DE19942034A1 - Lenkvorrichtung für landwirtschaftliche Anhänger - Google Patents
Lenkvorrichtung für landwirtschaftliche AnhängerInfo
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Abstract
Verfahren zur spurgetreuen Nachführung eines Anhängegerätes (AG), das hinter einem Traktor (TR) mittels einer Knickdeichsel (D) oder mit einer Achsschenkellenkdeichsel gelenkig an einem Zugmaul (Z) angehängt ist, wobei ein Deichselgelenk (Z, KP) mit dem von einer Stellvorrichtung (MP) angesteuerten Aktor (AK, AK1) winkelstellend beaufschlagt ist, wobei der Aktor (AK, AK1) jeweils von der Stellvorrichtung (MP) derart regelnd angesteuert wird, daß ein virtueller Anlenkpunkt (A), der Schnittpunkt von einer Traktormittellinie (TM) und einer Anhängermittellinie (AM) ist, äquidistant zu Achsmittelpunkten (ST, S2) einer Traktorachse und einer Anhängerachse ist, wenn sich diese auf einer Kreisbahn befinden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur spurgetreuen Nachführung
eines Anhängegerätes, das hinter einem Traktor mittels einer
Knickdeichsel oder mit einer Achsschenkellenkdeichsel gelenkig an
einem Zugmaul angehängt ist, wobei ein Deichselgelenk mit dem von
einer Stellvorrichtung angesteuerten Aktor winkelstellend
beaufschlagt ist.
In der Landwirtschaft werden zur Pflege der Ackerfrüchte zum
überwiegenden Teil an eine Zugmaschine angehängte Geräte genutzt.
Als Zugmaschine finden in der Regel Traktoren Verwendung, welche
dem angehängten Gerät über Zapfwelle, Spannungsversorgung oder
Hydraulikkreise Energie zur Verfügung stellen. Die vielfältige
Energie wird genutzt, um die vielfältigen Aufgaben, wie Spritzen,
Säen, Dünger verteilen, Schwad aufnehmen usw. durchzuführen.
Viele der angehängten Geräte werden im aufgelaufenen Bestand
genutzt. Um den Bestand nicht zu zerstören, benutzen die Pflege
kombinationen in der Regel Fahrgassen, die schon beim Säen in der
richtigen Pflegebreite angelegt werden. Angehängte Geräte haben
aber gewöhnlich den Nachteil, daß sie sich in Kurvenfahrten so
verhalten, daß sie die Kurve abkürzen wollen und nicht im gleichen
Radius wie die Zugmaschine laufen. Dieses wiederum zerstört den
Bestand, der neben der Fahrgasse angepflanzt wurde und mindert den
Ertrag des Landwirtes.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Mißstand zu beheben und
angehängte Geräte "in der Spur" der Zugmaschine laufen zu lassen.
Die Lösung besteht darin, daß der Aktor jeweils derart regelnd
beaufschlagt wird, daß ein virtueller Anhängepunkt, der
Schnittpunkt von einer Traktormittellinie und einer
Anhängermittellinie äquidistant zu Achsmittelpunkten einer
Traktorachse und einer Anhängerachse ist, wenn sich diese auf
einer Kreisbahn befinden.
Die Gesamtanordnung besteht aus einer Zugmaschine, einem
angehängten Gerät, welches mit einer Knickdeichsel oder eine Achs
schenkellenkung versehen ist, einer Vorrichtung zur Verstellung
der Knickdeichsel oder der Achsschenkellenkung, einer Vorrichtung
zur Steuerung dieser Verstellvorrichtung sowie Meßwertaufnehmern
zur Messung des Zugmaulwinkels, des Knickwinkels oder
Achsschenkelwinkels und zur Aufnahme der Winkelgeschwindigkeit des
Zugfahrzeuges (Gyroscop) und ggf. eines Sensors zur Ermittlung der
Neigung des gezogenen Fahrzeugs sowie eines Wegsensors.
Über die Sensoren erhält die Steuervorrichtung fortlaufend
Eingangssignale, die es in Ausgangssignale zur Steuerung der
Einstellung der Knickdeichsel bzw. der Achsschenkellenkung
umsetzt. Bei den Eingangssignalen sind folgende Kombinationen
denkbar, wenn zwei Sensoren genutzt werden.
erster Sensor | |
zweiter Sensor | |
Messung Winkelgeschwindigkeit und | Knickdeichselwinkels (β) |
Messung Winkelgeschwindigkeit und | Achsschenkelwinkels (β) |
Messung Winkels am Zugmaul(α) und | Knickdeichselwinkels (β) |
Messung Winkels am Zugmaul(α) und | Knickdeichselwinkels (β) |
Für die Ausgangssignale ist es unerheblich, ob damit die
Achsschenkel oder die Knickdeichsel verstellt wird. Auch ist es
unerheblich, ob die aufgebrachte Kraft zur Verstellung über ein
Hydrauliksystem, ein Pneumatiksystem oder elektromotorisch
erfolgt.
Ein Sicherheitsbolzen vervollständigt die Anordnung. Er wird
benutzt, um sie z. B. bei Straßenfahrten zu verriegeln.
Um zu den Meßwerten die entsprechenden Sollsignale zu ermitteln,
wird folgende Implikationskette benutzt:
Aus dem Radius R des Kreises auf dem sich die Zugmaschine
befindet, wird ein Gesamtwinkel γ zwischen der Zugmaschine und
dem gezogenen Gerät errechnet.
Aus dem Gesamtwinkel γ wird die Stellung des Winkels α, β an dem
Zugmaul der Zugmaschine sowie an der Knickdeichsel oder den
Achsschenkeln ermittelt.
Laufend wird aus der Änderung des Radius R des Kreises, auf dem
sich die Zugmaschine befindet, mit Hilfe einer Übertragungs
funktion die Änderung des Winkels β an der Knickdeichsel oder den
Achsschenkeln ermittelt. Die Übertragungsfunktion wird aus
geometrischen Größen der Anordnung bestimmt. Dieses ist
insbesondere wichtig für den möglichst spurgetreuen Übergang beim
Hineinfahren in und Herausfahren aus einer Kurve.
Da sich der Gesamtwinkel γ zwischen der Zugmaschine und dem
gezogenen Gerät aber nur dann eindeutig bestimmen läßt, wenn der
Anlenkpunkt fest ist, hier aber ein variabler "imaginärer"
Anlenkpunkt eingeführt ist, wird durch ein Iterationsverfahren der
Fehler bei der Berechnung beliebig klein gehalten.
Bei den nachfolgenden Berechnungen gilt folgende Notation
R: = Radius des Kreises, auf dem sich der Schnittpunkt zwischen der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und seiner Hinterachse bewegt,
M: = Mittelpunkt des Kreises auf dem sich das ziehende Fahrzeug bewegt
ST: = Schnittpunkt der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und seiner Hinterachse (Hinterachspunkt)
S2: = Schnittpunkt der Mittelachse des gezogenen Fahrzeuges und seiner Achse (Hängerachspunkt)
A: = Anlenkpunkt zwischen den beiden Fahrzeugen (virtuell)
α = Winkel zwischen der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und der Deichsel D am Zugmaul Z
β = Winkel zwischen der Knickdeichsel und der Mittelachse des gezogenen Fahrzeugs oder Winkel an den Achsschenkeln
γ = Gesamtwinkel zwischen der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und der Mittelachse des gezogenen Fahrzeugs oder zur gedachten Achse parallel zu den Achsschenkeln
LT: = Abstand zwischen dem Hinterachspunkt ST und dem Zugmaul Z - Zugmaulabstand -
LD: = der Knickdeichsel D
LS: = Abstand zwischen dem Hängeachspunkt S2 und dem Knickpunkt KP - (bei Achsschsnkellung ist LS = 0) -
R: = Radius des Kreises, auf dem sich der Schnittpunkt zwischen der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und seiner Hinterachse bewegt,
M: = Mittelpunkt des Kreises auf dem sich das ziehende Fahrzeug bewegt
ST: = Schnittpunkt der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und seiner Hinterachse (Hinterachspunkt)
S2: = Schnittpunkt der Mittelachse des gezogenen Fahrzeuges und seiner Achse (Hängerachspunkt)
A: = Anlenkpunkt zwischen den beiden Fahrzeugen (virtuell)
α = Winkel zwischen der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und der Deichsel D am Zugmaul Z
β = Winkel zwischen der Knickdeichsel und der Mittelachse des gezogenen Fahrzeugs oder Winkel an den Achsschenkeln
γ = Gesamtwinkel zwischen der Mittelachse des ziehenden Fahrzeugs und der Mittelachse des gezogenen Fahrzeugs oder zur gedachten Achse parallel zu den Achsschenkeln
LT: = Abstand zwischen dem Hinterachspunkt ST und dem Zugmaul Z - Zugmaulabstand -
LD: = der Knickdeichsel D
LS: = Abstand zwischen dem Hängeachspunkt S2 und dem Knickpunkt KP - (bei Achsschsnkellung ist LS = 0) -
Bei den nachfolgenden Ausführungen wird fast immer davon
ausgegangen, daß eine Knickdeichsellenkung vorhanden ist.
Die Ausführungen haben aber auch für die Achsschenkellenkung
Gültigkeit. Man setzt dafür einfach den Abstand LS von
Hängerachspunkt S2 zum Knickpunkt KP als Null.
Bei äquidistantem Abstand zwischen den Hinterachspunkt ST und dem
Anlenkpunkt A sowie dem Hängerachspunkt S2 und dem Anlenkpunkt A
ist ersichtlich, daß sich beide Achspunkte auf dem gleichen Radius
bewegen, was der spurgetreuen Nachführung des gezogenen Fahrzeugs
entspricht.
Der Winkel γ, der sich zwischen dem gezogenen und dem ziehenden
Fahrzeug nach einer Übergangszeit einstellt, unter der
Voraussetzung, daß die Achspunkte ST, S2 äquidistant von dem
Anlenkpunkt liegen, kann aus dem Radius R auf dem sich der
Hinterachspunkt ST bewegt und der Länge a zwischen diesem und dem
Anlenkpunkt A ermittelt werden.
Bei der Konstellation handelt es sich nämlich um zwei
rechtwinklige Dreiecke: M - S2 - A; M - ST - A
Wie gezeigt, folgt ein gezogenes Fahrzeug auf einem Kreis in der
Spur des ziehenden genau dann, wenn der Anlenkpunkt äquidistant
zwischen den beiden Fahrzeuge liegt, es stellt sich dann ein
Gesamtwinkel γ ein.
Mit Hilfe der Knickdeichsel werden deshalb an ihr die Winkel α und
β so verstellt, daß der Schnittpunkt der Verlängerungen der
Mittelachsen der beiden Fahrzeuge genau äquidistant zu den beiden
Fahrzeugen im imaginären Schnittpunkt A liegt.
Dieses ist genau dann erreicht, wenn LS + X = LT + y gilt, wobei
X = Abstand A - KP
Y = Abstand A - Z
X = Abstand A - KP
Y = Abstand A - Z
(1) x = LT - LS + y
oder
(1') y = LS - LT + x
Bei weiteren Berechnungen werden LS, LT und LD als Maße aus der
Geometrie des Systems und aus den Berechnungen des vorangegangenen
Kapitels als bekannt vorausgesetzt.
Weiterhin gilt γ' = 180° - γ. Für Dreiecke allgemein gilt die Summe
der Innenwinkel γ' = 180°, also α + β + γ; die Summe der Einzelwinkel
ist der Gesamtwinkel.
Mit Hilfe der Projektionen x' und y' der Abstände x bzw. y auf die
Deichsel D ergeben sich:
Desweiteren ist aus dieser Projektion ein Winkel δ abzuleiten.
(3) x' + y' = LD.cos (δ)
δ läßt sich aus bekannten Größen bestimmen. Mit dem Sinussatz gilt
nämlich:
Nach δ ausgelöst ergibt sich:
Aus (3) und (4) folgt dann
Durch Substituierung des Kosinausdruckes in (3') mit Hilfe einer
Strukturkonstanten K und mit Hilfe von (2) und (2')
läßt sich nun schreiben:
(5) und (1) sind zwei Gleichungen für die zwei Unbekannten, welche
ergeben:
Über die Sinussätze lassen sich nun auch die Winkel α und β
berechnen:
Somit läßt sich bei einer Bewegung des Traktors auf einem
gegebenen Kreis jeweils bei gegebenen Abmessungen der Lenkerkompo
nenten LS, LT, LD, ein optimales Winkelpaar α, β bestimmen, bei
dem die Spurtreue vorliegt.
Der Übergang von der Geradeausfahrt in eine Kurve erfordert eine
gesonderte Betrachtung. Ist bei einer ungeregelten Anordnung die
Tendenz, die Kurve "abzukürzen" zu beobachten, erkennt man bei den
bekannten geregelten Anordnungen, daß sich beim Einfahren in eine
Kurve eine Tendenz zum "weiter ausholen" einstellt, welche ebenso
den Bestand gefährdet.
Während das Zugfahrzeug schon mit der Kurvenfahrt beginnt, wird in
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung das gezogene Fahrzeug
noch so lange in der Geradeausfahrt gehalten, bis es an der Stelle
angekommen ist, wo das Zugfahrzeug die Kurvenfahrt begann.
Desweiteren fährt erfindungsgemäß das gezogene Fahrzeug beim
Übergang von der Kurvenfahrt in die Geradeausfahrt die Kurve erst
zu Ende.
Mit Hilfe einer numerischen Simulation wird hier das gewünschte
Verhalten für den Übergang des Winkels β beim Einfahren und beim
Ausfahren in einer Kurve nachgebildet.
Bezogen auf den Weg kann dieser Übergang sehr gut durch eine
Polynom 2ten Grade approximiert werden:
β = (s) hs2 + is + j; h, i, j sind Parameter
Um nun, wie in der Regelungstechnik allgemein üblich, aus dem
Eingangssignal das Ausgangssignal zu ermitteln, wird die
Übertragungsfunktion H(s) gesucht, welche für jede Änderung des
Radius R(s), d. h. der wegabhängigen Radiusfunktion den Sollwinkel
β = (s) bestimmt.
(7) (s) = R(s).∫H(s) ds
R(S) sei für diesen Zeitraum konstant R(s) = Rs. Damit ergibt sich
also
mit
H(s) = 0 | für s < 0 |
H(s) = 2hs/Rs + i/Rs | für 0 < = s < = LS + LT + LD |
H(s) = 0 für | s < L + LD + LT |
Es sind nun die Koeffizienten des Polynoms zu bestimmen.
Die Funktion muß den Zielwert β aus den früheren Berechnungen
erreichen, wenn das gezogene Fahrzeug an der Stelle angekommen
ist, an der das ziehende Fahrzeug die Kurve begonnen hat.
Wenn das ziehende Fahrzeug in die Kurve fährt, dann bewegt sich
der Anlenkpunkt des Zugmauls erst über die Linie der
Geradeausfahrt hinaus in die entgegengesetzte Richtung, da er sich
auf einem Kreis mit größerem Radius aber gleichem Mittelpunkt wie
der Hinterachspunkt ST befindet. Dieser Punkt hat den von der
Linie am weitesten entfernten Punkt erreicht, wenn er sich auf
gleicher Höhe mit dem Punkt befindet, wo der Traktor die
Kurvenfahrt begann. Das ist nach Durchfahren des Zugmaulabstandes
LT der Fall. Da ein Maximum vorliegt, gilt:
Ein Bezugssystem wird gewählt, bei dem der Funktionswert zum
Startpunkt bei 0 liegt, so daß
Bei j = 0 dienen jetzt die 2 restlichen Gleichungen, die
verbleibenden Unbekannten zu bestimmen. Aus (9) folgt sofort:
i = 2hLT
und damit für
Werden nun nacheinander mehrere Lenkbewegungen ausgeführt, dann
faßt man vorteilhaft die Radiusfunktion R(s) als Sprungänderung
des Eingangssignals auf dem zweiten Änderungsort R(s) =
Rs1 - Rs2 welche aber für den Weg LT + LS + LD, beginnend bei dem
ersten Änderungsort S1 bzw. dem zweiten Änderungsort S2 wieder
konstant gehalten wird. Die Zielwerte β können ebenfalls bestimmt
werden: β = β1 - β2.
Die Berechnungen für die einzelnen Werte für β ergeben sich aus
den vorigen Ausführungen. Damit gelten dann die obigen
Berechnungen für die Koeffizienten auch für diese Betrachtungen.
Die einzelnen Funktionen H1, H2,. . .Hn können also eindeutig
bestimmt werden.
Die Übertragungsfunktionen H1(s). . .Hn(s) sind nur für die
gestreckte Länge LT + LS + LD der Lenkerkomponenten definiert und
liefern ab einer bestimmten Strecke nur noch Nullen, so daß die
Integrale konstant bleiben und damit fges(s), was dem Zustand
entspricht, daß keine Lenkbewegungen mehr ausgeführt werden. Das
kann in Geradeausfahrt, aber auch in der konstanten Kurvenfahrt
der Fall sein.
Faßt man die Radiusfunktion R(s) als Sprungänderung auf, dann ist
auch ersichtlich, daß die Radiusfunktion R(s) negativ werden kann.
Für die Übertragungsfunktion wird dann der Parameter h negativ,
was einer Umkehrung der Parabel entspricht. Dieses kommt zum
Tragen, wenn die Kurvenfahrt beendet wird und in die
Geradeausfahrt gelenkt wird oder aber von der Geradeausfahrt in
die andere Richtung gelenkt wird.
Oben wurde gezeigt, daß der Winkel γ von dem Abstand a des
Hinterachsenpunktes ST vom Anlenkpunkt A abhängig ist und die
Abstandskomponente y wiederum mit dem Winkel γ zusammenhängt. Für
eine Berechnung eines jeweiligen Winkels γ mit einem
Mikroprozessor in einer akzeptablen Zeit, wobei der Fehler so
klein wie praktisch zulässig sein soll, wird nachfolgend ein
Iterationsverfahren
angegeben.
Mit dem Startwert
wird berechnet
Der nächste Wert y1 wird dann nach der Formel (6) bestimmt:
Daraus wird dann γ1 bestimmt und so weiter, bis die Abschätzung
|γn - γ(n-1) ≦ ε|
erfüllt ist, wobei ε angemessen klein gewählt werden kann.
Untersuchungen mit bekannten Geometrien haben ergeben, daß nach
dem ersten Iterationsschnitt der Fehler kleiner als ein Promille
ist und der Funktionswert nach dem dritten Iterationsschritt
keine signifikante Änderung mehr erfährt.
Im hängigen Gelände tendiert ein quer zum Hang oder schräg
zum Hang gezogenes Fahrzeug leicht dazu, talwärts auszubrechen,
was im Falle der gezogenen landwirtschaftlichen Fahrzeuge eine
Zerstörung des Bestandes zur Folge hat. Lenkt man nun das
angehängte Fahrzeug im geeigneten Maße berghoch, gleicht es diese
talwärts gerichtete Tendenz wieder aus und das Fahrzeug bleibt in
der Spur.
Mit Hilfe eines Neigungsmessers, welche die seitliche Neigung
des gezogenen Fahrzeugs zur Erdanziehungskraft miß und damit ein
Maß für die seitliche Neigung des befahrenen Hanges
angibt, wird die Lenkung des angehängten Fahrzeug dergestalt
verstellt, daß sich die talabwärts ziehenden Kräfte und die
bergwärts gerichtete Lenkwirkung ausgleichen.
Die talwärts ziehende Kraftwirkung kann nur abgeschätzt und nicht
direkt berechnet werden, da sie von Faktoren wie Gewicht,
Gewichtsverteilung, Bodenbeschaffenheit und Bereifung abhängig
ist. Deshalb wird dem Benutzer über eine Bedieneinrichtung die
Möglichkeit gegeben, das Maß der korrigierenden Verstellung der
Lenkung angemessen zu erhöhen oder zu mindern.
Die in den vorangegangenen Kapiteln vorgestellt Lenk
strategie und die die Hangfahrt verbessernde Lenkstrategie
wirken vorzugsweise zugleich.
Der Benutzer erhält vorzugsweise die Möglichkeit, über
verschiedene Regelstrategien ein- oder abzuschalten. Die Tasten
dazu können an einem Multifunktionsgriff angeordnet sein. Dabei
ist immer eine Möglichkeit gegeben, daß der Benutzer das
Regelsystem übersteuert und damit auch die Regelung deaktiviert.
Über eine besondere Sperre läßt sich ein Zustand einstellen, der
eine Aktivierung der Regelung unmöglich macht. Der Benutzer wird
vorzugsweise über einen Bildschirm über den Zustand der
eingestellten Regelstrategien informiert. Desweiteren werden dort
vorzugsweise Alarme angezeigt, die auf mögliche Gefahren bei einer
extremen Geländeneigung oder extremen Lenkeinschlag sowie auf
fehlerhafte Sensoren und Aktoren hinweisen.
Um den Radius des zu ziehenden Fahrzeuges unmittelbar eindeutig
bestimmen zu können, wird auf diesem eine Gyroscope G installiert.
Das Gyroscope gibt ein analoges Signal ab, welches direkt
proportional zur Winkelgeschwindigkeit des Traktors in der
Horizontalebene ist. Mit Hilfe der tatsächlichen Geschwindigkeit,
welche über einen Wegsensor WS gewonnen wird, kann der jeweilige
eingeschlagene Radius R ermittelt werden und somit als ein von den
Deichselwinkeln α, β unabhängiges Eingangssignal für die Steuerung
dienen.
Es gilt nämlich:
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf ein Traktor-Hänger-Anordnung;
Fig. 2 zeigt eine geometrische Lenkungsschema;
Fig. 3 zeigt ein spurtreues idealisiertes Lenkungsschema;
Fig. 4 zeigt einen Fahrwegverlauf bei, sprunghafter
Kurveneinfahrt;
Fig. 5 zeigt beispielhaft wegabhängig die Verläufe der
Übertragungsfunktion und des Lenkerwinkels β zu Fig. 4.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen Traktor TR mit einem
angehängten Anhängergerät AG gleicher Spurweite. An dem Traktor TR
befindet sich ein Zugmaul Z, in das eine Knickdeichsel D
eingehängt ist, die andererseits mit der festen Deichsel im
Knickpunkt KP des Anhängergerätes verbunden ist.
Über das Gelenk im Knickpunkt KP ist ein Aktor AK gelegt, durch
den der Knickwinkel einstellbar ist. Am Anhänger AG ist ein
Mikroprozessor MP angeordnet, der mit mindestens einem
Winkelsensor Wα am Zugmaul oder einem Winkelsensor Wβ am
Knickpunkt eingangsseitig verbunden ist und mindestens mit einem
zweiten Sensor G, einem Gyroscop auf dem Traktor TR verbunden ist,
falls nur einer der beiden Winkelsensoren Wα, Wβ vorhanden ist,
sowie mit mindestens einem Wegsensor WS, der vorzugsweise auf dem
Anhänger AG angeordnet ist.
Ausgangsseitig steuert der Mikroprozessor MP den Aktor AK.
Aus dem Gyroscopsignal, das laufend die Änderung der Winkellage in
der Horizontalebene angibt, und dem Weggebersignal wird der
Kurvenradius laufend errechnet, der bei gelenkt eingeschlagenen
Rädern des Traktors gefahren wird. Selbstverständlich können auch
alle Räder gelenkt sein, da das Gyroscop davon unabhängig die
Winkellagenänderung in der Horizontalebene mißt.
Die Lenkungsregelung arbeitet entweder mit dem so errechneten
Bahnradius und einem Winkelsensormeßwert α, β oder mit diesen
beiden und steuert abhängig von diesen Wertepaaren mit einem
bestimmten Wegversatz den Aktor AK so an, daß der Anhänger AG
möglichst dem Traktor TR auf der gleichen Spur folgt.
Da bei der Kurvenfahrt der Wegsensor WS außenliegend einen
längeren Weg mißt als innenliegend wird das Wegsignal entsprechend
dem Bahnradius der jeweiligen Anhängerbahn korrigiert oder aus den
Wegsignalen zweier Wegsignalgebern, die an den beiden Rädern
angeordnet sind, gemittelt.
Das Knickpunktgelenk wird für die Straßenfahrt mit einer Sperre SP
blockiert. Ein Sensor SS meldet die Blockade an den Prozessor MP,
der den Aktor AK dann nicht ansteuert.
Als Vorteilhafte Ergänzung ist auf dem Anhänger AG ein
Seitenneigungssensor NS installiert, dessen Neigungssignal dem
Mikroprozessor MP zugeführt ist, das als weitere Steuergröße zur
Modifikation eines der gemessenen Winkelsensorwertes α, β dient.
Auf den Traktor TR ist ein Leitprozessor LP installiert, der mit
einer Bedientastatur TA und einer Anzeigevorrichtung DV sowie mit
dem Mikroprozessor MP verbunden ist.
Über die Tastatur TA werden dem Mikroprdzessor MP vorab die
geometrischen Daten der Lenkerkomponenten eingegeben und die
Sensorbestückung mitgeteilt, so daß die universellen Gleichungen
zur Ermittlung der Sollgröße für die Aktorbeaufschlagung jeweils
errechnet werden können.
Während des Fahrvorganges sind über die Tastatur TA die
Aktivierungen der Lenkungssteuerung zum Kurvenausgleich und ggf.
zur Hangfahrtausgleich steuerbar. Vorzugsweise ist die Größe der
Hangfahrtkomponenten im Regelkreis durch Tasteneingabe
modifizierbar, wobei der Modifikator und der Status- und evtl. ein
Alarm auf der Anzeigevorrichtung dargestellt werden.
Fig. 2 zeigt das Lenkschema mit den zuvor definierten
geometrischen Größen. Die Mitte ST der Traktorachse hat zum
Zugmaul Z den Abstand LT. Die Traktormittellinie TM erstreckt sich
mit dem Abstand y bis zu dem virtuellen Anlenkpunkt A. Die Mitte
der Anhängerachse S2 hat den Abstand LS vom Knickpunkt KP der
Knickdeichsel D. Die feste Deichsel trifft um den Abstand x
gedacht verlängert den Anlenkpunkt A.
Die Länge der Knickdeichsel D ist mit LD angegeben, so daß die
Gesamtlänge der Lenkerkomponenten zwischen den Achspunkten ST, S2
sich aus den drei Längen LS + LD + Lt ergibt.
Befindet sich der Traktor TR gelenkt auf einer Kreisbahn mit dem
Radius R, der sich von einem Mittelpunkt M bis zum Achspunkt ST
erstreckt, so folgt der Anhänger AG auf dem gleichen Kreis, mit
dem Radius R um den Mittelpunkt M, wenn der virtuelle Knickpunkt A
auf der Mittellinie RM zwischen den Achspunkten ST, S2 liegt. An
dem Zugmaul Z hat die Knickdeichsel D dann einen Winkel α zur
Traktormittellinie TM, und zu dem Deichselknickpunkt KP hat die
Knickdeichsel D einen Winkel β zur Anhängermittellinie AG.
Diese Winkel α und β zusammen entsprechen dem Winkel γ, zwischen
den beiden Radien R zu den Achspunkten ST, S2. Der Winkel γ tritt
auch zwischen den beiden Mittellinien TM, AM auf. Im übrigen sind
die o. g. Gleichungsgrößen γ, γ', δ, x', y' eingezeichnet.
Fig. 3 verdeutlicht den Fall einer Kreisfahrt. Die beiden Abstände
a des virtuellen Anlenkpunktes A zu den beiden Achspunkten ST, S2
sind gleich groß. Diese Figur trifft immer zu unabhängig davon, ob
eine Knickdeichsel vorhanden ist oder die Anhängerräder eine
Achsschenkellenkung haben und wie lang die einzelnen Lenker
komponenten relativ sind.
Fig. 4 zeigt ein Schema der Bahnen und Räder des Traktors TR und
des Anhängers AG sowie der Achspunkte ST, S2 und des Zugmauls Z
beim Einlauf in der Fahrtrichtung F in einen Kreisbogen.
Da sich das Zugmaul Z auf einen crrößeren Kreis als der Achspunkt
ST zubewegt, muß der Aktor AK am Knickpunkt KP der den
Knickdeichselwinkel β, der am Zucrmaul Z ggf. vomanderen
Winkelgeber Wα gemessen wird, verändert. Statt an dem Knickpunkt
KP kann ein Aktor AK am Zugmaul Z angeordnet sein, wobei der
Winkel α jeweils geeignet eingestellt werden muß.
Der Aktor AK, AK1 wird jeweils in einem Regelkreis so angesteuert,
daß der jeweils vom Mikroprozessor vorgegebene Sollwinkel α, β mit
dem gemessenen Ist-Winkel α, β möglichst übereinstimmt. Der Aktor
AK und der Winkelgeber der Regelstrecke müssen nicht am gleichen
Gelenkpunkt Z, KP angeordnet sein.
Da es wie oben dargelegt zwischen dem jeweiligen Bahnradius R und
den Winkeln α und β eine eindeutigen Beziehung bei spurgetreuer
Nachführung gibt, kann bei entsprechender Regelung eines der
Lenkerwinkel α, β mit jeweils zwei dieser Größen R, α, β
Sollwinkel errechnet werden. Ein Abschnitt der Bahn wird im
weiteren Verlauf durch Summation von Teilabschnittsverläufen über
eine Weglänge, die dem Abstand der Achspunkte ST, S2 entspricht,
wie oben gezeigt, ständig ermittelt.
Fig. 5 veranschaulicht für den Einlauf in den Kreisbogen nach Fig.
4 den Verlauf der Übergangsfunktion Hcs über dem Fahrweg gemäß
Gleichung (7) und des Sollwinkels β gemäß Gleichungen (8)-(10),
wobei der jeweilige Radius R(s) z. B. mittels einer Gyratormessung
als bekannt angenommen ist.
Man sieht, daß der optimale Winkel β die Richtung im Verlauf der
Bahn wechselt, wobei ein Extremum dort liegt, wo das Zugmaul Z
etwa die Ausgangslage des Traktorachspunktes s1 erreicht hat und
der Winkel β den Wert Null nach der doppelten Wegstrecke Lt hat.
Danach steigt er zunehmend bis auf den Endwert an, der durch die
Geometrie und den Kreisradius R bestimmt ist, was nach dem
Erreichen des Kreisbogens durch die Anhängerachse eintritt.
Bei fortlaufender Änderung des Lenkeinschlages läßt sich eine
weitere Verbesserung der Spurtreue erreichen, wenn jeweils die
einzelnen Wegabschnitte mit den unterschiedlichen Radien nach
Gleichung (11) überlagert aneinandergereiht werden.
Hier ist der Winkel β des Knickgelenkes betrachtet, da sich dieses
Gelenk am besten für die Anbringung des Winkelsensors Wβ und des
Aktors AK eignet, da das Zugmaul Z gewöhnlich als eine
Standardverbindung ausgebaut ist und so die meisten wesentlichen
Reglerelemente fest auf dem Anhänger angeordnet werden können.
Die Anordnung eines Winkelgebers Wα und eines Aktors AK1 am
Traktor mit einer lösbaren Verbindung zur Knickdeichsel D wäre
jedoch eine sinnvolle Alternative, da diese Elemente dann mehreren
Anhängern verfügbar sein könnten. Da auch der Leitprozessor und
ggf. der Gyrator auf dem Traktor angeordnet sind, ist es dann
zweckmäßig, auch den Mikroprozessor dort anzuordnen oder diesen in
den Leitprozessor zu integrieren. Ein entscheidender Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Lenkwinkelregelung mit optimaler
Spurtreue ist darin begründet, daß es für alle Variationen der
Anordnung und Ausbildung der Lenkerkomponenten geeignet ist und
nur die wenigen geometrischen Daten und Anordnungsabgaben jeweils
als Parameter eingespeist werden müssen. Es können also beliebige
Kupplungsanordnungen und Lenkerlängen sowie verschiedene Sensor
anordnungen oder Aktoranordnungen an den Prozessor angeschlossen
werden, der das Verfahren durchführt. Die durchzuführenden
Verfahrensschritte sind relativ einfach, und das angegebene
Iterationsverfahren konvergiert schnell, so daß ein relativ
kleiner, preiswerter Mikroprozessor oder vorhandene Rechenleistung
eines vorhandenen Leitrechners genutzt werden kann.
Claims (12)
1. Verfahren zur spurgetreuen Nachführung eines Anhängegerätes
(AG), das hinter einem Traktor (TR) mittels einer Knickdeichsel
(D) oder mit einer Achsschenkellenkdeichsel gelenkig an einem
Zugmaul (Z) angehängt ist, wobei ein Deichselgelenk (Z, KP) mit
dem von einer Stellvorrichtung (MP) angesteuerten Aktor (AK, AK1)
winkelstellend beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aktor (AK, AK1) jeweils von der
Stellvorrichtung (MP) derart regelnd angesteuert wird, daß ein
virtueller Anlenkpunkt (A), der Schnittpunkt von einer
Traktormittellinie (TM) und einer Anhängermittellinie (AM) ist,
äqudistant zu Achsmittelpunkten (ST, S2) einer Traktorachse und
einer Anhängerachse ist, wenn sich diese auf einer Kreisbahn
befinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellvorrichtung (MP) eingangsseitig mit mindestens einem Weg
signalgeber (WS) und mit mindestens zwei weiteren Signalgebern
(Wα, Wβ, G) verbunden ist, deren Achsen senkrecht zum Boden
orientiert sind, die ein erster und/oder ein zweiter, jeweils an
einem der Deichselgelenke (Z, KP) angeordneter Winkelgeber (Wα,
Wβ) und/oder ein auf dem Traktor (TR) angeordnetes Gyroscop (G)
sind, und aus dem davon gelieferten Eingangssignalen (ds, α, β,
dγ) jeweils ein Soll-Deichselgelenkwinkel (α, β) für dessen
geregelte Einstellung mit dem Aktor (AK, AK1) errechnet wird.
3. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Berechnung des Soll-Deichsel
gelenkwinkels (α, β) jeweils die Abstände (x, y) der
Deichselgelenke (Z, KP) von dem virtuellen Anlenkpunkt (A) aus den
Zusammenhängen der Lenkerkomponent engrößen, einer Deichsellänge
(LD), einem Zugmaulabstand (LT) zum Traktorachsmittelpunkt (ST),
einem Deichselknickpunktabstand (LS) zum Anhängerachsmittelpunkt
(S2) sowie einem Achsenwinkel (γ) zwischen der Traktorachse und
der Anhängerachse ermittelt werden (Gleichungen 6, 6').
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils der Abstand (y) des Deichselgelenkes (Z) von dem
Anlenkpunkt (A) aus den Lenkerkomponentengrößen (LD, LT, LS) und
dem Achsenwinkel (γ) durch eine Itarationsrechnung geeignet genau
bestimmt wird (Gleichungen 12, 13).
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf einem Übergangsweg des Fahrweges von einer
Geradeausfahrt in einen Kreisbogen laufend der Soll-
Deichselgelenkwinkel (β) mittels einer solchen Übergangsfunktion
(H(s)) aus den Lenkerkomponentengrößen (LD, LT, LS) und einem
Kreisbogenradius (R) berechnet wird, die eine Geradeausfahrt des
Anhängerachsmittelpunktes (S2) bis zum Eintrittspunkt des
Traktorachsmittelpunktes (ST) in den Kreisbogen erbringt
(Gleichungen (7) bis (10)) und auf einem Übergangsweg des
Fahrweges aus einem Kreisbogen in einen Geradeausfahrweg mittels
einer solchen Übergangsfunktion berechnet wird, die eine
Kreisbogenfahrt des Anhängerachsmittelpunktes (S1) bis zu dem
Austrittspunkt des Traktormittelpunktes (ST) aus dem Kreisbogen
erbringt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
jeweilige Kreisbogenradius aus dem Winkeländerungssignal γ(t)
des Gyroscops (G) und dem Weggebersignal (ds(t)) bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils in aufeinanderfolgend Wegpunkten
(S1, S2), deren Wegabstand (ds) klein gegen den Abstand der
Achsmittelpunkte (ST, S2) ist, die Änderung jeweils mindestens
eines der Eingangssignale (α, β, d, y) bestimmt wird, wobei ein
anderes über den Regelkreis mit den Aktor (AK, AK1) quasi fixiert
ist, und darauf Wegabschnitt für Wegabschnitt eine Radiusfunktion
(R(s)) zusammengestellt wird und dafür Abschnitt für Abschnitt
jeweils mittels der Übergangsfunktion (H(S)) ein Anteil des Soll-
Deichselgelenkwinkels β bezogen auf den relativen Fahrweg der
Anhängerachsmittelpunktes (S1) bestimmt wird und diese
superproniert den Soll-Deichselgelenkwinkel β ergeben
(Gleichung 11).
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wegsignalgeber (WS) an einem Rad des
Anhängers (AG) angeordnet ist und dessen Wegsignal jeweils
bezüglich eines aktuellen Bahnradius des Anhängerfahrweges
korrigiert genutzt werden.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Stellvorrichtung (MP) ein
Neigungssensor (NS) angeschlossen ist, der die Neigung des
Anhängers (AG) quer zur Fahrtrichtung mißt, dessen Neigungssignal
derart bergaufgerichtet lenkend anteilig dem Soll-Deichsel
gelenkwinkel β zugeführt wird, dafi eine hangbedingte
Spurversatztendenz kompensiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal des Neigungssensors gemäß einer Bedienereingabe in die
Stellvorrichtung (MP) modifiziert wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das von den Aktor (AK) geregelt betätigte
Deichselgelenk (KP) eine für Straßenfahrtensperre (SP) mit einem
Sperrsensor (SS) aufweist, dessen Sperrsignal der Stellvorrichtung
(MP) die Blockade signalisiert, was eine Abschaltung des Aktors
(AK) bewirkt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellvorrichtung (MP) aus einem Mikroprozessor besteht, der
verfahrensgemäßen programmiert ist und, ggfls. über einen
Leitprozessor (LP), mit einer Eingabetastatur (TA) zur Eingabe der
Lenkerkomponentengrößen (LD, LT, LS) der jeweiligen
Sensorbestückung und der Aktorgelenkzuordnung und zur Auswahl von
Programmfunktionen verbunden ist und eine Anzeigevorrichtung (DV)
ansteuert, auf der die jeweiligen Programmfunktionen und
sicherheitsrelevante Informationen, wie das Auftreten des
Sperrsignals anzuzeigen sind.
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