DE19946069A1 - Führung von Kokillen-Hubtischen einer Stranggießanlage - Google Patents
Führung von Kokillen-Hubtischen einer StranggießanlageInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Führung eines Kokillen-Hubtisches einer Stranggießanlage mit auf einem im Abstand über einem Grundrahmen 1 schwingbar angeordneten, zur Aufnahme einer Kokille 2 ausgebildeten Hubtisch 3, mit Mitteln zum Erregen des Hubtisches 3 in vertikale Schwingungsbewegungen und zum Führen der Kokille 2 mittels Querkräfte in allen Richtungen kompensierenden Tellerfedern 4. Die Führung der Stranggießkokille wird dadurch verbessert, daß der Hubtisch 3 an seinen Eckbereichen auf vier mit dem Grundrahmen 1 verbundenen hydraulischen Oszillationszylindern 5-8 angeordnet ist, und daß die Tellerfedern 4 jeweils im Schnittpunkt 9, 10 einer die Kokille 2 mittig schneidenden Vertikalebene x-x mit zwei die Achsen der Oszillationszylinder 5-8 schneidenden oder zu diesen parallelen Ebenen y-y angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Führung eines Kokillen-Hubtisches einer Stranggießan
lage mit auf einem im Abstand über einem Grundrahmen schwingbar angeordne
ten, zur Aufnahme einer Kokille ausgebildeten Hubtisch, mit Mitteln zum Erregen
des Hubtisches in vertikale Schwingungsbewegungen und zum Führen der Kokille
mittels Querkräfte in allen Richtungen kompensierenden Tellerfedern.
Bei Stranggießanlagen mit einer im Angießbereich vertikalen Strangführung muß
die Kokille in senkrechter Oszillation exakt in Linie mit dem aus der Kokille aus
tretenden Strang geführt werden, insbesondere beim Dünnbrammen-
Stranggießen, da die den flüssigen Kern des Stranges umgebende Strangschale
noch äußerst dünn und störungsempfindlich ist.
Weil die zur Kokillenoszillation verwendeten bekannten Antriebselemente wie Ex
zenter oder Hydraulikzylinder von sich aus nicht in der Lage sind, die erforderliche
exakte Senkrechtführung der Kokille zu übernehmen, werden üblicherweise sepa
rate Führungen wie bspw. Hebel, Blattfedern oder Gleitführungen vorgesehen.
Durch außermittige Lage der Kokille auf dem Hubtisch, Veränderung der Rei
bungsverhältnisse zwischen Strangschale und Kokillenwandungen und dadurch
bedingte asymmetrische Kokillenreibung oder Übertragung von Bewegungsimpul
sen aus Strang kann es, insbesondere bei höheren Oszillationsfrequenzen bspw.
in der Größenordnung um 5 bis 10 Hz zu Querbewegungen von Hubtisch und Ko
kille kommen. Diese Bewegungen und die sie auslösenden Kräfte müssen von
den Führungen aufgenommen und kompensiert werden.
Nachteilig ist hierbei, daß die Steifigkeit bekannter Führungen jeweils nur in einer
Ebene optimal, in anderen Ebenen jedoch unzureichend ist. Um dennoch eine
exakt lineare Führung in zwei sich schneidenden vertikalen Ebenen zu gewährlei
sten, müßten Führungen in wenigstens zwei Ebenen vorgesehen werden. Die
Vielzahl hierzu erforderlicher Führungselemente, ausgerichtet auf wenigstens zwei
unterschiedliche Ebenen, scheidet jedoch im Bereich der Kokille zumindest aus
Gründen von Platzbedarf, Betriebskosten und Verschleißanfälligkeit aus. Außer
dem ist die dadurch bedingte Vermehrung der die schwingenden Massen uner
wünscht, weil diese eine Vervielfachung der die Schwingungserzeugung erforder
lichen Energie zur Folge haben.
Aus dem Dokument AT-383.521 ist es bekannt, die Oszillationseinrichtung einer
Stranggießkokille mit über Eckgetriebe antreibbaren Exzenterwellen auszubilden,
die über Gelenktaschen an Ecken des rechteckigen Hubtisches angreifen und ihn
in vertikal gerichtete Schwingungen versetzen. Mit Hilfe dieser Oszillationsein
richtung werden die Gewichtskräfte der Stranggießkokille in das ortsfeste Stützge
rüst, welches die Stranggießkokille umgibt, eingeleitet. Zur Führung der Strang
gießkokille in vertikaler Richtung bzw. bei Ausführung der Stranggießkokille als
Bogenkokille in Richtung der gebogenen Strangachse dient ein mit wenigstens
einer Membranfeder ausgestatteter Federträger, der einseitig an einem Ausleger
des Hubtisches mit der Stranggießkokille, und andererseits mit dem ortsfesten
Stützgerüst in Verbindung steht.
Die bekannte Oszillationseinrichtung mit ihren beiden Eckgetrieben sowie vier La
gerungen für die Exzenterwellen ist außerordentlich verschleißanfällig, weil die
Oszillationsbewegungen unmittelbar in die Exzenterlagerungen sowie in die Eck
getriebe übertragen werden und diese erheblich belasten.
Des weiteren ist die einseitige Anordnung der Führung an einer Längsseite des
Hubtisches in sofern von Nachteil, weil sie eine Kippneigung des Hubtisches indu
ziert und die daraus resultierenden ungleichen Kräfte sowohl eine asymmetrische
Reibung der Strangschale in der Kokille verursachen als auch eine zusätzliche
Belastung der Lagerungen an den Exzenterwellen verursachen können. Alle diese
negativen Faktoren sind geeignet, den Verschleiß der bekannten Oszillationsein
richtung zu beschleunigen.
Die DE 195 47 779 A1 offenbart eine Stranggießkokille mit hydraulisch betriebener
Oszillationseinrichtung und eine die Kokille gegenüber einem ortsfesten Stützge
rüst abstützende Führungseinrichtung.
Um die Stranggießkokille konstruktiv mit einer geringe zu bewegende Massen
aufweisende Oszillationseinrichtung auszurüsten und den hierfür im Nahbereich
der Stranggießkokille benötigten Platz zu reduzieren, weist die Oszillationsein
richtung einen das Kühlmedium in pulsierenden Druckverlauf versetzenden
Pulsator sowie eine die Oszillationskräfte aufnehmende Stützeinrichtung auf.
Dabei kann die Führungseinrichtung von zwei die Stranggießkokille peripher um
gebenden scheibenförmigen Federn gebildet sein, wobei diese sowohl mit der
Stranggießkokille, als auch mit dem ortsfesten Stützgerüst verbunden sind und der
Raum zwischen den scheibenförmigen Federn von Kühlmedium durchströmt ist
und die scheibenförmigen Federn unterschiedliche Federkonstanten aufweisen.
Bei einer langgestreckten Stranggießkokille für einen bspw. 1800 mm breiten
Gußstrang sowie unter Berücksichtigung der Schmalseiten-Verstelleinrichtungen
würden peripher umgebende scheibenförmige Federn einen inneren kreisförmigen
Durchmesser von wenigstens 2500 mm und einen äußeren kreisförmigen Durch
messer von mindestens 3500 mm ergeben. Die Ausbildung und Einbauverhältnis
se derartiger Scheibenfedern sind unrealistisch sowie aus Platzgründen unan
nehmbar.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Stranggießanlage der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten
Art hinsichtlich der Führungsanordnung der Kokille dahingehend zu verbessern,
daß einerseits geeignete Platzverhältnisse für eine Unterbringung von Tellerfedern
im Bereich des Kokillen-Hubtisches und der Schwingungs-Erzeugungsorgane bei
geringstmöglichem Platzbedarf gewährleistet sind und daß andererseits das ge
samte schwingende System eine symmetrische Lastenverteilung aufweist.
Zur Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der Hubtisch
an seinen Eckbereichen auf vier mit dem Grundrahmen verbundenen hydrauli
schen Oszillationszylindern angeordnet ist und dass die Tellerfedern jeweils im
Schnittpunkt einer die Kokille mittig schneidenden Vertikalebene mit zwei die Ach
sen der Oszillationszylinder schneidenden Ebene oder zu diesen parallelen Ebe
nen angeordnet sind.
Bei einer symmetrischen Lastenverteilung der schwingenden Massen sowohl rela
tiv zu einer die Kokille mittig schneidenden Achse, als auch einer dazu senkrecht
stehenden, die Längsachse der Kokille halbierenden Vertikalebene wird entspre
chend der Anordnung der Tellerfeder und der Oszillationszylinder eine exakt verti
kale Schwingungsbewegung bei Einhaltung eines minimalen Einbauraumes für die
vorgenannten Konstruktionselemente erreicht.
Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Antage bzw. der dafür vorgese
henen Oszillationselemente sind entsprechend den Unteransprüchen vorgesehen.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachste
henden Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispieles. Es zeigen
Fig. 1 die Stranggießkokille mit Wasserkästen und Hubtisch sowie mit
Tellerfedern als Führungsorgane in Draufsicht;
Fig. 2 und die Stranggießkokille im Einbauzustand auf dem Hubtisch oberhalb
Fig. 3 des Grundrahmens sowie mit den sie führenden Tellerfedern;
Fig. 4 den Einbau von Tellerfedern zwischen Grundrahmen und Hubtisch.
Fig. 1 zeigt in Draufsicht die Stranggießkokille 2 im Einbau im Hubtisch 3. Er
kennbar ist die Kokille 2 innerhalb des Kokillenrahmens 16 durch Stütz- und
Klemmelemente 18 an ihrer Breitseite mit Kupferplatten 17 versehen. Die Schmal
seitenverstellung 19 ist in üblicher Bauart so angeordnet, daß die Strangbreite
während oder nach dem Gießbetrieb eingestellt werden kann. Der Hubtisch 3 ist
an seinen Eckbereichen auf vier mit dem Grundrahmen 1 verbundenen hydrauli
schen Oszillationszylindern 5-8 angeordnet. Die Tellerfedern 4, 4' sind jeweils im
Schnittpunkt 9, 10 einer die Kokille 2 mittig schneidenden Vertikalebene x-x mit
zwei die Achsen der Oszillationszylinder 5-8 schneidenden oder zu diesen pa
rallelen Ebenen y-y angeordnet. Mit der Bezugsziffer 15 sind Wasserkästen und
mit 16 ein Kokillenrahmen rein schematisch angedeutet.
Die Fig. 2 und 3 zeigen jeweils in Ansicht in Richtung der Mittelebene x-x und
teilweise im Schnitt die Kokille 2 mit den Schmalseitenverstellungen 19 und Was
serkästen 15 zwischen den Klemmelementen 18 des Kokillenrahmens 16 auf dem
Hubtisch 3. Dieser besitzt auswärts gerichtete Pratzen, welche auf den Oszillati
onszylindern 5-8 kraftschlüssig aufliegen. Die Tellerfedern 4 sind einerseits mit
peripheren Rändern 11 gemäß Fig. 4 in einem mit dem Grundrahmen 1 verbun
denen kreisförmigen Hohlkörper 13 eingespannt, und besitzen andererseits einen
in ihrem zentralen Bereich befestigten Stützkörper 14, der am Hubtisch 3 fest ver
ankert ist. Dabei findet gemäß Darstellung in den Fig. 3 und 4 eine symmetri
sche Krafteinleitung der schwingenden Massen in der Mittelebene x-x statt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht weiterhin vor, daß der periphere Rand 11
bzw. der Einspannbereich der Feder 4' bzw. Feder 4 vergleichsweise breit ausge
bildet ist und zwischen ebenfalls breiten Einspannflächen des Hohlkörpers 13 un
ter Zwischenlage elastischer Einlagen 12 mit Reibschluß einspannbar ist. Die ela
stischen Einlagen verhindern scharfe Umlenkungen beim Auslenken der Federn
an der inneren Abschlußkante des Hohlkörpers 13 und eine dadurch verursachte
Bruchgefährdung. Der Hohlkörper 13 ist mittels Verschraubungen 21, 22 mit dem
Grundrahmen 1 verbunden.
Die elastischen Einlagen 12 können aus Gummi oder Kunststoffplattenmaterial
bestehen, das eine Härte zwischen 80° und 90° Shore, bevorzugt 85° Shore auf
weist. Die Zwischenlagen können auch aus z. B. Bronze, oder Kupfer bestehen.
Eine Beschichtung der Tellerfedern mit einem metallischen Werkstoff ist ebenfalls
möglich.
Eine Ausgestaltung sieht weiter vor, daß die Einspannbreite der peripheren Berei
che 11 der Federn 4 wenigstens 40 mm beträgt.
Besonders günstige Einbau- und Platzverhältnisse ergeben sich mit der Anord
nung der Erfindung dadurch, daß die Tellerfedern 4, 4' in einem Einbauraum zwi
schen dem Grundrahmen 1 und dem darüberliegenden Hubtisch 3 angeordnet
sind. Das erspart unnötigen Platzbedarf beim Einbau der Tellerfedern.
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, können Tellerfedern in einfacher Anord
nung gemäß Fig. 2 oder in einer Doppelanordnung gemäß Fig. 3 und 4 verwendet
sein. Die Doppelanordnung ergibt bei unveränderter Dicke der einfachen Federn
eine erhöhte Federnkonstante und entsprechende Resonanzabstimmung bei der
Schwingungserzeugung. Weiterhin wird durch die Mehrfachanordnung, bspw.
durch die Doppelanordnung die Führung des Stützkörpers 14 in Richtung der Ver
tikalebene x-x verbessert.
1
Grundrahmen
2
Kokille
3
Hubtisch
4
Tellerfeder
5
Oszillationszylinder
6
Oszillationszylinder
7
Oszillationszylinder
8
Oszillationszylinder
9
Schnittpunkt
10
Schnittpunkt
11
Peripherer Rand
12
Einlage
13
Hohlkörper
14
Stützkörper
15
Wasserkasten
16
Kokillenrahmen
17
Kupferplatte
18
Klemmelement
19
Schmalseitenverstellung
21
Verschraubung
22. Verschraubung
22. Verschraubung
Claims (7)
1. Führung eines Kokillen-Hubtisches einer Stranggießanlage mit auf einem
im Abstand über einem Grundrahmen (1) schwingbar angeordneten, zur
Aufnahme einer Kokille (2) ausgebildeten Hubtisch (3), mit Mitteln zum Er
regen des Hubtisches (3) in vertikale Schwingungsbewegungen und zum
Führen der Kokille (2) mittels Querkräfte in allen Richtungen kompensie
renden Tellerfedern (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hubtisch (3) an seinen Eckbereichen auf vier mit dem Grundrah
men (1) verbundenen hydraulischen Oszillationszylindern (5-8) angeordnet
ist, und daß die Tellerfedern (4) jeweils im Schnittpunkt (9, 10) einer die Ko
kille (2) mittig schneidenden Vertikalebene (x-x) mit zwei die Achsen der
Oszillationszylinder (5-8) schneidenden oder zu diesen parallelen Ebenen
(y-y) angeordnet sind.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tellerfedern (4) einerseits mit peripheren Rändern (11) in einem mit
dem Grundrahmen (1) verbundenen kreisförmigen Hohlkörpern (13) einge
spannt, und andererseits einen in ihrem zentralen Bereich befestigten
Stützkörper (14) besitzen, der am Hubtisch (3) fest verankert ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der periphere Einspannbereich (11) der Feder(n) (4) vergleichsweise
breit ausgebildet ist und zwischen ebenfalls breiten Einspannflächen des
Hohlkörpers (13) unter Zwischenlage elastischer Einlagen (12) mit Reib
schluß einspannbar ist.
4. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elastischen Einlagen (12) aus Gummi- oder Kunststoffplattenmate
rial bestehen, oder die Zwischenlagen aus Bronze oder Kupfer bestehen,
oder daß die Tellerfedern (4) eine Beschichtung aus metallischen Wirkstof
fen aufweisen.
5. Anlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gummi- oder Kunststoffmaterial eine Härte zwischen 80 und 90°
Shore, bevorzugt 85° Shore aufweist.
6. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspannbreite der peripheren Bereiche (11) der Federn (4) wenig
stens 40 mm beträgt.
7. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tellerfedern in einem Einbauraum zwischen dem Grundrahmen (1)
und dem darüberliegenden Hubtisch (3) angeordnet sind.
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