DE19902909C2 - Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit LaserstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Be
arbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, insbesondere zum
Laserstrahlschweissen, mit zwei fokussierten Laserstrahlen,
deren Strahlflecken an einer relativbewegten Bearbeitungs
stelle des Werkstücks ruhen, und mit relativbeweglichen, die
Position der Strahlflecken auf dem Werkstück einstellenden
Spiegeln, wobei die Laserstrahlung auf einen mindestens zwei
Laserstrahlen ausbildenden Strahlteiler trifft, dem die ein
stellenden Spiegel nachgeordnet sind.
Eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen
ist aus der DE-AS 20 14 448 bekannt. Ein Laserstrahl trifft
auf einen Strahlteiler, der die Laserstrahlung zweiteilt und
von dem ausgehend zwei Teilstrahlen zwei Strahlflecken auf
dem Werkstück erzeugen. Es sind die Teilstrahlen ablenkende
Ablenkspiegel vorhanden, deren Abstand einstellbar ist und
die verkippt werden können. Das Verkippen erfolgt mit einer
mechanischen Steuereinrichtung automatisch, um auf unter
schiedliche horizontale Stellungen der Ablenkspiegel
abzustimmen. Infolge dessen können mehrere Operationen an
einem Werkstück gleichzeitig durchgeführt werden.
Aus der US-PS 5 498 508 ist ein Abtragverfahren mit
schwenkbaren Spiegeln bekannt, die mit Computermitteln ge
steuert werden. Die Steuerung der Spiegel erfolgt derart, daß
die gesamte zu bearbeitende Fläche mit wenigstens zwei Strah
len gescannt wird. Es werden dreidimensionale Gegenstände
hergestellt, wie Kontaktlinsen.
Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen so zu
verbessern, daß vorbestimmte Anordnungen von Strahlflecken
auf dem zu bearbeitenden Werkstück während des Verfahrens
einstellbar sind und dabei eine oder mehrere zusätzliche
Bewegungsachsen für das Bewegungssystem des Bearbeitungskopfs
eingespart werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die einstellenden
Spiegel mittels dreigeteilter Piezostellelemente beaufschlag
bar sind.
Piezostellelemente zeichnen sich durch kurze Reaktions
zeiten aus. Die Dreiteilung der Piezostellelemente bewirkt,
daß der Strahlfleck des verstellten Spiegels in einer
X-Y-Ebene verlagert werden kann, also in zwei Dimensionen re
lativ zu dem anderen Strahlfleck. Die Ansteuerung der dreige
teilten Piezostellelemente kann so erfolgen, daß Positions
änderungen der Strahlflecken in Bezug auf einander durchge
führt werden. Die Ansteuerung kann aber auch derart erfolgen,
daß Strahlflecken vorbestimmter Form erzielt werden.
Die Vorrichtung kann so ausgebildet sein, daß die ein
stellenden Spiegel mit einer Einrichtung zur on-line-Ansteue
rung der Position mindestens eines Strahlflecks der Laser
strahlen beaufschlagbar sind. Es ist möglich, während des
Verfahrens auf Änderungen der Nahtgeometrie und/oder eines
nicht linearen Nahtverlaufs zu reagieren. Hierzu wird minde
stens ein Spiegel in Relation zum anderen so eingestellt, daß
die gewünschte Strahlfleckänderung eintritt.
Vorzugsweise wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß
die einstellenden Spiegel Fokussierspiegel sind. Das ist je
doch nicht notwendigerweise so. Die Fokussierung kann auch
von einer Linse durchgeführt werden, die in Strahlrichtung
vor dem Spiegel angeordnet ist, oder der Strahlteiler wird
zur Fokussierung herangezogen. In diesen Fällen können ein
stellende Spiegel planeben ausgeführt werden, und zwar vor
teilhafterweise massearm, so daß sie für trägheitsarme Syste
me besonders geeignet sind.
Die Vorrichtung kann dahingehend ausgestaltet werden,
daß der Strahlteiler ein Dachkantprisma mit zwei oder mehr
Reflexionsflächen ist. Mit dem Dachkantprisma kann eine Zwei
teilung der Laserstrahlung erfolgen, die von sehr hoher geo
metrischer Präzision ist. Dementsprechend präzise ist die
Strahlführung zu den einstellenden Spiegeln, mit denen die
gewünschte Strahlausrichtung im Sinne gewünschter Winkel der
Laserstrahlen präzise durchgeführt werden kann. Wenn das
Dachkantenprisma eine Vielzahl von Reflexionsflächen hat,
kann eine entsprechend vielfache Teilung der Laserstrahlung
erfolgen, um vorbestimmte Geometrien der Strahlflecken auf
dem Werkstück auch bei komplizierten Bearbeitungsvorgängen zu
erreichen.
Besonders viele Möglichkeiten bei der Positionierung
der Strahlflecken ergeben sich dadurch, daß alle Reflexions
flächen des Strahlteilers mit jeweils unabhängig voneinander
beaufschlagbaren einstellenden Spiegeln gekoppelt sind. Im
Falle eines Dachkantprismas sind demgemäß zwei einstellbare
Spiegel vorhanden.
Die Vorrichtung kann dahingehend weitergebildet werden,
daß Reflexionsflächen des Strahlteilers und/oder eine Linse
Fokussiermittel sind, und daß die einstellenden Spiegel als
Planspiegel ausgebildet sind. In diesen Fällen übernehmen
also der Strahlteiler und/oder eine Linse die Strahl
fokussierung, die durch die Spiegel unbeeinflußt bleibt, weil
diese einstellenden Spiegel infolge ihrer planen Ausbildung
nicht in die Fokussierung eingreifen. Die Planspiegel be
wirken dann lediglich die Positionierung der Strahlflecken.
Die dadurch gegebene Entkoppelung ist beispielsweise für das
Justieren vorteilhaft.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Schweißverfahren
zum Schweißen von Werkstücken mit Laserstrahlung, bei dem
zwei fokussierte Laserstrahlen mit an einer relativbewegten
Schweißstelle ruhenden Strahlflecken verwendet werden, deren
Position zueinander von relativbeweglichen Spiegeln einstell
bar ist, wobei die Position wenigstens eines Strahlflecks
mindestens zweier Laserstrahlen durch Ansteuerung wenigstens
eines Spiegels eingestellt wird, der den zugehörigen Laser
strahl in Bezug auf den anderen Laserstrahl verkippt.
Ein solches Verfahren ist aus dem oben beschriebenen
Stand der Technik bekannt und leidet an den dort beschriebe
nen Nachteilen. Im Sinne der oben genannten Aufgabenstellung
kann ein Verfahren mit den vorgenannten Verfahrensschritten
dadurch verbessert werden, daß die Ansteuerung des Spiegels
bei Schweißen in Abhängigkeit von einer momentanen Nahtgeome
trie und/oder von einem momentanen, auch nicht linearen Naht
verlauf on-line durchgeführt wird.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß Relativstellun
gen der auf der Schweißstelle ruhenden Strahlflecken während
der Bearbeitung on-line einstellbar sind. Infolgedessen ist
es durch Positionsänderung während des Laserschweißens mög
lich, auf Änderungen der Schweißstellengeometrie zu reagie
ren. Spaltverbreiterungen im Nahtbereich, wie sie beispiels
weise durch Toleranzen der Werkstücke oder durch unzureichen
de Nahtvorbereitung entstehen können, müssen nicht zwangsläu
fig zu Schweißfehlern führen; denn die Position der Strahl
flecken zueinander ist einstellbar. Beispielsweise ist es
während des Laserstrahlschweißens möglich, die Spaltüberbrüc
kung dadurch zu verbessern, daß die Strahlflecken der Ausbil
dung der Schweißstelle angepaßt eingestellt werden, z. B.
durch Vergrößerung des Abstands der Strahlflecken voneinan
der. Durch Veränderung der relativen Position der Strahlflec
ken zueinander ist es ebenfalls möglich, auf nichtlineare
Schweißnähte zu reagieren, indem beispielsweise ein auf der
relativbewegten Schweißstelle führender Strahlfleck quer zur
Längsrichtung bewegt und damit einer gekrümmten Naht nachge
führt wird. Außer der Position des Strahlflecks auf dem Werk
stück ist auch die Gesamtstrahlfleckform für das Schweißer
gebnis von Bedeutung. Es können beispielsweise längliche For
men eingesetzt werden, um die Spaltüberbrückung zu verbes
sern. Solche länglichen Formen sind beispielsweise ellip
tisch, aber auch keilförmig. Derartige Verfahren der Strahl
formung am Werkstück sind insbesondere für komplizierte
Schweißaufgaben geeignet, wie sie sich beispielsweise bei
tailored blanks stellen. Durch die Strahlformung können die
Prozeßgeschwindigkeit und die Prozeßsicherheit erheblich ge
steigert werden.
Für die on-line-Ansteuerung kann es von Bedeutung sein,
daß die Position eines Strahlflecks schnell eingestellt wer
den muß, um auf sprunghafte Änderungen der Schweißstellengeo
metrie oder auf schnelle Prozeßvorgänge angemessen schnell
reagieren zu können. Das kann dadurch erreicht werden, daß
der dem angesteuerten Spiegel zugeordnete Laserstrahl im
Bezug auf den anderen Laserstrahl oder etwaige weitere Laser
strahlen verkippt wird. Spiegelverkippungen sind insbesondere
bei geringen Massen kurzfristig und präzise durchführbar.
Im vorbeschriebenen Sinne wird das Verfahren dadurch
ausgeführt, daß die on-line-Ansteuerung in Abhängigkeit von
einer momentanen Nahtgeometrie und/oder von einem momentanen
Nahtverlauf durchgeführt wird. Die on-line-Ansteuerung we
nigstens eines Spiegels erlaubt während des Bearbeitens eines
Werkstücks Einflußnahmen auf momentane Nahtgeometrie und/
oder momentane Nahtverläufe, auch im Sinne gesteigerter
Spaltüberbrückung bei gleichbleibender Prozeßgeschwindigkeit.
Darüber hinaus kann auch das Laserschweißen bisher als
schwierig zu schweißender Stoffe erreicht werden. Erhöhte Sy
stemkosten werden vermieden, wie sie beispielsweise durch ei
nen Einsatz zusätzlicher Bewegungsachsen für das Bewegungssy
stem des Lasers bzw. für dessen Bearbeitungskopf entstehen
würden.
Für die vorbeschriebenen Verfahren ist es zu bevorzugen,
wenn die on-line-Ansteuerung unter Einwirkung einer CNC-
Steuerung und/oder eines Nahtverfolgungssystems erfolgt. Mit
einer CNC-Steuerung können die Position eines Strahlflecks
und/oder die Anordnung mehrerer Strahlflecken von vornherein
festgelegt werden. Die CNC-Steuerung kennt die Schweißaufgabe
und vermag daher sämtliche Parameter zu berücksichtigen, die
zu deren Lösung erforderlich ist. Dazu gehört auch, die
Strahlflecken richtig zu positionieren und ihre Anordnung
vorherzubestimmen. Falls eine solche Vorherbestimmung nicht
möglich oder nicht angezeigt ist, kann die on-line-Ansteue
rung auch mit einem Nahtverfolgungssystem durchgeführt wer
den, so daß also während des Bearbeitens des Werkstücks die
Bahn der Naht ermittelt und demgemäß Einfluß auf die
on-line-Ansteuerung der Position eines Strahlflecks und/oder
die Anordnung der Strahlflecken genommen wird.
Das Verfahren wird zweckmäßigerweise so durchgeführt,
daß die Positionen der Strahlflecken mittels Änderungen meh
rerer Winkel der Laserstrahlen einstellbar sind, die diese
miteinander bilden. Auf diese Weise können die Positionen der
Strahlflecken voneinander durch einfaches Verkippen mehrerer
Laserstrahlen eingestellt werden. Jeder Laserstrahl kann un
abhängig vom anderen seine Winkelstellung ändern, oder aber
auch in Abstimmung auf Winkeländerungen eines anderen Laser
strahls.
Vorteilhaft für ein Verfahren zum Bearbeiten von Werk
stücken ist es auch, wenn die Winkeländerungen der Laser
strahlen mittels positionsänderungsfreier Spiegelbewegungen
erzeugt werden. Die Spiegel behalten also in Bezug auf die
Schweißstelle eine vorbestimmte Stellung bei und es finden
lediglich Verkippungen des Spiegels statt, mit denen die Po
sition von Strahlflecken auf dem Werkstück eingestellt wird.
Es sind dann nur geringe Massen zu verstellen, so daß die
on-line-Ansteuerung verzögerungsfrei und mit geringem Ener
gieaufwand arbeiten kann.
Beim Bearbeiten von Werkstücken kommt es darauf an, die
Bearbeitungszeiten zu reduzieren. Hierzu kann so verfahren
werden, daß ein plasmainduzierendes Laserstrahlschweißen
durchgeführt wird, bei dem mit einander benachbarten Strahl
flecken mehrere Dampfkapillaren ausgebildet werden und be
darfsweise eine gemeinsame Dampfkapillare ausgebildet wird.
Es findet; bei gemeinsamer Dampfkapillare insbesondre eine
Konzentration von in das Werkstück eingekoppelter Energie
statt, die eine Steigerung der Prozeßgeschwindigkeit und/oder
der Einschweißtiefe ermöglicht.
Es ist zu bevorzugen, daß Positionsänderungen eines
Strahlflecks und eine Laserleistungssteuerung im Sinne des
Konstanthaltens einer vorbestimmten Schweißgeschwindigkeit
gekoppelt werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, bei
einer Positionsänderung eines Strahlflecks zur Vergrößerung
der Einhüllenden aller Strahlflecken eine Erhöhung der Laser
leistung durchzuführen, damit die Schweißgeschwindigkeit kon
stant gehalten werden kann. Derartige Positionsänderungen,
die also zu einer Vergrößerung des Gesamtstrahlflecks führen,
sind beispielsweise nötig, wenn der Spalt größer ist oder
sich vergrößert. Die Vergrößerung des Gesamtstrahlflecks
führt zu einer Verbesserung der Spaltüberbrückung und die Er
höhung der Laserleistung gewährleistet die gewünschte
Schweißproduktion.
Mit einer derartigen Vorrichtung können die dem Strahl
teiler nachgeordneten Spiegel zur Beeinflussung der Position
und/oder der Form der Strahlflecken on-line herangezogen wer
den.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsge
mäßen Vorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2, 3 Aufsichten auf Schweißstellen mit unterschiedli
chen Positionierungen von Strahlflecken für line
are Ausbildungen von Schweißnähten, und
Fig. 4 den Fig. 2, 3 entsprechende Aufsichten bei gekrümm
tem Nahtverlauf.
Fig. 1 zeigt von einer nicht dargestellten Laserstrah
lungsquelle herrührende Laserstrahlung 11, die einem Strahl
teiler zugeleitet wird, nämlich einem Dachkantprisma 17 mit
zwei Reflexionsflächen 18, 19. Von dem Dachkantprisma 17 ge
langt ein Strahlungsanteil 11' zu einem Spiegel 15 und ein
Strahlungsanteil 11" zu einem Spiegel 16. Die Laserstrahlung
11 und die entsprechenden Strahlungsanteile 11', 11" sind
kollimiert. Durch die Spiegel 15, 16, werden Laserstrahlen 12,
13 erzeugt, die fokussiert sind. Die Fokussierung erfolgt auf
eine Schweißstelle 14 eines Werkstücks 10. Die Schweißstelle
14 ist relativ zu den vorbeschriebenen strahllenkenden und
strahlformenden Bauteilen beweglich. Die Bewegung erfolgt in
vorbestimmter Weise, z. B. entsprechend einem gewünschten
Nahtverlauf. Der Nahtverlauf ist entweder linear bzw. gerade,
wie in den Fig. 2, 3 dargestellt wurde, in denen die Naht mit
18 bezeichnet ist, oder der Nahtverlauf der Naht 18 ist nicht
linear bzw. gekrümmt, wie beispielsweise in Fig. 4 skizziert
wurde.
Die Spiegel 15, 16 sind jeweils mit einem Spiegelantrieb
15', 16' versehen. Jeder Spiegelantrieb 15', 16' ist in der La
ge, den zugehörigen Spiegel 15, 16 zu verstellen. Eine Ver
stellung erfolgt entweder um eine zur Darstellungsebene ver
tikale Achse 19, oder um eine in der Darstellungsebene ange
ordnete Achse 20. Jeder Achse 19, 20 ist eine mit einem Pfeil
versehene Kreisdarstellung zugeordnet, um die Verstellmög
lichkeiten zu veranschaulichen, die der Spiegel 15, 16 durch
den zugehörigen Spiegelantrieb 15', 16' hat. Es ist ersicht
lich, daß eine zweidimensionale Verstellung möglich wird, al
so eine Verstellung in zwei Ebenen, die in Fig. 1 schematisch
perspektivisch mit den Koordinaten x und y bezeichnet wurden,
welche senkrecht zueinander sind. Um eine solche zweidimen
sionale Verstellung zu erreichen, sind die Spiegelantriebe
15', 16' beispielsweise als dreigeteilte Piezostellelemente
ausgebildet, die an sich bekannt sind, so daß sie hier nicht
näher dargestellt wurden.
Die Spiegelantriebselemente 15', 16' werden insbesondere
im Falle ihrer Ausbildung als dreigeteilte Piezostellelemente
von einer Einrichtung zur on-line-Ansteuerung beaufschlagt,
die beispielsweise einen Mikrokontroller aufweist. Der Mikro
kontroller ist in der Lage, Bewegungen der Spiegel 15, 16 zu
steuern, mit denen Änderungen eines Winkels α der Laserstrah
len 12, 13 bewirkt werden können. Beispielsweise werden beide
Laserstrahlen 12, 13 so beaufschlagt, daß sie sich in einander
entgegengesetzten x-Richtungen voneinander entfernen. Es kann
sich dann eine Anordnung gemäß Fig. 2 ergeben, bei der die
Strahlflecken 12', 13' der Laserstrahlen 12, 13 neben einer
Naht 18 angeordnet sind. Hierbei wird vorausgesetzt, daß der
Nahtverlauf der Naht 18 in y-Richtung orientiert ist.
Die Darstellung in Fig. 2 ist lediglich schematisch. Die
Positionierung der Strahlflecken 12', 13' läßt ableiten, daß
mit der Vorrichtung erhebliche Spaltüberbrückungen erreicht
werden können. Falls solche nicht in dem dargestellten Ausmaß
erforderlich ist, können die Strahlflecken 12', 13' näher an
einander liegen und sich überlappen. Die Einstellung der
Strahlflecken 12', 13' kann dann so sein, daß mit beiden eine
gemeinsame Dampfkapillare ausgebildet wird, falls das Verfah
ren als Laserstrahlschweißen mit plasmainduzierender Laser
strahlung durchgeführt wird.
Die praktische Ausgestaltung der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung kann so erfolgen, daß die Reflexionsflächen 18, 19
des Dachkantprismas 17 eine Ablenkung der Laserstrahlung mit
einem Winkel von 140 Winkelgrad zwischen den Strahlanteilen
11', 11" ergibt. Die Spiegel 15, 16 sind beispielsweise mit
einer typischen Brennweite von etwa 200 mm ausgebildet und
derart angeordnet, daß beide Laserstrahlen 12, 13 etwa an der
selben Position auf das Werkstück 10 bzw. dessen Schweißstel
le 14 treffen. Der horizontale Abstand der Spiegel 15, 16 vom
Dachkantprisma 17 ergibt sich aus der Notwendigkeit, daß die
Strahlen 12, 13 den Dachkantspiegel 17 ungehindert passieren
müssen. Der tatsächliche Winkel zwischen einem Laserstrahl 12
oder 13 und der Vertikalen beträgt in der Praxis je nach Aus
führung etwa 10°. Hierbei ist insbesondere auf die räumliche
Ausbildung der Spiegel 15, 16 und deren Verstellbarkeit Rück
sicht zu nehmen.
In Fig. 3 wird eine Anordnung von acht Strahlflecken dar
gestellt, die auf der Naht 18 bzw. ähnlich der Fig. 2 beidsei
tig der Naht 18 angeordnet sind. Voraussetzung für eine der
artige Ausgestaltung und Anordnung von Strahlflecken ist eine
entsprechende achtfache Strahlteilung durch einen Strahltei
ler, beispielsweise durch einen mit acht Spiegelflächen ver
sehenen polygonartigen Spiegel - kurz Polygonspiegel, der an
der Stelle des Dachkantprismas 17 angeordnet ist. Bei diesem
Polygonspiegel werden acht Spiegel im Kreis um die Vertikale
angeordnet, jeweils versehen mit einem unabhängig ansteuerba
ren Piezostellelement in dreigeteilter Ausführung. Infolge
dessen können alle acht Teilstrahlen auf dem Werkstück unab
hängig voneinander die gewünschten Positionen einnehmen.
Fig. 3 zeigt eine Positionierung mit einem auf der Naht 18
führenden und einem auf der Naht 18 nachlaufenden Strahl
fleck. Zwischen diesen beiden Strahlflecken sind die sechs
weiteren der insgesamt acht Strahlflecken wunschgemäß nahtnah
und/oder teilüberdeckend positioniert.
Die Positionierung einer Vielzahl von Teilstrahlen er
folgt durch unterschiedliche Ansteuerung von Spiegelantriebs
elementen, insbesondere zur Positionierung der Teilstrahlen
in Anpassung an nicht lineare Nähte. Fig. 4 zeigt eine ge
krümmte Naht 18 mit acht Strahlflecken. Diese Strahlflecken
sind in gleicher Weise führend bzw. nachlaufend und beidsei
tig der Naht 18 angeordnet, wie in Fig. 3, jedoch dem tatsäch
lichen Nahtverlauf der gekrümmten Naht 18 angepaßt. Nicht
dargestellte Spiegel werden analog zu den Stellungsänderungen
der Spiegel 15, 16 in Fig. 1 gekippt, um die Positionierung der
Strahlflecken an den gekrümmten Verlauf der Naht 18 anzupas
sen. Das Kippen der Spiegel erspart es, einen Bearbeitungs
kopf unter Einsatz einer zusätzlichen Handachse zu drehen und
ergibt gegenüber zwar drehbaren, jedoch in Bezug zueinander
starren Spiegelanordnungen den Vorteil, daß die Fleckanord
nung sehr freizügig bestimmbar ist, unabhängig von der Posi
tionierung der Spiegel im Bearbeitungskopf.
Die Form der Strahlflecken 12', 13' ist elliptisch mit
variierendem Achsenverhältnis. Die Form der Strahlflecken
12', 13' ist unveränderlich und kann durch ein Kippen der
Spiegel allenfalls geringfügig geändert werden. Das Kippen
der Spiegel 15, 16 bewirkt im wesentlichen unterschiedliche
Positionen der Strahlflecken 12', 13' relativ zueinander, so
daß sich die Form der Einhüllenden entsprechend ändert. Das
Kippen der Spiegel 15, 16 erfolgt durch entsprechende Ansteue
rung der Mikrokontroller der Spiegelantriebe bzw. eines zen
tralen Mikrokontrollers für alle Spiegelantriebe, der die
Spiegelantriebe 15', 16' in vorbestimmter Weise beaufschlagt.
Auch eine solche, der speziellen Formgestaltung des aus meh
reren einzelnen Strahlflecken gebildeten Gesamtstrahlflecks
dienende Ansteuerung kann on-line erfolgen und für diese on-
line-Ansteuerung kann ein Mikrokontroller oder können mehrere
Mikrokontroller eingesetzt werden, und zwar auch gleichzeitig
mit den Steuerungen zur Positionierung der Strahlflecken z. B.
im Sinne der Darstellung der Fig. 3. Beide während der Bear
beitung erfolgenden on-line-Ansteuerungen können mit einer
CNC-Steuerung und/oder mit einem Nahtverfolgungssystem erfol
gen, mit denen der Mikrokontroller in vorbestimmter oder in
während des Schweißens ermittelter Weise beeinflußt wird.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken (10) mit La
serstrahlung (11), insbesondere zum Laserstrahlschweis
sen, mit zwei fokussierten Laserstrahlen (12, 13), deren
Strahlflecken (12', 13') an einer relativbewegten Bear
beitungsstelle (14) des Werkstücks (10) ruhen, und mit
relativbeweglichen, die Position der Strahlflecken (12',
13') auf dem Werkstück (10) einstellenden Spiegeln (15,
16), wobei die Laserstrahlung (11) auf einen mindestens
zwei Laserstrahlen (12, 13) ausbildenden Strahlteiler
trifft, dem die einstellenden Spiegel (15, 16) nachge
ordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die einstel
lenden Spiegel (15, 16) mittels dreigeteilter Piezostell
elemente beaufschlagbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einstellenden Spiegel (15, 16) mit einer Einrich
tung zur on-line-Ansteuerung der Position mindestens
eines Strahlflecks (12', 13') der Laserstrahlen (12, 13)
beaufschlagbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einstellenden Spiegel (15, 16) Fokus
sierspiegel sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlteiler ein
Dachkantprisma (17) mit zwei oder mehr Reflexionsflächen
ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß alle Reflexionsflächen
(18, 19) des Strahlteilers mit jeweils unabhängig vonein
ander beaufschlagbaren einstellenden Spiegeln (15, 16)
gekoppelt sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß Reflexionsflächen des
Strahlteilers und/oder eine Linse Fokussiermittel sind,
und daß die einstellenden Spiegel (15, 16) als Planspie
gel ausgebildet sind.
7. Verfahren zum Schweißen von Werkstücken (10) mit Laser
strahlung (11), bei dem zwei fokussierte Laserstrahlen
(12, 13) mit an einer relativbewegten Schweißstelle (14)
ruhenden Strahlflecken (12', 13') verwendet werden, deren
Position zueinander von relativbeweglichen Spiegeln
(15, 16) einstellbar ist, wobei die Position wenigstens
eines Strahlflecks (12', 13') mindestens zweier Laser
strahlen (12, 13) durch Ansteuerung wenigstens eines
Spiegels (15) eingestellt wird, der den zugehörigen La
serstrahl (12) in Bezug auf den anderen Laserstrahl (13)
verkippt, insbesondere zum Schweißen mit einer Vorrich
tung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung des Spie
gels (15) beim Schweißen in Abhängigkeit von einer momen
tanen Nahtgeometrie und/oder von einem momentanen, auch
nicht linearen Nahtverlauf on-line durchgeführt wird.
8. Schweißverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die on-line-Ansteuerung unter Einwirkung
einer CNC-Steuerung und/oder eines Nahtverfolgungssy
stems erfolgt.
9. Schweißverfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Positionen der Strahl
flecken (12', 13') mittels Änderungen mehrerer Winkel (α)
der Laserstrahlen (12, 13) einstellbar sind, die diese
miteinander bilden.
10. Schweißverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelände
rungen der Laserstrahlen (12, 13) mittels positionsände
rungsfreier Spiegelbewegungen erzeugt werden.
11. Schweißverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 10, gekennzeichnet durch ein plasmainduzieren
des Laserstrahlschweißen, bei dem mit einander benach
barten Strahlflecken (12', 13') mehrere Dampfkapillaren
ausgebildet werden oder bedarfsweise eine gemeinsame
Dampfkapillare ausgebildet wird.
12. Schweißverfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Positionsände
rungen eines Strahlflecks (12', 13') und eine Laserlei
stungssteuerung im Sinne des Konstanthaltens einer vor
bestimmten Schweißgeschwindigkeit gekoppelt werden.
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---|---|---|---|
DE19902909A DE19902909C2 (de) | 1999-01-26 | 1999-01-26 | Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung |
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