DE19911325C1 - Vorrichtung zur Analyse von mehreren Komponenten einer Gasprobe mittels akustooptisch durchstimmbarer Filter und deren Verwendung - Google Patents
Vorrichtung zur Analyse von mehreren Komponenten einer Gasprobe mittels akustooptisch durchstimmbarer Filter und deren VerwendungInfo
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Abstract
Ein Gasanalysator zum Nachweis des Anteils verschiedener Gaskomponenten in einer Gasprobe soll derart verbessert werden, daß die zur Gasanalyse notwendigen Meßwellenlängen gleichzeitig verfügbar sind. Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Gasanalysator besteht aus DOLLAR A einem akustooptisch durchstimmbaren Filter (6) mit einem Modulationseingang (19), DOLLAR A einer Strahlungsquelle (5), DOLLAR A einer Meßstrecke (2), welche die zu analysierende Gasprobe enthält, und von den durch das Filter (6) abgebeugten Meßstrahlen (7) durchstrahlt wird, DOLLAR A einem die Meßstrahlen (7) empfangenden Strahlungsdetektor (10), DOLLAR A mehreren, mit dem Modulationseingang (19) verbundenen Hochfrequenzquellen (12, 14, 16) mit zugehörigen Niederfrequenzquellen (13, 15, 17) zur Frequenz- oder Amplitudenmodulation, DOLLAR A mehreren LOCK-IN Verstärkern (20, 21, 22), welche den einzelnen Hochfrequenzquellen (12, 14, 16) zugeordnet sind und mit dem Strahlungsdetektor (11) in Wirkverbindung stehen und welche den Meßstrahlen (7) zugeordnete Transmission-Meßsignale liefern.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Analyse von
mehreren Komponenten einer Gasprobe mittels akustooptisch durchstimm
barer Filter und deren Verwendung.
Akustooptisch durchstimmbare Filter (acusto-optic tunable filter), im folgenden
mit AOTF bezeichnet, werden als Ersatz von Filterrädern und Spektrometern in
einigen Geräten eingesetzt. Wesentlicher Vorteil ist hier der Wegfall von
mechanisch bewegten Teilen, die schnelle Durchstimmbarkeit und die
Softwareadaptierbarkeit. Durch Anlegen einer geeigneten Hochfrequenz an ein
AOTF wird aus weißem Licht ein bestimmter Wellenlängenbereich, der durch das
Auflösungsvermögen des AOTF's gegeben ist, aus der Hauptstrahlrichtung
(nullter Ordnung) abgelenkt. Plaziert man hinter dem AOTF eine Blende für den
Hauptstrahl, so erhält man nur noch das abgelenkte, weitgehend
monochromatische Licht, das sich über die Frequenz der an den Modulations
eingang angelegten Hochfrequenz durchstimmen läßt. Durch Auswahl
geeigneter Frequenzen kann jede Wellenlänge im Arbeitsbereich des AOTF's
selektiert werden. Eine Dunkelphase läßt sich durch Abschalten der Hochfrequenz
realisieren. Wie bei einem optischen Analysesystem mit einem Filterrad, lassen
sich mittels des AOTF's verschiedene Wellenlängen abbeugen, die durch eine die
zu untersuchende Gasprobe enthaltende Meßstrecke geschickt werden. Von den
Wellenlängen, die für die Messung ausgewählt werden, muß mindestens eine von
der zu messenden Substanz absorbiert werden und möglichst eine weitere
Wellenlänge sollte möglichst wenig geschwächt werden. Aus dem Verhältnis der
Transmissionen der Wellenlängen mit Absorption und ohne Absorption kann auf
die Konzentration der zu analysierenden Gasprobe geschlossen werden. Die
elektrische Durchstimmbarkeit des AOTF's gestattet ähnliche Meßaufbauten, wie
sie aus der Laserdiodenspektroskopie bekannt sind. So kann eine Oberwelle der
Modulationsfrequenz zur Messung und eine andere zur
Wellenlängenstabilisierung verwendet werden. Mittels eines LOCK-IN Verstärkers,
der sein Synchronisationssignal von der die Hochfrequenzquelle modulierenden
Niederfrequenzquelle erhält, läßt sich aus dem vom Strahlungsdetektor gelieferten
Spannungssignal das gewünschte Meßsignal phasenrichtig herausfiltern. Das
Ausgangssignal des LOCK-IN Verstärkers ist bis auf einen geringen
Gleichspannungsanteil proportional zur Konzentration der nachzuweisenden
Gaskomponente. Ein Gasanalysator der genannten Art ist aus der US 5,120,961
bekannt geworden.
Nachteilig bei dem bekannten Gasanalysator ist, daß zum Nachweis ver
schiedenartiger Gaskomponenten der die Hochfrequenzquelle ansteuernde
Frequenz-Synthesizer in der Lage sein muß, innerhalb sehr kurzer Zeit auf
eine andere beliebige Frequenz bei hoher Frequenzstabilität zu springen.
Darüber hinaus soll er kaum Seitenbänder und Oberwellen produzieren.
Der verwendete LOCK-IN Verstärker muß außerdem derart ausgelegt sein,
daß er sich schnell auf neue Frequenzen einschwingen kann, was einen
erheblichen schaltungstechnischen Aufwand erfordert. Durch die im Zeit
multiplex ablaufende Messung ist die Ansteuerung des Frequenz-Synthesizers
und die zugehörige Signalerfassung sehr kompliziert und eine sich zeitlich ver
ändernde Zusammensetzung der zu untersuchenden Gasprobe ist kaum
zu erfassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten
Art und deren Verwendung derart zu verbessern, daß die zur Gasanalyse notwendigen Meßwellen
längen gleichzeitig verfügbar sind.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmaien des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Verwendungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 4
angegeben.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß durch An
steuerung des akustooptisch durchstimmbaren Filters mittels mehrerer,
unabhängig voneinander arbeitenden Hochfrequenzquellen, die jeweils einen
Meßstrahl aus dem Hauptstrahl abbeugen, eine simultane Analyse der Gasprobe
möglich ist. Die Separation der Meßsignale geschieht mittels mehrerer LOCK-IN
Verstärker, die jeweils einer Hochfrequenzquelle zugeordnet sind. Zwar sind
gegenüber der bekannten Vorrichtung mehr Komponenten erforderlich, jedoch
ist jede der Komponenten für sich sehr viel leichter zu realisieren. Die Detektion
der Meßsignale mittels der LOCK-IN Verstärker kann auf der Grundfrequenz
oder einer Oberwelle erfolgen.
So müssen die einzelnen Hochfrequenzquellen mit den zugehörigen Nieder
frequenzquellen zwar auch frequenzstabil sein, sie werden aber nur in einem
schmalen Frequenzbereich mit moderater Modulationsfrequenz eingesetzt.
Als Modulationsarten eignen sich sowohl die Frequenz- als auch die
Amplitudenmodulation.
Sofern der Strahlungsdetektor eine Bandbreite von einigen Kilohertz hat,
können als Frequenzen der die Hochfrequenzquellen modulierenden Nieder
frequenzquellen, zum Beispiel 510 Hertz, 580 Hertz und 650 Hertz, gewählt
werden. Damit können die Tiefpässe der LOCK-IN Verstärker auf zirka 40 Milli
sekunden gesetzt werden, wodurch sich eine t90-Zeit von ungefähr 100 Milli
sekunden ergibt. Die Zentralfrequenzen der Hochfrequenzquellen hängen
sehr stark von der gewünschten Wellenlänge und der Bauart des AOTF's ab.
Übliche Werte liegen zwischen 10 Megahertz und 100 Megahertz.
Die Normierung der Einzel-Transmissionssignale auf die Gesamttransmission
läßt sich auf besonders einfache Weise durch Hinzufügen einer weiteren Hoch
frequenzquelle lösen, die in ihrer Amplitude modulierbar ist. Die Zentralfrequenz
dieser Hochfrequenzquelle sollte einer Wellenlänge entsprechen, die von keiner
der Gaskomponenten in der Gasprobe absorbiert wird. Die Normierung auf die
Gesamttransmission geschieht durch Division jedes der Ausgangssignale der
LOCK-IN Verstärker durch das Ausgangssignal der Gesamttransmission. Diese
Divisionen werden zweckmäßigerweise von einem Mikroprozeßrechner
ausgeführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt und im
folgenden näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Meßsystem 1 zur gasspektroskopischen Messung
von zwei Gaskomponenten in einer Gasprobe, die sich in einer Meßküvette 2
befindet. Die Meßküvette 2, die einen Gaseinlaß 3 und einen Gasauslaß 4 besitzt,
wird von einer Strahlungsquelle 5 mit vorgeschaltetem akustooptisch
durchstimmbaren Filter 6, im folgenden mit AOTF bezeichnet, durchstrahlt. Die
von dem AOTF 6 abgebeugten Meßstrahlen 7 gelangen zur Meßküvette 2,
während der Hauptstrahl 8 auf eine Blende 9 trifft. Hinter der Meßküvette 2
befindet sich ein Strahlungsdetektor 10, der eine aus den Meßstrahlen 7
resultierende Meßsignalspannung an einen Vorverstärker 11 abgibt. Zur
Abbeugung der Meßstrahlen 7 aus dem Hauptstrahl 8 sind eine erste
Hochfrequenzquelle 12 mit zugehöriger erster Niederfrequenzquelle 13, eine
zweite Hochfrequenzquelle 14 mit zweiter Niederfrequenzquelle 15 und eine dritte
Hochfrequenzquelle 16 mit zugehöriger dritter Niederfrequenzquelle 17
vorhanden. Die Hochfrequenzquellen 12, 14, 16 sind über einen
Hochfrequenzverstärker 18 mit einem Modulationseingang 19 des AOTF 6
verbunden. Die Selektion der den Meßstrahlen 7 zugeordneten Transmissions-
Meßsignale erfolgt mittels eines ersten LOCK-IN Verstärkers 20, eines zweiten
LOCK-IN Verstärkers 21 und eines dritten LOCK-IN-Verstärkers 22, die einerseits
über eine Signalleitung 23 mit dem Vorverstärker 11 und über
Synchronisierleitungen 24, 25, 26 mit den Niederfrequenzquellen 13, 15, 17
verbunden sind. Die Ausgangssignale der LOCK-IN Verstärker 20, 21, 22 werden
von einem Mikroprozeßrechner 27 verarbeitet und die gemessenen Gaskonzen
trationen über eine Anzeigeeinheit 24 ausgegeben. Die Zentralfrequenzen
der Hochfrequenzquellen 12, 14 sind derart eingestellt, daß sie jeweils von
einer nachzuweisenden Gaskomponente absorbiert werden; im vorliegenden
Fall sollen zwei Gaskomponenten nachgewiesen werden. Die Zentralfrequenz
der dritten Hochfrequenzquelle 16 ist so eingestellt, daß sie von keiner der
Gaskomponenten absorbiert wird. Somit kann das Ausgangssignal des der
dritten Hochfrequenzquelle 16 zugeordneten dritten LOCK-IN Verstärkers 22
zur Normierung der Ausgangssignale des ersten LOCK-IN Verstärkers 20
und des zweiten LOCK-IN Verstärkers 21 benutzt werden. Diese Normierung, die
in bekannter Weise durch Quotientenbildung erfolgt, wird im Mikroprozeß
rechner 27 vorgenommen. Der Vorteil der Auswertung mittels der LOCK-IN
Verstärker 20, 21, 22 besteht darin, daß man das immer vorhandene
1/f-Rauschen des Strahlungsempfängers vermindert, indem man zu genügend
hohen Modulationsfrequenzen greift.
Das bei der Meßvorrichtung 1 realisierte Meßkonzept der simultanen Messung
von unterschiedlichen Gaskomponenten, ermöglicht eine einfache und
zeitunkritische Meßwerterfassung. Eine Obergrenze der Anzahl der
nachzuweisenden Gaskomponenten ist nur durch die vom AOTF 6 dissipierbare
Hochfrequenzleistung gegeben.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung 1 läßt sich besonders vorteilhaft
für Anästhesiegasmessungen einsetzen, wie zum Beispiel zur simultanen
Bestimmung von Halothan- und Kohlendioxidkonzentrationen. Die Zentral
frequenzen der Hochfrequenzquellen 12, 14 werden dabei zunächst auf
Wellenlängen eingestellt, die jeweils der maximalen Absorption von Halothan
und Kohlendioxid entsprechen. Der von den Niederfrequenzquellen 13, 15, 17
erzeugte Frequenzhub beträgt etwa 4 Prozent der Zentralfrequenz. Detektiert
wurde bei der zweiten Harmonischen der Modulationsfrequenz, die der zweiten
Ableitung des Meßsignales entspricht.
Mit der Meßvorrichtung 1 wurden Halothan-Konzentrationen zwischen
0,5 Vol.-% und 4 Vol-% in Anwesenheit eines Kohlendioxid-Anteils von
etwa 3 Vol.-% gemessen. Dabei konnte eine Meßunsicherheit von
deutlich unter 0,1 Vol.-% Halothan erreicht werden. Weiter ergab sich
ein geringer Einfluß der Temperatur auf das Meßergebnis. So führte
eine Erhöhung der Temperatur von 37° Celsius auf 65° Celsius zur Ver
schiebung des Transmissionspeaks um nur wenige Nanometer. Dem
gegenüber ist man bei einem Gasanalysator mit Filterrädern gezwungen,
mit der Messung zu warten, bis sich das System auf die gewählte Meß
temperatur stabilisiert hat. Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung 1 läßt
sich auch zum Nachweis von Alkohol und Azeton in der Ausatemluft ein
setzen, da ähnliche Wellenlängen zur Absorptionsmessung benutzt werden
wie bei den Anästhesiegasen.
Claims (4)
1. Gasanalysator zum Nachweis des Anteils verschiedener Gas
komponenten in einer Gasprobe, bestehend aus
einem akustooptisch durchstimmbaren Filter (6) mit einem Modulationsein gang (19);
einer Strahlungsquelle (5),
einer Meßstrecke (2), welche die zu analysierende Gasprobe enthält und von den durch das Filter (6) abgebeugten Meßstrahlen (7) durchstrahlt wird,
einem die Meßstrahlen (7) empfangenden Strahlungsdetektor (10),
mehreren mit dem Modulationseingang (19) verbundenen Hochfre quenzquellen (12, 14, 16) mit zugehörigen Niederfrequenzquellen (13, 15, 17) zur Modulation der Hochfrequenzquellen (12, 14, 16),
mehreren LOCK-IN Verstärkern (20, 21, 22), welche den einzelnen Hochfrequenzquellen (12, 14, 16) zugeordnet sind und mit dem Strahlungsdetektor (11) in Wirkverbindung stehen und welche den Meßstrahlen (7) zugeordnete Transmissions-Meßsignale liefern.
einem akustooptisch durchstimmbaren Filter (6) mit einem Modulationsein gang (19);
einer Strahlungsquelle (5),
einer Meßstrecke (2), welche die zu analysierende Gasprobe enthält und von den durch das Filter (6) abgebeugten Meßstrahlen (7) durchstrahlt wird,
einem die Meßstrahlen (7) empfangenden Strahlungsdetektor (10),
mehreren mit dem Modulationseingang (19) verbundenen Hochfre quenzquellen (12, 14, 16) mit zugehörigen Niederfrequenzquellen (13, 15, 17) zur Modulation der Hochfrequenzquellen (12, 14, 16),
mehreren LOCK-IN Verstärkern (20, 21, 22), welche den einzelnen Hochfrequenzquellen (12, 14, 16) zugeordnet sind und mit dem Strahlungsdetektor (11) in Wirkverbindung stehen und welche den Meßstrahlen (7) zugeordnete Transmissions-Meßsignale liefern.
2. Verwendung eines Gasanalysators nach Anspruch 1 zum simul
tanen Nachweis von Gaskomponenten in einem Atemgasgemisch.
3. Verwendung eines Gasanalysators nach Anspruch 1 zum simul
tanen Nachweis eines gasförmigen Inhalationsanästhetikums, Lachgas (N2O),
und Kohlendioxyd.
4. Verwendung eines Gasanalysators nach Anspruch 1 zum Nachweis
von Alkohol im Atemgas.
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DE3544015C2 (de) |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |