebaut, daß
ihre Funktion durch das sich bildende Körpergewebe gestört wird.
Aus der FR-PS 15 38 101 ist eine Hüftgelenkprothese >">
bekannt, bei der sich der die innere Gleitfläche bildende äußere hohlkugelförmige Gelenkteil über weniger als
180° erstreckt, also keint Halbhohlkugel ist. Der innere, kugelförmige, sich über etwa 270° erstreckende
Gelenkteil, bei dem es sich um einen künstlichen <>o Gelenkkopf oder eine auf den natürlichen Gelenkkopf
aufgesetzte Schale handeln kann, die jedoch dann eine Winkelerstreckung von nur etwa 180° hat, liegt am
äußeren Gelenkteil an. Aus diesem Grunde lassen sich die konvexe Gleitfläche des inneren Gelenkteils und die
konkave Gleitfläche des äußeren Gelenkteils leicht in oder außer Eingriff bringen. Entsprechende Gelenkprothesen
können statt kugelförmige auch zylinderförmige Gleitflächen und entsprechende innere und äußere
Gelenkteile aufweisen. In diesem Fall ist eine Schwenkbarkeit lediglich in einer einzigen Schwenkebene
möglich, während die kugelgelenkförmige Ausbildung der Gelenkprothese eine Schwenkung in mehreren
Ebenen gestattet. Da sich die Pfanne in der Schwenkebene
um einen Winkel von weniger als 180° erstreckt,
kann es bei Verrenkungen und dgl. verhältnismäßig' leicht dazu kommen, daß beide Hälften außer Eingriff
kommen, sofern sie nicht hieran von den Gelenksehnen gehindert werden. Um derartige Gelenkbeanspruchungen
niedrig zu halten, sind bei anderen bekannten vergleichbaren Gelenkprothesen besondere komplizierte
Maßnahmen getroffen, welche die angedeutete störungsfreie Umschließung erschweren.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Gelenkprothese zu schaffen, die
die gleichen Schwenkbewegungen wie die bekannte Gelenkprothese zuläßt, die sich jedoch auch ohne
zusätzliche Mittel nicht leicht außer Eingriff bringen läßt und deren Funktion durch das nachwachsende
Gewebe nicht beeinträchtigt werden kann.
Diese Aufgabe ist für die eingangs genannte Gelenkprothese erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das innere Gelenkteil am einen Ende seiner Gleitfläche eine Aussparung (Hinterschneidung) hat und sich die
Gleitfläche des äußeren Gelenkteils etwas mehr als 180°
in eir.er Schwenkebene erstreckt und der über 180° hinausreichende Teil in die Aussparung paßt.
Diese Verlängerung des äußeren Gelenkteils, die normalerweise ein leichtes Zusammenfügen der beiden
Gelenkprothesenhälften verhindert, kann beim Zusammenbau in die Aussparung eingreifen, so daß die beiden
Gelenkteile ineinandergefügt und nach leichter Verschwenkung in festen, in dieser Richtung nichtlösbaren
Eingriff kommen. Im normalen Schwenkbereich können die normalen Schwenkhälften dann in bekannter Weise
gegeneinander verschwenkt werden, und zwar bei zylindrischer Ausbildung der Gleitfiächen in einer
Schwenkebene und bei kugelförmiger Ausbildung der Gleitflächen in mehreren Schwenkebenen. Die Verlängerung
des äußeren Gelenkteils hält die Gelenke also stets zusammen, sofern nicht die Verlängerung gerade
in die Aussparung eingreifen kann, was bei der normalen Gelenkbewegung nicht der Fall ist. Die
Aussparung kann immer in einen Bereich gelegt werden, der vom Rand des äußeren Gelenkteils bei den
üblichen Bewegungen nicht erreicht wird, in den die Gelenkhälften jedoch bei der Operation gebracht
werden können.
Wenn die Gelenkprothese aus einem flexiblen Kunststoff besteht, ist es zweckmäßig, wenn sich das
äußere Gelenkteil in der Schwenkebene bis zu 190° und
sich das innere Gelenkteil in der die Aussparung enthaltenden Schwenkebene um wenigstens 90° weiter
erstreckt. Ist dagegen die Gelenkprothese aus einem harten Metall oder einem anderen starren Werkstoff
gefertigt, so erweist sich ein kleinerer 180° übersteigender Winkel als zweckmäßig. Der Winkelbereich,
innerhalb dessen das innere Gelenkteil hinterschnitten ist, liegt mindestens in der gleichen Größenordnung wie
der Betrag, um den sich die Gleitfläche des äußeren Gelenkteils über 180° hinaus erstreckt, so daß man die
beiden Gelenkteile in eine Winkelstellung zueinander bringen kann, bei der sich das innere Gelenkteil in das
äußere Gelenkteil einführen läßt. Ferner ist das innere Gelenkteil in Richtung auf ein Ende seiner Gleitfläche
so hinterschnitten, daß der Winkelbetrag, um den der
Erstreckungsbereich des inneren Gelenkteils den
Erstreckungsbereich des äußeren Gelenkteils übertrifft,
allgemein den zur Verfügung stehenden Schwenkbereich der zusammengesetzten Gelenkprothese darstellt
Normalerweise genügt ein Schwenkbereich von 90° und höchstens z. B. 100°, so daß die beiden Gelenkteile im
Falle einer Fingergelenkprothese nicht außer Eingriff kommen können, wobei sich die Gleitfläche des inneren
Gelenkteik zweckmäßig über einen Winkel von etwa 280° erstreckt
Für Gelenkprothesen mit lediglich einer Schwenkebene, wie z. B. Fingergelenkprothesen, sieht eine
Ausbildungsform der Erfindung vor, daß das äußere Gelenkteil das eingesetzte innere Gelenkteil seitlich
fassende Wände aufweist. Die Gelenkflächen können zylindrisch sein ohne daß sich die beiden Gelenkteile
seitlich voneinander lösen können.
Vorzugsweise endet der Befestigung!>zapfen des
inneren Gelenkteils neben der Aussparung und ist der Befestigungszapfen des äußeren Gelenkteils gegenüber
der Winkelhalbierenden der Gleitfläche in der Schwenkebene versetzt. Die Lage der Befestigungszapfen
richtet sich allgemein nach dem natürlichen Bewegungsbereich der Gelenkprothese, der vom zu
ersetzenden Gelenk bestimmt ist. Außerdem muß darauf geachtet werden, daß bei der Operation die
beiden Gelenkteile derart geschwenkt werden können, daß der Chirurg sie in Eingriff bringen kann.
Andererseits sollen sich die beiden Gelenkhälften im eingebauten Zustand nicht voneinander trennen, wozu
es normalerweise erforderlich ist, den Befestigungszapfen des inneren Gelenkteils neben der Aussparung
vorzusehen.
Vorzugsweise ist die vom Befestigungszapfen abgewandte Vorderkante des äußeren Gelenkteils in
Richtung auf dessen Gleitfläche abgeschrägt, damit das Einklemmen von Körpergewebe vermieden oder
möglichst weitgehend ausgeschaltet ist, wenn die Gelenkteile gegenüber ihrer ursprünglichen Eingriffstellung gegeneinander geschwenkt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand einer Zeichnung näher erläutsrt, in der zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht voneinander getrennter Gelenkteile einer Gelenkprothese und
Fig.2 die miteinander vereinigten Gelenkteile, teilweise in Seitenansicht und teilweise im Schnitt.
Die dargestellte Gelenkprothese ist eine Fingergelenkprothese. Das innere Gelenkteil 1 umfaßt einen
Kopfabschnitt von kreiszylindrischer Form und einen mit dem Kopfabschnitt einstückigen Befestigungszapfen
2 zur Befestigung in einem Knochen eines Gelenks. Die Gleitfläche des inneren Gelenkteils 1 weist am
einen Ende eine Aussparung 3 (Hinterschneidung) auf, so daß ein kleiner keilförmiger Teil des inneren
Gelenkteils, der sich zwischen den beiden ebenen Stirnflächen des Kopfabschnitts erstreckt, entfernt
worden ist Der Befestigungszapfen 2 erstreckt sich nahe der Aussparung 3 in radialer Richtung vom
inneren Gelenkteil 1 weg.
Das äußere Gelenkteil 4 umfaßt eine Gleitfläche, die die Form eines Kreiszylinderabschnitts hat und sich im
Querschnitt, bezogen auf die Mittelachse, über einen Winkelbereich von 190° in der Schwenkebene erstreckt
Auch das äußere Gelenkteil 4 weist einen Befestigungszapfen 5 auf, der sich von der Rückseite aus in radialer
Richtung nach außen erstreckt und in Richtung auf eine Längskante des äußeren Gelenkteils versetzt ist Die
andere Längskante des äußeren Gelenkteils 4 ist mit einer sich in Richtung auf die Gleitfläche erstreckenden
Abschrägung 6 versehen. Die ebenen Stirnflächen des äußeren Gelenkteils 4 weisen das eingesetzte innere
Gelenkteil 1 seitlich fassende Wände 7 auf, so daß im zusammengebauten Zustand die ebenen Stirnflächen
des inneren Gelenkteils 1 nach außen überdeckt sind.
F i g. 1 zeigt die beiden Gelenkteile in einer Relativstellung zueinander, in der das innere Gelenkteil
in das äußere Gelenkteil eingesetzt werden kann, wobei die Befestigungszapfen 2 und 5 einen Winkel von 45°
einschließen. F i g. 2 zeigt die Gelenkprothese nach dem Zusammensetzen, wobei die Befestigungszapfen einen
größeren Winkel einschließen, der der Stellung eines Fingergelenks für den Fall entspricht, daß der Finger
leicht gekrümmt ist Bei dieser Stellung wird das innere Gelenkteil 1 vom äußeren Gelenkteil 4 formschlüssig
festgehalten.
Die dargestellte Gelenkprothese kann in einen Finger eingepflanzt werden, ohne daß das natürliche Gelenk
vollständig entfernt zu werden braucht. Zwar bleibt der größte Teil des natürlichen Gelenks erhalten, doch
werden die Gelenkflächen durch die Prothese in einem kleinen Abstand voneinander gehalten. Die Operation
läßt sich auf sehr einfache Weise durchführen, indem ein Schlitz in die proximate Hälfte des Gelenks eingeschnitten
und der Befestigungszapfen 5 in den Medularkanal eingeführt wird, bis das äußere Gelenkteil 4 in dem
Schlitz festgehalten wird. Das innere Gelenkteil 1 wird auf ähnliche Weise auf der distalen Seite des
Fingergelenks eingepflanzt.
Zur Verwendung bei einem Ellenbogengelenk kann man die Gelenkprothese ähnlich aufbauen, jedoch hat
sie größere Abmessungen, wobei man das äußere Gelenkteil proximal und das innere Gelenkteil distal
anordnet. Wegen des Aufbaus des Ellenbogengelenks wird der Befestigungszapfen des inneren Gelenkteils so
abgewinkelt, daß das zylindrische innere Gelenkteil in der richtigen Weise mit der natürlichen Pfanne des
Gelenks zusammenwirkt. Der Befestigungszapfen des äußeren Gelenkteils wird gegenüber der Schwenkachse
der Gelenkprothese unter einem kleinen Winkel angeordnet, um sie der natürlichen Umrißform des
Gelenks anzupassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gelenkprothese mit einem inneren Gelenkteil mit kugel- oder zylinderförmiger Gleitfläche und
einem dieses in einer entsprechenden Gleitfläche lagernden äußeren Gelenkteil, deren miteinander in
Eingriff bringbare Gleitfiächen gegeneinander verschwenkbar sind und die jeweils einen Befestigungszapfen zur Befestigung in einem Knochen eines
Gelenksaufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß das innere Gelenkteil (1) am einen Ende seiner Gleitfläche eine Aussparung (Hinterschneidung)
(3) hat und sich die Gleitfläche des äußeren Gelenkteils (4) etwas mehr als 180° in einer
Schwenkebene erstreckt und der über 180° hinausreichende Teil in die Aussparung paßt
2. Gelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das äußere Gelenkteil (4) in
der Schwenkebene bis zu 190° und sich das innere Gelenkteil (1) in der die Aussparung (3) enthaltenden 2<
> Schwenkebene um wenigstens 90° weiter erstreckt.
3. Gelenkprothese nach Anspruch 1 oder 2 mit zylindrischen Gleitflächen, dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Gelenkteil (4) das eingesetzte innere Gelenkteil (1) seitlich fassende Wände (7) aufweist 2r>
4. Gelenkprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungszapfen (2) des inneren Gelenkteils (1) neben der
Aussparung (3) endet und der Befestigungszapfen (5) des äußeren Gelenkteils (4) gegenüber der Winkel- «ι
halbierenden der Gleitfläche in der Schwenkebene versetzt ist.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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