DE19923399A1 - Klebeband auf Basis eines mit Schmelzfasern thermofixierten Vlieses - Google Patents
Klebeband auf Basis eines mit Schmelzfasern thermofixierten VliesesInfo
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Abstract
Klebeband mit einem bandförmigen Träger aus Vliesmaterial, das zumindest einseitig mit einem Kleber beschichtet ist, wobei das Vlies ein Stapelfaservlies darstellt, das durch mechanische Bearbeitung verfestigt oder naßgelegt wird, wobei zwischen 2% und 50% der Fasern des Vlieses Schmelzfasern sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Klebeband mit einem bandförmigen Träger aus einem
mit Schmelzfasern thermofixierten Vliesmaterial, das zumindest einseitig mit einem Kle
ber beschichtet ist, sowie auf die Verwendung desselben.
Klebebänder mit einem bandförmigen Träger auf Gewebe- oder Nähvliesbasis sind
bekannt, wobei Gewebebänder schon seit längerer Zeit erhältlich sind und Bänder mit
einem Nähvliesträger beispielsweise in der DE G 94 01 037 beschrieben werden. Als
Klebebeschichtung werden bevorzugt druckempfindliche Haftklebebeschichtungen ein
gesetzt.
Die DE 44 42 092 beschreibt solch ein Klebeband auf Nähvliesbasis, das auf der Trä
gerrückseite beschichtet ist. Der DE 44 42 093 liegt auch die Verwendung eines Vlieses
als Träger für ein Klebeband zugrunde, hier wird ein durch die Bildung von Maschen aus
den Fasern des Vlieses verstärktes Querfaservlies beschrieben, also ein dem Fach
mann unter dem Namen Malivlies bekanntes Vlies. Die DE 44 42 507 offenbart eben
falls ein Klebeband zur Kabelbandagierung, jedoch basiert es auf sogenannten
Kunit- beziehungsweise Multikunitvliesen.
Aus der DE 195 23 494 C ist die Verwendung eines Klebebandes mit einem Träger aus
Vliesmaterial zum Bandagieren von Kabelbäumen bekannt, das einseitig mit einem Kle
ber beschichtet ist. Bei dem erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Vlies handelt es
sich um ein Spinnvlies aus Polypropylen, das mit Hilfe eines Kalanders thermisch verfe
stigt und geprägt ist, wobei die Prägewalze eine Prägefläche von 10% bis 30%, bevor
zugt 19%, aufweist.
Mit der DE 298 04 431 wird ebenfalls die Verwendung eines Klebebandes mit einem
Träger aus Vliesmaterial zum Bandagieren von Kabelbäumen offenbart, wobei das vor
geschlagene Spinnvlies aus Polyester besteht.
Aus der DE 298 19 014 U1 sind Klebebänder auf Basis eines mit Luft- und/oder Was
serstrahlen verfestigten Vlieses bekannt. Nachteil dieser Träger ist, trotz der mechani
schen Verfestigung, daß durch diese Technik ein Ausziehen einzelner langer Fäden und
die negative Beeinflussung der klebtechnischen Eigenschaften nicht ausgeschlossen
werden kann. Bei sehr starker Verfestigung der Einzelfasern können andere vorteilhafte
Trägereigenschaften speziell für die Bündelung von Kabeln in Automobilen nicht mehr
erhalten werden.
Klebebänder mit einem Gewebeträger genügen hohen technischen Anforderungen, sind
aber aufwendig herzustellen, teuer und neigen zum Durchschlagen der Klebmasse.
Klebebänder mit Nähvliesträger haben zwar einen einfachen Aufbau, zeigen aber
erhebliche Nachteile in der praktischen Anwendung, wie Probleme aufgrund des hete
rogenen Vliesaufbaus mit verstärkenden Parallelnähten. Des weiteren ist die Produk
tionsgeschwindigkeit dieser Herstelltechnologie selbst mit modernen Hochleistungsanla
gen beschränkt.
Des weiteren ist bei einem einseitig klebend ausgerüsteten Klebeband mit einem her
kömmlichen Malivlies als Trägermaterial, also einem nicht thermisch fixierten Malivlies,
eine Behandlung der Rückseite notwendig, um ein Delaminieren des Trägers und/oder
ein Herausreißen von einzelnen Fasern oder Faserbüscheln aus der Oberfläche insbe
sondere beim Abrollen von der Rolle zu verhindern. Alternativ kann dieses Ziel erreicht
werden, indem während des Wickelvorganges der Klebebandrolle ein Trennpapier zwi
schen die einzelnen Klebebandlagen eingeführt wird.
Die Einzelfasern des Vlieses sind bei genähten oder anders mechanisch verfestigten
Vliesen (Nadelvliese beziehungsweise luft- und/oder wasserstrahlverfestigte Vliese)
zwar mechanisch verfestigt (vernäht), sind jedoch immer noch gegeneinander ver
schiebbar und können bei Belastungen einzeln ausgerissen werden. Dies gilt sowohl für
Fasern in dem bahnförmigen Träger als auch ganz besonders für Fasern in den Ober
flächen.
Verabsäumt man hier im Herstellprozeß von Träger und/oder Klebeband zusätzliche
Verbesserungen sicherzustellen, so beeinflussen die während des Abrollens der Klebe
bandrolle ausgerissenen Fasern die klebtechnischen Eigenschaften des Klebebandes
deutlich negativ. Sie sorgen für eine schlechte Optik, wenn sie nicht sogar die gesamte
Funktionsfähigkeit des Klebebandes zerstören.
Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Klebeband so zu ver
bessern, daß die Nachteile des Standes der Technik nicht oder zumindest nicht in dem
Umfang auftreten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Klebeband, wie es im Hauptanspruch niedergelegt
ist. Gegenstand der Unteransprüche sind dabei vorteilhafte Weiterbildungen des Klebe
bands sowie eine besonders vorteilhafte Verwendung desselben.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Klebeband mit einem bandförmigen Träger aus
Vliesmaterial, das zumindest einseitig mit einem Kleber beschichtet ist, wobei das Vlies
ein Stapelfaservlies darstellt, das im ersten Schritt durch mechanische Bearbeitung
verfestigt wird, oder aber ein Naßvlies ist, das hydrodynamisch gelegt wurde, wobei zwi
schen 2% und 50% der Fasern des Vlieses Schmelzfasern sind, insbesondere zwischen
5% und 40% der Fasern des Vlieses.
Das Vlies ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern naß gelegt werden oder zum Bei
spiel ein Stapelfaservlies durch die Bildung von Maschen aus Fasern des Vlieses oder
durch Nadelung, Vernähung beziehungsweise Luft- und/oder Wasserstrahlbearbeitung
verfestigt wird.
In einem zweiten Schrift erfolgt die Thermofixierung, wobei die Festigkeit des Vlieses
durch das Auf- oder Anschmelzen der Schmelzfasern nochmals erhöht wird. Auch das
besonders für die Anwendung von Klebebandrollen kritische Ausreißen von Einzelfäden
aus der Oberfläche läßt sich so deutlich verbessern.
Verfestigte Vliese werden beispielsweise auf Nähwirkmaschinen des Typs "Malivlies"
der Firma Malimo hergestellt und sind unter anderem bei den Firmen Naue Fasertechnik
und Techtex GmbH beziehbar. Ein Malivlies ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Quer
faservlies durch die Bildung von Maschen aus Fasern des Vlieses verfestigt wird.
Als Träger kann weiterhin ein Vlies vom Typ Kunitvlies oder Multikunitvlies verwendet
werden. Ein Kunitvlies ist dadurch gekennzeichnet, daß es aus der Verarbeitung eines
längsorientierten Faservlieses zu einem Flächengebilde hervorgeht, das auf einer Seite
Maschen und auf der anderen Maschenstege oder Polfaser-Falten aufweist, aber weder
Fäden noch vorgefertigte Flächengebilde besitzt. Auch ein derartiges Vlies wird bei
spielsweise auf Nähwirkmaschinen des Typs "Kunitvlies" der Firma Karl Mayer, ehemals
Malimo, schon seit längerer Zeit hergestellt. Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal
dieses Vlieses besteht darin, daß es als Längsfaservlies in Längsrichtung hohe Zug
kräfte aufnehmen kann. Ein Multikunitvlies ist gegenüber dem Kunitvlies dadurch
gekennzeichnet, daß das Vlies durch das beidseitige Durchstechen mit Nadeln sowohl
auf der Ober- als auch auf der Unterseite verfestigt ist.
Schließlich sind auch Nähvliese geeignet, ein erfindungsgemäßes Klebeband zu bilden.
Ein Nähvlies wird aus einem Vliesmaterial mit einer Vielzahl parallel zueinander verlau
fender Nähte gebildet. Diese Nähte entstehen durch das Einnähen oder Nähwirken von
textilen Fäden. Für diesen Typ Vlies sind Nähwirkmaschinen des Typs "Maliwatt" der
Firma Karl Mayer, ehemals Malimo, bekannt.
Als Ausgangsmaterialien für den textilen Träger sind insbesondere Polyester-, Polypro
pylen- oder Baumwollfasern vorgesehen. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf
die genannten Materialien beschränkt, sondern es können eine Vielzahl weiterer Fasern
zur Herstellung des Vlieses eingesetzt werden.
Bevorzugt bestehen die Grundfasern des Vlieses aus Polyester-Frisch- oder Reißfasern.
Diese Fasern sollten eine Faserlänge zwischen 10 und 100 mm sowie eine Faserstärke
von 1,5 bis 5 dtex aufweisen.
Genadelte, naßgelegte beziehungsweise luft- und/oder wasserstrahlverfestigte Vliese
können beispielsweise bei der Firma Freudenberg bezogen werden.
Als Schmelzfasern des Vlieses kommen bevorzugt Homo- und Copolymerfasern, amor
phe, unverstreckte oder Bikomponenten-Fasern zum Einsatz. Sie dienen als Binde
fasern zur Verfestigung von Vliesen, indem sie durch Thermoplastifizierung und Abküh
len die Kreuzungspunkte der Trägerfasern verkleben und fixieren.
Bikomponentenfasern bestehen aus einem Faserkern, der bei höheren Temperaturen
erweicht beziehungsweise schmilzt als der andere Teil der Faser, der als Mantel sym
metrisch oder asymmetrisch um den härteren Kern oder auch in anderen Geometrien
wie side-by-side-Konfigurationen ausgelegt sein kann. Weitere Einzelheiten sind u. a. in
Fachbüchern wie "Vliesstoffe" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1982) oder "Textiltech
nik" (Arbeitgeberkreis Gesamttextil, Eschborn, 1996) nachzulesen.
Derartige Fasern des Vlieses bestehen insbesondere aus Polypropylen und/oder Poly
ethylen sowie Mischungen oder Copolymerisaten davon. Neben Polyolefinen können
auch analog bei Bedarf Schmelzfasern z. B. auf Polyester- oder Polyamidbasis einge
setzt werden.
Für eine ausreichende Thermofixierung sind im allgemeinen 10% bis 30%, insbeson
dere 20% der Fasern des Vlieses Schmelzfasern, insbesondere Bikomponenten-
Schmelzfasern. Die Schmelzfasern sollten darüber hinaus in Titer (Feinheitsbezeich
nung für Fasern und Fäden) und Faserlänge in derselben Größenordnung wie das rest
liche Fasermaterial liegen.
Das mechanisch vorverfestigte oder naßgelegte Vlies wird bei einer Temperatur ober
halb des Erweichungspunktes der Schmelzklebekomponente thermisch fixiert, wobei die
obere Temperatur und die Verweilzeit so gewählt werden, daß das andere Polymer
material der restlichen Fasern nicht merklich erweicht oder gar schmilzt. Es können
hierzu Temperaturen von 120°C bis 300°C (vorzugsweise zwischen 120°C bis 200°C,
ganz besonders vorzugsweise zwischen 130°C bis 160°C) gewählt werden. Durch die
Erwärmung des Vlieses werden die Schmelzfasern zähfließend, so daß an den Berüh
rungspunkten zwischen den Schmelzfasern und auch den Berührungspunkten
Schmelzfaser/Faser Benetzung, Vergrößerung der Kontaktfläche bis hin zum Inein
anderfließen stattfindet, was eine starke Verbindung ergibt. Die Anzahl sowie die Stärke
der Verbindungen können neben der geeigneten Auswahl des Polymeren sowie des
Fasertypus während der thermischen Behandlung über die Temperatur, die Zeitdauer
und gegebenenfalls durch die Aufgabe von Druck geregelt werden. Prinzipiell können
auch bei geeigneter Polymerauswahl Ultraschall, Hochfrequenzstrahlung oder derglei
chen die notwendige Energie zur Verfügung stellen.
Durch die thermische Behandlung werden flüchtige Komponenten wie Faserhilfstoffe
beim Thermofixieren entfernt und somit entsteht ein Vlies mit günstigen Foggingwerten,
so daß bei Einsatz einer foggingarmen Klebemasse ein Klebeband mit besonders gün
stigen Foggingwerten produziert werden kann.
Die Fig. 1 zeigt auf der linken Seite ein Vlies 1, dessen Fasern 2 (Mischung aus 80%
Polyesterreißfasern und 20% Bikomponenten-Schmelzfasern) mechanisch, und zwar
mittels Wasserstrahlen verfestigt worden sind. Auf der rechten Seite ist ein Vlies 1 dar
gestellt, das eine zusätzliche thermische Verfestigung erhalten hat. Die Schmelzfasern 3
bilden Brücken 4 untereinander und auch zu den Polyesterreißfasern aus.
Durch die Art, den Anteil sowie die Verteilung der Faserkomponenten in dem Stapel
faservlies können neben der Delaminationsfestigkeit und Einbindung der Einzelfasern in
den Vliesverbund auch die Eigenschaften wie Biegesteifigkeit, Festigkeit, Dämpfungs
charakter und Oberflächenstruktur, um nur einige zu nennen, beeinflußt werden, und
wird der endgültige Charakter des Vlieses maßgeblich festgelegt.
Weitere Behandlungen wie Imprägnieren, Kalandrieren, Beschichten und die Herstel
lung von Verbundmaterialien mit anderen Trägern (Folien, Spinnvliesen, Gelegen,
Geweben o. ä.) runden die Einsatzmöglichkeiten ab.
Insbesondere durch eine gezielte Kalandrierung mit geprägten Walzen kann dem Vlies
eine Struktur gegeben werden, die nicht nur spezielle Oberflächenstrukturen einzustel
len erlaubt, sondern auch gegebenenfalls die Handeinreißbarkeit deutlich verbessert.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Vlies die folgenden Eigenschaften auf:
- - ein Vliesgewicht von 60 bis 400 g/m2, insbesondere 200 g/m2,
- - eine Vliesdicke von 100 bis 3000 µm, insbesondere 500 bis 1000 µm,
- - eine Reißkraft von 75 N/(5 cm) bis 500 N/(5 cm), insbesondere 175 N/(5 cm),
- - eine Reißdehnung von 20% bis 100%, insbesondere 60% bis 70%.
Um dem erfindungsgemäßen Klebeband für den jeweiligen Einsatzzweck optimierte
Eigenschaften zu geben, können dem Vliesträger während des Produktionsvorganges
weitere Additive zugesetzt werden. Handelsübliche UV-Stabilisatoren erhöhen die Stabi
lität des Klebebandes gegenüber intensiver UV-Bestrahlung zum Beispiel durch die
Sonne. Besonders hervorzuheben ist bei der Verwendung des Klebebandes zur Banda
gierung von Kabelbäumen die Eigenschaft, daß das Klebeband durch den Zusatz von
vorzugsweise Ammoniumpolyphosphat und/oder Auswahl geeigneter schwer entflamm
barer Fasern flammfest ausgerüstet ist.
Durch den gezielten Einsatz farbigen Fasermaterials kann eine Vielzahl unterschiedlich
farbiger Vliese gefertigt werden.
Weiter vorzugsweise ist der Vliesträger einseitig mit einer selbstklebenden Masse
beschichtet, die insbesondere aus einer handelsüblichen druckempfindlichen Kleb
masse auf Acrylat- oder Kautschukbasis bestehen kann.
Besonders vorteilhaft hat sich als Klebemasse eine solche auf Acrylathotmelt-Basis
erwiesen, die einen K-Wert von mindestens 20 aufweist, insbesondere größer 30,
erhältlich durch Aufkonzentrieren einer Lösung einer solchen Masse zu einem als
Hot-melt verarbeitbaren System.
Das Aufkonzentrieren kann in entsprechend ausgerüsteten Kesseln oder Extrudern
stattfinden, insbesondere beim damit einhergehenden Entgasen ist ein Entgasungs
extruder bevorzugt.
Eine derartige Klebemasse ist in der deutschen Patentanmeldung DE 43 13 008 darge
legt. Diesen auf diesem Wege hergestellten Acrylatmassen wird in einem Zwischen
schritt das Lösungsmittel vollständig entzogen.
Zusätzlich werden dabei weitere leichtflüchtige Bestandteile entfernt. Nach der
Beschichtung aus der Schmelze weisen diese Massen nur noch geringe Anteile an
flüchtigen Bestandteilen auf. Somit können alle im oben angeführten Patent bean
spruchten Monomere/Rezepturen übernommen werden. Ein weiterer Vorteil der im
Patent beschriebenen Massen ist darin zu sehen, daß diese einen hohen K-Wert und
damit ein hohes Molekulargewicht aufweisen. Dem Fachmann ist bekannt, daß sich
Systeme mit höheren Molekulargewichten effizienter vernetzen lassen. Damit sinkt ent
sprechend der Anteil an flüchtigen Bestandteilen.
Die Lösung der Masse kann 5 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 70 Gew.-%
Lösungsmittel enthalten.
Vorzugsweise werden handelsübliche Lösungsmittel eingesetzt, insbesondere niedrig
siedende Kohlenwasserstoffe, Ketone, Alkohole und/oder Ester.
Weiter vorzugsweise werden Einschnecken-, Zweischnecken- oder Mehrschneckenex
truder mit einer oder insbesondere zwei oder mehreren Entgasungseinheiten eingesetzt.
In der Klebemasse auf Acrylathotmelt-Basis können Benzoinderivate einpolymerisiert
sein, so beispielsweise Benzoinacrylat oder Benzoinmethacrylat, Acrylsäure- oder
Methacrylsäureester. Derartige Benzoinderivate sind in der EP 0 578 151 beschrieben.
Die Klebemasse auf Acrylathotmelt-Basis kann aber auch chemisch vernetzt sein.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden als Selbstklebemassen
Copolymerisate aus (Meth)acrylsäure und deren Estern mit 1 bis 25 C-Atomen, Malein-,
Fumar- und/oder Itaconsäure und/oder deren Estern, substituierten (Meth)acrylamiden,
Maleinsäureanhydrid und anderen Vinylverbindungen, wie Vinylestern, insbesondere
Vinylacetat, Vinylalkoholen und/oder Vinylethern eingesetzt.
Der Restlösungsmittel-Gehalt sollte unter 1 Gew.-% betragen.
Die Beschichtung der Klebeseite des Trägers, insbesondere mit einer selbstklebenden
Beschichtung, erfolgt in üblicher Weise. Vorteilhaft ist die herkömmliche Durchführung
der Beschichtung mit Streichbalken und Lösungsmittelmassen, besser aber erfolgt diese
berührungslos oder fast berührungslos mittels Siebdrucktechnik (vergleiche DE PS 33 46 100),
wobei eine vollflächige oder auch segmentartige Kleberbeschichtung vorstell
bar ist. Bezüglich der günstigsten Parameter wird ausdrücklich auf diese Patentschrift
DE PS 33 46 100 bezug genommen, insbesondere zur Viskosität und Art des Klebers,
zu den verwendeten Sieben, Bahngeschwindigkeiten und sonstigen Maßnahmen.
Aber auch die Transferbeschichtung, vorzugsweise mittels Rollstabdüsenauftragswerk,
insbesondere für unterschiedlichste Hot-melt-Kleber, kann zur Anwendung kommen. Mit
dieser Technologie ist die Beschichtung mit einer sehr geringen Klebmassemenge mög
lich. Dies kann von Vorteil sein, weil die ansonsten im Träger versinkende Klebemasse
nicht nur eine Materialvergeudung darstellt, sondern sogar einen negativen Einfluß auf
die Dämpfungseigenschaften des Klebebandes bei der Anwendung hat.
Wenn nur eine einseitige Beschichtung vorgesehen ist, erfolgt diese im Falle eines
genähten Vlieses insbesondere auf die rauhere, faserige Seite, weil dies die Veranke
rung der Klebmasse auf dem Vlies fördert und gleichzeitig ein leichteres Abrollen von
einer spiralförmigen Rolle erreicht wird.
Bei genadelten oder wasserstrahlverfestigten Vliesen sind nach den gängigen Herstell
konzepten beide Seiten des Vlieses zumeist gleichartig, in diesem Falle gibt es keine
bevorzugte Seite.
Bei speziellen Anwendungsfällen wie zum Beispiel bei der Umwicklung von Kabelbäu
men kann auf eine Beschichtung der Rückseite des Klebebandes ganz verzichtet wer
den.
Je nach angestrebten Verwendungen kann neben der Klebebeschichtung eine anti
adhäsive Ausrüstung der Rückseite des Vliesträgers hinzukommen. Diese zusätzliche
Beschichtung der zweiten Trägerseite kann mit filmbildenden Polymeren, insbesondere
mit Acrylatlack erfolgen oder eine Kombination aus Schaum beziehungsweise Paste
und Lack darstellen.
Die Beschichtung des Trägers kann bevorzugt nach dem im folgenden beschriebenen
Verfahren erfolgen. Ist eine Beschichtung des Trägers mit Schaum und Lack vorgese
hen, wird nach dem Rakelverfahren zunächst ein Acrylatdispersionsschaum auf das
Trägermaterial aufgetragen. Das entstehende Zwischenprodukt wird im Anschluß kalan
dert, um eine Verdichtung und Vernetzung der Schaumschicht zu erzielen, bevor eine
Lackschicht ebenfalls nach dem Rakelverfahren über der Schaumschicht aufgetragen
wird.
Durch den erfindungsgemäßen Einsatz des Fasermixes bei der Herstellung des Vlieses
kommt es zu einer deutlichen Verfestigung des Materials in "z-Richtung", ohne den
Dämpfungseffekt des damit hergestellten Klebebands negativ zu beeinflussen.
Nach der thermischen Verfestigung des Vlieses sind die Berührungspunkte der Einzel
fasern im Verbund fest miteinander verschmolzen, so daß beim Abrollen von der Rolle
kein Spalten des Vlieses auftritt. Da auch die Einzelfasern an der Oberfläche dergestalt
gebunden sind, findet ein Ausreißen dieser Fasern nicht oder zumindest nur stark ein
geschränkt statt.
Das erfindungsgemäße Klebeband weist eine hervorragende Dämpfungseigenschaft
auf. Diese ist auf den besonderen Aufbau des erfindungsgemäßen Vlieses zurückzufüh
ren: ein hoher Anteil Luft ist zwischen den einzelnen Klebebandschichten beim Verkle
ben eingeschlossen, der in der Lage ist, äußere Erschütterungen sehr gut abzufedern.
Eine Ummantelung aus dem erfindungsgemäßen Klebeband weist demnach innerhalb
der einzelnen Umwicklungen eine hohe Flexibilität auf, die sich ebenfalls positiv auf die
Dämpfungseigenschaften auswirkt.
Das erfindungsgemäße Klebeband wird nachfolgend in seiner Herstellung in beispiel
hafter Ausführung beschrieben, ohne damit die Erfindung in irgendeiner Weise
beschränken zu wollen.
Auf einen thermofixierten Vliesträger mit einem Flächengewicht von 200 g/m2, dessen
Fasern zu 80% aus Polyesterreißfasern und zu 20% aus Bikomponenten-Schmelz
fasern bestehen und der von der Firma Naue Fasertechnik GmbH bezogen werden
kann, wird an einer Hänge im Rakelverfahren bei einer Bahngeschwindigkeit von
50 m/min als Klebmasse eine Naturkautschuk/Harz/Benzinklebemasse aufgetragen. Die
Trocknung in der Hänge wird bei einer Temperatur von 60°C vollzogen. Auf die andere
Trägervliesseite wird zunächst in einem Spannrahmentrockner in einem Strich nach dem
Rakelverfahren, wobei das Rakel eine Position von 250 zum Zenit der Streichunterwalze
einnimmt, ein Acrylatdispersionsschaum (Wasseranteil: 50 Gew.-%) aufgetragen. Das
vorläufige Produkt wird bei einer durchschnittlichen Temperatur von 120°C vorgetrock
net und anschließend in-line bei einer Temperatur von 150°C bis 180°C und einem
Druck von 10 to kalandert.
Ein Stapelfaservlies aus 80% Polyesterfasern und 20% Copolymerschmelzfasern wird in
einer produktionsüblichen Wasserstrahlverfestigungsanlage verfestigt.
Durch die gleichmäßige Verteilung der eingesetzten Fasern ist eine homogene Vertei
lung der Copolymerschmelzfasern in dem verfestigten Vlies gewährleistet, so daß in
dem nachfolgenden Thermofixiervorgang ein gleichmäßiges Verschmelzen der Berüh
rungspunkte von Polyesterfasern und Schmelzfasern für einen festen Halt des Flächen
gebildes sorgen.
Durch die so erhaltene Verfestigung des Vlieses wird die gewünschte Delaminations
festigkeit und Einzelfaserfixierung gewährleistet sowie die Handeinreißbarkeit tenden
ziell verbessert. Ein wie oben beschriebenes Vlies wird an einer üblichen Beschich
tungsanlage einseitig mit einer Klebemasse beschichtet.
Ein durch Vernadelung verfestigtes Vlies von 90 g/m2, mit einem Anteil von 20% PP-Fasern
und 80% Polyesterfasern, wird in einem Prägekalander bei 150°C und einem
Druck von 25 to kalandriert. Die so entstehende, strukturierte Oberfläche bietet für den
Einsatz als Klebeband einerseits den Vorteil der thermischen Verfestigung (kein Faser
ausriß, Delaminationsfestigkeit sowie Handeinreißbarkeit) und andererseits eine Struktur aus
Tälern und Erhebungen, die das Abwickeln von der Rolle erleichtern.
Claims (11)
1. Klebeband mit einem bandförmigen Träger aus Vliesmaterial, das zumindest einsei
tig mit einem Kleber beschichtet ist, wobei das Vlies ein Stapelfaservlies darstellt,
das durch mechanische Bearbeitung verfestigt oder naßgelegt wird, wobei zwischen
2% und 50% der Fasern des Vlieses Schmelzfasern sind.
2. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzfaser des
Vlieses aus Homo-, Copolymer- oder Bikomponentenfasern mit einem niedrigeren
Erweichungs- oder Schmelzpunkt bestehen.
3. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzfasern des
Vlieses aus Polypropylen, Polyethylen, Polyamid, Polyester oder Copolymeren
bestehen.
4. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 30% der Fasern
des Vlieses Schmelzfasern, insbesondere Bikomponenten-Schmelzfasern, sind.
5. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies die folgenden
Eigenschaften aufweist:
- - ein Vliesgewicht von 60 bis 400 g/m2, insbesondere 200 g/m2,
- - eine Vliesdicke von 100 µm bis 3000 µm, insbesondere 500 bis 1000 µm,
- - eine Reißkraft von 75 N/(5 cm) bis 500 N/(5 cm), insbesondere 175 N/(5 cm),
- - eine Reißdehnung von 20% bis 100%, insbesondere 60% bis 70%.
6. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies einseitig mit
einer selbstklebenden Masse beschichtet ist.
7. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebeschichtung
aus einer handelsüblichen druckempfindlichen Klebmasse auf Acrylat- oder Kau
tschukbasis besteht.
8. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite des
Vlieses antiadhäsiv behandelt ist.
9. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vlies ein oder meh
rere Additive wie Pigmente oder UV-Stabilisatoren zugesetzt sind.
10. Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebeband durch
den Zusatz von vorzugsweise Ammoniumpolyphosphat flammfest ausgerüstet ist.
11. Verwendung eines Klebebandes nach Anspruch 1 zum Bandagieren von Kabel
bäumen, wie sie insbesondere in der Automobilindustrie eingesetzt werden.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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