Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Verdrängereinheit, insbesondere eine
Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise, mit einer von einem Aktuator
betätigbaren Stelleinrichtung zur Einstellung des Verdrängungsvolumens, wobei die
Stelleinrichtung mit einer eine Rückstellkraft erzeugenden Nullagenzentrierung in
Wirkverbindung steht.
Derartige im Verdrängervolumen einstellbare Verdrängereinheiten werden als Pumpen
oder Motoren eingesetzt, die bezüglich einer Nullage in eine oder zwei
Verstellrichtungen ausgeschwenkt werden können. Die Stelleinrichtung kann hierbei
als mechanische, hydraulische oder elektro-hydraulische Stelleinrichtung ausgebildet
sein. Hydraulische oder elektro-hydraulische Stelleinrichtungen weisen in der Regel
mindestens einen mit einem Huberzeuger der Verdrängereinheit, beispielsweise einer
Schrägscheibe einer als Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise
ausgebildeten Verdrängereinheit, in Wirkverbindung stehenden Stellzylinder auf, der
mittels eines von einem Stellventil, beispielsweise einem Pilotventil, erzeugten
Stelldruckes beaufschlagbar ist. Das Stellventil wird hierbei von einem Aktuator
betätigt. Bei einer elektro-hydraulischen Stelleinrichtung ist der Aktuator zur Betätigung
des Stellventils als elektrischer Antriebsmotor, beispielsweise als Schrittmotor,
ausgebildet.
Die Nullagenzentrierung stellt sicher, daß bei einem Fehler oder einem Defekt und
somit einem Ausfall der Stellenrichtung ein sicheres Zurückschwenken des
Huberzeugers der Verdrängereinheit in die Nullage erzielt wird. Die Rückstellkraft der
Nullagenzentrierung muß hierbei derart ausgelegt sein, daß bei einer Funktionsstörung
der Stelleinrichtung, beispielsweise einem Ausfall des Aktuators, ein sicheres
Zurückschwenken der Stelleinrichtung und somit des Huberzeugers in die Nullage
erreicht wird. Die Nullagenzentrierung muß somit eine ausreichend hohe Rückstellkraft
zur Überwindung von Reibung und Klemmkräften in der aus dem Stellzylinder, dem
Pilotventil und dem Aktuator bestehenden Stelleinrichtung zur Verfügung stellen.
Aus der DE 40 02 017 A1 ist eine gattungsgemäße als Axialkolbenmaschine in
Schrägscheibenbauweise ausgebildete Verdrängereinheit mit einer
Nullagenzentrierung für den als Wiegenkörper ausgebildeten Huberzeuger bekannt.
Die Nullagenzentrierung besteht aus zwei als Federpakete ausgebildeten Druckfedern,
die mit einem Stellkolben eines Stellzylinders in Wirkverbindung stehen. Der
Stellkolben ist hierbei mit einem von einem Pilotventil erzeugten Stelldruck
beaufschlagbar. Als Aktuator zur Betätigung des Pilotventils ist ein Nehmerkolben
vorgesehen, der mit einem von einer Vorsteuereinrichtung erzeugten Steuerdruck
beaufschlagbar ist.
Eine derartige Nullagenzentrierung ist jedoch ständig aktiv und mit der Stelleinrichtung
und somit dem Huberzeuger in Eingriff. Die von der Nullagenzentrierung aufgebrachte
Rückstellkraft zum Zurückschwenken des Huberzeugers muß somit im Betrieb der
Verdrängereinheit bei funktionsfähiger Stelleinrichtung ständig überwunden werden,
wodurch eine hohe Betätigungskraft für die Stelleinrichtung erforderlich ist. Diese
Betätigungskraft addiert sich zu der in Regel geringen Betätigungskraft des Pilotventils.
Der verwendete Aktuator muß somit zusätzlich zur Betätigungskraft des Pilotventils
ständig die von der Nullagenzentrierung ausgeübte Rückstellkraft, die lediglich für den
Notfall installiert ist, aufbringen, wodurch ein leistungsfähiger Aktuator mit einer hohen
Betätigungskraft bzw. einem hohen Betätigungsmoment erforderlich ist.
Bei Verwendung eines elektrischen Aktuators, beispielsweise eines Elektromotors, ist
somit ein leistungsfähiger Elektromotor mit einem hohen Nennmoment erforderlich, um
sicherzustellen, daß für alle Betriebspunkte der Verdrängereinheit ein ausreichendes
überschüssiges Verstellmoment zur Betätigung der Stelleinrichtung vom Elektromotor
geliefert wird. Ein derartiger Elektromotor benötigt jedoch einen hohen Platzbedarf an
der hydraulische Verdrängereinheit. Ein Elektromotor weist zudem bei einem
Wicklungskurzschluß ein im Vergleich zum Nennmoment hohes Haltemoment auf, das
von der Nullagenzentrierung bei einem Ausfall des Elektromotors überwunden werden
muß. Dadurch ist an der Nullagenzentrierung eine hohe Rückstellkraft zu installieren.
Zudem wird durch die von der Nullagenzentrierung aufgebrachte Rückstellkraft die
gesamte Stelleinrichtung belastet, die somit auf die Rückstellkraft ausgelegt werden
muß. Darüber hinaus verursacht die ständig wirkende Rückstellkraft eine erhöhte
Reibung und einen erhöhter Verschleiß in den bewegten Bauteilen der Stelleinrichtung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verdrängereinheit der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die einen Betrieb der Stelleinrichtung
mit einer geringen Betätigungskraft ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nullagenzentrierung
eine erste Funktionsstellung aufweist, in der die Stelleinrichtung mit der Rückstellkraft
beaufschlagbar ist und eine zweite Funktionsstellung aufweist, in der die
Stelleinrichtung von der Rückstellkraft entlastbar ist.
Erfindungsgemäß ist somit die Nullagenzentrierung lediglich in der ersten
Funktionsstellung aktiv und beaufschlagt die Stelleinrichtung mit der Rückstellkraft in
die Nullage. In der zweiten Funktionsstellung ist die Nullagenzentrierung nicht aktiv,
wodurch die Stelleinrichtung nicht von der Rückstellkraft der Nullagenzentrierung
beaufschlagt ist.
Dadurch ergeben sich eine Reihe von Vorteilen:
In der zweiten Funktionsstellung der Nullagenzentrierung ist die Stelleinrichtung nicht
von der von der Nullagenzentrierung erzeugten Rückstellkraft beaufschlagt, wodurch
die Stelleinrichtung auf kleiner Kräfte ausgelegt werden kann und somit im Bauraum
verkleinert werden kann. Desweiteren muß der Aktuator in der zweiten
Funktionsstellung der Nullagenzentrierung die Rückstellkraft bei der Betätigung der
Stelleinrichtung nicht überwinden und somit als Betätigungskraft vorhalten, wodurch
der Aktuator unabhängig von der Rückstellkraft lediglich auf die für einen sicheren
Betrieb der Stelleinrichtung erforderliche Kraft, beispielsweise die Klemmkräfte des
Pilotventils, ausgelegt werden kann. Dadurch kann ein Aktuator mit einer kleineren
Betätigungskraft bzw. einem kleineren Betätigungsmoment eingesetzt werden,
wodurch sich ein geringer Bauraumbedarf für den Aktuator ergibt. Durch die
Verringerung der Betätigungskraft des Aktuators kann weiterhin die Rückstellkraft der
Nullagenzentrierung verringert werden. In der zweiten Funktionsstellung treten
weiterhin an den Bauteilen der Stelleinrichtung keine Reibung und kein Verschleiß auf,
der durch die Rückstellkraft der Nullagenzentrierung verursacht wird. Darüber hinaus
ergibt sich durch die Verringerung der Baugröße der Verstelleinrichtung und des
Aktuators eine Verringerung der Massenträgheiten, wodurch eine Erhöhung der
Verstellgeschwindigkeit und somit der Dynamik der hydraulischen Verdrängereinheit
ermöglicht wird. Darüber hinaus wird in der zweiten Funktionsstellung der
Nullagenzentrierung die Stelleinrichtung nicht von der Nullagenzentrierung
eingeschränkt, wodurch die Stelleinrichtung unabhängig von der Nullagenzentrierung
ausgelegt werden kann.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Nullagenzentrierung bei
funktionsfähiger Stelleinrichtung in die zweite Funktionsstellung und bei
funktionsgestörter Stelleinrichtung in die erste Funktionsstellung beaufschlagbar. Bei
funktionsfähiger Stelleinrichtung ist somit die Nullagenzentrierung nicht aktiv, wodurch
die Stelleinrichtung nicht durch die Rückstellkraft der Nullagenzentrierung beaufschlagt
ist. Bei einer Funktionsstörung, beispielsweise einem Defekt oder dem Ausfall
zumindest eines Bauteils der Stelleinrichtung, wird die Nullagenzentrierung aktiviert,
wodurch die Stelleinrichtung und somit der Huberzeuger durch die Rückstellkraft in die
Nullage beaufschlagt wird. Dadurch wird auf einfache Weise erzielt, daß die
Rückstellkraft der Nullagenzentrierung nur in den Betriebszuständen die
Stelleinrichtung beaufschlagt, in denen die Rückstellkraft zur Zurückschwenkung der
Stelleinrichtung in die Nullage erforderlich ist. Im normalen Betrieb der
Verdrängereinheit, d. h. bei funktionsfähiger Stelleinrichtung, ist die Stelleinrichtung von
der Rückstellkraft entlastet, wodurch der Aktuator die Rückstellkraft der
Nullagenzentrierung nicht als Betätigungskraft vorhalten muß.
In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Nullagenzentrierung
zumindest einen mittels einer die Rückstellkraft erzeugenden Feder, insbesondere
einer Druckfeder, beaufschlagbaren Rückstellkolben auf, der mit der Stelleinrichtung in
Wirkverbindung bringbar ist, wobei der Rückstellkolben durch ein Signal in die zweite
Funktionsstellung beaufschlagbar ist. Bei vorhandenem Signal befindet sich somit die
Nullagenzentrierung in der zweiten Funktionsstellung und ist nicht aktiv. Bei fehlendem
Signal wird die Nullagenzentrierung in die erste Funktionsstellung beaufschlagt.
Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, bei einer Funktionsstörung, beispielsweise
einem Defekt oder einem Ausfall der Stelleinrichtung, die Nullagenzentrierung in die
erste Funktionsstellung anzusteuern und somit eine Beaufschlagung der
Stelleinrichtung in die Nullage sicherzustellen.
Das Signal kann als elektrisches, pneumatisches oder mechanisches Signal
ausgebildet sein. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Signal zur
Beaufschlagung des Rückstellkolbens als hydraulischer Steuerdruck ausgebildet.
In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist der Rückstellkolben in einer
Gehäusebohrung längsverschiebbar gelagert und bildet einen ersten Steuerdruckraum,
in dem die Feder angeordnet ist, sowie einen zweiten mit Steuerdruck
beaufschlagbaren Steuerdruckraum. Dadurch kann auf einfache Weise erzielt werden,
daß bei funktionsfähiger Stelleinrichtung und somit anstehendem Steuerdruck die
Rückstellkraft der Feder durch den Steuerdruck kompensiert wird und die
Nullagenzentrierung in die zweite Funktionsstellung beaufschlagt wird.
Mit besonderem Vorteil ist mittels des Signals die Verstellgeschwindigkeit der
Stelleinrichtung einstellbar. Dadurch kann bei einer Funktionsstörung der
Stelleinrichtung und somit einer Beaufschlagung der Nullagenzentrierung in Richtung
der ersten Funktionsstellung auf einfache Weise die Stellzeit der Stelleinrichtung
vorgegeben und somit die Verstellgeschwindigkeit der Verdrängereinheit in die Nullage
variiert und beeinflußt werden.
Bei einem hydraulischen Signal ergibt sich hierbei ein geringer Bauaufwand, wenn der
zweite Steuerdruckraum des Rückstellkolbens an einen Steuerdruckleitung
angeschlossen ist, in der ein Mittel zur Beeinflussung des Steuerdrucks vorgesehen ist.
Durch die Beeinflussung des Steuerdruckes kann auf einfache Weise das Signal
variiert werden und somit bei in Richtung der ersten Funktionsstellung beaufschlagter
Nullagenzentrierung die Verstellgeschwindigkeit der Verdrängereinheit beeinflußt
werden.
Das Mittel kann beispielsweise als Schaltventil ausgebildet werden, das bei in der
zweiten Funktionsstellung befindlicher Nullagenzentrierung in einer ersten
Schaltstellung einen ungedrosselten Zufluß von der Steuerdruckleitung zum zweiten
Steuerdruckraum und bei in der ersten Funktionsstellung befindlicher
Nullagenzentrierung in einer zweiten Schaltstellung eines gedrosselten Abfluß von dem
zweiten Steuerdruckraum zur Steuerdruckleitung ermöglicht. Im Hinblick auf einen
einfachen Bauaufwand ist es zweckmäßig, das Mittel als Drosselrückschlagventil
auszubilden. Ein Drosselrückschlagventil ermöglicht auf einfache Weise einen
ungedrosselten Zufluß von der Steuerdruckleitung zum zweiten Steuerdruckraum und
einen gedrosselten Abfluß von dem zweiten Steuerdruckraum zur Steuerdruckleitung.
Durch die Wahl der Drosseleinrichtung des Drosselrückschlagventils kann somit bei
einem Zusammenbruch des in der Steuerdruckleitung anstehenden Steuerdrucks und
somit fehlendem Signal ein gedrosselter Abfluß aus dem zweiten Steuerdruckraum des
Rückstellkolbens erzielt werden. Dadurch ist es möglich, durch die Wahl der
Drosseleinrichtung des Drosselrückschlagventils bei in Richtung der ersten
Funktionsstellung beaufschlagter Nullagenzentrierung eine bestimmte
Stellzeitdämpfung vorzugeben und somit die Stellzeit sowie die Verstellgeschwindigkeit
der Stelleinrichtung in die Nullage zu variieren.
In einer Ausführungsform der Erfindung drückt die Nullagenzentrierung in der ersten
Funktionsstellung die Stelleinrichtung in die Nullage. Die Nullagenzentrierung erzeugt
somit eine Druckkraft, die bei einer Funktionsstörung die Stelleinrichtung in die Nullage
beaufschlagt.
In einer weiteren Ausführungsform zieht die Nullagenzentrierung in der ersten
Funktionsstellung die Stelleinrichtung in die Nullage. Bei einer Funktionsstörung wird
somit die Stelleinrichtung durch eine Zugkraft in die Nullage beaufschlagt.
In einer Ausgestaltungsform der Erfindung, bei der die Stelleinrichtung als hydraulische
Stelleinrichtung ausgebildet ist und ein von einem Aktuator betätigbares Pilotventil
aufweist, das die Beaufschlagung zumindest eines mit dem Huberzeuger in
Wirkverbindung stehenden Stellzylinders mit Stelldruck steuert, ergeben sich
besondere Vorteile, wenn das Signal als Stelldruck ausgebildet ist. Durch den
Stelldruck kann die Nullagenzentrierung auf einfache Weise zwischen der ersten und
der zweiten Funktionsstellung umgeschaltet werden, da mit dem Stelldruck auf
einfache Weise eine Funktionsstörung der Stelleinrichtung, beispielsweise ein Ausfall
des Aktuators oder des Pilotventils, ermittelt werden kann.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, in der die Stelleinrichtung als
elektro-hydraulische Stelleinrichtung ausgebildet ist, ergeben sich besondere Vorteile,
wenn der Aktuator zur Betätigung des Pilotventils als elektrischer Antriebsmotor,
insbesondere als Schrittmotor, ausgebildet ist. Bei der erfindungsgemäßen
Verdrängereinheit kann der elektrischer Antriebsmotor unabhängig von der
Rückstellkraft der Nullagenzentrierung auf die für einen sicheren Betrieb der
Stelleinrichtung erforderliche Klemmkraft des Pilotventils ausgelegt werden. Dadurch
kann ein elektrischer Antriebsmotor mit einem geringen Nennmoment eingesetzt
werden, der ebenfalls ein geringes Haltemoment aufweist. Darüber hinaus kann die
Rückstellkraft der Nullagenzentrierung gegenüber den Verdrängereinheiten des
Standes der Technik verringert werden, da die Rückstellkraft ein geringeres
Haltemoment des Antriebsmotor bei einer Funktionsstörung überwinden muß.
Insgesamt ergibt sich somit eine Verstelleinrichtung mit einem wesentlich geringerem
Bauraumbedarf.
In eine Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Stelleinrichtung ein mit einem
Huberzeuger drehfest verbundenes Mitnehmerelement auf, das mit dem
Rückstellkolben in Wirkverbindung bringbar ist. Der Rückstellkolben wirkt somit über
das Mitnehmerelement auf den Huberzeuger. Dadurch kann ein einfacher Aufbau der
Nullagenzentrierung erzielt werden.
In einer Ausgestaltungsform, in der der Aktuator mit einem Antriebskolben trieblich
verbunden ist, der über eine Getriebeeinrichtung mit dem Pilotventil in Wirkverbindung
steht, ergibt sich ein geringer Bauaufwand, wenn der Rückstellkolben mit dem
Antriebskolben in Wirkverbindung bringbar ist. Der von dem Aktuator angetriebene
Antriebskolben, der mittels der Getriebeeinrichtung eine Untersetzung zur Betätigung
des Pilotventils ermöglicht, steht hierbei mit den Rückstellkolben in Wirkverbindung.
Die Nullagenzentrierung weist somit einen geringen Bauaufwand auf.
Mit besonderem Vorteil ist der Rückstellkolben mit einem Betätigungsstößel versehen,
der mit dem Mitnehmerelement oder dem Antriebskolben in Wirkverbindung bringbar
ist. Dadurch kann auf einfache das Mitnehmerelement oder der Antriebskolben mit
dem Rückstellkolben zur Übertragung der Rückstellkraft in Verbindung gelangen.
Im Hinblick auf einen einfachen Aufbau ist es vorteilhaft, wenn der Betätigungsstößel
mit einer Anlagefläche des Mitnehmerelements oder einer Stirnfläche des
Antriebskolbens in Verbindung bringbar ist. Hierdurch kann auf einfache Weise das
Mitnehmerelement oder der Antriebskolben durch eine Druckkraft in die Nullage
gedrückt werden.
Ein geringer Platzbedarf ergibt sich, wenn der Rückstellkolben als topfförmiger Kolben
mit einer Ausnehmung ausgebildet ist, in der der Antriebskolben angeordnet ist.
In einer Ausgestaltungsform, in der die Nullagenzentrierung den Antriebskolben in die
Nullage zieht, ergibt sich ein geringer Bauaufwand, wenn der Antriebskolben mit einer
Aussparung versehen ist, in die sich der Betätigungsstößel erstreckt, wobei der
Betätigungsstößel im Bereich der Aussparung mit einem Übertragungselement zur
Übertragung einer Zugkraft von dem Betätigungsstößel auf den Antriebskolben
versehen ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen Verdrängereinheit mit einer
ersten Ausführungsform einer Nullagenzentrierung in der ersten
Funktionsstellung,
Fig. 2 eine Ansicht gemäß der Fig. 1 mit einer Nullagenzentrierung in der
zweiten Funktionsstellung,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Nullagenzentrierung,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform einer Nullagenzentrierung und
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform einer Nullagenzentrierung.
Die Fig. 1 zeigt eine Detailansicht einer hydraulische Verdrängereinheit 1, wobei ein
mit einem Huberzeuger, beispielsweise einer um eine Schwenkachse S schwenkbar
gelagerten Schrägscheibe, drehfest verbundenes Mitnehmerelement 2, das Teil einer
Stelleinrichtung ist, gezeigt ist. Der Huberzeuger ist hierbei bezüglich einer Nullage N
beidseitig ausschwenkbar. In einer Gehäusebohrung 6a, 6b des Gehäuse 3 der
Verdrängereinheit 1 sind zwei Rückstellkolben 4a, 4b einer Nullagenzentrierung 5
längsverschiebbar gelagert, die mit gegenüberliegenden Anlageflächen 2a, 2b des
Mitnehmerelements 2 in Wirkverbindung bringbar sind. Die Rückstellkolben 4a, 4b sind
mittels jeweils einer Feder 7a, 7b, die in einem Steuerdruckraum 8a, 8b angeordnet ist,
in Richtung des Mitnehmerelements 2 beaufschlagbar. Die Rückstellkolben 4a, 4b
weisen jeweils eine der Feder 7a, 7b entgegenwirkende Steuerdruckfläche 9a, 9b auf,
wobei der vor der Steuerdruckfläche 9a, 9b angeordnete Steuerdruckraum 10a, 10b
der Gehäusebohrung 5a, 5b an eine Steuerdruckleitung 11a, 11b angeschlossen ist.
Die Steuerdruckleitungen 11a, 11b sind an eine Steuerdruckleitung 12 angeschlossen,
in der beispielsweise ein Stelldruck ansteht, der einen mit dem Huberzeuger in
Wirkverbindung stehenden Stellzylinder der Stelleinrichtung beaufschlagt. Die
Steuerdruckleitung 12 kann hierzu beispielsweise mit einer von einem mittels eines
Aktuators betätigbaren Pilotventil zum Stellzylinder geführten Steuerdruckleitung in
Verbindung stehen. In den Steuerdruckleitungen 11a, 11b ist jeweils ein
Drosselrückschlagventil 13a, 13b angeordnet. Das Rückschlagventil 14a, 14b des
Drosselrückschlagventils ermöglicht hierbei einen ungedrosselten Zufluß von
Druckmittel aus der Steuerdruckleitung 11a, 11b in den Steuerdruckraum 10a, 10b.
Eine oder mehrere Drosseleinrichtungen 15a, 15b des Drosselrückschlagventils
ermöglichen einen gedrosselten Abfluß von Druckmittel aus dem Steuerdruckraum
10a, 10b in die Steuerdruckleitungen 11a, 11b.
Die Federn 7a, 7b weisen eine den Rückstellkolben 4a, 4b in Richtung des
Mitnehmerelements 2 beaufschlagende Kraftrichtung auf, wobei an dem
Rückstellkolben 4a, 4b jeweils ein aus der Gehäusebohrung 6a, 6b herausragender
Betätigungsstößel 16a, 16b ausgebildet ist, der mit einer Anlagefläche 2a, 2b des
Mitnehmerelements 2 in Wirkverbindung bringbar ist.
In der in der Fig. 1 dargestellten ersten Funktionsstellung der Nullagenzentrierung 4
ist der Steuerdruckraum 10a, 10b drucklos, wodurch die Rückstellkolben 4a, 4b durch
die Federn 7a, 7b mit den Anlageflächen 2a, 2b des Mitnehmerelements 2 in
Verbindung stehen. Der mit dem Mitnehmerelement 2 drehfest verbundene
Huberzeuger der Verdrängereinheit ist somit durch die von den Federn 5a, 5b
erzeugten Rückstellkraft in die Nullage N beaufschlagt. Die Nullagenzentrierung 4
befindet sich in dem ersten Funktionszustand, wenn aufgrund eines Fehlers in der
Stelleinrichtung in den Steuerdruckleitungen 11a, 11b kein Signal und somit kein
Stelldruck ansteht. Ein derartiger Betriebszustand kann beispielsweise bei einem
Ausfall eines das Pilotventil betätigenden Aktuators oder bei einem Ausfall des
Pilotventils sowie einem Leitungsbruch der Steuerdruckleitungen 12, 11a, 11b
auftreten.
In der Fig. 2 ist die Nullagenzentrierung in einem zweiten Funktionszustand gezeigt.
Ein derartiger Funktionszustand liegt bei funktionsfähiger Stelleinrichtung und somit
während des normalen Betriebes der Verdrängereinheit vor, wobei die Rückstellkolben
4a, 4b durch ein Signal entgegen der Kraft der Federn 7a, 7b beaufschlagt sind. In
einem derartigen Funktionszustand steht bei funktionsfähigem Aktuator und Pilotventil
in der Steuerdruckleitung 12 und somit in den Steuerdruckleitungen 11a, 11b ein
Steuerdruck an, der über das geöffnete Rückschlagventil 14a, 14b der
Drosselrückschlagventile 13a, 13b in den Steuerdruckräumen 10a, 10b ansteht und die
Steuerdruckflächen 9a, 9b der Rückstellkolben 4a, 4b beaufschlagt. Die
Rückstellkolben 4a, 4b werden somit durch den an den Steuerdruckflächen 9a, 9b
anstehenden Stelldruck entgegen der Kraft der Federn 7a, 7b ausgelenkt und geben
das Mitnehmerelement 2 frei. Der Huberzeuger kann somit ausgehend von der Nullage
N in beide Richtungen verschwenkt werden, ohne daß die Stelleinrichtung die von den
Federn 7a, 7b erzeugten Rückstellkräfte der Nullagenzentrierung 5 überwinden muß.
Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Nullagenzentrierung, wobei die
Rückstellkolben 4a, 4b konzentrisch zu einem von einem Aktuator betätigten, in einer
Gehäusebohrung 21 längsverschiebbar gelagerten Antriebskolben 22 angeordnet sind
und mit dem Antriebskolben 22 in Wirkverbindung bringbar sind. Der Antriebskolben 22
dient hierbei zum Antrieb eines nicht mehr gezeigten Pilotventils, wobei zur Betätigung
des Pilotventil eine Getriebeeinrichtung 25 vorgesehen ist. Die Getriebeeinrichtung 25
ist beispielsweise als zweiarmiger Hebel 26 ausgebildet, der um eine Drehachse D
schwenkbar gelagert ist und mit einem Ende in einer im mittleren Bereich des
Antriebskolbens 22 angeordneten Ringnut 27 eingreift. Mit dem der Ringnut 27
gegenüberliegenden Ende ist der Hebel 26 mit einem Steuerschieber des nicht mehr
dargestellten Pilotventils verbunden. Die aus den Gehäusebohrung 6a, 6b
austauchenden Betätigungsstößel 16a, 16b der Rückstellkolben 4a, 4b sind hierbei mit
den Stirnflächen 28a, 28b des Antriebskolben 22 in Verbindung bringbar.
In der ersten Funktionsstellung und somit bei drucklosen Steuerdruckleitungen 11a,
11b, beispielsweise bei einer Funktionsstörung der Stelleinrichtung infolge eines
Ausfalls des Aktuators, gelangen die Rückstellkolben 4a, 4b durch die Federn 7a, 7b
mittels der Betätigungsstößel 16a, 16b mit den Stirnflächen 28a, 28b des
Antriebskolbens 22 in Eingriff wodurch der Antriebskolben 22 durch die Rückstellkraft
in die Neutrallage ausgelenkt wird. Die Verstelleinrichtung schwenkt somit in die
Nullage. Bei funktionsfähiger Stelleinrichtung und somit in der zweiten
Funktionsstellung geben die Rückstellkolben 4a, 4b durch den in den
Steuerdruckräumen 10a, 10b anstehenden Stelldruck den Antriebskolben 22 in der
dargestellten Weise frei, wodurch der Aktuator ohne die Rückstellkraft der Federn 7a,
7b überwinden zu müssen, den Antriebskolben 22 in beide Richtungen auslenken
kann.
Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer in einer Verdrängereinheit
eingesetzten Nullagenzentrierung, wobei die Rückstellkolben 4a, 4b als topfförmige
Kolben ausgebildet sind und jeweils eine zylinderförmige Ausnehmung 30a, 30b,
aufweisen, in der der in der Gehäusebohrung 21 längsverschiebbare Antriebskolben
22 eintaucht. Der Antriebskolben 22 steht hierbei mit einem beispielsweise als
Schrittmotor ausgebildeten Aktuator 31 über eine Antriebswelle 32 und einen nicht
mehr gezeigten Bewegungswandler, beispielsweise einem Spindel-Mutter-Trieb, in
Verbindung. Der Antriebskolben 22 betätigt hierbei über die als Hebel 26 ausgebildete
Getriebeeinrichtung 25 ein nicht mehr gezeigtes Pilotventils.
Die Feder 7a, 7b weisen hierbei ebenfalls eine den Rückstellkolben 4a, 4b in Richtung
des Antriebskolbens 22 beaufschlagende Kraftrichtung auf. Die Steuerdruckfläche 9a,
9b ist hierbei jeweils an einer Ringfläche des Rückstellkolbens 4a, 4b ausgebildet,
wobei der Steuerdruckraum 10a, 10b als zwischen der Gehäusebohrung 6a, 6b, dem
Rückstellkolben 4a, 4b und dem Antriebskolben 22 angeordneten Ringraum
ausgebildet ist. Der im Bereich der Antriebswelle 32 angeordnete Kolben 4a ist mit
einer Aussparung 33 versehen, durch die die Antriebswelle 32 geführt ist.
In der gezeigten ersten Funktionsstellung der Nullagenzentrierung 5, in der kein
Steuerdruck in den Steuerdruckleitungen 11a, 11b ansteht, werden die Rückstellkolben
4a, 4b durch die Federn 7a, 7b in Anlage an den Antriebskolben 22 gehalten. Der
Antriebskolben 22 wird somit durch die Rückstellkraft der Federn 7a, 7b in die
Neutrallage beaufschlagt und lenkt mittels des Hebels 26 das Pilotventil in die
Neutralstellung aus, wodurch der Huberzeuger beispielsweise bei einem Ausfall des
Aktuators in die Nullage schwenkt. In der zweiten Funktionsstellung werden die
Rückstellkolben 4a, 4b durch den in den Steuerdruckleitungen 11a, 11b, den
Steuerdruckräumen 10a, 10b und somit den Steuerdruckflächen 9a, 9b anstehenden
Steuerdruck entgegen der Kraft der Federn 7a, 7b beaufschlagt. Die Rückstellkolben
4a, 4b geben somit den Antriebskolben 22 frei, wodurch der Antriebskolben 22 durch
den Aktuator 31 ohne die Kraft der Federn 7a, 7b aufbringen zu müssen, ausgelenkt
werden kann. Ein zwischen den Rückstellkolben 4a, 4b und dem Antriebskolben 22 bei
mit Steuerdruck beaufschlagten Rückstellkolben 4a, 4b entstehender Ringraum ist
hierbei - wie am Rückstellkolben 4b schematisch gezeigt ist - zu einem Behälter
entlastet.
Die Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer in einer erfindungsgemäßen
Verdrängereinheit eingesetzten Nullagenzentrierung. Die Rückstellkolben 4a, 4b sind
hierbei entsprechend der Fig. 3 oder 4 mit einem längsverschiebbaren Antriebskolben
22 in Verbindung bringbar, der von einem Aktuator, beispielsweise einem Schrittmotor,
angetrieben wird und über die als Hebel 26 ausgebildete Getriebeeinrichtung 25 mit
einem nicht mehr dargestellten Pilotventil, das einen Steuerdruck zur Beaufschlagung
eines mit einem Huberzeuger in Verbindung stehenden Stellzylinders erzeugt, in
Wirkverbindung steht.
Entgegen den in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen weisen die
die Rückstellkolben 4a, 4b beaufschlagenden Federn 7a, 7b eine von dem
Antriebskolben 22 weggerichtete Kraftrichtung auf. Die Rückstellkolben 4a, 4b sind
hierbei mit einem Betätigungsstößel 40a, 40b versehen, der sich durch eine in dem
Antriebskolben 22 ausgebildete Bohrung 41a, 41b in eine in dem Antriebskolben 22
ausgebildete Aussparung 42a, 42b erstreckt. Der Betätigungsstößel 40a, 40b ist
hierbei im Bereich der Aussparung 42a, 42b mit einem Übertragungselement 43a, 43b,
beispielsweise einen senkrecht zum Betätigungsstößel 40a, 40b angeordneten Bolzen,
versehen, mit dem eine von den Federn 7a, 7b erzeugten als Zugkraft wirkenden
Rückstellkraft auf den Antriebskolben 22 übertragen werden kann. Hierzu liegen in der
ersten Funktionsstellung der Nullagenzentrierung die Übertragungselemente 43a, 43b
bei drucklosem Steuerdruckraum 10a, 10b an dem äußeren Ende der Aussparung 42a,
42b an, wodurch die Federn 7a, 7b den Antriebskolben 22 aufgrund der Kraftrichtung
der Federn 7a, 7b mit einer Zugkraft beaufschlagen und in die Neutrallage ziehen.
In der zweiten Funktionsstellung der Nullagenzentrierung 5 werden die Rückstellkolben
4a, 4b durch den in den Steuerdruckleitungen 11a, 11b und somit an den
Steuerdruckflächen 9a, 9b anstehenden Steuerdruck entgegen der Kraft der Federn
7a, 7b beaufschlagt, wodurch die Rückstellkolben 4a, 4b derart in Längsrichtung
bewegt wird, daß die Übertragungselemente 43a, 43b innerhalb der Aussparung 42a,
42b angeordnet sind und der Antriebskolben 22 durch eine Betätigung des Aktuators
frei bewegt werden kann.
Durch die in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Drosseleinrichtungen 15a, 15b der
Drosselrückschlagventile 13a, 13 wird hierbei bei drucklosen Steuerdruckleitungen
11a, 11b, beispielsweise durch einen Zusammenbruch des Steuerdrucks infolge einer
Störung des Aktuators oder des Pilotventils und somit einer Funktionsstörung der
Stelleinrichtung, wobei die Nullagenzentrierung 5 ausgehend von der zweiten
Funktionsstellung in die erste Funktionsstellung beaufschlagt wird, ein gedrosselter
Abfluß des Druckmittels aus den Steuerdruckräumen 10a, 10b erzielt. Dadurch kann
bei in die erste Funktionsstellung gehender Nullagenzentrierung 5 die Stellzeit und
somit die Bewegungsgeschwindigkeit der Rückstellkolben 4a, 4b eingestellt werden.
Durch die Drosseleinrichtungen 15a, 15b kann somit eine Stellzeitdämpfung eingestellt
werden, wodurch die Rückschwenkgeschwindigkeit der Stelleinrichtung der
Verdrängereinheit in die Nullage in Abhängigkeit der Auslegung der
Drosseleinrichtungen 15a, 15b variiert und vorgegeben werden kann.