Die Erfindung betrifft eine Schachtleiste für eine Kraftfahrzeugtür mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1, eine Kraftfahrzeugtür mit einer solchen Schachtlei
ste gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14 sowie ein Verfahren zur Herstellung ei
ner Schachtleiste für eine Kraftfahrzeugtür mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 15.
Kraftfahrzeugtüren sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt, einen Über
blick gibt die DE 197 44 810 Al der Anmelderin. Als Kraftfahrzeugtür kann man da
bei nicht nur eine Kraftfahrzeug-Seitentür, sondern auch eine Kraftfahrzeug-Schiebe
tür oder eine Kraftfahrzeug-Hecktür ansehen. Verschiedene Methoden zur Fertigung
einer Kraftfahrzeugtür sind bekannt und werden im Stand der Technik erläutert.
Eine Kraftfahrzeugtür der in Rede stehenden Art hat jedenfalls einen eine Fensteröff
nung für die Versenkscheibe bildenden Rahmen aus Stahl, in dem eine quer verlau
fende Schachtleiste eine Fensterbrüstung bildet. Die Schachtleiste dient zur Querver
steifung des Rahmens, zur Ausbildung der Fensterbrüstung, zur Anbringung des Tür
innenblechs und als Träger für eine an der Versenkscheibe zur Anlage kommende
Dichtung. Man unterscheidet zwischen Schachtleisten türinnenseitig und Schachtlei
sten türaußenseitig, wobei hier insbesondere die türinnenseitige Schachtleiste im
Blickfeld steht.
Aus dem aus der Praxis bekannten, den Ausgangspunkt für die Lehre bildenden
Stand der Technik ist es bekannt, die Schachtleiste aus einem langgestreckten Hohl
profil aus Stahl mit gewölbten Wandungen und einer am Hohlprofil angeordneten,
sich in Längsrichtung des Hohlprofils erstreckenden, vom Hohlprofil abragenden, aus
Stahl bestehenden Fahne zum Anbringen der Scheibendichtung herzustellen. Die
Fahne wird am Hohlprofil durch eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten
Schweißraupen oder Schweißpunkten angeschweißt.
Neben der Ausgestaltung als langgestrecktes Hohlprofil aus Stahl sind auch Ausfüh
rungsformen von Schachtleisten als Präge- oder Ziehteile, Ausführungen von
Schachtleisten ohne Hohlkammer, Schachtleisten mit Hohlkammer oder als Rohr mit
angeschweißten Fahnen bekannt.
An eine Schachtleiste werden unterschiedliche Anforderungen gestellt. Sie hat
zunächst die Aufgabe, die Crashsicherheit des Kraftfahrzeugs zu verbessern. Sie soll
beim Frontalaufprall oder einem seitlich versetzten Frontalaufprall Kräfte aufnehmen
und auch beim Seitencrash, quer zur Längsrichtung des Profils belastet, für eine er
hebliche Versteifung der Kraftfahrzeugtür sorgen. Des weiteren soll die Schachtleiste
mit der Fahne das Aufstecken oder anderweitige Befestigen einer Scheibendichtung
ermöglichen und die Anbindung des Türinnenblechs etc. im Bereich der Fensterbrü
stung durch Anschweißen erlauben.
Die zuvor angesprochene immer wichtiger werdende Forderung nach hoher Funk
tionalität im Crashfall bedingt es, daß das die Schachtleiste bildende langgestreckte
Hohlprofil gerade-gestreckt sein sollte, um ein Ausknicken unter Längskraftbean
spruchung zu erschweren. Demgegenüber ist es häufig so, daß die Fahne einen bo
genförmigen Verlauf haben sollte, um nämlich dem bogenförmigen Verlauf der
Scheibe zu entsprechen. Nur dann kann die Scheibendichtung auf der Fahne eine
optimale Abdichtung der Scheibe gegenüber der Schachtleiste gewährleisten.
Um beiden Kriterien entsprechen zu können, wird im den Ausgangspunkt bildenden
Stand der Technik das langgestreckte, gerade Hohlprofil aus Stahl realisiert, an dem
die entsprechend gebogene Fahne aus Stahl als separater Teil entsprechender Form
angeschweißt wird.
Die zuvor erläuterte, aus dem Stand der Technik bekannte Schachtleiste, von der die
Erfindung ausgeht, läßt Möglichkeiten für eine weitere Vereinfachung von Kon
struktion und Herstellung.
Der Lehre der Erfindung liegt das Problem zugrunde, Aufbau und Herstellung der
bekannten Schachtleiste zu vereinfachen, wobei auch der Aufwand in der Handha
bung der Schachtleiste bei Herstellung, Transport und Lagerung im Auge behalten
werden soll.
Die zuvor aufgezeigte Problemstellung löst die Lehre mit einer Schachtleiste, bei der
zusätzlich die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 verwirklicht
sind. Dadurch, daß das Hohlprofil und die Fahne einstückig aus einem Stahlblech
streifen bestehen, der zur Bildung des Hohlprofils mehrfach abgebogen und mittels
einer Längsnaht verschweißt ist, ergibt sich eine Einteiligkeit der Schachtleiste. Dies
trägt zu einer erheblichen Versteifung der Schachtleiste insgesamt bei. Dadurch ergibt
sich ein wesentlich verbesserter Kraftfluß beim Crash. Das Handling ist überdies ein
facher, weil nur ein Teil gehandhabt werden muß.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Schachtleiste sind Gegen
stand der Ansprüche 2 bis 13. Eine Kraftfahrzeugtür ist Gegenstand des Anspruchs
14 und ein besonders bevorzugtes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsge
mäßen Schachtleiste ist Gegenstand der Ansprüche 15 ff.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Bei dieser Erläuterung werden
auch bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre im allgemeinen
beschrieben. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Beispiel einer aus dem Stand der Technik bekannten Kraftfahrzeug
tür mit einer Schachtleiste,
Fig. 2 in Stirnansicht ein zum Stand der Technik zählendes Beispiel einer
zweiteiligen Schachtleiste,
Fig. 3 ausschnittweise, im Schnitt den Bereich einer Fensterbrüstung einer
Kraftfahrzeugtür mit einer türinnenseitigen Schachtleiste gemäß der Er
findung,
Fig. 4 in einer Stirnansicht ähnlich Fig. 2 ein Beispiel einer erfindungsgemäß
ausgeführten Schachtleiste,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schachtleiste
mit dem Profil aus Fig. 4 in einer perspektivischen Ansicht.
Fig. 6 in einer Fig. 4 entsprechenden Darstellung eine weitere, bevorzugte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schachtleiste.
Fig. 1 zeigt den Grundaufbau eines Ausführungsbeispiels einer Kraftfahrzeugtür mit
einer Versenkscheibe, die in der Zeichnung lediglich angedeutet ist. Die Kraftfahr
zeugtür besteht hier aus einem Türkasten 1 und einem an dem Türkasten 1 ange
brachten Tür-Rahmen 2. Der Türkasten 1 weist eine bis zur Fensterbrüstung außen
reichende Türaußenwandung 3, eine Türinnenwandung 4 (Türinnenblech), sowie
eine Fensteröffnung 5 im Rahmen 2 auf. Die Fensteröffnung 5 im Rahmen 2 wird zum
Türkasten 1 hin durch eine eine Fensterbrüstung bildende Schachtleiste 6 begrenzt.
Nicht weiter eingezeichnet ist dabei die übliche Abstreifdichtung an der Fensterbrü
stung, also an der Schachtleiste 6. Diese wird regelmäßig auf die Schachtleiste 6 an
der Fensterbrüstung aufgesteckt und liegt an der Versenkscheibe abdichtend an. Um
die Schachtleiste 6 geht es bei der Lehre der Erfindung.
Fig. 2 zeigt in einer Stirnansicht eine Schachtleiste 6, die den Stand der Technik dar
stellt, von dem die vorliegende Patentanmeldung ausgeht. Diese Schachtleiste 6 be
steht aus einem langgestreckten Hohlprofil 7 aus Stahl mit gewölbten Wandungen
und einer am Hohlprofil 7 angeordneten, sich in Längsrichtung des Hohlprofils 7 er
streckenden und vom Hohlprofil 7 abragenden, aus Stahl bestehenden Fahne zum
Anbringen einer Scheibendichtung und zur Anbindung an das Türinnenblech 4. Die
Fahne 8 ist am Hohlprofil 7 durch eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten
Schweißpunkten, die in Fig. 2 natürlich nicht dargestellt sind, angeschweißt. Für die
Einzelheiten und Probleme bei dem Stand der Technik wird auf die Ausführungen in
der Beschreibungseinleitung verwiesen.
Die Schachtleiste 6 hat zwei Funktionen, die anhand von Fig. 2 erläutert werden
können.
Zunächst hat die Schachtleiste 6 die Funktion der Verstärkung des Schachtbereichs
in der Kraftfahrzeugtür gegen Kraftwirkung in Richtung des mit Y bezeichneten
Pfeils. Das sind Kräfte, wie sie bei einem Seitencrash auftreten. Hier wirkt insbeson
dere die Biegesteifigkeit des Hohlprofils 7. Bei einem Fontalcrash, gegebenenfalls ei
nem seitlich versetzten Frontalcrash wird die Schachtleiste 6 in Längsrichtung bean
sprucht, das ist für das Hohlprofil 7 durch den Buchstaben X angedeutet, der die Be
anspruchung in Längsrichtung, also senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 2 verdeutli
chen soll. Hierzu ist ein gerade-gestreckt verlaufendes Hohlprofil 7 zu bevorzugen,
weil dann ein seitliches Ausknicken unter Längskraftbeanspruchung eher vermieden
wird.
Die Schachtleiste 6 dient im weiteren Aspekt der Herstellung der Verbindung zum
Türinnenblech 4, insbesondere durch Anschweißen an der Fahne 8. Die Fahne 8
dient im übrigen dem Aufstecken der Scheibendichtung. Hier ist die separate Ausbil
dung der Fahne 8 im Stand der Technik realisiert worden, auch um den Hauptteil der
Fahne 8 leicht bogenförmig, nämlich dem Verlauf der Scheibe entsprechend ausbilden
zu können (Verlauf entsprechend der sogenannten Scheibentonne).
Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung den Bereich der Schachtleiste 6 am unteren
Rand der Fensteröffnung 5. Man erkennt dort zusätzlich zum Türinnenblech 4, daß
an der Fahne 8 mit der Schachtleiste 6 verbunden ist, eine aus Kunststoff bestehende
Türinnenverkleidung 12, eine innenliegende Scheibendichtung 13, aufgesteckt auf
der Fahne 8, eine außenliegende Scheibendichtung 14, die ebenfalls auf ein Profil
aufgesteckt ist, sowie die strichpunktiert angedeutete, versenkbare Scheibe 15. Dies
nur zur weiteren Erläuterung des Aufbaus und der Anordnung der Schachtleiste 6,
hier als innenliegende Schachtleiste 6 einer Kraftfahrzeugtür.
Wie die Fig. 3, 4, 5 und 6 zeigen, ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Hohl
profil 7 und die Fahne 8 einstückig aus einem Stahlblechstreifen bestehen, der zur
Bildung des Hohlprofils 7 mehrfach abgebogen und an einer Längsnaht 9 ver
schweißt ist. Das hat die im allgemeinen Teil der Beschreibung bereits erläuterten Vor
teile der Einteiligkeit und der Erhöhung der Steifigkeit durch Einbindung der Fahne
8 in das Profil selbst.
Wie Fig. 5 erkennen läßt, gilt auch für die erfindungsgemäße Schachtleiste 6, daß es
unter Berücksichtigung der Kraftwirkung bei einem Frontalcrash oder einem versetz
ten Frontalcrash auch hier vorgesehen ist, daß das Hohlprofil 7 gerade-gestreckt ver
läuft. Man erkennt aber auch hier, daß nach bevorzugter Ausführung der Hauptteil
der Fahne 8 gegenüber dem Hohlprofil 7 um eine bestimmtes Seitenmaß M (Fig. 4,
Fig. 6) versetzt ist.
Weiter oben ist erläutert worden, daß dem gerade-gestreckten Verlauf des Hohlprofils
7 der wegen der Scheibentonne gewünschte bogenförmige Verlauf des Hauptteils
der Fahne 8 widerspricht. Hier ist nun vorgesehen, daß gleichwohl der Hauptteil der
Fahne 8 bogenförmig, dem Verlauf einer Scheibe, hier der Seitenscheibe 15, entspre
chend verläuft und daß das Seitenmaß M sich dementsprechend über die Länge der
Fahne 8 verändert. Durch die Veränderung des Seitenmaßes M über die Länge der
Fahne 8 erreicht man den gewünschten bogenförmigen Verlauf des Hauptteils der
Fahne 8 bei gleichzeitig dem gewünschten gerade-gestreckten Verlauf des Hohlpro
fils 7.
Die Fahne 8 erlaubt es im übrigen auch beim dargestellten Ausführungsbeispiel, daß
das Türinnenblech 4 direkt an der Fahne 8 unmittelbar fixiert, also angeschweißt
wird. Das ergibt eine erhöhte Steifigkeit der kompletten Kraftfahrzeugtür, da das Tür
innenblech 4 an ein tragendes Teil mit höherer Wandstärke fest angebunden ist.
Das Ausführungsbeispiel der Schachtleiste 6 in Fig. 3 und, vergrößert dargestellt, in
Fig. 6 zeigt; daß die Fahne 8 von einer Schmalseite des Hohlprofils 7 ausgehend aus
gebildet worden ist und an der Längsnaht 9 unter einfacher Abkantung 10 an
schließt. Das ist fertigungstechnisch natürlich besonders zweckmäßig. Demgegenüber
zeigt das Ausführungsbeispiel aus Fig. 4 und 5, daß hier die Fahne 8 von einer Breit
seite des Hohlprofils 7 ausgehend ausgebildet ist und an der Längsnaht 9 unter zwei
facher, S-förmiger Abkantung 10 anschließt. Dies ist zwar herstellungstechnisch
schwieriger, hat aber möglicherweise wegen der doppelten Abkantung noch eine
höhere Versteifungswirkung.
Die Länge der Schachtleiste 6 in Fig. 3 ist nicht maßstabsgerecht, es geht ja um das
Prinzip der Konstruktion. Um die Schachtleiste 6 im Rahmen 2 anbringen zu können,
kann man vorsehen, daß die Fahne 8 an beiden Enden über ein bestimmtes Stück
ausgeklinkt ist. Die Ausklinkung kann auch nur an einem Ende vorgesehen sein, so
fern dies konstruktiv im Einzelfall vorteilhaft ist.
In den Figuren ist lediglich angedeutet, daß nach bevorzugter Lehre die Längsnaht 9
durchgehend, und zwar insbesondere als Laserschweißnaht ausgeführt ist. Die
durchgehende Längsnaht 9, insbesondere ausgeführt als Laserschweißnaht, führt zu
einer zusätzlichen Erhöhung der Biegesteifigkeit, da praktisch ein einstückiges Profil
als Schachtleiste 6 realisiert ist. Nicht nur die Einteiligkeit von Hohlprofil 7 und Fahne
8, sondern auch die über die volle Länge erfolgende Verbindung an der Längsnaht 9
trägt positiv zur Versteifungswirkung bei. Das Laserschweißen ist fertigungstech
nisch besonders zweckmäßig, weil sich ein geringer Wärmeverzug ergibt. Auch an
dere Schweißverfahren, beispielsweise WIG-Schweißen sind natürlich einsetzbar,
wenn auch mitunter vielleicht nicht ganz so zweckmäßig.
Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Schachtleiste 6 zeigt weiter, daß
hier nach bevorzugter Lehre das Hohlprofil 7 einen über die gesamte Länge konstan
ten Querschnitt aufweist. Ein konstanter Querschnitt über die gesamte Länge ist für
das Hohlprofil 7 vorteilhaft, um jede Schwächung über die Länge des Hohlprofils 7
zu vermeiden. Bei geschickter Gestaltung des Hohlprofils 7 kann man einen Präge
vorgang zum Vorbeiführen eines Türöffnungshebels o. dgl. wegfallen lassen. Das hat
überdies den Vorteil, daß ein zusätzlicher Fertigungsvorgang in Wegfall kommen
kann.
Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt weiter, daß das Hohlprofil
7 als Kastenprofil ausgeführt ist, dessen einander gegenüberliegenden größeren Sei
ten gerade und parallel zueinander ausgeführt sind. Ein solches Kastenprofil hat ein
sehr hohes Flächenträgheitsmoment. Der Vorteil der einander gegenüberliegenden,
geraden und parallel zueinander verlaufenden Seiten besteht auch darin, daß eine
solche Schachtleiste 6 gut gelagert und transportiert werden kann, weil sie stapelfä
hig ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dabei vorgesehen, daß die Schmalsei
ten des Hohlprofils 7 nicht parallel zueinander verlaufen.
Bevorzugt ist es, daß das Stahlblech, aus dem die Schachtleiste 6 mit Hohlprofil 7 und
Fahne 8 einstückig hergestellt wird, aus hochfestem Stahl besteht. Hier sind Stahlsor
ten mit Zugfestigkeiten von z. B. Rm = 1000 N/mm2 einzusetzen.
Das zur Herstellung der Schachtleiste 6 dienende Stahlblech kann, zweckmäßiger
weise vor der weiteren Verarbeitung mit kleinen Löchern 11 versehen sein, die der
Ausbreitung des elektrischen Feldes bei der Korrosionsschutzbeschichtung dienen
und als Ablauflöcher für das Material der Korrosionsschutzbeschichtung dienen
können.
Die Verwendung hochfesten Stahls für das Stahlblech hat den Vorteil, daß die Wand
stärke des Hohlprofils 7 und der Fahne 8 verglichen mit der aus dem Stand der Tech
nik bekannten Schachtleiste 6 verringert werden kann bzw. die Abmessungen des
Hohlprofils 7 verringert werden können. Man kann so z. B. eine Wandstärke von
2,20 mm auf 1,60 mm verringern und insgesamt bei gleicher oder höherer Steifigkeit
ca. 20% Gewicht einsparen. Das wiederum wechselwirkt mit der Möglichkeit, das
Hohlprofil 7 über die gesamte Länge mit konstantem Querschnitt auszuführen. Auf
grund der geringeren Gesamtabmessungen des Hohlprofils 7 kommt man bei unver
änderter Lage eines Türöffnungshebels o. dgl. in der Kraftfahrzeugtür ohne eine Aus
sparung im Hohlprofil 7 aus.
Die Verwendung hochfesten Stahls für das Stahlblech in einer bestimmten Wand
stärke macht es erforderlich, auch die Radien der Abbiegungen bzw. Abkantungen
entsprechend passend zu wählen. Es hat sich gezeigt, daß man mit Abbiegungen mit
Innenradien des 1,3-fachen bis 1,6-fachen der Blechstärke des Stahlblechs zu guten
Ergebnissen kommt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Kraftfahrzeugtür mit einem eine Fensteröff
nung 5 bildenden Rahmen 2 aus Stahl, die durch Einsatz einer Schachtleiste 6 der
zuvor erläuterten Art zur Bildung der Fensterbrüstung gekennzeichnet ist.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer Schachtleiste
für eine Kraftfahrzeugtür, die aus einem langgestreckten Hohlprofil 7 aus Stahl und
einer am Hohlprofil 7 angeordneten, sich in Längsrichtung des Hohlprofils 7 erstrec
kenden, vom Hohlprofil 7 abragenden, aus Stahl bestehenden Fahne 8 zum Anbrin
gen einer Fensterdichtung besteht, insbesondere zur Herstellung einer Schachtleiste 6
wie sie zuvor beschrieben worden ist.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist wesentlich, daß ein Stahlblechstreifen mit ei
ner allen Flächen des Hohlprofils 7 zuzüglich einer Uberlappung und zuzüglich der
Fahne 8 entsprechenden Breite unter Ausbildung des Hohlprofils 7 mehrfach abge
bogen und an der Überlappung unter Überstand der Fahne 8 mit einer Längsnaht
verschweißt wird.
Herstellungstechnisch empfiehlt es sich, daß die Abbiegung bzw. Abkantung am
durchlaufenden, insbesondere vom Coil gezogenen Stahlblechstreifen erfolgt, daß
also erst nach dem Abkanten ein Ablängen der Schachtleiste 6 auf Sollmaß erfolgt.
Für die Durchführung der Abbiegung bzw. Abkantung am Stahlblechstreifen gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Besonders bevorzugt ist die Abbiegung bzw. Abkan
tung durch Rollprofilieren, weil dies online im Durchlauf erfolgen kann. Man kann
dann auch im Durchlauf noch die Längsnaht 9 schweißen und danach erst das Ab
längen auf das Sollmaß der Schachtleiste 6 vorsehen. Das Rollprofilieren gibt hin
sichtlich des Querschnittes der Schachtleiste 6 optimalen Gestaltungsfreiraum, we
sentlich mehr als andere bekannte Herstellungsverfahren.
Es empfiehlt sich die Verschweißung durchgehend mittels Laserschweißung durch
zuführen. Ferner kann es sich empfehlen, die Fahne 8 endseitig, an einem Ende oder
an beiden Enden, auszuklinken. Dieses Ausklinken könnte am durchlaufenden
Stahlblechstreifen vor Durchführung der Abkantung erfolgen. Herstellungstechnisch
vorteilhafter ist es aber, die Ausklinkung nach dem Abkanten, insbesondere dem Ab
kanten durch Rollprofilieren erfolgen zu lassen, um den Vorgang des Rollprofilierens
selbst nicht zu stören oder komplizierter zu machen.
Schließlich kann es sich empfehlen, den Stahlblechstreifen vor dem Abkanten an ge
nau vorgegebenen Stellen mit kleinen Löchern 11 zu versehen.
Fig. 6 macht deutlich, wie das hier dargestellte Schachtprofil 6 hergestellt wird.
Es wird zunächst das Hohlprofil 7 abgebogen, vorzugsweise im Wege des Rollprofi
lierens. Hier ist nun aber vorgesehen, daß die Fahne 8 von einer Schmalseite des
Hohlprofils 7 ausgehend ausgebildet wird. Die Fahne 8 hat hier also einen entspre
chend weiten Überstand, die Position während der Herstellung ist mit 8' strichpunk
tiert dargestellt.
Im nächsten Schritt wird dann die Fahne 8 an der Abbiegung 10 einfach abgebogen.
Dabei aber gleichzeitig wird die Fahne 8 nicht nur über diesen Umform-Arbeitsgang
um 90° abgebogen, sondern es wird auch die für die Abdichtfunktion an der Scheibe
15 gegebenenfalls gewünschte Bogenform der Fahne 8 eingebracht. Dazu ist in Fig.
6 gut erkennbar, daß hier der Hauptteil der Fahne 8 gegenüber dem Hohlprofil 7 um
ein bestimmtes Seitenmaß M versetzt ausgebildet wird. Das geschieht aber dem Ver
lauf einer Scheibe 15 entsprechend bogenförmig, so daß das Seitenmaß M sich
dementsprechend über die Länge der Fahne 8 verändert.
Das in Fig. 4 und 5 dargestellte Hohlprofil 7 hat eine andere Lage der Längsnaht 9,
wobei diese Schachtleiste 6 so hergestellt wird, daß die Fahne 8 von einer Breitseite
des Hohlprofils 7 ausgehend ausgebildet wird. Hierbei wird ebenfalls das Hohlprofil 7
mit der Fahne 8 zunächst gerade-gestreckt hergestellt. Danach wird eine erste Abbie
gung um 90° in einem Umform-Arbeitsgang vorgenommen und die Fahne nimmt die
Position in strichpunktierter Darstellung, Fahne 8', ein. In einem weiteren Umform-Ar
beitsgang wird eine Rück-Abbiegung um 90° eingebracht, so daß sich insgesamt hier
eine S-förmige Doppel-Abbiegung bzw. Abkantung 10 ergibt. Es liegt auf der Hand,
daß dieser Herstellungs-Arbeitsgang aufwendiger ist als beim Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 3 und 6.