DE19955851A1 - Spreizeinrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung schlägt eine Spreizeinrichtung (1) zur Umsetzung einer Rotationsbewegung in eine bezogen auf die Rotationsbewegung axiale Translationsbewegung vor. Dazu ist die Spreizeinrichtung als Axialfreilauf (1) ausgebildet mit zwei zueinander verdrehbaren Scheiben (2, 3) sowie dazwischenliegenden Wälz- (5) und Spreizkörpern (6). DOLLAR A In einer ersten Drehrichtung (9) wirkt der Axialfreilauf (1) wie ein Axiallager. In der zweiten Drehrichtung (10) werden die mit einer Federkraft beaufschlagten Spreizkörper (6) aufgestellt, wobei der Axialfreilauf (1) seine axialen Abmessungen um den axialen Spreizweg (s) vergrößert. Zusätzlich wirkt der Axialfreilauf (1) als Überlastschutz, da bei Überschreiten eines bestimmten Reibmomentes zwischen Spreizkörpern (6) und Scheiben (2, 3) ein Gleiten ermöglicht wird. Die beiden Scheiben (2, 3) lassen sich dann wieder gegeneinander verdrehen. DOLLAR A Grundsätzlich erlaubt der neue Axialfreilauf einen vorteilhaften Einsatz als translatorisches Schaltelement oder als Betätigungselement.
Description
Die Erfindung betrifft eineSpreizeinrichtung zur Umsetzung
einer Rotationsbewegung in eine bezogen auf die Rotations
bewegung axiale Translationsbewegung.
Grundsätzlich sind verschiedene Getriebeanordnungen be
kannt, die die stufenlose Umsetzung einer Rotations- in ei
ne Translationsbewegung gestatten. An dieser Stelle seien
nur beispielhaft Gewindetriebe genannt.
Darüber hinaus offenbart die WO 95/30842 eine Betätigungs
vorrichtung für eine Kraftfahrzeug-Scheibenbremse mit einer
drehbaren Rampenanordnung, die der Umsetzung einer Drehbe
wegung in eine translatorische Zustellbewegung in Betäti
gungsrichtung der Bremse dient. Dabei ist die Kraftfahr
zeug-Scheibenbremse als kombinierte Bremse ausgeführt, die
sowohl eine hydraulische Betriebs- als auch eine mechani
sche Feststellbremsbetätigung erlaubt. Die Feststellbrems
betätigung erfolgt über die Rampenanordnung und erfordert
eine stufenlose Dosierbarkeit in der Übertragung der Betä
tigungskraft. Daraus resultiert ein unnötig komplizierter
Gesamtaufbau für die mechanische Betätigungseinrichtung so
wie die Rampenanordnung.
Insbesondere für künftige Kraftfahrzeug-Bremssysteme mit
elektromechanischer Betätigung sind jedoch auch Betäti
gungsvorrichtungen gefragt, die ausgehend von einer rotato
rischen Zustellbewegung im Sinne einer translatorischen
Schalteinrichtung eine Betätigung in Zuspann- oder Löse
richtung der Bremse ermöglichen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Spreiz
einrichtung insbesondere für eine elektromechanisch betä
tigbare Feststellbremse anzugeben, die im Sinne einer
Schaltfunktion die Umsetzung einer Rotationsbewegung in ei
ne Translationsbewegung bei fest vorgegebenem Spreizweg ge
stattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmalskombi
nation des Patentanspruches 1 gelöst. Danach ist die Spreiz
einrichtung als Axialfreilauf ausgeführt, der zwei zuein
ander verdrehbare Scheiben aufweist. Im einzelnen wirkt der
Axialfreilauf bei Verdrehung der ersten Scheibe gegenüber
der zweiten Scheibe in einer ersten Drehrichtung wie ein
Axiallager, während er bei einer Verdrehung der ersten
Scheibe gegenüber der zweiten Scheibe in einer zweiten,
entgegengesetzten Drehrichtung zu einer axialen Relativver
schiebung der ersten Scheibe gegenüber der zweiten Scheibe
führt. In der zweiten Drehrichtung verändert der Axialfrei
lauf somit seine axialen Abmessungen um einen definierten
Spreizweg und kann daher als Betätigungseinrichtung bzw.
translatorische Spreizeinrichtung insbesondere innerhalb
einer elektromechanisch betätigbaren Feststellbremse Ver
wendung finden. Selbstverständlich sind darüber hinaus auch
andere Einsatzmöglichkeiten denkbar.
Zur Konkretisierung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß zwischen den beiden Scheiben bzw. Ringen mehrere Wälz
körper und zumindest ein, vorzugsweise mehrere, Spreizkör
per angeordnet sind. Dabei sind sowohl die Wälzkörper wie
auch die Spreizkörper innerhalb eines Käfigs zwischen den
beiden Axialfreilaufscheiben aufgenommen und geführt. Im
einzelnen sind die Spreizkörper jeweils unter Federvorspan
nung vorzugsweise einer Torsionsfeder schwenkbar im Käfig
gelagert. Zur Umsetzung der Spreizfunktion besitzen die
Spreizkörper bezogen auf die Schwenkachse im Käfig eine
nicht-konzentrische Kontur. Daher können sich die Spreiz
körper bei relativer Verdrehung der beiden Scheiben zuein
ander unter Krafteinwirkung der Torsionsfeder aufstellen.
Dies führt zu einer definierten axialen Aufspreizung des
Axialfreilaufs.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
die Schwenkbewegung der einzelnen Spreizkörper innerhalb
des Käfigs durch einen formschlüssigen Anschlag begrenzt.
Dieser Anschlag ist entweder durch einen Vorsprung am
Spreizkörper oder eine Lasche am Käfig realisiert und be
stimmt das Maß des Aufstellwinkels der Spreizkörper. Letzt
lich wird durch den Aufstellwinkel der axiale Spreizweg des
Axialfreilaufs festgelegt.
Damit der Axialfreilauf im aufgespreizten Zustand nicht
notwendigerweise blockiert und eine Verdrehung der ersten
Scheibe gegenüber der zweiten Scheibe verhindert, wirkt der
Axialfreilauf ab Erreichen eines bestimmten Reibmomentes
als Rutschkupplung. In einem solchen Fall rutscht eine der
Scheiben an den aufgestellten Spreizkörpern entlang und
übernimmt die Funktion eines Überlastschutzes.
Zur weiteren Verschleißminimierung ist jeder Spreizkörper
an seiner Berührungsfläche zu den Scheiben des Axialfrei
laufes mit einer veschleißarmen Oberflächenbeschichtung
versehen. Ein frühzeitiger Werkstoffverschleiß an den
Scheiben bzw. den Spreizkörpern kann durch diese Maßnahme
erfolgreich vermieden werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Spreizeinrichtung nach
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Käfigs
eines Axialfreilaufes mit Wälzkörpern und Spreiz
körpern,
Fig. 2 zwei Schnittdarstellungen des Axialfreilaufes mit
einem ersten Anschlag für die Spreizkörper, und
Fig. 3 zwei Schnittdarstellungen des Axialfreilaufes mit
eine zweiten Variante eines Anschlages für die
Spreizkörper.
Die Fig. 1-3 zeigen eine als Axialfreilauf 1 ausgeführte
Spreizeinrichtung zur Umsetzung einer Rotationsbewegung in
eine bezogen auf die Rotationsbewegung axiale Spreizbewe
gung. Der Axialfreilauf 1 umfaßt zwei relativ zueinander
verdrehbare Scheiben 2, 3, die im wesentlichen ringförmig
ausgebildet sind. Zwischen den beiden Scheiben 2, 3 ist ein
Käfig 4 angeordnet, in dem sowohl Wälzkörper 5 als auch
Spreizkörper 6 aufgenommen und geführt sind. Dabei dienen
die Wälzkörper 5, die als Kugeln, Rollen oder ähnliches
ausgeführt sein können, der freien Verdrehbarkeit der bei
den Scheiben 2, 3 zueinander. Die Spreizkörper 6 sind je
weils um eine Achse 7 schwenkbar im Käfig 4 gelagert und
mittels einer Torsionsfeder 8 gegenüber dem Käfig 4 ver
spannt.
Bei Verdrehung der ersten Scheibe 2 gegenüber der zweiten
Scheibe 3 in einer ersten Drehrichtung 9 arbeitet der
Axialfreilauf 1 wie ein gewöhnliches Axiallager, da die
Spreizkörper 6 in dieser Drehrichtung 9 von der ersten
Scheibe 2 infolge geringer Reibkräfte mitgenommen werden.
Bei Drehrichtungsumkehr, d. h. bei Verdrehung der ersten
Scheibe 2 gegenüber der zweiten Scheibe 3 in der zweiten
Drehrichtung ("Spreizdrehrichtung") 10 werden die Spreiz
körper 6 durch die Federkraft der Torsionsfeder 8 gegen die
die beiden Scheiben 2, 3 angestellt und durch die Drehbewe
gung in der zweiten Drehrichtung 10 aufgestellt. Dazu be
sitzen die Spreizkörper 6 eine bezogen auf die Schwenkachse
7 nicht-konzentrische Kontur mit radial vorstehenden Ansät
zen 11, 12. Durch das Aufstellen der Spreizkörper 6 wird
die erste Scheibe 2 gegenüber der zweiten Scheibe 3 um ei
nen definierten Spreizweg s in Achsrichtung 13 verschoben.
Der Axialfreilauf hat damit seine Abmessungen in Achsrich
tung 13 um einen festen Wert vergrößert. Durch diese axiale
Spreizfunktion kann der Axialfreilauf allgemein als trans
latorisches Schaltelement oder aber als Betätigungselement
z. B. innerhalb einer elektromechanisch betätigbaren Fest
stellbremse Verwendung finden. Selbstverständlich sind auch
noch andere Einsatzmöglichkeiten für den beschriebenen
Axialfreilauf denkbar.
Zur Umsetzung eines definierten Spreizweges s, muß der
Schwenkwinkel der Spreizkörper 6 innerhalb des Käfigs be
grenzt werden. Dazu ist jeweils ein formschlüssiger An
schlag zwischen dem Käfig 4 und den Spreizkörpern 6 vorge
sehen. In einer ersten Ausführung nach Fig. 2 ist der An
schlag als Lasche 14 an den Käfig 4 angeformt. Die Schwenk
bewegung der Spreizkörper 6 wird in diesem Fall durch An
schlag der radialen Vorsprünge 11 an den Laschen 14 be
grenzt.
In einer zweiten Variante nach Fig. 3 sind die einzelnen
Spreizkörper 6 mit Vorsprüngen 15 versehen, die bei Betrieb
des Axialfreilaufes 1 in Spreizdrehrichtung 10 nach dem
Aufstellen der Spreizkörper 6 am Käfig 4 anschlagen und ei
ne weitere Schwenkbewegung der Spreizkörper 6 verhindern.
Für diese zweite Variante ist vorteilhaft keine zusätzliche
Bearbeitung des Käfigs 4 erforderlich.
Im axial aufgespreizten Zustand des Axialfreilaufes 1 nach
den Fig. 2b und 3b kann der Axialfreilauf 1 zusätzlich
als Überlastkupplung eingesetzt werden. Bei Anliegen eines
bestimmten Drehmomentes am Axialfreilauf 1 wird das durch
Reibung zwischen den Spreizkörpern 6 und den Scheiben 2, 3
erzeugte Reibmoment überschritten und es erfolgt ein Glei
ten zwischen den Scheiben 2, 3 und den Spreizkörpern 6. Der
Axialfreilauf 1 wirkt dann als Rutschkupplung. Um einen er
höhten Verschleiß bzw. eine Werkstoffbeschädigung zu ver
meiden ist es sinnvoll, die Spreizkörper 6 im Bereich der
Berührungsfläche 16 mit den Scheiben 2, 3 mit eine ver
schleißarmen bzw. besonders widerstandsfähigen Oberflächen
behandlung oder -beschichtung zu versehen.
Claims (10)
1. Spreizeinrichtung zur Umsetzung einer Rotationsbewegung
in eine bezogen auf die Rotationsbewegung axiale Trans
lationsbewegung, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreiz
einrichtung als Axialfreilauf (1) ausgebildet ist mit
zwei relativ zueinander verdrehbaren Scheiben (2, 3),
wobei der Axialfreilauf (1) bei Verdrehung der ersten
Scheibe (2) gegenüber der zweiten Scheibe (3) in einer
ersten Drehrichtung (9) als Axiallager wirkt und bei
Verdrehung der ersten Scheibe (2) gegenüber der zweiten
Scheibe (3) in einer zweiten, entgegengesetzten Dreh
richtung (10) die erste Scheibe (2) relativ zur zweiten
Scheibe (3) einen axialen Weg (s) ausführt.
2. Spreizeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen den Scheiben (2, 3) mehrere Wälzkör
per (5) und zumindest ein in der zweiten Drehrichtung
(10) axial wirksamer Spreizkörper (6) angeordnet sind.
3. Spreizeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß Wälzkörper (5) und Spreizkörper (6) in einem
Käfig (4) zwischen den Scheiben (2, 3) geführt sind.
4. Spreizeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß jeder Spreizkörper (6) unter Federvorspannung
schwenkbar im Käfig (4) gelagert ist.
5. Spreizeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß jeder Spreizkörper (6) bezogen auf die Schwenk
achse (7) im Käfig (4) eine nicht-konzentrische Kontur
aufweist.
6. Spreizeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwenkbewegung zumindest eines Spreizkör
pers (6) innerhalb des Käfigs (4) durch einen form
schlüssigen Anschlag begrenzt ist.
7. Spreizeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Anschlag durch einen Vorsprung (15) am
Spreizkörper (6) ausgebildet ist.
8. Spreizeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Anschlag durch eine Lasche (14) am Käfig
(4) ausgebildet ist.
9. Spreizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Axialfreilauf (1)
für die zweite Drehrichtung (10) bei Überschreiten ei
nes bestimmten Reibmomentes zwischen den Scheiben (2,
3) und jedem Spreizkörper (6) als Rutschkupplung wirkt.
10. Spreizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spreizkörper (6)
an seiner Berührungsfläche (16) zu den Scheiben (2, 3)
mit einer verschleißarmen Oberflächenbehandlung bzw.
-beschichtung versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19955851A DE19955851A1 (de) | 1999-11-20 | 1999-11-20 | Spreizeinrichtung |
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ID=7929711
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DE (1) | DE19955851A1 (de) |
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