DE19960191A1 - Verfahren zur Sicherung eines Koordinatenmessgerätes vor Bedienfehlern - Google Patents
Verfahren zur Sicherung eines Koordinatenmessgerätes vor BedienfehlernInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren vorgestellt, mit dem ein Koordinatenmeßgerät vor Bedienfehlern gesichert werden kann. Das zu sichernde Koordinatenmeßgerät weist einen in den Koordinatenrichtungen (x, y, z) verfahrbaren Tastkopf (5) und einen an dem Tastkopf auswechselbar befestigbaren Taststift (6, 32) auf. Zur Sicherung wird nachfolgendes Verfahren vorgeschlagen: DOLLAR A - Einwechseln eines neuen Taststiftes (32) am Tastkopf (5) DOLLAR A - Kalibrieren des neuen Taststiftes (32) und Speichern der Taststift spezifischen Kalibrierdaten DOLLAR A - Berechnen wenigstens einer Längeninformation DOLLAR I1 bzw. l¶Taster¶) des neuen Taststiftes (32) aus den gespeicherten Kalibrierdaten DOLLAR A - Vergleichen der berechneten Längeninformation mit wenigstens einem vorgegebenen Schwellwert (l¶max.¶) DOLLAR A - Ausgeben einer Information an den Benutzer, ob die Längeninformation DOLLAR I2 bzw. l¶Taster¶) den Schwellwert (l¶max.¶) überschreitet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung eines Koordinatenmeßgerätes vor
Bedienfehlern sowie ein Koordinatenmeßgerät, mit dem das Verfahren ausgeführt werden
kann. Das hierbei verwendete Koordinatenmeßgerät weist einen in den
Koordinatenrichtungen verfahrbaren Tastkopf auf, wobei an dem Tastkopf auswechselbar
ein Taststift befestigt werden kann. Derartig aufgebaute Koordinatenmeßgeräte sind heute
Standard in der Koordinatenmeßtechnik. Die Auswechselbarkeit des Taststiftes ist deshalb
erforderlich, damit die vielfältigen Meßaufgaben mit ein- und demselben
Koordinatenmeßgerät durchgeführt werden können. Die geometrische Form, wie auch die
Größe der Taststifte kann in Abhängigkeit von der betreffenden Meßaufgabe vielfältig
variieren. Aufgrund der sehr hohen Meßgenauigkeit heutiger Koordinatenmeßgeräte und
den insbesondere daraus resultierenden hochempfindlichen Tastkopfmechaniken dürfen die
Taststifte nur eine begrenzte Länge aufweisen. Wird diese Länge überschritten, so
resultieren hieraus sogenannte Luftantastungen, also Antastungen, die nicht tatsächlich
stattgefunden haben, sowie insbesondere auch fehlerhafte Meßergebnisse.
Um bei längeren Taststiften derartige Einflüsse zu reduzieren, wurde in unserem US-Patent
5,526,576 bereits ein Koordinatenmeßgerät beschrieben, bei dem den unterschiedlichen
Taststiften entsprechend ihrer Geometrie unterschiedliche Parametersätze zugeordnet
werden. Die Parametersätze legen hierbei die Auswertung der Tastkopfsignale, wie auch
insbesondere die Antastgeschwindigkeit fest. Die Zuordnung dieser Parametersätze setzt
jedoch voraus, daß jedem der betreffenden Taststifte schon einmal ein geeigneter
Parametersatz zugeordnet wurde.
Oftmals werden jedoch im Meßalltag unter Zeitdruck im Baukastenprinzip
unterschiedliche Taststifte den Bedürfnissen entsprechend zusammengebaut und ohne
weitere Prüfung mit Standardparametern verwendet. Hierbei kommt es jedoch leicht vor,
daß die maximal zulässige Länge eines Taststiftes überschritten wird was bei den gesetzten
Standardparametern leicht zu den oben genannten Luftantastungen führt oder schlimmer
noch zu falschen Meßergebnissen.
Aufgabe ist es hiervon ausgehend ein Verfahren anzugeben, mit dem eine Sicherung eines
derartigen Koordinatenmeßgerätes vor Bedienfehlern gewährleistet wird, sowie ein
entsprechendes Koordinatenmeßgerät, mit dem das Verfahren ausgeführt werden kann.
Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 und 9 gelöst.
Der Grundgedanke unserer Erfindung ist hierbei darin zu sehen, daß aus den ohnehin
standardmäßig bei einem neuen Taststift zu erfassenden Kalibrierdaten eine
Längeninformation des Taststiftes errechnet wird und diese Längeninformation mit einem
vorgegebenen Schwellwert verglichen wird sowie eine entsprechende Information an den
Benutzer ausgegeben wird, die den Benutzer darüber informiert, ob die Längeninformation
den Schwellwert überschreitet. Die Information kann hierbei eine akustische Information
sein beispielsweise in Form eines Summtons oder aber eine visuelle Information sein, die
beispielsweise auf dem Bildschirm des Steuerrechners des Koordinatenmeßgerätes
ausgegeben wird. Die Ausgabe könnte beispielsweise, wie heute üblich, in Form einer
Dialogbox erfolgen; anschaulicher wäre hier jedoch eine farbige Darstellung, die
beispielsweise die Farben grün, gelb und rot umfaßt. Unterschreitet die errechnete
Längeninformation des Tasters den besagten Schwellwert, so zeigt das Element die Farbe
grün an. Überschreitet die errechnete Längeninformation des Tasters den Schwellwert nur
geringfügig, so zeigt das Element die Farbe gelb an. Überschreitet die Längeninformation
des Tasters den besagten Schwellwert erheblich, so wird die Farbe rot angezeigt. Der
Punkt, an dem die Farbe rot angezeigt wird, kann hierbei durch einen zweiten Schwellwert
festgelegt werden.
Besonders vorteilhaft läßt sich das oben beschriebene Verfahren dadurch weiterbilden,
indem bei einem Überschreiten des Schwellwertes die Antastgeschwindigkeit und/oder die
Beschleunigung des Taststiftes vermindert wird. Hierdurch ist es möglich, daß auch mit
Tastern, die die maximal zulässige Länge geringfügig überschreiten, noch präzise
Messungen durchgeführt werden können und Luftantastungen vermieden werden. Die
Antastgeschwindigkeit und/oder die Beschleunigung des Tasters werden besonders
vorteilhaft proportional zur Überschreitung des Schwellwertes vermindert. Die
Proportionalitätskonstante sollte hierbei derart gewählt werden, daß die
Antastgeschwindigkeit und/oder die Antastbeschleunigung bei Überschreiten des besagten
zweiten Schwellwertes, d. h. also wenn die Farbe rot angezeigt wird genau Null ist.
Alternativ können selbstverständlich auch andere Funktionen verwendet werden; die als
Parameter die Länge des Taststiftes beinhalten. Beispielsweise könnte es sich hierbei auch
um parabolische Funktionen oder um abschnittsweise definierte Funktionen handeln.
Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung können den Figuren entnommen
werden.
Hierin zeigen:
Fig. 1 Ein Koordinatenmeßgerät, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt werden kann;
Fig. 2 den unteren Teil des Tastkopfes (5) mit einem hieran befestigten Taststift
(6) aus Fig. 1 im Aufriß;
Fig. 3 den im Aufriß gezeigten Tastkopf (5) aus Fig. 2 mit einem neu
eingewechselten Taststift (32);
Fig. 4a Schematische Darstellung der einzustellenden Antastgeschwindigkeit in
Abhängigkeit von der Längeninformation des Tasters; und
Fig. 4b Schematische Darstellung der einzustellenden Maximalbeschleunigung in
Abhängigkeit von der Länge des Tasters.
Fig. 1 zeigt ein Koordinatenmeßgerät, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden kann. Das Koordinatenmeßgerät ist hierbei rein beispielhaft als
sogenanntes Portalkoordinatenmeßgerät dargestellt, bei dem auf einem Meßtisch (1) ein
Portal (2) in Richtung des Pfeiles (y) beweglich gelagert ist, wobei die jeweilige Position in
der betreffenden Richtung über einen hier nicht näher dargestellten Maßstab, der von
einem entsprechenden optischen Sensor abgetastet wird entsprechend erfaßt werden kann.
Die Verstellung erfolgt über einen ebenfalls nicht sichtbaren Reibradantrieb. Auf der
sogenannten Traverse (2a) des Portals (2) wiederum ist ein Schlitten (3) in der mit (x)
bezeichneten Richtung verschieblich gelagert, wobei gegenüber dem Schlitten (3)
wiederum die Pinole (4) in der mit (z) bezeichneten Richtung verschieblich gelagert ist.
Auch für den Schlitten (3) und die Pinole (4) sind entsprechende Antriebe vorgesehen um
den Schlitten (3) und die Pinole (4) zu verfahren sowie Maßstäbe mit zugehörigen
optischen Sensoren, über die die aktuelle Position in der jeweiligen Richtung festgestellt
werden kann. Am Ende der Pinole befindet sich ein Tastkopf (5), an dem auswechselbar
ein Taststift (6) mit einem an dessen Ende befestigten Tastelement (12), das hierbei in
Form einer Tastkugel ausgebildet ist befestigt ist.
Zur Steuerung der Abläufe des Koordinatenmeßgerätes weist das Koordinatenmeßgerät
eine Steuereinheit (7, 8) auf, die beispielhaft aus einem Steuerrechner (8) und einer
Steuerung (7) besteht. Im Steuerrechner (8) werden hierbei die abzutastenden
Geometrieelemente und der Meßablauf definiert. Diese Daten werden dann an die
Steuerung (7) weitergegeben, die dann entsprechend die Steuerung aller Antriebe des
Koordinatenmeßgerätes sowie der Tasterwechslereinheit zum Auswechseln des Taststiftes
(6) und die Aufnahme aller Meßwerte im Meßablauf übernimmt und diese Meßwerte dann
an den Steuerrechner (8) zur weiteren Auswertung überträgt. Die Steuereinheit (7, 8) bei
diesem erfindungsgemäßen Koordinatenmeßgerät ist hierbei derartig vorgesehen, daß der
derzeitig am Tastkopf befestigte Taststift (6) an den linken Magazinplatz im Magazin (33)
verfahren wird und dort von der betreffenden Taststiftwechselhalterung abgelegt wird.
Danach wird der Tastkopf (5) so weiter verfahren, daß dieser über dem Taststift (32)
positioniert wird und der Taststift (32) dann über die Taststiftwechselhalterung am
Tastkopf (5) fixiert wird. Beim Taststift (32) handelt sich es hierbei um einen Taststift, der
neu in das Magazin eingelegt wurde und dessen Abmessungen bislang noch nicht bekannt
sind.
Um mit diesem neuen Taststift (32) sinnvolle Messungen vornehmen zu können muß
hierbei dieser Taststift durch das Koordinatenmeßgerät kalibriert werden. Eine
Kalibrierung erfolgt üblicherweise dadurch, indem mit sämtlichen Tastelementen bzw.
Tastkugeln des betreffenden Taststiftes in einer Vielzahl von unterschiedlichen Stellungen
ein Prüfnormal mit bekannten geometrischen Abmessungen und bekannter geometrischer
Lage abgetastet wird. Ein derartiges Prüfnormal ist in diesem Fall beispielhaft durch die
Kugel (11) dargestellt, die an einem Schaft (10) auf einer Halterung (9) am Meßtisch (1)
befestigt ist. Um den Kalibrierlauf durchzuführen wird zunächst mit einem hier nicht näher
gezeigten Bedienhebel, der ähnlich einem Joystick aufgebaut ist, der Tastkopf (5) in den
Koordinatenrichtungen (x, y, z) derart verfahren, bis eine der drei Tastkugeln (29, 30, 31)
des Taststiftes (32) im Zenit der Kugel (11) aufsitzt. Dann wird in einem nächsten Schritt
der automatische Kalibrierlauf gestartet, durch den der Taststift entsprechend einem in der
Steuereinrichtung (7, 8) vordefinierten Kalibrierlauf in einer Vielzahl von Punkten an der
Kugel (11) angetastet wird. Aus den gemessenen Meßwerten kann dann der Durchmesser
der Kugel, wie auch die Ablage des Mittelpunktes der Kugel zu einem Referenzpunkt
ermittelt werden.
Gemäß der Erfindung wird nun aus diesen aufgenommenen Kalibrierdaten, die für jede der
drei hier beispielhaft dargestellten Tastkugeln (29, 30,31) durchgeführt wurde, eine
Längeninformation des Taststiftes (32) bestimmt werden. Als Längeninformation wird
hierbei vereinfacht der Abstand des Mittelpunktes der betreffenden Tastkugel (29, 30, 31)
zum Ankoppelpunkt (A) des Taststiftes (32) am Tastkopf (5) betrachtet, wie wir dies im
Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 weiter unten noch detailliert erläutern werden.
Die berechnete Längeninformation des Taststiftes wird dann von der Steuereinrichtung (7,
8) mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen und daraufhin an den Benutzer eine
Information ausgegeben, ob die Längeninformation des Taststiftes den Schwellwert
überschreitet. Wie bereits oben ausgeführt, kann die Information beispielsweise auf dem
Bildschirm des Steuerrechners (8) ausgegeben werden, indem ein entsprechendes
Bedienelement vorgesehen ist, das entsprechend der gerechneten Längeninformation des
betreffenden Taststiftes die Farbe zwischen grün, gelb oder rot wechselt.
Wie die Längeninformation des Taststiftes im einzelnen aus den Kalibrierdaten bestimmt
wird soll nunmehr im Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 erläutert werden.
In Fig. 2 sind hierbei Teile des Tastkopfes (5) gemäß Fig. 1 im Aufriß gezeigt mit dem
hieran befestigten Taststift (6). Der Taststift (6) weist hierbei einen Taststiftsteller (17) auf,
an den drei Paare von Kugeln (23a, 23b, 24a, 24b und 25a, 25b) radial in einem Winkel
von 120° zueinander angeordnet sind. Aufgrund der Darstellung sind hierbei nur die
Kugeln (23a, 23b und 25b) zu sehen. Die drei Paare von Kugeln (23a, 23b, 24a, 24b, 25a,
25b) liegen hierbei auf drei zugeordneten Zylindern (26, 27, 28) auf, von denen hierbei der
Darstellung wegen auch nur die Zylinder (26 und 28) zu sehen sind. Hierdurch ergibt sich
ein Dreipunktlager, durch das der Taststift (6) eindeutig auf der Taststiftwechselhalterung
(18) aufliegt. Zur Fixierung des Taststiftes (6) an der Taststiftwechselhalterung (l 8) weist
die Taststiftwechselhalterung in ihrem Inneren hier nicht sichtbar einen
Permanentmagneten auf, der von einem Elektromagneten umgeben ist. Am Taststiftteller
(17) wiederum ist ein Ferromagnet (19) befestigt. Der Ferromagnet (19) wird hierbei im
eingewechselten Zustand durch den Permanentmagneten in der Taststiftwechselhalterung
(18) gehalten. Zum Ablegen des Taststiftes wird durch den Elektromagneten dem
Permanentmagneten ein Feld derart überlagert, daß das Feld des Permanentmagneten
kompensiert wird und der Taststift deshalb von der Taststiftwechselhalterung abfällt. Die
Taststiftwechselhalterung (18) wiederum hängt hierbei an einem Bauteil (15), das in
Richtung des Pfeils (x) beweglich an einem Federparallelogramm (13, 14) gelagert ist. Die
Auslenkung in Richtung des Pfeils (x) kann hierbei durch einen Tauchspulenmagneten (16)
erfaßt werden. Darüber hinaus kann in der betreffenden Richtung (x) durch einen hier nicht
näher dargestellten zusätzlichen Tauchspulenmagnet auch eine Meßkraft in der
betreffenden Richtung (x) aufgeschaltet werden. Der Tastkopf weist ebenfalls für die
Richtung (y) und für die Richtung (z) gleichfalls ein entsprechendes
Blattfederparallelogramm mit einem Tauchspulenmagnet zur Messung der Auslenkung in
der betreffenden Richtung, sowie einen Tauchspulenmagnet zur Erzeugung einer Meßkraft
auf.
Um mit einem Koordinatenmeßgerät sinnvoll messen zu können muß, wie bereits oben
beschrieben, jeder Taststift separat kalibriert werden. Da zur Vermessung eines einzigen
Werkstückes hierbei häufig unterschiedliche Taststifte benutzt werden, muß die
Kalibrierung derart erfolgen, daß die Ablage der Mittelpunkte der unterschiedlichen
Tastelemente in x, y und z-Richtung gegenüber einem gemeinsamen Referenzpunkt (R)
bestimmt wird. Nur so ist es nämlich möglich ein Werkstück mit unterschiedlichen
Taststiften zu vermessen und die Meßergebnisse auf ein gemeinsames Koordinatensystem
umzurechnen. Als Referenzpunkt wird üblicherweise der gemessene Mittelpunkt einer
Tastkugel von einem Taststift, der willkürlich als Bezugstaststift definiert wurde gewählt.
In dem hier gewählten Ausführungsbeispiel wurde der Taststift (6) als Bezugstaststift
gewählt, wobei der Mittelpunkt (M22) der Tastkugel (22) gleichzeitig auch der
Referenzpunkt (R) ist. Dieser Referenzpunkt (R) wird bestimmt, indem der Taststift (6),
wie oben beschrieben, an einem Prüfnormal, wie beispielsweise der in Fig. 1 gezeigten
Kugel (1), kalibriert wird und hierbei der Mittelpunkt (M22) der Tastkugel (22) bestimmt
wird. Nachdem der Bezugstaststift (6) kalibriert wurde kann dieser, wie bereits oben
beschrieben, gegen einen neuen Taststift (32) eingetauscht werden, dessen Kalibrierung
anhand von Fig. 3 erläutert wird. Die Kalibrierung dieses Taststiftes kann vollkommen
analog erfolgen, wobei als Kalibrierdaten die Ablage der Mittelpunkte (M29, M30, M31) in
x, y und z-Richtung gegenüber dem eingemessenen Referenzpunkt (R) gemessen wird. Um
nun die Längeninformation des Taststiftes (32) für jede der drei Tastkugeln (29, 30 und 31)
bestimmen zu können kann beispielsweise der Abstand zwischen einem Ankoppelpunkt
(A) und dem betreffenden Mittelpunkt der jeweiligen Tastkugel (29, 30, 31) bestimmt
werden. Der Ankoppelpunkt (A) ist hierbei ein definierter Punkt, an dem der Taststift am
Tastkopf befestigt ist.
Die Berechnung des Abstandes kann durch einfache Vektorrechnung geschehen, wie dies
nunmehr anhand der Tastkugel (29) erläutert werden wird. Zunächst einmal wird der
Vektor zwischen dem Mittelpunkt (M29) der Tastkugel (29) zum Referenzpunkt (R)
bestimmt. Dies ist einfach möglich, da die Kalibrierdaten ja gerade die Ablage des
Mittelpunktes (M29) zum Referenzpunkt (R) in den Koordinatenrichtungen (x, y und
z) enthält. Zu diesem Vektor () wird zusätzlich noch der Vektor () also der Vektor
vom Referenzpunkt (R) zum Ankoppelpunkt (A) dazugerechnet. Dieser Vektor () muß
nur einmalig für den Bezugstaststift (6) ermittelt werden, indem genau die Ablage des
Mittelpunktes (M22) der Tastkugel (22) des Bezugstaststiftes (6) gegenüber dem
Ankoppelpunkt (A) vermessen wird. Da dieser Vektor für den Bezugstaststift (6) immer
konstant bleibt, kann dieser entsprechend zur Berechnung in das Koordinatenmeßgerät
eingegeben werden. Durch die Vektoraddition der Vektoren () und () ergibt sich
nunmehr der Vektor (). Der Betrag dieses Vektors repräsentiert hierbei den Abstand
des Mittelpunktes (M29) der Tastkugel (29) vom Ankoppelpunkt (A) und damit die zu
berechnende Längeninformation des Taststiftes (32). Dieser berechnete Betrag des Vektors
() also die Längeninformation (lTaster) des Taststiftes (32) wird nunmehr von der
Steuereinrichtung (7, 8) gegenüber einem Schwellwert (lmax.) geprüft. Ist der Betrag des
Vektors () bzw. die Längeninformation (lTaster) nunmehr größer als der Schwellwert
(lmax.), so wird, wie bereits oben beschrieben, von der Steuereinrichtung (7, 8) insbesondere
vom Bildschirm des Steuerrechners (8) eine Information an den Benutzer ausgegeben, daß
der Schwellwert (lmax.) überschritten wurde. Darüber hinaus werden die Parameter für die
Antastgeschwindigkeit (vTaster) und für die Beschleunigung (aTaster) proportional zur
Überschreitung des Schwellwertes (lmax.) vermindert, wie dies die Diagramme gemäß
Fig. 4a und 4b darstellen. In Fig. 4a ist hierbei die Längeninformation des Tasters
(lTaster) gegenüber der Antastgeschwindigkeit (vTaster) aufgezeichnet. Wie hierbei zu sehen
bleibt die Antastgeschwindigkeit (vTaster) solange auf dem Standardwert von (v0), bis die
Längeninformation des Taststiftes den Schwellwert (lmax.) erreicht hat. Hiernach wird die
Antastgeschwindigkeit (vTaster) proportial zur Überschreitung des Schwellwertes (lmax.)
solange verringert, bis sie den Wert Null erreicht. Wenn für einen Taststift diese
Längeninformation berechnet wird, kann der Taststift überhaupt nicht mehr verwendet
werden.
Analoges wird auch für die Beschleunigung des Taststiftes in Fig. 4b gezeigt. Wie aus
Fig. 4b ersichtlich, ist hierbei die errechnete Längeninformation eines Tasters gegenüber
der Beschleunigung (aTaster) des Tasters aufgetragen. Bei einer Längeninformation
(lTaster)bis zum Schwellwert (lmax.) bleibt hierbei die Beschleunigung konstant auf einem
Wert (a0), während die Beschleunigung (aTaster) bei einem Überschreiten des Schwellwertes
(lmax.) proportional zum überschrittenen Betrag der Längeninformation solange abnimmt,
bis die Tasterbeschleunigung Null ist. In diesem Moment ist auch eine Antastung nicht
mehr möglich. Bezogen auf die oben beschriebene optische Anzeige auf dem Bildschirm
des Steuerrechners (8) bedeutet dies, daß bei einer Längeninformation bis zum Schwellwert
(lmax.) von dem besagten Element grün angezeigt wird, während im Bereich von
Schwellwert (lmax.) bis zur Länge (ltot) eine gelbe Farbe angezeigt wird. Bei errechneten
Längeninformationen größer als (ltot) wird rot angezeigt.
Abschließend sei noch einmal ausdrücklich erwähnt, daß es sich bei dem in
Zusammenhang mit den Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel lediglich um ein
Beispiel handelt, das in vielfältiger Weise abgewandelt werden kann. Beispielsweise muß
die Längeninformation nicht zwingend die Länge des Vektors zwischen dem Mittelpunkt
der Tastkugel und dem Ankoppelpunkt sein. Alternativ wäre beispielsweise denkbar, daß
als Längeninformation auch die Ablage des Mittelpunktes der Tastkugel vom
Ankoppelpunkt in den einzelnen Koordinatenrichtungen, d. h. also in x-, y- und z-Richtung
aufsummiert wird.
Claims (16)
1. Verfahren zur Sicherung eines Koordinatenmeßgerätes vor Bedienfehlern mit einem
in den Koordinatenrichtungen (x, y, z) verfahrbaren Tastkopf (5) und einem an dem
Tastkopf auswechselbar befestigbaren Taststift (6, 32) umfassend nachfolgende
Schritte:
- - Einwechseln eines neuen Taststiftes (32) am Tastkopf (5)
- - Kalibrieren des neuen Taststiftes (32) und Speichern der Taststift spezifischen Kalibrierdaten
- - Berechnen wenigstens einer Längeninformation (|| bzw. lTaster) des neuen Taststiftes (32) aus den gespeicherten Kalibrierdaten
- - Vergleichen der berechneten Längeninformation mit wenigstens einem vorgegebenen Schwellwert (lmax.)
- - Ausgeben einer Information an den Benutzer, ob die Längeninformation (|| bzw. lTaster) den Schwellwert (lmax.) überschreitet
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Information eine akustische Information ist
oder eine visuelle Information ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die visuelle Information auf dem Bildschirm des
Steuerrechners (8) des Koordinatenmeßgerätes ausgegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Information durch den Farbwechsel eines
Elementes auf dem Bildschirm gezeigt wird und/oder schriftlich angezeigt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1-4, wobei der neue Taststift (32) ein Tastelement (29,
30, 31) umfaßt und die Kalibrierdaten die Ablage des Mittelpunktes (M29) des
Tastelementes (29) gegenüber einem vordefinierten Referenzpunkt (R) mit bekannter
Lage gegenüber einem Ankoppelpunkt (A) des Taststiftes (32) am Tastkopf (5)
umfaßt, wobei die Längeninformation (|| bzw. lTaster) aus der gemessenen
Ablage des Mittelpunktes (M29) des neuen Tastelementes (29) gegenüber dem
Referenzpunkt (R) und aus der Ablage des Referenzpunktes (R) gegenüber dem
Ankoppelpunkt (A) des Taststiftes (32) bestimmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Referenzpunkt (R) der Mittelpunkt (M22) des
Tastelementes (22) eines vorab kalibrierten Bezugstaststiftes (6) mit bekannter
Geometrie ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, wobei bei einem Überschreiten des Schwellwertes
(lmax.) die Antastgeschwindigkeit (vTaster) und/oder die Beschleunigung des Taststiftes
(aTaster) des Koordinatenmeßgerätes vermindert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Verminderung der Antastgeschwindigkeit
(aTaster) und/oder der Beschleunigung (aTaster) proportional zur Überschreitung des
Schwellwertes (lmax.) erfolgt.
9. Koordinatenmeßgerät mit
- - einem in den Koordinatenrichtungen (x, y, z) verfahrbaren Tasttkopf (5)
- - einem auswechselbar am Tastkopf (5) befestigbaren Taststift (6, 32)
- - einer Steuereinheit (Steuerrechner 8, Steuerung 7) zum Steuern der Komponenten
des Koordinatenmeßgerätes, wobei das Koordinatenmeßgerät durch die Steuerung
derart steuerbar ist, daß für einen neu am Tastkopf (5) aufgenommenen Taststift
(32) folgendes Verfahren durchgeführt wird:
- - der neue eingewechselte Taststift (32) wird kalibriert und die Kalibrierdaten werden gespeichert
- - aus den gespeicherten Kalibrierdaten wird wenigstens eine Längeninformation (|| 1 bzw. lTaster) des neuen Taststiftes (32) berechnet
- - die berechnete Längeninformation (||) wird mit wenigstens einem vorgegebenen Schwellwert (lmax.) verglichen
- - es wird eine Information an den Benutzer ausgegeben, ob die Längeninformation (|| bzw. lTaster) den Schwellwert überschreitet
10. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 9, wobei die Steuereinheit (7, 8) derart
beschaffen ist, daß die Information eine akustische Information ist oder eine visuelle
Information ist.
11. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 10, wobei die Steuereinheit (7, 8) derart
beschaffen ist, daß die visuelle Information auf dem Bildschirm des Steuerrechners
(7) des Koordinatenmeßgerätes ausgegeben wird.
12. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 11, wobei die Steuereinheit (7, 8) derart
beschaffen ist, daß die Information durch den Farbwechsel eines Elementes auf dem
Bildschirm gezeigt wird und/oder schriftlich angezeigt wird.
13. Koordinatenmeßgerät nach Ansprüchen 9-12, wobei der neue Taststift ein
Tastelement (29) umfaßt und die Steuereinheit (7, 8) derart beschaffen ist, daß die
Kalibrierdaten die Ablage des Mittelpunktes (M29) des Tastelementes (29) gegenüber
einem vordefinierten Referenzpunkt (R) mit bekannter Lage gegenüber einem
Ankoppelpunkt (A) eines Taststiftes (32) am Tastkopf (5) umfaßt, wobei die
Längeninformation (|| bzw. lTaster) aus der gemessenen Ablage des
Mittelpunktes (M29) des Tastelementes (29) gegenüber dem Referenzpunkt (R) und
aus der Ablage des Referenzpunktes (R) gegenüber dem Ankoppelpunkt (A) des
Taststiftes (32) bestimmt wird.
14. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 13, wobei die Steuereinheit (7, 8) derart
beschaffen ist, daß der Referenzpunkt (R) der Mittelpunkt (M22) eines Tastelementes
(22) eines vorab kalibrierten Bezugstaststiftes (6) mit bekannter Geometrie ist.
15. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 9-14, wobei die Steuereinheit derart beschaffen
ist, daß bei einem Überschreiten des Schwellwertes (lmax.) die
Antastgeschwindigkeit (vTaster) und/oder die Beschleunigung (aTaster) des
Koordinatenmeßgerätes vermindert wird.
16. Koordinatenmeßgerät nach Anspruch 15, wobei die Steuereinheit (7, 8) derart
beschaffen ist, daß die Verminderung der Antastgeschwindigkeit (vTaster) und/oder
der Beschleunigung (aTaster) proportional zur Überschreitung des Schwellwertes (lmax.)
erfolgt.
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