DE19950772A1 - Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Sicherheitsgurt für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug, umfassend einen Beckengurt (7) und einen Beckengurtautomaten (2), in dem der Beckengurt (7) auf eine Aufwickelwelle (15) aufgewickelt werden kann, wobei der Sicherheitsgurt eine Gurtbandführung (10) aufweist, die derart zwischen der Aufwickelwelle (15) und dem Beckengurt (7) angeordnet ist, daß sie in einem Crashfall im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere einen Sicherheitsgurt umfassend einen Beckengurt und einen
Beckengurtautomaten, in dem der Beckengurt auf eine Aufwickelwelle aufgewickelt
werden kann.
Ein Sicherheitsgurt der vorgenannten Art findet in der Regel bei sogenannten
Doppelretraktorsystemen Verwendung, in denen ein. Gurtautomat beispielsweise in der
B-Säule eines Kraftfahrzeuges und ein Gurtautomat beispielsweise am Sitz oder am
Rohbau im Beckenbereich verschraubt sind. Als nachteilig bei derartigen
Beckengurtautomaten erweist sich, daß in einem Crashfall aufgrund der
Insassenkinematik eine Änderung des Winkels auftreten kann, unter dem das Gurtband
aus dem Beckengurtautomat herausgeführt wird. Hierbei kann es passieren, daß das
Gurtband gegen eine fixe Kante beispielsweise des Gehäuses des Beckengurtautomaten
anlaufen kann, wodurch unter Umständen eine Beschädigung des Gurtbandes auftreten
kann.
Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist die Schaffung eines
Sicherheitsgurtes der eingangs genannten Art, bei dem eine Beschädigung des
Gurtbandes im Crashfall weitgehend vermieden werden kann.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Sicherheitsgurt eine
Gurtbandführung aufweist, die derart zwischen der Aufwickelwelle und dem Beckengurt
angeordnet ist, daß sie in einem Crashfall im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar ist. Aufgrund einer derartigen Gurtbandführung kann bei einer im Crashfall
auftretenden Winkeländerung verhindert werden, daß das Gurtband gegen eine fixe
Kante beispielsweise des Gehäuses des Beckengurtautomaten anläuft. Vielmehr wird die
Gurtbandführung im Crashfall sich derart in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne bewegen,
daß keine oder nur eine unwesentlich einseitige Belastung des Gurtbandes auftritt, so
daß dieser im Crashfall weitgehend unbeschädigt bleibt. Gleichzeitig wird sich in einem
Crashfall das Gurtband aufgrund der längsverschieblichen Gurtbandführung in
Kraftrichtung ausrichten, so daß eine gute Krafteinleitung gewährleistet ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt der
Beckengurtautomat ein Gehäuse, an dem die Gurtbandführung angebracht ist. Dazu
kann das Gehäuse auf der dem Beckengurt zugewandten Seite einen im wesentlichen in
Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schlitz aufweisen, in dem die Gurtbandführung
gehaltert ist. Auf diese Weise wird mit einfachen Mitteln die Verschieblichkeit der
Gurtbandführung in Fahrzeuglängsrichtung verwirklicht.
Vorteilhafterweise weist die Gurtbandführung eine durchgehende schlitzförmige Öffnung
auf, deren Querschnitt etwa dem des durch sie hindurchgeführten, den Beckengurt
bildenden Gurtbandes entspricht. Auf diese Weise ergibt sich eine vergleichsweise
einfache Ausgestaltung der Gurtbandführung.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die der
Gurtbandführung zugewandten Seiten des die Gurtbandführung halternden Schlitzes des
Gehäuses mit Führungsschienen versehen, die mit den ihnen zugewandten
Seitenflächen der Gurtbandführung derart zusammenwirken, daß sich eine
Längsverschieblichkeit der Gurtbandführung in dem Schlitz ergibt. Dazu können die
Führungsschienen vorteilhafterweise konvexe Außenflächen aufweisen und die diesen
zugewandten Seitenflächen der Gurtbandführung entsprechend konkav geformt sein.
Hier könnten beispielsweise die konvexen Außenflächen durch Rohrhälften oder
dergleichen gebildet sein.
Vorteilhafterweise umfaßt der Sicherheitsgurt geeignete Befestigungsmittel, die die
Bewegung der Gurtbandführung in Fahrzeuglängsrichtung im Normalbetrieb des
Kraftfahrzeugs verhindern, wobei diese Befestigungsmittel nur bei im Crashfall
auftretenden entsprechend starken Beschleunigungskräften die Gurtbandführung
freigeben. Durch derartige Befestigungsmittel kann also gewährleistet werden, daß der
Beckengurtautomat im Normalbetrieb des Kraftfahrzeugs den gleichen Gurttragekomfort
bietet wie aus dem Stand der Technik bekannte Systeme. Nur im Crashfall geben die
Befestigungsmittel die Gurtbandführung frei, so daß diese durch eine Verschiebung in
Fahrzeuglängsrichtung nach vorne die Gefahr der Beschädigung des Gurtbandes
reduzieren kann.
Es besteht die Möglichkeit, daß die Bewegung der Gurtbandführung in
Fahrzeuglängsrichtung gegen die Kraft eines beispielsweise als Druckfeder ausgeführten
Federmittels erfolgt. Hierzu kann an der in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vorderen
Seite der Gurtbandführung ein Kolben angebracht sein, der zwischen den
Führungsschienen verschiebbar ist und auf seiner von der Gurtbandführung
abgewandten Seite gegen das beispielsweise als Druckfeder ausgeführte Federmittel
drückt. Es besteht die Möglichkeit, daß das Federmittel in einem in dem Schlitz des
Gehäuses festgelegten Führungszylinder untergebracht ist, wobei der Kolben in diesen
Führungszylinder hineinbewegbar ist. Durch eine derartige Ausgestaltung der
Gurtbandführung wird gewährleistet, daß die Gurtbandführung in Abhängigkeit von den
auf sie einwirkenden Beschleunigungskräften mehr oder weniger stark beziehungsweise
mehr oder weniger schnell in Fahrzeuglängsrichtung bewegt wird. Weiterhin wird
insbesondere durch das Zusammenwirken von Führungszylinder und Kolben
gewährleistet, daß die auf die Gurtbandführung ausgeübte Federkraft in
Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem erfindungsgemäßen
Sicherheitsgurt;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen Beckengurtautomaten eines
erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtes;
Fig. 3 eine Schnittansicht gemäß den Pfeilen III-III in Fig. 2.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, kann ein erfindungsgemäßer Sicherheitsgurt einen
Schultergurtautomaten 1 und einen Beckengurtautomaten 2 umfassen, die in dem
abgebildeten Ausführungsbeispiel beide an einem Fahrzeugsitz 3 angebracht sind. Von
dem Schultergurtautomaten 1 erstreckt sich der Schultergurt 4 des Sicherheitsgurtes
beispielsweise über eine obere Umlenkung 5 zu einer Steckzunge 6, die auf bekannte
Weise von dem Benutzer in eine entsprechende Aufnahme eingesteckt werden kann.
Von der Steckzunge 6 erstreckt sich der Beckengurt 7 des Sicherheitsgurtes zu dem
Beckengurtautomaten 2.
Anstelle der Anbringung des Schultergurtautomaten 1 und der oberen Umlenkung 5 an
dem Fahrzeugsitz 3 können der Schultergurtautomat 1 und die obere Umlenkung 5 auch
an einer B- oder C-Säule des Kraftfahrzeuges angeordnet sein. Weiterhin besteht auch
die Möglichkeit, den Beckengurtautomaten 2 an dem Rohbau des Kraftfahrzeuges
anzuordnen.
Aus Fig. 2 und Fig. 3 ist der Aufbau des Beckengurtautomaten 2 ersichtlich. Der
Beckengurtautomat 2 umfaßt ein Gehäuse 8, das auf seiner Oberseite einen sich in
Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Schlitz 9 aufweist. Im Bereich des Schlitzes 9 sind
die einander zugewandten Abschnitte der Oberseite des Gehäuses 8 mit sich in Richtung
des Schlitzes 9 erstreckenden Führungsschienen 14 versehen, die eine dem Schlitz 9
zugewandte konvexe Außenfläche aufweisen.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß in dem Schlitz 9 eine Gurtbandführung 10 eingebracht ist,
die sich, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ein Stück weit längs des Schlitzes 9 erstreckt. Die
den Führungsschienen 14 zugewandten Seitenflächen 11 der Gurtbandführung 10 sind
konkav ausgeführt, wobei die konkaven Seitenflächen 11 längs der konvexen
Außenflächen der Führungsschienen 14 gleiten können.
Die Gurtbandführung 10 weist eine im wesentlichen diagonal durch sie hindurch ragende
schätzförmige Öffnung 12 auf, durch die das Gurtband 13, das den Beckengurt 7 bildet,
hindurch geführt ist. Das Gurtband 13 ist im Innern des Gehäuses 8 des
Beckengurtautomaten 2 auf eine Aufwickelwelle 15 mit einer Achse 16 aufgewickelt.
Auf der in Fahrzeuglängsrichtung vorderen Seite der Gurtbandführung 10 ist an dieser
ein Kolben 19 befestigt, der sich von der Gurtbandführung 10 in Fahrzeuglängsrichtung
nach vorne in dem Schlitz 9 in einen ebenfalls in dem Schlitz 9 untergebrachten und an
dem Gehäuse 8 geeignet befestigten Führungszylinder 17 erstreckt. In dem
Führungszylinder 17 ist eine Druckfeder 18 untergebracht, deren in Fahrtrichtung hintere
Seite an der Vorderseite des Kolbens 19 anliegt und einer Bewegung des Kolbens in
Fahrtrichtung entgegenwirken kann.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß in einem Crashfall die Gurtbandführung 10
aufgrund der von dem Beckengurt 7 bzw. des durch die Gurtbandführung 10 hindurch
ragenden Gurtbandes 13 auf die Gurtbandführung 10 übertragenen in
Fahrzeuglängsrichtung nach vorne wirkenden Kräfte sich längs des Schlitzes 9 nach
vorne bewegen kann. Es kann vorgesehen sein, daß die Gurtbandführung 10 durch
geeignete Befestigungsmittel, wie beispielsweise abscherbare Splinte, derart an dem
Gehäuse 8 festgelegt ist, daß sie bei normalem Betrieb des Fahrzeugs nicht in
Längsrichtung beweglich ist. Dagegen werden die beispielsweise als Splinte
ausgeführten Befestigungsmittel im Crashfall, bei dem die auftretenden
Beschleunigungskräfte eine vorgegebene Befestigungskraft übersteigen, beispielsweise
durch Abscheren der Splinte gelöst, so daß die Gurtbandführung 10 durch die
auftretenden Beschleunigungskräfte in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne bewegt
werden kann.
1
Schultergurtautomat
2
Beckengurtautomat
3
Fahrzeugsitz
4
Schultergurt
5
obere Umlenkung
6
Steckzunge
7
Beckengurt
8
Gehäuse von
2
9
Schlitz in
8
10
Gurtbandführung
11
Seitenflächen von
10
12
schlitzförmige Öffnung in
10
13
Gurtband
14
Führungsschiene
15
Aufwickelwelle
16
Achse von
15
17
Führungszylinder
18
Druckfeder
19
Kolben
Claims (10)
1. Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug umfassend einen Beckengurt (7) und einen
Beckengurtautomaten (2), in dem der Beckengurt (7) auf eine Aufwickelwelle (15)
aufgewickelt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsgurt eine
Gurtbandführung (10) aufweist, die derart zwischen der Aufwickelwelle (15) und
dem Beckengurt (7) angeordnet ist, daß sie in einem Crashfall im wesentlichen in
Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ist.
2. Sicherheitsgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Beckengurtautomat (2) ein Gehäuse (8) umfaßt, an dem die Gurtbandführung (10)
angebracht ist.
3. Sicherheitsgurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (8)
auf der dem Beckengurt (7) zugewandten Seite einen im wesentlichen in
Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schlitz (9) aufweist, in dem die
Gurtbandführung (10) gehaltert ist.
4. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gurtbandführung (10) eine durchgehende schlitzförmige Öffnung (12) aufweist,
deren Querschnitt etwa dem des durch sie hindurchgeführten, den Beckengurt (7)
bildenden Gurtbandes (13) entspricht.
5. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Gurtbandführung (10) zugewandten Seiten des die Gurtbandführung
(10) halternden Schlitzes (9) des Gehäuses (8) mit Führungsschienen (14)
versehen sind, die mit den ihnen zugewandten Seitenflächen (11) der
Gurtbandführung (10) derart zusammenwirken, daß sich eine
Längsverschieblichkeit der Gurtbandführung (10) in dem Schlitz (9) ergibt.
6. Sicherheitsgurt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsschienen (14) konvexe Außenflächen aufweisen und daß die diesen
zugewandten Seitenflächen (11) der Gurtbandführung (10) entsprechend konkav
geformt sind.
7. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sicherheitsgurt geeignete Befestigungsmittel umfaßt, die die Bewegung der
Gurtbandführung (10) in Fahrzeuglängsrichtung im Normalbetrieb des
Kraftfahrzeugs verhindern, wobei diese Befestigungsmittel nur bei im Crashfall
auftretenden entsprechend starken Beschleunigungskräften die Gurtbandführung
(10) freigeben.
8. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung der Gurtbandführung (10) in Fahrzeuglängsrichtung gegen die Kraft
eines beispielsweise als Druckfeder (18) ausgeführten Federmittels erfolgt.
9. Sicherheitsgurt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der in
Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vorderen Seite der Gurtbandführung (10) ein
Kolben (19) angebracht ist, der zwischen den Führungsschienen (14) verschiebbar
ist und auf seiner von der Gurtbandführung (10) abgewandten Seite gegen das
beispielsweise als Druckfeder (18) ausgeführte Federmittel drückt.
10. Sicherheitsgurt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Federmittel
(Druckfeder 18) in einem in dem Schlitz (9) des Gehäuses (8) festgelegten
Führungszylinders (17) untergebracht ist, wobei der Kolben (19) in diesen
Führungszylinder (17) hineinbewegbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999150772 DE19950772A1 (de) | 1999-10-21 | 1999-10-21 | Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug |
EP00119395A EP1093981A3 (de) | 1999-10-21 | 2000-09-12 | Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999150772 DE19950772A1 (de) | 1999-10-21 | 1999-10-21 | Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19950772A1 true DE19950772A1 (de) | 2001-04-26 |
Family
ID=7926440
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999150772 Withdrawn DE19950772A1 (de) | 1999-10-21 | 1999-10-21 | Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP1093981A3 (de) |
DE (1) | DE19950772A1 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP1093981A3 (de) | 2002-10-09 |
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