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Die Erfindung betrifft eine Anlage
und ein Verfahren zum Aufbereiten von Isolieröl mit Adsorptionsmitteln von
unter Last stehenden und freigeschalteten ölgefüllten Baugruppen, vorzugsweise
zur Wartung von Groß-
und Verteilungstransformatoren.
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Das Isolieröl, das unter anderem in Großtransformatoren
zur Isolation und direkten Kühlung eingesetzt
wird, nimmt während
des Betriebes Feuchtigkeit aus der Luft auf und verliert damit nach und
nach seine Durchschlagfestigkeit. Um einen Isolationsfehler vorzubeugen,
wird üblicherweise
die gesamte Ölfüllung ausgetauscht
und aufbereitet oder entsorgt. Für
die Aufarbeitung sind mit herkömmlichen
Aufbereitungsverfahren für
50 t Öl
ca. 1,5 MWh elektrische Energie erforderlich. Mit Hilfe Adsorptionsmitteln
kann der Energiebedarf reduziert und das Verfahren vereinfacht werden.
Die Adsorption besteht in der selektiven Anreicherung bestimmter
Stoffe aus gasförmigen
oder flüssigen
Mischungen an der Oberfläche
fester Hilfsstoffe. Die Hilfsstoffe, Adsorptionsmittel genannt,
besitzen große
Oberflächen, im
wesentlichen in Form von Poren. Sie werden als Granulate oder auch
als Pulver verwendet, wobei die Korngrößen der Granulate in der Regel
im Bereich einiger mm liegen. Die wichtigsten technischen Adsorptionsmittel
sind Aktivkohle, Aluminiumoxidgel, sowie bestimmte Alumosilikate.
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In der
EP 0 186 736 A1 ist ein Verfahren zur Reinigung
von Silikonöl
beschrieben, das als Isolationsmittel in elektrischen Hochspannungsgeräten verwendet
wird. Die Reinigung erfolgt durch Zugabe von Trocknungs- und Adsorptionsmitteln
sowie durch eine mechanische Bewegung des Gemisches. Als Adsorptionsmittel
wird vorzugsweise Aktivkohle verwendet. Nach einer Einwirkzeit des
Trocknungs- und Adsorptionsmittels wird das Silikonöl von den
Mitteln getrennt und das von Verunreinigungen befreite Silikonöl durch
eine Erhitzung im Vakuum von Gasen befreit. Das Problem dieses Verfahrens
liegt darin, daß die
Einwirkzeit der Mittel ca. 8 Stunden beträgt und anschließend eine
Standzeit von zwei bis drei Tagen und mehrere Filtriervorgänge erforderlich
sind. Zudem muß das Öl vollständig aus
dem Transformator ausgelassen werden so daß der Transformator stillgelegt
werden muß.
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In der
EP 0 790 290 A1 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Aufbereitung von Isolieröl beschrieben, wobei das Isolieröl dem Transformator durch
einen Behälter
mit einem Adsorptionsmittel gepumpt wird. Hierbei wird das Öl von unten
an der Unterseite des Transformators angesaugt und das gereinigte
Isolieröl
von der Oberseite des Transformators wieder eingefüllt. Das Öl wird durch
mindestens einen mechanischen Filter geschleust, um Verunreinigungen
herauszufiltern. Außerdem
wird das Isolieröl
durch Adsorbertanks mit Adsorptionsmitteln gepumpt, wobei die Tanks
Kanäle
mit haben in denen das Adsorptionsmittel eingebracht wird. Verschiedene
Bereiche der Tanks können
mit unterschiedlichen Adsorptionsmitteln beschickt werden, so dass
verschiedene Prozessphasen nacheinander durchgeführt werden können. Es
wird auch vorgeschlagen, eine Reihe von Adsorbertanks seriell oder
parallel anzuordnen, einander zu verschalten.
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Aufgabe der Erfindung war es daher,
eine verbesserte Anlage zum Aufbereiten von Isolieröl sowie
ein verbessertes entsprechendes Verfahren anzugeben, mit dem eine
Aufbereitung des Isolieröls
im laufenden Betrieb des ölgekühlten Gerätes, insbesondere
eines Transformators möglich
ist, und das einen hohen Durchsatz hat.
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Die Aufgabe wird durch die Anlage
mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 dadurch gelöst,
dass der Ansaugkorb (2) im oberen Teil (3) des ölgekühlten Gerätes (1)
und der Einlass (5) in dem unteren Teil (6) des ölgekühlten Gerätes (1)
angeordnet ist und eine Kühleinrichtung
zum Abkühlen
des Isolieröls
zwischen dem Ansaugkorb (2) und den Adsorptionsmittelbehältern (7a-7d)
vorgesehen ist.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass
das Öl
von dem Deckel eines ölgekühlten Gerätes, z.B.
eines Hochspannungstransformators, angesaugt, aufbereitet und anschließend wieder
in den Boden des Gerätes
zurückgeführt wird.
Damit ist es erstmalig möglich,
die Aufbereitung im laufenden Betrieb des Gerätes vorzunehmen. Die bekannten
Verfahren sind zum Beispiel in VDEW-Ölbuch, Isolierflüssigkeiten,
Band 2, Verlags- und Wirtschaftsgesellschaft der Elektrizitätswerke,
7. Ausgabe 1996, Seiten 84 bis 91 beschrieben.
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Im Gegensatz hierzu erfolgt das Ansaugen üblicherweise
von unten. Das bei der Aufbereitung mit großem Energieaufwand auf ca.
80°C erhitzte Öl wird dann
von oben wieder eingefüllt,
damit Ablagerungen durch ein möglichst
umfassendes Umspülen der
Konstruktionsteile fortgespült
werden können. Die
Erfindung geht hierzu einen grundsätzlich anderen Weg. Durch den
Betrieb des Transformators wird das Öl in dem Transformator aufgeheizt.
Die in der Isolierung und den sonstigen Konstruktionsteilen befindliche
Feuchtigkeit wird durch die Energiedifferenz zwischen den erwärmten Konstruktionsteilen
und dem Öl
in das Öl
geleitet. Die Temperaturdifferenz zwischen dem noch nicht aufbereiteten Öl und dem von
unten langsam eingefüllten Öl verringert
die Vermischung. Es liegt somit ein völlig anderes Wirkprinzip zugrunde,
als es in dem bekannten Stand der Technik verwendet wird.
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Es hat sich überraschend herausgestellt, daß als Adsorptionsmittel
für die
Aufbereitung von Transformatorenölen
das wasserhaltige Gerüstsilikat vom
Typ A in der Na = Form mit folgenden Eigenschaften geeignet ist:
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- – Porenweite
= 4 Angström;
- – Granaline
Form;
- – 2,5
bis 5 mm Körnung;
- – 25
Gewichtsprozent Wasseraufnahme;
- – ca.
750 m2/g spezifische Oberfläche.
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Das Adsorptionsmittel ist ein wasserhaltiges Molekularsieb-Zeolith
mit der allgemeinen chemischen Formel [x[(M1,M11
1/2)+AlO2
-]ySiO2zH2O. Das Zeolith hat eine Na-Form mit einem
Porendurchmesser von 4 Angström
= 0.4 nm. Die Formelzeichen M1 und M11 stellen einwertige bzw. zweiwertige Kationen dar.
Der Zeolith wird in Adsorptionsmittelbehälfern eingebettet, durch die
das Öl
durchgepumpt wird. Dabei wird das Wasser, bis auf erreichbaren Restgehalt von
2 ppm, entzogen.
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Das beschriebene Adsorptionsmittel
hat in seinen inneren Hohlräumen
ein starkes elektrostatisches Feld zwischen den Anionen und den
negativ geladenen Alumosilikatgitter. Die zu entziehenden Wassermoleküle sind
Dipole, die einen kritischen Durchmesser von 2,78 Angström haben.
Damit findet die Adsorption auf molekularer Ebenen statt und es wirken
sich zwischen den Dipolen und dem elektrostatischen Feld des Zeoliths
physikalische Bindungskräfte
aus. Die im Öl
enthaltenen Kohlenwasserstoffe werden nicht adsorbiert, weil ihr
kritischer Moleküldurchmesser
mehrmals größer ist
als der Porendurchmesser des Adsorptionsmittels. Damit wird gewährleistet,
daß das
Wasser dem Öl
selektiv entzogen wird.
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Es besteht weiterhin das Problem,
daß eine bestimmte
Menge Adsorptionsmittel nur eine bestimmte Menge von Transformatorenöl aufbereiten kann.
Anschließend
muß das
Adsorptionsmittel selbst entwässert
werden, um es wiederholt nutzen zu können. Zum Beispiel haben Adsorptionsmittel
mit der allgemeinen chemischen Formel [x[(M1,M11
1/2)+AlO2
-]ySiO2zH2O eine Aufnahmekapazität von Wasser von 6% des eigenen
Gewichts bei einer relativen Feuchtigkeit von 100 ppm. Das bedeutet,
daß 100
kg des Adsorptionsmittels in der Lage sind 6000 g Wasser aufzunehmen.
Daraus ergibt sich, daß mit
100 kg Adsorptionsmittel möglich
ist, ca. 100 Tonnen der Betriebsöle
mit einer nach VDE-Vorschriften zugelassenen Mindestdurchschlagsspannung
von 20kV aufzubereiten. Das Adsorptionsmittel ist nach der Regeneration
wiederverwendbar.
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Zur Entziehung von Alterungsstoffen
wir herkömmlicherweise
Aluminium-Trioxid verwendet. Dabei tritt häufig ein Aufschäumen des Öls auf.
Es hat sich überraschend
herausgestellt, daß dieser
Nachteil durch die Verwendung von Silicagel mit einer Porenweite
von 25 Angström
und einer spezifischen Oberfläche
von ca. 500 m2/g behoben werden kann. Die
Anwendung des Silicagels sollte erst erfolgen, nachdem das Wasser
entzogen wurde. Hierzu kann ein nachgeschalteter Adsorptionsmittelbehälter vorgesehen
werden. Es muß berücksichtigt
werden, daß die
Verweilzeit bei dem Entziehen von Alterungsstoffen mit Hilfe von
Silicagel ca. 2 bis 3 mal größer ist
als das Entziehen von Wasser mit Hilfe von Zeolithen. Daher wird
vorgeschlagen, in einem ersten Prozeß das Wasser zu entziehen.
Anschließend
werden die Alterungsstoffe in einem zweiten Prozeß durch
vorzugsweise mehrmaliges Durchpumpen des Isolieröles entzogen.
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Es wird daher vorgeschlagen, mindestens zwei
Adsorber hintereinander zu schalten. Damit kann dem Öl gleichzeitig
das Wasser entzogen und die Neutralisationszahl verbessert werden.
Dies ist erforderlich, damit einem Adsorptionsmittel nicht gleichzeitig
die Durchschlagspannung gesteigert und die Neutralisationszahl verbessert
werden kann. Durch die Verwendung mehrerer Adsorptionsmittelbehälter kann
das Verfahren kontinuierlich mit einigen Adsorptionsmittelbehältern durchgeführt werden,
während
das Adsorptionsmittel in den anderen Adsorptionsmittelbehältern regeneriert
werden kann.
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Es hat sich herausgestellt, daß für die kontinuierliche
Adsorption mit geringer Verweilzeit von wenigen Minuten Adsorptionsmittelbehälter mit
einem Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser von mindestens 1 zu 5 verwendet werden sollten.
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Weiterhin besteht das Problem, daß das Transformatorenöl mit dem
Adsorptionsmittel in Berührung
kommen und eine gewisse Zeit vergehen muß, Verweilzeit genannt, bis
das Wasser bzw. die Wassermoleküle
adsorbiert werden. Die Verweilzeit ist abhängig von der Durchschlagspannung
und der Temperatur des Öles.
Es wird daher vorgeschlagen, in der Anlage einen Kühlkreislauf
vorzusehen. Damit, wird das Öl
auf eine optimale Temperatur von 5°C bis 25°C gebracht. Das Verfahren arbeitet
am besten mit einer Öltemperatur
von 20–25°C.
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Der Temperaturbereich ist insofern
geeignet, als die Aufnahmekapazität des Adsorptionsmittels bei
höheren,
Temperaturen drastisch sinkt und die Verweilzeit steigt. Bei einer
Temperatur von ca. 60°C erfolgt
bereits eine Desorption.
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Im Unterschied zu den herkömmlichen
Verfahren mit Zentrifugen oder Vakuumanlagen, bei denen das Öl auf 60–70°C erwärmt werden
muß, ist
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
keine Erwärmung
erforderlich. Hierdurch wird pro Tonne aufzubereitendem Öl ca. 28
kWh Strom eingespart.
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Die Anlage hat vorteilhafterweise
einen geringen Energieverbrauch, ein geringes Gewicht und Abmessung,
einen einfachen Aufbau und erfordert ein wesentlich vereinfachtes
Verfahren. Damit kann das Öl
vor Ort in einem eigenen Kessel der unter Last oder ohne Last stehenden ölgefüllten Baugruppe,
z. B. dem Transformator, aufbereitet werden. Das Öl kann auch
in einer Werkstatt, in der die Transformatoren repariert werden
aufbereitet werden. Das Öl kann
auch in den Tanks, in denen das Öl
auf Vorrat aufbewahrt wird aufbereitet werden. Damit sind keine Öltransporte
zu der Aufbereitungsanlage mehr erforderlich.
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Um das Aufschäumen des Öles zu vermeiden wird vorgeschlagen,
das Isolieröl
mit einer Zahnradpumpe anzusaugen. Die Zahnradpumpe hat den Vorteil,
daß sie
einen einfachen und zugleich robusten Aufbau hat. Sie ist bei hoher
Präzision
preiswert herstellbar und weist eine hohe Betriebssicherheit und
Zuverlässigkeit
auf. Zudem hat sie ein gutes Ansaugverhalten und einen günstigen
Wirkungsgrad.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
der nachfolgenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1:
Anlage zur Isolierölaufbereitung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren;
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2:
Flussdiagramm des Verfahrens zum Aufbereiten von Isolieröl mit Adsorptionsmitteln;
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3:
Feuchtigkeitsgleichgewicht im System Öl-Papier;
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4:
Durchschlagsfestigkeit eines Isolieröls in Abhängigkeit von dem Wassergehalt;
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5:
Schaltplan der Anlage.
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In der 1 ist
eine Anlage zur Isolierölaufbereitung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren skizziert,
die vor Ort an einem ölgekühlten Gerät 1, z.B.
einem Transformator, eingesetzt werden kann. Zunächst wird ca. 10 bis 20 Liter
Isolieröl
aus dem Transformator ausgelassen, um die groben Verunreinigungen
wie Wasser in Tröpfchenform,
Papierreste der Isolation etc. zu beseitigen, die sich am Boden des
Transformators gesammelt haben. Hierzu ist der Transformator zu
dem an seinem Boden befindlichen Ablaßventil um ca. 5° geneigt.
Schließlich
wird eine Ölprobe
gezogen, um die Ölqualität zu beurteilen. Dann
wird die Anlage an den Transformator angeschlossen. Das Öl wird an
einem Ansaugkorb 2 an dem oberen Teil 3 des Transformators 1 angesaugt. Anschließend wird
es in der Ölaufbearbeitungsanlage 4 aufbereitet
und in einen Einlaß 5 an
dem unteren Teil 6 des Transformators zurückgeführt. Diese
neuartige Fließrichtung
hat den Vorteil, daß durch
die Temperaturdifferenz zwischen dem noch nicht aufbereiteten und
dem von unten eingepumpten, aufbereiteten Öl die Vermischung verringert.
Durch das einmalige Pumpen des Öls
durch die Adsorptionsmittelbehälter 7a bis 7d wird
damit eine Aufbereitung des noch nicht aufbereiteten Öls ermöglicht.
Ein wesentlicher Vorteil der Fließrichtung ist, daß es zu
einem schnellen Energieausgleich zwischen der Festisolation des
Transformators 1 und dem wesentlich kühlerem Öl kommt.
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wobei sich sehr schnell ein Gleichgewicht des
Wassergehalts in der Festisolation und dem Isolieröl einstellt.
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Die Anlage kann unbeaufsichtigt arbeiten. Zur
Vermeidung vor. Schäden
durch Auslaufen des Isolieröls
z.B. bei einem Platzen von Schläuchen
sind Rückschlagventile 8a und 8b an
dem Ansaugkorb 2 und dem Einlaß 5 vorgesehen.
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In der 2 ist
ein Flußdiagramm
des Verfahrens zum Aufbereiten von Isolieröl mit Adsorptionsmitteln dargestellt.
Das Öl
wird von dem oberen Teil 3 des ölgekühlten Gerätes 1 angesaugt und
an dem unteren Teil 6 des ölgekühlten Gerätes 1 wieder zugeführt. An
dem oberen Teil 3 ist ein Rückschlagventil 8a vorgesehen.
Anschließend
wird das Öl durch
einen groben Flüssigkeitsfilter 9 geleitet.
Hierdurch können
grobe Verunreinigungen, wie z. B. Papierreste der Isolation herausgefiltert
werden. Das Ansaugen erfolgt mit einer Zahnradpumpe 10.
Zahnradpumpen sind einfach und robust aufgebaut und haben eine hohe
Präzision.
Gleichzeitig sind sie preiswert herstellbar, weisen eine hohe Betriebssicherheit
und eine Zuverlässigkeit
auch bei robustem Betrieb auf. Sie können unabhängig von der Einbaulage betrieben
werden und haben eine relativ geringe Schmutzempfindlichkeit. Zudem
ist ihr Drehzahlbereich groß und
sie haben einen günstigen
Wirkungsgrad. Hinter der Zahnradpumpe 10 befindet sich
ein Flüssigkeitsfilter 11 zur
weiteren Reinigung des Öls. Damit
wird vermieden, daß vor
allem der nachfolgende Kühlkreislauf
verunreinigt wird, so daß eine
gleichbleibende Kühlkapazität gewährleistet
wird. Vor der Adsorption wird das Öl auf eine Betriebstemperatur von
15 bis 25° herabgekühlt. Es
hat sich herausgestellt, daß ein
kontinuierliches Verfahren mit einer Öltemperatur von ca. 20 bis
25° am besten
und schnellsten erfolgen kann. Der Kühlkreislauf 12 hat einen Ölkühler 13.
Der Ölkühler 13 hat
vorzugsweise eine Oberfläche
von 52 m2. Hierdurch kann bei einer Eintrittstemperatur
des Öls
von maximal 355 Kelvin eine Austrittstemperatur von maximal 296
Kelvin erreicht werden. Das auf eine optimale Temperatur gebrachte Öl wird in
mindestens einem Adsorptionsmittelbehälter 7a bis 7a geleitet.
Die Adsorptionsmittelbehälter 7a bis 7d sind
hierbei parallel angeordnet. Dann kann eine kontinuierliche Adsorption
in mindestens einem Adsorptionsmittelbehälter 7a bis 7d stattfinden.
Währenddessen
kann das Adsorptionsmittel in den anderen Adsorptionsmittelbehältern 7a bis 7d regeneriert
werden. Zudem kann die Fördermenge durch
die Zahl der verwendeten Adsorptionsmittelbehälter 7a bis 7d variiert
werden. Damit kann die Anlage sehr schnell und einfach auf unterschiedliche
Anforderungen der Förderleistung
angepaßt
werden. Es ist besonders vorteilhaft. wenn die Flußrichtung
in den Adsorptionsmittelbehältern 7a bis 7d von
dem Boden 17 zum Deckel 18 der Adsorptionsmittelbehälter 7a bis 7d erfolgt.
Weiterhin wird vorgeschlagen ein in dem Boden 17 und dem
Deckel 18 der Adsorptionsmittelbehälter 7a bis 7d einen
Filter aus Stahlwolle vorzusehen. Hierdurch wird verhindert, daß das Adsorptionsmittel
aus den Adsorptionsmittelbehältern 7a bis 7d strömt. Das
aus den Adsorptionsmittelbehältern 7a bis 7d fließende Öl wird durch
einen feinen Flüssigkeitsfilter 19 geleitet.
Es ist ein Durchflußzähler 20 vorgesehen,
um die Menge des gereinigten Öles
zu messen. Dies ist insofern erforderlich, als mit einer bestimmten
Menge Adsorptionsmittel nur eine bestimmte Menge Öl dehydrisiert
werden kann, um definierte Durchschlagsspannungen zu erzielen. Anschließend muß das Adsorptionsmittel
wieder regeneriert werden.
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Diese Einrichtung ist vor allem für eine Aufbereitung
von Isolierölen
bei Transformatoren im laufenden Betrieb geeignet. Durch den Betrieb
des Transformators wird das Öl
automatisch aufgeheizt und muss daher nur noch gekühlt werden.
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Für
eine Reinigung des Öls
in einem unbenutzten Transformator ist eine Kühlung des Öls in der Regel nicht erforderlich.
Die Anlage kann daher ohne einen Ölkühler 13 im Kühlkreislauf 12 ausgeführt werden,
wie es in der 4 gezeigt
ist.
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In der 3 ist
das Feuchtigkeitsgleichgewicht im System Öl-Papier in Abhängigkeit
von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit aufgetragen. Beispielhaft
wird von einer Betriebstemperatur von 50° und einem anfänglichen
Wassergehalt von ca. 60 ppm des Transformatorenöls ausgegangen. Dann hat die
Festisolation ein Wassergehalt von ca. 5 Gew.%. Durch das Entziehen
des Wassers aus dem Transformatorenöl bis auf ca. 2ppm und dem
sich anschließend
einstellenden Gleichgewicht bei ca. 10 ppm wird die Feuchtigkeit
aus der Festisolation des Transformators vom Öl aufgenommen. Das Verhältnis des
Wassergehalts in der Festisolation zu dem Wassergehalt im Transformatorenöl ist durch
die Kurve definiert. Dadurch verschiebt sich das Gleichgewicht bei
einem mehrmaligen Aufbereiten des Transformatorenöls kontinuierlich
nach unten, so daß auch die
Festisolation des Transformators getrocknet wird.
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Es wird vorgeschlagen, das Transformatorenöl im laufenden
Betrieb aufzubereiten. Durch die Verwendung von kühlem Öl entsteht
ein Temperaturgefälle
von der warmen Festisolation zu dem Öl. Es erfolgt ein Energieausgleich,
wobei durch die Wärme der
Festisolation die Feuchtigkeit aus der Festisolation verdrängt und
in das Öl überführt wird.
Im Gegensatz hierzu wird bei der z.B. in dem VDEW-Ölbuch, Isolierflüssigkeiten,
Band 2, Verlags- und Wirtschaftsgesellschaft der Elektrizitätswerke,
7. Ausgabe 1996 beschriebenen herkömmlichen Verwendung von warmen Öl die Feuchtigkeit
der Festisolation von den äußeren Schichten
in die inneren Schichten der Festisolation wandern und der Trocknungsprozeß verlangsamt
sich. Durch die erfindungsgemäße Fließrichtung
vom Boden des Transformators nach oben wird vermieden, daß sich das
aufbereitete und das warme, nicht aufbereitete Transformatorenöl vermischt.
Damit wird immer ein relativ großes Temperaturgefälle zwischen
Transformatorenöl
und Festisolation erzwungen.
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In der 4 ist
die Durchschlagsfestigkeit eines Isolieröls in Abhängigkeit von dem Wassergehalt aufgetragen.
Die Durchschlagsfestigkeit darf nach VDE-Vorschriften für Betriebsöle mindestens
30kV betragen. Aufbereitetes Isolieröl hat eine Durchschlagsfestigkeit
von mehr als 60kV. Wie aus dem Diagramm abzulesen ist. muß dem Betriebsöl ein Wassergehalt
von ca. 50 mg/kg entzogen werden.
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Der Schaltplan der Anlage ist in
der 5 dargestellt. Es
wird vorgeschlagen, die Zahnradpumpe 10 und den Lüfter 21 des
Olkühlers 13 mit
einem Frequenzumrichter zu betreiben. Dann kann die Leistung kontinuierlich
geregelt werden.
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- 1
- Ölgekühltes Gerät
- 2
- Ansaugkorb
- 3
- oberer
Teil des ölgekühten Gerätes
- 4
- Ölaufbearbeitungsanlage
- 5
- Einlaß
- 6
- unterer
Teil
- 7
- Adsorptionsmittelbehälter
- 8
- Rückschlagventile
- 9
- grober
Flüssigkeitsfilter
- 10
- Zahnradpumpe
- 11
- Flüssigkeitsfilter
- 12
- Kühlkreislauf
- 13
- Ölkühler
- 17
- Boden
- 18
- Deckel
- 19
- feiner
Flüssigkeitsfilter
- 20
- Durchflußzähler