DE19913322A1 - Tampondruckmaschine - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Tampondruckmaschine mit einem Klischee, einer Einfärbevorrichtung und einem Tampon, wobei der Tampon und das Klischee bzw. die Einfärbevorrichtung mittels Linearmotoren verfahrbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Tampondruckmaschine mit einem auf einem Klischeehalter angeordneten Klischee, mit einer Vorrichtung zum Einfärben des Klischees und mit einem Tampon, mit dem die Farbe vom Klischee auf einen zu bedruckenden Gegenstand übertragen wird, wobei der Klischeehalter und/oder die Vorrichtung zum Einfärben des Klischees mit einer ersten Transporteinrichtung versehen ist bzw. sind und der Tampon mit einer zweiten Transporteinrichtung verbunden ist.

Tampondruckmaschinen sind hinreichend bekannt. Mit diesen Druckmaschinen wird mittels eines Tampons Farbe von einem Klischee, welches zuvor mittels einer geeigneten Einrichtung eingefärbt worden ist, ausgehoben und auf einen zu bedruckenden Gegenstand übertragen. Der Vorteil der Tampondruckmaschinen besteht darin, daß u. a. auch nicht ebene Gegenstände bedruckt werden können, da sich der Tampon, der in der Regel aus einem Silikonkautschuk besteht, an die Form des zu bedruckenden Gegenstands anpassen kann.

Die Anforderungen des Tampondruckes bei der industriellen Fertigung sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Dies bedeutet, daß die Druckeinrichtung den Kurzzykluszeiten der Produktionsmaschinen folgen muß. Außerdem muß die Druckmaschine an die unterschiedlichsten Werkstoffe und Formgebungen angepaßt werden können. Dabei kommen mindestens 50 verschiedene Druckfarben für die verschiedenen Werkstoffe zum Einsatz. Die Druckfarben haben sehr unterschiedliche Druckeigenschaften aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung. Dies wiederum führt dazu, daß der Tampon beim Anpressvorgang auf das Klischee bei der Abrißgeschwindigkeit während des Abhebens vom Klischee und ebenso bei der Farbübertragung auf das Druckgut unterschiedlichste Parameter hat. Die heute auf dem Markt befindlichen Tampondruckmaschinen arbeiten mechanisch, pneumatisch, elektro-pneumatisch, elektro­ mechanisch, mit einem Kugeiroll-Spindelantrieb, mechanisch­ pneumatisch oder servo-pneumatisch. Diese Antriebsmechanismen sind entweder sehr empfindlich, konstruktiv aufwendig, voluminös oder erzeugen extrem laute Arbeitsgeräusche. Diese Antriebssysteme können die o. g. gewünschten individuellen Feinanpassungen nicht bewältigen, so dass im Einzelfall die Wirtschaftlichkeit nicht in dem gewünschten Maße erreichbar ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tampondruckmaschine bereitzustellen, die den unterschiedlichen Anforderungen an den Anpressvorgang, an die Abriss­ geschwindigkeit und an den Farbauftrag-Vorgang des Tampons gerecht wird.

Diese Aufgabe wird bei einer Tampondruckmaschine der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die erste und/oder die zweite Transporteinrichtung ein Linearmotor ist.

Linearmotoren weisen den wesentlichen Vorteil auf, daß sowohl der Tampon als auch der Klischeehalter bzw. die Vorrichtung zum Einfärben des Klischees aufgrund der Linearmotoren relativ schnell und leise bewegt werden können. Auch sind die Beschleunigungen, die mit Linearmotoren erzielt werden können, wesentlich höher als bei herkömmlichen Antrieben.

Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Linearmotoren digital ansteuerbar sind. Außerdem sind die Linearmotoren stufenlos und in jeder Position ansteuerbar, sodass der Tampon und der Klischeehalter bzw. die Einfärbevorrichtung entsprechend den speziellen Anwendungsmöglichkeiten gezielt verfahren werden. Auf diese Weise kann der Tampon z. B. mit einem bestimmten Anpressdruck, der bis zu 5 bar betragen kann, auf das Klischee bzw. auf den zu bedruckenden Gegenstand aufgepreßt werden. Der Aufpreßvorgang kann dabei auch nichtlinear erfolgen, d. h., daß der Tampon langsam aufgesetzt und schnell abgehoben wird, wobei die Abrißgeschwindigkeit des Tampons vom Klischee abhängig von der Farbe und von der Größe des Druckbildes und von der Qualität des Tampons sein kann. Mit der erfindungsgemäßen Tampondruckmaschine sind nicht nur Farben, sondern auch elektronische Pasten, Kleber, keramische Farbkörper, Emulsionen, Folien und dergl. verdruckbar. Diese Stoffe können die unterschiedlichsten Viskositäten aufweisen. Außerdem sind synchrone und asynchrone Geschwindigkeiten, Bewegungs- und/oder Beschleunigungsprofile und/oder Brems- und/oder Kraftmomente realisierbar.

Erfindungsgemäß ist der erste Linearmotor horizontal und der zweite Linearmotor vertikal verfahrbar. Dabei weisen die Linearmotoren eine separate Steuereinheit auf, sodass das Volumen der Druckmaschine weiter reduziert wird, sodass diese auch an eng begrenzten Stellen von Produktionsvorrichtungen eingesetzt werden kann.

Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Linearmotoren fernsteuerbar sind. Derartige Fernsteuerungen können kabelgebunden sein oder über Funk, Infrarot, Ultraschall usw. erfolgen.

Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß das Klischee mit mehreren Druckbildern versehen sein kann, so dass nun über die Linearmotoren gezielt einzelne Druckbilder einfärbbar sind bzw. einzelne Druckbilder unter den Tampon verfahren werden können, sodass der Tampon die Farbe aus diesen Druckbildern gezielt ausheben kann. Außerdem ist eine Streufertigung möglich.

Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß die zu bedruckenden Gegenstände unterschiedliche Höhen aufweisen können. Über den zweiten Linearmotor kann der Tampon auf beliebige Höhen gefahren werden, so dass die Gegenstände mit unterschiedlichen Höhen individuell bedruckt werden können.

Eine Weiterbildung sieht vor, daß der zweite Linearmotor mit einem Drucksensor versehen ist. Mittels dieses Drucksensors können z. B. unterschiedlich hohe Gegenstände erkannt und der zweite Linearmotor entsprechend angesteuert werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in der Zeichnung dargestellten und in der Beschreibung sowie in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine Tampondruckmaschine in Seitenansicht.

Die erfindungsgemäße Tampondruckmaschine weist ein mit 10 bezeichnetes Maschinengestell auf, in welchem ein Klischee 12, welches von einem Klischeehalter 14 gehalten ist, angeordnet ist. Auf dem Klischee 12 sitzt eine Vorrichtung 16 zum Einfärben des Klischees, insbesondere ein Farbtopf 18, welcher an seiner Unterseite offen ist und am Außenumfang eine Rakeleinrichtung aufweist. Der Klischeehalter 14 ist an seinem vorderen Ende bei 20 verfahrbar gelagert und mit einem Transportschlitten 22 eines ersten Linearmotors 24 verbunden.

Am Maschinengestell 10 ist außerdem eine Haltevorrichtung 26 für einen Tampon 28 angeordnet. Die Haltevorrichtung 26 ist mit einem zweiten Transportschlitten 30 eines zweiten Linearmotors 32 verbunden.

Über den ersten Linearmotor 24 kann der Klischeehalter 14 und mit diesem das Klischee 12 von der in der Fig. 10 dargestellten Lage in die mit punktierter Linie dargestellte Lage (verlagerter Klischeehalter 14') horizontal unter den Tampon 28 verlagert werden. In dieser Position des Klischeehalters 14' bzw. des Klischees wird mittels des zweiten Linearmotors 32 der Tampon 28 vertikal nach unten verlagert, sodass der Tampon 28 auf das Klischee 12 aufsitzt und die Farbe vom Klischee 12 abholt. Anschließend wird der Tampon 28 vom zweiten Linearmotor 32 wieder nach oben verlagert, sodass der Klischeehalter 14' mittels des ersten Linearmotors 24 in die in der Zeichnung dargestellte Lage zurückverfahren werden kann. Nun wird mittels des zweiten Linearmotors 32 der Tampon 28 wieder vertikal nach unten auf einen nicht dargestellten, zu bedruckenden Gegenstand, aufgepreßt. Der zu bedruckende Gegenstand wird bei diesem Vorgang bedruckt. Anschließend wird der Tampon 28 wieder in die in der Zeichnung dargestellte Lage zurückverfahren.

Bei beiden Linearmotoren 24 und 30 können die Beschleunigungen und die Geschwindigkeiten individuell eingestellt und während der Bewegung der Motoren 24 und 32 gezielt verändert werden. Auf diese Weise können optimale Einfärbevorgänge, Bewegungen des Tampons beim Aufsetzen und Abheben vom Klischee sowie vom zu bedruckenden Gegenstand erzielt, werden.

Claims (12)

1. Tampondruckmaschine mit einem auf einem Klischeehalter (14) angeordneten Klischee (12), mit einer Vorrichtung (16) zum Einfärben des Klischees (12) und mit einem Tampon (28), mit dem die Farbe vom Klischee (12) auf einen zu bedruckenden Gegenstand übertragen wird, wobei der Klischeehalter (14) und/oder die Vorrichtung (16) zum Einfärben des Klischees (12) mit einer ersten Transporteinrichtung versehen ist bzw. sind und der Tampon (28) mit einer zweiten Transporteinrichtung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder die zweite Transporteinrichtung ein Linearmotor (24, 32) ist.

2. Tampondruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearmotoren (24, 32) analog oder digital ansteuerbar sind.

3. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearmotoren (24, 32) stufenlos ansteuerbar sind.

4. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearmotoren (24, 32) nichtlinear ansteuerbar sind.

5. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Linearmotor (24) einen horizontal verfahrbaren Transportschlitten (22) aufweist.

6. Tampondruckmaschine nach einem: der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Linearmotor (32) einen vertikal verfahrbaren Transportschlitten (30) aufweist.

7. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearmotoren (24, 32) separate Steuereinheiten aufweisen.

8. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearmotoren (24, 32) fernsteuerbar sind.

9. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Klischee (12) mit mehreren Druckbildern versehen ist.

10. Tampondruckmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbilder unterschiedliche Größe aufweisen.

11. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zu bedruckenden Gegenstände unterschiedliche Höhen aufweisen.

12. Tampondruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Linearmotor (32) mit einem Drucksensor versehen ist.