DE20006354U1 - Saiteninstrument mit dosierbarer Schallabstrahlung aus der Schallaustriffsöffnung - Google Patents

Description

Beschreibung

Schallaustrittsöfmungen, bei Saiteninstrumenten Schalllöcher genannt, werden üblicherweise in die Resonanzdecke des Instrumentes geschnitten. Nach dem Prinzip des Helmholtz-Resonators¹ strömen die Luftmoleküle in der Schallaustrittsöfmung bei der Resonanzfrequenz des Systems maximal hinundher, was zu einer verstärkten Schallabstrahlung fiihrt. Sie ist aber üblicherweise eher vom Spieler weggerichtet und auf den Zuhörer bzw. Mikrofon hingerichtet.

Für die verschiedenen Anwendungssituationen erscheint es deshalb als wünschenswert, die nach dem Prinzip des Helmholtz-Resonators abgestrahlte Schallenergie in der jeweils gewünschten Richtung dosieren zu können. Spielt der Musiker das Instrument nur für sich, ist es für ihn ein Erlebnisgewinn, wenn die besagte abgestrahlte Schallenergie in Richtung Publikum minimiert, die auf das Gehör des Musikers gerichtete hingegen maximiert wird. Mit Publikum wird die Schallabstrahlung in Richtung Publikum maximiert, in Richtung Musiker minimiert. Bei Mikrofonaufhahmen kann es von Vorteil sein, wenn die Schallabstrahlung nach dem Prinzip des Helmholtz-Resonators unterbunden wird, und allein die gleichmäßigere Schallabstrahlung der Instrumentendecke im unteren Übertragungsbereich genutzt wird.

Zum Dosieren der Schallenergieabstrahlung werden die Schallaustrittsöfmungen mit mechanischen Vorrichtungen geöffnet und verschlossen (Fig. 1). Die Gesamtfläche und die wirksame Länge der Öffnungen wird so gewählt, dass sich eine Schallverstärkung bei der anvisierten Frequenz einstellt, wenn eine Schallaustrittsöfmung geöffnet ist. Sollten jedoch mehrere Schallaustrittsöffhungen geöffnet bleiben, so erhöht sich die Resonanzfrequenz des Systems entsprechend. Bei zwei gleichgestalteten geöffneten Schallaustrittsöfmungen erhöht sich die Resonanz in etwa vom zum Beispiel Ton E zum G#. Geeignete Plätze für die „Schallabstrahlungs-Dosierer" könnten die Zarge und die Decke sein (Fig. 2). Vorteilhaft wäre es aber auch, die Resonanzdecke geschlossen auszuführen, was bautechnisch, statisch und für Mikrofonaufhahmen auch akustisch Vorteile hätte. Dies hätte aber zur Folge, dass beide „Schallabstrahlungs-Dosierer" in die Zarge eingebaut werden müssten und einer den Schall um etwa 90° umlenken müsste (Fig. 3).

Zum weiteren Variieren der Resonanzfrequenz können auch mehr als zwei „Schallabstrahlungs-Dosierer" eingebaut werden.

Für die Ausführung der „Schallabstrahlungs-Dosierer" können Klapp-, Dreh- oder Schiebemechanismen zur Anwendung gelangen (siehe auch Fig. 1).

^l) Lit.: Klinger, H. H., Technische Aj€Hs^F.ranziS'VeriagMünchen, 1966, S.64f.

Claims (2)

1. Schallaustrittsöffnung bei Saiteninstrumenten, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallaustrittsöffnung eine mechanische Vorrichtung erhält, mit der die Stärke der Schallabstrahlung verändert werden kann.

2. Schallaustrittsöffnung bei Saiteninstrumenten, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallaustrittsöffnung aus mehreren Öffnungen besteht und mindestens eine davon eine mechanische Vorrichtungen erhält, mit der die Stärke der Schallabstrahlung verändert werden kann.