DE19851544C1 - Erzeugen eines abgerollten Fingerabdruckbildes aus einer Serie von Einzelbildern - Google Patents
Erzeugen eines abgerollten Fingerabdruckbildes aus einer Serie von EinzelbildernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektronischen Aufnahme eines als Funktion G(x, y) darstellbaren Bildes von der Oberfläche eines Gegenstandes, bei dem x und y die Koordinaten eines jeweiligen Bildpunktes des Bildes (50, 51, 52, 53, 54, 55) sind und G dessen Grauwert bezeichnet, wobei der Gegenstand über verschiedene Zeitpunkte t¶i¶ sequentiell, mit t¶i+1¶ > t¶i¶ aus unterschiedlichen Perspektiven als Funktion G¶i¶ aufgenommen wird, um das Gesamtbild G wie beim Abrollen eines Fingers (8) zur Aufnahme eines Fingerabdrucks aus den Einzelbildern G¶i¶(x, y) zu bilden, wobei aus den Einzelbildern jeweils Teilstücke herausgeschnitten werden, die in Abhängigkeit der jeweilig aufgenommenen Ansicht zusammengefügt werden, wobei eine gekrümmte Schnittlinie (76) zur Bestimmung der Teilstücke von jedem außer dem ersten Bild G¶i¶ durch Vergleich mit dem Bildinhalt des vorhergehend aufgenommenen oder zusammengesetzten Bildes G¶i-1¶ ermittelt wird, mit der das Teilstück des Bildes (50, 51, 52, 53, 54, 55) G¶i-1¶ begrenzt wird und nachfolgend das entsprechende Teilstück des Bildes G¶i¶ an dieser Schnittlinie (76) zum Bilden des Gesamtbildes G(x, y) angefügt wird, wobei diese Schnittlinie (76) durch Bilden einer Ähnlichkeitsfunktion G¶C¶(x, y) zwischen den Bildern G¶i¶ und G¶i-1¶ ermittelt wird, welche bei gleichen Grauwerten an gleichen Bildpunktkoordinaten oder auch unter Einschluß von deren Umgebung extremal wird, und die Schnittlinie (76) durch einen Kurvenverlauf y(x) ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektronischen Aufnahme eines als Funktion G(x, y)
darstellbaren Bildes von der Oberfläche eines Gegenstandes, bei dem x und y die
Koordinaten eines jeweiligen Bildpunktes des Bildes sind und G dessen Grauwert
bezeichnet, wobei der Gegenstand über verschiedene Zeitpunkte ti sequentiell mit ti+1 < ti
aus unterschiedlichen Perspektiven als Funktion Gi aufgenommen wird, um das Gesamtbild
G wie beim Abrollen eines Fingers zur Aufnahme eines Fingerabdrucks aus den
Einzelbildern Gi(x, y) zu bilden, wobei aus den Einzelbildern jeweils Teilstücke
herausgeschnitten werden, die in Abhängigkeit der jeweiligen aufgenommenen Ansicht
zusammengefügt werden. Weiter bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung mit einer
Einrichtung zur elektronischen Aufnahme eines durch eine Funktion G(x, y) als Bildpunkte
darstellbaren Bildes von der Oberfläche eines Gegenstandes, bei denen x und y die
Koordinaten des jeweiligen Bildpunktes mit einem zugeordneten Grauwert G sind, sowie mit
einer Einrichtung, mit welcher der Gegenstand über verschiedene Zeitpunkte ti sequentiell
mit ti+1 < ti aus unterschiedlichen Perspektiven als Funktion Gi abgebildet wird, um das
Gesamtbild G, wie beim Abrollen eines Fingers zur Aufnahme eines Fingerabdrucks, aus
den Einzelbildern Gi(x, y) zu bilden, und einer elektronischen Bildverarbeitungseinrichtung,
deren Schaltung dafür ausgelegt ist, aus den Einzelbildern jeweils Teilstücke
herauszuschneiden und in Abhängigkeit der jeweilig aufgenommenen Ansicht
zusammenzufügen. Weiter bezieht sich die Erfindung auf eine Anwendung des Verfahrens
in einer derartigen Vorrichtung.
Während die Bilderfassung flacher Bilder heute standardmäßig durchgeführt wird, rückt das
Abbilden dreidimensionaler Körper neuerdings immer mehr in das Interesse von
Fachleuten. Als Anwendungen seien hier beispielsweise die Aufnahme dreidimensionaler
Körper in drei Raumdimensionen oder zwei Oberflächendimensionen genannt. Dazu zählt
im medizinischen Bereich die Tomographie und im Konsumerbereich die automatische
Erfassung von Körpermaßen von Menschen, um maßgeschneiderte Kleidung mit Hilfe von
Computern anzufertigen.
Bei derartigen Techniken ist es bekannt, einen Körper aus mehreren Ansichten abzubilden,
wobei eine Bildaufnahmeeinrichtung insbesondere um den Körper herumgeführt wird. Beim
Herumführen werden mehrere Aufnahmen genommen, aus denen dann in einem Computer
das dreidimensionale Bild des Körpers oder die zweidimensionale Abwicklung der
Oberfläche rekonstruiert wird.
Schwieriger ist die Aufnahme von der Oberfläche eines Fingers zur Erfassung von
Fingerabdrücken für die Kriminalistik oder auch für zukünftige Anwendung zur
Personenidentifizierung in Sicherheitssystemen.
Die Identifizierung von Personen ist neuerdings ein interessantes Gebiet in der
Computertechnik geworden. Beispielsweise bietet die Firma COMPAQ seit diesem Jahr
Computer an, die aus einem Fingerabdruck einen Zahlencode bestimmen, der anstelle
eines Passworts zum Zugang zum oder zur Identifizierung beim Einkauf im Internet
verwendbar ist. Dabei werden die Fingerlinien durch Auflegen des Fingers auf einem
Sensor bestimmt.
Gegenüber den eingangs genannten Beispielen ist insbesondere die Aufnahme von
Fingerabdrücken problematisch. Aufgrund der Elastizität des Fingers können sich die
interessierenden Fingerlinien bei den unterschiedlichen Aufnahmen von den
Fingerabdrücke verschieben, so daß die Eindeutigkeit der Zuordnung ohne besondere
Maßnahmen zur Klassifizierung zweifelhaft ist.
Aus diesem Grund, aber auch wegen gesetzlicher Vorschriften in den meisten Ländern,
versucht man in der Kriminalistik Fingerabdrücke so aufzunehmen, daß die Technik, den
aufzunehmenden Finger mit Tinte zu versehen und auf einem Papier abzurollen, möglichst
nachgebildet wird. Dabei wird statt des Papiers üblicherweise eine Glasplatte verwendet, auf
die Licht unter Totalreflexionsbedingungen eingestrahlt wird. Beim Abrollen des Fingers
stören die Fingerlinien aufgrund deren Berührung mit der Glasplatte die Totalreflektion, die
Auflagepunkte werden also dunkel, so daß sich dann optisch eine ähnliche Situation ergibt,
wie bei dem Abrollen eines Fingers auf einem Papier. Das aufgrund der Totalreflexion mit
unterschiedlichen Lichtintensitäten entstehende Bild wird dann elektronisch aufgenommen
und ausgewertet.
Obwohl das nachfolgend näher dargestellte Verfahren und die Vorrichtung auch für andere
Anwendungen, wie sie eingangs beispielhaft dargestellt wurden, anwendbar ist, werden die
folgenden Ausführungen im wesentlichen auf die Fingerabdrucktechnik bezogen, weil sich
hier die sich ergebende Problematik des Erfassens einer gekrümmten Oberfläche
besonders deutlich zeigen läßt.
Beim Abrollen zur elektronischen Aufnahme von Einzelbildern werden nämlich zu
bestimmten Zeitpunkten genommen, das Gesamtbild liegt also in Stufen als Teilbilder des
Abrollvorgangs vor, während bei der Aufnahme auf Papier eine kontinuierliche Abbildung
erfolgt. Die stufenweise Aufnahme führt dabei zu dem Problem, zu entscheiden, wie die
Bilder zusammenzusetzen sind. Eine einfache Zusammensetzung der Einzelbilder ist im
allgemeinen nicht möglich, da sich der Finger beim Abrollen verformt und sich dadurch
beim Abrollen sogar die Struktur der Fingerlinien verändert. Ähnliche Probleme treten auch
in der Tomographie auf, wenn sich der Patient bewegt. Ferner gilt das Gleiche bei der
Fertigung von Maßkleidung über Computer, wenn der Kunde nicht stillhält. Bei der
Aufnahme von Fingerabdrücken ist diese Problematik aber besonders ausgeprägt.
Bekannte Verfahren zur Rekonstruktion einer Gesamtoberfläche aus Einzelbildern sind aus
der US 4 933 976, der US 5 230 025 und der WO 97/41528 bekannt. Gemäß der Lehren
dieser Patentschriften wird ein Streifen aus den Einzelbildern entnommen und das
Gesamtbild aus diesen Streifen zusammengesetzt. Die genannten Patentschriften
unterscheiden sich voneinander durch verschiedene Algorithmen, mit denen die
Streifengrenze bestimmt werden, um möglichst nur Teile der Einzelbilder
zusammenzufügen, die der Auflagefläche des Fingers entsprechen. Bildverfälschungen
können jedoch bei den dort angegebenen Rechenverfahren nur begrenzt berücksichtigt
werden.
Bei Betrachtung von mit diesen verschiedenen Verfahren aufgenommenen Bildern stellt
man fest, daß manche Fingerlinien nicht vollständig zusammenpassen oder das Bild bei
überlagernden Streifen, deren Bildinhalt gemittelt wird, verschmiert aussieht, was
beispielsweise auf einen Verrutschvorgang des Fingers senkrecht zur Abrollbewegung
zurückgeführt werden kann.
Man könnte daran denken, die Anpassung von Teilbildern mit mathematisch bekannten
Algorithmen für Verschiebungen, Streckungen und Drehungen zu verbessern. Jedoch ist der
Rechenaufwand bei derartigen mathematischen Verfahren so hoch, daß die Rechenzeit zur
Anpassung der Vielzahl der Bilder, die beim Abrollprozeß aufgenommen werden, es bei den
heutigen Prozessorgeschwindigkeiten unmöglich macht, die Bilder in einer Zeit, die
vergleichbar mit der Abrollzeit ist, aufzunehmen und zu verwerten. Bei derartigen
Rechenverfahren wäre es praktisch sinnvoller, einen Finger standardmäßig auf Papier
abzurollen und das flächige, auf dem Papier vorhandene Fingerabdruckbild elektronisch
weiterzuverarbeiten.
Deshalb ergibt sich die Aufgabe, sequentiell erfaßte Einzelbilder auf elektronische Weise so
zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen, daß Verfälschungen aufgrund unerwünschter
Bewegungen des Abbildungsgegenstandes besser berücksichtigt werden als es bei
streifenförmigen Aneinandersetzen von Teilbildern möglich ist, wobei das eingesetzte
Verfahren auch bezüglich geringer Rechenzeiten im Vergleich zu den Bildaufnahmezeiten
optimierbar sein soll.
Die Aufgabe wird ausgehend vom eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst, daß eine
gekrümmte Schnittlinie zur Bestimmung der Teilstücke von jedem außer dem ersten Bild
durch Vergleich mit dem Bildinhalt des vorhergehend aufgenommenen oder
zusammengesetzten Bildes Gi-1 ermittelt wird, mit der das Teilstück des Bildes Gi-1 begrenzt
wird und das entsprechende Teilstück des Bildes G nachfolgend an dieser Schnittlinie zum
Bilden des Gesamtbildes G(x, y) angefügt wird, wobei diese Schnittlinie durch Bilden einer
Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y) zwischen den Bildern Gi und Gi-1 ermittelt wird, welche bei
gleichen Grauwerten an gleichen Bildpunktkoordinaten oder auch unter Einschluß von deren
Umgebung extremal wird und die Schnittlinie durch einen Kurvenverlauf y(x) gebildet wird,
der durch mindestens ein Extremum höchster Ähnlichkeit der Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y)
verläuft.
Dementsprechend ist eine Vorrichtung ausgehend von der eingangs genannten Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung der Bildverarbeitungseinrichtung dafür
ausgelegt ist, zur Bestimmung der Teilstücke von jedem außer dem ersten Bild Gi eine
gekrümmte Schnittlinie durch Vergleich mit dem Bildinhalt des vorhergehend
aufgenommenen, zusammengesetzten Bildes Gi-1 zu ermitteln, das Teilstück des Bildes Gi-1
durch diese Schnittlinie zu begrenzen sowie danach das entsprechende Teilstück des Bildes
Gi zum Bilden des Gesamtbildes G(x, y) an dieser Schnittlinie anzufügen und daß in der
Schaltung ein Prozessor vorgesehen ist, der diese Schnittlinie durch Bilden einer
Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y) zwischen den Bildern Gi und Gi-1 ermittelt, welche bei gleichen
Grauwerten an gleichen Bildpunktkoordinaten oder auch unter Einschluß von deren
Umgebung extremal ist und die Schnittlinie durch einen Kurvenverlauf y(x) bildet, der durch
möglichst ein Extremum höchster Ähnlichkeit der Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y) verläuft.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird hier eine gekrümmte Schnittlinie verwendet.
Eine gekrümmte Schnittlinie ist wesentlich besser geeignet, die tatsächlichen Verhältnisse
nachzubilden, da auch die Auflagefläche des Fingers keine geradlinigen Begrenzungen hat.
Nach Erkennen dieser Eigenschaft hätte man wegen der geforderten geringen
Rechengeschwindigkeit Modellrechnungen für geeignete Schnittlinien statt der geraden
Begrenzung der Streifen gemäß dem Stand der Technik anwenden können. Dieser Weg
wurde hier allerdings nicht beschritten. Dagegen wird die Schnittlinie mittels einer
Ähnlichkeitsfunktion gewonnen.
Ähnlichkeitsfunktionen sind in der Mathematik wohlbekannt. Hier seien beispielhaft vier
unterschiedliche Funktionen angegeben, wobei sich der Buchstabe s auf eine Funktion, und
e auf eine andere Funktion bezieht, zwischen denen die Ähnlichkeit mathematisch
beschrieben wird. Die dreieckigen Klammern um die Variablen s und e bedeuten eine
Mittelwertbildung um eine vorgegebene Umgebung eines Bildpunktes, über die dann auch
die durch die Summenzeichen angegebenen Summierungen durchgeführt werden. Die
Funktionen e und s sind dabei von den Koordinaten x und y abhängig, wenn dies auch nicht
expliziert angegeben ist.
- 1. Kreuzkorrelationsfunktion:
- 2. Summe der quadratischen Differenzen:
dxy = Σ(si - ei)2 - 3. Summe der Differenzfunktion:
dxy = Σ|si - ei - 4. Summe der mittelwertfreien Differenzen:
dxy = Σ|si - ei - s + e
Bei der Kreuzkorrelationsfunktion steht im Nenner die mittlere quadratische Abweichung
vom Mittelwert, die durch Quotientenbildung aufgrund des Ausdrucks im Zähler mit der
wirklichen Abweichung in jedem Punkt verglichen wird. In Bereichen, in denen keine
Struktur vorhanden ist, ist der Nenner ein Maß für das Rauschen, das somit mit dem
Rauschen an jedem Bildpunkt verglichen wird. Die Kreuzkorrelationsfunktion erhält in
solchen Bereichen einen Wert der Größenordnung 1. Der Wert kann noch höher werden,
wenn die Abweichung im Zähler aufgrund von unterschiedlichen Strukturen in den durch e
und s dargestellten Bildern wesentlich höher als das Rauschen wird. Bei ausgeprägt
gleichen Strukturen wird der Einzelwert gleich dem Mittelwert und zwar bei beiden
Funktionen s und e, so daß die Kreuzkorrelationsfunktion gegen den Wert 0 geht, bei dem
also die höchstmögliche Ähnlichkeit vorliegt.
Diese Kreuzkorrelationsfunktion ist aber vor allen Dingen aufgrund der Wurzel und dem
Quotienten rechenintensiv. Die zweite angegebene Ähnlichkeitsfunktion ist dagegen
schneller zu verarbeiten, denn sie vergleicht direkt die beiden Funktionen s und e. Bei
starker Abweichung in den Strukturen wird der Funktionswert d sehr groß, was unter
anderem auf das Quadrat zurückzuführen ist. Bei Übereinstimmung der Strukturen geht der
Wert d gegen 0. Der Wert von d ist wegen der Quadratbildung auf ein Minimum von Null
begrenzt.
Die dritte angegebene Ähnlichkeitsfunktion ist ähnlich gestaltet wie die vorher beschriebene.
Sie enthält eine Summe über die Absolutwerte von Differenzfunktionen der Funktionen s
und e, hat also ein ähnliches Verhalten wie die vorhergehende. Rechnerisch ist sie aber
schneller zu behandeln, da keine Quadrate gebildet werden müssen. Diese Funktion steigt
allerdings wegen der fehlenden Quadrate bei Unähnlichkeit nicht so stark an wie die
vorhergehende. Dies ist aber hier irrelevant, da erfindungsgemäß auf maximale Ähnlichkeit
abgestellt wird, man sich also beim Rechnen im wesentlichen im Minimum der
Ähnlichkeitsfunktionen bewegt.
Die letzte angegebene Funktion vergleicht die Abweichungen von Mittelwerten der
Funktionen s und e. Dadurch wird ein konstanter Anteil in der betrachteten Umgebung
kompensiert und die Schwankungen in der Struktur treten in der Ähnlichkeitsfunktion stärker
hervor. Bei fehlender Ähnlichkeit steigt also auch diese Funktion stärker als die
vorhergehend genannte an. Da sich das erfindungsgemäße Verfahren allerdings auf
maximale Ähnlichkeit bezieht, ist in den zur Auswertung von Fingerabdrücken
interessierenden Bereichen <s< ungefähr <e<, so daß hier im Ergebnis auch keine großen
Abweichungen gegenüber der vorhergehenden Funktion zu erwarten sind.
Die Diskussion zeigt, daß es im wesentlichen gar nicht auf die Wahl der
Ähnlichkeitsfunktion selbst ankommt. Jede Funktion, die bei gleichen Strukturen einen
Extremalwert liefert und bei Abweichungen zwischen den Strukturen einen vom Extremum
abweichenden Wert annimmt, ist für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet.
Aufgrund der Vielzahl der möglichen Funktionen, läßt sich auch unter verschiedensten
Randbedingungen immer eine Funktion finden, mit der die Rechenzeit optimiert werden
kann. Damit ist erfindungsgemäß auch die in der Aufgabe verlangte Optimiermöglichkeit
erfüllt.
Man könnte sich zur Bestimmung der Schnittlinie auf nur wenige Extremalpunkte beziehen,
um die Rechenzeit gering zu halten. Beispielsweise könnte man zur Ermittlung der
Schnittlinie ein Polynom durch ausgewählte Extrempunkte legen, wobei die Extrempunkte
beispielsweise an der oberen Bildgrenze, der unteren Bildgrenze und der Mitte gewählt
werden und das Polygon eine Parabel ist.
Ein verbessertes Ergebnis, das unerwarteterweise unter Verwendung geeigneter
Algorithmen schneller arbeitet als eine Polynomnäherung, ist gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung dadurch gegeben, daß für den Kurvenverlauf y(x) eine
Schnittlinie bestimmt wird, bei dem die Summe der Werte der Ähnlichkeitsfunktion GC(x,
y(x)) über den Kurvenverlauf y(x) bezüglich der Ähnlichkeit extremal wird.
Die Verbesserung in der Anpassung der Teilbilder ist möglicherweise darauf
zurückzuführen, daß der gesamte Kurvenverlauf durch ein einziges durch Summenbildung
gewonnenes Extremum bestimmt ist, statt nur durch einige Extremwerte an einzelnen
Punkten wie bei der beispielhaft genannten Polynomnäherung.
Die erhöhte Rechengeschwindigkeit kann vielleicht so erklärt werden, daß hier einfach eine
Summe gebildet wird, statt der vorher genannten beispielhaften Polynomennäherung für
eine Schnittlinie, welche die Anpassung von n Koeffizienten mit Bildung von Potenzen von
n für ein Polynom n-ten Grades erfordern würde.
Insbesondere reduziert sich die Rechen- und Speicherzeit gemäß einer vorzugsweisen
Weiterbildung dadurch, daß die Ähnlichkeitsfunktion bei Ähnlichkeit des Bildinhalts der zu
vergleichenden Bilder minimal wird, daß ein Minimum für die Schnittlinie durch das
Bellman-Verfahren gewonnen wird, bei dem der durch Bildpunkte j gekennzeichnete Verlauf
yj(xi) jeweils für dasjenige yj bei den zugeordneten xi ausgewählt wird, für das eine Summe
S(x, y) über dem Gesamtgebiet minimal ist, die sich aus den vorherigen Summenwerten
S(xj-1, yj) rekursiv ergibt durch:
S(x1, yi) = GC(x1, yi), den Startwert k = 1, und
für k < 1: S(xk, yi) = GC(xk, yi) + min {S(xk-1, yv): i - 1 ≦ v ≦ i + 1}.
Dieses Verfahren wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles noch näher
verdeutlicht.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren könnte man zur Bestimmung der Schnittlinien
zweier Teilbilder Ähnlichkeitsfunktionen aus den beiden Einzelbildern gewinnen. Dies
könnte aber Unbestimmtheiten verursachen, wenn die Schnittlinie zweier Einzelbilder die
Schnittlinie der vorhergehenden zwei Schnittbilder überkreuzt, wie es ja möglich ist, weil
sich ein Finger beim Abrollen verformt. Diese Schwierigkeiten werden bei einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung dadurch vermieden, daß für den Zeitpunkt ti ein momentanes
Gesamtbild GM aus allen vorangehenden Teilbildern Gk(k < i) zusammengefügt wird und daß
die Ähnlichkeitsfunktion mit diesem momentanen Gesamtbild GM durch Vergleich mit dem
am Zeitpunkt ti aufgenommenen Teilbild Gi gebildet wird.
Das gemäß der Weiterbildung gekennzeichnete Verfahren ist für die Optimierung einer
Echtzeitberechnung bei minimalem Speicher besonders geeignet, da nicht alle Einzelbilder
bis zum Ende des Abrollprozesses abgespeichert werden müssen, wonach sie dann
zusammengefügt werden. Hier wird nur das momentane Teilbild GM fortgesetzt, das schon
nach Abschluß des Abrollprozesses sowie der rechnerischen Berücksichtigung des letzten
aufgenommenen Teilbildes das gewünschte Gesamtbild der Oberfläche darstellt.
Wie vorstehend schon deutlicher wurde, sind bestimmte Ähnlichkeitsfunktionen für die
rechnerische Behandlung besonders geeignet. Dazu gehören gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung solche, bei denen die Ähnlichkeitsfunktion eine dem
Absolutbetrag der Differenz selbst oder der Differenz der Abweichung vom Mittelwert der
Grauwerte proportionale Funktion ist, die über eine Umgebung von N × M Bildpunkte
gemittelt wird, wobei das zu suchende Extremum ein Minimum ist Zu solchen Funktionen
zählen beispielsweise die vorher angegebenen Funktion rxy und dxy.
Insbesondere ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen, daß
eine die Ähnlichkeit zweier Funktionen F1 und F2 beschreibende Ähnlichkeitsfunktion GC
durch den Ausdruck
gebildet wird, wobei
oder Null ist,
und für jeden n-ten Zeitpunkt tn insbesondere F1 = Gn und F2 gleich Gn-1 oder die
Grauwertfunktion eines aus allen vorhergehenden Teilbildern Gm(m < n) zusammengefügten
Gesamtbildes gesetzt wird.
Diese Angaben über die Ähnlichkeitsfunktion entsprechen der oberen Nomenklatur der
Summe der Differenzfunktion und der Summe der mittelwertfreien Differenzen. Wie
vorstehend schon ausgeführt wurde, sind diese insbesondere für die Minimierung der
Rechenzeit besonders vorteilhaft.
Die Summierung über die Umgebung von N × M Bildpunkten wird durchgeführt, um lokale
Strukturwerte, wie sie beispielsweise bei den Fingerlinien der Fingerkuppe gegeben sind, für
die Festlegung des optimalen Weges auszugleichen. Weiter werden Rauschbeiträge durch
das Summieren verringert.
Bei weniger verrauschten Einzelbildern läßt sich die Rechenzeit weiter erniedrigen. Den
Ausgleich bezüglich minimaler Strukturen erreicht man nämlich nicht nur, wenn die
Schrittweite 1 bei der Summierung, wie üblich, eingehalten wird, also alle benachbarten
Bildpunkte zur Summenbildung beitragen, sondern wenn eine größere Schrittweite gewählt
wird, also beispielsweise nur jeder zweite, vierte und sechste Bildpunkt, zum Summieren
über die Umgebung verwendet wird. Zur Reduzierung der Rechenzeit ist deswegen gemäß
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß bei mindestens einer
Summenbildung die Schrittweite größer als ein Bildpunktabstand ist.
Wie vorstehend näher ausgeführt wurde, ist es besonders günstig, wenn kleinere Strukturen
zu der Ähnlichkeitsfunktion nur wenig beitragen. Deswegen wird die Struktur mittels einer
Summierung über N × M Bildpunkte "ausgeschmiert" oder ausgeglichen. Demgemäß ist bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß für N und M ein Wert
gewählt wird, der größer als eine und insbesondere mehr als zwei Breiten von den in den
Bildern auftretenden minimalen Strukturen ist, wobei die minimale Struktur bei einer
Fingerabdruckerfassung der mittlere Abstand zwischen benachbarten Fingerlinien ist.
Die Berücksichtigung von zwei Breiten von den in den Fingerbildern minimalen Strukturen
bedeutet eine optimale Verschmierung der Strukturen bei minimaler Rechenzeit, wie man
sich mit Hilfe des bekannten Abtasttheorems verdeutlichen kann. Das Vorsehen von nur
einer Breite der in den Bildern auftretenden minimalen Strukturen hat sich aber für die
Praxis ebenfalls als geeignet erwiesen und ist bei verringerter Strukturverschmierung vor
allem optimal, um die Rechenzeit gering zu halten.
Wie dem Fachmann einsichtig sein wird, hängt die Rechenzeit im wesentlichen von der
Anzahl der zu berücksichtigenden Bildpunkte beim Bildvergleich ab. Um die Bildpunktanzahl
für die nachfolgenden Rechenverfahren drastisch zu verringern, ist die Berechnung einer
Maske vorgesehen, die den in beiden Bildern gleichzeitig sichtbaren Bereich des Fingers
markiert. Hierzu werden beide Bilder zunächst binarisiert, und es wird jeweils die
umschließende Kontur der schwarzen Bildpunkte bestimmt. Die logische UND-Verknüpfung
der konturierten Gebiete zweier Bilder liefert die erwähnte Maske, welche die Bildbereiche
markiert, in denen später Ähnlichkeitsfunktion und die Schnittkurve bestimmt werden.
Die Berechnung einer Maske bedeutet zwar zusätzliche Rechenzeiten, es hat sich aber
herausgestellt, daß die Rechenzeit durch die Verringerung der Bildpunktzahl in den
nachfolgenden Schritten drastisch reduziert wird, wohingegen der zusätzliche
Rechenaufwand, der insbesondere auf UND- und ODER-Verknüpfungen beruht,
vernachlässigbar wird.
Weiter läßt sich die Rechenzeit stark reduzieren, wenn die Anzahl der Bilder verringert wird.
Beim beispielhaft genannten Abrollen des Fingers zur Aufnahme von Fingerabdrücken kann
die Bildpunktanzahl aber stark variieren, je nachdem wie schnell der Finger abgerollt wird.
Um die Bildanzahl auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen, ist gemäß einer vorzugsweisen
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß für jedes aufgenommene Bild ein
Schwerpunkt bestimmt wird und ein Bild mit einem Schwerpunktabstand zum
vorhergehenden als Gi abgespeicherten Bild, der kleiner als ein vorgegebener
Vergleichsabstand ist, verworfen wird, also nicht als Gi+1 abgespeichert und bei der Bildung
des Gesamtbildes nicht berücksichtigt wird.
Insbesondere bei der Fingerabdrucktechnik hat es sich als ausreichend herausgestellt, wenn
maximal fünfzig Bilder aufgenommen werden, so daß gemäß einer anderen Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen wird, daß der vorher gegebene
Vergleichsabstand so gewählt ist, daß bei bestimmungsgemäßem Einsatz des Verfahrens
maximal 50 Bilder aufgenommen werden.
Die vorhergehend beschriebenen Weiterbildungen enthielten Schwerpunktberechnungen,
die allerdings je nach geforderter Rechengenauigkeit sehr aufwendig sein können. Zur
Verringerung der Rechenzeit wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
vorgeschlagen, daß schon während der Bildauslesung für jede Zeile ein Zeilenschwerpunkt
berechnet wird und anschließend als Schwerpunkt des jeweiligen Bildes der Mittelwert der
Zeilenschwerpunkte über alle Zeilen eingesetzt wird.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen schon deutlich geworden sein wird, eignet sich
dieses Verfahren besonders zum Aufnehmen von Fingerabdrücken durch Abrollen.
Demgemäß ist erfindungsgemäß auch eine Anwendung des Verfahrens in der vorstehend
genannten Vorrichtung zur elektronischen Bildaufnahme und Bildverarbeitung von
Fingerabdrücken vorgesehen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Aufnahme von
Fingerabdrücken;
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung der Aufnahme von
Einzelbildern beim Abrollen eines Fingers einschließlich der Bildauswahl;
Fig. 3 ein schematisch illustriertes Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zum
Zusammensetzen von Teilbildern zu einem Gesamtbild;
Fig. 4 ein Beispielprogramm zur Berechnung des extremalen Pfades.
Das vorher genannte Verfahren und die Vorrichtung sind für alle Anwendungsfälle geeignet,
bei denen aus Teilbildern ein Gesamtbild zusammengesetzt werden soll. Hier soll die
Erfindung jedoch ausschließlich beispielhaft anhand einer Aufnahme von Fingerabdrücken
beim Abrollen und gleichzeitiger Aufnahme von Einzelbildern näher erläutert werden.
Bei der bekannten Fingerabrolltechnik wird üblicherweise ein Glaskörper 2, vorzugsweise in
Form eines Prismas, eingesetzt, um auf einer Fläche 6 einen abzubildenden Finger 8
abzurollen. Ein Lichtbündel 4 wird dabei durch den Glaskörper 2 von unten auf die Fläche 6
gerichtet. Der Winkel des Lichtbündels 4 ist so gewählt, daß an der Fläche 6 Totalreflektion
stattfindet. Dadurch werden die Fingerrillen zwischen den Fingerlinien des beispielhaft
gezeigten Fingers 8 im total reflektierten Lichtbündel 10 hell erscheinen, während an Stellen
an denen Fingerlinien aufliegen, die Totatreflektion gestört ist und das Licht aus der Fläche
6 entweichen kann. Die Fingerlinien werden also, wie beim Abrollen mit Tinte, dunkler sein
als die Umgebung. Mit einer Kamera 12, insbesondere einer CCD-Kamera, wird dieses
Schwarzweißbild der Fingerlinien von der Oberfläche 6 aufgenommen. Wie bei CCD-
Kameras üblich, wird der Bildinhalt Gi(x, y) zeilenweise aus einer CCD-Matrix ausgelesen.
Die ausgelesenen Grauwerte werden danach über ein Interface 14 einer
Bildverarbeitungseinrichtung 16 zugeführt. Die Kamera 12 ist dabei so ausgerichtet, daß die
Abrollrichtung der Zeilenrichtung x der CCD-Matrix zugeordnet ist. Diese Ausrichtung
erlaubt es dem Interface 14, beim Auslesen jeweils einer Zeile gleich deren Schwerpunkt mit
Hilfe eines Prozessors zu berechnen, indem aus den Produkten von Grauwert und
zugehöriger x-Koordinate ein Mittelwert gebildet wird. Die derart bestimmten
Zeilenschwerpunkte können dann von der Bildverarbeitungseinrichtung 16 weiter verarbeitet
werden. Dies ist für eine schnelle Schwerpunktberechnung vorteilhaft, wie sie später anhand
von Fig. 2 noch näher erläutert wird.
Die Kamera 12 speichert den momentanen Bildinhalt bei jeder Aufnahme in CCD's, die
dann sequentiell ausgelesen werden. Das bedeutet, der gesamte Abrollprozeß des Fingers
8 auf der Fläche 6 liegt als Vielzahl von Bildern vor, die jeweils als Grauwertfunktion Gi(x,
y) dargestellt werden können, wobei sich der Index i auf das jeweilige Einzelbild bezieht.
Ferner sind die Koordinaten x und y die Zeilen- und Bildrichtung bei der Auslesung aus der
CCD-Matrix und G der jeweilige Grauwert des Einzelbildes an den angegebene Koordinaten
x und y.
Demgemäß ist der schon beschriebene Schwerpunkt in Zeilenrichtung durch den Ausdruck
<Gi(x, y)x<x gekennzeichnet. Der Transfer dieser Funktionen und der Grauwertfunktion ist
in Fig. 1 zeichnerisch angedeutet.
Die Bildverarbeitungseinrichtung 16 verwendet die ihr übermittelten Daten einmal zur
Darstellung des momentanen Abrollbildes GM, das am Ende das Gesamtbild G ergibt, auf
einem Monitor 18, auf dem auch weitere Informationen dargestellt werden, wie die Güte des
Abrollprozesses, damit der Nutzer entscheiden kann, ob der aufgenommene Fingerabdruck
verwertbar ist. Die Güte bestimmt sich beispielsweise aus den Extremalwerten für den Pfad,
wie er erfindungsgemäß ermittelt wird und nachfolgend anhand der Fig. 3 und 4 noch
näher erläutert wird.
Weiter hat die Bildverarbeitungseinrichtung 16 noch eine Ausgabemöglichkeit 20, mit der
Fingerabdruckdaten auch ausgedruckt oder an andere Stellen übermittelt werden können.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß es günstiger ist, aufgenommene Fingerabdrücke von
vermutlichen Straftätern von der Vorrichtung aus, insbesondere mittels eines Modems,
direkt an ein Zentralregister zu übersenden und dort mit abgespeicherten Daten zu
vergleichen, als wenn der Fingerabdruck erst ausgedruckt werden muß und anschließend
per Fax oder Post versandt wird.
Die Bildverarbeitungseinrichtung 16 enthält im wesentlichen eine Schaltung 22, in der die
Daten von Einzelbildern Gi(x, y) zu einem Gesamtbild vereinigt werden und zur Darstellung
auf dem Monitor 18 und zur Erzeugung von Signalen für die Ausgabeeinrichtung 20
aufbereitet werden. Zu den nachfolgend näher beschriebenen Verfahrensschritten, die unter
anderem auf mathematischen Operationen beruhen, ist in der Schaltung 22 ferner ein
Prozessor 24 angeordnet, mit dem Rechenoperationen einfach ausgeführt werden können.
Es hat sich gezeigt, daß die Rechengeschwindigkeit üblicher PCs ausreicht, um bei dem
nachfolgend beschriebene Verfahren, das auch auf Rechenzeit optimiert ist, eine
Auswertung in Zeitabschnitten vorgenommen werden kann, die vergleichbar mit der
Aufnahmezeit eines Fingerabdrucks von ungefähr 2 bis 5 Sekunden sind.
In Fig. 2 sind einzelne Verfahrensschritte, die vom Prozessor 24 in der Schaltung 22
durchgeführt werden, schematisch dargestellt. Der Finger 8 wird beim Abrollen auf der
Abrollfläche 6 sequentiell in mehreren Einzelbildern Gi(x, y) aufgenommen, was durch den
Block 30 näher bezeichnet ist. Der nachfolgende Block 32 beinhaltet die Berechnung einer
Ähnlichkeitsfunktion, wonach im Block 34 ein Pfad gesucht wird, mit dem die Teilbilder
aneinandergefügt werden. Anschließend werden die Teilbilder im Block 36 zu einem
Gesamtbild zusammengefügt.
Insbesondere wird dabei im Block 32 eine einleitend schon erläuterte Ähnlichkeitsfunktion
nicht aus aufeinanderfolgenden Bildern gewonnen, sondern jedes Einzelbild mit dem
momentanen Gesamtbild GM für alle Bilder, die vorher verfahrensgemäß aneinander gefügt
wurden, verglichen. Dies ist in Fig. 2 durch eine Rückleitung 38 für das momentane
Gesamtbilds GM dargestellt. Das momentane Gesamtbild GM ist am Ende des Verfahrens
gleich dem zu gewinnenden Gesamtbild G, nachdem alle Teilbilder zusammengefügt
wurden. Es wird beispielsweise auf dem Monitor 18 dargestellt oder über die Ausgabe 20
versandt.
Die einzelnen Schritte werden nun nachfolgend näher beschrieben. Im unteren Teil der
Fig. 2 sind zur näheren Erläuterung der Arbeitsweise des Blocks 30 sechs Teilbilder 50,
51, 52, 53, 54 und 55 gezeigt. Weiter ist die dazugehörige Koordinatenachse x in
Abrollrichtung und y, senkrecht dazu, angedeutet.
Die einzelnen Bilder 50, 51, 52, 53, 54 und 55 zeigen in der schematischen Darstellung
immer eine gleiche Struktur 60. Dies entspricht nicht den wahren Verhältnissen beim
Abrollen, da durch Aufdrücken des Fingers mit unterschiedlichem Druck unterschiedliche
Formen der Strukturen 60 entstehen. In Fig. 2 wurden jedoch zur schematischen
Darstellung die gleichen Strukturen 60 gezeigt, damit eine Auswahl von Sequenzbildern
verdeutlicht werden kann, die eingesetzt wurde, um die Anzahl der zu verwertenden
Einzelbilder unabhängig von der Schnelligkeit des Abrollens des Fingers 8 auf der Fläche 6
zu beschränken.
Dazu wird eine mittlere Schwerpunktlinie 62 gebildet. Der Ort dieser Linie in x-Richtung liegt
an der Stelle, die durch
den über y gemittelten Zeilenschwerpunkten <G(x, y)x<x gegeben ist. Dieser Ort ist in den
Bildern 50 bis 55 jeweils mittels einer unterbrochenen Linie 62 gekennzeichnet.
Für die Auswahl der zu verwertenden Einzelbilder werden jeweils die Lagen der
Schwerpunktlinien 62 von aufeinander folgenden Teilbildern verglichen. Ist der Abstand
zwischen vorgegebenem Einzelbild 54 und dem vorhergehenden Bild 53 kleiner als ein
bestimmter Schwellwert, werden die Daten des Einzelbildes 54 verworfen, wie durch das
Durchkreuzen in Fig. 2 angedeutet ist. Aufgrund des Fehlens des Einzelbildes 54 werden
zur Bildung der Ähnlichkeitsfunktion im Block 32 nur die Einzelbilder 50, 51, 52, 53 und 55
weiterverarbeitet. Dabei erfolgt die Zählung des Index i unter Auslassung des Einzelbildes
54. Das Einzelbild 55 erhält also als Index i den imkremetierten Wert des Index des
Einzelbildes 53.
Die so aufgenommenen Bilder mit der Funktion Gi(x, y) werden danach einem
Ähnlichkeitstest in Block 32 und einer Pfadsuche in Block 34 unterworfen, wie sie anhand
der Fig. 3 noch näher ausgeführt werden.
In Fig. 3 ist die Kontur eines momentanen Gesamtbildes GM in einem Block 64 gezeigt,
das aus allen Teilbildern bis zu Gi-1 zusammengesetzt wurde, das mit den folgend
beschriebenen Verfahrensschritten durch das im Block 66 als Kontur schematisch
dargestellte Einzelbild Gi ergänzt wird.
Die Bilder in den Blöcken 64 und 66 werden zunächst mit einem geeigneten Schwellwert
binarisiert. Anschließend wird in jedem der daraus resultierenden Bilder eine geschlossene
Kontur gesucht, die jeweils alle binarisierten Bildpunkte umschließt. Gängige Verfahren
hierfür sind aus der Bildverarbeitungsliteratur bereits bekannt. Die logische UND-
Verknüpfung der konturierten Gebiete liefert dann den Wert 1 für Punkte innerhalb der
gesuchten Maske Mi (Bild 68), während die restlichen Bildpunkte den Wert 0 bekommen. Mi
bestimmt somit den Arbeitsbereich für Ähnlichkeitsanalyse und Pfadsuche.
Diese Maske wird berechnet, indem eine Kontur ermittelt wird, deren Absolutbetrag von der
Differenz der Bilder Gi und GM gleich einem bestimmten Schwellwert ist, beziehungsweise
sich bezüglich des Bildpunktnachbars durch Über- bzw. Unterschreiten des Schwellwerts
ändert, wobei im Bereich innerhalb der Kontur bei zeilenmäßiger Abfrage die Werte logisch
Eins und außerhalb der Kontur der Wert Null zugeordnet werden. Derartige Verfahren sind
aus dem technischen Gebiet der Softwareentwicklung bekannt.
Die logischen Werte der Maske Mi werden anschließend auf den Absolutbetrag der
Differenz der Bildinhalte von GM und Gi angewandt, so daß ein markiertes Bild entsteht, wie
es innerhalb von Block 70 dargestellt ist. Bildpunkte außerhalb der Kontur werden auf den
durch die Darstellung in dem Bild 70 möglichen binären Maximalwert gesetzt.
In dem in Block 70 gezeigten Bild sind auch Strukturen 72 schematisch dargestellt, wie sie
in ähnlicher Weise auch bei Fingerabdrücken auftreten. Allerdings würden auch noch
kleinere Strukturen wie die Fingerlinien, auftreten welche die nachfolgend anhand von Block
74 gezeigte Pfadsuche stören würden. Deshalb wird im Bild 72 jeder Bildpunkt um eine
durch M . N Bildpunkte vorgegebene Umgebung gemittelt. Somit ergibt sich als im
Ausführungsbeispiel verwendete Ähnlichkeitsfunktion:
Mit M und N gleich 8 wurden die aufgrund der Fingerlinien gegebenen Strukturen
hinreichend gut ausgeglichen. Die Pfadsuche in dem Ähnlichkeitsbild, das dann einen
extremalen, zum Generieren eines neuen Gesamtbildes GM nutzbaren Pfad liefert, wird
nachfolgend im einzelnen erläutert.
Die hier verwendete Ähnlichkeitsfunktion hat bei ähnlichen Funktionen den Extremalwert 0,
es ist hier also zur Ermittlung des extremen Pfades eine Minimumsuche durchzuführen.
Beim Ausführungsbeispiel wurde dies nach dem Belman-Verfahren vorgenommen. Dieses
Verfahren ist im einzelnen in den Artikeln von R. Bellman, "Dynamic Programming"
Princeton University Press, Princeton, N. J., 1957 und R. Bellman, "Dynamische
Programmierung und selbstanpassende Regelprozesse", R. Oldenbourg Verlag, München,
1967, beschrieben worden. Es besteht im wesentlichen darin, daß ein Koeffizientenfeld mit
dem Bild 72 beschrieben wird. Die erste Zeile wird danach nicht mehr verändert, die zweite
und folgenden Zeilen werden fortlaufend rekursiv summiert und zwar dadurch, daß zu
jedem Wert in der behandelten Zeile der kleinste Nachbar der vorhergehenden Zeile hinzu
addiert wird. Nachdem dies Zeile für Zeile durchgeführt worden ist, stehen in der letzten
Zeile die Summen für minimale Pfade. Davon wird die kleinste Summe ausgesucht und für
angrenzende Felder mit den kleinsten Summen zurückverfolgt, wodurch der gesuchte Pfad
als Funktion y(x) festgelegt ist.
Dieses Verfahren ist hinreichend genau und arbeitet sehr effizient. Es könnten Probleme
auftreten, wenn der Pfad konstante Bereiche im Ähnlichkeitsbild passieren sollte, weil dabei
der Verlauf nicht eindeutig festgelegt ist. Der Algorithmus liefert aber in jedem Fall einen
eindeutigen Pfadverlauf für das Verfahren, denn in Bereichen in denen die
Ähnlichkeitsfunktion konstant ist, ist für die Fingerabdruckrekonstruktion jeder Pfad als
gleich gut zu bewerten.
Zur Verdeutlichung des Verfahrens ist in Fig. 4 beispielhaft ein in der Programmiersprache
C geschriebenes Beispielprogramm angegeben, das dem Fachmann noch deutlicher macht,
wie dieses Verfahren arbeitet.
Dabei haben die angegebenen Variablen die folgende Bedeutung:
coeff[H][W] Koeffizientenfeld (Ähnlichkeitsbild GC, die Feldindizierung beginnt bei 0)
sum[H][W] Summenfeld (Koeffizientensummen)
pred[H][W] Feld von Vorgänger-Punkten
path[H] x-Koordinaten des optimalen Pfades (Nahtstellen)
min Hilfsvariable (minimale Summe)
xmin Hilfsvariable (x-Koordinate des Minimums)
coeff[H][W] Koeffizientenfeld (Ähnlichkeitsbild GC, die Feldindizierung beginnt bei 0)
sum[H][W] Summenfeld (Koeffizientensummen)
pred[H][W] Feld von Vorgänger-Punkten
path[H] x-Koordinaten des optimalen Pfades (Nahtstellen)
min Hilfsvariable (minimale Summe)
xmin Hilfsvariable (x-Koordinate des Minimums)
Der so ermittelte Pfad wird danach, wie es in dem Block 78 gezeigt ist, als Schnittlinie 76
verwendet, um das Bild GM an der rechten Seite sowie das Bild Gi an der linken Seite
abzuschneiden, und beide Teile zusammenzufügen, um ein neues Gesamtbild GM zu bilden.
Nach Aufsammeln aller Einzelbilder Gi erhält man so ein Gesamtbild G(x, y) das dem
abgerollten Fingerabdruck besser entspricht als es nach dem Stand der Technik möglich ist,
bei dem die Gi geradlinig beschnitten und aneinander gefügt wurden.
Von dem Ausführungsbeispiel kann in vielfältiger Weise abgewichen werden. Bei einem
sehr schnellen Prozessor oder einem Transputernetzwerk, welches eine schnellere
Paralellverarbeitung von Bildpunkten gestattet, kann beispielsweise auf die Maskierung mit
der Maske Mi verzichtet werden, wobei also das Gesamtbild Gi im Block 70 ohne
Maskierung verwendet wird. Weiter ist es auch möglich, bei entsprechend kleinen oder
großen Rechengeschwindigkeiten, den Schwellwert für die Bildauswahl, wie sie anhand von
dem unteren Teil von Fig. 2 beschrieben wurde, für mehr oder weniger Bilder
auszuwählen.
Im Ausführungsbeispiel wurde der Schwellwert so festgelegt, daß die zu verarbeitende
Bildmenge ungefähr 50 Bildern entsprach. Damit konnten abgerollte Fingerabdrücke mit
hinreichender Genauigkeit innerhalb von 10 Sekunden berechnet und abgebildet werden.
Eine noch weitere Verkleinerung der Prozessorzeiten kann einmal durch schnellere
Prozessoren, Netzwerke, wie beispielsweise Transputern, oder aber auch durch
Optimierung von Schwellwerten und Parametern wie den Zahlen M und N erwartet werden.
Bezüglich der Mittelung über die Umgebung M . N läßt sich die Rechenzeit beispielsweise
ebenfalls wesentlich verkürzen, wenn bei der Summierung um die Umgebung eine die
Schrittweite von größer als 1 vorgesehen wird oder wenn im Interface 14 bei der
zahlenmäßigen Bearbeitung ein entsprechendes Netzwerk zur Bildung der
Umgebungssummen in Zeilenrichtung eingesetzt wird.
Claims (14)
1. Verfahren zur elektronischen Aufnahme eines als Funktion G(x, y) darstellbaren Bildes
(50, 51, 52, 53, 54, 55) von der Oberfläche eines Gegenstandes, bei dem x und y die
Koordinaten eines jeweiligen Bildpunktes des Bildes (50, 51, 52, 53, 54, 55) sind und G
dessen Grauwert bezeichnet, wobei der Gegenstand über verschiedene Zeitpunkte ti
sequentiell mit ti+1 < ti aus unterschiedlichen Perspektiven als Funktion Gi aufgenommen wird,
um das Gesamtbild G wie beim Abrollen eines Fingers (8) zur Aufnahme eines
Fingerabdrucks aus den Einzelbildern Gi(x, y) zu bilden, wobei aus den Einzelbildern jeweils
Teilstücke herausgeschnitten werden, die in Abhängigkeit der jeweilig aufgenommenen
Ansicht zusammengefügt werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine gekrümmte
Schnittlinie (76) zur Bestimmung der Teilstücke von jedem außer dem ersten Bild Gi durch
Vergleich mit dem Bildinhalt des vorhergehend aufgenommenen oder zusammengesetzten
Bildes Gi-1 ermittelt wird, mit der das Teilstück des Bildes (50, 51, 52, 53, 54, 55) Gi-1
begrenzt wird und nachfolgend das entsprechende Teilstück des Bildes Gi an dieser
Schnittlinie (76) zum Bilden des Gesamtbildes G(x, y) angefügt wird, wobei diese Schnittlinie
(76) durch Bilden einer Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y) zwischen den Bildern Gi und Gi-1
ermittelt wird, welche bei gleichen Grauwerten an gleichen Bildpunktkoordinaten oder auch
unter Einschluß von deren Umgebung extremal wird, und die Schnittlinie (76) durch einen
Kurvenverlauf y(x) gebildet wird, der durch mindestens ein Extremum höchster Ähnlichkeit
der Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y) verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Kurvenverlauf y(x) eine
Schnittlinie (76) bestimmt wird, bei dem die Summe der Werte der Ähnlichkeitsfunktion
GC(x, y(x)) über den Kurvenverlauf y(x) bezüglich der Ähnlichkeit extremal wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ähnlichkeitsfunktion bei
Ähnlichkeit des Bildinhalts der zu vergleichenden Bilder (50, 51, 52, 53, 54, 55) minimal wird,
daß ein Minimum für die Schnittlinie (76) durch das Bellman Verfahren gewonnen wird, bei
dem der durch Bildpunkte j gekennzeichnete Verlauf yj(xi) jeweils für dasjenige yj bei den
zugeordneten xi ausgewählt wird, für das eine Summe S(x, y) über dem Gesamtgebiet
minimal ist, die sich aus den vorherigen Summenwerten S(xj-1, yj) rekursiv ergibt durch:
S(x1, yi) = GC(x1, yi) für den Startwert k = 1 und
für k < 1: S(xk, yi) = GC(xk, yi) + min {S(xk-1, yv): i - 1 ≦ v ≦ i + 1}.
S(x1, yi) = GC(x1, yi) für den Startwert k = 1 und
für k < 1: S(xk, yi) = GC(xk, yi) + min {S(xk-1, yv): i - 1 ≦ v ≦ i + 1}.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Zeitpunkt ti ein momentanes Gesamtbild GM aus allen vorangehenden Teilbildern Gk(k < i)
zusammengefügt wird und daß die Ähnlichkeitsfunktion mit diesem momentanen Gesamtbild
GM durch Vergleich mit dem beim Zeitpunkt ti aufgenommenen Teilbild Gi gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ähnlichkeitsfunktion eine dem Absolutbetrag der Differenz selbst oder der Differenz der
Abweichungen vom Mittelwert der Grauwerte proportionale Funktion ist, die über eine
Umgebung von N × M Bildpunkte gemittelt wird, wobei das zu suchende Extremum ein
Minimum ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Ähnlichkeit zweier
Funktionen F1 und F2 beschreibende Ähnlichkeitsfunktion GC durch den Ausdruck
gebildet wird, wobei
und für jeden n-ten Zeitpunkt tn insbesondere F1 = Gn und F2 gleich Gn-1 oder die Grauwertfunktion eines aus allen vorhergehenden Teilbildern Gm(m < n) zusammengefügten Gesamtbildes GM gesetzt wird.
gebildet wird, wobei
und für jeden n-ten Zeitpunkt tn insbesondere F1 = Gn und F2 gleich Gn-1 oder die Grauwertfunktion eines aus allen vorhergehenden Teilbildern Gm(m < n) zusammengefügten Gesamtbildes GM gesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei mindestens einer
Summenbildung die Schrittweite größer als ein Bildpunktabstand ist.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß für N und M ein Wert
gewählt wird, der größer als eine und insbesondere mehr als zwei Breiten von den in den
Bildern auftretenden minimalen Strukturen ist, wobei die minimale Struktur bei einer
Fingerabdruckerfassung der mittlere Abstand zwischen benachbarten Fingerlinien ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gebiet vor
dem Berechnen der Ähnlichkeitsfunktion bestimmt wird, in dem der Absolutbetrag der
Differenz der beiden Grauwerte zweier Bilder an jedem Bildpunkt kleiner als ein
vorgegebener Schwellwert ist, für dieses Gebiet eine Maske erzeugt wird, die Bilder mit
dieser Maske mittels einer logischen Und-Verknüpfung maskiert werden und die
Ähnlichkeitsfunktion sowie die Schnittlinie (76) ausschließlich in dem maskierten Gebiet
bestimmt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes
aufgenommene Bild ein Schwerpunkt (62) bestimmt wird und ein Bild (50, 51, 52, 53, 54, 55)
mit einem Schwerpunktabstand zum vorhergehenden als Gi abgespeicherten Bild (50, 51,
52, 53, 54, 55), der kleiner als ein vorgegebener Vergleichsabstand ist, verworfen wird, also
nicht als Gi+1 abgespeichert und bei der Bildung des Gesamtbildes nicht berücksichtigt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der vorhergegebene
Vergleichsabstand so gewählt ist, daß bei bestimmungsgemäßem Einsatz des Verfahrens
maximal 50 Bilder (50, 51, 52, 53, 54, 55) aufgenommen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Zeilenschwerpunkt für jede Zeile während der Bildauslesung berechnet wird und der
Mittelwert der Zeilenschwerpunkte anschließend als Schwerpunkt (62) des jeweiligen Bildes
(50, 51, 52, 53, 54, 55) über alle Zeilen eingesetzt wird.
13. Vorrichtung mit einer Einrichtung zur elektronischen Aufnahme eines durch eine Funktion
G(x, y) als Bildpunkte darstellbaren Bildes (50, 51, 52, 53, 54, 55) von der Oberfläche eines
Gegenstandes, bei denen x und y die Koordinaten des jeweiligen Bildpunktes mit einem
zugeordneten Grauwert G sind, sowie mit einer Einrichtung (12), mit welcher der Gegenstand
über verschiedene Zeitpunkte ti sequentiell, mit ti+1 < ti, aus unterschiedlichen Perspektiven
als Funktion Gi abgebildet wird, um das Gesamtbild Gi wie beim Abrollen eines Fingers (8)
zur Aufnahme eines Fingerabdrucks aus den Einzelbildern Gi(x, y) zu bilden, und einer
elektronischen Bildverarbeitungseinrichtung (16), deren Schaltung (22) dafür ausgelegt ist,
aus den Einzelbildern jeweils Teilstücke herauszuschneiden und in Abhängigkeit der jeweilig
aufgenommenen Ansicht zusammenzufügen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung
der Bildverarbeitungseinrichtung (16) dafür ausgelegt ist, zur Bestimmung der Teilstücke von
jedem außer dem ersten Bild Gi eine gekrümmte Schnittlinie (76) durch Vergleich mit dem
Bildinhalt des vorhergehend aufgenommenen oder zusammengesetzten Bildes Gi-1 zu
ermitteln, das Teilstück des Bildes Gi-1 durch diese Schnittlinie (76) zu begrenzen sowie
danach das entsprechende Teilstück des Bildes Gi zum Bilden des Gesamtbildes G(x, y) an
dieser Schnittlinie (76) anzufügen und daß in der Schaltung ein Prozessor (24) vorgesehen
ist, der diese Schnittlinie (76) durch Bilden einer Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y) zwischen den
Bildern Gi und Gi-1 ermittelt, welche bei gleichen Grauwerten an gleichen
Bildpunktkoordinaten oder auch unter Einschluß von deren Umgebung extremal ist und die
Schnittlinie (76) durch einen Kurvenverlauf y(x) bildet, der durch mindestens ein Extremum
höchster Ähnlichkeit der Ähnlichkeitsfunktion GC(x, y) verläuft.
14. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12 in einer Vorrichtung
nach Anspruch 13 zur elektronischen Bildaufnahme und Bildverarbeitung von
Fingerabdrücken.
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