DE19925394C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen eines Schienenfahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen eines SchienenfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen eines
Schienenfahrzeugs, wobei
- a) während des betriebsmäßigen Fahrens des Schienenfahrzeugs in ein Rad des Schienenfahrzeugs Ultraschall eingekoppelt wird,
- b) während des betriebsmäßigen Fahrens ein aus dem Rad ausge koppelter Anteil des Ultraschalls detektiert wird und
- c) dabei erzeugte Messsignale zur Überwachung des Radzustands ausgewertet werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Überwachen
eines Schienenfahrzeugs, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens, mit einem am Fahrgestell des Schienenfahrzeugs
tragend befestigten Messkopf, der
- a) einen ersten Ultraschallsender zum Einkoppeln von Ultra schall in ein Rad des Schienenfahrzeugs und
- b) ein Mittel zur Detektion eines aus dem Rad ausgekoppelten Anteils des Ultraschalls aufweist.
Beim Betrieb eines Schienenfahrzeugs können aufgrund der
Wechselwirkung zwischen Rädern, Schiene und Bremssystem an
den Rädern oder Radsätzen, Veränderungen oder Zustände ein
treten, die den sicheren Betrieb des Schienenfahrzeugs beein
trächtigen können. Beispielsweise kann es durch Abrieb zu
Veränderungen der Abmessungen, zu einer Veränderung des Werk
stoffzustandes und/oder zu einer Verschlechterung der Ober
flächenqualität kommen, insbesondere auf der Lauffläche oder
am Spurkranz der Räder. Im ungünstigsten Fall können sicht
bare oder verdeckte Risse entstehen, die die Betriebssicher
heit der Räder oder Radsätze erheblich reduzieren und zu fol
genschweren Unfällen führen können.
Zur Kontrolle des Zustands der Räder und Radsätze erfolgen
bislang in regelmäßigen Abständen Inspektionen oder Überprü
fungen in Instandsetzungswerken.
Hierzu ist es beispielsweise aus der deutschen Offenlegungs
schrift DE 32 18 453 A1 bekannt, mittels Ultraschallprüfköp
fen, die in den Schienen angeordnet sind, Ultraschall in ein
Eisenbahnrad einzukoppeln.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß trotz der genannten re
gelmäßigen Inspektionen Radbrüche, Radscheibenbrüche oder
Ausbrüche am Rad auftreten können, die zu großen Sach- und
Personenschäden führen können.
Aus der deutschen Veröffentlichung DE 195 80 682 T1 ist es zwar bekannt, einen Defekt
zustand in einem Eisenbahnrad oder in einem Gleisweg mittels
eines im Schienenfahrzeug angebrachten Bewegungssensors zu
messen, wobei der Bewegungssensor insbesondere ein Beschleu
nigungsmesser, ein Schwingungssensor oder ein Stoßsensor ist.
Damit kann ein Defektzustand jedoch erst spät detektiert wer
den, nämlich so spät, daß er sich bereits in meßbaren Fahr
zeugschwingungen äußert. Insbesondere im Hochgeschwindig
keitsschienenverkehr können sich Schäden am Eisenbahnrad re
lativ schnell entwickeln, so daß die mit dem bekannten Ver
fahren erzielbare Vorwarnzeit zu gering sein kann. Darüber
hinaus ist eine zustandsorientierte Instandhaltung mit dem
bekannten Verfahren nicht möglich, da - wie bereits erläutert
- die Schäden erst zu spät erkannt werden.
Aus dem Siemens Technik Report - Beiträge zum Stand der Tech
nik, vom April 1999, ist ein Ultraschallsystem zur Radreifen
überwachung bekannt, das die Radreifenoberfläche mittels ei
nes Ultraschall-Senders und eines Ultraschall-Empängers ab
tastet. Der Ultraschall-Sender und der Ultraschall-Empfänger
werden wie eine Reflexlichtschranke betrieben, so daß die
Radreifenoberfläche auf Störungen der Homogenität hin abtast
bar ist. Eine frühzeitige Detektion eines Defektzustandes an
einem Rad eines Schienenfahrzeugs ist damit ebenfalls nicht
möglich.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren anzugeben, mit dem die Sicherheit des schienengebunde
nen Verkehrs weiter erhöht wird. Hierzu soll auch eine Vor
richtung angegeben werden.
Die verfahrensbezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung da
durch gelöst, dass der Ultraschall sowohl eine sich schräg
bezüglich der Radoberfläche ausbreitende Scherwelle als auch
eine sich parallel zur Radoberfläche ausbreitende Oberflä
chenwelle umfasst.
Mit diesem Verfahren ist es in vorteilhafter Weise möglich,
Defektzustände auch im Inneren des Rads, beispielsweise einen
dort entstehenden Riß oder eine dort entstehende Veränderung
des Werkstoffgefüges, frühzeitig zu detektieren. Mit dem Ver
fahren kann aber nicht nur ein Defektzustand im Inneren des
Rads, sondern allgemein ein Parameter des Rads, beispiels
weise auch eine Oberflächeneigenschaft, überwacht werden.
Die sich parallel zur Radoberfläche ausbreitende Oberflächen
welle wird insbesondere als Kriechwelle oder als Rayleigh-
Welle in das Rad eingekoppelt.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden
die Meßsignale kontinuierlich einer mobilen Auswerteeinheit
im Schienenfahrzeug und/oder einer stationären Auswerteein
heit in einem Leitstand zugeführt. Die Meßsignale werden also
nicht nur "online" erfat, sondern auch "online" ausgewertet,
so dass besonders frühzeitig ein sich bildender Defektzustand
erfassbar ist.
Die Meßsignale werden der Auswerteeinheit insbesondere lei
tungsgebunden oder durch Funk zugeführt.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung wird das Rad während des
betriebsmäßigen Fahrens mit einem wasserhaltigen Fluid, ins
besondere mit Wasser, zur Verbesserung der Einkopplung
und/oder der Auskopplung von Ultraschall benetzt (Kopplungs
fluid). Dadurch ist eine besonders empfindliche Rißdetektion
im Inneren des Rads durchführbar, da die Verluste beim Ein-
und/oder Auskoppeln gering gehalten sind.
Zur Verminderung von Einkoppel- und/oder Auskoppelverlusten
wird der Ultraschall auch bevorzugt durch ein am Rad anlie
gendes oder von diesem in Rotation versetztes Kopplungsrad
hindurch in das Rad eingekoppelt und/oder aus dem Rad ausgekoppelt.
Dabei kann das Rad zusätzlich mit dem wasserhaltigen
Fluid benetzt werden.
Bevorzugt wird bei Überschreiten einer vorgegebenen Grenzge
schwindigkeit des Schienenfahrzeugs die Benetzung des Rads
mit dem wasserhaltigen Fluid unterbrochen, bzw. das Kopp
lungsrad in Abstand zum Rad gebracht. Dadurch wird vermieden,
daß bei sehr hohen Geschwindigkeiten, insbesondere bei Ge
schwindigkeiten oberhalb von 50 km/h oder 100 km/h, durch die
dann infolge von Verschleiß etc. stark auftretenden Fahrvi
brationen und/oder Schallemissionen das Verfahren nach der
Erfindung negativ beeinflußt oder gar eine zur Durchführung
vorhandene Vorrichtung beschädigt wird.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung wird Ultraschall
durch einen Spalt oder Luftspalt auf das Rad geschallt
und/oder vom Rad kommend detektiert, dessen Spaltbreite grö
ßer als die Unrundheit des Rads und kleiner als 10 mm ist.
Unter einer Unrundheit wird in diesem Zusammenhang jede ra
diale Schwankung des Radhalbmessers über dem Umfang des Rads
verstanden.
Beispielsweise wird die Beschallung durch den Luftspalt mit
dem selben Ultraschallmeßkopf durchgeführt, der auch zum Ein-
und/oder Auskoppeln von Ultraschall mittels dem wasserhalti
gen Fluid und/oder dem Kopplungsrad verwendet wird. Insbeson
dere findet dann die Beschallung durch den Luftspalt oberhalb
der genannten Grenzgeschwindigkeit oder oberhalb einer ande
ren Grenzgeschwindigkeit des Schienenfahrzeugs statt, so daß
während des betriebsmäßigen Fahrens des Schienenfahrzeugs in
Abhängigkeit von dessen Geschwindigkeit entweder mittels des
Kopplungsfluids oder des Kopplungsrads in das Rad einge
schallt oder das Rad durch den Luftspalt beschallt wird.
Da die Beschallung durch den Luftspalt unempfindlicher für
eine Detektion eines Defektzustandes des Rads ist, wird mit
aus der Beschallung durch den Luftspalt erhaltenen Meßsignalen
insbesondere die Unrundheit des Rads oder dessen Verände
rung in der Oberflächenmorphologie erfaßt und die Meßsignale
werden in diesem Hinblick ausgewertet.
Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens
wird der Ultraschall während des betriebsmäßigen Fahrens des
Schienenfahrzeugs in Ultraschall-Impulsen in das Rad des
Schienenfahrzeugs eingekoppelt. Dadurch ist es in vorteilhaf
ter Weise möglich, über die gemessene Laufzeit der Ultra
schall-Impulse bei bekannter Schallgeschwindigkeit auf die
räumliche Position des Defektzustands im Rad zu schließen.
Nach einer anderen Weiterbildung wird kontinuierlich ein die
Radstellung wiedergebendes Radstellungs-Signal ermittelt, und
ein Einkopplungszeitpunkt der Ultraschall-Impulse durch des
Radstellungsignal gesteuert. Dadurch können die erzeugten
Meßsignale vorteilhaft den während des betriebsmäßigen Fah
rens des Schienenfahrzeugs auftretenden unterschiedlichen
Radstellungen zugeordnet werden, und es ist insbesondere eine
Synchronisation zwischen der Raddrehbewegung und der Einkopp
lung der Ultraschall-Impulse möglich, so daß ein Einkopp
lungszeitpunkt eindeutig einer Radstellung zugeordnet ist.
Vorzugsweise wird dann zur Überwachung des Radzustands ein
Satz von Meßsignalen, die bei unterschiedlichen Radstellungen
erhalten wurden, gebildet, und der Satz wird über mehrere Um
drehungen des Rads gemittelt. Durch diese Art der Signalmit
telung wird der besondere Vorteil erzielt, daß statistisch
auftretende, insbesondere durch Fahrvibrationen erzeugte,
Störungen unterdrückt und auf einen tatsächlichen Defektzu
stand zurückgehende Meßsignale relativ verstärkt werden. Das
Signal-Rausch-Verhältnis ist dadurch deutlich verbessert.
Beispielsweise enthält das Radstellungs-Signal Triggerim
pulse, die bewirken, daß an bestimmten Radstellungen Ultra
schall in das Rad eingekoppelt wird. Damit mit dem eingekop
pelten Ultraschall das Rad nicht nur zu bestimmten Radstellungen
sondern der gesamte Radumfang lückenlos abgetastet
wird, wird bevorzugt eine Zeitverzögerung zwischen einem
Triggerzeitpunkt im Radstellungssignal und dem Einkopplungs
zeitpunkt variiert.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
weisen die eingekoppelten Ultraschall-Impulse eine vorgege
bene - insbesondere durch Amplituden- und/oder Frequenzmodu
lation erzeugte - Codierung auf, und es wird ein ausgekoppel
ter Anteil der Ultraschall-Impulse unter Verwendung der Co
dierung selektiv detektiert. Durch diese Maßnahme wird das
Signal-Rausch-Verhältnis der Ultraschallmessung weiter er
höht, da nicht von der Ultraschalleinkopplung herrührende,
beispielsweise von Fahrvibrationen erzeugte, Schallwellen bei
der Detektion unterdrückt werden.
Hierzu genügt es, daß alle Ultraschall-Impulse die gleiche
Codierung aufweisen. Vorzugsweise weisen aber nacheinander
eingekoppelte Ultraschall-Impulse voneinander verschiedene
Codierungen auf. Dadurch wird zusätzlich erreicht, daß bei
der Detektion immer der gewünschte Ultraschallimpuls zur Aus
wertung kommt und daß eine Überlagerung mehrerer, nacheinan
der eingekoppelter Ultraschall-Impulse, die nach unterschied
lichen Laufzeiten im Rad gleichzeitig zu einem Detektor ge
langen, vermieden ist.
Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens
wird das Rad des Schienenfahrzeugs während des betriebsmäßi
gen Fahrens zusätzlich einer Messung mit Wirbelstrom unter
zogen, und Wirbelstrom-Meßsignale werden zur Überwachung des
Radzustands ausgewertet. Die Wirbelstromüberwachung kann so
wohl simultan als auch zeitlich versetzt zur Ultraschallüber
wachung durchgeführt werden.
Aus der gemeinsamen Auswertung von Ultraschallmeßsignalen,
die vorzugsweise Informationen aus dem Inneren des Eisenbahn
rads beinhalten, mit Wirbelstrom-Meßsignalen, deren Schwerpunkt
auf dem oberflächennahen Radzustand liegt, läßt sich
eine besonders umfassende und zuverlässige Überwachung des
Schienenfahrzeugs durchführen. Dabei sind die unterschiedli
chen Meßverfahren zum Teil redundant, so daß die Aussagekraft
und Zuverlässigkeit der Meßsignale weiter erhöht wird.
Das Verfahren ist vorzugsweise auch dadurch weitergebildet,
daß während des betriebsmäßigen Fahrens, Schwingungen des
Schienenfahrzeugs, insbesondere in einer zur Fahrrichtung
senkrechten Richtung, gemessen werden, und daß Schwingungs-
Meßsignale zur Überwachung des Radzustands ausgewertet wer
den. Dadurch wird, insbesondere in Verbindung mit der genann
ten Wirbelstrommessung, eine besonders umfassende Beurteilung
des Rads möglich, da die Schwingungsmessung auch Aussagen
über den Zustand des Radlagers oder der Achse möglich macht.
Das Ein- und/oder Auskoppeln des Ultraschalls findet vorzugs
weise durch die Lauffläche des Rads statt.
Mit der Scherwelle werden oberflächenferne und mit der Ober
flächenwelle oberflächennahe Bereiche des Rads abgetastet, so
daß insgesamt eine besonders zuverlässige Aussagekraft der
Meßsignale erhalten wird.
Die vorrichtungsbezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung be
zogen auf die eingangs genannte Vorrichtung dadurch gelöst,
dass der erste Ultraschallsender zur Einkopplung einer sich
parallel zur Radoberfläche ausbreitenden Oberflächenwelle
ausgebildet ist und dass der Messkopf einen zweiten Ultra
schallsender aufweist, der zur Einkopplung einer sich schräg
bezüglich der Radoberfläche ausbreitenden Scherwelle in das
Rad ausgebildet ist.
Die sich parallel zur Radoberfläche ausbreitende Oberflächen
welle ist insbesondere eine Kriechwelle oder Rayleigh-Welle.
Das Mittel zur Detektion kann insbesondere ein von dem ersten
Ultraschall-Sender gesondert vorhandener Ultraschall-Empfän
ger sein. Der erste Ultraschall-Sender kann aber auch zur De
tektion eines reflektierten Anteils des eingekoppelten Ultra
schalls hergerichtet sein, so daß das Mittel zur Detektion
mit dem ersten Ultraschall-Sender identisch ist. Insbesondere
für eine oberflächennahe Detektion ist es vorteilhaft, einen
vom ersten Ultraschall-Sender gesondert vorhandenen Ultra
schall-Empfänger vorzusehen.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignet. Die
bezüglich des Verfahrens genannten Vorteile gelten bezüglich
der Vorrichtung analog.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Auswerteeinheit auf,
die mit dem Mittel zur Detektion in Verbindung steht und mit
der bei der Detektion erzeugte Meßsignale zur Überwachung des
Radzustands auswertbar sind.
Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Vorrich
tung ist ein erster Ultraschallschwinger des ersten Ultra
schall-Senders und gegebenenfalls ein zweiter Ultraschallschwinger des
zweiten Ultraschall-Senders als Rollkörper ausgebildet, der
an das Rad anlegbar und von diesem in Rotation versetzbar
ist. Beispielsweise handelt es sich bei dem Rollkörper um einen
ringförmig ausgebildeten piezoelektrischen Schwingkörper.
Mit einem solchen Rollkörper läßt sich der Ultraschall beson
ders effizient in das Rad des Eisenbahnzugs einkoppeln, so
daß mit einer derart weitergebildeten Vorrichung Defektzu
stände im Rad besonders sicher erkennbar sind.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine mit einem Radstel
lungs-Sensor in Verbindung stehende und auf den ersten Ultra
schall-Sender sowie gegebenenfalls auf den zweiten Ultraschall-Sender
einwirkende Steuereinheit auf, mit der ein Einkopplungszeit
punkt einzukoppelnder Ultraschall-Impulse in Abhängigkeit von
der Radstellung steuerbar ist.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung sieht
vor, daß der Meßkopf einen Wirbelstromsensor aufweist, wobei
der Meßkopf derart am Fahrgestell des Schienenfahrzeugs befe
stigt ist, daß in einem Rad des Schienenfahrzeugs Wirbel
ströme induzierbar sind.
Weiterhin bevorzugt weist der Meßkopf einen Schwingungssensor
auf, mit dem Schwingungen des Rads in einer Richtung senk
recht zur Fahrtrichtung detektierbar sind. Die Schwingungen
des Rads werden dabei über das Fahrgestell auf den Schwin
gungssensor übertragen.
Nachfolgend wird die Vorrichtung nach der Erfindung anhand
von fünf in den Fig. 1 bis 7 dargestellten Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Die Fig. 1 bis 7 dienen auch der
Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung. Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 5 die Steuerung von Einkopplungszeitpunkten von Ul
traschall-Impulsen durch ein Radstellungsignal be
zogen auf das erste Ausführungsbeispiel,
Fig. 6 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
nach der Erfindung und
Fig. 7 die Steuerung von Einkopplungszeitpunkten einzukop
pelnder Ultraschall-Impulse bezogen auf das fünfte
Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt ein Rad 1, das sich in einer Drehrichtung 2
dreht. Das Rad 1 gehört zu einem Schienenfahrzeug 3, das in
Fahrtrichtung 4 bewegt wird. Das Rad 1 weist einen Spurkranz
5 und eine Lauffläche 7 auf, die den Radkranz bilden. Die
zentrisch durch die Radnabe 9 verlaufende Radachse 8 steht
senkrecht auf der Zeichenebene. Das Schienenfahrzeug 3 wird
mit einer Fahrgeschwindigkeit bewegt.
Fig. 1 zeigt weiterhin eine Vorrichtung 11 nach der Erfindung
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtung 11
umfaßt einen Meßkopf 13, der über einen Arm 15 mit dem Fahr
gestell 17 des Schienenfahrzeugs 3 verbunden ist. Der Arm 15
ist über Gelenke 16 mit dem Meßkopf 13 und dem Fahrgestell 17
verbunden, so daß der Meßkopf 13 mittels eines nicht geson
dert dargestellten Stellgliedes relativ zur Laufläche 7 der
art bewegt werden kann, daß der Abstand S zur Lauffläche 7
veränderlich ist.
Der Meßkopf 13 umfaßt eine Ultraschall-Einheit 19, einen Wir
belstromsensor 21 sowie einen Schwingungssensor 23.
Der Wirbelstromsensor 21 ist derart ausgestaltet und angeord
net, daß mit seiner Hilfe im Rad 1 Wirbelströme induzierbar
und aus dem Rad 1 empfangene Wirbelstrom-Meßsignale detek
tierbar sind. Mit dem Wirbelstromsensor 21 ist insbesondere
ein oberflächennaher Bereich I bezüglich der Lauffläche 7 ab
tastbar. Mit dem Schwingungssensor 23, der nicht notwendiger
weise am Meßkopf 13 angeordnet sein muß, sondern vielmehr
auch direkt am Fahrgestell 17 montiert sein könnte, werden
Schwingungen gemessen, die durch Unebenheiten des Fahrwegs
und/oder Unrundheiten des Eisenbahnrads 1 ausgelöst werden,
und sich über das Fahrgestell 17 auf den Schwingungssensor 23
übertragen.
Jedem Eisenbahnrad 1 des Schienenfahrzeugs 3 ist ein geson
derter Meßkopf 13 zugeordnet. Der Meßkopf 13 steht mit einer
mobilen Auswerteeinheit 31 im Schienenfahrzeug und/oder mit
einer stationären Auswerteeinheit 33 in einem stationären
Leitstand 35 in Verbindung. Die Verbindung kann sowohl durch
Funk als auch durch Kabel 37 realisiert sein.
Mit der Ultraschall-Einheit 19 kann sowohl der oberflächen
nahe Bereich I als auch ein oberflächenferner Bereich II des
Rads 1 abgetastet werden.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
11 nach der Erfindung, mit dem gleichfalls die Ultraschall-
Einheit 19 des ersten Ausführungsbeispiels der Fig. 1 näher
erläutert wird. Demzufolge weist der Meßkopf 13 einen ersten
Ultraschall-Sender 41 auf, der über einen als Keil ausgebil
deten ersten Kopplungskörper 43 an das sich in Drehrichtung 2
drehende Rad 1 angekoppelt ist. Vom ersten Ultraschall-Sender
41 wird eine oberflächennahe Oberflächenwelle 45, insbeson
dere als Kriechwelle oder als Rayleigh-Welle, weitgehend par
allel oder tangential zur Lauffläche 7 eingeschallt. Der er
ste Ultraschall-Sender 41 wird in Reflexion betrieben, das heißt
ein ausgekoppelter Anteil 47 der eingekoppelten Oberflächen
welle 45 wird ebenfalls vom ersten Ultraschall-Sender 41, der
auch als Detektormittel fungiert, empfangen. Von der Oberflä
chenwelle 45 wird im wesentlichen der oberflächennahe Bereich
I abgetastet.
Der Meßkopf 13 weist einen zweiten Ultraschall-Sender 51 auf,
der über einen zweiten Kopplungskörper 53 eine Schwerwelle 55
mit im Vergleich zur Oberflächenwelle 45 kleinerem Einschall
winkel von etwa 40° bis 60° in das Rad einkoppelt, so daß im
wesentlichen der oberflächenferne Bereich II abgetastet wird.
Auch der zweite Ultraschall-Sender 51 wird in Reflexion be
trieben (Impuls-Echo-Modus).
Sowohl die Oberflächenwelle 45 als auch die Scherwelle 55
werden durch einen kleinen Luftspalt 57 in das Rad eingekop
pelt, dessen Spaltbreite S kleiner als 5 mm, insbesondere
kleiner als 3 mm ist.
Zur Verbesserung der Einkopplung sowohl der Oberflächen
welle 45 als auch der Scherwelle 55 als auch zur Verbesserung
der Auskopplung eines jeweils an einem Defekt im Rad 1 re
flektierten Anteils kann in den Luftspalt 57 ein wasserhalti
ges Fluid F, insbesondere Wasser, eingeführt werden. Hierzu
weisen die Kopplungskörper 43, 53 Bohrungen 61 auf, die über
Leitungen 65 mit einer Pumpe 67 in Verbindung stehen, die das
wasserhaltige Fluid F aus einem Vorratsbehälter 69 fördert.
Dem Fluid F kann ein Frostschutzmittel, insbesondere Glyze
rin, zugesetzt sein, um ein Einfrieren des Fluids F während
der Winterperiode zu vermeiden.
In Drehrichtung 2 vor den Ultraschall-Sendern 41, 51 ist an
dem Meßkopf 13 außerdem eine Sprühdüse 63 angebracht, mit der
die Lauffläche 7 zunächst feinstäubig benetzt wird, bevor
eine im Vergleich dazu größere Menge an Fluid F durch die
Bohrungen 61 auf die Lauffläche 7 in den Luftspalt 57 einge
bracht wird. Durch die Kombination einer die Benetzung des
Rads 1 einleitenden Sprühdüse 63 mit den der eigentlichen Zuführung
des Fluids F dienenden Bohrungen 61 wird ein beson
ders geringer Verbrauch von Fluid F erreicht.
Beispielsweise werden für einen kompletten Meßzyklus, der die
Messung des gesamten Radumfangs umfaßt, etwa 200 ml bis
1000 ml an Fluid F benötigt.
Vorzugsweise finden Meßzyklen am Rad 1 nicht ständig oder
kontinuierlich, sondern in festen oder variablen Zeitabstän
den, beispielsweise alle 30 Minuten, statt. Vorzugsweise fin
det die Einkopplung von Ultraschall und die Zufuhr von Fluid
F bei einer Fahrgeschwindigkeit von weniger als 50 km/h
statt. Bei größeren Fahrgeschwindigkeiten wird die Zufuhr
von Fluid F unterbrochen und der Meßkopf 13 mittels der Ge
lenke 16 (siehe Fig. 1) weiter als in Fig. 2 dargestellt vom
Rad 1 weggeschwenkt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel,
mit dem gleichzeitig eine mögliche Ausgestaltung der Ultra
schall-Sender 41, 51 des vorgenannten Ausführungsbeispiels
näher erläutert wird, ist ein - beispielsweise piezoelektri
scher - Ultraschallschwinger 77 im Inneren eines Kopplungs
reifens oder Kopplungsrads 75 angeordnet. Das Kopplungsrad 75
liegt am Rad 1 an und wird von diesem in eine Drehrichtung 78
in Rotation versetzt. Der Ultraschallschwinger 77 ist nahe
des Rads 1 an der Innenoberfläche des Kopplungsrads 75 bezüg
lich dem Kopplungsrad 75 feststehend angebracht. Hierzu vor
handene Befestigungsmittel sind nicht explizit dargestellt.
Das Kopplungsrad 75 ist im Inneren mit wasserhaltigem Fluid F
als Ankopplungsmittel bis zu einem Wasserspiegel 80 gefüllt.
Es ist an einem Lager 81 drehbar aufgehängt und steht über
einen von dort ausgehenden Arm 15 mit dem Fahrgestell 17 in
Verbindung, an dem der Arm 15 über ein Gelenk 16 in einer
Schwenkrichtung 83 schwenkbar gelagert ist.
Das Kopplungsrad 75 besteht beispielsweise aus Gummi, Metall
oder Keramik. Die Elektroden 79 des Ultraschallschwingers 77
sind über nicht näher dargestellte Leitungen kontaktiert, die
beispielsweise zentrisch durch das Lager 81 aus dem Kopp
lungsrad 75 oder mit Hilfe eines Schleifkontaktes aus diesem
herausgeführt werden.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel
ist nicht nur der Kopplungskörper als Kopplungsrad 75 sondern
auch der Ultraschallschwinger als Ringschwinger 91 ausgebil
det. Das Kopplungsrad 75 umfaßt den Ringschwinger 91 konzen
trisch und liegt an diesem an. Die Elektroden 79 sind hierbei
als Ringelektroden ausgeführt, die beispielsweise über
Schleifringe mit einer Steuereinheit in Verbindung stehen.
Das Kopplungsrad 75 ist wie beim vorgenannten Ausführungsbei
spiel vorzugsweise aus Metall, Keramik oder Gummi gefertigt,
der Ringschwinger 91 insbesondere aus piezoelektrischer Kera
mik. Im Inneren des Ringschwingers 91 ist ein diesen Innen
raum ausfüllender Dämfungskörper D, zum Beispiel aus Kork gefertigt,
angeordnet.
Auch der Ringschwinger 91 mit dem ihn umgebenden Kopplungsrad
75 wird zur Einkopplung von Ultraschall 93 in das Rad 1, an
das Rad 1 angelegt und von diesem in Drehrichtung 78 in Rota
tion versetzt.
Im weiteren wird beschrieben, wie die Einkopplung von Ultra
schall-Impulsen in das Rad 1 durch ein Radstellungs-Signal
gesteuert wird. Hierzu wird wieder auf Fig. 1 Bezug genommen.
Das dort dargestellte Eisenbahnrad 1 weist nämlich eine Mar
kierung 101 auf, die bei Vorbeibewegung am Meßkopf 13 ein
Radstellungs-Signal 115 (siehe Fig. 5) generiert. Die Markie
rung 101 kann beispielsweise durch ein im Vergleich zum übri
gen Material des Rads 1 unterschiedliches magnetisches Mate
rial oder durch eine Fehlstelle gegeben sein, so daß das
Radstellungs-Signal 115 vom Wirbelstromsensor 21 detektierbar
ist. Die Markierung 101 kann aber auch derart ausgestaltet
sein, daß von einem zusätzlich auf dem Meßkopf 13 angeordneten
Lichtschrankendetektor auf optischem Wege das Radstel
lungs-Signal 115 erzeugbar ist.
In jedem Fall wird das vom Meßkopf 13 generierte Radstel
lungs-Signal 115 über das Kabel 37 oder per Funk einer Steu
ereinheit 105 zugeleitet. Hierzu steht die (mobile) Auswerte
einheit 31 über eine Triggerleitung 103 mit der Steuereinheit
105 in Verbindung. Über eine Meßleitung 107 wird außerdem ein
der Fahrgeschwindigkeit proportionales Signal eines Ge
schwindigkeitsmessers 109 der Steuereinheit 105 zugeführt,
die ebenfalls mobil im Schienenfahrzeug 3 angeordnet ist.
Die Steuereinheit 105 steht über eine Steuerleitung 111 mit
dem Meßkopf 13 in Verbindung, über die insbesondere die Ein
kopplung von Ultraschall-Impulsen 117 (siehe Fig. 5) aus der
Ultraschall-Einheit 19 in das Rad 1 gesteuert wird.
Dies ist in Fig. 5 schematisch näher dargestellt, die das Auf
treten der unterschiedlichen Impulse auf einer Zeitskala t
(die bei konstanter Fahrgeschwindigkeit dem Drehwinkel ϕ
des Rads 1 proportional ist) aufzeigt. Das Radstellungssignal
115 ist durch einen zu einem Triggerzeitpunkt t1 auftretenden
Triggerimpuls gegeben. Diesem Triggerzeitpunkt t1 ist eine
Radstellung ϕ1 zugeordnet. Um eine Zeitverzögerung Δt verzö
gert wird dann über die Steuerleitung 111 gesteuert ein er
ster Ultraschall-Impuls 117 zu einem Einkopplungszeitpunkt T1
- entsprechend einer Radstellung γ1 - in das Rad 1 eingekop
pelt. Da von der Steuereinheit 105 auch die Fahrgeschwindig
keit ausgewertet wird, ist es durch Variation der Zeitver
zögerung Δt1 zwischen dem Triggerzeitpunkt t1 und dem Ein
kopplungszeitpunkt T1 möglich, nacheinander Ultraschall-Im
pulse entlang des gesamten Radumfangs einzukoppeln und somit
das Rad 1 während zahlreicher Radumdrehungen sukzessive ent
lang des gesamten Umfangs abzutasten.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrich
tung 11 nach der Erfindung, bei dem anstelle der in Fig. 1
dargestellten Markierung 101 am Rad 1 ersatzweise ein
Radstellungs-Sensor 121 an der Achse 123 des Rads 1 ange
bracht ist. Der Radstellungs-Sensor 121 generiert an den
Radstellungen ϕ1, ϕ2, ϕ3, ϕ4 Triggerimpulse, die das Radstel
lungs-Signal 115 bilden (siehe Fig. 7). Der Radstellungs-Sen
sor 121 steht über die Triggerleitung 103 mit der Steuerein
heit 105 in Verbindung, die über die Steuerleitung 111 die
Einkopplung der Ultraschall-Impulse 117 aus der Ultraschall-
Einheit 19 in das Rad 1 zeitlich steuert. Bei dem in den Fig.
6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine gesonderte
Erfassung der Fahrgeschwindigkeit zur Auswertung in der
Steuereinheit 105 nicht erforderlich, da vom Radstellungs-
Sensor 121 ausreichend viele Triggerimpulse im Radstellungs
signal 115 erzeugt werden, so daß der Abstand zwischen zwei
aufeinander folgenden Radstellungen ϕ1, ϕ2 etwa 5° oder weni
ger beträgt.
Beispielsweise werden von dem Radstellungs-Sensor 121 360
oder 720 Impulse pro Radumdrehung erzeugt, so daß der Win
kelabstand etwa 1° bzw. 0,5° beträgt. In diesem Fall kann auf
eine zusätzliche Variation einer Zeitverzögerung Δt zwischen
den Triggerzeitpunkten t1, t2, t3, t4 und den Einkopplungszeit
punkten T1, T2, T3, T4 verzichtet werden, da bereits durch die
Vielzahl der erzeugten Radstellungs-Impulse eine vollständige
Abtastung des Radumfangs gewährleistet ist.
Bei größerem Winkelabstand ϕ1, ϕ2 ist es vorteilhaft, die ge
nannte Zeitverzögerung Δt für eine vollständige Abdeckung
des Radumfangs zu variieren, wie dies in Fig. 7 veranschau
licht ist.
Sowohl bei der anhand der Fig. 1 und 5 als auch bei der anhand
der Fig. 6 und 7 dargestellten Variante werden die bei unter
schiedlichen Radstellung ϕ1, ϕ2, ϕ3, ϕ4; γ1, γ2, γ3, γ4 erhaltenen
Meßsignale, über mehrere Umdrehungen des Rads 1 gemittelt, so
daß ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis erzielt wird.
Zur weiteren Verbesserung der Detektionsempfindlichkeit sind
die nacheinander eingekoppelten Ultraschall-Impulse 117 (s.
Fig. 7) mit einer unterschiedlichen Codierung versehen, die
beispielsweise durch eine unterschiedliche Frequenzmodulation
oder einen unterschiedlichen Chirp realisiert ist. Beispiels
weise genügt es, falls insgesamt vier verschiedene Codierun
gen verwendet werden, um eine ungewünschte Interferenz nach
einander in das Rad eingekoppelter Ultraschall-Impulse 117
bei der Detektion zu vermeiden. Beispielsweise werden die
nacheinander in das Rad 1 eingekoppelten Ultraschall-Impulse
117 abwechselnd positiv und negativ gechirpt. Die Information
über diese unterschiedliche Codierung wird von der Steuerein
heit 105 in Form einer Musterfunktion auch der Auswerteein
heit 31 zur Verfügung gestellt (in Fig. 1 angedeutet durch den
bidirektionalen Pfeil an der Triggerleitung 103), so daß eine
codierungsselektive Auswertung der aus dem Rad 1 ausgekoppel
ten Ultraschall-Impulse in der Auswerteeinheit 31 möglich
ist.
Claims (20)
1. Verfahren zum Überwachen eines Schienenfahrzeugs (3), wo
bei
- a) während des betriebsmäßigen Fahrens des Schienenfahrzeugs (3) in ein Rad (1) des Schienenfahrzeugs (3) Ultraschall eingekoppelt wird,
- b) während des betriebsmäßigen Fahrens ein aus dem Rad (1) ausgekoppelter Anteil (47) des Ultraschalls detektiert wird, und
- c) dabei erzeugte Meßsignale zur Überwachung des Radzustands ausgewertet werden,
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsi
gnale kontinuierlich einer mobilen Auswerteeinheit (31) im
Schienenfahrzeug (3) und/oder einer stationären Auswerteein
heit (33) in einem Leitstand (35) zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rad (1)
während des betriebsmäßigen Fahrens mit einem wasserhaltigen
Fluid (F) zur Verbesserung der Einkopplung und/oder der Aus
kopplung von Ultraschall benetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ultra
schall durch ein am Rad (1) anliegendes und von diesem in Ro
tation versetztes Kopplungsrad (75) hindurch in das Rad (1)
eingekoppelt und/oder aus dem Rad (1) ausgekoppelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Über
schreiten einer vorgegebenen Grenzgeschwindigkeit des Schie
nenfahrzeugs (3) die Benetzung des Rads (1) mit dem wasser
haltigen Fluid (F) unterbrochen gegebenenfalls das Kopplungsrad (75) in
Abstand zum Rad (1) gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Ultraschall
durch einen Spalt (57) auf das Rad (1) geschallt und/oder
vom Rad (1) kommend detektiert wird, dessen Spaltbreite (S)
größer als die Unrundheit des Rads (1) und kleiner als 10 mm
ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ultra
schall während des betriebsmäßigen Fahrens des Schienenfahr
zeugs (3) in Ultraschall-Impulsen (117) in das Rad (1) des
Schienenfahrzeugs (3) eingekoppelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß kontinuierlich ein die Radstellung (ϕ1, ϕ2, ϕ3, ϕ4) wieder gebendes Radstellungs-Signal (115) ermittelt wird, und
daß ein Einkopplungszeitpunkt (T1, T2, T3, T4) der Ultraschall- Impulse (117) durch das Radstellungs-Signal (115) gesteuert wird.
daß kontinuierlich ein die Radstellung (ϕ1, ϕ2, ϕ3, ϕ4) wieder gebendes Radstellungs-Signal (115) ermittelt wird, und
daß ein Einkopplungszeitpunkt (T1, T2, T3, T4) der Ultraschall- Impulse (117) durch das Radstellungs-Signal (115) gesteuert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Zeit
verzögerung (Δt) zwischen einem Triggerzeitpunkt (t1, t2, t3, t4)
im Radstellungs-Signal (115) und dem Einkopplungszeitpunkt
(T1, T2, T3, T4) variiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Überwa
chung des Radzustands ein Satz von Meßsignalen, die bei un
terschiedlichen Radstellungen (ϕ1, ϕ2, ϕ3, ϕ4; γ1, γ2, γ3, γ4) erhalten
wurden, gebildet wird, und daß der Satz über mehrere Umdre
hungen des Rads (1) gemittelt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die einge
koppelten Ultraschall-Impulse (117) eine vorgegebene - insbesondere
durch Amplituden- und/oder Frequenzmodulation er
zeugte - Codierung aufweisen, und daß ein ausgekoppelter An
teil (47) der Ultraschall-Impulse (117) unter Verwendung der
Codierung selektiv detektiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß nacheinan
der eingekoppelte Ultraschall-Impulse (117) voneinander ver
schiedene Codierungen aufweisen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß während des
betriebsmäßigen Fahrens das Rad (1) des Schienenfahrzeugs (3)
einer Messung mit Wirbelstrom unterzogen wird, und daß Wir
belstrom-Meßsignale zur Überwachung des Radzustands ausgewer
tet werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß während des
betriebsmäßigen Fahrens Schwingungen des Schienenfahrzeugs
(3), insbesondere in einer zur Fahrrichtung (4) senkrechten
Richtung, gemessen werden, und daß Schwingungs-Meßsignale zur
Überwachung des Radzustands ausgewertet werden.
15. Vorrichtung (11) zum Überwachen eines Schienenfahrzeugs
(3), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 14, mit einem am Fahrgestell (17) des
Schienenfahrzeugs (3) tragend befestigten Meßkopf (13), der
- a) einen ersten Ultraschall-Sender (41) zum Einkoppeln von Ultraschall in ein Rad (1) des Schienenfahrzeugs (3) und
- b) ein Mittel zur Detektion eines aus dem Rad (1) ausgekoppel ten Anteils (47) des Ultraschalls aufweist,
- a) der erste Ultraschall-Sender (41) zur Einkopplung einer sich parallel zur Radoberfläche ausbreitenden Oberflächen welle (45) ausgebildet ist, und
- b) der Meßkopf (13) einen zweiten Ultraschall-Sender (51) aufweist, der zur Einkopplung einer sich schräg bezüglich der Radoberfläche ausbreitenden Scherwelle (55) in das Rad (1) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung (11) nach Anspruch 15,
gekennzeichnet durch eine Auswerteein
heit (31, 33), die mit dem Mittel zur Detektion in Verbindung
steht und mit der bei der Detektion erzeugte Meßsignale zur
Überwachung des Radzustands auswertbar sind.
17. Vorrichtung (11) nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß ein erster
Ultraschallschwinger (91) des ersten Ultraschall-Senders (41)
und gegebenenfalls ein zweiter Ultraschallschwinger des zweiten Ultra
schall-Senders (51) als Rollkörper ausbildet ist, der an das
Rad (1) anlegbar und von diesem in Rotation versetzbar ist.
18. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
gekennzeichnet durch eine mit einem
Radstellungs-Sensor (121) in Verbindung stehende und auf den
ersten Ultraschall-Sender (41) sowie gegebenenfalls auf den zweiten Ul
traschall-Sender (51) einwirkende Steuereinheit (105), mit
der ein Einkopplungszeitpunkt (T1, T2, T3, T4) einzukoppelnder
Ultraschall-Impulse (117) in Abhängigkeit von der Radstellung
(ϕ1, ϕ2, ϕ3, ϕ4) steuerbar ist.
19. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkopf
(13) einen Wirbelstromsensor (21) aufweist, wobei der Meß
kopf (13) derart am Fahrgestell (17) des Schienenfahrzeugs
(3) befestigt ist, daß in einem Rad (1) des Schienenfahrzeugs
(3) Wirbelströme induzierbar sind.
20. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkopf
einen Schwingungssensor (23) aufweist, mit dem Schwingungen
des Rads (1) in einer Richtung senkrecht zur Fahrtrichtung
(4) detektierbar sind.
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